FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Kniznica Rímskokatolíckej Cyrilometodskej bohosloveckej fakulty Univerzity Komenského

Bibliothek der Römisch-katholischen Theologischen Kyrillus und Methodius-Fakultät der Komenský-Universität


Adresse. Kapitulská 26, 814 38 Bratislava
Telefon. (07) 54 43 02 66
Telefax. (07) 54 43 51 09
Bibliothekssigel. <RKCMBF UK>

Unterhaltsträger. Rímskokatolícka Cyrilometodská bohoslovecká fakulta Univerzity Komenského [Römisch-katholische Theologische Kyrillus und Methodius-Fakultät der Komenský-Universität]
Funktionen. Fakultätsbibliothek, Wissenschaftliche Fachbibliothek.
Sammelgebiete. Theologie, Geschichte, Kirchengeschichte, Philosophie, Rechts- und Gesellschaftswissenschaften und Pädagogik.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek mit beschränkter Ausleihmöglichkeit. - Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch und Freitag 13.30-14.30 Uhr, Dienstag und Donnerstag 8-11.30 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Computer-Terminal.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert. - Vom Busbahnhof innerstädtische Busverbindung (Linie 38) bis Haltestelle Most SNP [Brücke des Slow. Nationalaufstandes], von dort Fußwegnähe (ca. 10 Minuten); vom Hauptbahnhof Straßenbahnverbindung (Linie 1) bis Haltestelle Kapitulská von dort Fußwegnähe (ca. 10 Minuten). - Keine Parkmöglichkeit bei der Fakultät.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Geschichte der Bibliothek beginnt mit der Gründung der Theologischen Fakultät zu Beginn des akademischen Jahres 1936/37 als Teil der 1919 vom Slowakischen Staat neugegründeten Komenský-Universität in Bratislava. Eingerichtet wurden insgesamt sechs Lehrstühle mit 13 fakultätseigenen Seminaren und den dazugehörigen Seminarbibliotheken. Diese Organisationsstruktur blieb bis zur Reorganisation der Lehrstühle und Seminarbibliotheken im Jahre 1992 erhalten. Seit 1992 umfaßt die Theologische Fakultät die sieben Lehrstühle Geschichte und Kanonisches Recht, Philosophie, Bibelwissenschaften, Dogmatik und Moraltheologie, Liturgik, Pastoraltheologie sowie Katechetik und Pädagogik. Die 13 ehemaligen Seminarbibliotheken gingen mit ihren Beständen in den sieben neu eingerichteten Lehrstuhlbibliotheken auf, die aufgrund der derzeitigen Organisationsstruktur Teile der zentralen Fakultätsbibliothek bilden.

1.2 Den Grundstock der heutigen Fakultätsbibliothek bilden somit die bereits ab 1919 durch Schenkungen, Nachlässe und Ankäufe entstandenen Sammlungen der 13 ehemaligen theologischen Seminarbibliotheken. 1919 gelangten zudem Teilbestände aus der aufgelösten Elisabeth-Universität (1880-1919) in die zu diesem Zeitpunkt noch nicht eröffnete Fakultätsbibliothek.

1.3 Nach der Einrichtung der Theologischen Fakultät im Jahre 1936 und dem Einzug in das Gebäude der Philosophischen und Juristischen Fakultät, übernahm sie auch einen Teil der dort vorhandenen Buchbestände. Vermehrt wurde der Bestand seither auch durch Ankäufe und Schenkungen. Ein nicht unerheblicher Teil des Bestandes geht darüber hinaus auf die ab 1951 von der Universitätsbibliothek übernommenen Bestände aufgelöster Kirchen-, Kloster- und Adelsbibliotheken zurück. Ein Teil dieser Sammlungen wurde in die Bibliothek der Theologischen Fakultät integriert, darunter z. B. Bestände aus der Bibliothek der jesuitischen Diözesanlehranstalt in Banská Bystrica [Neusohl], der Bibliothek des Jesuitenordens in Bratislava sowie der Universitätskirche in Trnava [Tyrnau].

1.4 Die Bibliothek verfügt nicht über historische Kataloge, sondern lediglich über fragmentarische Zuwachsverzeichnisse. Darüber hinaus stehen nur chronologisch geordnete Autoren- und Titelverzeichnisse der historischen Bestände zur Verfügung, die 1987 von Emília Holanová und Jozef Boldiš erstellt wurden (s. u. 3). Mit der Neukatalogisierung und elektronischen Erfassung des Gesamtbestandes (mit Ausnahme der Periodika) wurde 1992 begonnen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die vorliegende Beschreibung gründet sich auf die im Jahre 1987 durchgeführte Untersuchung der historischen Bestände und die dabei erstellten Verzeichnisse aller Bestände des 15. bis 19. Jhs. Danach umfaßt der historische Bestand der sieben Lehrstuhlbibliotheken insgesamt 4710 Titel (35.000 Bde).

Bibliothek des Lehrstuhls für Geschichte

und Kanonisches Recht

2.2 Die Bibliothek setzt sich aus zwei Beständen zusammen: der Bibliothek für Geschichte (ehemalige Bibliothek des Historisch-Juristischen Lehrstuhls) und der Bibliothek für Kanonisches Recht (ehemalige Seminarbibliothek für Kirchenrecht).

Bibliothek für Geschichte

2.3 Der Grundstock der im Jahre 1936 gegründeten Bibliothek geht zurück auf Teilbestände der Bibliothek der ehemaligen Elisabeth-Universität, Bücher aus aufgelösten Kloster- und Adelsbibliotheken sowie Privatsammlungen. An Vorbesitzern namentlich bekannt sind aufgrund von Eigentumsvermerken, eingeklebten Vignetten oder Unterschriften z. B. die Pröpste Jozef Karol Danko (1829-1895) und Josef Viter, ferner František Zici (1883), Gabriel Zerdaheli (1742-1813), Štefan Andreánsky, Professor Štefan Dúbravec (1899-1984) sowie Professor Mikuláš Višnovský (1900-1978), der zu den Mitgliedern des ersten Professorenkollegiums gehörte. Große Verdienste um den Ausbau der Bibliothek in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg erwarb sich vor allem Professor Alojz Miškovic (1902-1967), der sich seit 1951 als Dozent der Kirchengeschichte und während seiner Zeit als Leiter des Lehrstuhls (1953-1967) dem systematischen Aufbau der Bibliothek widmete.

2.4 Die Drucke des 15. bis 19. Jhs sind bisher nur in einem Titelverzeichnis mit kurzer bibliographischer Beschreibung und Signatur enthalten. Die elektronische Katalogisierung ist derzeit noch nicht abgeschlossen. Das Schrifttum des 20. Jhs bleibt vorläufig unbearbeitet, ebenso wie die große Anzahl an Periodika, Zeitungen und Zeitschriften theologischen Inhalts.

2.5 Mit ca. 15.000 Bdn verfügt die Bibliothek zwar nicht über eine der größten, aufgrund ihrer wertvollen Bestände aber über eine der bedeutenderen historischen Sammlungen in der Slowakei. Den historischen Bestand bilden insgesamt 3348 Titel (4600 Bde), darunter 42 Hss. (47 Bde), 3 Inkunabeln (2 Bde), 26 Titel (32 Bde) aus dem 16. Jh, 87 Titel (118 Bde) aus dem 17. Jh, 889 Titel (1179 Bde) aus dem 18. Jh und 2301 Titel (3222 Bde) aus dem 19. Jh.

2.6 Sprachlich überwiegt bis zum 18. Jh Latein, im 19. Jh nimmt das Ungarische die erste Stelle ein, gefolgt von Deutsch und Latein (15. Jh: Latein 3 Titel; 16. Jh: Latein 23, Slowakisch/Tschechisch 2, Deutsch einer; 17. Jh: Latein 60, Polnisch 14, Deutsch 6, Ungarisch 3, Französisch und Italienisch je 2; 18. Jh: Latein 701, Deutsch 69, Ungarisch 59, Slowakisch/Tschechisch 26, Französisch 21, Polnisch 11, Italienisch und Englisch je einer; 19. Jh: Ungarisch 781, Deutsch 633, Latein 553, Slowakisch/Tschechisch 235, Französisch 42, Russisch 24, Italienisch 11, Serbisch 9, Englisch 8, Polnisch 3, Spanisch und Kirchenslawisch je einer). 2.4

2.7 Bei den Inkunabeln handelt es sich um Pelbartus de Temesvars Sermones de tempore. Pars aestivalis (Hagenau: Heinrich Gran für Johannes Rynman 1498) und Sermones de Sanctis. Pars aestivalis (Lyon: Johannes Clein 1499) sowie um eine Biblia latina cum postillis Hugonis de Sancto Charo (Basel: Johannes Amerbach für Anton Koberger, nicht nach 1500). Erwähnung unter den Titeln des 16. Jhs verdient eine Homer-Ausgabe (Odyssea, eiusdem Batrachomyomachia ..., Basel: Theodosius Rihel).

2.8 Von den 87 Titeln des 17. Jhs sind 33 Titel aus deutschen Druckereien. Es handelt sich größtenteils um Werke theologischen und religiösen Inhalts, wie z. B. Lucas Osiander, Enchiridion controversiarum, ...Augustanae Confessionis Theologos, cum Calvinianis intercedentium (Tübingen 1605) und Georgius Stengelius, Paraenesis de ruina Luciferi ceterorumque Angelorum (Ingolstadt 1630). Hinzu kommen historische, geographische und staatsrechtliche Werke wie Theophilus Golius, Epitome doctrinae politicae ex octo libris politicorum Aristotelis collecta (Straßburg 1606); Orbis Lumen et Atlantis juga tecta retecta. Das ist: Newe aussführliche Entdeckung und Beschreibung der ganzen Welt ... (Frankfurt a. M. 1656); Janus Dubravius, Historia Bohemica (Frankfurt 1687) und Antonio Bonfini, Historia Pannonica (Köln 1690).

2.9 Von 889 Titeln des 18. Jhs sind 70,8 Prozent in Latein und 7,7 Prozent in Deutsch. 18,5 Prozent (165 Titel) wurden im deutschen Sprachraum gedruckt (u. a. Wien, Augsburg und Leipzig). Es überwiegt theologische Literatur mit Werken zu Pastoraltheologie und Apologetik, Brevieren, Bibelausgaben, Ausgaben des Alten und Neuen Testaments, Traktaten, Katechismen, Gelegenheitspredigten sowie Monographien zur Kirchengeschichte. Erwähnenswert sind z. B. Psalterium Romanum, Decretis SS. Consilii Tridentini (Köln 1725); Biblia Sacra. Vulgatae Editionis Auctoritate Sixti V. et Clemens VIII ... (Grätz und Innsbruck 1749); Johann Hübner, Zweymal zwey und funfzig auserlesene Biblische Historien aus dem Alten und Neuen Testamente (Leipzig 1762) sowie Joseph Desidor, Lobrede auf den heiligen Joseph Calasanz (Wien 1798). Zu den Drucken des 18. Jhs gehört auch eine Sondersammlung von 336 größtenteils lateinischen Drucken theologischen Inhalts aus den Akademischen Druckereien in Trnava [Tyrnau] und Košice [Kaschau], darunter Jean Cabassut, Noticia conciliorum Sanctae Ecclesiae (Tyrnau 1764) und István Kaprinai, Institutio eloquentiae sacrae generatim ... (Kaschau 1758).

2.10 Die nicht-theologischen Schriften des 18. Jhs betreffen zunächst die Pädagogik. Erwähnung verdienen z. B. Ferdinand von Geusau, Katholischer Unterricht über die Frage Was ist der Pabst (Wien 1782), Franz Giftschütz, Leitfaden der in den k. k. Erblanden vorgeschriebenen deutschen Vorlesungen über die Pastoraltheologie (Wien 1782) oder Franz Andre Nömer, Vollständiger systematischer Religionsunterricht (München 1786).

2.11 Mehr Raum nimmt die historische Literatur ein mit Werken zur Weltgeschichte und zur allgemeinen Geschichte sowie zu einzelnen Ländern. Erwähnung verdienen u. a. Sebastianus Henricus Penzinger, Novissimum historiae quatuor mundi monarchiarum ... (Nürnberg 1735) oder Augustin Schelle, Abriss der Universalhistorie (Salzburg 1780 und 1782). Nennenswerte Länderdarstellungen sind z. B. William Robertson, Geschichte von Schottland unter den Regierungen der Königin Maria und des Königs Jacobs VI (Ulm und Leipzig 1762), Abt von Parthenay, Geschichte von Polen unter der Regierung Augustus des zweyten (Mitau und Hasenpoth 1771) sowie Michael Ignaz Schmidt, Neuere Geschichte der Deutschen (Wien 1793). Die Historischen Hilfswissenschaften sind mit Titeln zu Genealogie, Statistik, Diplomatie und Literaturgeschichte vertreten. Die ungarische Geschichte betreffen z. B. Johann Georg von Schwandtner, Scriptores rerum Hungaricarum veteres ac genuini (Wien 1746-1748; unvollständig) oder Franz Karl von Palm, Heraldicae Regni Hungariae Specimen (Wien 1766). Aus dem Gebiet der Geographie sind nennenswert Johannes Baptist Piker, Topographia Magni Regni Hungariae (Wien 1750), Johann Jacob Schatz, Anfangsgründe der Geographie (Frankfurt und Leipzig 1753), Johann Hübner, Kurze Fragen aus der neuen und alten Geographie (Regensburg und Wien 1755) sowie Johann Heinrich Campe, Die Entdeckung von Amerika (Tübingen 1798).

2.12 Die Werke antiker Autoren finden sich in zahlreichen Ausgaben des 18. Jhs, so z. B. von Cicero, Vergil, Plinius, Ovid, Flavius Josephus (Historien und Bücher, Frankfurt a. M. 1711) oder Cornelius Nepos (De vita excellentium imperatorum ..., Eisenach und Leipzig 1756). Die meisten Wörterbücher und Lexika des 18. Jhs sind slowakischer oder ungarischer Herkunft. Unter den wenigen deutschsprachigen Titeln finden sich Johann Friedrich Gauken, Historisches Helden- und Heldinnen-Lexikon (Leipzig 1716), Michael Denis, Wiens Buchdruckergeschichte von 1482-1560 (Wien 1782) und Immanuel Johann Gerhard Scheller, Lateinisch-deutsch und deutsch-lateinisches Handlexikon vornehmlich für Schulen (Leipzig 1796).

2.13 In der Sammlung überwiegt das Schrifttum des 19. Jhs mit 2293 Titeln in 3222 Bdn, davon 30 Prozent Germanica. Sprachlich dominiert mit der Einführung des Ungarischen als Amtssprache im 19. Jh Ungarisch (34,8 Prozent), gefolgt von Deutsch (27,8 Prozent) und Latein (23,2 Prozent). Slowakische und tschechische Titel bilden nur 9,8 Prozent des Bestandes, weitere Sprachen 4,4 Prozent.

2.14 Das theologische Schrifttum nimmt auch im 19. Jh breiten Raum ein. Vorhanden sind Bibelausgaben, Ausgaben des Alten und des Neuen Testaments, Breviere, Predigten und Gebete. Unter den Germanica sind erwähnenswert Die Heilige Schrift des alten Testaments (Frankfurt a. M. 1812), Anton Westermayer, Bauernpredigten ...auf alle Sonn- und Festtage (Regensburg 1848) sowie Franz Xaver Weninger, Originelle, kurzgefasste praktische Marianische Fest-Reden (Mainz 1882). Den Bestand ergänzen Werke zu Kirchengeschichte, Pastoraltheologie, Dogmatik und Rhetorik, so Aloys Schlör, Betrachtungsbuch für Kleriker und Priester (Grätz 1847), Paul Segneri, Unterweisung für Beichtväter (Regensburg 1852) und Fr. X. Britzger, Handbuch der Pastoral-Medizin für Seelsorger auf dem Lande (Regensburg 1859).

2.15 Nicht unerheblich ist der Anteil an Lehrbüchern insbesondere zur Kirchen-, Ordens- und Weltgeschichte und zur Geschichte einzelner Länder. Eine verhältnismäßig große Zahl deutschsprachiger Titel findet sich zur Kirchengeschichte, darunter z. B. Anton Mickl, Christliche Kirchengeschichte (München 1812), Geschichte der christlichen Kirche in Bildern (Leipzig 1865) oder Johann Adam Mohler, Kirchengeschichte (Regensburg 1867). Hinzu kommen Titel zur Geschichte einzelner Orden in Deutschland, Österreich und Ungarn, wie z. B. Aloys Schlör, Die Carmeliten nach ihrem Leben und Wirken (Grätz 1844). Zur Weltgeschichte im allgemeinen sowie zur Geschichte Ungarns und anderer europäischer Länder und Herrscherhöfe finden sich Ignaz Aurelius Fessler, Die Geschichten der Ungern und ihrer Landsassen (Leipzig 1815-1825), Joseph A. Annegarn, Weltgeschichte für die katholische Jugend (Münster 1832), Thomas Babington Macaulay, Die Geschichte Englands seit der Thronbesteigung Jacob des Zweiten (Pest, Wien und Leipzig 1850, unvollständig), sowie Hans Schultz, Wallenstein und die Zeit des dreissigjährigen Krieges (Bielefeld und Leipzig 1898). Zur Sammlung von Heiligenlegenden sowie Memoiren und Biographien von Persönlichkeiten des politischen und kirchlichen Lebens gehören z. B. Napoleon Bonapartes zwei merkwürdigste Lebensjahre und besonders sein Benehmen als Gefangener (London 1815), J. M. Audin, Geschichte des Lebens, der Lehren und Schriften Calvins (Augsburg 1844) sowie Hubert Grimme, Mohammed. Das Leben (Münster 1892).

2.16 Unter den Werken zum Sprachunterricht, Wörterbüchern, Lexika und Enzyklopädien sind zahlreiche Germanica wie Joseph Bernhard Benedikt Venusi, Wörterbuch zu den fünf Büchern Mosis (Prag 1820), Michael Hauber, Lexikon für Prediger und Katecheten (Augsburg 1836-1837), Friedrich Jacobs, Elementarbuch der Griechischen Sprache für Anfänger und Geübtere (Jena 1843), das Volks-Conversations-Lexikon (Stuttgart 1860), Brockhaus' Conversations-Lexikon (Leipzig 1882) sowie Pierers Konversations-Lexikon (Berlin und Stuttgart 1889-1892). Nennenswerte allgemeine theologische Lexika sind u. a. Joseph Aschbach, Allgemeines Kirchen-Lexikon (Frankfurt a. M. 1846-1850) sowie Andreas Müller, Lexikon des Kirchenrechts und der römisch-katholischen Liturgie (Regensburg 1851).

2.17 Zu Kunst, Kunstgeschichte, Sakralkunst und Architektur finden sich Titel wie C. Strahlheim, Die Wundermappe oder sämtliche Kunst- und Naturwunder des ganzen Erdballs (Frankfurt a. M. 1832-1833), Franz Weller, Die kaiserlichen Burgen und Schlösser in Bild und Wort (Wien 1880), Erich Frank, Bilder zur Geschichte der christlichen Malerei (Freiburg 1888 und 1894), Štefan Karol Linberger, Beschreibung der evangelischen Holzkirche und des städtischen Communal-Friedhofes in Kesmark (Käsmark 1892), C. H. Spurgeon, Die Kunst der Illustration (Heilbronn 1895) sowie Bruno Bucher, Katechismus der Kunstgeschichte (Leipzig 1899).

2.18 Der Bestand an Musikalien des 19. Jhs schließt neben allgemeinmusikalischen Titeln und Literatur zur Kirchenmusik Lieder- und Gesangbücher aus dem Bereich der Volksmusik ein. Beispiele sind Joseph Kehrein, Kirchen- und religiöse Lieder aus dem zwölften bis fünfzehnten Jahrhundert (Paderborn 1853), August Reiser, Loreley. Sammlung von 172 auserlesenen Männer-Chören (Leipzig 1879), Franz Xaver Haberl, Magister choralis. Theoretisch-praktische Anweisung...

 (Regensburg,
Rom und New York 1884) und Franz Bonn, Die heilige Cäcilia. Oratorium (Regensburg 1894). Kleinere Bestände liegen außerdem vor zu Ökonomie, Statistik, Geographie, zu den Naturwissenschaften und zum Gesundheitswesen.

2.19 Im 19. Jh nimmt die Zahl der Periodika zu. Sie sind meist slowakischer und ungarischer Herkunft, vorhanden sind aber auch einige deutsche Titel, wie Heinrich Nagelschmitt, Chrysologus. Eine Monatschrift (Paderborn und Münster 1886), die Literaturzeitung für katholische Religionslehrer (Landshut 1817), die Chronologisch-Praktische Monatschrift zunächst für Seelensorger (Prag 1832), G. Phillips und G. Görres, Historisch-politische Blätter für das katholische Deutschland (München 1854-1855) und die Allgemeine Wiener Musik-Zeitung (Wien 1841).

Bibliothek für Kanonisches Recht

2.20 Die 1800 Bde zum Kanonischen Recht stammen aus der ehemaligen Seminarbibliothek für Kirchenrecht, die seit ihrer Gründung im Jahre 1936 systematisch durch Ankauf und Schenkungen erweitert wurde. Ein Teil des Buchbestandes gelangte darüber hinaus zwischen 1951 und 1953 durch die Übernahme von Beständen aufgelöster Kloster- und Adelsbibliotheken in die Bibliothek, z. T. heute noch identifizierbar an Eigentumssiegeln, Besitzvermerken und Vignetten, wie z. B. Ex libris Adami Györi Ecclesiae Nittr. Canonici 1701, Bibliotheca Vener. Capituli Strigoniensis, Bibliotheca Domus S. J. Rosenbergensis oder Ex libris Alexander Rudnay.

2.21 Den historischen Bestand bilden 176 Titel (278 Bde), davon stammen aus dem 16. Jh ein Titel, aus dem 17. Jh 5, aus dem 18. Jh 45 sowie aus dem 19. Jh 125. Sprachlich überwiegt bis zum Ende des 18. Jhs Latein, im 19. Jh dominiert Ungarisch (66) vor Deutsch (20). Insgesamt finden sich 55 Germanica überwiegend aus Ingolstadt, Wien, Köln, Augsburg und Frankfurt.

2.22 Es überwiegen Schriften zu kirchenrechtlichen Fragen und Kirchengesetze, vorhanden sind aber auch Werke zu Staats- und Zivilrecht. Hervorzuheben ist unter den ältesten Titeln das Corpus iuris canonici emendatum et notis illustratum Gregorii XIII (Leiden 1614). Aus dem 18. Jh stammen Gesetze und Dekrete zum Priesterstand, zu den Grundrechten der Priester, zum Zölibat sowie zum Tridenter Konzil, wie Sacrosancti et oecumenici concilii Tridentini. Paulo III Julio III et Pio IV (Wien 1761) oder Cephalius Flaminius, Vindiciae coelibatus ecclesiarum occidentia contra nuperos quosdam scriptores (Augsburg 1787). Zum Zivil- und Staatsrecht liegen u. a. vor Joachim Hopp, Institutiones iuris civilis (Frankfurt/O. 1708), Johann Jacob Schmauss, Corpus juris publici s. r. imperii academicum, enthaltend des Heil. Röm. Reichs Grundgesetze (Frankfurt und Leipzig 1735) sowie Carl Anton von Martini, Positiones de iure civitatis in usum auditorii Vindobonensis (Wien 1773).

2.23 Das inhaltliche Spektrum des Bestandes aus dem 19. Jh entspricht dem der vorangehenden Jahrhunderte. Bemerkenswert ist Friedrich Wilhelm Carovés Vollständige Sammlung der Cölibat-Gesetze (Frankfurt a. M. 1833). Von den vermehrt auftretenden laientheoretischen Schriften, u. a. zu juristischen Fragen des Ehestandes, zu konfessionellen Mischehen sowie zu allgemeinen Erziehungs- und Konfessionsproblemen, seien genannt Thomas Dolliner, Handbuch des in Oesterreich geltenden Eherechts (Wien und Triest 1813), Johann Baptist Kutschker, Die gemischten Ehen von dem katholisch-kirchlichen Standpunkte aus betrachtet (Wien 1838) sowie Victor Cathrein, Kirche und Volksschule mit besonderer Berücksichtigung Preussens (Freiburg i. Br. 1896). Zivilrechtliche Handbücher und Lehrbücher zum Kirchenrecht ergänzen die Sammlung, so z. B. Joseph Anton Schöpf, Handbuch des katholischen Kirchenrechts (Schaffhausen 1857), Friedrich Schulte, Lehrbuch des katholischen Kirchenrechtes und dessen Literaturgeschichte (Gießen 1868) sowie Friedrich H. Vering, Lehrbuch des katholischen und protestantischen Kirchenrechts (Freiburg i. Br. 1876). Vorhanden ist auch die Theologisch-praktische Quartal-Schrift (Linz 1890-1892).

Bibliothek des Lehrstuhls für Philosophie

2.24 Seit 1992 ist die Bibliothek ein selbständiger Teil der Zentralbibliothek der Theologischen Fakultät. Gegründet wurde sie 1936 als Seminarbibliothek für Christliche Philosophie. Bibliothekssiegel und Vignetten, wie z. B. Bibliotheca Coll. Poson. S. J., Sigillum Bibliothecae Seminarii Episcopalis Neosoliensis und Conventus Solnensis, weisen auf Bestände aus aufgelösten Kloster- und Kirchenbibliotheken hin.

2.25 Bei einem Gesamtbestand von 2500 Bdn gehören zum historischen Bestand 177 Titel (ein Titel aus dem 16. Jh, 2 aus dem 17. Jh, 11 aus dem 18. Jh und 163 aus dem 19. Jh), darunter 59 Germanica. Sprachlich dominiert mit 80 Titeln Latein. In Deutsch sind 38 Titel, in Ungarisch 33, in Französisch 9, in Englisch und Tschechisch je 6 sowie in Italienisch 5.

2.26 Im historischen Bestand dominieren Werke zur Scholastik und klassischen antiken Philosophie, der überwiegende Teil davon in Latein und in Italien oder Frankreich erschienen. Aus dem deutschen Sprachgebiet stammen u. a. Erasmus' Commentarii de verborum ac rerum copia (Wien und Triest 1824) und Thomas von Aquins Institutiones philosophiae naturalis (Wien und Straßburg 1897). Hinzu kommt eine kleine Sammlung neuzeitlicher Philosophen, darunter Anselm Feuerbachs Über Philosophie und Empirie in ihrem Verhältnisse zur positiven Rechtswissenschaft (Landshut 1804), Schellings Philosophische Schriften (Landshut 1809) sowie Fichtes Populär-philosophische Schriften (Berlin 1846). Unter den Abhandlungen, Kommentaren und Disputationen zu Philosophie, Logik, Ethik, Metaphysik und Psychologie sowie Hand- und Lehrbüchern zur Geschichte der Philosophie sind z. B. Matthäus Weiss, Logica sive organum Aristotelis ... (Salzburg 1627), Sigmund von Storchenau, Die Philosophie der Religion (Augsburg 1784), Jacob Frint, Handbuch der Religionswissenschaft für die Candidaten der Philosophie (Wien, Baaden und Triest 1808), Johann Claudius Andreas Helvetius, Discurs über den Geist des Menschen (Liegnitz und Leipzig 1787) sowie Constantin Gutberlet, Die Metaphysik (Münster 1880).

2.27 Ergänzt wird der Bestand durch Titel zur christlichen Kinder- und Jugenderziehung, zur Pädagogik sowie zur Geschichte der Pädagogik und ihrer Herausbildung als Wissenschaftsdisziplin, darunter z. B. Joseph Lerique, Die Ideale und die christliche Jugenderziehung (Freiburg i. Br. 1871) oder L. Kellner, Kurze Geschichte der Erziehung und des Unterrichtes mit vorwaltender Rücksicht auf das Volksschulwesen (Freiburg i. Br. 1878). Unter den Lexika findet sich z. B. Matthias Kappes, Aristoteles-Lexikon (Paderborn 1894). Der einzige deutschsprachige Zeitschriftentitel ist die Zeitschrift für Philosophie und katholische Theologie (Köln und Koblenz 1832-1839).

Bibliothek des Lehrstuhls für Bibelwissenschaften

2.28 Die Bibliothek umfaßt zwei selbständige Buchbestände: die ehemalige Seminarbibliothek für das Alte Testament und die Seminarbibliothek für das Neue Testament.

Bibliothek für das Alte Testament

2.29 Von insgesamt 2900 Bdn stammt etwa ein Drittel aus der ehemaligen Seminarbibliothek für Biblische Archäologie und Hebräische und Arabische Sprache. Erweitert wurde die Sammlung seit 1936 durch Ankäufe und Schenkungen sowie durch Übernahmen aus aufgelösten Kloster-, Kirchen- und Adelsbibliotheken.

2.30 Der historische Bestand umfaßt insgesamt 214 Titel (307 Bde), darunter 2 Titel aus dem 16. Jh, 7 aus dem 17. Jh, 36 aus dem 18. Jh und 169 aus dem 19. Jh. Sprachlich überwiegen die lateinischen Drucke. Es folgen Drucke in Deutsch (79 Titel), Arabisch, Hebräisch und Ungarisch. Auf deutschem Sprachgebiet gedruckt wurden 118 Titel, vornehmlich in Wien, Leipzig, Freiburg und Berlin.

2.31 Die größte Gruppe bilden theologische Werke, darunter vor allem Bibelausgaben aus dem 16. bis 19. Jh, Ausgaben des Alten und Neuen Testaments sowie einzelner Bücher und Evangelien. Hinzu kommen Sekundärwerke sowie Lexika und Wörterbücher. Erwähnung verdienen z. B. Johann Dietenberger, Bibell. Das ist alle Bücher Alts und News Testaments (Köln 1597), Ignaz Weitenauer, Die Psalme Davids (Augsburg 1778), Peter Schegg, Die Psalmen (München 1845 und 1847), Joseph Franz Alliolo, Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments. Aus der Vulgata (München und Landshut 1851) und Alfred Bertholet, Das Buch Hesekiel (Freiburg, Leipzig und Tübingen 1897). Aus dem Bereich der Praktischen Theologie liegen Gebetbücher und Predigten vor. Hinzu kommen Schriften über das Leben Jesu, die Juden, die biblische Geschichte oder über biblische Orte, darunter z. B. Karl Anton Lanckoronski, Städte Pamphiliens und Pisidiens (Prag, Wien und Leipzig 1890), Fritz Hommel, Geschichte Babyloniens und Assyriens (Berlin 1885), Karl Rückert, Die Lage des Berges Sion (Freiburg i. Br. 1898) sowie das Gemeinschaftswerk von Anna Katharina Emmerich, Clemens Brentano und C. E. Schmöger, Das arme Leben und bittere Leiden unseres Herrn Jesu Christi und seiner heiligsten Mutter Maria (Regensburg, New York und Cincinnati 1890).

2.32 Das nicht-theologische Schrifttum umfaßt neben Schöner Literatur wie Klopstocks Messias (Wien 1783) und Salomo (Wien 1785), Scotts Ivanhoe (Wien und Leipzig, 19. Jh) oder Shakespeares Coriolan, Hamlet und Prinz von Dänemark (Leipzig, 19. Jh) auch belehrendes Schrifttum aus den Bereichen Geschichte und Geographie, darunter z. B. Mathias Miles, Siebenbürgischer Würg-Engel (Hermannstadt 1670).

2.33 Aus der ehemaligen Seminarbibliothek für Biblische Archäologie stammen Lehrbücher und Grammatiken der hebräischen, arabischen, chaldäischen und anderer biblischer Sprachen, Bibelausgaben in Hebräisch, Ausgrabungsberichte sowie Werke über antike und biblische Orte und Sehenswürdigkeiten. Erwähnenswerte Germanica sind z. B. Biblia hebraica (Leipzig 1774); Wilhelm Friedrich Hezel, Anweisung zur arabischen Sprache (Leipzig 1784); Christianus Reineccius, Grammaticae hebraeo-chaldaicae (Wien 1774) und Janua Hebraeae Linguae Veteris Testamenti (Leipzig 1748); Heinrich Brugsch, Astronomische und astrologische Inschriften altaegyptischer Denkmaeler (Leipzig 1883) sowie J. H. Mordtmann und D. Müller, Sabäische Denkmäler (Wien 1883).

Bibliothek für das Neue Testament

2.34 Ausgebaut wurde die Bibliothek seit 1936 durch Ankäufe und Schenkungen. Zwischen 1951 und 1953 gelangten darüber hinaus Bestände aufgelöster Klosterbibliotheken in die Sammlung, teilweise noch heute erkennbar an Eigentumsvermerken wie Sigillum Ordinis Fratrum Minorum Conventus Frašták, Sigillum Bibliothecae Seminarii Episcopalis Neosoliensis oder Sigillum Ordinis S. Dominici Cassoviae.

2.35 Der Bestand umfaßt insgesamt 2100 Bde. Von den 88 historischen Titeln stammen 2 aus dem 16. Jh, 21 aus dem 18. Jh und 65 aus dem 19. Jh. Sprachlich überwiegt Latein (34 Titel), gefolgt von Deutsch (25 Titel), Tschechisch (15), Slowakisch (10), Französisch (3) und Russisch (einer). 12 Titel wurden auf dem Gebiet der heutigen Slowakei und 36 im deutschen Sprachraum gedruckt.

2.36 Im historischen Bestand überwiegen theologische Schriften, darunter vor allem Ausgaben des Alten und Neuen Testaments und einzelner Evangelien sowie Breviere, Katechismen und Predigtsammlungen. Vorhanden sind auch religionspädagogische Werke, so z. B. Jozef Karol Danko, Commentarius de Sacra scriptura (Wien 1867), B. Wohlfahrt, Das Evangelium des Johannes. Für den Schulgebrauch (Leipzig 1891) oder August Bisping, Erklärung der Apostelgeschichte (Münster 1871). Der nicht-theologische Bestand schließt beispielsweise Reisebeschreibungen und Werke über archäologische Entdeckungen in Palästina, Ägypten und Assyrien ein. Hinzu kommen Lexika, Enzyklopädien, Wörter- und Sprachlehrbücher sowie Grammatiken zu den Fremdsprachen Latein, Griechisch und Hebräisch, darunter Ferdinand Schultz, Lateinische Synonymik (Paderborn 1872) oder František Pastrnek, Beiträge zur Lautlehre der slowakischen Sprache in Ungarn (Wien 1888).

Bibliothek des Lehrstuhls

für Dogmatik und Moraltheologie

2.37 Den Grundstock dieser Sammlung bilden die Buchbestände der drei ehemaligen Seminarbibliotheken für Spezielle und vergleichende Dogmatik, für Christliche Moral und für Theologie.

Bibliothek für Spezielle und vergleichende Dogmatik

2.38 Die Bestände wurden seit 1936 systematisch durch Ankäufe ausgebaut, erkennbar an dem ehemaligen Siegel der Theologischen Fakultät. Inkorporierte Bestände stammen aus aufgelösten Kloster- und Adelsbibliotheken, ebenfalls bis heute identifizierbar an Besitzvermerken.

2.39 Bei einem Gesamtbestand von 2500 Bdn beläuft sich der historische Bestand auf 258 Titel (16. Jh einer, 17. Jh 10, 18. Jh 50, 19. Jh 197). 160 lateinischen Titeln stehen 63 deutsche Titel gegenüber. Dazu kommen 22 ungarische, 7 slowakische und tschechische, 2 polnische, 2 französische und je ein serbokroatischer und glischer Titel. 125 Titel wurden im deutschen Sprachgebiet gedruckt (u. a. in Freiburg, München, Regensburg, Leipzig, Basel und Wien).

2.40 Die dogmatische Literatur ist besonders reich vertreten mit Traktaten, wissenschaftlichen Disputationen, Werken zur Geschichte der Dogmatik als Wissenschaft sowie Schriften zur Organisationsstruktur der römisch-katholischen Kirche oder zur katholischen Konfession. Zu erwähnen sind z. B. Nicolaus Avancinus, Vita et doctrina Jesu Christi ex quatuor evangelistis collecta (Wien 1665), Engelbert Klüpfel, Institutiones theologiae dogmaticae in usum auditorum (Wien 1789), Ludwig Domin, Die heilige Charwoche (Wien 1855) und Hieronymus Anton Jarisch, Populäre polemische Dogmatik oder populäre Apologie in Gesprächsform (Regensburg 1880). Bei den Bibeln (Gesamtausgaben sowie Ausgaben des Alten und des Neuen Testaments) finden sich Erasmus, Novum testamentum graece et latine, studio et industria (Leipzig 1578) sowie Dominik Brentano, Die Heilige Schrift des alten Testamentes (Frankfurt a. M. 1811). Den Bereich Patristik vertreten Werke von Augustinus, Thomas von Aquin, Hieronymus sowie Alphons Maria von Liguori.

2.41 Vorhanden sind auch methodologische, zyklopädische, lexikographische und erziehungswissenschaftliche Werke sowie Grundlagenliteratur, darunter Erich Weismann, Lexicon bipartitum latino-germanicum et germano-latinum (Frankfurt und Leipzig 1775), Heinrich Kihn, Encyklopädie und Methodologie der Theologie (Freiburg i. Br. 1892), P. E. Habingreither, Lehrbuch der katholischen Religion für höhere Schulen und Schullehrerseminare (Freiburg i. Br. 1881) sowie Heinrich Joseph Wetzer und Benedikt Welte, Kirchenlexikon oder Encyklopädie der katholischen Theologie (Freiburg i. Br. 1882-1903). Im Bestand zur Praktischen Theologie finden sich Gesang- und Gebetbücher, Katechismen (Johann Schmid, Historischer Katechismus oder Der ganze Katechismus für Kirche, Schule und Haus, Schaffhausen 1855), Literatur zur Predigtlehre sowie Musterpredigten (Jakob Schmitt, Katholische Sonn- und Festtagspredigten, Freiburg i. Br. 1897). Hinzu kommen aus Philosophie, Moralphilosophie, Metaphysik oder Psychologie Titel wie Samuel Wernefels, Opuscula theologica, philosophica et philologica (Basel 1782), William Derham, Physico-Theologie oder Naturleitung zu Gott (Hamburg 1764) und Friedrich August Carus, Psychologie (Leipzig 1808).

Bibliothek für Christliche Moral

2.42 Die Bibliothek besteht seit Gründung der Theologischen Fakultät und wurde systematisch vermehrt. Hinzu kamen Bücher aus aufgelösten Kloster- und Adelsbibliotheken (darunter z. B. Bibliotheca Seminarii Episcopalis Neosoliensis und Bibliotheca Dom. Prob. S. J. Tyrnaviensis) sowie Buchbestände des ehemaligen Seminars für Christliche Soziologie.

2.43 Die Sammlung umfaßt ca. 1500 Bde. Von den 45 historischen Titeln (74 Bdn) entfallen 4 auf das 18. und 41 auf das 19. Jh. Davon sind 16 in Deutsch, 15 in Latein, 5 in Französisch, 4 in Tschechisch, 3 in Ungarisch sowie je einer in Italienisch und Slowakisch. 20 Drucke stammen aus dem deutschen Sprach-

gebiet.

2.44 In den Großgruppen Moralphilosophie und Soziologie sind theoretische und wissenschaftliche Abhandlungen sowie Lehr- und Handbücher vorhanden. Unter den wenigen Germanica zur Moralphilosophie sind Ernestus Müller, Theologia moralis (Wien 1799) und Alphons Maria von Liguori, Die christlichen Tugenden und die Mittel sie zu erlangen (Regensburg 1865). Soziologie und katholische Soziallehre sind u. a. repräsentiert durch Emil Münsterberg, Zentralstellen für Armenpflege und Wohltätigkeit (Jena 1847) sowie Franz Ehrle, Beiträge zur Geschichte und Reform der Armenpflege (Freiburg i. Br. 1881).

Bibliothek für Theologie

2.45 Der Bestand der ehemaligen Seminarbibliothek wurde seit 1936 aufgebaut. Die Mehrzahl der Bücher trägt bis heute das ehemalige Siegel der Theologischen Fakultät, eine geringe Anzahl an Büchern wurde aus aufgelösten Kloster- und Adelsbibliotheken übernommen.

2.46 Mit 1500 Bdn gehört die Sammlung zu den kleinsten der Theologischen Fakultät. Fünf Titel stammen aus dem 18. Jh und 56 aus dem 19. Jh, darunter 34 deutschsprachige, 18 lateinische, 6 ungarische sowie 2 slowakische und ein französischer. Die meisten historischen Drucke stammen aus dem deutschen Sprachgebiet, größtenteils aus Freiburg und Münster.

2.47 Inhaltliche Schwerpunkte bilden Dogmatik, Fundamentaltheologie und Apologetik mit Titeln wie Johann Wilhelm Schmid, Über christliche Religion ... als Volkslehre und Wissenschaft für das gegenwärtige Zeitalter (Jena 1797), Alphons Maria von Liguori, Die Wahrheit des Christenthums und die Unfehlbarkeit der Kirche (Regensburg 1845), Franz J. Mach, Die Nothwendigkeit der Offenbarung Gottes (Mainz 1883) oder Georg Freiherr von Hertling, Das Princip des Katholicismus und die Wissenschaft (Freiburg i. Br. 1899). Hinzu kommen Titel wie Georg Patiss, Das Leben des Gottmenschen Jesus Christus (Wien 1865) oder Christus und die Vernunft (o. O. 1792). Die nicht-christlichen Religionen betreffen Albert Wiedemann, Die Religion der alten Ägypter (Münster 1890) und Heinrich von Wlislocki, Volksglaube und religiöser Brauch der Zigeuner (Münster 1891).

Bibliothek des Lehrstuhls für Liturgik

2.48 Die Bibliothek wurde 1983 als Seminarbibliothek gegründet und 1992 in den Status einer Lehrstuhlbibliothek erhoben. Der Bestand wurde von Beginn an planmäßig durch Ankäufe erweitert. Enthalten sind aber auch Bücher aus aufgelösten Kloster-, Kirchen- und Adelsbibliotheken (Ex libris praepositurae S. Martini de Posonio, Conventus Posoniensis Capuc. oder Conventus Nittriensis Patrum Franciscanorum).

2.49 Der Bestand umfaßt 1200 Bde, darunter 119 Titel vor 1900 (2 aus dem 17. Jh, 21 aus dem 18. Jh und 96 aus dem 19. Jh). Sprachlich dominiert mit 67 Titeln Latein. In Deutsch sind 34 Titel, in Ungarisch 12, in Französisch und Tschechisch je 2 sowie in Slowakisch und Altslawisch je einer.

2.50 Vorhanden sind je zwei katholische und evangelische Bibelausgaben aus dem 19. Jh. Den Schwerpunkt bildet erwartungsgemäß die Literatur zur Liturgik mit Titeln wie Johann Baptist Lüft, Liturgik oder wissenschaftliche Darstellung des katholischen Cultus (Mainz 1847), Prosper Gueranger, Geschichte der Liturgie (Regensburg 1854) und Jakob Fluch, Katholische Liturgik (Regensburg 1855). Hinzu kommen Missale, Psalter, Dekrete und Breviere sowie liturgische Kommentare, Handbücher, Anweisungen und Vorlagen zu Gottesdiensten (J. Gebhart, Das kirchliche Jahr oder die heiligen Gebräuche und Kirchenfeste, Pest 1856). Den Bestand ergänzen Lehrbücher zum Religionsunterricht, Traktate über Heiligtümer sowie Handbücher aus dem Bereich der Krankenseelsorge, so z. B. Matthias Kayser, Geistliche Arznei für Kranke (Augsburg 1780), Gregor Köhler, Praktische Anleitung für Seelsorger am Kranken- und Sterbebette (Frankfurt a. M. 1800) und Mathias Terklau, Der Geist des Katholischen Kultus (Wien 1852). Vorhanden ist ferner die Theologisch-praktische Monatschrift zunächst für Seelsorger (Leipzig 1889).

Bibliothek des Lehrstuhls für Pastoraltheologie

2.51 Hervorgegangen aus der ehemaligen Seminarbibliothek für Pastoraltheologie und Homiletik stellt der seit 1936 ausgebaute Bestand mit 500 Bucheinheiten (darunter 19 historische Titel aus dem 19. Jh) den kleinsten Bestand der Fakultät dar. Alle historischen Drucke (18 deutsche) stammen aus dem Bereich der Praktischen Theologie (Predigtsammlungen und -anleitungen).

Bibliothek des Lehrstuhls

für Pädagogik und Katechetik

2.52 Der siebte und letzte selbständige Bestandteil der Zentralbibliothek der Theologischen Fakultät geht auf zwei Wurzeln zurück: die ehemalige Seminarbibliothek für Pädagogik und Katechetik und die Seminarbibliothek für Latein und Griechisch.

Bibliothek für Pädagogik und Katechetik

2.53 Die Bibliothek wurde seit 1936 systematisch ausgebaut sowie zwischen 1951 und 1953 aus aufgelösten Kloster- und Adelsbibliotheken ergänzt. Bei einem Gesamtbestand von 2000 Bdn bilden 89 Titel aus dem 19. Jh und ein Titel aus dem 18. Jh den historischen Bestand (29 Titel Deutsch, 25 Latein, 24 Ungarisch, 7 Tschechisch, 4 Slowakisch). Der überwiegende Teil der Drucke stammt aus dem Gebiet der ehemaligen Österreichisch-Ungarischen Monarchie (Wien und Budapest). An deutschen Druckorten sind zu nennen Leipzig, Regensburg und Freiburg.

2.54 Der historische Bestand setzt sich aus Literatur zur Vorbereitung auf das Priesteramt sowie nichttheologischer Literatur zur christlichen Jugenderziehung zusammen. Die erste Gruppe enthält Grundlagenwerke zur Patristik und religiöse Gebrauchsliteratur, wie Engelbert Eligius Richters Goldgrube für Prediger und Katecheten (Wien 1852). Die Literatur zur Jugenderziehung umfaßt neben allgemeinen Werken zu Pädagogik und Schulunterricht vor allem erziehungstheoretisches Schrifttum zur Kinder-, Jugend- und Volkserziehung, darunter Werke von Fichte und Rousseau.

Bibliothek für Latein und Griechisch

2.55 Die Bibliothek gehört zu den jüngeren und kleineren Beständen der Fakultät. Bücher aus aufgelösten Kloster- und Adelsbibliotheken sind identifizierbar an Besitzvermerken wie Ex libris comitis Alexandrei Ab Hübner, Bibliotheca L. O. Szentiváni oder Ex libris Joannis Kosztja.

2.56 Unter insgesamt 700 Bdn sind 116 historische Titel (17. Jh 4, 18. Jh 20 und 19. Jh 92). Sprachlich dominiert mit 50 Titeln Latein. Auf Deutsch entfallen 47 Titel, auf Ungarisch 9, auf Tschechisch und Französisch je 4 sowie auf Englisch und Italienisch je einer. Die Mehrzahl der Bücher stammt aus deutschen Druckereien (Nürnberg, Frankfurt, Leipzig und Stuttgart).

2.57 Einen Schwerpunkt bilden

 griechische  und  lateinische Klassikerausgaben
(Originalausgaben, Über-

setzungen sowie Schulausgaben). An lateinischen Autoren sind z. B. vertreten Horaz, Vergil, Cornelius Nepos, Lukrez, Cicero (Opera omnia, Halle 1756; Drey Bücher De Officiis und andere Philosophische Schriften, Nürnberg 1770), Ovid (Tristium libri V, Leipzig 1763) oder Caesar. Die griechischen Klassiker sind gut repräsentiert mit Übersetzungen der Werke von Homer, Aesop, Herodot und Plato. Unter den zahlreichen Lehrbüchern, Grammatiken, Fachwörterbüchern und Enzyklopädien sind u. a. Albertus Molnar, Dictionarium ungarico-latinum (Frankfurt 1644) und Immanuel Johann Gerhard Scheller, Ausführliches und möglichst vollständiges lateinisch-deutsches Lexicon (Leipzig 1788). Hinzu kommen Titel aus den Bereichen Pädagogik, Geschichte, Geographie und Philosophie, so Vincenz Eduard Milde, Lehrbuch der allgemeinen Erziehungskunde (Wien 1821), Arthur Schopenhauer, Schriften zur Erkenntnisslehre (Leipzig 1847) und Die Welt als Wille und Vorstellung (Leipzig 1877) oder Franz Joseph von Buss, Die nothwendige Reform des Unterrichts und der Erziehung der katholischen Weltgeistlichkeit Teutschlands (Schaffhausen 1852). Vorhanden sind auch einige Reisebeschreibungen, u. a. von Baedeker (Italien, Koblenz und Leipzig 1872), oder Karl Emil Jung, Der Weltteil Australien, Prag 1882).

Holanová, Emília; Boldiš, Jozef: Inventárny zoznam tlací 16.-19. stor. bývalých seminárnych knizníc Rímskokatolíckej Cyrilometodskej bohosloveckej fakulty [Inventarverzeichnis von Büchern des 16. bis 19. Jhs der ehemaligen Seminarbibliotheken der Römisch-katholischen Theologischen Kyrillus und Methodius-Fakultät]. Martin 1987

[Autoren- und Titelverzeichnis mit kurzer bibliographischer Beschreibung und Signatur; grob nach Jahrhunderten geordnet]

Holanová, Emília; Boldiš, Jozef: Inventárny zoznam tlací 16.-19. stor. bývalej kniznice Historicko-právnej katedry Rímskokatolíckej Cyrilometodskej bohosloveckej fakulty [Inventarverzeichnis von Büchern des 16. bis 19. Jhs der ehemaligen Historisch-juristischen Lehrstuhlbibliothek der Römisch-katholischen Theologischen Kyrillus und Methodius-Fakultät]. Martin 1987

[Autoren- und Titelverzeichnis mit kurzer bibliographischer Beschreibung und Signatur; grob nach Jahrhunderten geordnet]

EDV-Katalog

[Autoren- und Titelkatalog; im Aufbau; Periodika bleiben unberücksichtigt; Titelaufnahme nach hauseigenen Regeln; soll für die Monographien die Inventar- und Zugangsverzeichnisse ersetzen]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Teile von Zugangsverzeichnissen ehemaliger Seminarbibliotheken [einsehbar in den jeweiligen Seminarbibliotheken]

4.2 Darstellungen

Bánsky, Jozef: Na okraj zvozu a triedenia kláštornych knizníc na Slovensku [Eine Randbemerkung zur Zusammenführung der Klosterbibliotheken in der Slowakei]. Martin 1956, S. 5

Facultas Theologica SS. Cyrilli et Methodii Bratislavae. 1936-1986. Zborník štúdí [Studienband]. Trnava 1986

Kimlicka, Štefan: Kto je kto v kniznicnom a informacnom svete na Slovensku. '93/94 [Wer ist wer in der Bibliotheks- und Informationswelt der Slowakei. 1993/94]. Bratislava 1993, S. 34

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Holanová, Emília; Boldiš, Jozef: Správa o pasportizácii kníh 15. - 19. stor. vo fonde kniznice Historicko-právnej katedry R. k. cyrillometodskej bohosloveckej fakulty v Bratislave. Výskumná správa [Bericht über die Erforschung der Bücher des 15. bis 19. Jhs im Bestand des Historisch-juristischen Lehrstuhls der Römisch-katholischen Theologischen Kyrillus und Methodius-Fakultät in Bratislava. Forschungsbericht]. Martin 1987 [mschr.]

Holanová, Emília; Boldiš, Jozef: Správa o pasportizácii kníh 15. - 19. stor. vo fondoch seminárnych knizníc R. k. cyrillometodskej bohosloveckej fakulty v Bratislave. Výskumná správa [Bericht über die Erforschung der Bücher des 15. bis 19. Jhs in den Beständen der Seminarbibliotheken der Römisch-katholischen Theologischen Kyrillus und Methodius-Fakultät in Bratislava. Forschungsbericht]. Martin 1987 [mschr.]

Stand: Dezember 1999

Agáta Klimeková


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.