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Bibliothek des Ruhrlandmuseums

Adresse. Museumszentrum, Goethestraße 41, 4300 Essen [Karte]
Telefon. (0201) 88-8426

Unterhaltsträger. Stadt Essen
Funktion. Wissenschaftliche Arbeitsbibliothek des Museums, öffentlich zugänglich.
Sammelgebiete. Literatur zu Naturwissenschaften, Geschichtswissenschaften, Sozialwissenschaften, Essener Stadtgeschichte.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10-13 Uhr. Leihverkehr: über die Stadtbibliothek Essen.
Hinweise für anreisende Benutzer. U-Bahnverbindung ab Hauptbahnhof (Linien U 11, 101, 107, 127) bis Haltestelle Rüttenscheider Stern, von dort ca. 5 Minuten Fußweg. Parkmöglichkeiten in der Nähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Geschichte der Bibliothek steht in engem Zusammenhang mit der Entwicklung der Essener Museumslandschaft. 1901 war auf Initiative des Historischen Vereins für Stadt und Stift Essen, des Kolonialvereins und des Krupp'schen Arbeiterbildungsvereins der Essener Museumsverein gegründet worden, der 1904 das Essener Museum ins Leben rief. Zunächst bestanden vier Sammlungsgebiete: Bildende Kunst, Ortsgeschichte, Naturgeschichte und Mineralogie. Nachdem die Abteilung für bildende Kunst 1910 ausgegliedert worden war, wurde das Sammlungsgebiet um die Bereiche Geologie, Vor- und Frühgeschichte, Technikgeschichte und Völkerkunde erweitert. 1934 erhielt das Museum den Namen Ruhrlandmuseum, den es bis heute trägt. 1936 wurde die ortsgeschichtliche Sammlung in ein selbständiges Heimatmuseum ausgegliedert und im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört; die verbleibenden Sammlungsbestände wurden später wieder ins Ruhrlandmuseum aufgenommen. Heute ist das Museum mit den Ausstellungsschwerpunkten Industrie- und Sozialgeschichte des Ruhrgebiets sowie Geologie im Essener Museumszentrum untergebracht.

1.2 Bedingt durch die wechselnden Sammlungsschwerpunkte des Museums und durch die Zerstörung einzelner Bibliotheksbestände - 1944 verbrannte die gesamte geologische, technische, allgemein wissenschaftliche und vorgeschichtliche Abteilung stellt sich der heutige historische Bestand im Verhältnis zum Gesamtbestand unausgewogen dar. Auffallend ist der überproportionale Anteil zoologischer Literatur, die aus dem Nachlaß von Dr. Konstantin Hilger (1858-1915) stammt. Hilger war langjähriger Leiter der Bibliothek und baute die zoologische, ethnographische und numismatische Abteilung des Museums auf. Seit 1983 ist die Bibliothek des Ruhrlandmuseums gemeinsam mit der Bibliothek des Folkwangmuseums in Räumen des Museumszentrums untergebracht.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Erfassung des Gesamtbestands erfolgte durch Auszählen und Hochrechnen von Segmenten. Der Altbestand wurde ausgezählt. Bei einem Gesamtbestand von ca. 9400 Titeln (einschließlich Zeitschriften) beträgt der historische Bestand 769 Titel in ca. 1640 Bdn. Die Werke aus dem 19. Jh überwiegen mit 649 Titeln. Aus dem 18. Jh stammen 37 Titel, aus dem 17. Jh 5, aus dem 16. Jh 3. 78 Titel sind ohne Jahresangabe. Sprachlich zeigt sich ein Übergewicht an deutschsprachigen Titeln (691); der geringe Anteil anderssprachiger Literatur gliedert sich in 38 französische, 26 lateinische, 10 englische sowie 4 Titel in anderen Sprachen.

2.2 Der größte Anteil des historischen Bestandes entfällt auf die Zoologie (287 Titel, ca. 14 Prozent des gesamten zoologischen Bestandes). Die Fachgebiete Entomologie und Ornithologie sind mit z. T. reich illustrierten Werken am stärksten vertreten. Der hohe Anteil an fremdsprachiger, vor allem französischer Literatur entfällt auf die Entomologie, die ein Spezialgebiet von Hilger war (s. 1.2). Historische Zeitschriften stammen ebenfalls aus dem entomologischen Bereich, wie z. B. die Berliner Entomologische Zeitschrift (1857-1905, unvollständig) oder die Wiener Entomologische Zeitung (1882-1901). An botanischer Literatur sind 88 Titel vorhanden, darunter eine Ausgabe von Linnés Gattungen der Pflanzen (1775).

2.3 Die Kulturgeschichte umfaßt 92 Titel, doch setzt sich diese Themengruppe aus mehreren Bereichen wie Politik, Geschichte, Theologie und Philosophie zusammen. Literarische Werke und Werke zu Fremdsprachen sind mit 67 Titeln vertreten, Geographie und Reisebeschreibungen mit 48, darunter eine Ausgabe von Alexander von Humboldts Kosmos (1845-1862). Historische Literatur zu Geologie und Bergbau (einschließlich Paläontologie), teilweise auf die Region bezogen, liegt in 30 Titeln vor, darunter eine Ausgabe des Berckwerck Buchs von Georgius Agricola (1580). Der restliche Bestand gliedert sich in Natur- und Entwicklungsgeschichte, Naturwissenschaften (Chemie, Physik, Mathematik etc.), Anthropobiologie, Industrie und Technik, Handbücher u. a., jedoch jeweils nur mit wenigen Titeln.

2.4 Zu nahezu allen Themenbereichen des historischen Bestandes findet sich Literatur für Kinder und Jugendliche, sei es in Form von Schulbüchern (Grammatiken, Biologiebücher etc.), in Form von Handbüchern (Anleitungen zur Tierhaltung oder zum Anlegen einer entomologischen Sammlung) oder als Unterhaltungsliteratur (Reisebeschreibungen).

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[teilweise veraltet und lückenhaft; für die Teilbibliothek Wirtschafts- und Sozialgeschichte aktuell und vollständig; z. T. nach PI, z. T. nach RAK]

Zeitschriftenkatalog

Die Bestände sind weder im Zentralkatalog Nordrhein-Westfalen noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Schröter, Hermann: Die Essener Museen und ihre Geschichte. In: Das Münster am Hellweg 24 (1971) S. 1-86 Beil, Felicitas; Jamin, Mathilde; Kania, Rolf u. a.: Ruhrlandmuseum Essen. Westermanns Monatshefte, Februar 1986

Stand: Januar 1991

Alexandra Bresges


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.