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  Home > Deutschland > Niedersachsen > Göttingen: (SUB4) ab 2.202
  Niedersaechsische Staats- und Universitaetsbibliothek 
  SUB2: 2.Bestandsbeschreibung ab 2.1
  SUB3: 2.Bestandsbeschreibung ab 2.117
  SUB5: 2.Bestandsbeschreibung ab 2.407
  SUB6: 2.Bestandsbeschreibung ab 2.600
  SUB7: 3.Kataloge; 4.Darstellungen; 5.Veröffentlichungen

Niedersaechsische Staats- und Universitaetsbibliothek (SUB)

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Altertumskunde (Antiquitates)

2.202 Die Systemstelle " Antiquitates" umfaßt die Bereiche der Altertumskunde, die nicht durch die Philologie ( s. a. " Auctores") oder Geschichte ( s. a. 2.241-2.250 " Historia Graeciae" und 2.288-2.293 " Historia Romana") abgedeckt werden. Der Bestand zählt 2252 Titel und 10 Zeitschriften, davon 2 aus dem 15. Jh, 135 aus dem 16. Jh, 304 aus dem 17. Jh, 509 aus dem 18. Jh und 1310 aus dem 19. Jh. Der Schwerpunkt liegt auf der lateinischen Sprache mit 948 Titeln, gefolgt vom Deutschen (737), Französischen (281), Italienischen (142), Englischen (100) und anderen Sprachen (44). Ein Großteil der Schriften befaßt sich mit der griechischen und römischen Antike, auch mit den Etruskern. Die ägyptische, babylonische, keltische und germanische Periode sind ebenfalls berücksichtigt. Eingangs verzeichnet sind Lexika, " Thesauri antiquitatis/antiquitatum" und Handbücher (so von Theodor Mommsen) sowie Akademie-, Fest- und Sammelschriften.

2.203 Ein erster Komplex behandelt die Mythologie (431 Titel, u. a. Johann Heinrich Voß, Karl Ottfried Müller), darunter Werke zu einzelnen Göttern, Sagen- und Heldengestalten, aber auch zu Riesen, Kyklopen und Monstern, außerdem zur Epiphanie, zur mythologischen Psychologie und zur mythologischen Bedeutung von Pflanzen ( z. B. der heilige Ölbaum) und Tieren. Anschließend finden sich 217 Titel unter der Rubrik " De Cultu divinë zu Priestern, zu Opferhandlungen, zu Beerdigungsriten (auch Mumien), zur Mystik, zu Orakeln sowie zu Festen und Bacchanalien. Unter " Antiquitates politicae" sind 55 Titel zu Recht, Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte antiker Staatswesen im allgemeinen eingetragen, zur Republik Athen 78 und zum Römischen Reich 353. Zum Militärwesen finden sich 76 Titel, die in ihrer Gliederung der des Katalogbandes " Ars Militaris" folgen. Einen zweiten Komplex bilden die " Antiquitates domesticae" mit 410 Titeln, die ein breites Spektrum griechisch-römischer Wirtschafts- und Sozialgeschichte bieten mit Werken über die Sklaverei, über Handwerk und Landwirtschaft, über Handel und Zinsen, über Maße und Gewichte (allein 21 Titel aus dem 16. Jh), über die Ehe, über die Lage der Frauen und über Erziehung. Außerdem findet sich kulturgeschichtliche Literatur über Bücher, Musik, Spiel, Sport und Pferde sowie Volkskundliches. Archäologie (Archaeologia)

2.204 1126 Titel sowie 77 Zeitschriften und Reihen behandeln archäologische Ausgrabungen, davon 2 aus dem 15. Jh, 28 aus dem 16. Jh, 54 aus dem 17. Jh, 201 aus dem 18. Jh und 841 aus dem 19. Jh. Neben 362 deutschen Titeln finden sich 265 italienische, 260 französische, 120 englische, 96 lateinische und 23 in anderen Sprachen. Zu Beginn sind Schriften zu pragmatischen Aspekten der Archäologie verzeichnet wie Baudelot de Dairval, Mémoire de quel- ques observations générales qu'on peut faire pour ne pas voyager inutilement (Paris 1688). Es folgen Werke einzelner Autoren wie Lessing (Laokoon), Werkausgaben und Übersetzungen von Johann Joachim Winckelmann, Jean François Champollion, Raoul Rochette, Karl Ottfried Müller, Gaston Maspero und Adolf Furtwängler. Museumskataloge archäologischer Museen schließen sich an, zu Italien 103 Titel, zu Deutschland 59, zu Frankreich 47, zu Großbritannien 35, zu den Beneluxstaaten 11 und zu Österreich-Ungarn 8. Die zweite Abteilung umfaßt die Grabungsberichte, wobei Italien mit 334 Titeln den größten Raum einnimmt, darunter Werke zu Rom (123), zu Pompeji (66), zu Herculaneum (29) und zu Sizilien (23). Griechenland betreffen 108 Titel samt Makedonien und Kleinasien, Ägypten 26. 58 Werke behandeln römische Altertümer in Europa und Afrika, vor allem im römischen Germanien und in Karthago.

2.205 Der Bestand zur antiken Baukunst umfaßt 636 Titel, davon 7 aus dem 16. Jh, 28 aus dem 17. Jh, 152 aus dem 18. Jh und 449 aus dem 19. Jh. 226 Titel sind in italienischer Sprache, 196 in deutscher, 101 in französischer, 65 in lateinischer und 42 in englischer, 6 in anderen Sprachen. Neben Werken zu Gebäuden (Tempel, Basiliken, Paläste, Villen, Häuser, Theater) findet sich Literatur zu einzelnen Bauteilen und zur Ornamentik. Außerdem werden Grabbauten berücksichtigt (hier auch die Pyramiden) sowie Bäderanlagen, Wege- und Schiffbau. Den größten Raum nimmt mit 208 Titeln die Vasenkunde ein.

2.206 Die antike Kunstgeschichte umfaßt 754 Titel (16. Jh 5, 17. Jh 52, 18. Jh 217, 19. Jh 480) zumeist in deutscher Sprache (260), aber auch in italienischer (165), französischer (146), lateinischer (135), englischer (37) und in anderen Sprachen (11). Hier finden sich Werke von Ennio Quirino Visconti, Theodor Panofka, Johann Sieveking, Julius Langbehn, Alexander Conze und Reinhard Kekulé, vor allem zur Skulptur; überdies Arbeiten zu Statuen einzelner Götter und Göttinnen sowie zu bildhauerischen Werken verschiedenster Provenienz, u. a. zu den Elgin Marbles. Dieser Bereich ist der umfangreichste mit 391 Titeln, gefolgt von der Literatur zu Gemmen und Siegeln (161), zu Gold-, Silber-, Bronzearbeiten und zur Scedekunst (94), zur antiken Malerei (78) und zu antiken Mosaiken (30).

Frauke Geyken

Epigraphik und Papyrologie (Inscriptiones)

2.207 800 Bde zur griechisch-römischen Epigraphik und Papyrologie sind unter " Inscriptiones" verzeichnet. Der Hauptanteil der Bestände dieser Gruppe, zu der auch eine umfangreiche Sammlung orientalischer Epigraphik gehört, entfällt auf das 19. (und 20.) Jh. Darunter befinden sich auch, neben zwei älteren Titeln, 35 Werke des 19. Jhs zu etruskischen Inschriften. Aus den früheren Jahrhunderten sind über 200 Werke zur griechisch-römischen Epigraphik vorhanden, darunter über 50 aus dem 15. bis 17. Jh. Abendländische Inschriften des Mittelalters und der Neuzeit stehen im allgemeinen bei der jeweiligen Landes- und Ortsgeschichte.

Klaus Haenel

Münzkunde (Numismatik)

2.208 Die Numismatik als Teilbestand der " Antiquitates" umfaßt 1121 Titel zur antiken (969) und zur mittelalterlichen (152) Münzkunde. Dazu kommen 54 Zeitschriften und Reihen (44 und 10). 48 Werke stammen aus dem 16. Jh, 136 aus dem 17. Jh, 419 aus dem 18. Jh und 518 aus dem 19. Jh, zum Großteil in Lateinisch (411), aber auch in Französisch (257), in Italienisch (123), in Englisch (62) oder in anderen Sprachen (35). Auf Lexika, Sammelwerke und " Dissertationes" folgen einführende Werke, u. a. von Johann Christian Olearius, Joseph Eckhel, Ezechiel Spanheim, Louis Joubert und John Yonge Akerman. Zur " Historia et Geographia numismatica" liegen 16 Titel vor, zu privaten Münzkabinetten und zu Museen aus aller Welt 112, dazu 122 Museumskataloge. Es folgt spezielle Literatur, u. a. von Hubert Goltz, Theodor Mommsen, Carl Ludwig Grotefend und Friedrich Imhoof-Blumer, zu Münzen der Inder, Perser und Araber, zu Hieroglyphen, zu Münzen der Griechen (150 Titel) und zu Münzen Roms (256). Einzelne Werke finden sich zu spanischen Münzen (14), keltischen (6) und gotischen (4). Werke zur mittelalterlichen Münzkunde, zu den Brakteaten (24), zum Reichstaler (15) und zu Gedenkmünzen (7) schließen sich an.

Frauke Geyken

Geschichte (Historia) Weltgeschichte und allgemeine Geschichte (Historia universalis)

2.209 Der größte ältere Bestandskomplex ist unter " Historia" einer der 10 Großsachgebietsabteilungen verzeichnet. Dieser Katalogteil erschließt nicht nur Geschichte, sondern auch umfangreiche Literaturbestände aus anderen Fächern mit historischem oder geographischem Bezug. Da die Fachbibliographien zur Kataloggroßgruppe " Historia literaria librorum" gezogen wurden, enthalten die ersten Katalogbände die allgemeine Literatur zu den Historischen Hilfswissenschaften, gefolgt von der universalgeschichtlichen Literatur und den Länderkatalogen mit dem territorialbezogenen Schrifttum. Einige Länderkataloge gehen auf das 18. Jh zurück, die Mehrzahl wurde im ausgehenden 19. und im 20. Jh mit hohem Feingliederungsgrad angelegt.

2.210 Die " Historia praecognita, fontes et subsidias" (2579 Titel, darunter 3 Inkunabeln) enthält einführende Werke zur Geschichtswissenschaft, allgemeine Literatur zu den Historischen Hilfswissenschaften mit Archivwesen, Diplomatik, Heraldik, Genealogie und Chronologie (Numismatik s. 2.208 " Anti- quitates"). Die regionalbezogene hilfswissenschaftliche Literatur ist den Ländern zugeordnet. Die Untergruppe " Historia praecognita" enthält 213 Titel (16. Jh 15; 17. Jh 28; 18. Jh 88; 19. Jh 82), die " Diplomatica" 585 (17. Jh 96; 18. Jh 152; 19. Jh 337), die " Heraldica" 381 (16. Jh 96; 18. Jh 72; 19. Jh 213) und die Gruppe " Chronologie" (einschließlich Kalenderwerke) 1209 Titel (15. Jh 3; 16. Jh 67; 17. Jh 111; 18. Jh 192; 19. Jh 836).

2.211 Bei der " Historia universalis" (ca. 24.000 Titel) sind den Zeitepochen vorangestellt ein " Allgemeiner und einleitender Teil" und die " Gesamtdarstellungen". Die erste Abteilung (ca. 4080 Titel) enthält neben Einführungen in die Universalgeschichte (umfangreicher Bestand des 18. und frühen 19. Jhs) chronologische Geschichtstabellen und Kalendarien aus dem 16. bis 19. Jh, allgemeine Zeitschriften und Serien, universelle biographische Sammelwerke, Gesamtdarstellungen zu Naturkatastrophen, " Mirabilia" sowie Gesamtdarstellungen über Erfindungen. In der zweiten Abteilung (ca. 2275 Bde) finden sich die Gesamtdarstellungen zur Weltgeschichte (weitgehend eurozentrisch), orientalische Weltchroniken, Literatur zur allgemeinen wie zur speziellen Kulturgeschichte und zur allgemeinen Kriegs-, Handels- und Schiffahrtsgeschichte.

2.212 Die spezielle Weltgeschichte (ca. 6750 Titel) umfaßt Vor- und Frühgeschichte, Altertum, Mittelalter und Neuzeit. (Literatur zur alten Geschichte s. a. 2.241-2.250 " Historia Graeciae", hier auch Literatur zur byzantinischen Geschichte, und 2.288-2.291 " Historia Romana"). Werke über die europäischen Völker und Stämme sind in ihrer Mehrzahl hier aufgeführt; Ausnahmen bilden z. B. Germanen bei der deutschen, Normannen bei der skandinavischen und Kelten bei der französischen Geschichte. Literatur zu außereuropäischen Völkerschaften findet sich nur dann bei der Weltgeschichte, wenn sie für den Verlauf der europäischen Geschichte von besonderer Bedeutung waren (Hunnen etc.). Allgemeine Literatur zu den Sinti und Roma ist hier vermerkt, regionalbezogenes Schrifttum in den jeweiligen Länderkatalogen (besonders Österreich-Ungarn).

2.213 Bei der Literatur zum Ritterwesen sind die Turnierbücher des 16. und 17. Jhs beachtenswert. Reich ist der Bestand an Quellen und Darstellungen zu den Kreuzzügen (ca. 200 Titel, davon 28 aus dem 15. bis 17. Jh). Von besonderer Bedeutung sind die 700 Titel (63 aus dem 18. Jh, die Mehrzahl aus der ersten Hälfte des 19. Jhs) über die geheimen und geschlossenen Gesellschaften wie Freimaurer, Illuminaten, Tugendbund, Odd-Fellows u. a. (geistliche Ordensgesellschaften einschließlich der geistlich geprägten Ritterorden s. nur unter " Historia Ecclesiastica Ordinum"). Gut vertreten sind Darstellungen zum Orden- und Ehrenzeichenwesen.

2.214 Die vierte weltgeschichtliche Abteilung enthält unter den ca. 1525 Werken für das 16. und 17. Jh viele zeitgenössische Quellenwerke in deutscher, lateinischer, französischer und englischer Sprache, so die " Acta publica", " Orationes", Flugschriften etc. (Dreißigjähriger Krieg s. " Historia Germaniae universalis", 2.230). Die nächste Abteilung mit ca. 3050 Titeln erschließt den Zeitraum von 1700 bis 1815. Hier liegen neben Quellenwerken und Darstellungen zahlreiche zeitgenössische Publikationen vor zu den Staatshändeln des 18. Jhs, Flugschriften zur napoleonischen Herrschaft in Europa und Periodika auf dem Gebiet der politischen Publizistik. (Nordischer Krieg s. a. " Historia Sueciae" und " Historia Russiae". Spanischer Erbfolgekrieg s. a. " Historia Germaniae universalis", Siebenjähriger Krieg nur unter Deutschland, 2.231; Französische Revolution nur unter " Historia Galliae universalis", 2.226).

2.215 Der Zeitraum von 1815 bis 1914 mit ca. 1460 Titeln weist u. a. eine umfassende Sammlung zum Krimkrieg auf, während der Deutsch-Dänische und der Deutsch-Französische Krieg unter Deutschland abgehandelt sind. Dieser Teil umfaßt neben den Formalgruppen Zeitschriften und Serien, Sammelwerke, Gesamtdarstellungen, die Sachgruppen Politische Geschichte, Kulturgeschichte, Wirtschaft und Biographien. Bei der " Historia Miscellanea" handelt es sich um einen Restbestand von rund 450 Titeln vermischten Inhalts, vornehmlich biographischer Art (Biographien von Abenteurern, Scharlatanen, Verschwörern und Räubern) sowie um Schilderungen von Feuersbrünsten, Wundern und Wunderzeichen.

2.216 Die " Historia Belgica" enthält 1025 Titel, wobei Darstellungen zur gesamtbelgischen Geschichte für den Zeitraum vor der Staatswerdung im Jahre 1830 weitgehend bei der niederländischen Geschichte verzeichnet sind. Daher rührt der hohe Anteil an Regional- und Ortsliteratur. Allein auf die Provinz Flandern (ohne Ortsliteratur) entfallen 430 Titel, davon 15 aus dem 16. Jh und 13 aus dem 17. Jh. Einen Anhang bilden rund 125 Titel zur geschichtlichen Landeskunde Luxemburgs.

2.217 Die rund 21.000 Titel umfassende Sammlung zur " Historiae Britanniae" zählt zu den größten auf dem Kontinent. Reichhaltige Bestände finden sich nicht nur für die politische Geschichte, sondern auch für die Kultur-, Kirchen-, Verfassungs-, Verwaltungs-, Sozial-, Wirtschafts-, Handels- und Marinegeschichte, darunter zahlreiche Archivinventare, epocheübergreifende Quellensammlungen, mittelalterliche Chroniken, Urkundenwerke zum Lehnswesen und zur Geschichte des Königtums sowie Quellenpublikationen der zentralen Verwaltungsinstitutionen des Landes (Charter Rolls, Close Rolls, Pipe Rolls, Proceedings and Ordinances of the Privy Council, Acts of the Privy Council etc.).

2.218 Das vorliegende genealogisch-biographische Material zu den Landesteilen England und Wales (2200 Titel) sowie die rund 925 Titel zur allgemeinen englischen und walisischen Kirchengeschichte sind in gesonderten Bänden nachgewiesen. Die Biographien zur schottischen und irischen Geschichte sind unter der betreffenden Regionalstelle verzeichnet.

2.219 Der Anteil der vom 16. bis zum 18. Jh erschienenen Druckwerke zur politischen Geschichte ist beachtlich. Die Bibliothek besitzt mit der Tudorzeit einsetzend einen reichen Bestand an politisch-zeitgenössischer Literatur, darunter 431 Pamphlete und Broadsides zum Civil War, zu Cromwell, zur Glorious Revolution und zur hannoverschen Sukzession sowie eine umfangreiche Sammlung zur Geschichte und Verfassung des Landes im 16. und 17. Jh.

2.220 Das regionalgeschichtliche Material für England und Wales zählt rund 3800 Titel, davon allein 436 London betreffend (2 aus dem 16. Jh, 20 aus dem 17. und 61 aus dem 18. Jh). Für Schottland sind rund 1520 Titel verzeichnet, viele davon aus dem 17. und 18. Jh. Irland ist mit rund 600 Titeln vertreten. Die 165 Titel zur allgemeinen englischen Kolonialgeschichte finden sich unter " Historiae Britanniae particularis", Titel zu den einzelnen Kolonialgebieten unter den betreffenden Erdteilen oder Ländern.

2.221 Bei der " Historia Cesco-Slovaciae" handelt es sich um eine reiche Bohemica-Sammlung. Unter den rund 1250 Werken zur historischen Landeskunde des ehemaligen Doppelstaates finden sich neben vielen Drucken des 17. und 18. Jhs auch 23 aus dem 16. Jh und 2 Inkunabeln. Besonders hoch ist der Anteil kirchengeschichtlicher Werke des 17. Jhs (Hussiten s. " Historia Ecclesiastica Ecclesiarum", Hussitenkriege jedoch hier). Eine eigene Sachgruppe wurde für das ehemalige österreichische Restschlesien eingerichtet. Literatur zur Slowakei ist auch bei Ungarn verzeichnet.

2.222 Literatur zu Gesamtskandinavien findet sich unter " Historia Scandinaviae" (rund 450 Titel; 6 Drucke aus dem 16. Jh, 20 aus dem 17. Jh und 28 aus dem 18. Jh), darunter u. a. 37 Werke zur nordischen Mythologie und Sagenwelt ( s. a. " Historia Germaniae" und " Linguistica"). Literatur zu den Normannen und Wikingern (45 Titel) befindet sich ebenfalls hier (Normannen und Frankreich s. a. " Normandie, Historia Galliae particularis"; Normannen in Italien unter Süditalien " Historia Italiae"). Der rund 2500 Titel zählende Bestand der " Historia Sueciae" (16. Jh 15 Titel; 17. Jh 161; 18. Jh 673) ist systematisch nur grob erschlossen, da der Katalogband noch aus dem 18. Jh stammt.

2.223 Die Sammlung zur " Historia Daniae" (rund 246 Titel, davon 39 aus dem 16. Jh, 212 aus dem 17. Jh, 594 aus dem 18. Jh und 401 aus dem 19. Jh) zeichnet sich aus durch einen besonders guten Urkunden- und Quellenbestand, große geschlossene Zeitschriftenbestände (Danske Magazin, Kopenhagen 1745 ff.), viele verfassungs- und verwaltungsgeschichtliche Druckwerke sowie eine hohe Zahl von Veröffentlichungen aus dem statistischen Bereich. Beachtenswert sind auch die zeitgenössischen Publikationen zu den innen- und außenpolitischen Ereignissen des Landes, so z. B. die 86 Traktate und Pamphlete zur Struensee-Affäre. Unter den 350 Titeln zu Island (davon 16 aus dem 17. Jh und 37 aus dem 18. Jh) verdienen die isländischen Sagas besondere Erwähnung. 215 Titel (8 aus dem 17. Jh) zählt die Sammlung zur Landeskunde Grönlands. Von den rund 1020 Titeln (12 davon aus dem 17. Jh und 64 aus dem 18. Jh) zur Historia Norvegica ist die Saga-Sammlung der altnorwegischen Könige von besonderer Bedeutung.

2.224 Mit 21.350 Titeln handelt es sich bei der " Historia Galliae" um eine der größten landeskundlichen Sammlungen. Abweichend von dem Kataloggrundschema bilden die " Biographica" allerdings keine eigene Sachgruppe, sondern wurden den einzelnen Geschichtsperioden zugeordnet. Reichhaltige Bestände finden sich u. a. zur Geographie und Volkskunde, zur Verfassungsgeschichte ( s. a. " Jus statutarium Galliae" und " Acta parlamentorum"), zur Staats- und Finanzverwaltung, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, zum Handel, zur Landwirtschaft, zum Wehrwesen und zur französischen Kolonialgeschichte, so zur " Compagnie d'Occident" und zur " Compagnie française des Indes Orientales". Stattlich ist die Zahl der Veröffentlichungen zur Diplomatik, Heraldik und Genealogie. Ein guter Bestand findet sich zur Geschichte der Kelten (90 Werke, davon 16. Jh 9, 17. Jh 6, 18. Jh 12). Kernstücke der Sammlung sind die für alle Epochen ausgezeichneten Quellenbestände. Neben den zahlreichen Einzeldrucken der mittelalterlichen Quellenwerke finden sich vor allem die großen, bereits im 18. Jh begonnenen Quellensammlungen zum französischen Mittelalter, wie Rerum Gallicarum et Francicarum scriptores, Collection universelle de memoires particuliers relatifs à l'histoire de France. Drucke der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Quellenschriftsteller sind vorhanden, so Ivo Aimoinus von St. Denis, Chroniques des France (Paris 1476), Robert Gaguen (2 Inkunabeln von 1497), Gillis, Ritsius, Trithemius und Paulus Aemulius (15. Jh 3 Titel, 16. Jh 30).

2.225 Auch für die Neuzeit besitzt die Bibliothek eine Fülle von Primär- und Sekundärliteratur, darunter 28 zeitgenössische Werke zu der Regierungszeit Franz I., weitere 15 aus dem 17. Jh und 30 aus dem 18. Jh. Ein zeitgenössischer Bestand liegt vor zu den Hugenottenkriegen, zu Coligny, zur Bartholomäusnacht und der Katholischen Liga (82). Zu Heinrich IV., Sully und zum Edikt von Nantes finden sich rund 40 Flugschriften; die Zeit Ludwigs XIII. behandeln zahlreiche Veröffentlichungen des 17. und 18. Jhs, von und über Richelieu liegen rund 50 Titel aus dem 17. Jh vor. Die Zeit Ludwigs XIV. ist besonders reich an zeitgenössischer Literatur, Korrespondenzen, Dokumenten zur Außen- und Innenpolitik sowie zu den verschiedenen Kriegszügen, an Memoiren und Flugschriften. Die 1059 Mazarinaden sind gesondert erfaßt.

2.226 3800 Titel liegen vor zum Zeitalter der Französischen Revolution und zur napoleonischen Kaiserherrschaft, mit vielen Quellenwerken und Darstellungen aus Politik, Verfassungs- und Parlamentsgeschichte, Kultur- und Sozialgeschichte, Finanz- und Kriegswesen sowie zahlreichen Biographien und Memoiren (1024). Erwähnenswert sind ferner zeitgenössische politische Periodika und 66 Flugschriften. Zu Napoleon liegen rund 915 Titel vor. Der Zeitraum von 1815 bis 1870 ist mit 930 Titeln vertreten (Literatur zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 s. " Historia Germaniae"). Zur Dritten Republik besitzt die Bibliothek rund 400 vor 1945 erschienene Werke. Der territorialgeschichtliche Bestand (ca. 4100) ist nach den alten Provinzen, Departments und Orten gegliedert (Literatur zu Lothringen s. a. " Historia Alsatiae Lotharingiae", das Elsaß nur unter Deutschland. Die Ortsliteratur von Paris zählt 671 Titel (aus dem 16. Jh 5, dem 17. Jh 14, dem 18. Jh 133, darunter Paris zur Revolutionszeit; aus dem 19. Jh 519 Drucke, hier auch zur Pariser Kommune).

2.227 Die Sammlung zur deutschen Geschichte und Landeskunde (" Historia Germaniae") nimmt unter den Ländersammlungen hinsichtlich der Größe und Ausgewogenheit den ersten Rang ein. Zur deutschen Universalgeschichte liegen ca. 22.000 Titel vor. Am Anfang der Gruppe steht mit rund 450 Werken ein gut erschlossener geographischer Bestand, gefolgt von Werken zur germanischen Vor- und Frühgeschichte, der Inschriftenkunde, der Volkskunde, der Wirtschafts- und Verkehrsgeschichte, Sozialgeschichte und der Landwirtschaft. Verfassungs- und verwaltungsgeschichtliche Veröffentlichungen finden sich hier ebenfalls ( s. a. " Jus germanicum" und " Acta parlamentorum"). Das Material zur deutschen Innenpolitik wurde z. T. der Geschichte zugeordnet (rund 500 Druckwerke), ein weitaus größerer Teil findet sich in den Politica-Katalogen.

2.228 Hervorzuheben sind die Statistik (im Schlözerschen Sinne als historisch-statistische Staatenbeschreibung) mit 859 Titeln sowie die Staatshandbücher der deutschen Einzelstaaten. Sie werden in den jeweiligen Territorialkatalogen geführt. Das Schrifttum zur deutschen Militärgeschichte ist entweder hier, unter " Ars militaris" oder in den deutschen Länderkatalogen verzeichnet. Umfangreich ist das genealogische und biographische Material mit dem Schwerpunkt beim regionalbezogenen genealogischen Schrifttum in den deutschen Länderkatalogen sowie die biographische Literatur, die entweder an der Sachstelle " Biographien" bei der Reichs- oder Ländergeschichte oder bei den einzelnen Geschichtsepochen aufgeführt ist.

2.229 Die für alle Perioden der deutschen Geschichte vorhandenen Quellen- und Aktenwerke bilden den Kern der Deutschlandsammlung. In einem eigenen " Fontes"-Teil sind die Urkunden, Chroniken und Geschichtsschreiber des Mittelalters mit 613 Titeln (16. Jh 10, 17. Jh 21, 18. Jh 118, 19. Jh 464) zusammengefaßt. Die Quellen- und Dokumentenwerke zur Neuzeit sind den jeweiligen Zeitabschnitten zugeordnet. Eine eigene Bestandsgruppe bilden die Veröffentlichungen zu den verschiedenen hoch- und spätmittelalterlichen Städtebünden, einschließlich der Hansegeschichte (17. Jh 6, 18. Jh 6, 19. Jh 72 ). Einen noch größeren Bestand zum Hansebund enthalten die Territorialkataloge der drei Reichsstädte Lübeck, Bremen und Hamburg.

2.230 Zur Geschichte des 16. Jhs (Reformation, Bauernkrieg, Sclkaldischer Krieg, Gegenreformation) besitzt die Bibliothek bei einem hohen zeitgenössischen Anteil 526 Drucke (16. Jh 197, 17. Jh 74, 18. Jh 57 und 19. Jh 198). Zum Bauernkrieg lassen sich 53 Publikationen feststellen (ausschließlich der Regionalliteratur), 19 aus dem 16. Jh, davon 16 Flugschriften, eine aus dem 17. Jh, 8 dem 18. Jh und 25 aus dem 19. Jh. Zum " Packschen Händel" können 9 Flugschriften vermerkt werden. Auch für das 17. Jh mit 1213 Drucken fallen die zeitgenössischen Quellen und Darstellungen ins Gewicht (17. Jh 863, 18. Jh 138, 19. Jh 212), darunter eine große Flugschriftensammlung zum Dreißigjährigen Krieg und zum Westfälischen Frieden (629).

2.231 Von 1321 Titeln zum 18. Jh sind 1102 im 18. Jh erschienen, im 19. Jh 219. Erwähnung verdienen die rund 800 Titel umfassende Sammlung zum Siebenjährigen Krieg, darunter allein 510 Flugschriften, und die 151 Titel umfassende Pamphlet-Sammlung zum Bayerischen Erbfolgekrieg. Unter den Beständen des 19. Jhs sind die sogenannten " Libelli politici" hervorzuheben, 21 davon zum Reichsdeputationshauptschluß (weitere politische und staatsrechtliche Abhandlungen zum gleichen Ereignis s. a. " Jus germanicum"). Im Zusammenhang mit der französischen Herrschaft in Deutschland findet sich die Literatur zum Königreich Westfalen hier (124, darunter 47 Flugschriften), u. a. Le Moniteur westphalien (Kassel 1807-1813). Zum Befreiungskrieg liegen 173 zeitgenössische Drucke vor, darunter zahlreiche " Libelli politici".

2.232 Die Anfänge und frühen Jahre des Deutschen Bundes werden ausführlich dokumentiert durch zahlreiche Berichte und Akten zu den diplomatischen Verhandlungen und Konferenzen sowie den Debatten und Beschlüssen zur Bundesakte ( s. a. " Jus germanicum"). Weiterhin finden sich Bestände zu den politischen Bestrebungen und Aktivitäten der deutschen Burschenschaften im Vormärz sowie 1126 Titel zur Revolution von 1848 und zu den durch sie ausgelösten Ereignissen bis zum Jahr 1851. Die Veröffentlichungen der politischen Tagespublizistik (639) spielen dabei die dominierende Rolle. Flugschriften zur Revolution von 1848 sind auch unter den deutschen Einzelstaaten zu finden. Eine wohl einmalige Quellensammlung zur Geschichte des Paulskirchen-Parlamentes stellt die 278 Drucke zählende gut erschlossene " Collectio libellorum privato studio facta" der Paulskirchenmitglieder Roessler (Wien) und des Göttinger Staatsrechtslehrers Heinrich Albert Zachariä dar mit ihren gedruckten Aktenstücken, Adressen, Petitionen, Wahlaufrufen, parlamentarischen Anfragen und Anträgen, Denkschriften und Gutachten.

2.233 Für die Geschichte der zweiten Hälfte des 19. Jhs ist der Bestand ähnlich geschlossen. Die Gesamtentwicklung wie auch die Einzelereignisse sind durch zeitgenössisches Schrifttum gut belegt. Die Katalogbände zum 19. Jh enthalten auch biographische Titel, so z. B. zu Bismarck 176. Den Abschluß der deutschen Universalgeschichte bilden die 2000 gesondert erfaßten Titel zur Kirchengeschichte, darunter 2 aus dem 16. Jh, 8 aus dem 17. Jh und 23 aus dem 18. Jh zur allgemeinen deutschen Kirchengeschichte. ( s. a. Landesgeschichte und 2.29, " Historia Ecclesiastica Ecclesiarum", v. a. Reformationsgeschichte).

2.234 Die Abteilung " Austro-Germaniae" weist 3156 Drucke zur österreichischen Geschichte nach (neben 2 Inkunabeln für das 16. Jh 31, das 17. Jh 112, das 18. Jh 471 und das 19. Jh 2540 Titel). Eingangs findet sich geographisch-landeskundliche Literatur, 17 Werke aus dem 18. Jh und 48 aus dem 19. Jh ( s. a. " Historia germania universalis" und " Historia Silesiae"). Beachtenswert neben 42 Titeln des 19. Jhs zur allgemeinen und speziellen Volkskunde sind 177 statistische Veröffentlichungen (v. a. 19. Jh; 6 aus dem 18. Jh) sowie die Gruppe " Altertümer und Kunstdenkmäler", in der Museumsberichte, Jahrbücher der verschiedenen Kulturvereine sowie einzelne Sammlungen, z. B. die Ambraser-Sammlung, mit insgesamt 86 Einheiten (19. Jh) verzeichnet sind. Hervorzuheben sind ferner die unter " Urkunden und Quellen" erfaßten Veröffentlichungen des 19. Jhs (79) mit großen Sammlungen und 25 Bde des 18. Jhs, die u. a. lateinischsprachige Dokumentenreihen und Klosterurkunden beinhalten. Beim Zeitschriftenbestand des 19. Jhs (215 Titel) liegen die Periodika ( u. a. Dokumentenreihen) komplett vor.

2.235 Bei den Gesamtdarstellungen zur österreichischen Geschichte (634 Titel) sind 2 Einheiten aus dem 16. Jh und 15 aus dem 17. Jh ( s. a. " Historia Galliae universalis") besonders zu erwähnen, darunter wichtige Quellen wie die Schriften von Wenceslaus Adalbertus Czerwenka, Annales (Prag 1691). Für das 18. Jh sind teils lateinische und deutsche, aber auch italienische und französische Staatengeschichten (28) zu nennen. Die Publikationen des 19. Jhs sind mit allein 88 Titeln vertreten. Neben dem genealogischen Bestand des 18. Jhs (26) ist für die Zeitperiode bis 1519 auf 2 Inkunabeln hinzuweisen, für die Zeit ab 1519 auf 5 Titel aus dem 16. Jh, darunter ein Zeitungsbericht von 1533 über den jüngsten Frieden zwischen dem Kaiser und dem Sultan. Aus dem 17. Jh (12 Einheiten) sind vor allem die Leichenreden erwähnenswert.

2.236 Weitere Schwerpunkte bilden die Sammlungen zu Prinz Eugen und Maria Theresia. Zum Prinzen Eugen finden sich zahlreiche zeitgenössische Lebensbeschreibungen, Darstellungen seiner Feldzüge (34), seine Militärkorrespondenz, Memoiren und politische Schriften in Ausgaben des 19. Jhs (41). Zu Maria Theresia sind aus dem 18. Jh 58 Titel, darunter 16 französische Werke verzeichnet. Als Quellen gibt es Kriegstagebücher, Chroniken, Akten, vor allem zum Österreichischen Erbfolgekrieg, zu dem auch 33 Schriften aus dem 19. Jh vorliegen. Beachtlich ist der Bestand zu Ferdinand I. (48 Titel, allein 44 zur Revolution von 1848) sowie zu Franz Joseph I. (96 Titel).

2.237 Im dritten Teil steht die Literatur zur Kultur-, Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte (641 Titel), darunter 33 vorwiegend aus dem 18. Jh zu Verfassungsgeschichte und Staatsrecht. In der wirtschafts- und verwaltungsgeschichtlichen Abteilung sind unter " Allgemeines" 22 Titel dem 19. Jh, 5 dem 18. Jh sowie einer dem 17. Jh zugeordnet. Reichhaltig ist der wirtschaftsgeschichtliche Bestand. Die Literatur zum Finanz- und Bankwesen umfaßt 46 Titel, davon 42 aus dem 19. Jh (zur Bank- und Valutageschichte, auch Pamphlete und spezielle Abhandlungen zu Banksystem und Geldverkehr). Die 93 Titel der Abteilung " Handel und Industrie" (einschließlich Statistik) stammen überwiegend aus dem 19. Jh (88). Publikationen zur Landwirtschaft und zum Verkehrswesen vornehmlich zum Eisenbahnwesen schließen sich an.

2.238 Zum Heer- und Kriegswesen liegen insgesamt 101 Titel vor, davon 3 aus dem 18. Jh und 98 aus dem 19. Jh. Unter den Schriften zum " Ordenswesen" sind diejenigen zum " Goldenen Vlies" hervorzuheben (2 aus dem 16. Jh, 17 aus dem 17. Jh, 9 aus dem 18. Jh und 5 aus dem 19. Jh), überwiegend lateinisch-, französisch- und italienischsprachige Veröffentlichungen. Erwähnenswert ist auch der kirchengeschichtliche Bestand, (aus dem 16. Jh einer, dem 17. Jh 3, dem 18. Jh 24 und dem 19. Jh 63 Titel) mit Publikationen zur josephinischen Zeit und Schriften zur Lage der Protestanten in den österreichischen Erblanden. Aus dem 16. und 17. Jh liegen Bittschriften und Pamphlete vor (4), aus dem 18. Jh 11 protestantische Schriften apologetischen Charakters, aus dem 19. Jh 31 Titel. Der biographische Bestand umfaßt Schriftenreihen und Sammelbiographien des 18. (7) und 19. Jhs (94). An Einzelbiographien sind 4 aus dem 17. Jh, 7 aus dem 18. Jh und 91 aus dem 19. Jh verzeichnet, z. B. über Fürst Metternich (16), Andreas Hofer (8) und Kardinal Klesel (6).

2.239 Der vierte Teil erfaßt 683 Titel zu einzelnen Landesteilen (Liechtenstein 4), davon 5 aus dem 16. Jh, 16 aus dem 17. Jh, 80 aus dem 18. Jh und 582 aus dem 19. Jh, darunter zahlreiche Quellenwerke. Aufgenommen sind Tirol (mit Vorarlberg), Salzburg und das Salzkammergut, Kärnten, Steiermark, Nieder- und Oberösterreich. Besonders umfangreich ist der Bestand zu Kärnten (75 Titel: 7 aus dem 18. Jh, 68 aus dem 19. Jh) mit reichem Zeitschriftenbestand und zu Niederösterreich (106 Titel: einer aus dem 17. Jh, 4 aus dem 18. Jh, 101 aus dem 19. Jh mit mehrbändigen historisch-landeskundlichen Darstellungen und Urkundenbüchern). Zu Salzburg liegen 123 Titel vor (einer aus dem 16. Jh, 10 aus dem 17. Jh, 39 aus dem 18. Jh und 71 aus dem 19. Jh). Hier findet sich ein guter historisch-statistisch-landeskundlicher Bestand von 49 Drucken (davon 44 aus dem 19. Jh). Der Schwerpunkt der evangelischen Kirchengeschichte liegt auf der Vertreibung der Lutheraner aus dem Erzbistum Salzburg (22). Die Steiermark (161 Titel, davon je einer aus dem 16. und 17. Jh, 23 aus dem 18. Jh und 136 aus dem 19. Jh) ist mit einem besonders großen historisch-statistischen Zeitschriftenbestand aus dem 19. Jh vertreten, Tirol (einschließlich Vorarlberg) mit 216 Druckeinheiten (2 historische Exkurse aus dem 16. Jh, 4 Titel aus dem 17. Jh, 14 aus dem 18. Jh und 196 aus dem 19. Jh mit 84 Periodika, darunter bedeutende Quellenwerke wie die Acta Tirolensia, Innsbruck 1886 ff.).

2.240 Die ortsgeschichtlichen Sammlungen im fünften Teil umfassen 288 Titel (4 aus dem 16. Jh, 17 aus dem 17. Jh, 59 aus dem 18. Jh und 207 aus dem 19. Jh). Hervorzuheben ist Salzburg mit 36 Titeln, davon 2 aus dem 17. Jh, 6 aus dem 18. Jh und 28 meist topographisch-statistische Veröffentlichungen aus dem 19. Jh. Der Bestand für Wien einschließlich Umland umfaßt 156 Titel (4 aus dem 16. Jh, 11 aus dem 17. Jh, 39 aus dem 18. Jh, 101 aus dem 19. Jh), darunter 3 zeitgenössische Schriften zur türkischen Belagerung von 1529/30 und 8 zur Belagerung von 1683. Die Sammlung zur Kultur-, Sozial-, Verfassungs- sowie Verwaltungsgeschichte enthält 15 Drucke des 18. Jhs (statistische Überblicke, Schriften zur Demographie, Wirtschaftsstruktur) sowie 33 Titel aus dem 19. Jh zu historischen, volkskundlichen, ökonomischen und stadtsoziologischen Themen.

2.241 Die " Historia Graeciae" umfaßt einen Bestand von ca. 1200 überwiegend deutsch-, lateinisch- und französischsprachigen Büchern (980). Neben 8 Inkunabeln liegen 14 Drucke aus dem 16. Jh vor, 78 aus dem 17. Jh, 206 aus dem 18. Jh und 896 aus dem 19. Jh. Teil I (779 Titel: 15. Jh 8, 16. Jh 9, 17. Jh 42, 18. Jh 163 und 19. Jh 557) verzeichnet neben 25 Titeln mit choro- und topographischen Darstellungen darunter 2 Werke des Nikolaus Gerbelius aus dem 16. Jh, aus dem 19. Jh die berühmten Kiepertschen Kartenwerke auch 15 Gesamtdarstellungen zur griechischen Geschichte des 19. Jhs.

2.242 Gut dokumentiert sind die einzelnen Epochen; die Gesamtdarstellungen schließen eine niederländische Publikation aus dem 16. Jh ein, eine französisch- und 5 lateinischsprachige aus dem 17. Jh, 49 aus dem 18. Jh und 124 aus dem 19. Jh in Französisch und Englisch ( s. a. 2.202-2.207 " Antiquitates" zur Epigraphik, Archäologie, Verfassungsgeschichte). Unter " Miscellanea" finden sich u. a. Biographien, philosophische Schriften, Essays zur altgriechischen Chronologie, Numismatik; außerdem Quellen wie die amtliche Korrespondenz des persischen Agenten in Athen während des Peloponnesischen Krieges und Publikationen zur griechischen Staatsbildung, Kultur, Literatur und Volkskunde (aus dem 18. Jh 52, dem 19. Jh 63).

2.243 Die Zeit bis 1100 v. Chr. ist mit 6 Titeln des 18. Jhs und 32 des 19. Jhs belegt. Neben kuluturhistorischen Publikationen zur (alt)griechischen Sprache und Literatur (18. Jh) finden sich historische Darstellungen zur griechischen Kolonisation und Ethnogenese, zu den alten Stämmen sowie zu Volkskunde, Sagen und Mythen (19. Jh). Alexander der Große und seine Zeit sind durch 40 Titel vertreten (darunter 8 Inkunabeln: eine italienische, 2 lateinische und 5 deutsche; ein Druck aus dem 16. Jh, 2 aus dem 17. Jh, 5 aus dem 18. Jh, 24 aus dem 19. Jh). Die nachalexandrinische Zeit ist mit 11 Titeln belegt (18. Jh einer, 19. Jh 10), die Zeit der römischen Herrschaft (146 v. Chr. bis 395 n. Chr.) stellt 10 Titel (einer aus dem 18. Jh, 9 aus dem 19. Jh).

2.244 Gut dokumentiert ist die Geschichte von Byzanz (4 Titel des 16. Jhs, 28 des 17. Jhs, 37 des 18. Jhs und 133 des 19. Jhs), darunter Periodika des 19. Jhs sowie Gesamtdarstellungen und Quellenpublikationen, so eine russische Ausgabe der mehrbändigen Vyzantina Chronika (St. Petersburg 1894 ff.), eine lateinischsprachige Geschichte der griechischen Länder aus dem 16. Jh, 20 aus dem 17. Jh, 30 aus dem 18. Jh (überwiegend französisch) und 70 (11 griechische) des 19. Jhs.

2.245 Für die Einzelperioden sind der 9 Titel umfassende Bestand zum 7. Jh (Herakleios, Konstantin Porphyrogenetos) erwähnenswert mit dem zweibändigen armenischen Werk des Bischofs Sebeos sowie die 14 Drucke zu den Komnenen. Aus dem 17. und 18. Jh stammen 3 dynastiegeschichtliche Darstellungen, aus dem 19. Jh 11 mehrheitlich deutsche Überblickswerke. Die Zeit des lateinischen Kaisertums ist mit 20 meist französischsprachigen Publikationen (16. Jh 1, 17. Jh 5, 19. Jh 14) vertreten. Zur türkischen Eroberung Konstantinopels und der Zeit der nachfolgenden osmanischen Herrschaft liegen 17 Titel vor (4 aus dem 16. Jh, 3 aus dem 17. Jh, einer aus dem 18. Jh sowie 9 aus dem 19. Jh).

2.246 Die vornehmlich die Zeit des griechischen Befreiungskampfes erfassende " Historia recentissima" (83) umfaßt neben ihrer reichen kultur- und volkskundlichen Literatur (42; 7 griechische) auch zeitgenössische Quellenwerke (Memoiren, Briefe, Erlebnisberichte ausländischer Freiwilliger, Tagebuchaufzeichnungen etc.). Zu Kapodistrias, dem ersten Staatsoberhaupt des neugriechischen Staates, finden sich 11 zeitgenössische Publikationen, darunter 4 griechischsprachige Quellen.

2.247 Der zweite Teil (423 Titel, davon 5 aus dem 16. Jh, 36 aus dem 17. Jh, 43 aus dem 18. Jh sowie 339 aus dem 19. Jh) enthält einen umfangreichen Bestand zur Geschichte, Geographie und Topographie, Ethnographie und Archäologie der griechischen Länder, Landschaften, Inseln und Städte. Die Dodekanes-Inseln und Zypern sind der " Historia Asiae" zugeordnet, die Mönchsrepublik Athos sowie ein kleiner Teil der Mazedonien betreffenden Publikationen der " Historia Turciae".

2.248 Attika überwiegt mit 162 Titeln, davon 8 aus dem 17. Jh, 10 aus dem 18. Jh und 144 aus dem 19. Jh. Der chorographische Teil umfaßt 55 Drucke (inklusive Kartenpublikationen und kunstgeschichtlichen Abhandlungen), davon 19 Athen betreffend (2 aus dem 17. Jh, 17 aus dem 19. Jh). Die alte attische Geschichte ist in einen allgemeinen Teil (31 Titel, darunter 2 lateinische historisch-volkskundliche Darstellungen von Johannes Meursius aus dem 17. Jh, die übrigen aus dem 19. Jh) sowie einen speziellen Teil (67 Titel mit dem Schwerpunkt Perikleische Zeit mit 43 Druckwerken) gegliedert.

2.249 Der Bestand zu den Ionischen Inseln (36 Titel) enthält vorwiegend die Inseln in ihrer Gesamtheit betreffende historisch-topographische und politisch-landeskundliche oder zeitgeschichtliche Publikationen aus dem 19. Jh (18 Titel; 8 in englischer Sprache). Die übrigen Veröffentlichungen betreffen mit 4 Ausnahmen ausschließlich Korfu (14, eine italienische aus dem 17. Jh, 3 lateinische und eine deutsche Publikation aus dem 18. Jh). Die Kykladen sind mit 31 Titeln vertreten, darunter an allgemeinen historisch-landeskundlichen Drucken ein lateinischer aus dem 16. Jh, 2 französische, ein italienischer und 2 niederländische aus dem 17. Jh, 6 aus dem 18. Jh, aus dem 19. Jh stammen viele Darstellungen zu einzelnen Inseln.

2.250 Kreta und Sparta sind mit je 28 Titeln belegt. Bei Kreta liegt der Schwerpunkt auf dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit (bis 17. Jh) mit 17 Titeln, darunter 7 zeitgenössische Veröffentlichungen zum Türkenkrieg Venedigs 1645 bis 1671, sowie bei der alten Geschichte (10 Titel vornehmlich aus dem 19. Jh). Sparta weist 15 allgemeine landeskundliche Publikationen auf (je 3 aus dem 17. und 18. Jh, 9 aus dem 19. Jh) sowie 11 Titel über die wichtigsten alten Herrscherpersönlichkeiten überwiegend aus dem 19. Jh. Mazedonien schließt sich an mit 24 Titeln, darunter zu König Philipp 3 aus dem 18. Jh und 6 aus dem 19. Jh. Hinzu kommen 6 zumeist deutschsprachige landeskundliche Werke und 5 chorographische (4 griechische) ebenfalls im 19. Jh erschienene Publikationen.

2.251 Die gut ausgestattete Sammlung zur " Historia Helvetiae" enthält 3150 Titel in deutscher, 406 in französischer, 63 in lateinischer, 15 in italienischer und 9 in englischer Sprache, davon 42 aus dem 16. Jh, aus dem 17. Jh 84, aus dem 18. Jh 536 und aus dem 19. Jh 2488. Der erste Teil mit 939 Titeln (16. Jh 9, 17. und 18. Jh 15 bzw. 167, 19. Jh 748) umfaßt einen reichen geographisch-landeskundlichen Bestand, darunter 3 lateinische allgemeine Darstellungen des 16. Jhs, 8 des 17. Jhs, 77 Drucke des 18. Jhs und 58 des 19. Jhs. Die zwei letzten Gruppen setzen sich aus Zeitschriften, landeskundlichen und topographischen Wörterbüchern, historisch-geographisch-statistischen Beschreibungen u. a. zusammen.

2.252 Den Schwerpunkt der Statistik (238 Titel) bildet der Bestand des 19. Jhs mit 233 fast ausnahmslos deutschsprachigen Publikationen (viele Periodika). Nennenswert sind die unter " Altertümer und Kunstdenkmäler" verzeichneten archäologischen Veröffentlichungen (Zeitschriften und Serienwerke: 13 Titel aus dem 18. Jh, 36 aus dem 19. Jh) sowie die " Urkunden und Quellen" mit Dokumenten-Editionen, Archivregesten und einem großen Chronikbestand (16. Jh 6, 17. Jh 6, 18. Jh 5, 19. Jh 45). Den größten Anteil an Literatur zur Gesamtschweiz bilden die Zeitschriften mit insgesamt 372 Titeln (einer aus dem 17. Jh, 39 aus dem 18. Jh und 332 aus dem 19. Jh); hier auch Publikationen der verschiedenen historischen und politischen Gesellschaften, Monatsschriften, Jahrbücher etc.

2.253 Der zweite Teil umfaßt 337 Titel (16. Jh 13, 17. Jh 16, 18. Jh 111, 19. Jh 197) zur allgemeinen und speziellen Geschichte der Schweiz. Die allgemeingeschichtliche Abteilung verfügt über 2 lateinische Publikationen des 16. Jhs, 11 des 17. Jhs, 71 des 18. Jhs (deutsche und französische) sowie 69 (davon 59 in deutscher Sprache) Gesamtdarstellungen (auch Geschichtslehrbücher) und zeitgeschichtliche Überblickswerke aus dem 19. Jh. Der Bestand zur speziellen Geschichte weist für das 16. Jh zu den Stadtebünden, zur Reformation und Gegenreformation 11 zeitgenössische Werke auf, dazu 40 Druckschriften des 18. Jhs, u. a. zur Revolution von 1798. Die 124 Titel des 19. Jhs behandeln meist den Sonderbundskrieg (hier auch zahlreiche Quellen) sowie den Zeitraum 1830 bis 1848.

2.254 Im dritten Teil finden sich umfangreiche, mehrheitlich deutschsprachige Bestände zur schweizerischen Kultur-, Sozial-, Verfassungs-, Wirtschafts-, Kriegs- und Kirchengeschichte sowie zur Genealogie (427 Titel: 16. Jh und 17. Jh je 9, 18. Jh 86 sowie 19. Jh 323). Der Bereich Kultur und Soziales ist mit 25 Titeln (18. Jh 5, 19. Jh 20) vertreten, darunter Arbeiten zu Volkskunde, Mythologie und zeitgenössischen sozio-ökonomischen Fragen. Die verfassungsgeschichtliche Abteilung umfaßt 9 Titel des 18. Jhs (wichtige Quellen sind die Verfassungsprojekte nach der Zerstörung der bundesstaatlichen Ordnung 1798) sowie 84 Titel des 19. Jhs, darunter Periodika wie das Bundesblatt der Schweizerischen Eidgenossenschaft (Bern 1849-1872), amtliche Sammlungen der auf den eidgenössischen Versammlungen beschlossenen " Abschiede" und " Tagsatzungen" etc. Zur Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte liegen 40 Titel vor (18. Jh 4, 19. Jh 36), darunter an allgemeinen Darstellungen 13, zum Finanz- und Bankwesen 10 aus dem 19. Jh. Die Abteilung " Kriegswesen" enthält 27 Titel aus dem 18. Jh. Bei den 15 Titeln aus dem 19. Jh handelt es sich um deutschsprachige Werke allgemeiner Art.

2.255 Im kirchengeschichtlichen Bestand liegen aus dem 16. Jh 8 Titel vor, darunter Schriften zu den " Ketzerpredigern" um 1500 und zeitgenössische reformatorische Traktate. Das 17. Jh verzeichnet 5 Titel, das 18. Jh 23 (Reformationsgeschichte sowie Urkundeneditionen), das 19. Jh 68 (mehrheitlich Gesamtdarstellungen). Zur Genealogie ist ein Titel aus dem 16. Jh vorhanden, 2 aus dem 18. Jh sowie 10 aus dem 19. Jh, dazu kommen 12 Sammelbiographien. Von den Einzelbiographien stammen 3 Titel aus dem 17. Jh, 15 aus dem 18. Jh und 51 aus dem 19. Jh (meist Lebensbeschreibungen von Bürgermeistern verschiedener Städte sowie Heiligen und Reformatoren).

2.256 Die Regionalliteratur im vierten und fünften Teil umfaßt 1347 Titel (16. Jh 10, 17. Jh 36, 18. Jh 165 und 19. Jh 1136). Davon betreffen mehrere Landesteile 2 Publikationen des 18. Jhs und 50 des 19. Jhs, darunter 46 französischsprachige über die Westschweiz. Unter der kantonalen Literatur heben sich die Großbestände zu Basel (16. Jh 6, 17. Jh 5, 18. Jh 18, 19. Jh 232 Titel), Bern (18. Jh 18, 19. Jh 140 Titel), Genf (17. Jh 6, 18. Jh 26, 19. Jh 96 Titel), Graubünden (16. Jh 3, 17. Jh 12, 18. Jh 24, 19. Jh 84 Titel), Zürich (17. Jh ein Titel, 18. Jh 17, 19. Jh 195), St. Gallen (17. Jh 4, 18. Jh 7, 19. Jh 74 Titel) und Neuenburg (17. Jh ein Titel, 18. Jh 13, 19. Jh 22 Titel) hervor. Zu Basel finden sich aus dem 16. bis 18. Jh überwiegend historische Gesamtdarstellungen, unter den Quellen vor allem Chroniken, aus dem 19. Jh neben zeitgeschichtlichen Veröffentlichungen auch Reformationsgeschichten und historisch-statistisch-topographische Abrisse. Der dichte Bestand des 19. Jhs zu Bern enthält neben Chronik-Editionen, Gemeinderatsberichten und kirchengeschichtlicher Literatur auch statistische Veröffentlichungen; bei den überwiegend französischsprachigen Titeln zu Genf handelt es sich vornehmlich um Literatur des 18. Jhs zu den revolutionären Ereignissen der neunziger Jahre sowie um genealogisch-historisch-landeskundliche Publikationen aus dem 19. Jh. Im Bestand Graubünden des 18. und 19. Jhs sind besonders die volks-, staats-, und landeskundlichen Werke (Periodika des 19. Jhs) zahlreich.

2.257 Die Zürich-Sammlung beinhaltet historisch-topographische, kirchen-, sozial-, wirtschafts- und bildungsgeschichtliche Publikationen, darunter zahlreiche zeitgeschichtliche Quellen und Serienwerke des 19. Jhs. Unter den Veröffentlichungen über St. Gallen sind aus dem 17. Jh die Traditiones monasterii St. Galli erwähnenswert, aus dem 19. Jh neben historischen Darstellungen mehrbändige Periodika sowie zeitgenössische Quellen. Der überwiegend französischsprachige Bestand zu Neuenburg zeigt für den Erscheinungszeitraum 17. bis 19. Jh einen starken zeitgeschichtlichen Schwerpunkt, darunter 7 deutschsprachige Werke zum staatsrechtlichen Verhältnis des Kantons zu Preußen, bedingt durch die zeitweilige Zugehörigkeit des Kantons zu diesem deutschen Staat. Der letzte Teil erfaßt Literatur zur Geschichte der schweizerischen Städte, Dörfer, Klöster und Burgen, davon einen Druck aus dem 16. Jh, 8 aus dem 17. Jh, 7 aus dem 18. Jh und 84 aus dem 19. Jh.

2.258 Der Gesamtbestand zur " Historia Hollandica" umfaßt 3643 Titel (83 aus dem 16. Jh, 545 aus dem 17. Jh, 1018 aus dem 18. Jh sowie 1997 aus dem 19. Jh) überwiegend in niederländischer Sprache, 403 in Französisch, 391 in Lateinisch, 219 in Deutsch, 35 in Englisch, 25 in Italienisch und 7 in Spanisch (zur belgischen Geschichte s. a. " Historia Belgica"). Teil I dieser Abteilung weist 697 Titel auf (9 aus dem 16. Jh, 42 aus dem 17. Jh, 100 aus dem 18. Jh und 546 aus dem 19. Jh), darunter einen großen statistischen Bestand (204 Titel) aus dem 19. Jh, u. a. Akten der Volkszählungen (1849 ff.), Veröffentlichungen der staatlichen Statistikkommission, demographische Erhebungen (Berufs-, Geburten-, Gewerbestatistiken) etc. Unter " Urkunden und Quellen" liegen 174 Titel (einer aus dem 16. Jh, 11 aus dem 17. Jh, 38 aus dem 18. Jh und 124 aus dem 19. Jh) vor. Hervorzuheben aus dem Bestand des 16. und 17. Jhs sind die lateinischen Chroniken und Annalen, besonders zur südniederländischen Geschichte, aus dem 18. und 19. Jh die Urkundenbücher, Regesten, Editionen unveröffentlichter Schriften, auch historische Kompendien.

2.259 Beachtlich ist die " Geographie und Landeskunde" mit 105 Titeln (16. Jh 8, 17. Jh 22, 18. Jh 40 und 19. Jh 35). Während die zur Hälfte in lateinischer Sprache erschienenen Publikationen des 16. Jhs allgemeine Landesbeschreibungen und Itineraria beinhalten, beziehen sich die des 17. und 18. Jhs auf chorographische, politische und historische Darstellungen (einschließlich historischer Atlanten). Das 19. Jh ist mit staatskundlichen und geographischen Hand- und Wörterbüchern vertreten. Gut ausgebaut ist die Zeitschriftenabteilung des 19. Jhs (88 Titel), ebenso die Abteilung " Altertümer und Kunstdenkmäler" (45 Titel) mit 36 Titeln aus dem 19. Jh, 8 aus dem 18. Jh und einem aus dem 17. Jh (archäologische, historische, kunstgeschichtliche Publikationen). In dem 42 Titel umfassenden numismatischen Bestand (17. Jh 5, 18. Jh 7, 19. Jh 30) liegt der Schwerpunkt auf Überblickswerken und Handbüchern des 19. Jhs.

2.260 Reichhaltige Bestände zur allgemeinen und speziellen Geschichte der Niederlande verzeichnet Teil II mit 1466 Titeln (16. Jh 64, 17. Jh 365, 18. Jh 556 sowie 19. Jh 481). Von den 237 Veröffentlichungen zur allgemeinen Geschichte stammen 10 Titel aus dem 16. Jh, 17 aus dem 17. Jh, 136 aus dem 18. Jh und 74 aus dem 19. Jh, darunter auch Chroniken (17. und 18. Jh) sowie historische Periodika (18. und 19. Jh). Zur Geschichte bis 1559 liegen 108 Titel vor (16. Jh 10, 17. Jh 22, 18. Jh 21, 19. Jh 55). Der Bestand des 16. und 17. Jhs enthält u. a. Hadrianus Junius Hornanus, Batavia (Lyon 1588), Arbeiten zur Geschichte des Landes in der Römerzeit sowie allgemeine historische Landesbeschreibungen und Überblicksdarstellungen. Aus dem 18. und 19. Jh liegen zahlreiche Publikationen zu speziellen Themen vor, so zur Politik Karls V. gegenüber den Niederlanden, zum beginnenden Aufstand gegen Philipp II. etc.

2.261 Einen Schwerpunkt bilden 538 Titel zur niederländischen Geschichte von 1559 bis 1648 (16. Jh 44, 17. Jh 267, 18. Jh 71 sowie 19. Jh 156), darunter zeitgenössische Literatur des 16. Jhs, etwa zu den Aufstandsbewegungen ab 1559, Quellenpublikationen zur Utrechter Union (1579) und Veröffentlichungen zu Wilhelm von Oranien. Aus dem 17. Jh liegen zahlreiche Werke zu den flandrischen Kriegen und Bürgerkriegen zwischen 1566 und 1609 bzw. 1596 und 1650 vor. Die Sammlung aus dem 18. und 19. Jh setzt sich vor allem aus allgemeinen Darstellungen zur niederländischen Geschichte sowie aus Publikationen zu bestimmten historischen Ereignissen ( z. B. zu den Prozessen gegen Egmont und Horn) und einzelnen Statthaltern (Viten) zusammen.

2.262 Zur Periode von 1648 bis 1815 sind 50 Titel des 17. Jhs mit vorwiegend zeitgenössischem Bezug vorhanden (etwa zur Revolutionsbewegung in den belgischen Provinzen), ebenso aus dem 18. Jh, wo 326 Werke darunter auch Quellen zur revolutionären Bewegung 1787 oder zur Erbfolgefrage im Haus Oranien vorliegen. Die 82 im 19. Jh erschienenen Werke weisen einen Schwerpunkt in der politischen Geschichte des 17. Jhs sowie der Napoleonischen Zeit auf. Das 19. Jh (ab 1815) ist mit 51 Titeln zu verschiedenen zeitgenössischen Themen besetzt.

2.263 Bestände zur Dynastie-, Sozial-, Rechts-, Verfassungs-, Wirtschafts-, Kriegs- und Kirchengeschichte sind in Teil III verzeichnet (16. Jh 5, 17. Jh 73, 18. Jh 189, 19. Jh 416 Titel). Hervorzuheben ist die 224 Titel umfassende Sammlung zu den wichtigsten Familien des Landes (16. Jh ein Titel, 17. Jh 15, 18. Jh 44, 19. Jh 164). Schwerpunkt der Veröffentlichungen des 18. und 19. Jhs bildet Johann de Witt. Im Bestand des 19. Jhs finden sich auch biographische Wörterbücher.

2.264 Die kirchengeschichtliche Abteilung umfaßt mit 158 Titeln (16. Jh 3, 17. Jh 20, 18. Jh 21, 19. Jh 114) Gesamtdarstellungen sowie Spezialstudien wie die zeitgenössischen Publikationen zu den religiösen Auseinandersetzungen von 1618/19. Die Rechts- und Verfassungsgeschichte ist mit 119 Titeln vertreten (27 des 17. Jhs, 60 des 18. Jhs, 32 des 19. Jhs) u. a. zur öffentlichen Gewalt und zur staatsrechtlichen Stellung der gräflichen Regierungen sowie zur Erbfolge der Oranier, zur damaligen Regierungsform oder der Verfassung von 1814. Innerhalb der Wirtschaftsgeschichte beträgt der Bestand zu " Handel und Industrie" ca. 80 Titel (16. Jh einer, 17. und 18. Jh 37, 19. Jh 40).

2.265 Die niederländische Regionalgeschichte in Teil IV verzeichnet 797 Titel (16. Jh 5, 17. Jh 65, 18. Jh 173, 19. Jh 554). Der größte provinz- und stadtgeschichtliche Bestand betrifft Utrecht. Die Provinz behandeln 89 Titel (2 aus dem 17. Jh, 3 aus dem 18. Jh sowie 84 aus dem 19. Jh), darunter vor allem Darstellungen zu Geschichte des Bistums und zur Person und Politik der Bischöfe neben weltlichen und kirchlichen Archiv-Inventarverzeichnissen und Regesten, so die päpstliche Korrespondenz mit den Utrechter Bischöfen bis 1378. Die Stadt Utrecht ist mit 28 Titeln (einer aus dem 17. Jh, 4 aus dem 18. Jh, 23 aus dem 19. Jh) zur Politik-, Sozial-, Handels- und Kirchengeschichte und Topographie belegt.

2.266 Zu Friesland liegen 89 Titel vor (16. Jh 3, 17. Jh 17, 18. Jh 8, 19. Jh 61), überwiegend historisch-archäologische Darstellungen und Abhandlungen zu einzelnen Epochen mit dem Schwerpunkt Alte Geschichte und Mittelalter. 60 Titel zu Geldern schließen sich an (16. Jh einer, 17. Jh 3, 18. Jh 6, 19. Jh 50) mit historisch-landeskundlich-archäologischen, für das 16. bis 18. Jh vornehmlich rechtsgeschichtlichen Publikationen. Im Bestand des 19. Jhs finden sich neben historischen Werken auch zeitgeschichtliche und numismatische Veröffentlichungen sowie Urkundenbücher und Akten aus dem Spätmittelalter. Für die Stadt Amsterdam sind 104 Titel nachgewiesen (17. Jh 6, 18. Jh 31 und 19. Jh 67).

2.267 Der Bestand zur " Historia Italiae" umfaßt insgesamt 7353 Titel (15. Jh 17, 16. Jh 255, 17. Jh 608, 18. und 19. Jh 1457 bzw. 5016), meist italienische, jedoch auch 477 deutsche, 474 lateinische, 321 französische, 98 englische, 14 spanische, 3 niederländische Titel und ein schwedisches Werk. Die ursprüngliche Systematik (Ordnung nach den italienischen Ländern und Territorien; Untergliederung vom Allgemeinen zum Speziellen sowie nach sachlichen Gesichtspunkten) ist noch erkennbar.

2.268 Den Anfang bildet eine vermischte Sammlung allgemeiner und spezieller Publikationen zu Geschichte, Kulturgeschichte, Volks- und Landeskunde, Museums- und Archivwesen, Archäologie, Numismatik, Politik, Wirtschaft, Militärwesen und Kirchengeschichte Italiens (1804 Titel). Im ersten Teilbestand (1337) stehen neben überwiegend allgemeiner Literatur und meist im 19. Jh erschienenen Quelleneditionen auch zeitgenössische politische Traktate und gegenwartskundliche Abhandlungen aus dem 16. bis 19. Jh. Erwähnung verdienen 23 Titel zur inneren und äußeren Situation der italienischen Länder in den vierziger Jahren des 19. Jhs (zum Risorgimento s. a. im zweiten Teil des Mischbestandes) sowie 388 Titel zur Statistik (meist Publikationen der Facnisterien), vor allem aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Hervorzuheben sind 113 chorographisch-landeskundliche Titel (15. Jh einer, 16. Jh 7, 17. Jh 6, 18. Jh 57 und 19. Jh 42), darunter Reisebeschreibungen in Deutsch, Englisch und Französisch aus dem 18. und 19. Jh sowie die Publikationen zu den Goten in Italien (21 Titel) und zur Langobardenherrschaft (34, davon 8 englische), überwiegend aus dem 19. Jh.

2.269 Ein zweiter Teil umfaßt mit 467 Titeln (15. Jh 2, 16. Jh 17, 17. Jh 33, 18. Jh 30, 19. Jh 385) Literatur zu historischen und kirchengeschichtlichen Themen samt Quellen und Gesamtdarstellungen, wobei Kriegsgeschichte und zeitgenössische Veröffentlichungen des 16. und 17. Jhs zu kriegerischen Auseinandersetzungen besonders hervortreten. Außerdem sind die Quelleneditionen und Darstellungen aus dem 18. und 19. Jh zur Plünderung Roms 1527 durch die Trup- pen Karls V. (4) nennenswert. Zu den größten themenbezogenen und relativ geschlossenen Sammlungen dieses Mischbestandes gehört die zum Risorgimento (165). Umfangreich ist der Bestand an zeitgenössischen Drucken (Chroniken, Tagebücher, Polizeiberichte) zu den Revolutions- und Einigungskriegen zwischen 1846 und 1867, hier auch die Briefe und Memoiren Cavours in zahlreichen Ausgaben.

2.270 Die kirchengeschichtliche Sammlung umfaßt 152 Titel (17. Jh 11, 18. Jh 16, 19. Jh 125) mit dem Schwerpunkt auf der Geschichte des Kirchenstaates. Rom (Stadt und Kirchenstaat) betreffen 309 Titel (15. Jh einer, 16. und 17. Jh je 22, 18. Jh 53 und 19. Jh 211), darunter zahlreiche Werke zu Statistik, Landes- und Kulturkunde, auch Itineraria (vor allem 18. und 19. Jh) vermischt mit Stadtgeschichten und -beschreibungen. An dieser Systemstelle eingeschoben sind 506 Titel (15. Jh einer, 16. Jh 15, 17. Jh 47, 18. Jh 139, 19. Jh 304) mit archäologisch-topographischer, stadt-, landes- und kirchengeschichtlicher Literatur zu verschiedenen mittelitalienischen Städten, Territorien und Landschaften.

2.271 Zur lombardisch-mailändischen Geschichte liegen 340 Titel vor (15. Jh einer, 16. Jh 16, 17. Jh 36, 18. Jh 77, 19. Jh 210). Ein erster Teil verzeichnet Gesamtdarstellungen sowie Quellenmaterial (154, darunter Klosterurkunden, bistumsgeschichtliche Quellen) zur weltlichen und kirchlichen Geschichte von Stadt und Herzogtum vor allem aus dem 16. und 17. Jh. Den zweiten Teil (146, eher 18. und 19. Jh) bilden historisch-landeskundlich-statistische Werke zu verschiedenen Städten und Landschaften der Lombardei ( z. B. zu Como 18, zu Cremona 38 Titel).

2.272 Zu Piemont-Savoyen und Turin (mitberücksichtigt auch Monaco und Nizza) finden sich 401 Titel (16. Jh 4, 17. Jh 29, 18. und 19. Jh 37 und 331) mit historischen Gesamtdarstellungen, Landes- und Volkskunden, Genealogica, Militärgeschichten etc. (175, fast ausschließlich 19. Jh), Publikationen zu verschiedenen Herrscherpersönlichkeiten und speziellen Ereignissen. Hervorzuheben sind 3 zeitgenössische Drucke des 17. Jhs, u. a. zu den Turiner Konferenzen 1663/64. Aus dem 19. Jh stammen Dokumentenreihen (Staatsverträge Savoyens) und zeitgenössische Berichte von der Revolution 1821 (4). Zur Stadt Turin (21) und zu sonstigen Städten Savoyens liegt vor allem topographische und historische Literatur allgemeiner Art vor, wobei 8 dynastiegeschichtliche Drucke zu Monaco aus dem 19. Jh und 6 zu Nizza (je 3 aus dem 18. und 19. Jh) besonders zu nennen sind. Den Abschluß bilden eine genealogisch-biographische Sammlung (23 Titel, meist aus dem 18. und 19. Jh) sowie eine Sammlung zu Geschichte und Herrschergenealogie der norditalienischen Territorien Monferrato, Parma, Piacenza, Mantua, Guastalla, Mirandola und Modena mit dem Hause Este (201 Titel: 15. Jh 2, 16. Jh 14, 17. Jh 23, 18. Jh 46, 19. Jh 116).

2.273 Zu Florenz und der Toskana liegen 558 Titel vor (15. Jh 4, 16. Jh 21, 17. Jh 45, 18. Jh 180, 19. Jh 308), u. a. Dokumentenpublikationen (Chroniken, florentinische Universitätsstatuten), 57 allgemein-historische Werke (auch Periodika) aus dem 18. und 19. Jh sowie verschiedene staats- und volkskundliche, topographisch-statistische Beschreibungen von Stadt und Herzogtum (vor allem aus dem 19. Jh). Eine Spezialsammlung von Stadt- und Landesgeschichten nebst Editionen meist spätmittelalterlicher Chroniken (15. Jh 4, 16. Jh 10, 17. Jh 12, 18. Jh 35, 19. Jh 103 Titel) schließt sich an. Der Mischbestand dieser Abteilung (142 Titel: 16. Jh 9, 17. Jh 18, 18. Jh 42, 19. Jh 73) enthält neben Publikationen zur Landesgeschichte (hier auch Stadtbeschreibungen von Florenz) schwerpunktmäßig historisch-biographische Darstellungen (92 Titel: 16. Jh 7, 17. Jh 23, 18. Jh 35, 19. Jh 27), vor allem zu den Medici (mindestens 43 Titel). Hervorzuheben sind 149 Titel zu Geschichte, Kunst, Kultur und Topographie verschiedener Städte und Pfarreien in der Toskana, mehrheitlich zu Pisa und Siena.

2.274 Der Bestand zu Venetien umfaßt 683 Titel (15. Jh 3, 16. Jh 32, 17. Jh 106, 18. Jh 159, 19. Jh 383). Der erste Teil (216) setzt sich aus geographisch-topographischen und landeskundlichen Beschreibungen von Republik und Stadt Venedig, Literatur zur Architektur der venezianischen Kirchen und Paläste sowie Texten zum Münzwesen zusammen (49). Hinzu kommen 108 Titel des 19. Jhs mit historischen Dokumentenreihen, Codices, Städtechroniken etc., darunter Editionen geheimer Staatsakten des 15. und 16. Jhs sowie Drucke zur venezianischen Geschichte, die das Gros des 2. Teils ausmachen (334). Letztere enthalten zahlreiche zeitgenössische Publikationen zur Auseinandersetzung Venedigs mit Papst Paul V. um die " Venezianische Freiheit" zu Beginn des 17. Jhs. Den Abschluß bilden 4 kleinere Sammlungen mit 23 genealogisch-biographischen Werken sowie 75 thematisch gebundene historische Bücher, u. a. zu den venezianischen Türkenkriegen (4), zu kirchengeschichtlichen (15) und territorial- oder städtegeschichtlichen Bereichen (20).

2.275 Ein zweiter Teil (2551 Titel: 16. Jh 87, 17. Jh 216, 18. Jh 535, 19. Jh 1713) setzt die Dokumentation regionaler italienischer Geschichte mit einer Sammlung zu Südtirol fort (69). Es folgt weitere Literatur zu Venetien (569 Titel: 16. Jh 21, 17. Jh 57, 18. Jh 155, 19. Jh 336) mit umfangreichen Beständen zu Friaul, Bergamo, zum Veltlin, zu Brescia, Istrien/Dalmatien mit Triest (93), Görz, Padua (66), Verona (98) mit einer beachtlichen Anzahl historischer Gesamtdarstellungen aus dem 16. und 17. Jh (5 und 7 Drucke) und zu Vicenza. Für Istrien/Dalmatien sind überwiegend allgemein-historische und landeskundliche Werke, wie bei der Triest-Sammlung (34) vornehmlich aus dem 19. Jh, belegt. Vergleichbare Bestände liegen vor zu Padua, wobei die 14 (7 lateinische) Drucke des 17. Jhs (sämtlich Stadtgeschichten) besondere Erwähnung verdienen, zu Brescia und zu Friaul, das einen guten Fundus an neuedierten Stadt- und Klosterchroniken in Ausgaben des 19. Jhs aufweist. In der abschließenden genealogischen Sammlung (25) finden sich 10 Drucke des 17. Jhs, u. a. zur Abkunft des byzantinischen Herrscherhauses Angelos.

2.276 Zu Ligurien und Genua liegen 176 Titel (16. Jh 16, 17. Jh 18, 18. Jh 17, 19. Jh 125) vor, u. a. Quellen, so Annalen verschiedener ligurischer Gemeinden sowie der Republik Genua als Ganzes in Editionen des 16., 18. und 19. Jhs. Unter den Publikationen zu speziellen Themen sind ein lateinischer Druck aus dem 16. Jh, 3 aus dem 17. und 4 aus dem 19. Jh zur Verschwörung des Gian Luigi Fieschi gegen den Dogen Andrea Doria zu erwähnen sowie 2 zeitgenössische Publikationen zu Genua im österreichischen Erbfolgekrieg. In der kirchengeschichtlichen Sammlung (7 aus dem 19. Jh) finden sich 4 Titel in deutscher Sprache über die deutsche evangelische Gemeinde in Genua. Die 16 Titel umfassende genealogische Literatur aus dem 17. bis 19. Jh verzeichnet 4 Werke zu den Grimaldis von Monaco. Die 28 Titel zu Lucca stammen aus dem 19. Jh.

2.277 Der Bestand zu Stadt und Königreich Neapel (880 Titel: 16. Jh 25, 17. Jh 90, 18. Jh 217 und 19. Jh 548) enthält neben zahlreichen Quelleneditionen (Staatschroniken) und vermischter landeskundlicher, numismatischer und staatsrechtlicher Literatur vornehmlich aus dem 18. und 19. Jh einen großen Fundus an landesgeschichtlichen und historischen Darstellungen (156). Zu kleineren, eng umgrenzten Zeitabschnitten und speziellen Ereignissen finden sich 164 Titel. Die mittelalterliche Geschichte ist gut vertreten, vor allem in Publikationen des 18. und 19. Jhs zu den Italienzügen der römisch-deutschen Kaiser sowie zu den Anjous (meist 19. Jh). Zu Neapel im 17. Jh liegen neben Quelleneditionen des 19. Jhs auch 9 zeitgenössische Drucke vor, die die Erhebung von 1647 betreffen. Der Zeitraum von 1734 bis nach 1860 wird in 48 Titeln aus dem 19. Jh behandelt, darunter Dokumente zu den Revolutionen 1798/99 und 1820/21 sowie zu den Einigungskriegen. Zur Geschichte, Geo- und Ethnographie bestimmter Städte und Regionen des Königreichs sind 161 Titeln verzeichnet, u. a. 22 zu den Abruzzen aus dem 18. und 19. Jh. Neben genealogischer Literatur (24) ist auch der kirchengeschichtliche Teilbestand (58 Titel) zu nennen mit zahlreichen Klosterchroniken.

2.278 Der Bestand zu Sizilien (443 Titel: 16. Jh 10, 17. Jh 24, 18. Jh 85, 19. Jh 324) enthält neben geographisch-landeskundlicher Literatur (40 Titel, mehrheitlich aus dem 19. Jh) auch Diplomatica, Chroniken (in teilweise mehrbändigen Editionen), Studien und Betrachtungen zum Akademie- und Archivwesen, Palaeographica, Numismatica etc. Zu speziellen Themen liegen 64 Titel vor, etwa aus dem Bereich der Rechts-, Wirtschafts- und Kirchengeschichte. Hervorzuheben sind 12 Titel zur sogenannten " Sizilianischen Monarchie" sowie 74 Gesamtdarstellungen zur sizilianischen Geschichte, darunter auch Darstellungen einzelner Epochen, wie z. B. zur arabischen Herrschaft in Sizilien (19 Titel des 19. Jhs). Neben 42 Titeln zur speziellen Geschichte ist der städtegeschichtliche Bestand mit 79 Titeln hervorzuheben, davon zu Palermo 41 Titel.

2.279 Zu Malta sind 23 Titel vorhanden (16. und 17. Jh 4 und 2, 18. und 19. Jh 7 und 10). Bei den Werken des 16. Jhs handelt es sich um zeitgenössische Drucke zum Abwehrkampf der Johanniter gegen die Türken (Belagerung von 1565). Sardinien umfaßt 94 Titel (17. und 18. Jh 3 und 19, 19. Jh 72) vermischten Inhalts, u. a. zu den sardischen Altertümern, zu Chorographie, Recht, Landes- und Volkskunde sowie zu bestimmten Ereignissen (Invasion der Araber in Sardinien). Kulturkundlich wichtig sind die Editionen und die dazugehörige Sekundärliteratur des 18. Jhs zu den sardischen Holzrindenurkunden aus dem 15. Jh (7). (Korsika s. " Historia Gallia particularis".)

2.280 Den Italien-Bestand beschließt eine genealogische Sammlung mit 269 Titeln (16. Jh 10, 17. Jh 17, 18. Jh 19, 19. Jh 223; s. a. " Historia politica"). Unter den Publikationen aus dem 19. Jh finden sich zu Mazzini Briefe sowie Lebensdarstellungen (5 Titel), zu Garibaldi 11 überwiegend zeitgenössische Veröffentlichungen.

2.281 Unter " Historia Lusitaniae" und " Historia Hispaniae" sind zu Portugal 621 Titel (16. Jh 22, 17. Jh 96, 18. Jh 182, 19. Jh 321) verzeichnet. Neben den überwiegend landessprachlichen Publikationen finden sich 42 französische, 39 lateinische, 32 deutsche und 17 englische sowie 11 anderssprachige Titel. Zu Beginn stehen Veröffentlichungen aus dem 19. Jh zu Statistik, Archäologie, Botanik, Staats-, Landes- und Kulturkunde sowie Geographie, darunter auch vermischte historische Schriften mit Quellenpublikationen der königlichen Akademie (letztere bereits aus dem 18. Jh). Erwähnenswert ist die Sammlung zur allgemeinen portugiesischen Geschichte mit 106 Titeln (16. Jh 4, 17. Jh 21, 18. Jh 20, 19. Jh 61), die neben den " Generalgeschichten", einer Sammlung zur Conquista etc. aus dem 19. Jh, auch 20 politische, Militär- und Revolutionsgeschichten des 17. Jhs enthält.

2.282 Zur speziellen Geschichte Portugals liegen 185 Titel vor (16. Jh 13, 17. Jh 55, 18. Jh 68, 19. Jh 49), u. a. zur Vereinigung mit der kastilischen Krone, zur Erhebung gegen Philipp II. als König von Kastilien, zur Geschichte der afrikanischen Eroberungen König Sebastians sowie zu den Herrschaftsperioden Emanuels I. bis Johann IV. mit einem hohen Anteil an Publikationen aus dem 17. Jh. Schließlich sind noch 16 vermischte überwiegend zeitgenössische Schriften zur Revolution der Jahre 1820/21 sowie 4 Tagebücher zu den inneren Auseinandersetzungen von 1822 hervorzuheben.

2.283 Der Spanien betreffende Katalogteil umfaßt 2106 Titel (15. Jh 3, 16. Jh 80, 17. Jh 311, 18. Jh 562, 19. Jh 1150), davon 268 in deutscher, 161 in französischer, 73 in englischer, 62 in lateinischer, 16 in italienischer, 11 in arabischer Sprache (Quelleneditionen) und 9 in anderen Sprachen. Der einleitende Mischbestand umfaßt 597 Titel. Das Schwergewicht bilden Veröffentlichungen des 19. Jhs. Unter den 251 Gesamtdarstellungen zur spanischen Geschichte (15. Jh ein Titel, 16. Jh 22, 17. Jh 34, 18. Jh 104, 19. Jh 90) finden sich zahlreiche Stadt- und Landeschroniken sowie " Generalgeschichten" in deutscher, französischer und spanischer Sprache, mehrheitlich in Ausgaben des 18. Jhs.

2.284 Einzelne Geschichtsepochen Spaniens behandeln 118 Titel (16. und 17. Jh 6 und 35, 18. und 19. Jh 23 und 54), die Zeit der arabischen Herrschaft in Spanien allein 74 Titel (16. Jh 3, 17. und 18. Jh 15 bzw. 10, 19. Jh 46). Die Ereignisse des 17. Jhs, wie z. B. der spanische Bürgerkrieg in der zweiten Hälfte der dreißiger Jahre oder die Geschehnisse bei Hofe während der siebziger Jahre, werden in 13 Titeln überwiegend aus dem 17. Jh dokumentiert. Zum Spanischen Erbfolgekrieg sind 11 Titel zu finden (s. dazu auch den zeitgenössischen Bestand der biographischen Abteilung unter Philipp V.).

2.285 Von den 264 Titeln zur Geschichte der einzelnen spanischen Länder, Königreiche und Herrschaften (14 aus dem 16. Jh, 64 aus dem 17. Jh, 24 aus dem 18. Jh sowie 162 aus dem 19. Jh), betreffen Aragon 86, meist Annalen, Herrscher-Genealogien, Rechts- und Kirchengeschichten, im Bestand des 19. Jhs auch historische Dokumentensammlungen und Quellenpublikationen. Erwähnung verdienen 46 Werke zu Kastilien meist Darstellungen der Herrschaftsperioden einzelnen Potentaten sowie der Mischbestand zu Katalonien (45) aus Annalen, allgemeinen historisch-geographischen Beschreibungen, Geschichten einzelner Fürstengeschlechter, Kirchen- und Revolutionsgeschichten (hauptsächlich aus dem 17. Jh). Die Sammlung zu Galizien, dem Königreich Navarra und dem Baskenland umfaßt 44 Titel (17. Jh 3, 18. und 19. Jh 7 und 34), wobei unter den Drucken des 19. Jhs mindestens 29 die Geschichte, Volks- und Landeskunde des Baskenlandes betreffen (4 davon in baskischer Sprache).

2.286 Die nachfolgende Großabteilung (384 Titel; 15. Jh einer, 16. und 17. Jh 16 bzw. 51, 18. und 19. Jh 56 bzw. 260) enthält historisch-biographische Literatur zu einzelnen spanischen Herrschern von Philipp III. bis zu Isabella II., neben einem mehrere Persönlichkeiten betreffenden Teil mit dem Schwerpunkt auf Philipp II. und seiner Zeit (108 Titel: 16. Jh 14, 17. Jh 30, 18. Jh 16, 19. Jh 48). Herausragend ist die Sammlung zu Ferdinand Vll. mit 150 Titeln. Zum Jahr 1808 liegen 20 Titel vor, zur Revolution von 1820 75 Titel, darunter 51 zeitgenössische Flugschriften sowie 16 andere zeitgenössische Publikationen. Zur französischen Intervention von 1823 gibt es 14 Titel, die Regierungszeit Isabellas II. ist mit 31 Titeln, darunter Berichte und Kampfschriften, gut dokumentiert. Unter 99 genealogisch-biographischen Titeln zu berühmten Persönlichkeiten Spaniens (16. und 17. Jh 6 bzw. 28, 18. und 19. Jh 26 bzw. 39) sind erwähnenswert die Werke zum Kardinal-Regenten Jiménez de Cisneros (eines aus dem 16. Jh, 8 aus dem 17. Jh sowie 3 aus dem 19. Jh).

2.287 Die regionalgeschichtliche Abteilung umfaßt 135 Titel (16. Jh 2, 17. Jh 30, 18. Jh 57, 19. Jh 46) zu spanischen Städten und Klöstern, Landschaften und Inseln. Zu den Städten und Klöstern sind 97 Titel erfaßt, am umfangreichsten sind die Sammlungen zu Madrid (17. Jh 2, 18. Jh 3, 19. Jh 14), Cadiz (17. Jh 3, 18. Jh ein Titel, 19. Jh 7), Sevilla (16. und 18. Jh je ein Titel, 17. und 19. Jh je 3) und Barcelona (17. Jh einer, 18. Jh 7). Die Balearenliteratur enthält einen Druck aus dem 17. Jh, 16 aus dem 18. Jh und 5 aus dem 19. Jh (historisch-landeskundliche Drucke); zu Gibraltar liegen 16 Titel vor (18. Jh 12, 19. Jh 4). Den Abschluß bilden 207 kirchengeschichtliche Titel (17. Jh 18, 18. Jh 72, 19. Jh 117), davon 103 aus dem 19. Jh zum spanischen Protestantismus.

2.288 Die römische Antike (" Historia Romana") betreffen 1348 Titel (15. Jh 3, 16. Jh 41, 17. Jh 107, 18. Jh 369, 19. Jh 828), davon 437 in Deutsch, 262 in Lateinisch, 250 in Französisch, 208 in Italienisch, 150 in Englisch, 36 in Niederländisch, je 2 in Polnisch und Tschechisch und je einer in Griechisch und Russisch. Dem Katalogschema folgend sind zunächst Geo- bzw. Topographica sowie landeskundliche Werke allgemeiner wie spezieller Natur zur römischen Geschichte verzeichnet, auch Drucke zu den römischen Denkmälern (deren Hauptsachstelle ist " Archaeologia"). Literatur zu den Hilfswissenschaften ist in der " Historia literaria librorum" verzeichnet, die Literatur zur römischen Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte unter " Antiquitates".

2.289 Auf eine kleine vermischte Abteilung mit verschiedenen historischen, philosophischen, volks- und kulturgeschichtlichen sowie biographischen Werken (38 Titel, davon 26 aus dem 19. Jh) folgt der Großbestand " Römische Geschichte überhaupt" (315 Titel; davon aus dem 15. Jh einer, dem 16. und 17. Jh je 20, dem 18. Jh 130 und dem 19. Jh 144) mit zahlreichen Gesamtdarstellungen zur Römischen Geschichte. Neben einer Inkunabel sind 3 Drucke aus dem 16. Jh vorhanden, 12 aus dem 17. Jh, 126 aus dem 18. Jh und 125 aus dem 19. Jh in lateinischer, deutscher, französischer und englischer Sprache. Hinzu kommen Zeittafeln und Magistratsverzeichnisse, die sogenannten " Konsularfasten" in 8 Ausgaben des 16. Jhs, 6 des 17. Jhs, 3 des 18. Jhs sowie 17 des 19. Jhs einschließlich der entsprechenden Sekundärliteratur (Kommentare), letztere überwiegend aus dem 19. Jh.

2.290 An einen 14 Titel umfassenden genealogischen Bestand (davon 9 aus dem 16. Jh) zu den bedeutendsten römischen Herrscherfamilien schließen sich 708 Titel zur " Geschichte einzelner Zeiträume" an (15. Jh 2, 16. Jh 13, 17. Jh 56, 18. Jh 182, 19. Jh 455). Hervorzuheben sind die Bestände zur frühen italischen Geschichte ( s. a. Jan Kollár, Staro-Italia, Slavjanská, Wien 1853) mit Literatur zu den alten Völkern, zu den Etruskern, zu den Anfängen Roms und zur römischen Königszeit (56 bzw. 34 Titel vor allem aus dem 19. Jh) sowie die Sammlungen über die Zeit der römischen Republik (216) sowie über die Kaiserzeit (388). Thematische Schwerpunkte innerhalb dieser Epoche bilden die Darstellungen zum Zweiten Punischen Krieg und zu Hannibal (46 Titel), die Zeit des ersten Triumvirats und der Herrschaft Cäsars mit mindestens 92 Titeln, wobei die Literatur des 16. bis 18. Jhs zu Cäsar überwiegend aus allgemeinen oder apologetischen Darstellungen zu seinem Leben und Werk sowie zur Triumviratszeit besteht. Die Publikationen des 19. Jhs thematisieren meist spezielle Ereignisse wie den Bürgerkrieg 50/49 oder die einzelnen Feldzüge Cäsars ( z. B. den Gallischen Krieg).

2.291 Hervorzuheben innerhalb des Bestandes zur Kaiserzeit sind die einleitende allgemeine Sammlung mit Kaiser- und Kaiserinnenporträts, chronologisch-genealogischen Abrissen, Sitten-, Politik- und Kriegsgeschichten, die die Herrschaft mehrerer Kaiser umfassen (205) sowie die Literatur zu Augustus (34 Titel), die innerhalb der Unterabteilung über die Kaiser des Julisch-Claudischen Hauses (insgesamt 74 Titel) einen eindeutigen Schwerpunkt bildet. Charakteristikum dieser Sammlung sind Lebensbeschreibungen, allerdings weniger zu Augustus selbst als vielmehr zu dessen Heerführern und sonstigen befreundeten Mächtigen (Agrippa, Maecenas, Oktavian, Aelius Gallus).

2.292 Es schließen sich 41 Titel zu den Flaviern an, darunter 16 aus dem 18. und 19. Jh zu Hadrian und 12 zu Mark Aurel sowie Sittengemälde und spezielle Publikationen zum Markomannenkrieg, den Armenienfeldzügen und zu Bauwerken (vor allem aus dem 18. und 19. Jh). Die Zeit von Konstantin bis Theodosios dem Großen wird in 46 Titeln dokumentiert, darunter zu Konstantin zahlreiche Herrscherviten, aus dem 19. Jh 11 Titel mit dem Schwerpunkt Konstantin und die christliche Kirche. Julian und sein gegen das Christentum gerichtetes Wirken dokumentieren 19 Titel.

2.293 Zur Geschichte des außerrömischen Italien im Altertum liegen 197 Titel vor (16. und 17. Jh 5 bzw. 20, 18. Jh 48 und 19. Jh 124). Der überwiegend geographische und topographische sowie völkerkundliche und landeskundliche Bestand behandelt im wesentlichen die Regionen Ober-, Mittel- und Unteritalien sowie Sizilien, wobei die Literatur zu jeder Region in einen allgemeinen sowie einen städtebezogenen Teil untergliedert ist. Zu Mittelitalien liegen 94 Titel überwiegend aus dem 19. Jh vor, davon 19 zu den Etruskern, ihren alten Siedlungen, ihrer Sprache und Lebensweise; Umbrien und das alte Picenum behandeln 12 Titel des 18. Jhs, das Sabinerland und Samnium 27, Latium 15 und Kampanien 19 Titel ( s. a. " Archaeologia" mit Literatur zu Pompeji, Capua, dem alten Neapolis). Der Bestand zu Sizilien umfaßt 52 Titel (6 aus dem 17. Jh, 5 aus dem 18. Jh, 41 aus dem 19. Jh). Der Schwerpunkt des Städteteils liegt auf dem alten Syrakus (24 Titel), darunter im Bestand des 18. Jhs auch Herrschergeschichten und Genealogien, unter den Publikationen aus dem 19. Jh neben Darstellungen zur alten Topographie auch 9 historische (meist herrschergeschichtliche) Publikationen.

2.294 Der Bestand zur älteren türkischen Geschichte (" Historia Turcica") umfaßt 656 Titel (15. Jh 7, 16. Jh 170, 17. Jh 116, 18. Jh 83, 19. Jh 280). Die meisten davon (247) liegen in Deutsch vor, 123 in Lateinisch, 109 in Französisch, 103 in Englisch, 30 in Italienisch, 29 in Mittel- und Neuosmanisch sowie je 5 in Griechisch und Russisch und je einer in Polnisch, Schwedisch, Spanisch, Ungarisch und Persisch.

2.295 Die geographische bzw. topographische Abteilung verzeichnet 43 Titel (16. Jh einen, 17. Jh 5, 18. Jh 5, 19. Jh 32), darunter auch Literatur zur europäischen Türkei. Auf Konstantinopel (Lage, Bauten, Charakter) und Umgebung beziehen sich mindestens 27 Texte überwiegend aus dem 19. Jh. Gut besetzt ist die Sachabteilung " Scriptores status politici et publici Imperii Turcici" mit 197 Titeln, darunter auch 105 Darstellungen allgemeiner Art zur Staats-, Landes- und Völkerkunde. Die Drucke des 16. und 17. Jhs beinhalten Literatur zu Abkunft und Status der Sultane, deren Hof, zum Ursprung des Reiches, dessen Verwaltung, den herrschenden Sitten und Gebräuchen sowie Beschreibungen und historische Herleitungen der damaligen Situation. Im Bestand des 18. und 19. Jhs sind auch Reisebeschreibungen und Darstellungen der einzelnen Völker der europäischen Türkei zu finden.

2.296 Es folgen Veröffentlichungen zu speziellen Themenkreisen, wie z. B. zum türkischen Militärwesen (15), zeitgenössische Drucke zum Stand der osmanischen Verteidigungsfähigkeit sowie zum Krimkrieg. Herausragend ist die Druckschriftensammlung zu den Türkenkriegen mit 59 Titeln, davon 7 Inkunabeln, 32 Werke aus dem 16. Jh, 10 aus dem 17. Jh und dem 19. Jh. Bei 3 Inkunabeln wie auch 3 Drucken des 16. Jhs handelt es sich um sogenannte " Vaticinia". Der Bestand des 16. Jhs enthält darüber hinaus zahlreiche in der Zeit der osmanischen Eroberungszüge erschienene Propagandaschriften wie das " Türkenbüchlein" und Reden gegen die türkische Gefahr (Aufrufe zur Aktion), z. B. von päpstlichen Legaten oder vom Kardinal Bessarion (zu letzterem auch 2 Inkunabeln). Zum großen Türkenkrieg 1683 bis 1699 liegen zeitgenössische Flugschriften in deutscher und italienischer Sprache vor ( s. a. " Historia Austria-Germaniae").

2.297 Die Abteilung " Scriptores Historiae Turcicae universalis" beinhaltet 208 Titel (16. Jh 85, 17. Jh 53, 18. Jh 24, 19. Jh 46). Bemerkenswert ist der Bestand an Serien und Sammelwerken zur osmanischen Universalgeschichte (allein 54 aus dem 16. Jh, 31 aus dem 17. Jh sowie 6 aus dem 18. Jh), darunter auch zahlreiche zeitgenössische Veröffentlichungen des 16. Jhs, z. B. zur Belagerung von Wien 1529, zu der von Ofen 1541, über die Scharmützel mit den Türken nach 1530 oder zur Seeschlacht bei Lepanto 1571. Fünf zeitgenössische lateinische Traktate liegen vor zum Krieg ab 1683, 2 zum Krieg 1716-1718. Eine umfangreiche Sammlung von Gesamtdarstellungen dokumentiert die Geschichte des Osmanischen Reiches (100), darunter im Bestand des 16. Jhs Herrscherviten und Sittenbeschreibungen, unter den Veröffentlichungen des 18. und 19. Jhs auch offiziöse chronikalische Darstellungen in mittel- und neuosmanischer Sprache.

2.298 Die 165 Titel unter " Scriptores Historiae Turcicae specialis" sind nach einzelnen Herrschern und deren Regierungszeiten geordnet. Schwerpunkte liegen bei Sulaiman II. (12 meist deutschsprachige Berichte von Kriegszügen), Mohammed IV. (16 Titel; hier auch die offiziellen türkischen Reichsannalen im Original, die Zeit 1660-1728 betreffend) sowie Mahmud II. (13), darunter ein interessanter Quellenbestand. Die Zeit Abd ul-Hamids II. ist mit 73 Quellenwerken im Bestand der Parliamentary Papers, Turkey (London 1877, 1878) belegt, u. a. den Verträgen zwischen der britischen Regierung und dem Osmanischen Reich sowie anderen Staaten, Berichten der britischen Konsuln, Notenwechseln des Foreign Office im Zusammenhang mit dem Berliner Kongreß und Diplomatica zum Krimkrieg. (Bulgarien s. u. 2.355 " Historia Bulgariae".)

2.299 Mazedonien ist nur mit 3 Titeln aus dem 19. Jh belegt (Hauptbestand s. " Historia Graeciae"). Die Sammlung zur Mönchsrepublik Athos umfaßt 14 Titel, darunter griechische und russische Urkundeneditionen. Zu Albanien liegen 21 Titel vor (16. Jh 6, 17. Jh 3, 18. Jh 2, 19. Jh 10). Der Schwerpunkt dieses historisch-landeskundlichen Bestands liegt in Publikationen zum Leben und Wirken Skanderbegs mit 6 Drucken aus dem 16. Jh, 3 aus dem 17. Jh, 2 aus dem 18. Jh sowie 4 aus dem 19. Jh.

2.300 Der Bestand der " Historia Asiae" umfaßt insgesamt 4794 Titel (49 ohne Erscheinungsjahr, 2 aus dem 15. Jh, 71 aus dem 16. Jh, 212 aus dem 17. Jh, 743 aus dem 18. Jh sowie 3717 aus dem 19. Jh); davon sind 1545 Titel in Englisch, 1031 in Deutsch, 863 in Französisch, 350 in Holländisch, 294 in Lateinisch, 219 in Koreanisch, 70 in Italienisch, 61 in Portugiesisch, 57 in Russisch, 52 in Arabisch, 40 in Armenisch, 36 in Spanisch, 32 in Neu- und Mittelpersisch, 28 in Chinesisch und 21 in Mandschurisch, 16 in Sanskrit, 5 in Dänisch, je 3 in Mittel- und Neuosmanisch, je 2 in Schwedisch und Gurajati, je einer in Tamil, Tibetisch, Nepali, Isländisch, Georgisch und Tatarisch. Außerdem sind noch 58 mehrsprachige Titel zu nennen, meist neue Ausgaben bedeutender historischer oder religiöser Texte.

2.301 Am Anfang von Teil I (2214 Titel) steht ein großer historisch-geographisch-landeskundlicher Mischbestand mit Literatur zu Asien, zu Afrika (besonders Nordafrika, islamischer Kulturkreis) und Amerika (660), darunter zahlreiche, auch völkerkundliche, Gesamtdarstellungen des 18. Jhs zu den drei Erdteilen (28 Titel). Den weitaus größten Teil dieser Sammlung bilden orientalische Fachzeitschriften, Serien und Kongreßberichte des 19. Jhs mit allen wichtigen Periodika aus dem englischen, deutschen, französischen und italienischen Sprachraum. Am Ende dieses Bestandes stehen Wörterbücher und Überblickswerke zur Welt des Islam sowie Lebensbeschreibungen berühmter mohammedanischer Herrscher (46).

2.302 Es folgen historische, geo- und ethnographische sowie staats- und landeskundliche Überblickswerke (114) zu Asien, an die sich die Großabteilung " Asia occidentalis" anschließt, die Kleinasien, die kaukasischen Länder, Palästina, Syrien, Arabien, Persien und Zentralasien behandelt. Den Schwerpunkt bildet der Bestand zu Kleinasien mit Literatur zu den antiken Landschaften, Herrschaften und Städten wie Troja, Pergamon, Milet, Mysien, Phrygien, Ionien, Kilikien, Pontus (147). Hervorzuheben sind Werke zu Kleinphrygien und Troja (33), darunter Untersuchungen zum Trojanischen Krieg und zur Topographie der trojanischen Ebene, ferner zu Ionien, Milet (16) und Pontus (16), neben Veröffentlichungen zum antiken Königreich auch historisch-geographische Beschreibungen des Kaiserreichs Trapezunt.

2.303 Es schließt sich die Sachgruppe " Insulae Asiae minoris" an mit Publikationen zu den Dodekanes-Inseln und Zypern (72). Nennenswert ist die Literatur zur Insel Rhodos mit 12 Titeln, davon 2 lateinische Inkunabeln. Unter den Werken des 16. Jhs finden sich 3 Drucke über die Vertreibung des Johanniterordens durch Süleiman II. Von den Publikationen zu Zypern (43 Titel) behandeln 5 aus dem 16. Jh den venezianisch-türkischen Krieg und die Besetzung der Insel im Jahre 1571.

2.304 Die armenische Geschichte ist mit insgesamt 97 Titeln (17. und 18. Jh 3 und 10, 19. Jh 84) besetzt, davon 37 in armenischer Sprache mit Werken bedeutender Geschichtsschreiber wie Moses von Chorene, Faustus Byzantinus, Lazar Pharpeci Agathangelos, dazu Übersetzungen in französischer, lateinischer deutscher, italienischer Sprache samt quellenkritischen Kommentaren oder Untersuchungen.

2.305 Einen der größten Bestandskomplexe der Asiensammlung stellt die Palästinaliteratur mit 326 Titeln dar (16. Jh 12, 17. Jh 21, 18. Jh 58, 19. Jh 235), darunter 186 landeskundlich-geographische und historische Veröffentlichungen (auch Itineraria) sowie zahlreiche Drucke religionsgeschichtlichen Inhalts. Den Schwerpunkt der verbleibenden 140 Titel zu speziellen Themen bilden die Geschichte, Geographie bzw. Topographie der Stadt Jerusalem mit den heiligen Stätten (52) und die Literatur zum Salomonischen Tempel einschließlich Tempelberg Jerusalems (22; Literatur hierzu wie auch zur Grabeskirche, dem Heiligen Grab, dem Ölberg sowie anderen Orten, Kirchen und Klöstern Palästinas s. a. unter " Varia argumenta"). Der Rest des Bestandes rekrutiert sich aus Literatur über verschiedene Völker, Volksgruppen und Stämme des alten Palästina (Samariter, Edomiter, Hethiter).

2.306 Zu Syrien (einschließlich Libanon) liegen 83 Titel vor (16. Jh 2, 17. Jh 8, 18. Jh 15, 19. Jh 58), vor allem Geographica und historische Publikationen (35), dazu gehören u. a. 3 arabische Codices zur Geschichte von Haleb/Aleppo, außerdem historisch-archäologische Werke zu Antiochien und Palmyra (12). Erwähnenswert sind 20 Titel unter der Rubrik " Historia Civilis" mit Neuausgaben arabischer Codices und anderen Drucken zur syrischen Geschichte, darunter zum Königreich Jerusalem 7 Titel, ferner Viten arabischer Fürsten, auch in westlichen Sprachen.

2.307 An eine kleinere Sammlung mit (kul tur-)historischer, kunst- und kirchengeschichtlicher wie auch archäologischer Literatur über die alten vorderasiatischen Reiche Mesopotamien (9), Assyrien einschließlich Ninive (46), Babylonien (14) sowie Kurdistan (8) und die Chaldäer (2) schließt sich die 208 Titel umfassende Arabien-Abteilung an (16. Jh 5, 17. Jh 13, 18. Jh 29, 19. Jh 161). Im einleitenden geographisch-siedlungsgeschichtlichen Teil (30) finden sich zahlreiche meist deutsche, französische und lateinische Studien zu Werken der alten arabischen Gelehrten sowie 2 kommentierte arabische Textausgaben Abu'l-Fidas und al Hamdanis.

2.308 Zur Geschichte Arabiens liegen für die Zeit vor Mohammed 27 Titel vor, darunter zahlreiche deutsche und lateinische Ausgaben sowie arabische Neuausgaben alter historisch-geographischer Texte (19. Jh). Die muslimische Zeit ist in Universalgeschichten und chronologisch-genealogischen Übersichtswerken dokumentiert (115 Titel), fast alle aus dem 19. Jh in westlichen Sprachen (die berühmten Annalen des Abu'l-Fida' unter " Historia universalis"). Zu historischen Ereignissen und Zeiträumen liegt eine Reihe arabischer Codices in Ausgaben des 19. Jhs vor, so zu den sarazenischen Eroberungen, mit Übersetzungen und Kommentaren in Originalpublikationen seit dem 16. Jh (darunter Stadtgeschichten).

2.309 Es folgt Persien mit 289 Titeln (16. Jh 12, 17. Jh 20, 18. Jh 44, 19. Jh 213), darunter 34 vorwiegend geographischen, aber auch landes-, altertums- und völkerkundlichen Charakters einschließlich Itineraria, u. a. Landesbeschreibungen in arabischer und persischer Sprache. Die Sammlung zur Geschichte Persiens (auch zu Religion und Religionsgeschichte) umfaßt 253 Titel. Auf einen einleitenden universalgeschichtlichen Teil (29) folgen 26 Titel zur alten und ältesten Geschichte.

2.310 Unter 102 Titeln zu Religion, Religionsgeschichte und Textexegese sind zahlreiche überwiegend im 19. Jh edierte, häufig kommentierte Neuausgaben oder Übersetzungen von Texten Zarathustras und dessen Anhängern ( d. h. aus dem Awesta, Yacna, Vispered, Vendidad); Kommentare, Übersetzungen und Sekundärliteratur sind meist in deutscher, französischer und englischer Sprache. Sieben Textausgaben liegen im awestischen Original vor, diverse Parsentraktate in mittel- und neupersischen Editionen, z. T. mit Sanskrit- und Gujarati-Übersetzung. Ebenfalls vorhanden sind kleinere Bestände staats- und landeskundlicher Art, die vom Partherreich über die Sassaniden, die verschiedenen mohammendanischen Dynastien bis in die Zeit nach der Teilung des Reichs 1788 gehen (96). Den Abschluß bilden 20 Titel des 19. Jhs zu Geschichte, Politik und Geographie Afghanistans.

2.311 Teil II der " Historia Asiae" weist Literatur zum indischen Subkontinent sowie Zentral-, Ost- und Südostasien nach (2580 Titel: 16. Jh 25, 17. Jh 118, 18. Jh 471, 19. Jh 1917 nebst 49 Drucken o. J.). Am größten ist die Abteilung zu Indien einschließlich Ceylon sowie zum Himalaya-Gebiet, Hinterindien und den südostasiatischen Inseln mit 1735 Titeln (hier auch Literatur zu " Westindien", d. h. Teilen Mittel- und Südamerikas). Die Abteilung (12 Titel aus dem 16. Jh, 68 aus dem 17. Jh, 295 aus dem 18. Jh und 1360 aus dem 19. Jh) gliedert sich in drei Hauptgruppen. Die ersten 120 Titel enthalten geographisch-topographische, landes- und völkerkundliche sowie archäologische und kunstgeschichtliche Werke, die sich anschließenden 249 Titel Darstellungen zur Geschichte des indischen Subkontinents, darunter Entdeckungs- und Eroberungsgeschichten, Enzyklopädien, völker- und landeskundliche Werke. Es folgen 1367 Titel spezieller Literatur u. a. zu Landschaften und Regionen Indiens, zum Himalaya sowie zu südostasiatischen Staaten und Inseln. Von den sechs Untergruppen behandeln die ersten drei (151) die altindische Geschichte (hier auch Literatur zu Kunstdenkmälern, zur Numismatik, zu den Ureinwohnern sowie zu Ethnogenese und Religion der indischen Völker), die mohammedanische Zeit, die Herrschaft der Großmoguln (hier u. a. " Generalgeschichten" der Mogulherrschaft, historisch-geographische und kartographische Beschreibungen, Literatur zu bestimmten Herrschern sowie militär- und sozialgeschichtliche Darstellungen; zu Indien s. a. 2.449 und 2.453-2.455).

2.312 Die vierte Untergruppe umfaßt Regionalliteratur (ca. 200 Titel); 67 Drucke finden sich zu Hindustan und seinen Territorien. Bengalen ist mit 37 Titeln vertreten. Zu Dekkan mit seinen Landschaften und Provinzen liegen 104 Titel vor (2 aus dem 17. Jh, 33 aus dem 18. Jh und 69 aus dem 19. Jh), so zu Coimbatore, Bombay, Mysore, Karnatik, zur Malabar- und Koromandelküste. Erwähnenswert sind 24 Titel zu Bombay, darunter auch Auszüge aus den Berichten der Provinzregierung an die englische Verwaltung sowie die Sammlung zur Herrschaft der Marathen (21), die neben historischen Gesamtdarstellungen und Staatsbeschreibungen auch Viten einzelner Herrscher enthält. Den Schluß des regionalgeschichtlich-landeskundlichen Bestandes bilden 26 Titel zu Ceylon.

2.313 Die fünfte Untergruppe über die Europäer in Indien und Südostasien verzeichnet 695 Titel (17. Jh einer, 18. Jh 107, 19. Jh 587), davon allein 449 Titel zu " Britisch-Indien", u. a. statistische Periodika zu Wirtschaft und Verwaltung des Vizekönigreichs, Quellen wie Zensusreporte, zeitgenössische Berichte von englischen Militäraktionen oder lokalen Kriegen gegen aufständische Fürsten, Akten der englischen Kolonialverwaltung, Tagebücher der Gouverneure sowie Darstellungen zu den englischen Niederlassungen in Indien. Der Bestand zu den niederländischen Kolonien (170 Titel; 19. Jh 163) enthält neben Gesamtdarstellungen zur niederländischen Herrschaft auch Werke zur Verwaltung und zum Handel der Ostindischen Kompanie.

2.314 Die sechste Gruppe mit 324 Titeln (16. Jh einer, 17. Jh 47, 18. Jh 26, 19. Jh 250) zu den Ländern und Landschaften nördlich und östlich des Ganges umfaßt neben dem einleitenden staats- und landeskundlichen Mischbestand (84) drei regionale Sachgruppen; die erste betrifft die Himalaya-Länder (einschließlich Tibet 29), die zweite Hinterindien (53), die dritte die südostasiatischen Inseln (158; darunter 60 zu Java) mit überwiegend ethnographischer und landeskundlicher Literatur.

2.315 Die Abteilung " De rebus Sinicis et Japonicis" umfaßt 848 Titel (16. Jh 15, 17. Jh 57, 18. Jh 213, 19. Jh 563), davon zu China 286 (16. Jh 6, 17. und 18. Jh 35 bzw. 95, 19. Jh 150), darunter viele geographische sowie staats- und landeskundlich-statistische Publikationen. Die spezielle chinesische Geschichte behandeln 169 Titel (Gesamtdarstellungen und Atlanten) fast ausschließlich in Westsprachen. Unter den Drucken des 16. und 17. Jhs finden sich zeitgenössische Staatsbeschreibungen und Sittengeschichten, ferner Darstellungen über die Berichte der Teilnehmer an den Feldzügen und Expeditionen der Europäer, meist Engländer, in China.

2.316 Zu Korea liegen 199 Titel vor (17. Jh 4, 18. Jh 15, 19. Jh 180), darunter 49 Nachdrucke der Annalen der Yi-Dynastie 1392 bis 1864, chinesisch verfaßte Berichte der koreanischen Grenzstellen an die zentrale Grenzbehörde (28) sowie teilweise seltene koreanische Periodika, die das Gros der Sammlung aus dem 19. Jh bilden, unter ihnen 36 Nummern der ersten koreanischen Zeitung. Japan ist als geographisch-landeskundlicher Mischbestand mit 82 Titeln vertreten (16. Jh 3, 17. Jh 5, 18. Jh 8, 19. Jh 66). Der Katalog schließt mit Literatur zu Nord- und Zentralasien (16. Jh 4, 17. Jh 10, 18. Jh 42, 19. Jh 118 Titel); davon allein 70 zu den mittel- und ostasiatischen Provinzen Rußlands.

2.317 Zur " Historia Africae" sind 1300 Titel erfaßt (16. Jh 21, 17. Jh 48, 18. Jh 166, 19. Jh 1065), davon 479 in Französisch, 344 in Englisch, 295 in Deutsch, 59 in Latein, 25 in Arabisch, 24 in Italienisch, 18 in Niederländisch (einschließlich Afrikaans), 15 in Spanisch, 12 in Portugiesisch, je 4 in Dänisch und Schwedisch, je einer in Griechisch und Amharisch sowie 19 mehrsprachige Texteditionen. Die den Kontinent Afrika insgesamt betreffende Literatur zur Geschichte, Landes- und Völkerkunde, Geographie und Archäologie zählt 113 Titel, darunter Entdeckungs- und Forschungsgeschichten, Bulletins von Hochschulen ( z. B. Algier) und wissenschaftlichen Gesellschaften sowie Publikationsreihen zur afrikanischen Geschichte. Die Landesbeschreibungen alter arabischer Schriftsteller ( z. B. Abu Ubayd al Bakri) liegen in Neuausgaben des 19. Jhs vor, meist mit französischem Kommentar oder Übersetzung. Die 18 Geschichtswerke abendländischer Autoren aus dem 16. und 17. Jh ( z. B. Leo Africanus) sind in verschiedenen europäischen Sprachen vorhanden.

2.318 Die 819 Titel zu Nordafrika (einschließlich Sudan, Äthiopien, Zentralafrika) bilden den größten Bestandskomplex unter der regionalgeschichtlichen Literatur Afrikas, wobei 522 Titel auf die Ägypten-Abteilung entfallen. Im Ägypten-Bestand sind 25 Titel des 19. Jhs mit vermischter archäologischer und philologischer Literatur, eine geographisch-landeskundliche Sammlung mit lateinischen oder französischen kommentierten Kodizes mittelalterlicher arabischer Geographen und Historiker in Ausgaben des 18. und 19. Jhs, Reisebeschreibungen des 19. Jhs, topographische Literatur sowie wirtschaftsgeographische Publikationen zum Suezkanal.

2.319 Die Ägypten-Abteilung verzeichnet überwiegend Bestände zur alten und ältesten Geschichte (Vor- und Frühgeschichte, Altertum). Der allgemeine Teil umfaßt 266 Titel, darunter Publikationen des 19. Jhs zur altägyptischen Chronologie und zu den Grabungsexpeditionen, archäologische Forschungsberichte sowie Werke zu Literatur, Kunst, Mythologie, Sprache, Religion und Alltagsleben. Zu speziellen Themen liegen 61 Titel vor.

2.320 Die Zeit vom Früttelalter bis in das 19. Jh ist mit 105 Titeln abgedeckt. Erwähnenswert sind u. a. 15 arabische Titel mit historischen Gesamtdarstellungen und Chronik-Editionen des 18. und 19. Jhs, abendländische Darstellungen einzelner Perioden ( u. a. zur Mamluken-Herrschaft) sowie die zeitgenössische und spätere Literatur zum Engagement Napoleons in Ägypten, zum britischen Ägypten-Feldzug 1801 sowie zur Herrschaft Mohammed Alis.

2.321 Die Äthiopien-Sammlung mit 51 Titeln (16. Jh 10, 17. Jh 13, 19. Jh 28) enthält u. a. historische und ethnographische Werke des Dominianus a Goes und Francisco Alvarez in Ausgaben des 16. Jhs, außerdem die äthiopischen Reichsgeschichten von Hiob Ludolfus in mehreren Sprachen und Ausgaben des 17. Jhs. Unter den Quelleneditionen des 19. Jhs sind neben zeitgenössischen Reiseschilderungen und Missionsberichten auch Beschreibungen der britischen Abessinien-Expedition 1867/68 sowie neu edierte Drucke in amharisch-deutscher und amharisch-portugiesischer Fassung aus dem 16. Jh (3 Titel).

2.322 Die Berberstaaten sind mit 32 Titeln vertreten (17. Jh 3, 18. Jh 5, 19. Jh 24). Aus dem 18. Jh stammen historische Gesamtdarstellungen der " Piratenstaaten" Algier, Tunis und Tripolis, aus dem 19. Jh landes- und völkerkundliche Schriften zur Geschichte der Berbervölker einschließlich deren Ethnogenese. Zu Marokko liegen 39 Titel vor (16. Jh einer, 17. Jh 5, 18. Jh 14, 19. Jh 19), aus dem 16. bis 18. Jh meist Landes-, Eroberungs- und Herrschergeschichten, aus dem 19. Jh u. a. Texteditionen arabischer Geschichtsschreiber, darunter die Annalen der alten mauretanischen Könige (bis 726).

2.323 Unter den 93 Titeln (je einer aus dem 16. und 17. Jh, 10 aus dem 18. Jh, 81 aus dem 19. Jh) zu Algerien finden sich aus dem 16. Jh eine Wahrhaftige und gewiße neue Zeitung ( o. O., o. J.) über das Nordafrika-Unternehmen Karls V. im Jahre 1541, aus dem 18. Jh zeitgenössische Staatsbeschreibungen sowie historische Gesamtdarstellungen in Westsprachen, aus dem 19. Jh auch Quellen, vornehmlich zu den britischen und französischen Algerien-Feldzügen in der ersten Jahrhunderthälfte, ferner geo- und ethnographische Literatur sowie Berichte über die französischen wissenschaftlichen Feldforschungen (archäologisch-naturwissenschaftlich-kunstgeschichtliche Expeditionen 1840 bis 1842).

2.324 Der Westafrika-Bestand umfaßt 145 Titel (16. Jh einer, 17. Jh 2, 18. Jh 44, 19. Jh 98) in kleineren Einzelsammlungen und reicht vom Senegal bis zum Niger und Kongo. Die Literatur zu Guinea (52) behandelt vor allem den Sklavenhandel, zu den anderen Ländern liegen vorwiegend landeskundlich-ethnographische wie kolonialgeschichtliche Titel vor. Den Abschluß bildet eine Literaturgruppe zum kolonialen Engagement der Deutschen in dieser Region (18). Südafrika ist mit 146 Titeln vertreten (17. Jh einer, 18. Jh 13, 19. Jh 132), die sich vor allem auf einen historisch-geographisch-landeskundlichen Mischbestand verteilen (93). Den Schwerpunkt bildet die Geschichte der Buren. Weitere Literatur beschäftigt sich mit den Völkern am Kap der Guten Hoffnung sowie der Geographie und Topographie der Region. Den Abschluß bildet die Abteilung Ostafrika (50 Titel: 17. Jh 5, 18. Jh 2, 19. Jh 43). Schwerpunkte bilden hier die deutsche Kolonialgeschichte (" Deutsch-Ostafrika" 15 Titel des 19. Jhs) sowie die Literatur zu den ostafrikanischen Inseln (27) einschließlich Mauritius und Reunion. Zu Madagaskar liegen Entdeckungs- und Kolonialgeschichten sowie topographisch-landeskundlich-ethnographische Beschreibungen vor (20 Titel). Erwähnenswert sind 4 Drucke des 19. Jhs zu den Anfängen der französischen Kolonisierung unter Ludwig XIV. und XV., gefolgt von einem kleinen Sonderbestand " Westafrikanische Inseln" (28 Titel) mit " Generalgeschichten" des 18. Jhs, Entdeckungsgeschichten, Landeskunden und Klimastudien aus dem 19. Jh.

2.325 Der Bestand zur amerikanischen und australisch-ozeanischen Geschichte (" Historia Americae", " Historia Australiae") ist mit 6117 Titeln ausgewiesen (15. Jh einer, 16. Jh 45, 17. Jh 123, 18. Jh 936, 19. Jh 5012), davon 3559 in Englisch, 934 in Spanisch, 666 in Deutsch, 440 in Französisch, 310 in Portugiesisch, 74 in Italienisch, 57 in Niederländisch und 55 in Lateinisch neben 5 Titeln in Dänisch, 4 in Schwedisch, 2 in Polnisch, 2 in Indianersprachen und je einer in Mittelosmanisch und Afrikaans. 7 Ausgaben sind zweisprachig (fast nur westeuropäische Sprachen).

2.326 In Teil I sind 2053 Titel verzeichnet (15. Jh einer, 16. Jh 40, 17. Jh 94, 18. Jh 235, 19. Jh 1683), darunter eine allgemeine Sammlung (104) mit Geographica (19) und Werken zur Besiedlungsgeschichte des amerikanischen Kontinents einschließlich Ethnogenese der Ureinwohner (58). Hinzu kommen historische Anthologien, Gesamtdarstellungen zur Geschichte und Volkskunde, Kongreßberichten und Enzyklopädien (27) und 143 Titel zur allgemeinen Geschichte des amerikanischen Kontinents (Entdeckungs-, Kolonisationsgeschichten sowie Landbeschreibungen der " Neuen Welt").

2.327 Es folgen 116 Titel zur Entdeckungsgeschichte (15. Jh einer, 16. Jh 13, 17. Jh 9, 18. Jh 14, 19. Jh 79) mit Literatur zu Kolumbus und seiner Zeit (61), darunter auch der 1493 in lateinischer Sprache erschienene, von Kolumbus selbst verfaßte Bericht über die neuen Entdeckungen (auch in Faksimile-Ausgaben des 19. Jhs vorhanden) sowie eine Briefwechsel- und Autographensammlung in Editionen aus dem 19. Jh (darunter eine 15 Bde umfassende, reich kommentierte Ausgabe). Unter den Drucken von und über Amerigo Vespucci (14) finden sich eine Faksimile-Reproduktion einer Originalschrift aus dem 16. Jh und eine im gleichen Jahrhundert erschienene Ausgabe mit Briefen an Lorenzo von Medici. Die Werke aus dem 18. und 19. Jh beziehen sich auf Viten und historisch-kritische Abhandlungen. Die abschließende allgemeine Literatur zu den ersten Seefahrten nach Amerika (28) enthält 13 Drucke des 16. und 17. Jhs.

2.328 1433 Titel zu Südamerika schließen sich an (16. Jh 20, 17. Jh 33, 18. Jh 93, 19. Jh 1287). Den Anfang bildet ein allgemeiner historisch-landeskundlich-politischer Teilbestand (52), wozu auch eine 16bändige Dokumentensammlung (die Verträge der lateinamerikanischen Staaten seit 1493) sowie 5 Drucke mit zeitgenössischer Literatur zur Revolution in den spanischen Kolonien 1810 bis 1817 zählen. Bei den Sammlungen zu den europäischen Kolonialreichen in Süd- und Mittelamerika handelt es sich vorwiegend um Publikationen zu den spanischen Besitzungen.

2.329 " Spanisch-Amerika" verzeichnet 125 Titel, ein Großteil davon aus dem 16. und 17. Jh zur Zerstörung der indianischen Reiche und zu der Herrschaft über die " Neue Welt". Der Bestand des 18. und 19. Jhs besteht überwiegend aus historischen Dokumentensammlungen zur spanischen Siedlungs- und Eroberungstätigkeit, Gesamtdarstellungen zur Geschichte einzelner Kolonialgebiete sowie aus Revolutionsgeschichten, Landeskunden und Aufenthaltsbeschreibungen. Zum Vizekönigreich Neu-Granada finden sich 17 Titel (17. Jh 2, 18. Jh 4, 19. Jh 11). Die 56 Titel zu den britischen, französischen, spanischen und niederländischen Kolonialgebieten in Guayana sind überwiegend geographischer und völkerkundlicher Natur.

2.330 Der größte Teil des Südamerika-Bestandes verteilt sich auf Argentinien, Brasilien, Chile und Peru. Zu Argentinien liegen 454 Titel (19. Jh) vor, darunter Veröffentlichungen von Ministerien, staatlichen Ressortkommissionen, Banken sowie Statistikbüros mit amtlichen " Generalstatistiken" zu Wirtschaft, Handel, Einwanderung etc. Außerdem vorhanden sind Zensusberichte, Sitzungsprotokolle des Nationalkongresses sowie Reden und Debatten über die Verfassungskonvention von 1870 bis 1873. Bei der Regionalliteratur (178) überwiegt die Literatur zu Stadt und Provinz Buenos Aires.

2.331 Der Sammlungsbestand zu Brasilien (376 Titel; 16. Jh 2, 17. Jh 10, 18. Jh 7, 19. Jh 357) geht auf eine Schenkung des Geographie- und Statistik-Professors Johann Eduard Wappäus (1812-1879) zurück. Neben allgemeinen Werken aus dem 19. Jh zur Geschichte, Landeskunde und Politik finden sich unter den " Relatorios" auch 132 Quellen zur Arbeit der parlamentarischen Provinzialversammlungen (zu den parlamentarischen Rechenschaftsberichten der Regierung und den Jahresberichten des brasilianischen Zentralparlaments s. " Acta parlamentaria"). Die Literatur zu Staatsfinanzen, Wirtschaft, Soziales und Immigration (41) verzeichnet auch 27 Titel zur (überwiegend deutschen) Einwanderung. 13 Titel behandeln die allgemeine Geschichte Brasiliens, 42 Titel die ersten Perioden und Ereignisse, vor allem die Auseinandersetzungen zwischen den Kolonialmächten Portugal und den Niederlanden in diesem Raum. Der regionalgeschichtliche Teil umfaßt 46 Titel, davon 27 für Stadt und Provinz Sao Paulo.

2.332 Zu Chile (einschließlich Patagonien) sind 93 Titel verzeichnet (17. Jh einer, 18. Jh 6, 19. Jh 86), aus dem 19. Jh viele zur Staatsverwaltung. Nennenswert in der Sammlung zu Peru (73 Titel: 16. Jh 14, 17. Jh 2, 18. Jh 4, 19. Jh 53) sind die Eroberungs- und Entdeckungsgeschichten aus dem 16. Jh, aus den späteren Jahrhunderten die Darstellungen der spanischen Kolonialkriege. Zu Paraguay liegen 55 Titel vor (17. Jh einer, 18. Jh 25, 19. Jh 29), darunter zahlreiche Publikationen des 18. Jhs zu den Jesuiten und ihrer " Ordensrepublik". Die landeskundlichen und historischen Publikationen zu Kolumbien (53) und Venezuela (41) stammen ausschließlich aus dem 19. Jh.

2.333 Der Bestand zu den " Westindischen Inseln" (207 Titel; 17. Jh 15, 18. und 19. Jh 75 bzw. 117) enthält 69 allgemein-landeskundliche und politische Titel zur Inselwelt als Ganzes. Den Schwerpunkt bilden dabei die Werke zum britischen (18) und zum französischen Kolonialbesitz (19). 95 Titel behandeln einzelne Inseln: Haiti (64), Kuba (16) und Jamaica (15). Den Abschluß bildet die Abteilung " Scriptores de America centrali", die landes- und völkerkundliche sowie archäologische Literatur zu den lateinamerikanischen Ländern Guatemala, Nicaragua, Costa Rica, El Salvador und Honduras enthält (50 Titel des 19. Jhs).

2.334 Zu Nordamerika finden sich 4064 Titel (16. Jh 5, 17. Jh 29, 18. Jh 701, 19. Jh 3329). Eingangs verzeichnet sind 15 Titel des 19. Jhs zur derzeitigen Lage und Geschichte der Indianer Nordamerikas, gefolgt von politisch-historisch-naturkundlichen und kulturgeschichtlichen Werken sowie ökonomischen, staatskundlichen und statistischen Publikationen zu einzelnen Regionen und Landschaften von Mexiko bis Kanada (507).

2.335 Von den 218 Titeln zu Mexiko (16. Jh 5, 17. Jh 2, 18. Jh 16, 19. Jh 195) verdienen Erwähnung das entdeckungsgeschichtliche Schrifttum (darunter Reiseberichte und Korrespondenzen des Fernando Cortez aus dem 16. Jh), die Darstellungen der Revolutionen ab 1808 sowie die Literatur zu Kaiser Maximilian und zum mexikanisch-französischen Krieg von 1861 bis 1867.

2.336 Die Canadiana-Sammlung (109 Titel; 17. Jh 3, 18. Jh 11, 19. Jh 95) enthält neben historischen Gesamtdarstellungen und Regionalliteratur (vor allem zu " Neu-Frankreich") auch zeitgenössische Berichte zu den Indianer- und Kolonialkriegen in der zweiten Hälfte des 18. Jhs. Für den 5 Stämme umfassenden Irokesenbund liegt ein eigener Spezialbestand vor (26 Titel), darunter Benjamin Franklins Erstausgabe des Vertrages der englischen Kolonialmacht mit dem Indianerbund zum Zwecke des gemeinsamen Kampfes gegen die Franzosen.

2.337 Von den 311 Titeln der Abteilung " De rebus Anglis et Francis in America, Septentrionali gesti" machen die 276 Titel zu den Engländern in Nordamerika das Gros des Bestandes aus. Nennenswert sind die Landesbeschreibungen, Siedlungsgeschichten und politischen Zustandsberichte im kolonialen Kontext des 18. Jhs. Zu den englischen Kolonialkriegen und ihrer Vorgeschichte liegt ein guter Bestand vor, darunter zeitgenössische Pamphlete und Traktate, z. B. von James Otis, Thomas Paine und Thomas Jefferson, aber auch von Samuel Adams und Samuel Seabury. Den Kriegsverlauf dokumentieren zeitgenössische Flugschriften, Situations- und Schlachtenbeschreibungen. Genannt seien die Aufzeichnungen deutscher Offiziere, die mit hessischen, ansbachischen und braunschweigischen Subsidientruppen die Kolonialmacht unterstützten.

2.338 Die Literatur zu Geographie, Kultur, Wissenschaft, Moral, Politik und Staatsverwaltung, Handel und Verkehr, Industrie, Einwanderung und Außenpolitik der neugebildeten Föderation bildet mit 1032 Titeln (18. und 19. Jh 118 bzw. 914) eine der Großabteilungen der USA-Sammlung. Gut besetzt ist die Unterabteilung " De statu politico et publicë mit 55 Titeln aus dem 18. Jh und 401 aus dem 19. Jh, darunter z. B. die Daten der ersten Volkszählungen der Vereinigten Staaten aus dem Jahre 1791, verfassungspolitisches Schrifttum sowie Publikationen der Reden und Botschaften der ersten Präsidenten der USA. Nennenswert unter den Beständen des 19. Jhs sind die staatskritischen Werke, politischen Wörterbücher und Journale sowie 24 Titel zur Sklavenfrage. Wichtiges Quellenmaterial zur Staatsentwicklung findet sich in den vom Kongreß und Repräsentantenhaus edierten State Papers und Reports der Staatskomitees (Quellen zu Politik und Zeitgeschehen s. " Acta parlamentaria" und " Geographica mathematica").

2.339 Groß ist der Bestand zu den Deutschen in den USA. Eine besondere Gattung bilden die sogenannten " Ratgeber", die durchweg den Charakter von Werbungsschreiben für eine Auswanderung nach Amerika haben. Genannt werden sollen zudem die Erstausgabe des Berichts aus dem Jahre 1700 von dem Begründer der Stadt Germantown, Franz Daniel Pistorius, die 319 Titel der genealogisch-biographischen Abteilung mit Autobiographien von Benjamin Franklin und Thomas Jefferson sowie die 87 Titel zu George Washington (7 davon aus dem 18. Jh).

2.340 Die politisch-historische Literatur zu den neugegründeten Vereinigten Staaten wurde in einer eigenen Abteilung (1321 Titel; 17. Jh 13, 18. Jh 158, 19. Jh 1150) zusammengeführt. Hier finden sich Titel zur britischen Kolonialzeit wie zur amerikanischen Revolution. Zum 19. Jh sei neben den zeitgenössischen Zeitschriften, Staatsbeschreibungen und Aktenserien auf 103 Titel zum Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 hingewiesen. Der regionalgeschichtliche Teil der USA-Sammlung zu den einzelnen Bundesstaaten, Regionen und Orten zählt 954 Titel (17. Jh 13, 18. Jh 115, 19. Jh 826). Hervorzuheben sind 177 Titel zu Staat und Stadt New York, gefolgt von 120 zu Pennsylvania und 87 zu Massachusetts. Von besonderem Interesse dürften die frühen Landes-, Siedlungs- und Ortsbeschreibungen sein.

2.341 Zur Kirchengeschichte der USA finden sich 45 Titel (17. und 18. Jh je einer, 19. Jh 43). Den Abschluß der Amerikasammlung bilden die " Scriptores de Oceano inter Americam Septentrionalem et Asiam Orientalem et de insulis ibi sitis" (31 Titel), darunter auch Drucke des 18. Jhs über die Forschungsreisen, die zur Entdeckung der Nordwestpassage führten (vgl. hierzu die großen französischen und russischen Expeditionen unter " Historia Russiae").

2.342 Der Bestand zur " Historia Australiae" enthält vor allem Reiseberichte (zunächst Entdeckungsreisen, später Reiseführer), ein Großteil davon landeskundliche Werke des 19. Jhs, geographische Werke und Karten sowie historische, politische, wirtschaftliche und kulturelle Abhandlungen. Titel zu einzelnen Regionen schließen sich an, beginnend mit Georg Forsters Bemerkungen zu Neu-Holland (heute Neu-Süd-Wales), gefolgt von Beiträgen zur Siedlungsgeschichte, vor allem zur Kolonialgeschichte. Ein vergleichbarer Bestand findet sich zu Neuseeland (22 Titel), Neuguinea (11), Hawaii (9), Samoa (7), Tahiti (4), Tasmanien (4), van Diemensland (4), zu Neu-Caledonien (einer) und zu den Osterinseln (einer).

Hans-Joachim Kiefert

Michael Miedlig

Deutsche Landesgeschichte

2.343 Die Katalogbände zur deutschen Landesgeschichte wurden zu Beginn des 20. Jhs aktualisiert. Einleitend sind die Werke zur Geographie und Landeskunde verzeichnet, zur Statistik und Architektur sowie zu den Historischen Hilfswissenschaften Heraldik, Numismatik und Sphragistik, während die Geschichte einzelner Geschlechter am Ende eines jeden Kataloges zu finden ist. Der umfassenden Wissenschaftsauffassung des 19. Jhs entsprechend sind Mythen und Sagen hier ebenso verzeichnet wie Quellen und Urkunden, abschließend Zeitschriften, Reihen und Sammelwerke. Erst im zweiten Teil werden im engeren Sinne geschichtliche Titel aufgeführt, beginnend mit der politischen und der Kirchengeschichte, vor Sozial- und Kulturgeschichte sowie Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte. Den Abschluß eines jeden Bandes bildet die Ortsgeschichte.

2.344 Die Bestände zur Landesgeschichte umfassen mit insgesamt 30.025 Titeln (darunter 15 Inkunabeln) die Literatur zu den Territorien des Deutschen Reiches. Aus dem 16. Jh stammen 523 Titel, aus dem 17. Jh 1249, aus dem 18. Jh 4695. Der überwiegende Teil entfällt auf das 19. Jh mit 23.543 Titeln. Bis auf einige lateinische Titel ist der Bestand in deutscher Sprache. Die umfangreichsten Komplexe bestehen zu Hannover (4198 Titel), zur allgemeinen preußischen Geschichte (3352), zu Bayern (2744), zum Königreich Sachsen (2476), zur Rheinprovinz (1806), zu Hessen-Nassau (1346), zur Provinz Sachsen (1249), zu Schleswig-Holstein (1160), Schlesien (1089) und zu Württemberg (1058).

2.345 Die Abteilung zeichnet sich durch einen vielfältigen, geschlossenen Zeitschriftenbestand aus, z. B. für die Länder Baden, Bayern, Mecklenburg, Pommern, Preußen, für die Rheinprovinz, für Schlesien und Westfalen (darunter die Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst, hrsg. von Karl Lamprecht ab 1884 und das u. a. von Arnold Mallinckrodt edierte Magazin für Westphalen).

2.346 Der Reihenbestand liegt in gleicher Vollständigkeit vor. Es sind u. a. vorhanden die Mecklenburgischen und die Württembergischen Jahrbücher, der Schweriner Staatskalender (1766 ff.), das Oldenburger sowie das preußische Hof- und Staatshandbuch, die Verhandlungen des Provinziallandtages der Provinz Preußen, der Rheinprovinz, von Schlesien, Schleswig-Holstein und Westfalen.

2.347 Einen wichtigen Zweig bildet die Ortsgeschichte u. a. im Bestand von Elsaß-Lothringen (die Literatur für den lothringischen Landesteil ist hier nur teilweise aufgeführt), im Bestand des Großher- zogtums Hessen (Frankfurt 311 Titel, Kassel 69), der Provinz Sachsen (Magdeburg 252 Titel, Erfurt 111, darunter die Erfurtensia von 1559, Halle 91 Titel) und der Rheinprovinz (Köln 193 Titel, Trier 120).

2.348 Die Hannover-Sammlung besteht aus 4198 Titeln, davon aus dem 19. Jh 3469, aus dem 18. Jh 494, aus dem 17. Jh 190 und aus dem 16. Jh 45. Sie enthält u. a. 28 Traktate über die welfischen Herzöge aus der zweiten Hälfte des 17. Jhs sowie 54 Pamphlete zur Besetzung Hannovers durch die Franzosen 1803. Akten sind erhalten aus preußischer Zeit (des Hannoverschen Städtetages ab 1866; Aktenstücke und Protokolle des Landtages ab 1867). Bei der Literatur zu den einzelnen Landesteilen ist das Herzogtum Bremen (welfisch seit 1719) zu erwähnen sowie das Fürstentum Ostfriesland (große Aktensammlung aus dem 17. Jh). Zur Geschichte einzelner Städte verdient Hannover mit 341 Titeln Erwähnung, außerdem Hildesheim (185), Lüneburg (101) und vor allem Göttingen (601 Titel).

2.349 Die Bavarica-Sammlung (2744 Titel) zeichnet sich neben einem gut ausgestatteten Altbestand (2 Inkunabeln, 16. Jh 61 Titel, 17. Jh 107, 18. Jh 566, 19. Jh 1008) vor allem durch ihren großen geschlossenen Zeitschriften- und Serienbestand des 19. Jhs aus.

2.350 Die Hansestädte sind in einem eigenen Katalogband zusammengefaßt. Literatur zu Handel und Schiffahrt macht den größten Teil aus mit Titeln vornehmlich aus dem 19. Jh. Vier Sammelbände Hamburgensia mit 178 Titeln sind vorhanden, die gedruckte Aktenstücke, Dekrete, Relationen, Rechtsgutachten etc. enthalten. Zu Lübeck liegen 4 Chroniken vor (je 2 aus dem 16. und 17. Jh). Für das Königreich Sachsen ist die Sammlung Grumbachiana ( o. O. 1552-1568) erwähnenswert. Aus dem Bestand der Fürstentümer Lippe ragt die Prosapia Comitum Lippiensium (Lemgo 1587) von Hannibal Nullejus heraus. Schleswig-Holstein betreffend machen die Bestände zur schleswig-holsteinischen Frage den größten Teil des Bestandes aus (375 Titel), vorwiegend in deutscher Sprache darunter Stellungnahmen von Johann Gustav Droysen, Georg Waitz und Theodor Mommsen aber auch Literatur in dänischer, englischer und französischer Sprache. Als Besonderheit der Württembergischen Abteilung seien die Annales Suevici (Frankfurt 1595) und 2 schwäbische Chroniken in lateinischer Sprache (Ulm 1653; Stuttgart 1656) genannt.

Frauke Geyken

Osteuropäische Geschichte

2.351 Von insgesamt 3601 Titeln (3 Inkunabeln, 129 Titel aus dem 16. Jh, 427 aus dem 17. Jh, 821 aus dem 18. Jh und 2221 aus dem 19. Jh) sind 1308 in Deutsch, 507 in Ungarisch, 436 in Latein, 226 in Russisch und 511 in den Sprachen der osteuropäischen Völker sowie in Französisch und Englisch ( s. a. 200 weitere Titel zur Geschichte Ost- und Südosteuropas unter " Historia universalis").

2.352 Die umfassende Erwerbungspolitik Christian Gottlob Heynes betraf auch die Veröffentlichungen aus Osteuropa. Hinzu kamen Schenkungen. Die Petersburger Akademie stiftete um 1750 einige Werke zu Rußland. Auf Anregung von August Ludwig Schlözer, der seit 1769 in Göttingen lehrte und sich vornehmlich mit russischer Geschichte befaßte, wurden 1765 und 1768 weitere 47 Titel erworben. 90 Werke in russischer Sprache wurden aus Schlözers Nachlaß gekauft. Den Beziehungen Heynes zu dem Warschauer Verleger Michael Gröll verdankt die Bibliothek viele Werke der polnischen Literatur, darunter zahlreiche Erstausgaben.

2.353 Der bedeutendste Zuwachs kam durch Georg Thomas von Asch, Generalarzt der russischen Armee (s. o. 1.11). 1771 schickte er Beutestücke aus dem Türkenfeldzug. Weitere Sendungen enthielten russische, türkische, arabische, persische, mongolische Hss. und Drucke, dazu Karten, Prospekte und Stiche, ferner Münzen, allerlei Kunst- und Naturprodukte und zahlreiche Raritäten. Die Sammlung ist von Interesse für die russische Wissenschaftsgeschichte und stellt eine Dokumentation der russischen Kultur des 18. Jhs dar. Die Bestände aus dem 19. Jh sind ebenfalls beachtlich.

2.354 Heyne knüpfte auch zu anderen Bereichen des osteuropäischen Raumes Beziehungen. Die Brüder Benkö, Pastoren und angesehene Gelehrte, gewann er für die Beschaffung ungarischer und siebenbürgischer Werke. Schlözer sammelte das gesamte erreichbare finnisch-ugrische Quellenmaterial und machte damit Göttingen zu dem ersten deutschen Zentrum der finnisch-ugrischen Forschung. Beachtenswert ist die Vollständigkeit des Bestandes an ungarischen wissenschaftlichen Werken vom Beginn des 16. Jhs bis zum Anfang des 19. Jhs. Aus Finnland gelangten durch Henrik Gabriel Porthan Arbeiten von Professoren aus Åbo als Geschenke nach Göttingen zur Besprechung in den Göttingischen Gelehrten Anzeigen. Allein Albrecht von Haller rezensierte dort etwa 200 aus Finnland stammende Arbeiten. Alle Katalogbände zur osteuropäischen Geschichte (bis auf Polen und Rußland) wurden in den zwanziger Jahren des 20. Jhs von Wilhelm Falkenheimer umgearbeitet.

2.355 Die " Historia Bulgariae" verzeichnet 12 Titel des 19. Jhs.

Die niedrige Titelzahl zur finnischen Geschichte (" Historica Fennica") ist mit der Abhängigkeit des Landes bis 1809 von Schweden und zwischen 1809 und 1917 von Rußland zu erklären. Von den insgesamt 88 Titeln zur Geschichte der Finnen und Samen (9 aus dem 18. Jh) sind 20 in Finnisch, 30 in Schwedisch, 15 in Deutsch, 8 in Latein und 15 in sonstigen Sprachen. Relativ gut ausgestattet ist die Abteilung zur Geographie und Landeskunde, u. a. mit dem Magazin Fennia. Bulletins de la Société de géographie finnlandaise (ab 1889 vollständig).

2.356 Die " Historia Hungariae", die Ungarn in den Grenzen des Friedens von Paris (1920) umfaßt, enthält 990 Titel, davon 3 Inkunabeln, 29 Titel aus dem 16. Jh, 57 aus dem 17. Jh, 240 aus dem 18. Jh und 561 aus dem 19. Jh. 479 Werke liegen in Ungarisch vor, 278 in Deutsch, 166 in Latein und 67 in anderen Sprachen. Literatur zu den von Ungarn abgetrennten Gebieten (100 Titel) befindet sich bei " Historia Rumaniae" (Siebenbürgen und Banat), " Historia Jugoslaviae" (Batschka) und " Historia Cesko-Slovaciae" (Slowakei).

2.357 Zur Geographie und Landeskunde liegen aus dem 17. Jh 16 Beschreibungen des Königreiches Ungarn vor, u. a. von Martin Zeiller (Ulm 1660), Johannes Beza (Leipzig 1664) und Andreas Stübel (Frankfurt a. M. 1690) sowie 18 Beschreibungen aus dem 18. Jh. Einige Texte zur Volkskunde behandeln Minderheiten wie Deutsche, Rumänen, Ruthenen und Slowaken. Vorhanden ist außerdem Literatur zur Archäologie der Frühgeschichte, zu archäologischen Funden und Kunstdenkmälern des frühen Mittelalters sowie ein reicher Bestand an Urkunden und Quellen, darunter der Codex diplomaticus Hungariae, ab 1829 hrsg. von Georgii Fejer, und die Monumenta Hungaricae historica (1857 ff.). Die allgemeine und die spezielle Geschichte sind für jede Periode gut dokumentiert, ebenso die Verfassungsgeschichte, im Gegensatz zu Handel und Industrie, Landwirtschaft und Kriegswesen. Die Kirchengeschichte wird von Werken zur protestantischen Kirche in Ungarn dominiert (73 Titel, davon 33 aus dem 17. Jh, 14 aus dem 18. Jh, 26 aus dem 19. Jh), da viele der ungarischen protestantischen Theologen in Göttingen ausgebildet wurden. Es folgen Werke zur Ortsgeschichte (32 Titel zu Budapest), Genealogie und Einzelbiographien. Neun Zeitschriften und Serien, einsetzend im 18. Jh, sind vorhanden.

2.358 Zur Geschichte Südslaviens (" Historia Jugoslaviae") liegen 167 Titel vor (11 aus dem 17. Jh, 36 aus dem 18. Jh und 120 aus dem 19. Jh) überwiegend in deutscher Sprache; 21 sind lateinisch, 16 serbokroatisch und 42 in anderen Sprachen. Der Bestand ist nach Regionen gegliedert: (1) Südslavien im Ganzen (Geschichte der Slaven im allgemeinen und Geschichte der Balkanländer s. " Historia universalis III"), (2) Batschka (Geschichte des Banats s. " Historia Rumaniae"), (3) Bosnien und Herzegovina, (4) Dalmatien, (5) Illyrien (Geschichte des alten Illyrien s. " Historia Graeciae"), (6) Krain, (7) Kroatien und Slavonien, (8) Geschichte der ehemaligen österreichischen Militärgrenze (Kroaten, Slavonen, Banater), (9) Montenegro, (10) Sirmien.

2.359 Einige Quellen sind vorhanden zur Geschichte Serbiens und Dalmatiens, darunter das Bullettino di Archeologia e Storia Dalmata (1878 ff.). Die Geschichte der Region Krain ist in verschiedenen heimatkundlichen Zeitschriften (oft nur wenige Nummern) dokumentiert. Gut ausgestattet ist die Abteilung zur allgemeinen Geschichte Kroatiens und Sloveniens. Zwei Titel liegen vor für Sirmien, je einer aus dem 17. Jh und 18. Jh. Titel zur Ortsgeschichte (zu Ragusa 7) beschließen den Bestand.

2.360 Zur Geschichte Polens (" Historia Poloniae") sind 818 Titel vorhanden. Davon erschienen im 16. Jh 58, im 17. Jh 182, im 18. Jh 253, im 19. Jh 325 Titel. Einleitend finden sich die " Collectiones rerum Polonicarum" (Krakau 1874-1879) mit einem historischen Roman von Henryk Sienkiewicz, zahlreichen Kodizes, Urkunden und Quellensammlungen wie die Monumenta medii aevi historica res gestas Poloniae illustrantia (Krakau u. a. 1882 ff.). Es folgen Schriften zur allgemeinen Geschichte Polens, darunter der anonym erschienene Druck La voix libre du citoyen, ou observations sur le gouvernement de Pologne ( o. O. 1749). Die einzelnen Epochen der polnischen Geschichte sind gut dokumentiert, ebenso einzelne Regionen, wie die Bukowina, Galizien sowie Stadt und Provinz Posen. Die genealogische Abteilung, u. a. mit Werken zu den Familien Poniatowski und Czartoryski, über den Freiheitskämpfer Tadeusz Kosciuszko sowie die Kirchengeschichte, schließt sich an. Literatur zum Großherzogtum Litauen, das von 1413 bis zur dritten polnischen Teilung im Jahre 1795 mit dem Königreich Polen in Personalunion verbunden war, ist hier verzeichnet. Literatur zu den ehemaligen preussischen Provinzen Ost- und Westpreußen findet sich unter der Deutschen Landesgeschichte (s. Provinz Preußen).

2.361 Von den 1250 Titeln zur Geschichte Rußlands (" Historia Russiae") stammen 36 Titel aus dem 16. Jh, 66 aus dem 17. Jh, 224 aus dem 18. Jh und 924 aus dem 19. Jh; davon sind 617 in deutscher Sprache, 226 in Russisch, 184 in Französisch, 49 in Latein und 174 in sonstigen Sprachen. Eingangs findet sich die überwiegend deutschsprachige Literatur zu den baltischen Provinzen des russischen Reiches, d. h. zu Livland, Estland, Kurland und Ingermannland (zu Litauen s. " Historia Poloniae"). Titel zur Geschichte der Kosaken und der Kosakenaufstände schließen sich an.

2.362 Beschreibungen des russischen Reiches sind vorhanden, auch in Deutsch, Französisch oder in einer skandinavischen Sprache, darunter ein Rarum von Petro Petrejo, Regni Muschovitici Sciographia. Thet är en wis och egentlig Beskriftning om Rydsland ... (Stockholm 1615). Es folgen Titel zum Finanz- und Kriegswesen, zur Verwaltung, zur Heraldik und zur allgemeinen Geschichte, die nach der Regierungszeit der einzelnen Zaren und Zarinnen unterteilt ist. Eine große Abteilung ist Moskau gewidmet. Neben der Ortsgeschichte werden auch einzelne Regionen behandelt, so die Ukraine, das Gebiet der Wolgadeutschen, Weissruthenien, Sibirien, die Krim und Karelien. Den Abschluß bildet eine kleine Abteilung mit biographischer Literatur und Titeln zur Kirchen- und Schulgeschichte.

2.363 Der Geschichte Rumäniens (" Historia Rumaniae") widmen sich 275 Titel (16. Jh 6, 17. Jh 11, 18. Jh 59 und 19. Jh 200), darunter 140 deutsche Titel, 30 in Latein, je 28 in Ungarisch und Französisch, 25 in Rumänisch und 25 in sonstigen Sprachen. Teil 1 umfaßt die Geschichte Moldaviens und der Walachei (auch Großrumänien), Teil 2 die Geschichte des Banats, Bessarabiens, der Bukowina, der Dobrudscha und Siebenbürgens. Erwähnenswert sind die Quellen, Urkunden und Chroniken zum sogenannten Großrumänien, der Bestand zur speziellen Geschichte sowie die biographischen Werke über die dichtende Königin Carmen Sylva. Zahlreiche Quelleneditionen und Zeitschriften liegen vor zu Siebenbürgen und zu den Siebenbürger Sachsen, darunter Paul Leypolts Chronica der alten Sachsen in Siebenbürgen (Lübeck 1852).

Tibor Kesztyüs

Philosophie (Philosophia)

2.364 Der philosophische Bestand (ca. 7500 Titel in 9000 Bdn) gliedert sich in Allgemeines, Theoretische Philosophie, Praktische Philosophie (einschließlich Naturrecht) und Ästhetik. Von dem relativ hohen Anteil fremdsprachiger Literatur (45 Prozent) ist der überwiegende Teil englisch- und französischsprachig; 14 Prozent sind in lateinischer Sprache, hauptsächlich aus dem 17. Jh. Ein Viertel der Titel ist vor 1800 erschienen. Der Systematische Katalog enthält neben den Haupteintragungen zahlreiche Verweisungen auf einzelne Titel in anderen Signaturgruppen.

2.365 Bei den ca. 1760 Titeln (ca. 2400 Bde) der Bestandsgruppe " In universum" überwiegt die deutschsprachige Literatur des 19. Jhs. Fremdsprachige Titel machen 25 Prozent aus. Die Abteilung enthält Einführungsschriften zum Begriff der Philosophie, zum Verhältnis von Philosophie und Einzelwissenschaft sowie zu Prinzip und Methode, Notwendigkeit und Nützlichkeit der philosophischen Wissenschaft. Die Darstellung der historischen Entwicklung findet sich unter " Historia literaria universalis". Hinzu kommen Wörterbücher philosophischer Grundbegriffe, Sammlungen von Dissertationen sowie Werkausgaben und gesammelte Abhandlungen (einschließlich Übersetzungen) einzelner Philosophen, in chronologischer Gliederung.

2.366 Unter den zahlreichen Grundlagenwerken (Primär- und Sekundärliteratur) zur allgemeinen Philosophiegeschichte finden sich u. a. die Reflexions sur la philosophie ancienne et moderne (Paris 1676) von René Rapin oder Anthony le Grand, An entire body of philosophy (London 1696), übersetzt von Richard Blome. Die Einteilung des Bestandes erfolgt entweder nach Nationen ( z. B. chinesische, japanische, arabische Philosophie, darunter viele englische Titel) oder, wie bei der Philosophie des Altertums, nach Schulen. So findet sich Literatur zu den Ioniern, Pythagoreern, Eleaten, zu Platon, zu Aristoteles und den Peripatetikern, den Epikureern und Sophisten. Mittelalterliche und neuzeitliche Philosophie sind chronologisch gegliedert, angefangen mit Augustinus, Albertus Magnus und Thomas von Aquin, bis hin zu Hegel und Cohen. Auch zu Jakob Boehme finden sich einzelne Titel, u. a. in Englisch (London 1770), in Niederländisch ( o. O. 1637) und in Deutsch (Amsterdam 1700). Darstellungen und Abhandlungen zur kritischen Philosophie (Kant und nachkantische Philosophie) und Schriften zur skeptischen Philosophie werden gesondert geführt.

2.367 Die " Philosophia theoretica" untergliedert in " Philosophia formalis seu Logica cum dialectica" und " Metaphysica" umfaßt ca. 3100 Titel (3900 Bde). Der spezialisierte Bestand enthält 35 Prozent fremdsprachige, vorwiegend englischsprachige Literatur. Rund 1000 Titel sind in lateinischer Sprache verfaßt, viele aus dem 17. und 18. Jh. Die Abteilung " Philosophia formalis seu Logica cum dialectica" umfaßt ca. 720 Titel (840 Bde), ein Großteil davon in deutscher und lateinischer Sprache (19. sowie 16. und 18. Jh). Auf allgemeine Darstellungen folgt dem klassischen Verständnis der reinen und angewandten Logik entsprechend die Einteilung in Einzelgebiete, wie Begriff, Urteil und Schluß bzw. Definition, Beweis und Methode. Die Problemkreise Wahrheit, Evidenz, Wahrscheinlichkeit, Möglichkeit, Erkenntnis, insbesondere in den exakten Wissenschaften, bilden den Kern des Bestandes. Darüber hinaus sind alle Strömungen von der spekulativen und psychologischen Logik (Theodor Lipps, Wilhelm Wundt), Sprachlogik (Oswald Külpe), phänomenologischen Logik bis hin zur mathematisierten Logik (George Goole, Charles S. Peirce, Ernst Schröder, Gottlob Frege, Giuseppe Peano u. a.) repräsentiert.

2.368 Die Gruppe " Metaphysica" umfaßt rund 2400 Titel (3100 Bde) mit einem hohen Anteil fremdsprachiger (35 Prozent), vor allem englischsprachiger Literatur. Ein Viertel der ca. 700 unter " Generatim, Ontologia, Kosmologia" verzeichneten Titel ist fremdsprachig. Die Darstellungen zum Gesamtkomplex der Metaphysik sind chronologisch gegliedert; die Schriften zur Ontologie behandeln die klassischen metaphysischen Themen wie das Sein, das Nichts, das Allgemeine, das Absolute, die Zahl (Philosophie der Mathematik). Die Schwerpunkte liegen im Bereich " Kosmologia", hier insbesondere bei Schriften zur Theorie, Kritik und Erkenntnistheorie der Naturwissenschaften. Die Gliederung folgt naturwissenschaftlichen Grundbegriffen wie Substanz, Materie, Kraft, Raum, Zeit, Leben, Ursache und Wirkung.

2.369 Die " Pneumatologia" umfaßt rund 1700 Titel (2000 Bde) mit einem hohen Anteil (35 Prozent) fremdsprachiger, vor allem englischsprachiger Literatur. Sie ist weiter untergliedert in " Psychologia" (mit 9 Zeitschriften), " Theologia naturalis" (mit 13 Zeitschriften) und " De angelis et daemonibus" u. a. mit Werken wie Een klaer Bewys van de onmacht des Duyvels (anonym, Amsterdam 1691). In der Untergruppe " Psychologia" sind rund 1000 Titel unter dem Oberbegriff Seelenlehre (" De anima rationali" und " De brutorum anima") zusammengefaßt mit Schwerpunkt im 19. Jh. Die Einteilung folgt den Fragen nach dem Ursprung, der Natur, der Unsterblichkeit der Seele, dem Seelenvermögen (Sinne, Denken, Wille, Sittlichkeit, Persönlichkeit) sowie Fragen nach dem Verhältnis von Leib und Seele wie Jean Paul Marat, De l'homme ou des principes et des loix de l'influence de l'âme sur le corps, et du corps sur l'âme (Amsterdam 1775). Schwerpunkte lassen sich bei der " Psychophysik" (begründet von Gustav Theodor Fechner), der physiologischen und der experimentellen Psychologie erkennen.

2.370 Von den rund 650 Titeln der Gruppe " Theologia naturalis" sind 45 Prozent im Ausland erschienen. Gegliedert ist der Bestand nach Abhandlungen zum Dasein Gottes, zu seinen metaphysischen und ethischen Attributen, zu seinen Werken, zur Gottesverehrung und zum Theodizeeproblem. Neben Grundlagenwerken zur Religionsphilosophie (im Zentrum Kant, Schleiermacher) machen Anthroposophie und Theosophie einen weiteren Schwerpunkt aus.

2.371 " Ethica" und " Jus naturae" bilden mit rund 3000 Titeln (3300 Bde) die Abteilung " Philosophia practica". Auf die Gruppe " Ethica" entfallen etwa 1400 Titel, darunter 45 Prozent fremdsprachige Werke. Ein Fünftel des Bestandes ist in lateinischer Sprache, überwiegend aus dem 16. und 17. Jh. Neben Grundlagenwerken finden sich allgemeine Darstellungen (chronologisch geordnet), Abhandlungen über die ethischen Werte sowie über die sittliche Natur und das sittliche Leben. Die Unterabteilung " De sexu" umfaßt einen breitgefächerten Bestand von Juan de Spinoza, Dialogo en laude de las mujeres (Mailand 1580) über Pheropomandro, Die böse Frau ( o. O. 1683) bis hin zu François de Grenaille, Plaisirs des dames (Paris 1641) und dem Essay on the character, manners and genius of women in different ages (London 1773) von Antoine Leonard Thomas. Weitere Themen der Untergruppe " De natione" sind die Pflichtenlehre, die einzelnen Tugenden wie Kardinaltugenden, dianoetische Tugenden sowie die Verhältnisse, die das sittliche Leben beeinflussen, mit Werken von Henry St. John, Viscount Bolingbroke, Ernst Moritz Arndt oder Leo Tolstoi. Unter " De habitatione" finden sich Schriften von Richard Steele und Antoine Beaumarchais.

2.372 Der Großteil der insgesamt ca. 570 Titel aus der Gruppe " Jus naturae" stammt aus dem 17. und 18. Jh; ca. 400 Titel sind vor 1800 erschienen und 35 Prozent in lateinischer Sprache. Der Bestand ist gegliedert in Privatrecht, Öffentliches Recht, Strafrecht und Kirchenrecht, umfaßt aber nicht das Völkerrecht und die allgemeine Rechtslehre. Die Schwerpunkte liegen bei den Hauptvertretern des Naturrechts (Grotius, Hobbes, Pufendorf, Thomasius, Wolff u. a., s. a. 2.75).

2.373 Die Systemstelle " Aesthetica" umfaßt ca. 700 Titel vorwiegend des 18. und 19. Jhs (davon allein 40 Prozent fremdsprachige Literatur mit einem überdurchschnittlichen Anteil an englischsprachigen Titeln). Der Bestand umfaßt in etwa gleichen Teilen Abhandlungen zur allgemeinen und zur speziellen Ästhetik. Teil I wird eingeleitet mit Werken zur Ästhetik in der Philosophie (Schriften zur Theorie und Ästhetik der bildenden Künste unter " Artes Plasticae", s. u. 2.376), gefolgt von verschiedenen Essays wie James Beattie, Essays. On Poetry and music, as they affect the mind (Edinburgh 1776), Alexander Gerard, An Essay on Genius (London 1744) oder Carl von Dahlberg, Über Anmut und Würde (Leipzig 1793). Es folgen Titel über das Schöne und das Häßliche mit Werken von Kant, Karl Philipp Moritz und 4 Ausgaben von Edmund Burkes Of the Sublime and Beautiful, danach über das Tragische und das Komische, z. B. Kierkegaards Om Begrebet Ironi (Kopenhagen 1841) und eine große Anzahl von Betrachtungen über den Gescck, überwiegend englischer Provenienz. Vorhanden sind ebenfalls Lehr-, Hand- und Wörterbücher wie Gottfried August Bürger, Lehrbuch der Ästhetik (Berlin 1825) oder Johann Christoph Gottsched, Handlexicon oder kurzgefassetes Woerterbuch der schoenen Wissenschaften und freyen Kuenste (Leipzig 1760). Teil II behandelt das Wesen und die äußeren Form der Poetik. Neben Schriften zur Theorie der Dichtung, z. B. Gustav Freytag, Zur Theorie des Dramas (Leipzig 1863), finden sich vor allem Texte zu Prosodie und Metrik (Rhetorik und Stilistik s. " Linguistica" und bei den einzelnen Sprachen) mit einem hohen Anteil von Schriften aus dem 16. Jh, z. B. von Ulrich von Hutten, Stichologia ut compendiosa ita non infrugifera (Leipzig 1518).

Hartmut Zillmann

Bildende Künste (Artes plasticae)

2.374 Die Bestände zur bildenden Kunst umfassen 2884 Titel, davon 31 aus dem 16. Jh, 77 aus dem 17. Jh, 536 aus dem 18. Jh und 2240 aus dem 19. Jh. Der Bestand gliedert sich in 1428 deutsche Werke, 635 französische, 426 italienische, 260 englische, 38 lateinische und 97 in anderen Sprachen. Dazu kommen 75 Zeitschriften und 93 Akademieschriften.

2.375 Auf einführende Literatur wie Lexika und Nachschlagewerke folgen Werke, u. a. von Johann Joachim Winckelmann, Georg August Christian Kestner, Wilhelm Heinrich Wackenroder, Ernst Curtius und von Prosper Merimée in seiner Eigenschaft als Denkmalpfleger. An 42 Ausstellungskataloge und 93 Akademieschriften schließen sich Veröffentlichungen von Kunstvereinen und Kunstinstituten an. Einen weiteren Komplex bildet die Geschichte der drei bildenden Künste einschließlich Portätsammlungen und Künstlerviten, darunter Giorgio Vasaris Le vite de piu eccellenti architetti, pittore e Scultori Italiani (Florenz 1550). Es folgt Literatur zu Skulpturen, Denkmälern und Baudenkmälern aus allen Erdteilen samt Museumsbeschreibungen und -katalogen. Neben theoretischen Schriften zur Kunst u. a. von Jacob Burckhardt, Wilhelm von Bode und Hugo von Tschudi finden sich kleinere Schriften, Skizzen und Künstleranekdoten.

2.376 Die Unterabteilung Kunsttheorie und -ästhetik umfaßt Arbeiten zur Form (Anatomie des Menschen, des Tieres und der Pflanze), zur Farbe, zu Licht und Schatten mit Werken von Hieronimus Rodler (Ein schön nützlich Büchlein und Underweisung der Kunst des Messens mit dem Zirkel, Richtscheidt oder Lineal, Simmern 1531), von Charles Le Brun, Pierre Camper und Gottfried Semper. Werke zu Themenkreisen der Malerei schließen sich an, u. a. zum Totentanz von Matthaeus Merian (Frankfurt 1649), zu Porträts und Karrikaturen, zu Landschaften, Tier- und Jagdszenen, zur Allegorie und zur Ornamentik.

2.377 Einen Schwerpunkt bilden Künstlerbiographien, u. a. von Leonardo da Vinci (22 Titel), Raphael (63), Dürer (44), Lucas Cranach (11), Hans Holbein (19), Rembrandt (21), Rubens (22) und William Hogarth (12). Hier findet sich auch Lichtenbergs Ausführliche Erklärung der Hogarthischen Kupferstiche (Göttingen 1794-1816). Außerdem liegen Lebensbeschreibungen berühmter Bildhauer vor wie Tilman Riemenschneider (7), Benvenuto Cellini (10), Antonio Canova (11) und Bertel Thorvaldsen (19).

2.378 Unter " De Sculptura" sind Werke zur Bildhauerei verzeichnet, zu einzelnen Künstlern (Michelangelo, 25 Titel), zu berühmten Medailleuren, aber auch zum Kunsthandwerk mit Literatur über Arbeiten aus Metall, Elfenbein, Keramik und Fayence. Zur Malerei finden sich 873 Titel unter Einschluß von Reiseberichten, Museumskatalogen, Verzeichnissen von Privatsammlungen, von Gemäldegalerien in Schlössern und Universitäten. 111 Werke sind zum Studium der Malerei vorhanden, darunter theoretische Abhandlungen und praktische Anleitungen. Es folgen Werke zu Formen der Malerei, zur Zeichenkunst, zur Enkaustik, zum Pastell, zum Aquarell, zur Glasmalerei, zur Miniatur, zum Mosaik, zur Emaillekunst und zu Tapisserien. Den größten Raum nehmen Werke zum Holzschnitt und Kupferstich ein (146 Titel), einschließlich einzelner Künstler. Kataloge von Kupferstichkabinetten sind zahlreich. An Künstlerpersönlichkeiten seien Daniel Chodowiecki (6 Titel) und Ernst Ludwig Riepenhausen (5) genannt.

Architektur (Mathesis architecturae)

2.379 Die Systemstelle " Architektur" verzeichnet 1230 Titel und 26 Zeitschriften, davon eine Inkunabel, 19 Titel aus dem 16. Jh, 54 aus dem 17. Jh, 297 aus dem 18. Jh und 859 aus dem 19. Jh. 697 Titel sind in deutscher Sprache, 221 in französischer, 125 in italienischer, 122 in englischer, 21 in lateinischer und 44 in anderen Sprachen.

2.380 Am Anfang stehen die Werke zur Geschichte der Baukunst, u. a. von Jacob Burckhardt und Gottfried Semper, hier auch die Inkunabel von Leo Baptist Alberti, De re aedificatoria (Florenz 1485). Zehn Lehrbücher und einige Werke über Baumaterialien sowie 52 Titel zur Statik gehen dem großen Komplex zur Theorie der bürgerlichen Baukunst voran. An dieser Stelle finden sich z. B. G. da Vignolas und Michelangelos Regola de 5 Ordini d'Architettura (Amsterdam 1642) und Andrea Palladio, I quattro libri dell'Architettura (Venedig 1570), außerdem Schriften von Inigo Jones und Thomas und Batty Langley. Werke zur Kirchenbaukunst (60) und Burgenkunde leiten den speziellen Teil ein, der vorwiegend Literatur zu den Baudenkmälern der einzelnen Länder umfaßt. Vertreten sind Deutschland (105 Titel), Italien (49), Frankreich (35) und die Iberische Halbinsel (11). Werke zur Architekturpraxis schließen sich an, u. a. zu einzelnen Gebäudeformen und -teilen, zu Heizungs-, Kamin- und Kachelofenbau, zum Brücken-, Straßen- und Tunnelbau sowie zum Eisenbahnbau (38). Aber auch Theaterbau (15 Titel) und Gartenbaukunst (27) finden Erwähnung, u. a. mit einem Titel von Christian Cajus Lorenz Hirschfeld, Theorie der Gartenbaukunst (Leipzig 1779-1785).

Frauke Geyken

Musikwissenschaften (Ars musica)

2.381 Der Katalog zum Hauptbestand an Musikliteratur und Noten wurde 1860 von Eduard Krüger angelegt. Die acht Systemstellen entsprechen nur teilweise modernen Einteilungen. Ein Conspectus der alten Systematik und ein moderner Fundstellenhinweis finden sich im ersten Band. Der Bestand umfaßt 2409 Titel und 743 Musikdrucke, darunter 3 Inkunabeln, 206 Titel des 16. Jhs, 235 des 17. Jhs, 427 des 18. Jhs und 1538 des 19. Jhs sowie 47 Zeitschriften. Unter " Musica I und II" finden sich 217 deutsche Titel, 59 französische, 20 englische, 10 lateinische und 19 in anderen Sprachen, überwiegend italienisch. Auch in den anderen Abteilungen dominiert die deutsche Sprache, die Literatur zu einzelnen Komponisten ist oft in den jeweiligen Landessprachen verfaßt.

2.382 Die Abteilung I " Musica in universum" enthält Bibliographien, Bibliothekskataloge, Lexika, Sammelbände und Periodika zur Musikphilosophie und -ästhetik (2 Titel aus dem 17. Jh, 27 aus dem 18. Jh und 128 aus dem 19. Jh), außerdem 8 Zeitschriften aus dem 18. Jh und 30 aus dem 19. Jh, so die Allgemeine musikalische Zeitung (Leipzig 1798 ff.), hrsg. von Gottfried Wilhelm Fink.

2.383 Die " Historia artis musicae" enthält Literatur zur Musikgeschichte (einen Titel aus dem 16. Jh, 20 aus dem 18. Jh und 168 aus dem 19. Jh), wie Gesamtdarstellungen, Darstellungen einzelner Epochen, Länder und Gattungen, z. B. Carl Ferdinand Becker, Die Hausmusik in Deutschland im 16., 17. und 18. Jahrhundert (Leipzig 1840), ferner Werke zu Notation und Kirchenmusik. Die Gruppe " Historia artificum musicorum" enthält 9 Titel aus dem 18. Jh, 302 aus dem 19. Jh und umfaßt Literatur zum Musikleben, Sammel- sowie Einzelbiographien von Komponisten (nach Sterbedaten geordnet) und Interpreten. Nennenswertere Bestände finden sich zu Bach (10), Händel (7), Mozart (19), Haydn (8), Beethoven (24), Schubert (13) und Wagner (26).

2.384 Unter " Doctrina artis musicae" ist die Literatur zur allgemeinen Musiktheorie, zu Akustik, Kompositionslehre, Musikpädagogik, Aufführungspraxis, Instrumentalschulen und Instrumentenkunde verzeichnet. Neben 3 Inkunabeln finden sich 27 Titel aus dem 16. Jh, 16 aus dem 17. Jh, 132 aus dem 18. Jh und 158 aus dem 19. Jh. Bei den Inkunabeln handelt es sich u. a. um Hugo Spechtshart von Reutlingen, Flores musicae (Straßburg 1488) und Franchino Gaffori, Practica musice (Mailand 1496 und Brescia 1497); zu nennen ist auch Claudius Sebastianus, Bellum musicale (Straßburg 1563). Die Bibliothek besitzt noch 7 weitere musiktheoretische Inkunabeln an anderen Systemstellen, u. a. von Sebastian Brant, Ralph Higden und Johann Gerson. Auch die Grundlagenwerke zur Musiktheorie des 18. Jhs sind vorhanden, so z. B. die von Johann Mattheson, Friedrich Wilhelm Marpurg oder Johann Joachim Quantz; letzterer ist auch mit der seltenen englischen Ausgabe seines Versuchs einer Anleitung ... (London um 1780) vertreten. Der Bestand im 19. Jh ist lückenhaft.

2.385 Die Abteilung " Opera artificum diversorum collecta" enthält Notensammlungen vermischten Inhalts sowie Textbücher, Schul- (38) und Volksliederbücher (55) sowie Literatur zur Kirchenmusik im weitesten Sinne (54). Sechs Titel stammen aus dem 16. Jh, 2 aus dem 17. Jh, 13 aus dem 18. Jh sowie 154 (und 9 Zeitschriften) aus dem 19. Jh. Die " Opera artificum, opera singulorum" enthalten Notenausgaben einzelner Komponisten, darunter auch Gesamt- und Erstausgaben (52 Titel aus dem 16. Jh, 45 aus dem 17. Jh, 176 aus dem 18. Jh und 508 aus dem 19. Jh). Bestände liegen u. a. vor zu Giovanni Pierluigi da Palestrina, Orlandus Lassus, Heinrich Schütz, Henry Purcell, Giovanni Pergolesi, Reinhard Keiser, Carl Heinrich Graun, Carl Philipp Emanuel Bach, Moritz Hauptmann und Niels W. Gade. Einige Notenausgaben finden sich in anderen Teilen des Bandkataloges, ebenso wie 150 Titel zur " Ars Musica". Verweisungen auf diese Titel finden sich nur zum Teil.

2.386 Die umfangreiche Sammlung an Gesangbüchern (nur wenige mit Notenteil), Kantionalien, Liturgica und Kirchenordnungen geht auf die 1773 erworbene " Bibliotheca Cantionum" des Georg Christian Gebauer zurück ( s. a. 2.36 " Theologia"). Sie ist mit ihren rund 1000 Bdn in einem Sonderkatalog (Bd 90a) aufgeführt, von denen noch ca. 300 Titel die Signatur " Cantica Gebaueriana" tragen. Die übrigen 700 Titel finden sich, zusammen mit den Gesangbüchern, Kantionalien, Liturgica und Kirchenordnungen, die nicht zur Gebauerschen Sammlung gehört haben, unter den Signaturen " Historia ecclesiastica rituum I", " Poetae Germanici II" oder " Theologia pastoralis". Der größte Teil der Gesangbücher ist deutschsprachig.

2.387 Von den Gesangbüchern mit Notenteil (Choralmelodien, liturgische Gesänge oder auch mehrstimmige Sätze) stammen 120 aus dem 16. Jh und 170 aus dem 17. Jh (darunter auch einige Unikate), 50 aus dem 18. Jh sowie 120 aus dem 19. Jh. Die Gesangbücher sind im Repertoire international des sources musicales (RISM) verzeichnet, wobei Titel, die nicht aus der Gebauersammlung stammen, offenbar nicht vollständig aufgenommen sind.

Michael Berndt

Daniela Garbe

Philologie

2.388 Der Gesamtbestand zur Philologie umfaßt 106.722 Titel, darunter 1432 Inkunabeln, 1090 Titel aus dem 16. Jh, 2203 aus dem 17. Jh, 6706 aus dem 18. Jh und 27.858 aus dem 19. Jh. 67.433 Titel konnten aus technischen Gründen nicht differenzierter ausgezählt werden. In der Systematik des Realkataloges, der bis ins 19. Jh hinein den Einteilungen der alten Fakultäten folgte, sind die Philologien nicht einheitlich, sondern an verschiedenen Stellen verzeichnet. Alle Einzelphilologien sind, mit leichten Abweichungen, nach demselben Schema aufgebaut, abgesehen von Teilbereichen wie der Goethe-Literatur oder dem Altenglischen. Ein gesonderter Conspectus-Band enthält alle Inhaltsverzeichnisse der einzelnen Katalogbände und ermöglicht damit eine erste Übersicht und Orientierung.

2.389 Die Philologien gliedern sich jeweils nach folgendem Schema: Historia literaria librorum, Historia literaria universalis, Historia literaria biographica, Historia literaria particularis, Vermischte Schriften (Scriptores varii argumenti), Lyrik (Poetae), Drama (Poetae dramatici), Prosa (Fabulae romanenses), Humoristische Literatur (Satirae), Sprichwörter (Adagia), Sprachwissenschaft (Linguistica).

Frauke Geyken

Klassische Philologie

2.390 Die vorliegende Bestandsbeschreibung, für die Vorarbeiten von Dr. Gottfried Wohlgemuth verwendet werden konnten, berücksichtigt neben der Klassischen Philologie auch die Mittel- und Neugriechische sowie die Mittel- und Neulateinische Philologie, außerdem griechisch-römische Epigraphik.

Im 18. Jh standen mit Johann Matthias Gesner und Christian Gottlob Heyne zwei angesehene klassische Philologen, beide bekannte Vertreter des Neuhumanismus, an der Spitze der Göttinger Bibliothek. Mit großzügigen Mitteln wurde damals eine umfassende Sammlung einschlägiger Literatur des 15. bis 18. Jhs aufgebaut, die dann im 19. Jh trotz eingeschränkter Mittel nach Kräften auf dem laufenden gehalten wurde. Auf dem Gebiet der Klassischen Philologie dürfte Göttingen daher über einen Altbestand verfügen, wie ihn nur wenige andere deutsche Bibliotheken aufweisen können. Bei der Bestandsbeschreibung wird in erster Linie die chronologische Zusammensetzung berücksichtigt, die sprachliche dagegen kaum; denn die wissenschaftliche Literatur zu den Texten des klassischen Altertums ist bekanntlich bis zum 18. Jh fast durchgehend, weithin aber auch noch im 19. Jh in lateinischer Sprache abgefaßt.

2.391 Der Umfang der einzelnen Signaturgruppen wird in Bänden angegeben (Schätzwerte aufgrund von Messungen und exemplarischen Zählungen im Magazin). Fast alle übrigen Zahlenangaben beziehen sich auf Werke (meistens gerundete Werte aufgrund von Auszählungen des Systematischen Katalogs durch eine Hilfskraft). Der umfangreiche Altbestand an Dissertationen und Schulprogrammen konnte katalogbedingt nur ganz vereinzelt berücksichtigt werden (s. 2.397 zu Homer).

2.392 Die Bestandsgruppe " (Ars) Critica" umfaßt ca. 800 Bde an allgemeiner Literatur. Im Anschluß an Enzyklopädien und einige Werke zur Textkritik folgen Zeitschriften und Serien (nach Ländern geordnet; 9 aus dem 18. Jh, 80 aus dem 19. Jh oder im 19. Jh begründet), Festschriften und andere Mehrverfasserschriften (50, fast alle aus dem 19. Jh) sowie Sammlungen wie " Kleine Schriften" u. ä. (330, nach Ländern geordnet, darunter 4 Inkunabeln, 50 Werke aus dem 16. Jh, 70 aus dem 17. Jh, 90 aus dem 18. Jh und 115 aus dem 19. Jh). Die letztgenannte Gruppe wird ergänzt durch Bestände der " Scriptores varii argumenti".

2.393 Bibliographien, Biographien, Darstellungen zur Literatur- und Wissenschaftsgeschichte sowie zur Prosodie und Metrik (" Historia literaria librorum/universalis/biographica" und " aesthetica") sind in verschiedenen Signaturgruppen mit enthalten, die auch für andere Fächer relevant sind und deshalb in der Göttinger Systematik größtenteils zum universalen Anfangsteil gehören. Die ca. 90 Bibliographien zur Klassischen Philologie (auch zu einzelnen Verfassern), die unter " Historia literaria librorum III" verzeichnet sind, stammen je zur Hälfte aus dem 18. oder 19. Jh. Darstellungen zur Geschichte der Literatur (auch im weiteren Sinne) sind in Abteilung I, Werke zur Geschichte der einzelnen literarischen Gattungen in den Abteilungen V bis VII der " Historia literaria universalis" verzeichnet (insgesamt ca. 260, davon in Abteilung VI 25 Titel zur Dichtung allgemein; bis auf wenige Ausnahmen stammen alle Werke aus dem 19. Jh). Die Geschichte des Faches ist mit 40 Titeln, davon 17 aus dem 17. und 18. Jh, in Abteilung III dieser Signaturgruppe vertreten. Einzelbiographien griechischer, neugriechischer und römischer Autoren (teilweise vermischt mit anderer Sekundärliteratur) sind bei " Historia literaria biographica II" eingeordnet. Von den 765 Titeln stammen 190 aus dem 16. bis 18. Jh; hinzu kommen Verweisungen auf 140 Titel in anderen Signaturgruppen sowie 30 Biographiensammlungen in " Historia literaria biographica I", davon 6 Inkunabeln (Mehrfachausgaben) und 14 aus dem 16. bis 18. Jh. Biographien mittel- und neulateinischer Autoren sind je nach " nationaler" Zugehörigkeit verschiedenen Abteilungen der " Historia literaria biographica" zugeordnet (passim; alphabetischer Nachweis im Namenregister zu den Litteraturen ...). Prosodie und Metrik (175 Werke, davon 80 aus dem 15. bis 17. Jh) stehen bei " Aesthetica".

2.394 Die Gruppen " Auctores (classici) Graeci" und " Auctores (classici) Latini" (ca. 15.600 Bde) enthalten Texte altgriechischer Autoren bis zum Ausgang der byzantinischen Epoche sowie römischer Autoren bis zum Ausgang des Altertums, außerdem Sekundärliteratur. Sie bilden nicht nur den Kernbestand der Klassischen Philologie, sondern sie sind auch für andere Disziplinen von Interesse, da auch die antiken Fachschriftsteller hier großenteils vertreten sind. Ausgenommen sind allerdings die medizinischen und theologischen Autoren, die bei " Medicina vetus" bzw. " Patres Graeci/Latini", eingeordnet sind. (Einzelne Autoren finden sich auch noch in anderen Signaturgruppen, so etwa in " Jus Romanum". Sie sind ebenso wie die medizinischen Autoren in den alphabetischen Indices zu den " Auctores Graeci/Latini" mit erfaßt. Dagegen sind die theologischen Schriftsteller dort nur in kleiner Auswahl, vollständig aber in den Indices zu " Patres Graeci/Latini" nachgewiesen.) Bei den klassischen Autoren sind im Unterschied zu den neugriechischen, mittel- und neulateinischen Autoren die Versdichter, Prosaschriftsteller und Dramatiker nicht in eigenen Signatur- oder Untergruppen zusammengefaßt (eine Ausnahme bilden Sammelwerke mit Texten mehrerer Autoren in den Signaturgruppen " Auctores Graeci I" und " Auctores Latini I"). Maßgeblich für die Einordnung der Autoren ist vielmehr generell die chronologische Abfolge. Bemerkenswert ist der hohe Anteil an Drucken der frühen Jahrhunderte, darunter über 570 Inkunabeln (einzelne weitere Inkunabeln sind an Hss. angebunden).

2.395 Die erste Abteilung der " Auctores Graeci" umfaßt ca. 1510 Bde, darunter 15 Inkunabeln. Vorangestellt sind 45 Werke " Praecognita" zu den klassischen Autoren, insbesondere " de eorum lectione et interpretatione". Danach folgen Textsammlungen, Übersetzungen und Kommentare zu jeweils mehreren griechischen Schriftstellern (vereinzelt zusammen mit Texten römischer Autoren). Die Versdichter sind nach literarischen Gattungen geordnet, die Prosaschriftsteller nach Fachgebiet. Sammlungen von Fabeln, Sprichwörtern, Apophthegmata u. ä., Chrestomathien sowie die Sondergruppe " Herculanensia" schließen sich an.

2.396 Griechische Autoren in chronologischer Folge sind in den Abteilungen II bis VI der " Auctores Graeci" enthalten (ca. 6900 Bde, darunter 126 Inkunabeln; 4 weitere tragen Handschriftensignaturen). Sie werden durch einen alphabetischen Indexband erschlossen, der auch kurze, weitgehend alphabetische Übersichten über die Gattungs- und Fächerbezeichnungen enthält, nach denen die Textsammlungen in " Auctores Graeci I" geordnet sind. Anonyma sind bis auf wenige Ausnahmen in einer eigenen kleinen Untergruppe am Schluß zusammengefaßt. Bei den einzelnen Autoren und ihren einzelnen Werken gilt in der Regel die Abfolge: Textausgaben, Kommentare, Übersetzungen, Sekundärliteratur (soweit nicht Kommentare). Die Sekundärliteratur zum Gesamtwerk eines Autors oder zu übergreifenden Themen seines Schaffens wird ergänzt durch die Literatur in " Historia literaria biographica II", wobei die Grenzen zwischen beiden Systemstellen häufig fließend sind. Speziallexika zum Wortschatz griechischer Autoren stehen im allgemeinen bei der Signaturgruppe " Linguistica III".

2.397 Die chronologische Zusammensetzung des Bestandes verdeutlichen beispielhaft Zahlen zur Homerliteratur. (Die Literatur zur Batrachomyomachia und zu den Hymnen ist dabei nicht berücksichtigt.) Unter den 134 Homer-Ausgaben (darunter auch griechisch-lateinische) ist eine Inkunabel, 32 stammen aus dem 16. Jh, 21 aus dem 17. Jh, 19 aus dem 18. Jh und 61 aus dem 19. Jh. Von den 26 deutschen Übersetzungen sind je 2 im 16. und 17. Jh, 7 im 18. Jh und 15 im 19. Jh erschienen, von den 57 fremdsprachigen stammen 13 aus dem 16. Jh, 9 aus dem 17. Jh, 27 aus dem 18. Jh und 8 aus dem 19. Jh. An Kommentaren und sonstiger Sekundärliteratur sind 307 Werke vorhanden, davon 8 aus dem 16. Jh, 13 aus dem 17. Jh, 72 aus dem 18. Jh und 214 aus dem 19. Jh. Die zur Sekundärliteratur des 19. Jhs genannte Zahl ist jedoch sehr unvollständig, denn im Systematischen Katalog sind nur 2 Dissertationen und 14 Schulprogramme einzeln verzeichnet. Dagegen ergab eine Hochrechnung anhand der Bibliographien von Engelmann und Klußmann für den Göttinger Homer-Bestand des 19. Jhs weit mehr als 500 zusätzliche Titel (340 Schulprogramme, 30 Universitätsprogramme und 175 Dissertationen). Diese exemplarischen Schätzungen dürften in modifizierter Form auch für andere griechische und lateinische Autoren gelten, vor allem für die Schulautoren.

2.398 Analog zur Signaturgruppe " Auctores Graeci I" wird auch die erste Abteilung der " Auctores Latini" mit den Sammlungen von Texten jeweils mehrerer römischer Autoren, entsprechenden Kommentaren und Übersetzungen sowie mit weiteren Sammlungen eröffnet (ca. 500 Bde, darunter 30 Inkunabeln; Gliederung wie bei " Auctores Graeci I"). Anders als bei den griechischen Autoren folgt dann bereits die kleine Untergruppe " Auctores anonymi, supposititii et incertae aetatis" mit 95 Bdn, darunter 10 Inkunabeln. Hier finden sich zahlreiche Ausgaben und Übersetzungen der Disticha Catonis, darunter 7 Inkunabeln. Ebenfalls noch in dieser Abteilung beginnt anschließend der eigentliche Hauptbestand der " Auctores Latini", der sich bis zur Abteilung V erstreckt und die römischen Autoren in chronologischer Abfolge enthält (am Schluß auch noch einige früttelalterliche Autoren, im einzelnen ohne Wahrung der zeitlichen Reihenfolge). Der Bestand umfaßt ca. 6700 Bde, darunter 390 Inkunabeln. Die Literatur zu den einzelnen Verfassern ist wie bei den griechischen Autoren gegliedert. Der Bestand wird durch einen alphabetischen Indexband erschlossen, der analog zum Gegenstück für die griechischen Autoren auch kurze, weitgehend alphabetische Übersichten über die ordnungsrelevanten Gattungs- und Fächerbezeichnungen der Textsammlungen in " Auctores Latini I" enthält. (Speziallexika zum Wortschatz römischer Autoren s. " Linguistica IV", 2.406.)

2.399 Exemplarisch für den Bestand seien Zahlen zur Vergil- und Cicero-Literatur genannt: Zu Vergil liegen 195 Ausgaben vor, davon eine undatiert, 13 Inkunabeln, 65 aus dem 16. Jh, 24 aus dem 17. Jh, 53 aus dem 18. Jh und 39 aus dem 19. Jh. Von den 49 deutschen Übersetzungen sind 2 undatiert, 5 stammen aus dem 16. Jh, 14 aus dem 17. Jh, 24 aus dem 18. Jh und 4 aus dem 19. Jh, während von den 49 fremdsprachigen 6 auf das 16. Jh, 11 auf das 17. Jh, 20 auf das 18. Jh und 12 auf das 19. Jh entfallen. An Kommentaren und sonstiger Sekundärliteratur sind 139 Werke vorhanden, davon 2 undatiert, 30 aus dem 16. Jh, 12 aus dem 17. Jh, 46 aus dem 18. Jh und 49 aus dem 19. Jh. Hinzu kommen neben 12 Werken bei " Historia literaria biographica II" zahlreiche Dissertationen und Schulprogramme des 19. Jhs ( s. o. 2.397 zu Homer). In den vorgenannten Zahlen noch nicht enthalten sind 21 weitere Werke ( u. a. zur Appendix Vergiliana), davon eine Inkunabel, je 7 aus dem 16. und 17. Jh, eines aus dem 18. Jh und 5 aus dem 19. Jh.

2.400 Im Cicero-Bestand sind 739 Ausgaben vorhanden, davon 5 undatiert, 65 Inkunabeln (3 weitere in anderen Signaturgruppen), 262 aus dem 16. Jh, 45 aus dem 17. Jh, 108 aus dem 18. Jh und 254 aus dem 19. Jh. Unter den 91 Übersetzungen zwei Drittel deutsch, ein Drittel fremdsprachig befindet sich eine Inkunabel, 17 stammen aus dem 16. Jh, 6 aus dem 17. Jh, 39 aus dem 18. Jh und 28 aus dem 19. Jh. Der Bestand an Kommentaren und sonstiger Sekundärliteratur beläuft sich auf 252 Werke, davon 4 undatiert, 4 Inkunabeln, 97 aus dem 16. Jh, 23 aus dem 17. Jh, 29 aus dem 18. Jh und 95 aus dem 19. Jh. Hinzu kommen 40 Werke bei " Historia literaria biographica II", außerdem zahlreiche Dissertationen und Schulprogramme des 19. Jhs ( s. o. 2.397 zu Homer).

2.401 Die Abteilungen IV und V der " Scriptores varii argumenti" (abgekürzt: SVA) enthalten die vermischten Schriften (einzelner) lateinischer Autoren vom Humanismus vereinzelt auch früher bis zum 19. Jh, vor allem Briefe, Reden sowie Programmschriften, gesammelte Abhandlungen und andere gelehrte Literatur, häufig zu Themen des klassischen Altertums (insgesamt ca. 1730 Bde). Die Autoren sind nach Ländern geordnet (erschlossen im Namenregister zu den Litteraturen ...). Von den 190 deutschen Autoren gehören 25 dem 15. oder 16. Jh an, 30 dem 17. Jh, 95 dem 18. Jh und 40 dem 19. Jh (die Einordnung richtet sich nach dem Todesjahr). Von den Werken der frühen deutschen Autoren entfallen 90 auf das 16. Jh, davon 20 in einer aus 66 Einzelstücken bestehenden Huttensammlung (zu Melanchthon s. a. " Autographa Melanchthonis").

Unter den Mehrverfasserschriften der voraufgehenden Abteilungen " SVA I-III" sind erwähnenswert die Sammlungen vermischter neulateinischer Schriften in " SVA I", einige " universale" Zeitschriften des 18. Jhs in lateinischer Sprache in " SVA II" sowie vermischte Schriften von Gesellschaften zur Pflege der lateinischen Sprache und Literatur (17 Titel aus dem 18. Jh und der ersten Hälfte des 19. Jhs) in " SVA III"; dort auch 30 Briefsammlungen, davon etwa die Hälfte aus dem 18. Jh, je 5 aus dem 16. und 17. Jh. Von einem Teil der vorgenannten Kategorien sind zwar auch neugriechische Titel vorhanden, jedoch nur in kleiner Zahl.

2.402 Von den ca. 125 Werken (in ca. 100 Bdn) zur nachbyzantinischen/neugriechischen (vereinzelt auch mittelgriechischen) Dichtung unter der Signatur " Poetae Graeci recentiores" stammen 15 aus dem 16. Jh. und 20 aus dem 17. und 18. Jh. Die mittel- und neulateinische Versdichtung (" Poetae Latini recentiores") umfaßt ca. 945 Bde, darunter 57 Inkunabeln. Die Verfasser sind nach Ländern geordnet (dann jeweils nach Todesjahr). Von den exemplarisch ausgezählten deutschen Dichtern, deren Todesjahr in das 16. Jh fällt, sind neben 15 undatierten (vermutlich meist frühen) 220 datierte lateinische Ausgaben vorhanden, darunter 10 Inkunabeln, 175 aus dem 16. Jh (hier außerdem 60 Verweisungen) und 20 aus dem 17. Jh. Ähnlich verhält es sich bei den deutschen Dichtern, die durch ihr Todesjahr dem 17. Jh zugeordnet sind: Von den 210 vorhandenen datierten Werken (einige weitere undatiert) stammen 30 aus dem 16. Jh, 160 aus dem 17. Jh (hier außerdem 40 Verweisungen) und 15 aus dem 18. Jh. Übersetzungen sind nur in geringer Zahl vorhanden.

2.403 Zum neugriechischen Drama und zum lateinischen Drama des Mittelalters und der Neuzeit (" Poetae dramatici I") ist nur ein kleiner Bestand vorhanden: zum neugriechischen Drama wenige Titel aus dem 19. Jh, zum lateinischen Drama des genannten Zeitraums 80 Werke, davon über 60 aus dem 16. und 17. Jh. Nur ganz vereinzelt ist Sekundärliteratur nachgewiesen. Die Literatur zu Roswitha von Gandersheim steht bei " Patres Latini" und " Historia literaria biographica IV".

2.404 Bemerkenswert sind an dem sclen Prosabestand, der in der Signaturgruppe " Fabulae Romanenses I" mit enthalten ist, wohl nur die fast 30 Aesop-Übersetzungen und -Bearbeitungen in verschiedenen Sprachen. Unter ihnen gibt es 4 Inkunabeln (darunter der Ulmer Aesop) und fast 20 Werke aus dem 16. und 17. Jh (zu Äsop s. a. " Auctores Graeci I/II"). Zur neugriechischen Prosaliteratur ( u. a. Märchen) sind nur 10 Werke, fast alle aus dem 19. Jh, verzeichnet. Zur mittel- und neulateinischen Prosadichtung sind ebenfalls nur 15 Werke vorhanden, meist aus dem 16. Jh und großenteils Mehrfachausgaben. Neulateinische satirische und humoristische Literatur ist an der Systemstelle " Satirae" verzeichnet (passim), Sprichwörter und Sentenzen finden sich abgesehen von " Auctores Graeci I" und " Auctores Latini I" vor allem unter der Signatur " Adagia". Von den 40 dort verzeichneten Werken stammt etwa die Hälfte aus dem 16. Jh.

2.405 In der Abteilung " Linguistica III" sind ca. 920 Bde zur griechischen Sprache und zu altitalischen Mundarten vorhanden. Am umfangreichsten ist mit 420 Titeln der Bestand zur Grammatik (mit ihren üblichen Unterabschnitten), darunter 190 in deutscher Sprache (10 aus dem 18. Jh) und ebenso viele in lateinischer Sprache (50 aus dem 16. Jh, über 30 aus dem 17. Jh und über 40 aus dem 18. Jh). Von den 190 Wörterbüchern darunter auch Speziallexika zu einzelnen Verfassern oder Verfassergruppen - stammen 25 aus dem 16. Jh und 30 aus dem 17. und 18. Jh. Zur Sprache der Septuaginta und des Neuen Testaments sind 95 Werke vorhanden (davon 15 aus dem 17. Jh und jeweils 40 aus dem 18. und 19. Jh), zum Neugriechischen (einschließlich mittelgriechischer Volkssprache) 55 Werke, davon 12 aus dem 17. und 18. Jh. Der Bestand zu den altitalischen Mundarten beschränkt sich auf 20 Werke des 19. Jhs. Zur Geschichte der griechisch-römischen Rhetorik s. " Historia literaria universalis V" (25 Titel aus dem 19. Jh), zur Rhetorik allgemein s. " Linguistica I".

2.406 Der Bestand zur lateinischen und etruskischen Sprache (ca. 1225 Bde, darunter 114 Inkunabeln) steht unter der Signatur " Linguistica IV". Größter Teilbestand ist auch hier die Grammatik mit 500 Werken, davon 270 deutschsprachige (über 250 aus dem 19. Jh) und 200 lateinische (darunter über 30 Inkunabeln und 125 Werke aus dem 16. bis 18. Jh). Unter den 315 Wörterbüchern gibt es 40 Inkunabeln, 60 Drucke aus dem 16. Jh und 75 aus dem 17. und 18. Jh. Einen großen Raum nehmen dabei die Speziallexika zu einzelnen Autoren ein. Stilistik einschließlich Phraseologie umfaßt 225 Werke, darunter 30 deutschsprachige (größenteils aus dem 19. Jh) und 190 lateinische (unter ihnen 35 Inkunabeln, über 80 Werke aus dem 16. Jh, 40 aus dem 17. Jh und 30 aus dem 18. Jh). Hier finden sich auch 40 Briefsteller, darunter 13 Inkunabeln. Zum Mittellatein sind 20, zur etruskischen Sprache 8 Werke vorhanden.

Klaus Haenel


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.