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  Home > Deutschland > Niedersachsen > Göttingen: (SUB5) ab 2.407
  Niedersaechsische Staats- und Universitaetsbibliothek 
  SUB2: 2.Bestandsbeschreibung ab 2.1
  SUB3: 2.Bestandsbeschreiubng ab 2.117
  SUB4: 2.Bestandsbeschreiubng ab 2.202
  SUB6: 2.Bestandsbeschreibung ab 2.600
  SUB7: 3.Kataloge; 4.Darstellungen; 5.Veröffentlichungen

Niedersaechsische Staats- und Universitaetsbibliothek

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Orientalistik

2.407 Da die einzelnen Fachgebiete der Orientalistik lediglich kulturkreisbezogen oder regional definiert sind, verteilt sich der Bestand über die Systematik der Wissensgebiete. Der Schwerpunkt des Bestandes liegt bis zum 18. Jh beim Vorderen Orient. Im 19. Jh kommt Südasien hinzu. Zu beachten ist, daß Literatur zu orientalischen Völkern in der Neuzeit nicht selten in der " Alten Zeit" zu suchen ist. Der Umfang orientalistischer und orientalischer Literatur bis zum Ende des 19. Jhs läßt sich auf insgesamt etwa 18.000 Bde schätzen.

2.408 Die orientrelevanten Teilbestände zur Bibliographie und Biographie (" Historia literaria et biographica") beginnen mit der " Historia literaria librorum". Dort finden sich zur Geschichte der Druckkunst einige Titel zum hebräischen Druck und einer zum arabischen aus dem 18. Jh. Reichhaltiger sind die unter " Bibliographia singularum nationum" verzeichneten allgemeinbibliographischen Werke zu Asien insgesamt sowie zu einzelnen Völkern und Sprachen. Der Schwerpunkt liegt neben Asien allgemein bei der hebräischen, der chinesischen und der Sanskrit-Bibliographie. Während generell Werke des 19. Jhs überwiegen, ist die arabische Bibliographie gleichmäßig mit Werken des 18. und 19. Jhs vertreten. Die Fachbibliographien enthalten einige Titel zur Orientalistik, z. B. zur tunesischen Geschichte. Wichtig sind die bibliographischen Bestände zur Handschriftenkunde, u. a. 17 Titel des 19. Jhs zum Sanskrit. Weiter seien die Fachbibliographien zu Karten und zu Zeitungen und Zeitschriften hervorgehoben; nennenswerte Bibliographiebestände zur Numismatik s. " Historia subsidia, Numismatica".

2.409 Bedeutend ist der Bestand an Handschriftenkatalogen öffentlich zugänglicher Bibliotheken in orientalischen Ländern. Türkische Sammlungen werden zwischen denen Griechenlands und Bulgariens, also noch innerhalb Europas genannt. Bei Asien und Afrika stehen nach der Zahl der Titel die Bibliotheken Indiens vor den arabischen an erster Stelle. Es folgen Kataloge privater Bibliotheken " kleinerer" Sprachen oder Länder, z. B. 2 armenische, 4 syrische Sammlungen, Herausgeberkataloge und Kataloge von Buchhändlern, u. a. der " Imprimérie Catholique de Beyrouth" mit den frühen Verzeichnissen der Jahre 1890, 1898 und 1904.

2.410 Unter " Historia literaria universalis" finden sich Darstellungen zur Geschichte des Schrifttums nach Ländern und Sprachen geordnet: vor allem Reiseberichte kultur- und literaturgeschichtlichen Inhalts und Schriften zur allgemeinen Literärgeschichte. Die Literärgeschichte einzelner Fächer enthält Werke zu Geschichte und Fortschritt orientalischer Philologien und der Orientalistik insgesamt, dann insbesondere Werke zur Assyriologie, Hebraistik, Arabistik, Studien zum Sanskrit, Armenischen und Indonesischen, schließlich zur Sinologie, Afrikanistik und Ägyptologie. Vorhanden sind Werke zur Geschichte der Medizin der Ägypter, Juden, Assyrer und Babylonier, Inder, Araber und Perser; zur Philosophie (in der Unterabteilung zur " Philosophia aristotelica") der Syrer und Araber. Unter " Paedagogia" werden unter den " orientalischen Völkern" allein die Juden behandelt. Vereinzeltes Material findet sich zur Mathematik (einschließlich Arithmetik und Astronomie) sowie zur Geschichte, zur Literaturwissenschaft und zum Journalismus.

2.411 Die Gelehrtengeschichte (" Historia literaria biographica") verzeichnet unter allgemeinen Sammelwerken z. B. Johann Jacob Reiskes Dissertatio de principibus Muhammedanis (Leipzig 1747). Es folgen Sammelbiographien zu Orientalisten, zu nicht-christlichen Theologen (Arabern) und Biographien von Juristen, wie Theodor Eberts Eulogia juris consultorum et politicorum centum illustrium, qui ... Hebream linguam ... propagarunt (Leipzig 1628). Zur Medizin liegt allein Ferdinand Wüstenfelds Geschichte der arabischen Ärzte und Naturforscher (Göttingen 1840) vor. Hoch ist der Anteil originalsprachiger Titel.

2.412 Einige wichtige Titel zur Literatur- und Wissenschaftsgeschichte sind unter der " Historia literaria particularis" aufgeführt, nach Ländern geordnet. Es finden sich Arbeiten zu den Schulen der Araber und zu den jüdischen Schulen und Akademien. An Zeitschriften bieten die " Ephemerides literariae" insbesondere die frühen " orientalistischen" Titel des 18. Jhs fast vollständig. Fachzeitschriften moderner Prägung s. 2.301 " Historia Asiae" und 2.317 " Historia Africae".

2.413 Literatur zu Religion und Religionswissenschaft wird unter " Biblia" mit den hebräischen Bibelausgaben eingeleitet. Bibelübersetzungen in die alten Sprachen des Orients (Hebräisch, Aramäisch, Samaritäisch, Syrisch, Arabisch, Koptisch, Äthiopisch, Armenisch, Persisch) und Übersetzungen in neuere Sprachen sind innerhalb der Erdteile nach dem Alphabet der Sprachbezeichnung eingetragen. Die nichthebräischen Sprachen der Juden sind der jeweiligen Ausgangssprache zugeordnet: Judendeutsch, Jüdisch (sic!) bei Deutsch, Judenpolnisch, Judenspanisch bei Polnisch bzw. Spanisch. Unter " Theologia biblica" finden sich einige hebräische Konkordanzen. Es folgen insbesondere in den bekannten Textreihen (Patrologia Orientalis, Corpus Scriptorum Christianorum Orientalium und wenige kleinere Reihen) die Werke orientalischer Kirchenväter und anderer christlicher Autoren des Orients.

2.414 Auf Werke zur Geschichte der orientalischen Kirchen (soweit sie nicht der griechischen Kirche zugeordnet werden) folgen die zur jüngeren jüdischen Religionsgeschichte (ältere s. " Historia ecclesiastica universalis") sowie Zeitschriften und Reihen zu jüdischen und judaistischen Studien. Werke zur Geschichte des Islam mit zahlreichen Texten in arabischer Sprache schließen sich an, ebenso Eintragungen zu Babis und Baha'is. Die Geschichte asiatischer Religionen ist hier vertreten, darunter Sammlungen und Reihen in mehrsprachigen Textausgaben. Unter " Historia ecclesiastica rituum" sind insbesondere Zeitschriften und Reihen wie auch Sammelwerke zur Religionswissenschaft eingestellt, darunter Schriften u. a. zu Juden und Türken, aber auch zur Liturgie der Ostkirchen, so der griechischen und russischen.

2.415 " Theologia thetica" verzeichnet Schrifttum zur Dogmatik, Quellen und Sekundärliteratur. Unter den Ostkirchen ist vor allem die griechische Kirche berücksichtigt, aber auch das Judentum ( s. a. " Rabbinica"), u. a. mit Flavius Josephus und Philo Judaeus. Die " Theologia Mohammedana" gliedert sich in Koran, Prophetentradition, Koranexegese, Theologie, Mystik, Geschichte und Recht. Unter " Theologia irenica" finden sich Schriften zur Judenbekehrung, unter " Theologia polemica" die gesammelte polemische und apologetische Literatur des 16. bis 18. Jhs, insbesondere das Judentum betreffend, aber auch den Islam.

2.416 Schriften zur Judaistik sind mit Ausnahme von Bibelausgaben an der Systemstelle " Rabbinica" zusammengefaßt, vor allem jüdische Autoren hebräischer Sprache. Die nahezu 1000 Titel stammen zwar zu zwei Fünfteln aus dem 19. Jh, doch sind das 16. bis 18. Jh gleichfalls gut vertreten (126, 188, 219 Titel), z. B. mit Drucken des 16. Jhs aus Konstantinopel und Adrianopel. Den größten Anteil machen Schriften zur Religion aus, doch findet sich auch in den anderen Bereichen dichtes Material (s. " Scriptores historiae Judaicae" oder " Lexicographi et grammatici"), darunter mehrere naturwissenschaftliche Titel.

2.417 Literatur und Quellen zum zeitgenössischen Recht einzelner Länder stehen unter " Jus statutarium" neben Werken der Rechtsgeschichte. Die Titel zu Afrika betreffen in der Mehrzahl koloniales Recht, außerdem das Recht der Muslime. Unter Armenien und Palästina finden sich Werke zum Recht der Kreuzfahrerstaaten. Indien, Niederländisch-Indien, China und Japan sind ausführlich berücksichtigt. Die Literatur stammt überwiegend aus dem 19. Jh (jedoch unter Persien z. B. eine Quelle aus vorislamischer Zeit). Groß ist der Anteil originalsprachiger Literatur.

2.418 Beim Völkerrecht enthält der Abschnitt zu abhängigen Ländern (" De republica alteri subjecta") zahlreiche Rechtsstudien über Kolonien, Protektorate und Mandate, darunter zu Palästina und den arabischen Ländern. Darüber hinaus wird vor allem das Minderheitenrecht, nicht zuletzt die Nationalitätenfrage ( z. B. griechische und türkische Minderheiten in Kleinasien und Griechenland) behandelt.

2.419 Unter " Politica" findet sich Material zur Geschichte der Juden in der Neuzeit, vor allem zur Judenemanzipation, daneben pro- und antisemitische Literatur. " Didactica" enthält Werke zum hebräischen Sprachunterricht (soweit nicht mehr unter " Linguistica"). Unter den Enzyklopädien ist die elfbändige Enzyklopädie Da'irat al-ma'arif (Beirut und Kairo 1876-1900) von Butrus al-Bustani zu nennen.

2.420 Den Historischen Hilfswissenschaften (" Historiae subsidia"), deren Literatur im übrigen bei der Geschichte der Erdteile und Länder versammelt ist, sind vor allem Tafelwerke des 19. Jhs zugeordnet. Abbreviaturen, Diplomatik, Sigillographie und Genealogie weisen nur wenige Titel auf. Reicher sind Werke zur Chronologie vorhanden, die arabischen unter " Muhammedani", außerdem Werke zum vorkolumbianischen Mexiko. Kalender und chronologische Tafeln, darunter je eine aus dem islamischen Spanien und aus der Mongolei, mehrere aus Britisch-Indien, schließen sich an. Unter den wenigen Zeitungen sei Halil Huris Hadiqat al-akhbar (Beirut 1858-1866) erwähnt.

2.421 Unter " Antiquitates" finden sich Werke zu den Altertumswissenschaften bis zum Ende der griechisch-römischen Antike. Der Alte Orient ist vor allem mit Ägypten gut vertreten. Sammelwerke, Reihen und Zeitschriften, dann Schriften zu Religion und Gottheiten, Tierkulten und Mumien schließen sich an. Der übrige Vordere Orient, darunter Mesopotamien, ist in den Ägypten vorausgehenden Abschnitten z. T. ausführlich behandelt. Erwähnenswert sind Schriften zu Religion und Mythologie des Orients, Persiens, Indiens und Ägyptens. Hinzu kommen unter " Antiquitates politicae" Werke zu Mesopotamien und zu Ägypten. (Zur allgemeinen und politischen Geschichte der alten Völker des Orients s. " Historia Africae/Asiae".) Werke zur Papyruskunde bilden den Abschluß.

2.422 Unter " Archaeologia" wurden Werke zum alten Vorderen Orient und Äygpten gesammelt, z. B. zu Sammlungen in Museen auf der asiatischen und afrikanischen Seite des Mittelmeeres. Von größerer Bedeutung sind Werke zu den orientalischen und ägyptischen Sammlungen im besonderen, einschließlich koptischer und islamischer Bestände. Es folgt Literatur zu archäologischen Zeugnissen im allgemeinen, darunter auch zu griechischen Denkmälern Ägyptens, insbesondere aber zur orientalischen Baukunst in Ägypten.

2.423 Bei den " Inscriptiones" finden sich Schriften zur Papyruskunde. Neben Werken zu Indien und China nehmen Schriften zu den punischen und phönizischen, den arabischen, vor allem zu den ägyptischen Inschriften breiten Raum ein. Bei " Numismatica" sind manche private und öffentliche Sammlungen gelegentlich orientrelevant. Werke zur orientalischen Numismatik betreffen in erster Linie islamische Münzen, darunter auch die von Thomas Christian Tychsen beschriebene Göttinger Sammlung. Werke zu Persern und Parthern beschränken sich auf die vorislamische Zeit. Numismatische Studien zu den Judäern und Chaldäern stammen vorwiegend aus dem 18. Jh, die zu Indern und Chinesen aus dem 19. Jh.

2.424 Im Bereich der allgemeinen Geschichte stehen orientalische Chroniken, unter den originalsprachigen Texten überwiegend arabische. Werke zur Geschichte der Kreuzzüge im allgemeinen schließen sich an, darunter einige Quellen des Vorderen Orients, meist in Übersetzungen oder zweisprachig. Zur Geschichte der Ritterorden s. " Historia ecclesiastica ordinum" bzw. Geschichte der einzelnen Länder. Zur Kolonialgeschichte finden sich Werke unter " Politica I", zu mehreren Kolonien jeweils unter der Geschichte der " Mutterländer", zu einzelnen Kolonien unter der Geschichte des betreffenden Landes.

2.425 Wichtige Werke der islamischen Geschichte stehen unter " Historia Hispaniae" ( u. a. zu Granada) mit den " Scriptores de Mauris", mit Schwerpunkt im 17. Jh. Die " Historia Turcica" (s. o. 2.294) behandelt neben der Geschichte des Osmanischen Reiches vor allem die Auseinandersetzung Europas mit der Türkei ( s. a. " Historia universalis VIII und IX", Index). Es folgen Schriften zu Sitten und Gebräuchen der Türken, zu den Türkenkriegen und zur türkischen Geschichte (unter " Scriptores universales"). Ab Sulaiman II. überwiegt das jeweils zeitgenössische Schrifttum, im 19. Jh die historische Forschung. Etwa 58 Prozent der Werke dieser Teile liegen in Türkisch oder in Übersetzungen vor. Schrifttum zu einzelnen osmanischen Ländern (Makedonien, Albanien) in Europa bildet den Abschluß.

2.426 Die " Historia Asiae" (s. o. 2.300) beginnt mit allgemeiner Literatur zu Asien, Afrika und Amerika, darunter Länderkunden und auch Entdeckungsreisen, gefolgt von Zeitschriften, Reihen und übergreifenden Einzelwerken. Genannt seien Fundgruben des Orients ( Wien 1809-1818) zusammen mit den auf sie kritisch reagierenden Veröffentlichungen, das Journal Asiatique (Paris 1822 ff.) oder The Oriental Magazine and Calcutta Review (Calcutta 1823-1828); außerdem die Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes, u. a. von Heinrich Ewald, Göttinger Orientalist und einer der " Göttinger Sieben", herausgegeben (Göttingen, dann Bonn 1837 ff.). Vorhanden sind alle bekannten orientalistischen Zeitschriften, wie z. B. die Revue de l'Orient, de l'Algérie et des colonies (Paris 1843 ff., seit 1847 mit diesem Titel), außerdem Sitzungsberichte von Gesellschaften und Akademien sowie der Orientalistenkongresse. Die von orientalistischen Gesellschaften herausgegebenen Reihen ( s. a. " Physico Mathematica") enthalten nicht selten Textausgaben. Allgemeine Zeitschriften zu Asien wie das Giornale della Società Asiatica Italiana (Rom u. a. 1887 ff.), aber auch zur Kreuzzugsgeschichte sind erwähnenswert.

2.427 Zu Landeskunde, Reisen und Geographie, Religion und Staatswesen Kleinasiens sowie zu den Historischen Hilfswissenschaften liegen zahlreiche Werke vor. Es folgen mit dichtem Bestand Armenien, nach Georgien dann die übrigen Länder des Kaukasus ( s. a. " Mare Caspium"). Unter " De Semitis" sind neben allgemeinen Werken und Teilsammlungen ( z. B. Julius Wellhausen, Skizzen und Vorarbeiten, Berlin 1884-1899) Werke zu semitischen Völkern sowie zur Geschichte des Alten und biblischen Orients eingestellt.

2.428 Unter Palästina (s. o. 2.305) sind Werke zu Jerusalem hervorzuheben, unter Syrien zu den bedeutenden Orten von Aleppo bis Ugarit, des weiteren Werke zu den lateinischen Kreuzfahrerstaaten sowie zu einzelnen religiösen Gruppen Syriens ( u. a. Maroniten, Drusen). Besonderes Interesse verdienen hier zeitgenössische Berichte des 18. und 19. Jhs. Der Orient und seine Archäologie findet sich vorwiegend bei Assyrien und Babylonien. Es folgen Werke zur Landeskunde Arabiens und zur vorislamischen Geschichte der Arabischen Halbinsel und der unmittelbar benachbarten Gebiete. Schriften zur allgemeinen Geschichte der arabisch-islamischen Reiche (mit einem großen Anteil arabischsprachigen Schrifttums) schließen sich an. Auch zu Persien liegt überwiegend persisches Schrifttum vor, darunter im Bereich Religion auch zum Sufismus. Unter " India orientalis et occidentalis" sind auch Titel zur Neuen Welt aufgelistet.

2.429 Innerhalb der " Historia Asiae" nimmt Indien den größten Raum ein (s. o. 2.311-2.314). Die älteren europäischen Werke seit dem 16. Jh sind gut vertreten. Das Schwergewicht liegt jedoch beim 18. und 19. Jh, vor allem bei den aus Indien stammenden Drucken. Relativ gering ist der Anteil an Drucken in indischen Sprachen, relativ groß die Zahl persischer Werke (überwiegend als Übersetzungen). In chronologischer Folge finden sich Werke zum alten Indien, den islamischen Reichen und gesondert zu den Großmoguln. Hinzu kommen Schriften zu den einzelnen Ländern Indiens (vor allem Zeitschriften und archäologische Studien), zur Geschichte britischer, französischer, niederländischer, dänischer und portugiesischer Präsenz auf dem Subkontinent, zu den im Norden angrenzenden Ländern Nepal, Tibet, Kabul, Annam, Assam und Burma (zum letzteren zahlreiche Einträge aus dem 19. Jh) sowie zu Indochina. Viele Werke des 19. Jhs zu den " Insulae Maris Indici" behandeln die ehemals niederländischen Besitzungen und die Philippinen.

2.430 Zu Ostasien, China, Korea (mit zahlreichen originalsprachigen Werken des 19. Jhs) und Japan liegt ein seit dem 16. Jh gewachsener Bestand vor (s. o. 2.315-2.316). Zu Nord- und Zentralasien seien Werke über Skythen und andere alte Völker, die mit Griechenland oder Rom in Berührung kamen, genannt. Unter " De Russia Asiatica" liegen zum russischen Ausgreifen nach Zentralasien zahlreiche Studien besonders aus dem 18. und 19. Jh vor. Die Untergruppe " De rebus Tataricis et Mongolicis" bietet reiches Schrifttum seit dem 16. Jh.

2.431 Der Bestand zur Geschichte Afrikas (s. o. 2.317-2.324) umfaßt Werke zur Entdeckungsgeschichte ( s. a. die Geschichte der " Entdeckernationen", z. B. " Historia Lusitaniae") sowie einige allgemeine Zeitschriften und Reihen, u. a. das Bulletin de Correspondance Africaine (Algier 1882 ff.). Werke zu den afrikanischen Kolonien, nach Landesnamen gegliedert, schließen sich an. Innerhalb Nordafrikas bildet Ägypten einen Schwerpunkt mit Werken vor allem des 19. Jhs, die auch die Cyrenaica einbeziehen.

2.432 In den Bereichen Philosophie, Architektur und Musik sind ebenfalls Werke zur Orientalistik vertreten. Unter " Philosophi antiqui" finden sich Schriften zu den Chinesen, unter denen des " Mittelalters" Inder und Araber (vgl. auch Scholastik), unter " Philosophia dogmatica" originalsprachige oder übersetzte Werke orientalischer Philosophen, vor allem die Philosophen Indiens mit Werken des 19. Jhs. Unter " Occidentales" des Mittelalters liegen Schriften der Araber und Juden vor. Die Metaphysik weist im Abschnitt Mittelalter nur Werke arabischer Philosophen auf. Die Schriften zur Baukunst Asiens und Nordafrikas sind unter " Mathesis architecturae" eingeordnet, die zur Musik der Ägypter und Juden unter " Ars musica".

2.433 Zur Philologie vgl. vor allem die sich unten anschließenden Kapitel 2.439-2.441 " Philologien des Vorderen Orients und Afrikas", 2.442-2.469 " Süd- und südostasiatische Philologien" sowie 2.470-2.483 " Ostasiatische Philologien". Hier wird allein die Gliederung orientalischer Philologien insgesamt skizziert. Zur Literaturwissenschaft finden sich unter " Scriptores varii argumenti" u. a. Quellen zu den Kreuzzügen. Textausgaben, Reihen und Zeitschriften, die mehrere Sprachen und Literaturen betreffen, leiten die den " Orientales" zugeordneten Bestände ein. Zu Beginn der " Poetae Asiatici" sind mehrere asiatische Literaturen betreffende Anthologien des 18. und 19. Jhs verzeichnet. Es folgt die Dichtung einzelner Völker und Länder, so der Chinesen und Japaner, der Inder und Malaien, Hebräer, Syrer und der übrigen Völker des Vorderen Orients bis hin zu Türken, Armeniern, Kaukasiern und Afghanen. Unter " Fabulae romanenses" stehen Titel zur Prosa orientalischer Völker. Die Gruppe " Adagia" (Sprichwörter) hat ihren Schwerpunkt bei den Arabern.

2.434 Die Abteilung " Sprachwissenschaft" (Linguistica) beginnt mit vermischten Schriften, die bis in das 19. Jh. den Orient stärker als Europa berücksichtigen. Erwähnung verdienen mehrsprachige Lexika, die vielfach das Hebräische, teilweise das Arabische, Persische und andere Sprachen berücksichtigen. Unter " De Scriptura" (über Ursprung und Geschichte der Schrift) sind der Vordere Orient, aber auch der Kaukasus und Indien berücksichtigt. Gleiches gilt für " De literis" mit Werken zu verschiedenen Schriften, zu Umschrift und Lautschrift. Beginnend mit den semitischen Sprachen sind Werke zu Sprachen Asiens, Australiens und der Inselwelt des Indischen und Pazifischen Ozeans unter " Linguistica II" zu finden. Die Sprachen Afrikas und Amerikas sind in " Linguistica X" zusammengefaßt.

2.435 Die Gruppe " Physico-mathematica" (s. u. 2.612-2.613) umfaßt Literatur zur Naturkunde und Naturwissenschaft im allgemeinen, zur Theorie der Naturwissenschaften, zur Naturphilosophie, aber auch zur materiellen Kultur. Arbeiten zur Orientalistik finden sich vor allem bei Museen und Naturalienkabinetten, darunter Franz Wilhelm Sieber, Über ägyptische Mumien ... nebst dem beschreibenden Verzeichnisse meiner auf einer Reise durch Creta, Ägypten und Palästina gesammelten Alterthümer, Natur- und Kunstprodukte ( Wien 1820). Abhandlungen und Veröffentlichungen wissenschaftlicher Gesellschaften schließen sich an ( s. a. 2.442-2.469 " Süd- und südostasiatische Philologien"). Hervorzuheben sind Publikationen der britischen Royal Asiatic Society, die neben Indien und Ceylon auch Südostasien, China und Korea betreffen, außerdem die Arbeiten zu Südafrika, zum Sudan und zu Ägypten ( z. B. das Bulletin de l'Institut Egyptien, Alexandria und Marseille 1859 ff.) sowie die Veröffentlichungen der " American Philosophical Society".

2.436 Die orientalische Astronomie (s. a. 2.616) findet besondere Berücksichtigung, beginnend mit Arbeiten zu Ostasien, zahlreichen Studien zu Indien, Ägypten, Assur und Babylon. Im umfangreichen Bestand der arabisch-islamischen Astronomie liegt der Schwerpunkt auf dem 16. und 17. Jh. Die abendländische Astronomie des Mittelalters spiegelt die Auseinandersetzung mit dem arabischen Erbe, vertreten durch Gerardus de Cremona, darunter einige Inkunabeln; außerdem ist Literatur zum Astrolabium vorhanden.

2.437 Im Abschnitt " Magia" liegen Werke zur orientalischen und jüdischen Magie vor und zu den Geheimwissenschaften, darunter Zauberei, Amulette, Weissagung, Teufel, Traumdeutung etc. In der Chemie ist die arabisch-islamische Wissenschaft (in erster Linie Gabir Ibn-Haiyan) vertreten, in der Mineralogie die Werke von Avicenna und al-Biruni. Bei der Botanik des Alten Orients und Ägyptens sind Schriften zur Mythologie der Pflanzen verzeichnet (zur Flora Asiens s. u. 2.679). Die " Medicina vetus" (s. u. 2.705) weist über 20 Inkunabeln auf, u. a. von Mesue und Avicenna. Vor allem aus dem 19. Jh stammen zahlreiche Werke zur Medizin Indiens. Innerhalb der " Medicina practica" findet sich außerdem ein Abschnitt zur Volksmedizin Außereuropas.

2.438 Die Uffenbach-Bibliothek (s. u. 2.755) besitzt einige seltene Titel wie das anonyme Werk L'état présent de la Chine en figures (Paris 1697) oder Georg Jacob Kehr, Monarchae mogolis numisma explicatum (Leipzig 1725). Die Gauß-Bibliothek (s. u. 2.756) enthält z. B. Placido Sukias Somal, Quadro della storia letteraria di Armenia (Venedig 1829) oder von Guillaume Thomas François Raynal A philosophical and political history of the settlements and trade of the Europeans in the East and West Indies (London 1777). Philologien des Vorderen Orients und Afrikas

2.439 Da sich Bücher in außereuropäischen Sprachen in nahezu allen Sachstellen finden, ist es unmöglich, den Umfang der Bestände in einzelnen Sprachen exakt zu bestimmen. Die Beschreibung konzentriert auf die Hauptstellen bei den Philologien (" Poetae asiatici" bis " Linguistica", insgesamt ca. 1500 Titel). An Werken, die mehrere außereuropäische Philologien zugleich behandeln, liegen 92 Titel vor (16. Jh 3, 17. Jh 18, 18. Jh 22, 19. Jh 49). Zu semitischen Philologien im allgemeinen und zu " kleineren" semitischen Sprachen (Aramäisch, Altsüdarabisch, Äthiopisch etc. außer Hebräisch und Arabisch) sind 195 Titel vorhanden (16. Jh 5, 17. Jh 31, 18. Jh 24, 19. Jh 135).

2.440 Obwohl das Hebräische außerhalb der Philologie unter " Rabbinica" eine eigene sachlich weiter gefaßte Systemstelle hat, gehört es mit knapp 450 Titeln auch hier zu den reich besetzten Philologien (16. Jh 50, 17. Jh 80, 18. Jh 142, 19. Jh 185 Titel). Es wird hierin auch nicht vom Arabischen übertroffen, dessen Studium bald nach Gründung der Universität begann (16. Jh 4, 17. Jh 33, 18. Jh 69 Titel). Erst im 19. Jh setzten dort mit 314 Titeln unter dem Orientalisten Ferdinand Wüstenfeld (1808-1899) größere Erwerbungen ein. Arabische Werke und solche zum arabisch-islamischen Raum sind auch in weiteren Sachgebieten reich vertreten.

2.441 Die Iranische Philologie einschließlich der kleineren iranischen Sprachen ist mit 2 Titeln aus dem 18. Jh und 37 aus dem 19. Jh vertreten. Das Neupersische umfaßt rund 190 Titel (17. Jh 9, 18. Jh 23, 19. Jh 154), das Armenische 61 Titel (17. Jh 5, 18. Jh 8, 19. Jh 48). Vor 1900 sind die kaukasischen (17. Jh 2, 19. Jh 5) und afrikanischen Philologien (19. Jh 3) sowie das Ägyptische (19. Jh 3) nur schwach vertreten.

Werner Schwartz

Süd- und südostasiatische Philologien

2.442 Der Hauptanteil der historischen Buchbestände aus den süd- und südostasiatischen Philologien entfällt auf den Kernbereich der Indologie, die Sanskrit-Philologie. Aufgrund ihrer vergleichsweise kurzen Geschichte als akademische Disziplin an der Göttinger Universität seit 1826/27 beschränken sich die philologischen Bestände, mit einigen Ausnahmen des 18. Jhs, auf das 19. Jh. Da sich die Indologie mit allen Erscheinungsformen der indischen Kultur beschäftigt, sind auch die Bestände zu Geschichte, Religion usw. berücksichtigt. Ferner ist auf die im weitesten Sinne " indienkundliche" Literatur aus der Zeit vor der Etablierung des Faches hinzuweisen, insbesondere auf die zahlreichen Reiseberichte: ein Titel aus dem 16. Jh, 8 aus dem 17. Jh und 18 aus dem 18. Jh verteilen sich auf die verschiedenen Abteilungen mit Schwerpunkten in " Itineraria" und " Historia Asiae".

2.443 Die Anfänge der Indologie sind eng mit der britischen Kolonialgeschichte verknüpft. Für den ersten Aufbau des indienkundlichen Bestandes waren die guten Verbindungen der Bibliothek mit englischen Buchhändlern von großem Nutzen. Begünstigt durch die politischen Verbindungen Hannovers gelang es ferner, Beziehungen zu den britischen Kolonialbehörden aufzubauen, so schon Ende des 18. Jhs zur East India Company. So gelangten auch ansonsten schwer erhältliche, in Indien erschienene Bücher nach Göttingen, teils durch Kauf, teils als Geschenk (etwa ab 1860 vom Secretary of State for India, später vom India Office). Auch konnten früh direkte Kontakte nach Indien geknüpft werden, etwa zur Asiatic Society in Kalkutta, die die von ihr herausgegebene Bibliotheca Indica von Beginn an (1849) als Geschenk übersandte ( s. u. 2.457 " Scriptores varii argumenti"). Wesentlich gefördert und ausgebaut wurden diese Verbindungen durch Georg Bühler, der in Göttingen bei Theodor Benfey studiert und ab 1862 an der Bibliothek als Assistent gearbeitet hatte. Er und Franz Kielhorn machten sich durch Zusendung zahlreicher Buchgeschenke aus Indien um den Aufbau der indologischen Bestände verdient. Weitere Geschenke stammen von in- und ausländischen Fachvertretern, so von Franz Bopp (1822) und John Muir (1858-1861). Hinzu kamen Ankäufe von ehemaligen Kolonialbeamten, Missionaren, Indienreisenden usw.

2.444 Die seit dem frühen 19. Jh beständig anwachsende indologische Buchproduktion wurde in großer Vollständigkeit laufend erworben. Einzelne Lücken ließen sich später schließen, etwa aus Nachlässen wie denen des französischen Indologen Eugène Burnouf (1855) sowie von Franz Kielhorn (1908, darunter Hss.), Hermann Oldenberg (1921), ebenfalls Professor in Göttingen, und Richard Fick (Direktor der Bibliothek 1921-1932).

2.445 Die Beschreibung der 1980 Titel folgt der Anordnung des Systematischen Katalogs. In der Abteilung " Encyclopaediae" steht eine 22bändige in bengalischer Sprache, der Bisva Kosa ( s. a. " Didactica" 2.451). Die " Historia literaria librorum" enthält die Kataloge indischer Hss., gegliedert nach Aufbewahrungsort und -art in europäischen und indischen Bibliotheken und Privatsammlungen. Von den 141 bei Klaus Ludwig Janert verzeichneten Titeln sind 108 im Bestand, davon 78 selbständig erschienene (4 aus dem 18. Jh) und 30 unselbständige. Zu dieser Sammlung trugen Georg Bühler und Franz Kielhorn maßgeblich bei. Des weiteren finden sich hier, auf diverse Stellen verteilt, 6 Kataloge von südostasiatischen Hss., 3 Bibliotheks- und Handschriftenkataloge aus Niederländisch-Indien, 20 Buch- und Bibliothekskataloge sowie 16 Antiquariatskataloge zu Südasien.

2.446 Unter " Historia literaria universalis" finden sich 5 allgemeine Titel zur Geschichte der indischen Literaturen, 8 zur Sanskritliteratur, einer zur neuindischen, 2 zur Hindustani-(Urdu-)Literatur. Erwähnt sei die Geschichte der Sprachwissenschaft und orientalischen Philologie (München 1869) des Göttinger Indologen Theodor Benfey, die ausschließlich auf den Beständen der Göttinger Bibliothek fußt. In der Unterabteilung " Philologiae" sind 9 Titel teils allgemeinen Charakters, teils zu einzelnen Aspekten verzeichnet, in den folgenden Unterabteilungen 3 zur indischen Astronomie (davon einer aus dem 18. Jh), einer zur Märchenforschung, 3 zu Dichtkunst und Theater. Die " Historia literaria biographica" enthält, dem Mangel an verläßlichen biographischen und (litera tur-)geschichtlichen Daten entsprechend, nur 3 Titel, 2 davon über den Grammatiker Panini (vgl. " Linguistica II").

2.447 Die Abteilung " Biblia" weist Bibelübersetzungen in 13 südasiatische Sprachen nach, zuweilen das einzige gedruckte Zeugnis in der jeweiligen Sprache, darunter diverse Missionsdrucke aus Tranquebar und Serampore (8 aus dem 18. Jh und 27 aus dem 19. Jh). Von den Übersetzungen in acht südostasiatische Sprachen entfallen eine auf das 17. Jh, 3 auf das 18. Jh und 11 auf das 19. Jh. Das 1714 in Tranquebar erschienene Neue Testament in Tamil (Quatuor evangelia et acta apostolorum) ist die erste gedruckte Übersetzung in eine indische Sprache überhaupt ( s. u. 5.2 Jefcoate).

2.448 Reiche indologische Bestände bietet die " Historia ecclesiastica ecclesiarum", darunter die Übersetzungsreihe Sacred Books of the East mit 30 Bdn indischer religiöser Texte. Unter " De religione Indorum" stehen 223 Titel, davon 95 philologische (Textausgaben, Übersetzungen und textbezogene Studien; s. u.) und 128 religionswissenschaftliche, davon 35 zu den indischen Religionen allgemein (je 2 aus dem 17. und 18. Jh), 45 zum Hinduismus, 45 zum Buddhismus (davon 3 aus dem 18. Jh), die übrigen zu anderen indischen Religionen. Die Anordnung ist unsystematisch; insbesondere die Texte des Hinduismus und des Buddhismus sind stark vermischt.

2.449 Die zur christlichen Mission in Indien verzeichneten Schriften bieten interessantes Material für die indische Religionsgeschichte. Von Interesse sind zahlreiche Missionsschriften in indischen Sprachen. Ähnliches gilt für die Abteilung " Theologia thetica", die ebenfalls Missionsschriften und Katechismus-Übersetzungen in indische Sprachen enthält, darüber hinaus eine frühe französische Übersetzung des Gesetzbuchs des Manu nebst anderen religiösen Texten. Unter den zahlreichen, auf verschiedene Stellen verteilten Tranquebar-Drucken findet sich auch die Brevis delineatio missionum operis (1717) von Bartholomaeus Ziegenbalg und Johann Ernst Gründler.

2.450 Unter " Jus statutarium XVII: Asiae" (s. o. 2.94) finden sich 7 allgemeine Werke der Rechtsliteratur in Sanskrit, beginnend mit Nathaniel Brassey Halheds Code of Gentoo Law (London 1777), dem ersten Gesetzestext in Sanskrit, der (über das Persische) in eine europäische Sprache übertragen wurde, nebst deutscher Tertiärübersetzung von Rudolf Erich Raspe (Hamburg 1778). Hierher gehören auch die unter " Historia ecclesiastica ecclesiarum" und " Theologia thetica" eingestellten Ausgaben und Übersetzungen von Manus Gesetzbuch. Unter " Indiae orientalis: Systemata" finden sich, auf die einzelnen Unterstellen verteilt, weitere 13 Sanskrit-Texte.

2.451 Die Gruppe " Didactica" weist Radhakanta Devas Sabdakalpadruma, ein großes enzyklopädisches Wörterbuch des Sanskrit, auf. Reiche indienkundliche Bestände bietet die Abteilung " Itineraria" (s. o. 2.187). Von den 78 für Indien (einschließlich Ceylon) verzeichneten Titeln entfallen 6 auf das 16. Jh, 19 auf das 17. Jh, 26 auf das 18. Jh, 27 auf das 19. Jh.

2.452 Die Abteilung " Historiae subsidia" weist unter " De Indorum chronologia" 5 auf der indischen astronomisch-astrologischen Literatur fußende Abhandlungen zur indischen Zeitrechnung auf. Es folgt je ein Werk zum tibetischen und malaiischen Kalender. An Kalendern sind 2 zoroastrische, ein hinduistischer Pancanga- und 3 in Tranquebar gedruckte Kalender aus dem 18. Jh zu erwähnen. Unter " Antiquitates sacrae Mythologia" finden sich 7 indienbezogene Titel zur vergleichenden Mythologie und Kosmologie. Unter " Archaeologia" ist auf einen frühen Abriß der indischen Kunstgeschichte von Ernest Breton hinzuweisen (vgl. " Artes plasticae"). Die Abteilung " Inscriptiones" verzeichnet 8 Titel zu indischen Inschriften, darunter einen aus dem 18. Jh; 5 Kataloge von bedeutenden indischen Münzsammlungen schließen sich an.

2.453 Die Abteilung " Historia Asiae I" weist neben zahlreichen allgemein orientalistischen Zeitschriften und Reihen auch 4 ältere, in Indien erschienene Zeitschriften aus (32 Bde). In " Historia Asiae II" findet sich ein reicher Bestand an indienkundlichem Schrifttum (s. o. 2.311-2.314), u. a. Schriften zur Landeskunde (2 Titel aus dem 17. Jh, 7 aus dem 18. Jh und 19 in 61 Bdn aus dem 19. Jh). Das Spektrum reicht von Alexander Cunninghams Ancient geography of India (London 1871) über den Imperial Gazetteer (London 1881), die großen Serien des Archaeological Survey of India (Reports; New Imperial Series), Werke über Architektur und Kunst, 3 Titel zur Epigraphik bis hin zu den Aquatinta-Szenen des ausgehenden 18. Jhs (William Hodges; Thomas und William Daniell). Hier finden sich auch 3 arabische Texte zur indischen Landeskunde, darunter das Indienbuch des Alberuni nebst englischer Übersetzung.

2.454 Die allgemeinen Werke zur indischen Geschichte enthalten viel philologisch Relevantes, darunter 4 Sammelwerke und 4 indologische Zeitschriften (in 52 Bdn) nebst 2 Zeitschriften (in 44 Bdn) zur Kunde Niederländisch-Indiens, ferner u. a. je 3 Titel zur indischen Religionsgeschichte und zur Ethnologie. Es folgen Titel zur älteren Geschichte Indiens, vorwiegend mit philologischen Arbeiten (20), darunter auch John Muirs Original Sanskrit Texts und die gesammelten Werke von Horace Hayman Wilson.

2.455 Zur Geschichte einzelner Regionen liegen neben Ausgaben bzw. Übersetzungen von Chroniken aus Rajasthan, Gujarat, Bengalen (mit den kartographischen Werken James Rennells), Malabar und Ceylon u. a. ein Sanskrittext zur Lebensweisheit und eine Abhandlung über das Stiftungsrecht der Parsen vor. Daneben findet sich einiges aus den historischen Hilfswissenschaften (s. o.), wie z. B. die Epigraphia Carnatica (Bangalore 1886-1894). Der ebenfalls hier verzeichnete Census of India ist vorhanden für die Jahre 1864, 1871, 1881, 1891 (73 Bde).

2.456 In der Abteilung " Philosophia I: In universum" steht unter den Schriftenreihen die Vizianagram Sanskrit Series mit Textausgaben von Sanskritwerken philosophischen Inhalts (13 Titel). Die Sachstelle für die philosophischen Systeme Indiens umfaßt 11 Abhandlungen sowie 32 Textausgaben und Übersetzungen von Sanskritwerken. Von diesem Bestand entfallen 10 auf Vedanta, 9 auf Nyaya, 8 auf Yoga und 5 auf die übrigen Systeme. Hinzu kommen einige Übersetzungen von Sanskrittexten sowie großenteils in Indien erschienene Schriften von Annie Besant und anderen namhaften Vertretern der Theosophie aus einer 1942 erworbenen, ca. 1000 Titel umfassenden theosophischen Privatbibliothek, die auch 2 frühe Übersetzungen der Bhagavadgita enthält. Zur indischen Kunst sind lediglich 2 Serien und ein Sanskrittext zur Ikonographie des Gottes Visnu vorhanden. Fünf Titel zur indischen Musik bilden den Abschluß.

2.457 Am Anfang der philologischen Kataloge steht die Abteilung " Scriptores varii argumenti" mit umfangreichen indologischen Beständen. Unter " Scriptores plura" sind hier 23 indologische Serien verzeichnet (370 Bde, davon 2 aus dem 18. Jh), beginnend mit Einzelstücken und kleineren Serien sowie dem Grundriß der indo-arischen Philologie und Altertumskunde (Straßburg 1896 ff., 14 Bde). Den Hauptanteil bilden die 8 großen Sanskrit-Textserien des 19. Jhs, darunter die Bibliotheca Indica (Kalkutta 1849 ff., 140 Bde), die von Georg Bühler und Franz Kielhorn begründete Bombay Sanskrit Series (Bombay 1869 ff., 60 Bde), die Anandasrama Sanskrit Series (Poona 1888 ff., 43 Bde) und der Pandit (Benares 1866 ff., 22 Bde).

2.458 Die Gruppe " Poetae Indici" (ca. 330 Bde) enthält neben Werken zur Lyrik z. B. auch Spruchdichtungen des Bhartrhari, Erzählungen und philosophische Texte. Vorangestellt sind 5 Bde zu Poetik und Metrik, 7 Anthologien sowie die beiden vornehmlich der Schönen Literatur gewidmeten Kavyamala-Textserien (die kleine mit 12, die große mit 66 in den Berichtszeitraum fallenden Bänden). Der allgemeine Teil schließt mit 3 Sammelbänden zur Spruchdichtung ( s. a. " Adagia") und 4 Bdn mit Nachdichtungen. Die Anordnung der einzelnen Autoren erfolgte möglichst chronologisch. Zum Veda liegen 11 allgemeine Schriften vor (darunter auch eine Sammlung von Upanisads; vgl. " Historia Ecclesiastica Ecclesiarum"), gefolgt von 45 Titeln zu den vier einzelnen Samhitas.

2.459 Die Sachstelle zum Mahabharata (einschließlich Harivamsa) umfaßt 42 Titel, beginnend mit der Editio princeps (Kalkutta 1834-1839) gefolgt von 6 Anthologien, außerdem 5 Ausgaben und 6 Übersetzungen der Bhagavadgita nebst einer Abhandlung. Zur Nala-Legende sind 9 Titel verzeichnet, 4 zu anderen Abschnitten des Mahabharata, unter " Scriptura illustrantia" 6 Studien. Es folgen in alphabetischer Anordnung die Puranas, religiöse Texte des Hinduismus (insgesamt 20 Titel). Die Stelle zu Valmikis Ramayana bietet die Ausgaben, Übersetzungen und Abhandlungen aus dem 19. Jh in großer Vollständigkeit (11 Titel), beginnend mit der Editio princeps (Serampore 1806/1809). Auch die Hindi-Bearbeitung des Tulsidas ist Valmikis Werk zugeordnet (2 Titel). In deutlicher Anlehnung an die indische Auffassung folgt auf das Ramayana die klassische Dichtkunst des Sanskrit. Von ca. 30 weitgehend chronologisch geordneten Autoren liegen insgesamt 75 Titel vor, 28 davon Versdichtungen Kalidasas.

2.460 Der Bestand an Versdichtungen in neuindischen Sprachen umfaßt 8 Titel, davon einen in Bengali, 2 in Hindustani, je einen in Hindi und Marathi (aber der Sanskritdichtung zugeordnet) und 3 in Tamil. Die darauf folgende Sachstelle " Pali" verzeichnet 2 Werke der buddhistischen Dichtkunst; 3 ebenfalls hierher gehörige Übersetzungen des Dhammapada sind dagegen der Sanskritdichtung zugeordnet. Den Abschluß bilden Dichtungen in Altjavanisch, Singhalesisch und Sundanesisch (ein, 2 und 14 Titel).

2.461 An Dramen sind 67 Titel verzeichnet, hauptsächlich verteilt auf 14 (soweit möglich) chronologisch angeordnete Autorenstellen, beginnend mit Sudrakas Mrcchakatika (3 Ausgaben, 3 Übersetzungen, eine Abhandlung). Wie schon bei der Dichtkunst, liegt der Schwerpunkt auf den Werken Kalidasas (25 Titel), unter denen das Sakuntala herausragt (6 Ausgaben, 11 Übersetzungen und Bühnenbearbeitungen). Auf die übrigen Dramen Kalidasas (Malavikagnimitra mit 3 Ausgaben, Vikramorvasiya mit 4 Titeln) folgen die Werke 10 weiterer Dramatiker, insbesondere Bhavabhuti (3 Bde zum Mahaviracarita, 4 Uttararamacarita, 4 zum Malatimadhava).

2.462 55 Titel liegen zur indischen und 14 zur südostasiatischen Prosadichtung vor, insbesondere Pancatantra (7 Bde), Hitopadesa (8 Bde) und Vetalapancavimsati (7 Bde), gefolgt von Dandins Dasakumaracarita (5 Bde). Den Abschluß bilden 3 Titel zur Sanskrit-Spruchdichtung.

2.463 Die indologischen Bestände zur Linguistik konzentrieren sich auf die ersten beiden linguistischen Abteilungen. " Linguistica I" enthält zur vergleichenden indogermanischen Sprachwissenschaft 56 Titel mit ausdrücklichem Bezug zu süd- und südostasiatischen Sprachen, insbesondere zum Sanskrit. Elf Titel sind zur Verwandtschaft der indogermanischen Sprachen verzeichnet, darunter einer aus dem 18. Jh. Die vergleichende Grammatik bietet 11 Titel; zu grammatischen Teilfragen finden sich 19 Titel, 3 weitere sind dem Vergleich asiatischer Sprachen gewidmet, darunter ein Indian Vocabulary (London 1788). Neun Titel vorwiegend zu indischen und südostasiatischen Schriften kommen hinzu, darunter eine Sammlung in Rom erschienener Alphabete aus dem 18. Jh.

2.464 " Linguistica II" enthält 5 allgemeine Titel zur indischen Philologie. Daran schließt sich die bei weitem umfangreichste Stelle der Abteilung an, " Lingua Sanscritica", beginnend mit 6 allgemeinen Titeln (einer aus dem 18. Jh). Die grammatischen Werke zum Sanskrit verteilen sich auf zwei Stellen: " Grammaticae: Orientales" verzeichnet weitgehend ungeordnet 27 Titel der indischen Grammatiker, davon 4 Ausgaben von Paninis Astadhyayi ( s. a. " Historia literaria biographica"). Unter den Kommentaren zu Paninis Werk ist die Kasika mit 2, Patanjalis Mahabhasya mit 5 Ausgaben vertreten, darunter James Robert Ballantynes Folio-Edition von 1855. Von Bhattoji Diksitas Siddhantakaumudi sind 3 Ausgaben vorhanden, ferner 3 Titel von Vopadeva. Die Stelle " Grammaticae: Occidentales" umfaßt mit 38 Titeln alle namhaften westlichen Werke des Berichtszeitraums.

2.465 An Lexika des Sanskrit folgen einheimische Wörterbücher samt Sekundärliteratur (12 Titel, 5 Ausgaben des Amarakosa, eine aus dem 18. Jh), dazu 7 englische Wörterbücher (nebst 2 Triglotten mit Bengali), 5 deutsche und 2 lateinische. Den Abschluß des Sanskrit bilden Wurzelbücher (5 Titel), Chrestomathien (7) und 7 Ausgaben von Werken der Sanskrit-Poetik.

2.466 Dem Aufbau der Sanskrit-Bestände entsprechen die der " Lingua Pracrita" (7 Grammatiken, ein Wurzelbuch, eine Chrestomathie) und " Lingua Pali" (2 allgemeine Titel, 6 Grammatiken, 4 Lexika, eine Chrestomathie) und der neuindoarischen Sprachen, zu denen 4 allgemeine Titel (Glossare, Specimina) verzeichnet sind. Die umfangreichste Stelle, " Lingua Hindostanica", faßt Hindi und Urdu zusammen (24 Titel: 15 Grammatiken, davon 6 aus dem 18. Jh; 7 Lexika, davon 2 aus dem 18. Jh). Von besonderem Interesse ist hier ein Wörterbuch des Dekkhani-Urdu von H. Harris (Madras 1790). Zur " Lingua Gujarati" sind 3 Grammatiken und ein Wörterbuch vorhanden, zur " Lingua Marathi" 5 Grammatiken (eine aus dem 18. Jh) und 4 Lexika, zur " Lingua Bengali" 7 Grammatiken (davon 2 aus dem 18. Jh) sowie eine Chrestomathie; auf 3 dem Sanskrit zugeordnete Triglotten ist verwiesen. Die übrigen Bestände zu den neuindoarischen Sprachen (12 Titel) verteilen sich auf weitere 9 Sprachen; darunter findet sich auch William Henry Sleeman, Ramaseeana (Kalkutta 1836) nebst verschiedener Abhandlungen über die Thugs. Den Abschluß bilden 11 Titel zur Zigeunersprache sowie 5 Titel zu tibeto-birmanischen und anderen nicht-indoarischen Sprachen.

2.467 Von den indoarischen Sprachen durch Indoiranisch, Ossetisch, Armenisch u. a. getrennt, folgen die " Linguae Dravidicae" mit 29 Titeln, von denen 11 auf das Tamil entfallen, 8 auf Telugu, 4 auf Malayalam ( s. u. " Malaiisch"), je 2 auf Kanaresisch und Brahui. Die Munda-Sprachen schließen sich mit 2 Titeln an. Die Bestände zu den Sprachen Südostasiens sind auf mehrere Stellen verteilt, deren erste 4 Grammatiken und 5 Lexika zum Vietnamesischen (" Lingua Cochinchinesis") sowie 3 Titel zum Thai (" Lingua Siamensis") verzeichnet. Unter den tibeto-birmanischen Sprachen ist das Birmanische (" Lingua Barmanica") mit 4 Titeln vetreten, das Tibetische mit 8, darunter Grammatik und Wörterbuch des Csoma de Körös.

2.468 Es folgen weitere Sprachen Südostasiens, zunächst die Sprachen Indonesiens. Vorangestellt sind ein allgemeiner Titel und die Abhandlung Wilhelm von Humboldts über die " Kawi-Sprache". Das Malaiische ist mit 7 Grammatiken (darunter die von George Henrik Werndly, Amsterdam 1736), 10 Wörterbüchern (4 niederländische, 3 französische, 2 englische, ein lateinisches), 3 Triglotten, einem Alphabet von 1655 sowie 8 aus einer Sammlung von in den holländisch-ostindischen Kolonien gebrauchten Elementar- und Lesebüchern vertreten. Die Stelle zum Malaiischen umfaßt unter " Dialecti" auch das Malayalam. Des weiteren entfallen 4 Titel auf Batak, 2 auf Altjavanisch ( s. o. " Kawi-Sprache"), 4 auf Javanisch und 6 auf Balinesisch. Das danach eingefügte Singhalesische (6 Grammatiken, beginnend mit Joannes Rüells Wörterbuch, Amsterdam 1708) gehört sachlich zu den indoarischen Sprachen des indischen Subkontinents ( s. o.). Ein Titel zum Holontalo, 8 zum Sundanesischen und 2 zum Tagalog beschließen den Bestand zu den Sprachen Südostasiens. (Bestände zu den Südseesprachen: 27 Titel.)

2.469 Die Abteilung " Physico-Mathematica" enthält unter " Societates: Calcutta" 8 Titel in 142 Bdn, davon 30 Bde der Asiatick Researches mit Nebenreihen (einzelne Bände aus dem Besitz Henry Thomas Colebrookes mit handschriftlichen Notizen), sowie die verschiedenen Organe der Asiatic Society (Bengal). Auch die naturwissenschaftlichen Fachkataloge enthalten indologisch Relevantes: 4 astronomisch-astrologische Sanskrittexte und 3 Ausgaben medizinischer Sanskrittexte. Abschließend ist auf die zahlreichen indienkundlichen Dissertationen aus allen Wissenschaftszweigen zu verweisen (s. Klaus Ludwig Janert, Verzeichnis indienkundlicher Hochschulschriften, dem die Göttinger Bestände zugrundeliegen). Sie sind in Sonderkatalogen verzeichnet und konnten hier nicht berücksichtigt werden.

Reinhold Grünendahl

2.470 Der Bestand zum Chinesischen umfaßt ca. 110 Titel, davon 3 aus dem 17. Jh, 11 aus dem 18. Jh und ca. 95 aus dem 19. Jh, größtenteils englischsprachige Literatur mit einzelnen Titeln in Deutsch, Französisch sowie weiteren modernen europäischen Sprachen und Chinesisch. In der Gruppe " Scriptores chorographia Sinensium" (4 Titel) sind Theophil Gottlieb Spitzels De re literaria Sinensium commentarius (Leiden 1660) und Leibniz' Sinica novissima ( o. O. 1699).

2.471 Unter " Scriptores varii argumenti" finden sich 12 Titel in französischer, deutscher, englischer Spra- che, unter " Scriptores plures, Sinicia" 5 Titel, darunter einer von Aleksej Leontiev (Petersburg 1786) sowie die englischen Übersetzungen klassischer chinesischer Werke von James Legge. Zur chinesischen Dichtkunst sind 8 Titel vorhanden, darunter Reimwörterbücher. Hauptsächlich handelt es sich um deutsche und englische Übersetzungen aus den chinesischen klassischen Werken Shijing, Chi-king sive carminum liber (Stuttgart 1830) von Alexandre P. Lacharme und Schiking, chinesisches Liederbuch (Altona 1833) von Friedrich Rückert. Die französische Übersetzung der Eloge de la ville Moukden von Père Joseph Amiot (Paris 1770) ist ebenfalls vorhanden.

2.472 Die 7 Titel " Poetae dramatici orientales Sinici" sind zumeist französische Übersetzungen aus dem 19. Jh, so das Tchao Chi-Cou-Eulh von 1834, das auch in einer Übersetzung von Sorel Desflottes (Peking 1755) vorliegt. Es folgen Übersetzungen chinesischer Komödien, Schauspielstücke und Epiloge aus dem 19. Jh. Die " Fabulae romanenses Sinicae" (12 Titel) sind sämtlich Übersetzungen aus dem Chinesischen, darunter die beiden deutschen Ausgaben von Hao Kieu Tschuen (Hao-ch'iu-chuan " Glückliche Vereinigung"; Leipzig 1766) und die Übersetzungen von Stanislaus Julien und Jean Pierre Abel-Remusat aus dem 19. Jh.

2.473 Die sprachwissenschaftliche Abteilung (15 Titel) enthält Literatur über die chinesische Sprache, Werke von Heinrich Julius von Klaproth und Jean Pierre Abel-Remusat (Discours, Paris 1815) über den Ursprung des Chinesischen, Literatur über das Cochinchinesische sowie über die Aufgaben und Methoden der Sinologie, ferner das chinesische ABC-Buch von Aleksej Leontiev (Petersburg 1779) und die Literaturwerke P'ien-tze lei-pien.

2.474 Grammatiken der chinesischen Sprache sind mit 20 Titeln vertreten. Das älteste lateinische Werk ist von Theophil Siegfried Bayer (Petersburg 1730). Es folgen Stephanus Fourmont, Meditationes Sinicae ( o. O. 1737), eine Grammatik des Mandarin-Chinesischen (Paris 1822) von Jean Pierre Abel-Remusat und mehrere Grammatiken und Sprachlehren in deutscher und englischer Sprache aus der Mitte des 19. Jhs. Vorhanden sind auch Abhandlungen über die chinesische Syntax, Phonologie und Phonetik, das Schriftwesen, Etymologien sowie Bücher zum Erlernen der chinesischen Schriftzeichen.

2.475 Unter den 19 Lexika finden sich zahlreiche ein-, zwei- und dreisprachige Wörterbücher, als ältestes das lateinisch-chinesische Wörterbuch von Christian Mentzel (Nürnberg 1685). Das Gros der Lexika ist in Englisch, darunter mehrere Titel von Robert Morrison, gefolgt von französischen, deutschen, lateinischen und einigen anderssprachigen Titeln. Das " Primer" mit Glossaren, z. B. das Santsi-king (London 1817), das ABC-Buch Tsiän dsu wen (Chien-tzu-wen " 1000-Schriftzeichen") von Philipp Franz von Siebold (Leiden 1833), Dialektwörterbücher des Kantonesischen sowie des Hakka-Dialektes schließen sich an. Die Anthologien in chinesischer Sprache (4 Titel des 19. Jhs) enthalten eine Literaturauswahl in Mandarin-Chinesisch von Robert Thom (Ningpo 1846) und Texte aus den klassischen Werken mit Übersetzungen. Unter " Dialekte" finden sich ebenfalls nur Titel des 19. Jhs, einer davon zum Yünnan-Dialekt, je 2 zum Fuchou- und Nanking-Dialekt und 3 zum Emoi (Amoi).

2.476 Von den 26 Titeln zur japanischen Philologie entfallen 2 Titel auf das 17. Jh, einer auf das 18. Jh und 23 auf das 19. Jh. Sie gliedern sich in 4 Titel in deutscher, 6 in lateinischer, 4 in französischer, 3 in englischer Sprache und 9 in anderen Sprachen. Unter den " Scriptores varii argumenti" sind die Bibliotheca Japonica von Philipp Franz von Siebold (Leiden 1835) und die Zeitschrift Memoirs of the literature College (Tokyo 1887) verzeichnet. Im Abschnitt " Poetae Japonici" ist eine französischsprachige Anthologie von Leon de Rosny vorhanden, Si-ka-zen-yó (Paris 1871). Die " Poetae dramatici Japonici" enthalten einen Titel aus dem 19. Jh, die " Fabulae romanenses" 4, darunter Ausgaben japanischer Märchen und Legenden des 19. Jhs sowie eine japanische Geschichte des Tees.

2.477 Die Sprachwissenschaften (12 Titel) umfassen Grammatiken, linguistische und schriftkundliche Literatur sowie Lehr- und Übungsbücher (ein Titel stammt aus dem 17. Jh, 11 aus dem 19. Jh). Sie gliedern sich in 2 englische, 2 deutsche, 4 französische, 3 lateinische und einen holländischen Titel. Das älteste Werk ist Didacus Collado, Ars grammaticae Japonicae linguae (Rom 1632, mit Vokabeln). Im Abschnitt " Scriptura" sind Titel zum japanischen Schriftwesen, zur japanischen Phonetik und historischen Grammatik sowie Lehr- und Übungsbücher mit Glossaren in mehreren Ausgaben vermerkt. Bei den 7 Lexika handelt es sich überwiegend um zweisprachige Wörterbücher. Ein Titel von Collado stammt aus dem 17. Jh, ein weiterer aus dem 18. Jh, 5 aus dem 19. Jh. Sprachlich gliedern sie sich in Englisch, Deutsch, Lateinisch und andere Sprachen. Bei den Chrestomathien ist ein russisch-japanisches Gesprächsbuch (St. Petersburg 1894) eingetragen.

2.478 Der 1925 nach Göttingen berufene Sinologe Erich Haenisch legte den Grundstock zur Sammlung der chinesischen und japanischen Originalwerke der Bibliothek. Der Mongolist Ferdinand Lessing, der sich zu dieser Zeit in Mukden aufhielt, kaufte dort die von Haenisch gewünschten chinesischen Bücher, in Japan tat dies der dortige deutsche Botschafter, Wilhelm Solf. Der Großteil des Bestandes geht auf die Erwerbungen aus den Gründungsjahren zurück. Die meisten Titel aus diesem Bestand sind in Eugen Feifels Geschichte der chinesischen Literatur (Hildesheim 1982) nachzuweisen. Der Aufbau des Kataloges " Sinici et Japonici originales", der einen Sonderband erhielt, weicht von den übrigen Göttinger Realkatalogen ab. In Anlehnung an die in China allgemein übliche Klassifikation der Ssu-k'u ch'üan-shu wurden die Werke in vier große Sachgruppen gegliedert: (1) " Ching" für klassische Literatur, (2) " Shih" für Geschichtswerke, Geographie u. a., (3) " Tzu" für konfuzianische Werke, Medizin u. a., (4) " Chi" für Werke der Poesie und Prosa.

2.479 Der Bestand umfaßt ca. 130 Titel, meist aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Ein Titel stammt aus dem 17. Jh, 5 aus dem 18. Jh. Die klassischen Literaturwerke (" Ching") umfassen 16 Titel, überwiegend mit Kommentaren, darunter 2 Titel aus Wu-ching, wie Shih san-chia i-chi-shu von Wang Hsien-ch'ien, sowie 6 Ausgaben von Ssu-shu, davon 2 von Chu Hsi. Hinzu kommen ein Kupferplattendruck der Ssu-shu aus dem 17. Jh sowie Wörter- und Reimwörterbücher.

2.480 Von den 46 Geschichtswerken (" Shih") gehören 12 zu den offiziellen, mit Kommentaren versehenen Dynastie-Geschichten, hinzu kommen einige Kommentarausgaben zur Geschichte der Früheren und Späteren Han-Dynastie und 10 chronologisch geordnete Geschichtswerke. Zu den nach den Themen geordneten Geschichtswerken gehören Titel zur Sung- und Ch'ing-Dynastie. Vier Titel behandeln die Geschichte der einzelnen Dynastien, einer die Fremdvölker im China der Frühzeit. Zur Geographie Chinas sind 2 Titel vorhanden.

2.481 Vier Titel entfallen auf staatswissenschaftliche Enzyklopädien, 9 auf Bibliographien, 3 auf Stein- und Bronze-Inschriften. Die Philosophischen Werke (" Tzu") umfassen ca. 65 Titel, die konfuzianischen Schriften 10, darunter Werke von Chu Hsi und seinen Schülern über den Neo-Konfuzianismus (hsing-li-hsüeh) aus der Sung- und Ming-Dynastie. Hier finden sich auch textkritische Abhandlungen über die Klassiker.

2.482 Zur Wahrsagerei ist ein Titel vorhanden, zur Medizin und Biologie ein Medizin-Buch aus der Ch'ing-Zeit und 2 pflanzenkundliche Kräuterkompendien. Zu den " Vermischten Schriften" zählen 14 Titel, überwiegend textkritische Abhandlungen über die kanonischen Schriften. Ferner sind hier literarische Sammlungen und Essay-Literatur vertreten. Unter den enzyklopädischen Werken finden sich 6, zumeist nach Sachkategorien geordnete enzyklopädische Nachschlagewerke über bibliographische, namenskundliche und sprachliche Themen. Unter den " Hsiao-shuë und anderen populär-literarischen Sammlungen und Romanen finden sich 8 Titel, u. a. Li Fang, T'aip'ing-kuang-chi (1806), P'u Sung-ling Liao-chai chih-i sowie ein bebilderter " Räuberroman" in der Shuang-fan-t'ang-Ausgabe (1594, Nachdruck). Zu den 19 " Ts'ung-shu" oder " Collectanea" gehören die gesammelten Werke von Ku Yen-wu, T'ang Yin und P'i Hsijui. Sieben Titel entfallen auf Abhandlungen über das " Shuo-wen", auf Geographie, Reisebeschreibungen, kommentierte und textkritische Abhandlungen zur Philosopie, Sammlungen mathematischer Themen wie Po-fu-t'ang suan-hsüeh ts'ung-shu sowie philologische Themen zum konfuzianischen Kanon vom 17. bis zum 19. Jh. Hinzu kommen eine Reproduktion seltener Sung-Drucke und eine Textsammlung der Schriften aus Tun-huang. Zu den vermischten Zeitschriften (Ts'ung-shu) gehören 8 Sammlungen u. a. von Pi Yüan, Chang Chu, Hsü Sung und Ch'en Tsung-chi, außerdem die gesammelten Werke von Lo Chen-yü, Ting Yen und Wang Kuo-wei.

2.483 Die japanischen Originalwerke gliedern sich in (1) Sammelwerke und Zeitschriften, (2) Geschichtswerke, (3) Literatur sowie (4) Lexika, Bibliographien und Indizes. Sechs Titel stammen aus der Zeit um 1900: die Zeitschriften Shigaku zasshi (Tokyo 1889), die große Geschichtssammlung Kokushi taikei (Tokyo 1897-1901) nebst dem Zoku-Kokushi-taikei (Tokyo 1902-1904), eine Geschichte des Tokugawa-Klans (Tokyo 1892-1893), die japanische Geschichte Kokushi ryaku (Kyóto 1857) sowie das Nachschlagewerk Genkai (Tokyo 1896) von Otsuki Fumihiko. Altaische Philologie

2.484 Der alte Conspectus hat keine Systemstelle für die Ural-Altaistik; die altaischen Sprachen stehen unter " Lingua Fennica"; die türkischen Sprachen und die übrigen altaischen Sprachen unter " Lingua Turcica". Zur vergleichenden altaischen Sprachwissenschaft finden sich 5 Titel aus dem 19. Jh, u. a. Werke von Jean-Pierre Abel-Remusat (Paris 1820), Wilhelm Schott (Berlin 1835), Fréderic Louis Otto Roehrig (Paris 1845). (Hierzu s. a. " Lingua Hungarica, Affinitas, Linguistica IX" und " Lingua Fennica)".

2.485 Die Titeleintragungen in den Turksprachen sind nicht immer konsequent, überdies wird die " Lingua Uigurica" separat behandelt. Unter der " Lingua Turcica" sind über 140 Titel vorhanden, einschließlich der Literatur der Turksprachen. Neun Titel stammen aus dem 17. Jh, ca. 20 aus dem 18. Jh und der Rest aus dem 19. Jh. Die originalturksprachige Literatur macht den größten Teil aus, gefolgt von der deutschsprachigen Literatur. Der Rest verteilt sich zu etwa gleichen Teilen auf Werke in lateinischer, russischer und französischer Sprache sowie auf einige englische. Über die Hälfte nimmt die Literatur der übrigen Turkvölker, also nicht des Türkei-Türkischen, ein.

2.486 Auf Grammatiken entfallen über 50 Titel, auf Lexika 26, auf literarische Werke 10, den Rest bilden Verfasserschriften. Zur allgemeinen Darstellung der türkischen Sprache (" Praecognita") zählen Werke von Fréderic Louis Otto Roehrig (Breslau 1843) und Artin Hindoglu ( Wien 1838). Zum Alttürkischen (Orhon-Inschriften) sind 2 Titel vorhanden (hierzu s. a. " Historia Asiae II"). Zu den Grammatiken des Türkei-Türkischen zählen ein- und zweisprachige Wörterbücher sowie Lehr- und Studienbücher. Von den 33 Titeln entfallen 5 auf das 17. Jh, 6 auf das 18. Jh und 22 auf das 19. Jh. Über die Hälfte ist in deutscher Sprache, gefolgt von Titeln in türkischer, lateinischer und französischer Sprache. Von den älteren Grammatiken sind u. a. vorhanden Hieronymus Magiser, Institutiones linguae Turcicae (Leipzig 1612), Andrea du Ryer, Rudimenta grammati- ces linguae Turcicae (Paris 1630), William Seaman, Grammatica linguae Turcicae (Oxford 1670) und Johannes David Schieferdecker, Grammatica Turcica (Leipzig 1695). Zu den großen Sammelwerken gehören die Werke von Wilhelm Radloff. Es folgen Werke zu grammatischen Teilgebieten sowie zur Dialektkunde des Türkischen.

2.487 Unter den Lexika finden sich 3 Titel aus dem 17. Jh, 2 aus dem 18. Jh und 15 aus dem 19. Jh. Auf 5 französischsprachige Wörterbücher folgen 5 deutsch- und türkischsprachige. Zu den ältesten gehören Bernardo da Parigi, Vocabolario Italiano-Turchesco (Rom 1665) und Antonio Mascis, Vocabolario Toscano e Turchesco (Florenz 1677). Es sind 2 Werke über den Anatolien- und Urfa-Dialekt vorhanden sowie 3 Chrestomathien.

2.488 Zu den altaischen und aserbaidschanischen Sprachen und zum Gagausischen (Johann Hubert von Bilguer, Wörterbuch, Berlin 1889) sind je ein Titel vorhanden und zum Kumanischen 2 Titel. Zur tatarischen Sprache zählen 6 Werke, darunter Kasan-Tatarische Sprachstudien von Gabor Bálint (Budapest 1875-1877), das ABC-Buch für das Tatarische von Sagit Chalfin (Moskau 1778) und die Grammatik und das Wörterbuch von Joseph Giganow (Petersburg 1801). Zur uigurischen Sprache sind u. a. die Abhandlungen von Heinrich Julius von Klaproth (Paris 1812 und 1820) vorhanden. Zum Usbekischen gehören Werke wie die cagataischen Sprachstudien von Hermann Vámbéry (Leipzig 1867) und das Handbuch von Vladimir Naliokin (Samarkand 1898). Aus der usbekischen Literatur sind 2 Titel vorhanden, zum Tschuwaschischen 2 Titel von Nikolaj Ivanowic Asmarin (Petersburg 1775).

2.489 Der Bestand der türkischen Literatur und Literaturwissenschaft (einschließlich der übrigen Turkvölker) umfaßt ca. 50 Titel, fast ausschließlich originalturksprachige Literatur aus dem 19. Jh. In den " Scriptores chorographia Turcica" finden sich 3 Titel, darunter als älteste Giovanni Battista Donado (Venedig 1688) und Giovanni Battista Toderini (Venedig 1787) zur türkischen Literatur. Unter Sammelwerken, Serien und Zeitschriften sind Johannes Urys Epistolae Turcicae et narrationes Persiae (Oxford 1771). Zur Dichtkunst und Geschichte der türkischen Dichtungen finden sich 4 Titel, so Joseph von Hammer-Purgstall, Geschichte der osmanischen Dichtkunst (Pest 1836). An Literatursammlungen (Volksliteratur, Folklore, Anthologien usw.) sind die osmanisch-türkischen Volksdichtungen von Ignaz Kunos vorhanden, die großen Sammlungen von Wilhelm Radloff, die mitteltürkischen Sprachmonumente und das Kutadgu bilig (in mehreren Ausgaben). Diwan-Sammlungen liegen u. a. von Mahdumguli, Fuduli und Abd el-Baki Efendi vor, alle aus dem 19. Jh.

2.490 Unter den " Poetae dramatici Turcici" (5 Titel) ist Thomas Chabert, Hadgi Bektache ( Wien 1810). Vorhanden ist weiterhin Literatur zu türkischen Komödien und Schattenspielen. Die " Fabulae Romanenses Turcicae" enthalten Anekdotensammlungen von Nasreddin Hoca in verschiedenen Ausgaben, die älteste von 1857. Werkausgaben einzelner Schriftsteller sind u. a. von Gaudat (Pasa), Halid Sia, Husain Ra, Ahmed Hikmet Müftizade und Halide Edib-Adivar vorhanden. Unter der Literatur der übrigen Turkvölker finden sich Dichtungen transkaukasischer Sänger des 18. und 19. Jhs in aserbaidschanischer Mundart (1886), 3 Komödien in Aseri (1886), die Contes Tartares (Lille 1785, ohne Autor) sowie Literatur zu den Dobrudscha-Tataren.

2.491 Von 10 Titeln unter " Lingua Mongolica" stammt einer aus dem 18. Jh. Die russischsprachige Literatur überwiegt. Weitere Werke ethno-historischen Inhalts finden sich in den Abschnitten " Historia literaria universalis I", " Scriptores varii argumenti IV" (burjätisches Epos) und " Historia Asiae II" (" Scriptores de Asiae, de rebus Tataricis et Mongolicis", z. B. Bogda Gesser Chan, Sanang-Setsen, Epen, Geheime Geschichte der Mongolen usw.). Auf Grammatiken entfallen 6 Titel, zumeist in russischer Sprache, darunter ein Holztafeldruck der Quadratschrift (vor 1794). Es folgen die Grammatiken von Isaac Jacob Schmidt (Petersburg 1831) und Joseph Stephan Kowalewski (Kasan 1835), sodann Wörterbücher von Schmidt (St. Petersburg 1835) und das von Kowalewski (Kasan 1844-1849), Chrestomathien von Alexander Popow (Kasan 1836) und Kowalewski (Kasan 1836-1837). Zum Abschnitt " Lingua Calmucica" (2 Titel) gehört die Grammatik von Popow (Kasan 1847).

2.492 Die " Lingua Tungusica" umfaßt einige Werke des 19. Jhs; weitere Titel zu den tungusischen Sprachen sind hier unter " Lingua Mandschurica" verzeichnet. Die hier eingetragenen 2 Wörterbücher sind russischsprachig. Die älteren tungusischen Aufzeichungen und Sprachproben der Forschungsreisenden des 18. und 19. Jhs stehen im Abschnitt " Historia Asiae II, Ost-, Nord und Central-Asien".

2.493 Im Abschnitt " Lingua Mandschurica" (22 Titel, einer aus dem 17. Jh, 8 aus dem 18. Jh und 15 aus dem 19. Jh) nehmen den Hauptteil französischsprachige Werke ein, gefolgt von russischsprachigen und mandschusprachigen. 15 Titel entfallen auf Grammatiken, 5 auf Lexika, 8 auf Chrestomathien, darunter Ferdinand Verbiest, Elementa linguae Tartaricae (Paris 1696), Louis Langles, Alphabet Tartare-Mantchou (Paris 1787 und 1807), sowie Afanasi Larionowitch Leontiev, Lettres sur la littérature Mandchou (Paris 1815). Joseph Amyot, Dictionnaire Tartare-Mantchou-François (Paris 1789-1790) ist das älteste Wörterbuch in einer europäischen Sprache. Einige Wörterbücher, die im 18. und 19. Jh in China und Korea gedruckt wurden, sind als Reprint-Ausgaben vorhanden, ebenso eine Mikrofilmsammlung der älteren Mandschuwerke der Tenri-Universität in Japan (32 Titel).

2.494 Die Koreanische Philologie ist mit zwei Systemstellen versehen, einmal bei Ostasien zwischen China und Japan (" Linguistica II") und einmal bei " Linguistica IX, Lingua Turcica". Es gibt einen " alten" Bestand überwiegend aus europäischsprachiger Literatur und vor 1945 erworben, und einen " neuen", der aus einer nahezu vollständigen Sammlung älterer koreanischer Druckwerke vom 14. bis zum 19. Jh besteht, die in den siebziger und achtziger Jahren des 20. Jhs in Korea nachgedruckt wurden. In dem " alten" Bestand finden sich 6 Titel aus dem 19. Jh, 3 Grammatiken, 2 Lexika und eine Bibliographie, darunter die koreanische Buchstabentafel (Ch'onjamun) von Philipp Franz von Siebold (Leiden 1833), dazu eine Grammatik von John Ross (Shanghai 1877, repr. Bochum 1984), die Grammaire Coréenne par les missionaires de Corée de la société des missions étrangères de Paris (Yokohama 1881). Lexika stammen von Heinrich Julius von Klaproth (Paris 1829) und Michael Pucillo (Petersburg 1874).

2.495 In Ermangelung einer Systemstelle müssen die Sprachen und Literaturen der " Paläoasiaten" unter den Völkernamen gesucht werden. So wird die Literatur der Inuit (Eskimo) in der Region " America" unter " Lingua Groenlandica" geführt. Da die einschlägige Literatur überwiegend in den völkerkundlichen Abhandlungen erschienen ist, ist sie unter " Historia Asiae" zu suchen.

2.496 Zur Sprache und Literatur der Inuit sind 8 Titel vorhanden (3 aus dem 18. Jh), 2 originalsprachige sowie englische, lateinische, deutsche und französische. Darunter sind 3 Grammatiken, 4 Lexika und eine Bibliographie. Das grönländisch-dänisch-lateinische Wörterbuch von Paul Egede (Kopenhagen 1750) ist das älteste. Unter " Lingua Giljacica" (Nivx) ist das Wörterverzeichnis von Wilhelm Grube vorhanden (1892). Zur " Lingua Ainë finden sich 3 Wörterbücher in deutscher und russischer Sprache aus dem 19. Jh.

Hiu Lie

Neuere Philologien Romanistik

2.497 Die Bestände zur Romanistik umfassen insgesamt ca. 10.060 Titel, wobei 6672 Werke die französische Sprache betreffen, 2354 die italienische, 690 die spanische, 156 die portugiesische und 33 die rätoromanische. 123 Titel sind an der Systemstelle " Satirae" für die Romana verzeichnet. Italienisch

2.498 Die in " Historia literaria universalis I" verzeichneten Titel stammen aus dem 18. Jh (26 Titel) und 19. Jh (52). Erwähnenswert sind 20 italienische Literaturgeschichten aus dem 18. und 19. Jh sowie Literaturgeschichten zu Epochen oder Regionen. Eine Besonderheit sind etwa zwei Dutzend Beschreibungen von literarischen Reisen durch das Italien des 18. und 19. Jhs. Die unter " Historia literaria biographica II" verzeichneten Werke zu Leben und Werk italienischer Autoren datieren vom 16. bis zum 19. Jh, wobei die Schwerpunkte auf dem 18. Jh (ca. 150 Titel) und 19. Jh (ca. 450 Titel) liegen. Erwähnenswert ist Literatur zu Dante (ca. 60 Titel vornehmlich aus dem 19. Jh), zu Petrarca (ca. 25 Titel), Boccaccio, Petrus Aretinus, Tasso, Tommaso Campanella, zu Carlo Goldoni, Vittorio Alfieri, Giacomo Leopardi, Ugo Foscolo und Alessandro Manzoni.

2.499 Aus dem Mittelalter und der Neuzeit befinden sich in " Scriptores varii argumenti VI" gesammelte Werke von ca. 40 italienischen Autoren, überwiegend Ausgaben aus dem 18. und 19. Jh. Von Niccolò Machiavelli, Pietro Bembo, Giovanni Della Casa und Giovanni Francesco Loredano sind Ausgaben aus dem 16. und 17. Jh im Bestand. Frühe Ausgaben oder Erstausgaben besitzt die Bibliothek von Ludovico Antonio Muratori, Scipione Francesco Maffei, Francesco Algarotti, Gasparo Gozzi, Giambattista Roberti, Giuseppe Baretti, Caesar Beccaria, Carlo Carli, Saverio Bettinelli, Melchior Cesarotti, Clemente Bondi, Giandomenico Romagnosi, Vincenzo Gioberti, Giovanni Rosini, Giuseppe Mazzini und Alessandro Manzoni.

2.500 Die " Poetae Italici" enthalten ca. 110 Anthologien sowie einzelne und gesammelte Werke italienischer Dichter vom Mittelalter an, teilweise mit Sekundärliteratur. Der Bestand reicht vom 15. bis zum 19. Jh (5 Inkunabeln, 16. Jh 85 Titel, 17. Jh 90 Titel, 18. Jh 350 Titel und 19. Jh 330 Titel). Erwähnenswert sind neben den Anthologien aus dem 18. und 19. Jh Sammlungen volkstümlicher Dichtung, meist aus dem 19. Jh (über 60 Titel). Von Dantes Divina Commedia sind vorhanden 3 Inkunabeln von Wendelin von Speyer (Venedig 1477), Nicolò di Lorenzo della Magna (Florenz 1481) und Octaviano Scoto da Monza (Venedig 1484) sowie 9 Ausgaben aus dem 16. Jh (davon 2 Aldinen), 2 aus dem 18. Jh und 25 aus dem 19. Jh; überdies 12 deutsche Übersetzungen, 2 englische und eine französische aus dem 19. Jh. Von Petrarcas Trionfi besitzt die Bibliothek eine Ausgabe aus dem Jahre 1492 ( o. O.) und einen Kommentar von Jacopo Poggio (Florenz 1485). Weitere Werke sind in Ausgaben des 16., 18. und 19. Jhs vorhanden. Erwähnenswert sind 2 spanische Übersetzungen der Trionfi von 1512 (Logrono) und 1591 (Madrid). Ariosts Orlando furioso ist in 6 Ausgaben des 16. Jhs und in 5 Ausgaben des 18. Jhs vorhanden, außerdem in Übersetzungen ins Lateinische, Spanische, Französische, Deutsche, Niederländische und Englische. Von Tasso finden sich 2 Teilsammlungen, Rime e prose, die zu seinen Lebzeiten erschienen sind, sowie weitere Ausgaben (Teilsammlungen und Einzelwerke) aus dem 17. und 18. Jh. Von Gerusalemme liberata und Aminta sind Übersetzungen in verschiedene europäische Sprachen vom 17. bis zum 19. Jh vorhanden.

2.501 Der Bestand " Poetae dramatici I" umfaßt italienische Theaterstücke in Sammel- und Einzelausgaben (80 Titel aus dem 16. Jh, 60 aus dem 17. Jh, 90 aus dem 18. Jh und 80 aus dem 19. Jh). Wertvoll sind die Ausgaben aus dem 16. Jh von Bernardo Dovizi (il Bibbiena), Ariost, Angelo Beolco (il Ruzzante), Lodovico Dolce, Giambattista Giraldi, Gian Maria Cecchi und Speron Speroni. Der Bestand " Fabulae romanenses I" enthält italienische Prosawerke vom Mittelalter an (13 Inkunabeln, 40 Titel des 16. Jhs, 50 des 17. Jhs, 40 des 18. Jhs und 160 des 19. Jhs). Bei den Inkunabeln handelt es sich um Werke von Guido delle Colonne, Boccaccio und Francesco Poggio. Bei Boccaccios Decamerone schließen über 50 Titel des 15. bis 19. Jhs Übersetzungen in europäische Sprachen und Sekundärliteratur ein. Der Bestand " Linguistica" ist relativ reichhaltig (28 Titel aus dem 16. Jh, 56 aus dem 17. Jh, 62 aus dem 18. Jh und 154 aus dem 19. Jh). Gut repräsentiert sind Sprachtraktate und Grammatiken sowie Wörterbücher unterschiedlicher Art (ein- und zweisprachige Wörterbücher, etymologische Wörterbücher, Dialektwörterbücher). Spanisch und Portugiesisch

2.502 Zur spanischen Literatur und Literaturgeschichte sind 10 Titel aus dem 18. Jh und 19 aus dem 19. Jh vorhanden, zur katalanischen und portugiesischen Literatur und Literaturgeschichte nur geringe Bestände, vorwiegend literaturgeschichtliche Darstellungen des 19. Jhs, zu Leben und Werk spanischer und portugiesischer Autoren nur wenige Darstellungen (aus dem 17. Jh 4 und ein Titel, aus dem 18. Jh 15 und 3 Titel, aus dem 19. Jh 48 und 9 Titel). Zu Cervantes, Lope de Vega, Francisco Quevedo und Calderón de la Barca, Luis de Camoes und Antonio Vieira findet sich umfassendere Literatur.

2.503 Die " Scriptores varii argumenti" verzeichnen die Sammelwerke der spanischen Literatur aus dem 19. Jh, z. B. Biblioteca de Autores Espanoles (71 Titel), Sociedad de Bibliófilos Andaluces (21 Titel), denen die Werkausgaben spanischer Autoren folgen. Der Bestand datiert aus dem 17. bis 19. Jh. Frühe oder Erstausgaben sind vorhanden von Francisco Quevedo, Diego Saavedra Fajardo, Baltasar Gracián, Benito Geronimo Feijoo, Martín Sarmiento, Tomas Iriarte, Francisco Martínez de la Rosa, Nicolas Fernandez Moratín und Gustavo Adolfo Becquer.

2.504 Die " Poetae Hispani" umfassen Werke der spanischen Literatur in Versform (16. Jh 15 Titel, 17. Jh ca. 70, 18. Jh ca. 40 und aus dem 19. Jh ca. 100). Neben Anthologien zu einzelnen Perioden gibt es wertvolle Bestände von Garcilaso de la Vega, Luis de León, Fernando Herrera, Alonso Ercilla, Cervantes, Luis Góngora, Lope de Vega, Francisco Quevedo, Juana Inés de la Cruz, Tomas Iriarte, Felix Maria Samaniego und José de Espronceda.

2.505 Die " Poetae Lusitani" enthalten Werke zur portugiesischen Literatur in Versform (ca. 90 Titel), davon 29 aus dem 18. Jh und 48 aus dem 19. Jh, meist Primärwerke neben einigen Übersetzungen und Sekundärliteratur. Hervorzuheben sind von Luis de Camoes 7 Werkausgaben des 16. bis 19. Jhs, 6 Ausgaben der Lusiaden und 10 Übersetzungen ins Italienische, Französische, Englische und Deutsche aus dem gleichen Zeitraum, sowie über 30 Ausgaben von Gedichten vom 17. bis zum 19. Jh.

2.506 Bei den spanischen Werken der " Poetae dramatici II" handelt es sich um ein gutes Dutzend (teilweise umfangreicher) Sammlungen von spanischen Theaterstücken sowie um Werk- und Einzelausgaben von spanischen Theaterschriftstellern vom 16. bis zum 19. Jh mit Schwerpunkt im 18. Jh. Erwähnenswert ist die Privatsammlung der " Comedias antiguas" von Adolf Schäffer aus Frankfurt mit 344 Stücken in Ausgaben des 18. Jhs. Einen guten Bestand besitzt die Bibliothek von Lope de Vega und Calderón de la Barca. Der kleine Bestand zum portugiesischen Theater besteht u. a. aus 4 Sammlungen aus dem 18. Jh sowie einer Werkausgabe von Gil Vicente (1562).

2.507 Die " Fabulae romanenses II" enthalten spanische und portugiesische Prosawerke. In der spanischen Sektion finden sich bedeutende Romane (30 Titel aus dem 16. Jh, je 80 aus dem 17. und 18. Jh und 70 aus dem 19. Jh). Unter insgesamt 260 Werken sind frühe Originalausgaben und Übersetzungen, z. B. der anonyme Amadís de Gaula (Saragossa 1587), Fernando de Rojas, Celestina (Antwerpen 1595), Jorge de Montemayor, Diana in einer Übersetzung von Georg Philipp Harsdörffer (Nürnberg 1646), Mateo Alemán, Vida de Guzmán de Alfarache (Brüssel 1604) und Cervantes' Don Quijote (Valencia 1605). Die portugiesische Sektion enthält nur knapp 30 Titel mit dem Schwerpunkt im 18. Jh. Die Literatur zur Spanischen Sprachwissenschaft beläuft sich auf 13 Titel des 17. Jhs, 26 des 18. Jhs und 70 des 19. Jhs; die zur Portugiesischen auf 5 Titel des 17. Jhs, 17 des 18. Jhs und 14 des 19. Jhs. Reichhaltig sind Grammatiken und Wörterbücher. Rätoromanisch und Rumänisch

2.508 Die " Poetae Rhaetici" und " Poetae Rumaenici" enthalten Literatur in Versform in rhätoromanischer und rumänischer Sprache (2 und 9 Titel aus dem 19. Jh). Die 21 Titel zur rätoromanischen Sprachwissenschaft (bis auf eine Ausnahme aus dem 19. Jh) betreffen Dialekte, grammatische und lexikalische Fragen. Zur rumänischen Sprachwissenschaft (3 Titel des 18. Jhs und ca. 30 des 19. Jhs) liegen neben Wörterbüchern und Grammatiken Arbeiten zur Dialektologie vor, besonders von Gustav Weigand. Französisch

2.509 Der Bestand zur " Historia literaria universalis II" setzt sich aus 14 Titeln des 18. Jhs und 119 des 19. Jhs zusammen. Schwerpunkte liegen bei der Literaturgeschichtsschreibung des 19. Jhs: 15 Gesamtdarstellungen und fast 90 epochenbeschreibende Werke. Die Signaturgruppe " Historia literaria biographica III" umfaßt Werke vom 16. bis zum 19. Jh (10 Titel aus dem 16. Jh, 35 aus dem 17. Jh, ca. 100 aus dem 18. Jh und ca. 500 aus dem 19. Jh). Umfangreichere Bestände existieren zu Rabelais, Montaigne, Molière, Madame de Sévigné, Pierre Bayle, François de Fénelon, Montesquieu, Voltaire, Stendhal, Victor Hugo, Ernest Renan und Alphonse Daudet.

2.510 Unter den " Scriptores varii argumenti VII" sind die großen Sammelwerke verzeichnet wie Les Grands Ecrivains de France (12 mehrbändige Titel). Hier existiert aber auch ein umfangreicher Bestand von Werkausgaben französischer Autoren (über 90), die teilweise mit Editionen aus mehreren Jahrhunderten vertreten sind. Hierunter finden sich Etienne Pasquier, Vincent Voiture, Jean Louis Guez de Balzac, Cyrano de Bergerac, Paul Scarron, Paul Rapin, Gilles Ménage, Jean de la Fontaine, Charles de Saint Evremond, François de Fénelon, Montesquieu, Voltaire, Jean d'Alembert, Nicolas Chamfort, Jean François de la Harpe, Jacques Henri Bernardin de Saint-Pierre, Charles Palissot de Montenoy und der Prince de Ligne.

2.511 An der Systemstelle " Poetae Galli I" sind Anthologien sowie Primär- und Sekundärliteratur von und über französische Dichter bis zum 18. Jh verzeichnet (30 Titel aus dem 16. Jh, 60 aus dem 17. Jh, 190 aus dem 18. Jh und 600 aus dem 19. Jh). Besonders dicht ist die Sammlung von Anthologien und Ausgaben altfranzösischer und altprovenzalischer Werke sowie Werken aus späteren Literaturepochen, die in der großen Textedierungsphase im 19. Jh erschienen. Vom Rolandslied liegen 17 Ausgaben einschließlich Übersetzungen vor; aus der mittelfranzösischen Epoche beläuft sich der Bestand auf etwa 120 Titel, davon 30 aus dem 16. Jh mit Werken von Jean Froissart, Eustache Deschamps, Christine de Pisan, Charles d'Orléans, François Villon, Martial de Paris, Clément Marot, Marguerite de Navarre, Joachim Du Bellay, Louise Labé, Pierre de Ronsard, Guillaume du Bartas und Jean Antoine Baif. Für das 17. Jh sei beispielhaft La Fontaine genannt (mehr als 20 Titel aus dem 17. bis 19. Jh).

2.512 Unter " Poetae Galli II" folgen einzelne Schriftsteller und Dichter des 18. Jhs einschließlich Sekundärliteratur sowie anonyme und pseudonyme Werke vorwiegend aus dem 18. Jh. Mehr als zwei Dutzend Titel besitzt die Bibliothek von den im 18. Jh erschienenen Werken Voltaires in Versform einschließlich Sekundärliteratur. Aus dem 19. Jh sind besonders Jacques Delille, Alphonse de Lamartine, Théophil Gautier und Charles Baudelaire zu nennen.

2.513 Der Bestand zum französischen Drama umfaßt Sammlungen sowie Werk- und Einzelausgaben (16. Jh 3 Titel, 17. Jh 37, 18. Jh 239 und 19. Jh 327). Erwähnenswert sind mehrbändige Sammelwerke des 18. und 19. Jhs, darunter das Répertoire du théâtre français à Berlin (Berlin 1829 ff.) mit 367 Titeln. Das französische Theater des Mittelalters ist in Ausgaben des 19. Jhs mit 26 Titeln vertreten. Ein guter Bestand ist an frühen und Erstausgaben vom 17. bis zum 19. Jh, insbesondere von Corneille, Racine, Molière und Voltaire, vorhanden.

2.514 Die " Fabulae romanenses III" umfassen französische Prosawerke in Ausgaben ab dem 15. Jh (3 Inkunabeln, 16. Jh 29 Titel, 17. Jh 113, 18. Jh 61 und 19. Jh 113). Erwähnenswert sind Werke der alt- und mittelfranzösischen Literatur in Ausgaben des 15. bis 17. Jhs, teilweise in frühen Originalausgaben, teilweise in Übersetzungen (Volksbücher), sowie über 100 anonyme Romane vorwiegend aus dem 17. Jh aus den Beständen der Goldeschen Leihbibliothek (s. o. 1.26).

2.515 Der Bestand zur französischen Prosa des 18. Jhs enthält vorwiegend französische Romane. Von den über 600 Titeln stammen ca. 540 aus dem 18. Jh, etwa zwei Dutzend aus der zweiten Hälfte des 17. Jhs und ca. 50 aus dem 19. Jh. Darunter sind über 450 anonyme oder pseudonyme Werke aus der Goldeschen Leihbibliothek. Umfangreichere Bestände existieren von Madeleine de Scudéry, François de Fénelon, Alain René Lesage und Claude Prosper Crébillon fils.

2.516 Die " Fabulae romanenses V" enthalten Werke von Prosaschriftstellern, primär des 19. Jhs (fast 2600 Titel aus dem 19. Jh, ca. 70 aus dem späten 18. Jh). Umfassende Werksammlungen liegen u. a. vor von Stendhal, Balzac, Gautier, George Sand, Maupassant, Zola. Auffällig sind Werke der Unterhaltungsliteratur (Abenteuer-, Gesellschafts-, Liebesromane; historische Romane). Neben ca. 150 anonymen oder pseudonymen Titeln sind besonders die Produktionen von Edmond About, Paul Féval, Pierre-Alexis Ponson du Terrail, Octave Feuillet, Marcel Prévost, Xavier de Montépin, André Theuriet, Hector Malot und Charles-Paul de Kock zu nennen. Dieser Fundus geht ebenfalls auf die Goldesche Leihbibliothek zurück.

2.517 Die französische Sprachwissenschaft bildet den umfangreichsten Bestand in der Signaturgruppe " Linguistica" (16. Jh 24 Titel, 17. Jh 92, 18. Jh 203 und 19. Jh 486) mit Schwerpunkten bei Grammatiken, Sprachlehren und Wörterbüchern. Es liegen bedeutende Werke in zeitgenössischen Ausgaben vor, daneben Werke, die im niedersächsischen Raum erschienen sind. Einen regionalen Bestand besitzt die Bibliothek auch an Lehr-, Lese- und Übungsbüchern vornehmlich aus dem 18. und 19. Jh.

2.518 Der Bestand der " Satirae I" enthält überwiegend italienische und französische Werke (41 und 71 Titel), aber auch spanische und portugiesische (9 und 2 Titel). Die italienischen Bestände datieren vorwiegend aus dem 17. Jh, die französischen aus dem 18. und 19. Jh. Als Verfasser sind hervorzuheben Petrus Aretinus, Giambattista Gelli, Antonio Francesco Doni, Giovan Battista Andreini, Ferrante Pallavicino sowie Jean Bonaventure Des Périers, François Béroalde de Verville, Paul Scarron, Nicolas Boileau, François Augustin Paradis Moncrif und Voltaire.

Heinz Fuchs

Germanistik

2.519 Der Gesamtbestand zur Germanistik umfaßt 24.743 Titel, davon 6 Inkunabeln, 329 Titel aus dem 16. Jh, 1194 aus dem 17. Jh, 3953 aus dem 18. Jh und 19.261 aus dem 19. Jh. Der überwiegende Teil ist deutschsprachig.

2.520 Die " Historia literaria universalis" beschreibt laut Katalog Ursprung und Entwicklung der Literatur im weitesten Sinne. So finden sich anfangs " Gesammelte Aufsätze", " Skizzen" zur Literatur vor literarischen Reiseberichten (9 Titel), darunter Joachim Christian Friedrich Schulz, Literarische Reise durch Deutschland (Leipzig 1786), schließlich Literaturgeschichten, Vorlesungen, Leitfäden und Handbücher zur deutschen Literatur. Im anschließenden literarhistorischen Abschnitt finden sich aus dem 18. Jh Friedrich II., De la Littérature allemande (Berlin 1780) sowie Justus Mösers Erwiderung darauf Über die deutsche Sprache und Litteratur (Osnabrück 1781), aus dem 19. Jh Mme de Sta"els De l'Allemagne (Berlin 1814). Fünfzehn Titel dokumentieren die Weimarer Klassik, 54 Titel die Literatur zu einzelnen deutschen und deutschsprachigen Regionen wie Böhmen und Mähren, Österreich, dem Elsaß und dem Baltikum. Auf einige allgemeine Werke zur Philologie, wie z. B. Christoph Friedrich Nicolais Briefe über den itzigen Zustand der schönen Wissenschaften in Deutschland (Berlin 1755), folgt innerhalb der Gattungen chronologisch geordnet Literatur zur Lyrik, zur Prosa, zum Drama und zum Theater, Volksliederbücher, Literatur zum Epos, zur Fabel, zum Minnesang und zu den Meistersingern (hier Jacob Grimm, Über den altdeutschen Meistersang, Göttingen 1811) sowie einige wenige Werke zu Presse und Journalismus.

2.521 Die 3788 Titel der " Historia literaria biographica", die Literaten und Gelehrte gleichermaßen betreffen, sind überwiegend in Deutsch, 425 sind in Latein und 65 in Französisch. Neben 3 Inkunabeln finden sich 54 Werke aus dem 16. Jh, 78 aus dem 17. Jh, 729 aus dem 18. Jh und 2924 aus dem 19. Jh. Auf Sammelbiographien wie Georg Christoph Hambergers Das gelehrte Teutschland oder Lexicon der jetzt lebenden Teutschen Schriftsteller (Lemgo 1767-1812) folgen Publikationen zu einzelnen Autoren, Autobiographien (von Carl Philipp Moritz, Anton Reiser, Berlin 1785), Briefwechsel, Biographien und Leichenpredigten. Beginnend mit Bischof Wulfila sind die " Hommes de lettres" lückenlos dokumentiert: Walther von der Vogelweide (15 Titel), Hartmann von Aue (4), Oswald von Wolkenstein (2), Hans Sachs (17), die Humanisten Konrad Celtis (4), Johannes Reuchlin (10), Ulrich von Hutten (18) und die Reformatoren Philip Melanchthon (38) und Johannes Bugenhagen (7). Aus dem 18. Jh sind zu nennen: Leibniz (30), Lessing (54), Herder (26), Wieland (15), Klopstock (20), aus dem 19. Jh, als Vertreter des Göttinger Hainbundes Friedrich Leopold von Stolberg (14), weiter Schiller (139), Jacob Grimm (20), die Brüder Wilhelm (17) und Alexander (23) von Humboldt, Heine (27), Börne (8), Ernst Moritz Arndt (8) und Ludwig Uhland (17), Friedrich Rückert (12) und Franz Grillparzer (12).

2.522 Die " Historia literaria particularis" enthält Literatur zu Schulen, Universitäten und Akademien, darunter 7000 Schulprogramme aus ganz Europa, größtenteils aus Deutschland und dem ehemals deutschen Sprachraum, also auch aus Tilsit, Thorn, Rastenburg, Ratibor, Brünn, Wien, Straßburg. Berücksichtigt werden Gymnasien, Realschulen und Lyzeen, Handels- und Gewerbeschulen, Kloster- und Domschulen, Technische Hochschulen und Bergakademien, auch Auslandsschulen und fremdsprachliche Schulen in Deutschland wie das Französische Gymnasium in Berlin (1789, Berlin insgesamt 76 Schulprogramme). Weiteres Schrifttum behandelt die Formen der Wissensvermittlung, die Organisation der Schüler- und Lehrerausbildung, einzelne Schulformen und die Geschichte von Schule und Lehre.

2.523 Von den 172 germanistischen Rezensionszeitschriften unter " Ephemerides" stammen 120 aus dem 18. Jh, aus dem 17. Jh liegen 4 vor, aus dem 19. Jh 48; so Marcus Paul Hunolds Curieuse Nachrichten von ... Journal-, Quartal- und Annual-Schriften (Freyburg 1716). In 2 Exemplaren vorhanden sind die Göttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen, (ab 1802 Göttingische gelehrte Anzeigen, von 1739 bis 1900 vollständig). Speziell philologische Zeitschriften und Reihen, Publikationsorgane des deutschen und österreichischen Philologenverbandes zählen knapp 20 Titel.

2.524 Die " Scriptores varii argumenti" belaufen sich für die Germanistik auf 1071 Titel, davon 2 aus dem 16. Jh, 16 aus dem 17. Jh, 203 aus dem 18. Jh und 850 aus dem 19. Jh. Auf umfangreiche Sammlungen zur deutschen Literatur wie Kürschners Deutsche National-Litteratur (Berlin und Stuttgart 1882-1899) folgen Editionen alt- und mittelhochdeutscher Manuskripte, eine hervorragende Sammlung von Flugschriften aus der Reformationszeit und eine große Zahl von Stammbüchern, Taschenbüchern und Almanachen aus dem 19. Jh neben Jahrbüchern und Vereinsmitteilungen. Universitätsreden und philosophische Dissertationen deutscher Universitäten sowie Sammelwerke zur Sekundärliteratur schließen sich an. Ein kleiner lateinischsprachiger Komplex mit 177 Autoren umfaßt Opuscula academica, Orationes und Epistolae, einsetzend mit Ulrich von Huttens Opera privato studio collecta ( o. O. um 1520), darunter auch einige Schulprogramme. Kernstück der Gruppe ist die umfangreiche Zeitschriftenabteilung, regional nach Erscheinungsort angeordnet. Der Bestand reicht von kleinen Blättern nach dem Vorbild der englischen moralischen Wochenschriften ( z. B. Waldeckische Beyträge zum Vergnügen des Verstandes und des Herzens, ab 1791 vollständig) bis hin zu überregionalen Periodika wie Wielands Teutscher Merkur (vollständig vorhanden) oder dem Morgenblatt für gebildete Stände (1807-1865). Den zweiten großen Komplex dieser Systemstelle bilden Werkausgaben einzelner Autoren, insgesamt 527 Schriftsteller und Gelehrte vom Humanismus bis zum Historismus, teilweise mit Gesamtausgaben in französischer und englischer Sprache.

2.525 Die Systemstelle " Poetae" mit Werken zur Dichtkunst des deutschen Sprachraumes, umfaßt 6133 Titel (16. Jh 177, 17. Jh 732, 18. Jh 1338, 19. Jh 3886). Unter " Dichtkunst allgemein" findet sich z. B. Martin Opitz' Buch von der deutschen Poeterey (Heidelberg 1624), gefolgt von 60 weiteren Werken zur Dichtkunst wie Johann Christoph Gottscheds Versuch einer Critischen Dichtkunst vor die Deutschen (Leipzig 1730). Fast 50 Titel befassen sich mit Prosodie, Rhythmus und Metrik, u. a. Werke von Karl Philipp Moritz und Johann Heinrich Voß. Reimlexika und Sammelwerke seit dem Minnesang folgen in chronologischer Reihenfolge.

2.526 Unter 49 Musenalmanachen und Taschenbüchern sind zu nennen der Göttinger Musenalmanach für das Jahr 1770 (Göttingen 1803; Münster 1804), der Tieck-Schlegelsche Musenalmanach für das Jahr 1802 (Tübingen 1802) sowie Schillers Musenalmanach (Neustrelitz 1796-1800), an dem Goethe, Herder, August Wilhelm Schlegel, Ludwig Tieck und Friedrich Hölderlin mitwirkten. Auf Editionen von Liederhandschriften, geistlichen Liedern und Gesangbüchern, Balladen und Romanzen sowie Liederbüchern ( z. B. Kriegs- und Vaterlandslieder) folgt eine Sammlung von Volksliedern (120; hier auch eine Erstausgabe von Clemens Brentanos Des Knaben Wunderhorn, Heidelberg 1806), Schulliederbüchern (50), Liedern für einzelne Stände (44) und politischen Liedern (14). 16 Rätselbüchlein, 12 Sammlungen " Proverbia" (s. auch u. Adagia), 5 Humoresken und 21 Titel zur Epigrammatik schließen sich an. Sammlungen von " Gelegenheitsgedichte[n] der Blumengenossenschaft an der Pegnitz" (1661-1679), " Gedichten von und auf Göttinger Professoren, Doctoren etc." (Göttingen 1703-1764, 742 Gedichte), bilden eine weitere Untergruppe zusammen mit Gedichten von Wilhelm Müller, Gottfried August Bürger, Ferdinand Freiligrath oder Mundartdichtern wie E. de Buhr.

2.527 Die Germanistik als historische Disziplin förderten Georg Friedrich Benecke und die Gebrüder Grimm. Die althochdeutsche Periode ist mit ihren wichtigsten Ausgaben, meist aus dem 19. Jh vertreten, so dem Muspilli (3 Titel einschließlich Sekundärliteratur) und dem Hildebrandslied (10), u. a. in einer Bearbeitung von Wilhelm Grimm (Göttingen 1830), dem Wessobrunner Gebet (3), dem Evangelienbuch von Otfried von Weissenburg (14) sowie dem Heliand (19). Die mittelhochdeutsche Periode ist vertreten mit dem Rolandslied (um 1170) in einer Bearbeitung von Wilhelm Grimm (Göttingen 1838), mit der Kaiserchronik (4) und dem Orendel. An Autoren sind zu nennen Hartmann von Aue (29), Gottfried von Straßburg (8), Wolfram von Eschenbach (18), Walther von der Vogelweide (20) und Konrad von Würzburg (14). Erwähnt sei auch Jakob Bodmers und Johann Jakob Breitingers Sammlung von Minnesingern (Zürich 1758-1759). Zum Reineke Fuchs liegen 55 Titel vor, darunter zahlreiche Übersetzungen, zum Nibelungenlied 88 Titel (davon 26 Ausgaben und 11 Übersetzungen). 15 Titel sind verzeichnet zur Gudrunsage, 19 zu Sebastian Brants Narrenschiff (darunter 5 Inkunabeln, 4 Rara und zahlreiche Übersetzungen ins Lateinische und Englische).

2.528 Die Dichtung des 16. Jhs wird bestimmt von geistlicher Lyrik, insbesondere von Texten Luthers (54 Titel). Außerdem finden sich Autoren wie Ambrosius Lobwasser (26) mit Übertragungen französischer Psalmendichtung, Bartholomäus Ringwaldt (15) sowie die Satiriker Thomas Murner (12) und Johann Fischart (10). Beachtenswert ist die Sammlung der zeitgenössichen Werkausgaben von Hans Sachs (30, davon 10 Rara).

2.529 Umfangreich ist auch die Literatur zur Fruchtbringenden Gesellschaft mit Martin Opitz (35 Titel), Philip von Zesen (15) und Johann Rist (32), der 1660 den Elbschwanen-Orden ins Leben rief. Siegmund Betulius (14) und Johann Klai (7) stehen als Vertreter des Nürnberger Pegnitzordens. Lyrik liegt vor von Paul Flemming (11), Christian Hofmann von Hofmannswaldau (13), Andreas Gryphius (7) und Friedrich Spee von Langenfeld (7). Daneben stehen die protestantischen Kirchenlieder u. a. von Paul Gerhardt (15). Als Dichter der Gegenreformation ist außerdem Angelus Silesius (8) mit seinem Cherubinischen Wandersmann (Glatz 1675) zu nennen.

2.530 Von 600 Titeln zur Dichtung des 18. Jhs entfallen 8 auf Johann Christian Günther, 32 auf Benjamin Schmolek (geistliche Lyrik), 10 auf Barthold Hinrich Brockes (Naturlyrik) und 27 auf Albrecht von Haller, der von 1736 bis 1753 als Botaniker an der Universität Göttingen tätig war. Pastoraldichtung findet sich bei den Anakreontikern Johann Wilhelm Gleim (22), Christian Ewald von Kleist (14), Johann Peter Uz (7), sowie bei Friedrich Hagedorn (15), Salomon Gessner (18), Christian Fürchtegott Gellert (23) und Friedrich Wilhelm Zachariae (19). Von Johann Christian Gottsched sind 6 Titel vorhanden, von Johann Jakob Bodmer 11. Vertreter des Göttinger Hains sind u. a. Johann Heinrich Voß (12), Ludwig Hölty (12) und vor allem Friedrich Gottlieb Klopstock (37) mit 15 Ausgaben seiner Oden, 16 Editionen und Übersetzungen des Messias. Dem Hain verbunden waren Christian Daniel Schubart (4) und Gottfried August Bürger (33), von dessen Leonore 11 Übersetzungen vorliegen. Die 33 Titel zum lyrischen Werk Christoph Martin Wielands umfassen mehrheitlich Ausgaben und Übersetzungen des Oberon, die 44 Titel zu Friedrich Schiller überwiegend Sekundärliteratur.

2.531 Zur Lyrik des 19. Jhs sind vorhanden Gedichtbände von Friedrich Hölderlin, Eduard Mörike, Annette von Droste-Hülshoff (je Stuttgart und Tübingen 1826, 1838, 1844) sowie von Theodor Storm (Kiel 1852). Gut vertreten ist der schwäbische Dichterkreis um Friedrich Rückert (18) und Ludwig Uhland (12) mit Anastasius Grün (13), Nikolaus Lenau (12), Justinus Kerner (5) und Gustav Schwab (3) sowie August von Platen (14) und Johann Peter Hebel (5). Zahlreich sind die Publikationen der Dichter des Vormärz: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (37), Heinrich Heine (23) und Ernst Moritz Arndt (9), Ferdinand Freiligrath (14) und Franz Dingelstedt (6). Auch der Münchener Dichterkreis ist gut repräsentiert mit Emanuel Geibel (16), Paul Heyse (9), August Friedrich von Schack (9), Joseph von Scheffel (8) und Julius Wolff (11). Zu nennen sind schließlich Friedrich Bodenstedt (11), Carl Simrock (6) und Conrad Ferdinand Meyer (7).

2.532 Zum deutschen Drama unter " Poetae dramatici" sind 3053 Titel erfaßt, davon aus dem 16. Jh 38 Titel, aus dem 17. Jh 86, aus dem 18. Jh 446, und aus dem 19. Jh 2483. Eingangs verzeichnet sind Theateralmanache, Jahrbücher und Nachschlagewerke sowie Reflexionen zum Theater wie Lessings Hamburgische Dramaturgie (Hamburg 1767), außerdem Werke zur Theatergeschichte (78) und Schauspielermemoiren u. a. von Caroline Neuber und Joseph Kainz. Es folgt eine Reihe von z. T. umfangreichen Dramensammlungen aus den verschiedenen Jahrhunderten, danach eine chronologische Auflistung von Autoren, beginnend mit den Anonyma: darunter 39 Mysterienspiele, Weihnachts-, Oster-, Passions- und Fastnachtsspiele und 38 Ausgaben mittelalterlicher Dramen. An Autoren des 17. Jhs sind u. a. zu nennen: Andreas Gryphius (8 Titel), Johann Rist (4), Daniel Caspar von Lohenstein (12) und Christian Weise (3).

2.533 Beachtenswerte Bestände liegen vor von Friedrich Schiller (75 Titel, darunter Übersetzungen in 9 Sprachen), Lessing (42), Christian Felix Weisse (12), Friedrich Gottlieb Klopstock (10), Jakob Michael Reinhold Lenz (8) und Christoph Martin Wieland (7). Das 19. Jh repräsentieren Heinrich von Kleist (10, 7 Rara), August von Kotzebue (25), Christian August Vulpius (13), Friedrich Kind (7), Ernst August Friedrich Klingemann (17), Johann Nestroy (15), Franz Grillparzer (17), Karl Gutzkow (13), Paul Heyse (30), Ernst von Wildenbruch (15), Gerhart Hauptmann (13) und Hermann Sudermann (12). Durch die zu Beginn des 20. Jhs erworbene Goldesche Leihbibliothek aus Braunschweig (s. o. 1.26) sind 1015 Autoren des 19. Jhs vertreten, darunter zahlreiche heute weniger bekannte Autoren wie Ernst Raupach (30 Titel) oder Charlotte Birch-Pfeiffer (27).

2.534 Prosa und Romane (" Fabulae Romanenses") machen 8130 Titel aus, davon 2 Inkunabeln, 30 Titel aus dem 16. Jh, 103 aus dem 17. Jh, 619 aus dem 18. Jh und 7376 aus dem 19. Jh. Am Anfang der Abteilung stehen Märchen, Sagen und Mythen (viele Rara), so die Grimmschen Kinder- und Hausmärchen (Erstausgabe Berlin 1812-1815) mit 10 Ausgaben und Übersetzungen. Der reiche Bestand an Volksbüchern enthält Werke zum Faust und Wagner-Stoff (22 Titel) sowie zum Eulenspiegel (9 deutsche, 2 lateinische Ausgaben des 16. Jhs und 8 Übersetzungen, vornehmlich ins Niederländische und Französische). Erbauungsbücher im Stile eines " Novellenkranzes" oder einer " Blumenlese" bilden den Abschluß des einleitenden Teils.

2.535 Das 17. Jh wird repräsentiert durch Werke von Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen (19 Titel, davon 9 Rara), Eberhard Werner Happel (14), Philip von Zesen (7) und Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (3). 195 Werke sind zum 18. Jh verzeichnet (122 Anonyma), davon 23 Bearbeitungen des Münchhausen-Stoffes, 21 Titel zu Wieland, 8 zu Lessings Fabeln und je 7 zu Christian Heinrich Spiess, Johann Gottfried Schnabel und Albrecht von Haller. Die hohe Zahl von 2113 Autoren des 19. Jhs ist auf den Ankauf der 100.000 Bde umfassenden Goldeschen Leihbibliothek zurückzuführen, die viele Erstausgaben enthielt. Wichtige Autoren sind E. T. A. Hoffmann (18 Titel), Jean Paul (14), Friedrich de la Motte-Fouqué (23), Ludwig Tieck (16), das Junge Deutschland mit Karl Gutzkow (19) und Theodor Mundt (16), die Realisten Jeremias Gotthelf (15), Charles Sealsfield (10), Friedrich Spielhagen (26), Willibald Alexis (21), Adalbert Stifter (11), Albert Emil Brachvogel (27), Levin Schücking (44), Theodor Storm (30), Wilhelm Raabe (41), Gottfried Keller (13), Theodor Fontane (11) und Peter Rosegger (21).

2.536 Nennenswerte Bestände finden sich zu schreibenden Frauen des 19. Jhs wie Therese Huber (8 Titel), Johanna Schopenhauer (13), Caroline de la Motte-Fouqué (24), Henriette Hanke, geb. Arndt (18), Clara Mundt (33) oder adeligen und bürgerlichen Damen wie Caroline Pichler (8) oder Carmen Sylva (8), d. i. Elisabeth, Königin von Rumänien. Ihren Lebensunterhalt mit dem Schreiben verdienten Benedikte Naubert (15), Sophie von La Roche (12), Fanny Lewald (31), Amalie Schoppe (39) und Ida Gräfin Hahn-Hahn (25).

2.537 Unter 427 Titeln zur " Satirae" befinden sich eine Inkunabel von Johannes Schramm, Questio fabulosa (Erfurt 1494), 11 Titel aus dem 16. Jh, 76 aus dem 17. Jh, 105 aus dem 18. Jh und 334 aus dem 19. Jh. Auf 21 Anthologien humoristischer Literatur (ab 1572) folgen Zeitschriften wie die Fliegenden Blätter (1845 ff.), der Münchener Punsch (1848-1871) und der Kladderadatsch (1848 ff.). Für das 16. Jh sind 22 Autoren verzeichnet, so Sebastian Franck (3), Ulrich von Hutten (3), Jacob Wimpfeling (3) und Christian Hegendorff (4, darunter Encomium Ebrietatis, Leipzig 1519). Von den 61 Autoren des 17. Jhs (davon 17 anonyme) sind zu nennen Johann Balthasar Schupp (4), Johann Michael Moscherosch (6) und Otto Friedrich Zaunschlieffer (6); von denen des 18. Jhs (59 Autoren, davon 30 anonyme) Christian Weise (5), Christian Ludwig Liscow (5), Gottlieb Wilhelm Rabener (8), Ignaz von Born (5) und Georg Christoph Lichtenberg (2). 190 Autoren (darunter 67 anonyme) sind dem 19. Jh zuzuordnen, darunter Wilhelm Busch (20), August von Kotzebue (3), Theodor Heinrich Friedrich (3), Johann Hermann Detmold (7) und Moritz Gottlieb Saphir (8).

2.538 Von den 1681 Titeln zur Linguistik entfallen 16 auf das 16. Jh, 90 auf das 17. Jh, 291 auf das 18. Jh und 1284 auf das 19. Jh. Auf allgemeine sprachwissenschaftliche Abhandlungen u. a. von Friedrich Max Müller, Rudolf von Raumer, Paul de Lagarde, Wilhelm von Humboldt, Johann August Egenolff und Thomas Benfey folgen Arbeiten zur Sprachwissenschaft sowie Studien über den Ursprung der Sprache ( z. B. von Wilhelm Wackernagel) und der Schrift, außerdem einige Arbeiten über Alphabete. Gut ausgestattet sind die Bereiche Phonetik und Transkription, Prosodie und Wortbildung mit Arbeiten zu den einzelnen Wortgruppen, zur Syntax, zur Interpunktion und zur Orthographie. Zur vergleichenden Sprachwissenschaft finden sich Zeitschriften, z. B. Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung (1852 ff.), Monographien zur indogermanischen Sprachentwicklung sowie Werke zu Welt- und Universalsprachen.

2.539 Es folgen althochdeutsche, altsächsische, altfränkische und mittelhochdeutsche Grammatiken und Wörterbücher sowie Chrestomathien, Anthologien und Monographien ( u. a. von Jacob Grimm, Wilhelm Scherer, Friedrich Holthausen, Karl Weinhold) zum Alt- und Mittelhochdeutschen. Größer ist die Anzahl der Wörterbücher, Lexika, Glossarien und Thesauri zum Neuhochdeutschen, z. B. von Johann Christoph Adelung (Leipzig 1774) oder Jacob Grimm (Leipzig 1854). Neben Synonymenlexika, etymologischen Lexika und Fremdwörterbüchern (das früheste von 1719) finden sich Jargonwörterbücher zur Bergmanns-, Seemanns-, Waidmanns- und Kaufmannssprache, Wörterbücher zur deutschen Rechtssprache, einige deutsch-jüdische Wörterbücher und 63 mehrsprachige Lexika (16. Jh 16, 17. Jh 25, 18. Jh 22). Umfangreich ist der Bestand zur Namenskunde, u. a. zu Personen- und Familiennamen, zu Fluß-, Flur-, Straßen- und Ortsnamen, sowie zu Vogel- und Pflanzennamen.

2.540 Die Sammlung zur Mundartforschung enthält Wörterbücher, Grammatiken, Monographien und Zeitschriften aus dem gesamten deutschsprachigen Raum (samt Sprachinseln), z. B. zu österreichischen und schweizerischen Dialekten, zum Alemannisch-Elsässischen, aber auch zum Ostpreußischen, Friesischen oder dem Deutsch der Siebenbürger Sachsen. Die 309 Grammatiken zur deutschen Sprache sind überwiegend aus dem 19. Jh, so auch die zahlreichen Fibeln und Sprachschulen, Sprach- und Lesebücher. Unter der Rubrik " Puritas" sind 45 Titel verzeichnet, darunter das Werk eines Anonymus [i. e. Christoph Schorer], Der unartig teutscher Sprach-Verderber, beschrieben durch einen Liebhaber der redlichen alten Teutsche Sprach (o. O. 1643) und Hans von Wolzogen, Über Verrottung und Errettung der Deutschen Sprache (Leipzig 1880). 47 Werke zur Beförderung der " Eloquentia", 39 Ratgeber zu Stil und Briefstil und 13 Titelbücher schließen sich an.

2.541 Die Literatur von und über Goethe umfaßt 582 Titel, vorwiegend biographisches und autobiographisches Material (309), Briefeditionen und Publikationen verschiedener Goethe-Gesellschaften (nicht immer vollständig). 175 Titel liegen zu Dramen vor, darunter Götz von Berlichingen (4), Iphigenie auf Tauris (10 Editionen und 5 Übersetzungen), Faust (17 Ausgaben, 14 Übersetzungen und 55 Titel Sekundärliteratur). Von den 45 Lyrikausgaben entfallen 9 auf Hermann und Dorothea und 10 auf die Gedichte. Unter den Prosatexten finden sich die Erstausgabe der Leiden des jungen Werthers (Leipzig 1774) sowie 25 Werkausgaben. Skandinavistik

2.542 Der Gesamtbestand zur Skandinavistik umfaßt 1393 Titel. 438 Titel sind in den verschiedenen Gruppen der " Historia literaria" verzeichnet. Unter " Historia literaria librorum" finden sich 27 Bibliographien, eine zu gotischen Sprachdenkmälern, 4 zu isländischen (2 aus dem 18. Jh, 2 aus dem 19. Jh), außerdem 2 dänisch-norwegische, 3 dänische, 4 norwegische und 11 schwedische. Die " Historia literaria universalis" verzeichnet 52 Beiträge zur Literaturgeschichte, 6 zur nordischen Literaturgeschichte insgesamt, 17 zur dänischen, 8 zur schwedischen und einen zur isländischen sowie Werke zur Geschichte einzelner Literaturgattungen. Die " Historia literaria biographica" stellt 226 Titel zu Schriftstellern und Gelehrten (157 aus dem 19. Jh, 60 aus dem 18. Jh, 9 aus dem 17. Jh), davon 98 in den skandinavischen Sprachen, 57 in Deutsch, 55 in Latein. Ein nennenswerter biographischer Bestand liegt vor zu Tycho Brahe (8), Ludvig Holberg (7), Jens Baggesen (6), Adam Öhlenschläger (7), Henrik Ibsen (6) sowie zu Carl von Linné (10), Esaias Tegnér (5) und Jacob Berzelius (4). Die Gruppe " Historia literaria particularis" dokumentiert die Entwicklung des Bildungswesens. Unter den 132 Titeln finden sich 33 Schulprogramme: aus Kopenhagen 21, aus Christiania (heute Oslo) 3, aus Stockholm und Uppsala je 4, aus Reykjavik eines (von 1846), ferner 103 Hochschulschriften, darunter Festschriften, Matrikel- und Vorlesungsverzeichnisse sowie Beiträge zur Geschichte einzelner Universitäten wie Kopenhagen (33), Christiania (18), Uppsala (25), Lund (14) und Åbo (9).

2.543 Die " Scriptores varii argumenti" umfassen insgesamt 143 Titel (38 aus dem 18. Jh und 105 aus dem 19. Jh), davon 123 in den skandinavischen Sprachen, 16 in Deutsch. Hier finden sich 13 Sammelschriften nordischer, vor allem altnordischer Literatur sowie 23 Periodika, viele aus dem 18. Jh überwiegend im Stile der moralischen Wochenschriften (3 von ihnen in Deutsch, 2 in Französisch), darunter Knud Lyne Rahbeks Minerva (1785-1808). Hinzu kommen 16 Reihen, überwiegend Akademieschriften und Veröffentlichungen philologischer Gesellschaften, und 5 Sammlungen geisteswissenschaftlicher Dissertationen aus dem 19. Jh der Universitäten Kopenhagen, Lund und Uppsala. Gesamtausgaben einzelner Autoren sowie Ausgaben gesammelter Schriften liegen vor von Ludvig Holberg (8), Adam Öhlenschläger (5), Henrik Ibsen (4) und Esaias Tegnér (4).

2.544 Die Gruppe der " Poetae" verzeichnet 146 Titel zur neueren skandinavischen Lyrik, davon 125 in den skandinavischen Sprachen, 51 in Deutsch, der Rest in Französisch und Lateinisch. Zur dänischen Lyrik finden sich 66 Werke aus dem 19. Jh, 28 aus dem 18. Jh und 2 aus dem 17. Jh, u. a. von Thomas Kingo (2 Titel), Ludvig Holberg (5), Jens Baggesen (9) und Adam Öhlenschläger (7). Daneben gibt es eine Liedersammlung, die 9 Titel umfaßt. Für Schweden liegen 50 Titel vor, 39 aus dem 19. Jh und 11 aus dem 18. Jh, viele davon deutschsprachig, auch hier eine Liedersammlung (10 Titel), außerdem Werke von Carl Michael Bellmann (6 Titel), Esaias Tegnér (18, davon 11 Übersetzungen ins Deutsche) und Per Daniel Atterblom (6).

2.545 Unter " Poetae Dramatici" finden sich 105 Werke zum skandinavischen Drama, zumeist in deutscher Übersetzung des 19. Jhs. Für Dänemark sind 44 Titel verzeichnet, für Norwegen 54 (Ibsen 14) und für Schweden 7. Ähnlich verhält es sich mit den 179 Prosatexten, 101 dänische (Andersen 14), 58 schwedische (Fredrika Bremer 5) und 20 norwegische (Björnstjerne Björnson 11).

Von den insgesamt 158 Titeln zur " Linguistik" beziehen sich 77 auf Dänemark (17 Grammatiken, 22 Wörterbücher), 64 auf Schweden (18 Grammatiken, 28 Wörterbücher) und 15 auf Norwegen (8 Wörterbücher).

2.546 Die altnordische Versdichtung umfaßt 105 Titel (19. Jh 90, 18. Jh 11, 17. Jh 4, davon 50 Titel in deutscher Übersetzung, 22 in neueren skandinavischen Sprachen, 17 in Altnordisch, 8 in Französisch und 8 in anderen Sprachen) und bezieht sich auf die Edda. Die Saemundi- oder Lieder-Edda liegt in 10 Ausgaben vor ( u. a. von Friedrich von der Hagen, Theodor Möbius und den Gebrüdern Grimm), in 18 Teilsammlungen (davon allein 7 zur Völusp ) und in 13 Übersetzungen, einschließlich Sekundärliteratur (10 Titel). Die Snorri-Edda liegt in 6 Ausgaben vor, u. a. von Rasmus Kristian Rask (Stockholm 1818), in einer Teilsammlung und in 9 Übersetzungen, hinzu kommen 3 Werke der Sekundärliteratur. Außerdem gibt es 12 Prosatexte. Dem sprachwissenschaftlichen Bereich sind 121 Titel zuzuordnen, 50 Werke zu Runen, 36 zum Gotischen, 13 Grammatiken und Lehrbücher des Altnordischen sowie 9 Wörterbücher. Niederlandistik

2.547 Der Gesamtbestand zur Niederlandistik umfaßt 1088 Titel, davon stammen 619 aus dem 19. Jh, 204 aus dem 18. Jh, 217 aus dem 17. Jh und 47 aus dem 16. Jh. Die " Historia literaria universalis" enthält 45 Werke zur Geschichte der niederländischen, flämischen, wallonischen und niederdeutschen Literaturgeschichte. Die 311 Titel der " Biographica" sind größtenteils aus dem 19. Jh (18. Jh 59, 17. Jh 47, 16. Jh 6), davon 117 in lateinischer, 90 in niederländischer, 56 in französischer, 39 in deutscher Sprache und 9 in anderen Sprachen. Hier ist vor allem die reichhaltige Literatur zu Erasmus von Rotterdam (30 Titel), Petrus Canisius (6), Hugo Grotius (19) und Baruch Spinoza (16) zu nennen. Die " Historia literaria particularis" enthält 32 Schulprogramme aus Brüssel, Tournai, Den Haag, Amsterdam, Leiden, Delft, Dordrecht, Utrecht und Groningen.

2.548 Die Gruppe " Scriptores varii argumenti" enthält 260 Schriften vermischten Inhalts zur niederländischen und belgischen Literatur, davon 39 aus dem 16. Jh, 94 aus dem 17. Jh, 40 aus dem 18. Jh und 87 aus dem 19. Jh. Neben Editionen alter Hss. in Sammelwerken finden sich 17 Zeitschriften, 10 Reihen, 10 Dissertationen sowie 205 Gesamtausgaben und gesammelte Schriften einzelner Autoren wie Erasmus von Rotterdam (38), Justus Lipsius (16), Gerd Johannes Voss (10) und Hugo Grotius (9), davon 177 in lateinischer Sprache (88 aus dem 17. Jh).

2.549 Am umfangreichsten sind die Lyrik-Bestände (276 Titel), davon 166 aus dem 19. Jh, 56 aus dem 18. Jh und 54 aus dem 17. Jh. Neben altniederländischen Sprachdenkmälern finden sich auch Autoren der Neuzeit, wie Jakob von Maerlant (8), Jacob Cats (14), Joost van Vondel (8), Constantin Huygens (7) und Willem Bilderdyk (12). 55 Dramen sind verzeichnet (22 aus dem 19. Jh, 21 aus dem 18. Jh und 12 aus dem 17. Jh), darüber hinaus 82 Prosatexte, von denen etwa die Hälfte in deutscher Übersetzung vorliegt. Ansonsten sind die Werke aller drei Gattungen überwiegend in Niederländisch verfaßt. Zur Sprachwissenschaft liegen 108 Titel vor, vornehmlich aus dem 19. Jh, darunter 36 Wörterbücher und 13 Grammatiken. Anglistik

2.550 Der Bestand zur Literaturgeschichte, Systemgruppe " Historia literaria universalis", gliedert sich in zwei große Gruppen: einen allgemeineren Teil, der Abhandlungen enthält wie Considérations sur l'état présent de la littérature en Europe (London 1765) sowie Sammlungen in Form von " Literary Essays" oder " Miscellanies of Literature", und einen Teil zur Literaturgeschichte einzelner Gattungen, der neben den herkömmlichen Gattungen auch Literatur zur Geschichte des Kirchenliedes, der Elegie, des Briefes und des Journalismus verzeichnet, z. B. Literatur zum Tatler und Spectator. Die Gruppe enthält 202 Bde zur englischen und amerikanischen Literaturgeschichte und Literaturkritik. Der überwiegende Teil stammt aus dem 19. Jh (194 Titel), 139 Titel sind in englischer, 42 in deutscher und 13 in französischer Sprache. Die 7 Werke aus dem 18. Jh (6 englische, ein französisches) befassen sich vor allem mit der Querel- le des Anciens et des Modernes, wie z. B. Characters and criticisms upon the ancient and modern orators, poets, painters, musicians, statuaries and other arts and sciences (London 1714), die Übersetzung eines französischen Werkes von François de Callières, oder William Wottons Reflections on ancient and modern learning (London 1698). Der irische Teil (4 Titel), der schottische (2 Titel) und der amerikanische (10 Titel) sind jeweils gesondert aufgeführt.

2.551 Der Bestand " Historia literaria biographica" umfaßt biographisches Material zu britischen, amerikanischen und australischen Dichtern und Gelehrten mit insgesamt 1068 Titeln, davon 877 aus dem 19. Jh, 160 aus dem 18. Jh, 25 aus dem 17. Jh und 6 aus dem 16. Jh. Für Amerika sind 97 Titel (10 Werke zu Benjamin Franklin), für Australien 3 verzeichnet, vornehmlich aus dem 19. Jh. Die Biographien, Autobiographien, Memoiren, Tagebücher und Briefe sind hauptsächlich in englischer Sprache (844), nur wenige in deutscher (158) oder französischer (22). Der größte Teil der Literatur stammt aus dem 19. Jh, darunter die English Men of Letters-Sammlung. Bei der Literatur über einzelne Autoren ist Byron am stärksten vertreten mit 22 Werken, gefolgt von Carlyle (19), Dickens (8), Burns (8), Tennyson (6) und Keats (6). Darüber hinaus findet sich die umfassende Sammlung A Manual of British Historians von William Dunn Macray (London 1845).

2.552 Auffällig ist die umfangreiche Literatur zu schreibenden Frauen. Neben den namhaftesten Autorinnen der englischen Literatur wie Margaret Cavendish, Duchess of Newcastle, Aphra Behn, Lady Mary Wortley Montagu, Mary Shelley, Jane Austen und anderen wichtigen Schriftstellerinnen, vor allem des 19. Jhs, finden sich auch Fanny Burney, Dorothy Wordsworth, Jane Welsh-Carlyle, Harriett Martineau bis hin zu heute wenig bekannten Namen wie Sophia Elisabeth de Morgan (geb. Frend) oder Juliana Horatia Ewing. (Die Systemstellen " Poetae Dramatici", " Fabulae romanenses" und " Scriptores varii argumenti" enthalten auch zahlreiche Werke von britischen Autorinnen.)

2.553 Literatur zu den bedeutenden Autoren des Augustan Age findet sich mit durchschnittlich 2 bis 3 Werken, darunter John Tolands Life of John Milton (London 1699, repr. 1761) und die Satire auf Samuel Johnson, Anecdotes of the learned pig (London 1786). Aus dem 17. Jh stammen 25 Titel: einer zu Milton (insgesamt 13) und The most famous History of the learned Fryar Bacon (London o. J.); zu Francis Bacon 11 Titel, ein Titel zu Thomas Morus (dazu ein Werk aus dem 16. Jh, insgesamt 8). Die Literatur zu Chaucer stammt ausschließlich aus dem 19. Jh (6 Titel) ebenso wie die Literatur zu Shakespeare (91 Titel, 2 Zeitschriften) und seinen Zeitgenossen und Vorläufern (Sir Philip Sidney, Robert Greene, Christopher Marlowe, Ben Jonson). Die 6 Werke aus dem 16. Jh befassen sich in erster Linie mit Autoren wie Beda Venerabilis, Caedmon und Cynewulf, die im 19. Jh erneut Aufmerksamkeit erfuhren.

2.554 Die Systemgruppe " Historia literaria particularis" umfaßt die Geschichte der Schulen, Universitäten, gelehrten Gesellschaften und Akademien. Von den 372 Titeln und 12 Zeitschriften, die auf die Anglistik entfallen, stammen 298 aus dem 19. Jh, 56 aus dem 18. Jh, 15 aus dem 17. Jh und 3 aus dem 16. Jh (bis auf Ausnahmen in englischer Sprache). Es finden sich 54 Werke zu gelehrten Gesellschaften aller Richtungen, hauptsächlich aus dem 19. Jh. Sechs Titel aus dem 17. Jh betreffen die Royal Society, davon einer in französischer Sprache. Die Literatur zu den Universitäten (155 Bde) verteilt sich hauptsächlich auf Oxford (54 Titel) und Cambridge (63 Titel; 5 Zeitschriften), darunter sind von John Caius De antiquitate Cantebrigiensis academiae (London 1560 und London 1574) und Historiae Cantebrigiensis Academiae ab urbe condita (London 1574). Außerdem finden sich Cantabrigia illustrata (Cambridge o. J.); Oxonia illustrata (Oxford 1675) von David Loggan sowie 7 weitere Titel zur Universitätsgeschichte aus dem 17. Jh, darunter Antiquitates Oxonienses (Oxford 1608). Aus dem 19. Jh liegen vor Ackermanns History of the University of Oxford (London 1814) und History of the University of Cambridge (London 1815).

2.555 Von und über amerikanische Universitäten sind 112 Publikationen vorhanden (bis auf 4 aus dem 19. Jh), davon 15 über die New Yorker Universität. Zu kanadischen Hochschulen gibt es 4 Werke, zu australischen 3 (19. Jh). 18 Titel (19. Jh) sind Schulschriften amerikanischer Colleges, Jahrbücher und Jubiläumsschriften, 13 Titel Schriften englischer Schulen. Neben den Constitutions of the Museum Minervae (London 1636) sind auch John Wards Lives of the Professors of Gresham College (London 1740) und The History of the Colleges of Winchester, Eton and Westminster (London 1816) hier eingeordnet. Zu Eton gibt es 4 Titel.

2.556 Der Bestand mit Schriften vermischten Inhalts (" Scriptores varii argumenti") zur Anglistik umfaßt 651 Titel, davon 19 aus dem 17. Jh (15 englischsprachige, 2 lateinische, ein französischer und ein niederländischer), 193 Titel aus dem 18. Jh (171 englische, 13 französische und 9 deutsche) und 439 aus dem 19. Jh (408 englische, 27 deutsche und 4 französische). Neben Anthologien wie den English Miscellanies consisting of various pieces of divinity, morals, politicks, philosophy & history, hrsg. von John Tompson (Göttingen 1737 und spätere Auflagen), sind hier auch die Periodika, Zeitschriften und Reihen verzeichnet, die in Göttingen von Anfang an gesammelt worden sind. Bedeutende Magazine wie auch kleinere Zeitschriften sind in einiger Vollständigkeit vorhanden. Erwähnenswert sind das Gentleman's Magazine und das London Magazine sowie die Saturday Review, die Edinburgh Review, die Fortnightly-Review und die Contemporary Review.

2.557 Die Transactions of the Royal Society finden sich hier ebenso wie die Publications of the Folk-Lore Society und die Veröffentlichungen der Scottish Text Society, Schriften aus der Provinz wie Essays, by a Society of Gentlemen at Exeter (London 1796) und den Kolonien wie das Madras Journal of Literature (Madras 1858). Sechs Titel sind australische Periodika (19. Jh), 55 Titel (19. Jh 49; 18. Jh 6) liegen zu Amerika vor. Auch 15 geisteswissenschaftliche Dissertationen verschiedener amerikanischer Universitäten erscheinen an dieser Systemstelle. Darüber hinaus stehen hier die Gesamtausgaben einzelner Autoren: 9 von Francis Bacon, je 6 von William Temple, Benjamin Franklin, Sir Walter Scott (davon eine in englischer, 2 in französischer und 3 in deutscher Sprache) und Charles Lamb, 5 von Jonathan Swift, Robert Burns und Samuel Taylor Coleridge; schließlich eine Gesamtausgabe der Werke Miltons (London 1753) und eine Ausgabe der Letters of Anna Seward (Edinburgh 1811).

2.558 Die Versdichtung findet sich mit 937 Titeln an der Systemstelle " Poetae Anglici" (dazu 3 Titel zur Anglistik unter " Poetae collecti"), während die Amerikanistik mit 41 Titeln unter Poetae variarum nationum gesondert ausgewiesen ist. Der Bestand Poetae Germano-Americanici verzeichnet darüber hinaus 10 Werke von Deutsch-Amerikanern, die im 19. Jh in deutscher Sprache geschrieben haben. Von den insgesamt 991 Titeln stammen 633 aus dem 19. Jh, 327 aus dem 18. Jh, 31 aus dem 17. Jh. Neben 795 englischen Titeln stehen 166 deutsche, 15 französische und 15 in anderen Sprachen. Dem Prinzip des Kataloges folgend verläuft auch in den einzelnen Untergruppen die Beschreibung vom Allgemeinen zum Besonderen. So findet sich bei den " Poetae" anfangs etwa eine Ausgabe des Mirrour for Magistrates (London 1610) neben den umfangreichen Sammlungen des 18. Jhs wie Robert Andersons British Poets (London 1795-1807) in der Nachfolge von Samuel Johnsons Works of the English Poets (London 1779-1781 und Göttingen 1784). Neben einem großen Corpus von Gelegenheitsgedichten finden sich Balladen, Lieder und Lehrgedichte, z. B. David Herds Ancient and modern Scots songs, heroic ballads etc. (Edinburgh 1769) sowie aus dem 19. Jh 2 schottische Lieder- und Balladensammlungen (Edinburgh 1828; 1856).

2.559 Unter den insgesamt 168 Titeln zu Dichtern des 17. Jhs sind 19 Ausgaben von John Miltons Paradise Lost hervorzuheben, darunter die Erstausgabe (London 1668). Von Milton liegen insgesamt 42 Titel vor. Von Samuel Butlers Hudibras sind 2 Exemplare der Ausgabe von Zachary Grey (London 1744) im Bestand. Autoren des 18. Jhs sind mit insgesamt 275 Werken vertreten. Erwähnenswert sind 29 Titel (einschließlich Übersetzungen) von James Thomson, von denen viele in englischer Sprache in Deutschland herausgegeben wurden. Alexander Pope ist mit insgesamt 42 Titeln verzeichnet, darunter die Erstausgabe seines Essay on Man (London 1733) und die Dunciad variorum von 1729. Ein Rarum und Kuriosum sind die Poems on various subjects, religious and moral (London 1773), deren Autorin die schwarze Sklavin Phillis Wheatley (1754-1784) ist. Die Dichter des 19. Jhs sind in großer Vollständigkeit zu finden, besonders umfangreich der Bestand zu Byron (33 Titel), Scott (22), Tennyson (18) und Burns (9). Von Dante Gabriel Rossetti ist die bibliophile Ausgabe Ballads and narrative poems (Hammersmith 1893) im Bestand.

2.560 Die insgesamt 543 Titel zur Dramenliteratur (" Poetae Dramatici") gliedern sich in einen Titel aus dem 16. Jh, 9 aus dem 17. Jh (alle in englischer Sprache), 176 aus dem 18. Jh (153 in englischer, 18 in deutscher, 4 in französischer Sprache und einer in einer anderen) und 357 aus dem 19. Jh (206 in englischer Sprache, 139 in deutscher, 7 in lateinischer und 5 in anderen). Die Systematik beginnt mit Werken zum Drama allgemein, darunter Jeremy Colliers A short view of the immorality and profaneness of the English stage (London 1699). Unter den " Didascalia" ist The theatrical review; or, new companion to the play house (London 1772) zu finden. Parallel zu den Sammlungen lyrischer Werke ist hier die Dramensammlung Bell's British Theatre (London 1776-1781) verzeichnet sowie deren Nachfolgepublikationen. Über die Geschichte des Dramas, Sammlungen von Mirakelspielen u. ä. mündet die Systematik in die Werke einzelner Autoren. An erster Stelle ist zu nennen Thomas Kyds Spanish Tragedy (London 1594), eine zweite Ausgabe dieses Dramas, aber die früheste erhaltene. Aus dem 17. Jh liegen neben einem Exemplar der vierten Folio-Ausgabe von Shakespeare (1685, s. u. 2.565) Thomas Heywoods Rape of Lucrece (London 1608) und die Dramen von Francis Beaumont und John Fletcher (London 1647) vor. Der Bestand zum 18. Jh umfaßt mit 176 Werken alle wichtigen Dramatiker in ziemlicher Vollständigkeit. Unter den Dramatikern des 19. Jhs ist Byron überdurchschnittlich gut repräsentiert, auch durch 4 Übersetzungen des Manfred ins Deutsche und einen Sammelband ausgewählter Dramen (London 1821).

2.561 Die Prosaliteratur (" Fabulae Romanenses") bildet mit 1703 Titeln die größte Bestandsgruppe der Anglistik. Es ist eine Inkunabel vorhanden, Le livre de Merlin (Paris 1498). Aus dem 17. Jh stammen 33 Titel, jeweils 9 in englischer oder lateinischer Sprache, je 7 in deutscher und französischer und einer in einer anderen Sprache. Von den 235 Titeln des 18. Jhs sind 93 in englischer Sprache, 79 in französischer, 61 in deutscher und je einer in lateinischer und einer anderen Sprache. Unter 1434 Titeln des 19. Jhs befinden sich 1095 englische, 259 deutsche, 76 französische und 4 in anderen Sprachen (so eine italienische Ausgabe des Robinson, Venedig 1802, und eine Ausgabe in Hindi, Benares 1860). Neben einer weiteren - lateinischen Bearbeitung des Merlin-Stoffes durch Geoffrey von Monmouth (Frankfurt 1649) sind die wichtigsten frühen Prosa-Autoren mit Ausgaben wie auch mit Übersetzungen vertreten: Sir Philip Sidneys Arcadia (London 1891, Reprint der Ausgabe von 1590) ist in einer französischen Übersetzung vorhanden (Paris 1625), in einer deutschen (Frankfurt 1630) und in einer italienischen (Venedig 1659); John Lylys Euphues in einer Ausgabe London 1606 sowie ein Werk Robert Greenes (London 1617).

2.562 Im 18. Jh liegen insgesamt mehr Übersetzungen als englische Originale vor, vor allem französischsprachige (79 Titel). Unter 61 deutschen Übersetzungen sind eine Übertragung des Robinson (Hamburg 1720) sowie Übersetzungen von Samuel Richardsons Pamela (Leipzig 1772) und Clarissa (Göttingen 1748-1753) zu finden. Neben Thomas Burnets Second Tale of the Tub (London 1715), einer Satire auf Robert Harley, finden sich 4 Erstausgaben: Defoes Robinson Crusoe (London 1719-1720), Swifts Gulliver's Travels (London 1726), Henry Fieldings Tom Jones (London 1749) und Oliver Goldsmiths Citizen of the world (London 1762) sowie frühe Ausgaben von Laurence Sternes Tristram Shandy (London 1761-1767).

2.563 Auch aus dem 19. Jh sind zahlreiche Erstausgaben vorhanden: Scotts Ivanhoe (Edinburgh 1820), Melvilles Moby Dick (New York 1851) und Omoo (New York 1847) sowie Harriet Beecher-Stowes Uncle Tom's Cabin (Boston 1852), 5 Erstausgaben von Charles Dickens, Mark Twains Huckleberry Finn (New York 1885) ebenso wie Oscar Wildes Dorian Gray (London 1891) und 3 bibliophile Werke von William Morris, die dieser in der von ihm gegründeten Kelmscott-Press publizierte (Hammersmith 1892, 1894, 1897). Die 1434 Titel des 19. Jhs erfassen die Romanschriftsteller der Epoche mit großer Vollständigkeit. Es liegen 38 Werke von William Harrison Ainsworth vor (23 in deutscher Übersetzung), 36 von Charlotte Yonge, je 34 von James Fenimore Cooper und Capt. Mayne Reid, je 33 von William Black und Charles Dickens, 26 von Louise de la Ramée, 25 von Washington Irving, 23 von Henry Wood, je 20 von Maria Edgeworth und Edward Payson Roe, je 19 von William Dean Howells und Edward Bulwer-Lytton.

2.564 Die humoristische Literatur (" Satirae") ist in zwei Katalogbänden gesondert aufgeführt. Für die Anglistik finden sich 33 Titel, davon 14 aus dem 19. Jh (13 englische, ein französischer), außerdem der vollständige Punch (ab 1841). Aus dem 18. Jh stammen 10 Titel (7 englische, 2 französische und ein deutscher), darunter die Erstausgabe von Jonathan Swifts Modest Proposal (Dublin 1729). Die 9 Werke aus dem 17. Jh sind überwiegend in lateinischer Sprache, bis auf die niederländische Übersetzung eines Titels von Thomas Nashe ( o. O. 1646).

2.565 Der Bestand zu Shakespeare umfaßt 351 Titel. Im Anschluß an 6 Bibliographien (2 englische, 4 deutsche) findet sich die biographische Literatur (99 Titel, bis auf 2 aus dem 19. Jh, überwiegend deutschsprachig; 36 Titel in englischer Sprache, 4 in französischer und 4 in anderen Sprachen). Die Shakespeariana der Shakespeare-Gesellschaft von New York liegen vollständig vor. Zu Shakespeares lyrischem Werk sind 21 Titel vorhanden (10 englische, 10 deutsche und eine serbische Ausgabe von 1861), darunter Shakespeares Sonette, übersetzt von Karl Lachmann (Berlin 1820). Bei den Poetae Dramatici umfaßt der Bestand zu Shakespeare 225 Titel, davon 66 Werkausgaben (46 englische, 19 deutsche und eine italienische, Verona 1821). Die englischen Gesamtausgaben beginnen mit der vierten Folio (London 1685) und setzen sich fort in den Ausgaben des 18. Jhs, die fast alle vorhanden sind (teilweise unvollständig). Auch wichtige Ausgaben des frühen 19. Jhs liegen vor, so von Steevens (London 1802). 134 Titel sind zu einzelnen Dramen verzeichnet (56 in englischer Sprache, 71 in deutscher, 2 in französischer und 5 in anderen Sprachen). Diese Zahl beinhaltet Ausgaben wie auch Sekundärliteratur. Weitere 91 Titel, separat rubriziert, sind Kommentarliteratur. Viele Einzeldramen liegen auch in deutscher Übersetzung vor, so Macbeth in der Übertragung von Gottfried August Bürger und Der Sturm in einer Bearbeitung von Ludwig Tieck. Die Publications of the Shakespeare Society (ab 1851) und die Transactions of the New Shakespeare Society (ab 1874) sind vollständig vorhanden.

2.566 Die Systemstelle zur Sprachwissenschaft (" Linguistica") verzeichnet insgesamt 487 Titel: einen aus dem 16. Jh, 20 aus dem 17. Jh (8 lateinische, 12 englische) sowie 103 aus dem 18. Jh (80 englische, 18 deutsche, 3 lateinische und 2 französische). Der überwiegende Teil stammt aus dem 19. Jh (363; davon 215 englische, 136 deutsche, 5 lateinische, 4 französische, 2 dänische und ein italienischer). Dazu kommen 7 deutsche und 2 englische Zeitschriften. Der Bestand enthält einleitend allgemeine Werke zur Sprachwissenschaft, so von Max Müller, gefolgt von Werken über Entstehung und Ursprung der Sprache und von Werken zur Etymologie und zur Phonetik. Die zweite Rubrik umfaßt die vergleichende Sprachwissenschaft, vorwiegend Schriften zu verwandten indogermanischen Sprachen. Im Anschluß werden einzelne Gebiete der Grammatik abgehandelt. Schließlich sind Werke zur Rhetorik und zur Schrift (s. a. 2.753 " Artes illiberales") verzeichnet, bevor die Systematik sich mit Wörterbüchern und Grammatiken der englischen Sprache im besonderen zuwendet.

2.567 Aus dem 16. Jh findet sich De recta et emendata linguae Anglicae scriptione dialogus von Thomas Smith (Paris 1568), aus dem 17. Jh die Clavis linguae Anglicanae von Johannes Podensteiner ( o. O. 1685) und aus dem 18. Jh eine deutschsprachige Grammatik aus Amerika (Philadelphia 1748). Außerdem liegen 5 Ausgaben des Wörterbuches von Samuel Johnson vor. Aus dem 19. Jh sind Wörterbücher zu zahlreichen Sprachen des Empire sowie andere Nachschlagewerke vorhanden, so das Allgemeine Waaren-Lexicon (Hamburg 1810) und The universal marine dictionary, Spanish-English von Johann Hinrich Röding (Hamburg 1815).

2.568 Von den 253 Titeln zur alt- und mittelenglischen Sprach- und Literaturwissenschaft stammt der überwiegende Teil aus dem 19. Jh, davon 11 Titel in altenglischer Sprache, 161 Titel in englischer Sprache, 77 in deutscher, 7 in lateinischer und je 4 in französischer und in dänischer Sprache. Aus dem 18. Jh stammen lediglich 32 Titel (23 englische, 9 deutsche), aus dem 17. Jh 7 (6 englische, ein lateinischer) und aus dem 16. Jh 2 englische und ein lateinischer. Die altenglische Dichtung ist in ihrer ganzen Bandbreite vertreten, außerdem Legenden, Romanzen und Homilien. Die Beowulf-Ausgaben stammen aus dem 19. Jh, davon 11 Editionen in altenglischer Sprache, eine Übersetzung ins Neuenglische, 6 deutsche, aber auch eine in dänischer Sprache (Kopenhagen 1820), herausgegeben von dem Theologen, Volkserzieher und Dichter Niklas Frederik Severin Grundtvig, von dem auch eine altenglische Beowulf-Ausgabe vorliegt. Vier Caedmon-Ausgaben sind vorhanden. 26 Titel sind zu Chaucer verzeichnet, davon 8 Werkausgaben in neuenglischer Sprache (als früheste Works, London 1598), außerdem 2 Chaucer-Zeitschriften. Im sprachwissenschaftlichen Bereich liegen Grammatiken und Wörterbücher vor (bis auf 7 Titel aus dem 19. Jh), darunter die grundlegende, auf dänisch verfaßte Altenglisch-Grammatik von Rasmus Kristian Rask in englischer Übersetzung von Benjamin Thorpe (Kopenhagen 1830) sowie eine spätere dänische Ausgabe (Stockholm 1857). Aus dem 19. Jh sind 25 Zeitschriften und Reihen vorhanden, darunter die Publications of the Percy-Society. In diesem Zusammenhang erwähnenswert ist Thomas Percy, Reliques of Ancient English Poetry (London 1765).

2.569 Keltische Literatur- und Sprachwissenschaft finden sich an unterschiedlichen Systemstellen des Realkataloges (unter " Scriptores varii argumenti", " Poetae variarum nationum" und unter " Linguistica"). Von 144 Titeln stammen aus dem 19. Jh 87 (52 in englischer, 22 in deutscher, 12 in französischer und einer in gälischer Sprache), überdies 15 Zeitschriften und Reihen. Aus dem 18. Jh datieren 53 Werke (41 englische, 6 deutsche, 5 französische und ein italienisches), aus dem 17. Jh 3 lateinische Titel und aus dem 16. Jh stammt John David Rhys' Cambrobrytannicae cymraecaeve linguae institutiones et rudimenta (London 1592). Die Gruppe " Linguistica" enthält außerdem Titel zur allgemeinen und zur vergleichenden Sprachwissenschaft sowie Wörterbücher und Grammatiken, z. B. von John Davies, Antiquae linguae britannicae (London 1621) und Franciscus O'Molloy, Grammatica Latino-Hibernica (Rom 1677).

2.570 Eine spezielle Rubrik zur bretonischen Sprachwissenschaft enthält 11 Titel, eine zur walisischen 17 Titel; in der Literaturwissenschaft stehen 9 bretonischen Titeln 8 walisische Titel gegenüber. Es sind 3 französische Werke zur allgemeinen keltischen Literaturgeschichte vorhanden. Ansonsten wird dieser Bereich von dem Ossian-Komplex dominiert. Unter 44 Titeln sind 2 gälische Texte und 21 Übersetzungen, 8 englische, 11 deutsche, eine französische (Paris 1796) und eine italienische (Padua 1763). 12 Titel betreffen das Umfeld von Ossian, Fingal und Temora, 9 Titel sind Sekundärliteratur. Neben den Transactions of the Ossianic Society (1853 ff.) liegen die Publications of the Celtic Society, die Series of Welsh Texts, die Irish Text Society und die Revue Celtique nahezu vollständig vor.

Frauke Geyken

Slavistik

2.571 Göttingen als Zentrum der Slavistik bildete sich seit dem 18. Jh in enger Verflechtung zwischen der Universität und der Gesellschaft (später: Akademie) der Wissenschaften und stand in Beziehung zu wissenschaftlichen Einrichtungen und einzelnen Gelehrten vor allem in Rußland, aber auch in Polen und Serbien. Im Zusammenhang damit wuchs in der Göttinger Universitätsbibliothek eine Sammlung zu allen slavischen Ländern. Die Literatur gelangte sowohl durch die laufende Erwerbung der Neuerscheinungen als auch durch Käufe auf dem Antiquariatsmarkt sowie Schenkungen (Michael Gröll, Georg Thomas von Asch, Akademie der Wissenschaften St. Petersburg) in die Bibliothek. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt im 18. Jh bis in die erste Hälfte des 19. Jhs. Die zweite Hälfte des 19. Jhs ist vorwiegend mit in den westeuropäischen Sprachen verfaßten Grundlagenwerken zur Slavistik vertreten.

2.572 Vorhanden sind ca. 1100 Titel zur Slavischen Philologie, davon ca. 200 zur Literaturgeschichte und Bibliographie (bei einzelnen Autoren einschließlich der Literärgeschichte), ca. 500 Textausgaben und literarische Zeitschriften, ca. 70 Zeitschriften von wissenschaftlichen Gesellschaften, Akademien und Universitäten sowie ca. 300 Titel zur Sprachwissenschaft. 12 Titel stammen aus dem 16. Jh, 25 aus dem 17. Jh, ca. 300 aus dem 18. Jh und ca. 800 aus dem 19. Jh. Ca. 50 Titel beziehen sich auf die allgemeine Slavistik, ca. 30 auf das Altkirchenslavische, ca. 90 auf das Serbokroatische und Slovenische, ca. 10 auf das Bulgarische, ca. 50 auf das Polnische, ca. 80 auf das Tschechische und Slovakische, ca. 20 auf das Sorbische, 5 auf das Polabische, ca. 560 auf das Russische. Die Beschreibung der Bestände berücksichtigt jeweils zuerst das Südslavische, dann das Westslavische und Ostslavische. Zur Bibliographie der slavischen Philologie (" Historia literaria librorum") werden 6 Titel nachgewiesen, einer aus dem 18. Jh und 5 aus dem 19. Jh, darunter Józef Andrzej Zaluski, Bibliotheca poetarum qui patrio sermone scripserunt (Warschau 1754).

2.573 Die Geschichte der slavischen Literaturen und ihrer Gattungen (" Historia literaria universalis") behandeln ca. 80 Titel (ca. 20 aus dem 18. Jh, 60 aus dem 19. Jh), darunter die in Böhmen erarbeiteten ersten großen Gesamtdarstellungen aus der ersten Hälfte des 19. Jhs (Josef Dobrovsky, Pavel Jozef Safarík). Zur serbischen und kroatischen Literatur liegt ein Titel vor, zur polnischen sind es 10 ( u. a. Jan Daniel Janocki, Józef Maksymilian Ossolinski, Antoni Wisniewski). Die tschechische Literatur ist mit 7 Titeln vertreten. Für die russische Literatur (ca. 30) sind aus dem 19. Jh einige wichtige Werke russischer Autoren zu nennen (Nikolaj Ivanovic Grec, Petr Nikolaevic Polevoj, Alexander Herzen, Aleksandr Nikolaevic Pypin), dazu die Arbeiten der in Deutschland wirkenden Philologen Friedrich Otto und Jan Petr (Johann Peter) Jordan.

2.574 Der Bestand über Schriftsteller und Gelehrte (" Historia literaria biographica") wird eingeleitet von den Biographiensammlungen. Die slavischen Länder betreffen 16 Titel (einer aus dem 17. Jh, 7 aus dem 18. Jh und 8 aus dem 19. Jh). Erwähnenswert sind aus dem südslavischen Bereich 2 dalmatinische Lexika (Sebastiano Dolci 1767, Sime Ljubic 1856), aus dem polnischen (insgesamt 5) 2 Ausgaben von Szymon Starowolski (1625, 1627) und 3 Ausgaben von Jan Daniel Janocki (1746, 1750, 1755), aus dem russischen (insgesamt 9) Nikolaj Ivanovic Novikov (1772) sowie 5 die Baltendeutschen behandelnde Lexika des 18. und 19. Jhs. Einzelnen Schriftstellern und Gelehrten in den slavischen Ländern und Regionen sind ca. 120 Titel gewidmet (je 2 aus dem 16. und 17. Jh, 8 aus dem 18. Jh und 100 aus dem 19. Jh), darunter im serbokroatischen Bereich 4 zeitgenössische Arbeiten über Vuk Stefanovic Karadzic ( s. a. " Itineraria", " Historia", " Poetae", " Adagia", " Lingustica" u. a.). Die Bibliothek besitzt zudem eine Sammlung seiner Werke, die er zum Teil selbst über Jacob Grimm schenkte. Zum Polnischen (40 Titel) finden sich 5 Werke des 18. und 19. Jhs neben einem des 16. und 2 des 17. Jhs über einzelne Gelehrte und Schriftsteller. Arbeiten über russische belletristische Autoren (70) wurden seit etwa 1880 gesammelt, so Werke über Aleksandr Sergeevic Puskin und Lev Nikolaevic Tolstoj. Neben Quellenmaterialien (Briefen, Tagebüchern, Erinnerungen der Zeitgenossen) sind vorwiegend deutsche und westeuropäische Darstellungen zu den Schriftstellern vertreten.

2.575 Zur Slavistik finden sich insgesamt ca. 120 Zeitschriften, zunächst 8 unter " Ephemerides literariae", davon 6 aus dem 18. Jh und 2 aus dem 19. Jh. Die Zeitschriften des 18. Jhs betreffen die polnische (3), tschechische (2) und russische Literatur (ein Titel). Bei den " Scriptores varii argumenti" stehen 6 Zeitschriften zur allgemeinen Slavistik, ca. 40 Zeitschriften unterhaltsamen und belehrenden Inhalts, davon ca. 30 russische, bei " Linguistica" eine philologische Fachzeitschrift, somit ca. 55 Zeitschriften zu Sprache und Literatur. Dazu kommen in der Abteilung " Physico-Mathematica" 5 aus dem serbischen und kroatischen, 6 aus dem polnischen, ca. 15 aus dem böschen (deutsch, lateinisch, tschechisch) und dem slovakischen sowie ca. 35 aus dem russischen Bereich mit philologischen Beiträgen.

2.576 Am Anfang der Abteilung " Scriptores varii argumenti" steht eine Gruppe von Texten mit disparatem Material nicht nur belletristischer Art. Auf Reihen, Anthologien, Zeitschriften folgen Werkausgaben einzelner Schriftsteller, soweit sie sich nicht einer der folgenden Gattungen zuweisen lassen (zusammen ca. 170 Titel, davon je einer aus dem 16. und 17. Jh, 25 aus dem 18. Jh, ca. 140 aus dem 19. Jh). Es finden sich umfangreiche literarische Reihen mit Textausgaben vorwiegend mittelalterlicher oder sonstiger älterer Werke meist aus dem 19. Jh, daneben Anthologien und Chrestomathien sowie Reihen Philosophischer Fakultäten (60 Titel). Dem südslavischen Bereich sind 4 Titel zuzurechnen, davon dem Bulgarischen 2 große Fortsetzungswerke des 19. Jhs zur Volksdichtung. Von den ca. 40 polnischen Titeln sind 2 Sammlungen des 18. Jhs mit gesammelten Reden (polnisch und lateinisch) zu erwähnen. Im Russischen (ca. 15 Titel) ragen zeitschriftenähnliche Sammelwerke des 18. Jhs heraus (Zerkalo ljubopytstva, Sobesednik ljubitelej rossijskogo slova u. a.), außerdem Anthologien des frühen 19. Jhs (hrsg. von Fedor Il'ic Bulgakov u. a).

2.577 Bedeutend sind unter den 6 slavistischen Zeitschriften die beiden in der ersten Hälfte des 19. Jhs von Jan Arnost Smoler (Johann Ernst Scler) und Jan Petr (Johann Peter) Jordan in Bautzen und Leipzig herausgegebenen Jahrbücher für slavische Literatur, Kunst und Wissenschaft in beiden Folgen. Den wertvollsten Bestand bilden satirische und moralische Wochenschriften des 18. und beginnenden 19. Jhs, darunter zum Polnischen (insgesamt 6) 3 und zum Russischen (insgesamt 22) 13 (in ca. 80 Bdn). Unter den 10 Titeln zum Serbokroatischen ist die Originalausgabe von Vuk Stefanovic Karadzics Zeitschrift Danica. Es folgen vorwiegend Zeitschriften und Reihen von literarischen Gesellschaften, aber auch Universitäten, von diesen u. a. Festschriften, insgesamt ca. 80 Titel. Zum Polnischen und Tschechischen liegen je 2 Titel aus dem 19. und 20. Jh vor. Den breitesten Raum unter den 70 russischen Titeln nimmt die fast vollständig vorhandene Reihe des Sbornik pravoslavnyj palestinskij ein. Neben historischen und kirchengeschichtlichen Arbeiten sind es Berichte von Pilgerfahrten ins Heilige Land. Aus dem 18. Jh ist Opyt trudov Vol'nogo rossijskogo sobranija pri Imperatorskom moskovskom universitete vorhanden.

2.578 Der zweite Teil der " Scriptores varii argumenti" enthält ca. 40 Werkausgaben slavischer Autoren in Original oder Übersetzung (teilweise unvollständig). Unter den Ausgaben polnischer Autoren sind je eine aus dem 16. und 17. Jh ( u. a. Stanislaw Herakliusz Lubomirski), je 4 aus dem 18. Jh ( u. a. Walenty Gurski, Franciszek Salezy Jezierski) und aus dem 19. Jh. Das Russische bietet ca. 30 Ausgaben, davon 4 aus dem 18. Jh (darunter 3 Lomonosov-Editionen) und 25 aus dem 19. Jh. Die klassische russische Literatur des 19. Jhs wurde erst seit 1922 stärker berücksichtigt, beginnend mit der Erwerbung von ca. 30 Ausgaben aus der Deutschen Heeresbücherei in Berlin.

2.579 An Texten zur slavischen Versdichtung (" Poetae"), teilweise mit Sekundärliteratur, sind ca. 210 Titel vorhanden, davon je 2 aus dem 16. und 17. Jh, ca. 60 aus dem 18. Jh und ca. 150 aus dem 19. Jh. Der überwiegende Teil gehört zur polnischen und russischen Literatur (ca. 50 bzw. 100 Titel). Fast die Hälfte des Bestandes machen Anthologien (meist Sammlungen von Volksdichtungen) aus, die die Bibliothek in der Epoche der slavischen nationalen Wiedergeburt Ende des 18. bis Mitte des 19. Jhs erwarb. Dazu gehören auch Ausgaben mittelalterlicher Epen. Bei den Einzelautoren dominieren polnische und russische Versdichtungen des 18. Jhs.

2.580 Zum Serbokroatischen (40 Titel) sind die Volksliedsammlungen von Vuk Stefanovic Karadzic (auch in der Übersetzung von Talvj) und die von Cubro Cojkovic Cernogorec zu finden sowie 6 Werke des 18. Jhs ( u. a. Zaharije Orfelin, Fedor Ivanovic Jankovic), zum Slovenischen die Sammlung von Blaze Potocnik. Das Bulgarische weist die Originalausgabe der Brüder Dimitri und Konstantin Miladinov auf (Zagreb 1861, Sofia 1891) und eine Sammlung zur Volksdichtung aus dem 19. Jh.

2.581 Im Polnischen (45 Titel) ragen 10 Ausgaben von Versdichtungen des 18. Jhs heraus ( u. a. Ignacy Krasicki, Adam Stanislaw Naruszewicz), die im Verlag von Michael Gröll in Warschau erschienen sind und über Heyne der Bibliothek geschenkt wurden. Das Tschechische (ca. 25 Titel) umfaßt 17 Sagen- und Volksliedsammlungen des 19. Jhs, u. a. die von Václav Hanka. Auch die wahrscheinlich von ihm gefälschte Königinhofer Hs. wurde in Übersetzung zusammen mit deutschem kontroversem Schrifttum bezüglich ihrer Echtheit erworben (ca. 10 Titel). Zum Sorbischen ist Jan Arnost Smolers (Johann Ernst Sclers) Volksliedsammlung zu erwähnen.

2.582 Im russischen Bereich (ca. 100 Titel) liegen 7 Volksliedsammlungen des 18. Jhs vor, auch Sprichwörter, meist von Asch geschenkt, und weitere 8 aus dem 19. Jh ( u. a. Alexander Hilferding). Die Originalausgabe des Igorliedes von 1800 ist nach dem Verlust der einzigen Hs. beim Brand von Moskau 1812 von besonderem Wert; neben ihr stehen 4 weitere Ausgaben und Übersetzungen des Werkes. Hervorzuheben sind weiter die ca. 30 Originalausgaben von Versdichtungen einzelner Autoren des 18. Jhs ( u. a. Antioch Dmitrievic Kantemir, Michail Vasil'evic Lomonosov, Vasilij Kirillovic Trediakovskij, Aleksandr Petrovic Sumarokov, Michail Matveevic Cheraskov, Gavrila Romanovic Derzavin), die ein nahezu vollständiges Bild vom Entstehungsprozeß der neueren russischen Literatur vermitteln. Aus dem 19. Jh sind ca. 30 Titel vertreten, aus der ersten Hälfte nur Aleksandr Sergeevic Puskin und Ivan Andreevic Krylov in je einer Ausgabe zugleich mit frühen Übersetzungen.

2.583 Texte aus der dramatischen Literatur (" Poetae dramatici") bieten ca. 110 Titel, davon 2 aus dem 17. Jh, ca. 90 aus dem 18. Jh, ca. 20 aus dem 19. Jh. Der Schwerpunkt liegt im 18. Jh, und zwar im Polnischen (ca. 30 Titel) und Russischen (ca. 60). Das serbokroatische (2) und das tschechische (4) Drama sind mit zufälligen Einzelstücken, oft in Übersetzungen aus dem 19. Jh, vertreten. Für das polnische 18. Jh finden sich meist bei Gröll gedruckte und von ihm geschenkte Ausgaben einzelner Dramen ( u. a. Ignacy Krasicki, Franciszek Zablocki, Julian Ursyn Niemcewicz), teilweise auch in Übersetzungen. Die umfangreiche russische Sammlung aus dieser Zeit ist von großer Bedeutung, darunter ein Sammelband mit kleineren Komödien und Festspielen, auch in deutscher und französischer Übersetzung. Dazu kommen 12 Einzelausgaben von Dramen der wichtigsten zeitgenössischen Autoren (Simeon Polockij, Aleksandr Petrovic Sumarokov, Michail Matveevic Cheraskov u. a.).

2.584 Slavische Prosaliteratur in Einzelausgaben (" Fabulae romanenses") enthalten ca. 150 Titel (einer aus dem 17. Jh, 10 aus dem 18. Jh, ca. 140 aus dem 19. Jh). In der Belletristik, die bis ins späte 19. Jh kein systematisch gepflegtes Sammelgebiet war, übertrifft die Zahl der Übersetzungen bei weitem die der Originaltexte. Das gilt nicht für Werke der Volksdichtung, also Märchen, Sagen und Volkslieder. Das gesamte slavische Gebiet betreffen 2 Sammlungen, zum Serbokroatischen (4 Titel) liegt Vuk Stefanovic Karadzics Märchensammlung vor, zum Bulgarischen sind es 2 Titel. Die polnische Prosaliteratur (ca. 20 Titel) enthält 8 Anthologien des 18. Jhs, vorwiegend sentimentale Erzählungen, für das 19. Jh (ca. 10 Titel) finden sich wichtige Werke einzelner Autoren, vor allem von Henryk Sienkiewicz (nicht vollständig). Das Tschechische ist mit 7 Titeln vertreten, das Sorbische mit 2 im 19. Jh erschienenen Sagensammlungen (Edmund Veckenstedt, Wilibald von Schulenburg). Zu verweisen ist für die Kultur dieser Minderheit in Deutschland neben " Linguistica" auf die sorbischen Bibeltexte (" Biblia II"), Gesangbücher (" Historia Ecclesiastica Rituum") und die zahlreichen Lusatica in den Katalogteilen zur Geschichte (" Historia Borussica, Historia Silesiae, Historia Saxoniae Regiae").

2.585 Der überwiegende Teil der Gruppe " Fabulae romanenses" zu den slavischen Literaturen betrifft das Russische mit ca. 120 Titeln (über 100 aus dem 19. Jh, nur 2 aus dem 18. Jh). Es handelt sich fast ausschließlich um Übersetzungen. Vertreten sind auch Autoren des frühen 19. Jhs bis 1860, so Nikolaj Michajlovic Karamzin, Michail Jur'evic Lermontov, Nikolaj Ivanovic Grec, Faddej Venediktovic Bulgarin und Aleksandr Aleksandrovic Bestuzev-Marlinskij. Unter den Schriftstellern des späteren 19. Jhs begegnen uns Ivan Sergeevic Turgenev und Lev Nikolaevic Tolstoj am häufigsten. Sechs slavische Sprichwortsammlungen enthält die Abteilung " Adagia": 2 serbische (Vuk Stefanovic Karadzic in beiden Auflagen), 2 polnische des 19. Jhs in Übersetzung, eine tschechische und eine russische des 18. Jhs.

2.586 Zu den erwähnenswerten slavischen Texten der Bibliothek gehören die Bibelübersetzungen des 16. bis 18. Jhs (unter " Biblia II"), darunter auch die meisten frühen Bibelausgaben wie das kroatische Neue Testament von Primus Truber (Tübingen 1562-1582), das serbische Neue Testament von Vuk Stefanovic Karadzic ( Wien 1824), die slovenische Bibel von Jurij Dalmatin (Wittenberg 1584), die polnische Danziger Bibel (1632), die tschechische Bibel von 1506 und die Kralitzer Bibel (1579-1601), die sorbische Bibel (Bautzen 1728), die russisch-kirchenslavische Ostroger Bibel von Ivan Fedorov (1581) u. a.

2.587 Die Qualität der Göttinger slavistischen Sammlung (unter " Linguistica") beruht nicht zuletzt auf ihrem sprachwissenschaftlichen Teil (ca. 300 Titel, davon 7 aus dem 16. Jh, 15 aus dem 17. Jh, ca. 80 aus dem 18. Jh, 190 aus dem 19. Jh). Bevorzugt erworben wurden frühe und wegweisende Grammatiken (einschließlich Lehrbücher) und Wörterbücher aller Nationalsprachen, darunter auch Rara. Teils gelangten sie aufgrund einer persönlich-wissenschaftlichen Beziehung in die Bibliothek, so durch Asch, Schlözer und die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg, Vuk Stefanovic Karadzic und andere, teils wurden sie gezielt auf Auktionen und über Buchhandlungen erworben. Der Bestand zur allgemeinen slavischen Sprachwissenschaft (25 Titel) enthält vorwiegend in westlichen Sprachen verfaßte Arbeiten und Zeitschriften des 19. Jhs. Wichtige Darstellungen aus den slavischen Ländern in slavischen Sprachen fehlen.

2.588 Zum Altkirchenslavischen (30 Titel) liegen neben der einschlägigen Literatur des 19. Jhs (besonders in westeuropäischen Sprachen) bedeutende ältere Lehrwerke aus dem 17. Jh (Heinrich Wilhelm Ludolf) und 18. Jh vor (Johann Leonhard Frisch, Fedor Maksimov) sowie 3 Lexika des 18. Jhs ( u. a. Fedor Polikarpov, Petr Alekseevic Alekseev). Zum Serbokroatischen (ca. 35) sind 4 Grammatiken und Alphabete des 17. und 18. Jhs zu erwähnen, darunter bisher nicht bekannte venezianische Drucke, Fibeln zur Erlernung des Kirchenslavischen für serbische Leser, im 19. Jh die Schriften von Vuk Stefanovic Karadzic. An Lexika sind 3 aus dem 17. und 18. Jh und 9 aus dem 19. Jh vorhanden, mit Schwerpunkt beim Serbischen. Zum Bulgarischen (ca. 20 Titel) ist die erste bulgarische Grammatik in einer westlichen Sprache vertreten (A. und D. Kyriak Cankof, Wien 1852). Zum Slovenischen (11 Titel) besitzt die Bibliothek die erste Grammatik (Adam Bohoric, Wittenberg 1584), alle wichtigen Grammatiken des 18. und frühen 19. Jhs (Jernej [Bartholomäus] Kopitar, Franc Seraf Metelko u. a.) sowie die entsprechenden Lexika wenigstens als Nachdruck.

2.589 Im Polnischen (ca. 45 Titel) sind die Bestände an älteren Grammatiken und Wörterbüchern besonders dicht. Neun Grammatiken und Lehrbücher des 17. und 18. Jhs ( u. a. Franciszek Mesgnien-Meninski, Jeremias Roter, Alexander Raphaeli) stehen neben 10 Lexika des 16. bis 18. Jhs (Jan Mcaczynski, Konstanty Szyrwid, Gregorius Cnapius, Michal Abraham Trotz u. a.). Dasselbe gilt für das Tschechische (ca. 30 Titel) mit 4 Grammatiken des 16. und 17. Jhs ( u. a. L. Benedikti Nudodzierinus, Wenceslaus Johann Rosa) und weiteren 4 des 18. Jhs, dazu 6 Lexika des 16. und 18. Jhs (Paul Pressius u. a.). Das Slovakische ist nicht vertreten. Trotz seiner 17 Titel ist der sorbische Teil erstaunlich vollständig. Fast alle wichtigen Grammatiken, Wörterbücher und sprachwissenschaftlichen Untersuchungen zu dieser Sprache liegen vor, u. a. Jacobus Xaverius Ticinus im Nachdruck, Abraham Frencel (Frentzel), Georg Matthaei, Georg Körner, Jan Petr (Johann Peter) Jordan, Handrij Zejler (Andreas Seiler), Christian Traugott Pfuhl. 5 Titel zum Polabischen schließen sich an.

2.590 Von den ca. 90 Titeln zum Russischen erschien ein Werk im 17. Jh (Heinrich Wilhelm Ludolf), ca. 30 stammen aus dem 18. Jh, ca. 60 aus dem 19. Jh. Dazu gehören ca. 10 Grammatiken und Lehrbücher (Michail Vasil'evic Lomonosov, Jacob Rodde, Johann Heym u. a.) sowie 14 Lexika aus dem 18. Jh (Ehrenreich Weissmann, deutsch-lateinisch-russisch, Franz Hoelterhof, Akademie-Wörterbuch u. a.). Aus dem 19. Jh wurden von den Grammatiken 13, von den Wörterbüchern 5 vor 1850 publiziert; einige von ihnen sind Teil der Gauß-Bibliothek. Die sprachwissenschaftlichen Arbeiten zum Ukrainischen und Weißrussischen sind im russischen Teil unter der Kategorie " Dialecti" enthalten. In den übrigen Katalogabschnitten sind diese Sprachen kaum vertreten.

Christiane Kind-Doerne

Uralische (finnisch-ugrische) und baltische Philologien

2.591 Die Finno-Ugristik ist, wie alle Philologien, über mehrere Sachgruppen verstreut. Zur allgemeinen Finno-Ugristik finden sich 3 Titel aus dem 18. Jh und 23 aus dem 19. Jh, darunter neben Werken der finnisch-ugrischen Sprachwissenschaft auch solche zur ural-altaischen Forschung, z. B. August Ahlquist, Forschungen auf dem Gebiete der ural-altaischen Sprachen (Helsingfors 1861 und 1875), außerdem die Serie Mémoires de la Société Finno-Ougrienne (Helsinki 1890).

2.592 Ungarisch. Zur ungarischen Sprache, Literatur, Sprach- und Literaturwissenschaft sind 257 Titel vorhanden (einer aus dem 16. Jh, 7 aus dem 17. Jh, 37 aus dem 18. Jh und 212 aus dem 19. Jh). Zur ungarischen Literaturwissenschaft unter " Historia literaria librorum" liegen 19 Werke vor (5 aus dem 18. Jh und 14 aus dem 19. Jh), so Res literaria Hungariae ... a rhetorica Cassoviensi oblata (Kaschau 1735), sowie eine Reihe von literaturwissenschaftlichen Zeitschriften und Serien. " Historia literaria biographica" verzeichnet 49 Titel (5 aus dem 18. Jh und 44 aus dem 19. Jh) zu ungarischen Literaten, darunter Aron Szilády, Viktor Vajda oder Alexander Fischer.

2.593 Unter " Scriptores varii argumenti" (28 Titel) finden sich Sammelwerke zur ungarischen Sprach- und Literaturwissenschaft, darunter auch Mindenes Gyüjtemény (Komárom 1789). Arbeiten einzelner Verfasser in den Abschnitten V und X schließen sich an, aber auch Werke von Dichtern wie Ferencz Kazinczy und Mihály Vörösmarty. " Poetae variorum nationum" verzeichnet 41 Titel (einen aus dem 17. Jh, 3 aus dem 18. Jh und 37 aus dem 19. Jh). Auf Sammelwerke wie das Handbuch der ungarischen Poesie (Pest 1828), hrsg. von Franz Toldy, folgen die Dichter in chronologischer Reihenfolge, so István Gyöngyösi und Gergely Czuczor. " Poetae dramatici IV" enthält sechs ungarische Dramen aus dem 19. Jh, u. a. Erdéllyi játékos gyüjtemény (Kolozsvarott 1793). Die 33 Prosawerke unter " Fabulae romanenses X" gliedern sich in 2 Titel aus dem 18. Jh und 31 aus dem 19. Jh. Auf Märchensammlungen folgen Werke von Romanciers in chronologischer Ordnung, darunter Johann Mailath, Georg Gaal und Jozsef Eötvös.

2.594 83 Werke sind unter " Linguistica IX" zu finden (4 aus dem 17. Jh, 19 aus dem 18. Jh und 60 Titel aus dem 19. Jh). Neben den " Klassikern", Joannis Sajnovics, Demonstratio. Idioma Ungarorum et Lapponum idem esse (Kopenhagen 1770), Samuel Gyarmathi, Affinitas linguae Hungaricae cum linguis Fenniciae (Göttingen 1799), finden sich Wörterbücher und Grammatiken wie Albert Molnár, Dictionarium Latino-Ungaricum et Ungarico-Latinum (Nürnberg 1604).

2.595 Finnisch. Von 49 Werken zur finnischen Sprache, Literatur, Sprach- und Literaturwissenschaft (5 aus dem 18. Jh und 44 aus dem 19. Jh) gehören 4 aus dem 19. Jh zur finnischen Literaturwissenschaft (s. " Historia literaria universalis II"), darunter Petrus Johannes Alopaeus und Paul Johann Heintzius, Specimen historiae literariae Fennicae (Åbo 1793). Unter den " Scriptores varii argumenti II-III" finden sich 8 Werke aus dem 19. Jh zur finnischen Sprach- und Literaturwissenschaft, außerdem Zeitschriften und Serien zur Sprach- und Literaturwissenschaft des Finnischen, u. a. Valvoja (Helsinki 1881). Abschnitt X enthält Arbeiten finnischer Literaten, z. B. von Pietrari Pivärinta.

2.596 Zur Dichtung (unter " Poetae variorum nationum", 12 Titel) finden sich Werke der finnischen Runenliteratur ( z. B. Finnische Runen, Uppsala 1819, hrsg. von Georg Heinrich von Schröter), die Kalevala-Ausgaben und die Sekundärliteratur zum Kalevala. Es folgen Werke einzelner Autoren. Sammelwerke der Prosa (Märchenausgaben in deutscher Übersetzung) wie auch Werke einzelner Autoren (5 Titel des 19. Jhs) schließen u. a. Santeri Ingman ein. Unter 20 Werken zur Sprachwissenschaft (" Linguistica IX") steht Berthold G. Vhael, Grammatica Fennica (Åbo 1733).

2.597 Estnisch. Zur estnischen Sprach- und Literaturwissenschaft liegen 16 Titel vor (einer aus dem 17. Jh, 2 aus dem 18. Jh und 13 aus dem 19. Jh). Unter " Historia literaria universalis II" finden sich 2 Titel zur estnischen Literaturwissenschaft aus dem 19. Jh; unter " Fabulae romanenses X" 3 aus dem 19. Jh und unter " Linguistica IX" 11 zur estnischen Sprachwissenschaft. Genannt sei Johann G. Rosenländer, Beiträge zur genauen Kenntnis der estnischen Sprache (Reval 1816).

2.598 Kleinere finnisch-ugrische Sprachen. Unter " Linguistica IX" finden sich mit 35 Titeln (8 aus dem 18. Jh, 27 aus dem 19. Jh) Werke zur Sprach- und Literaturwissenschaft der Tschuden, Lappen, Tscheremissen, Mordwinen, Permier, Syrjänen, Wotjaken, Ostjaken, Wogulen und Samojeden. Zu den uralischen Sprachen und Literaturen liegen insgesamt 380 Titel vor. Die Werke des 17. und 18. Jhs sind überwiegend in lateinischer Sprache, die des 19. Jhs überwiegend in den Nationalsprachen. Die Anzahl der deutschsprachigen Werke beträgt etwa 5 Prozent.

2.599 Baltische Sprachen. Zu den baltischen Sprachen und Literaturen liegen 66 Titel vor, davon einer aus dem 17. Jh, 12 aus dem 18. Jh und 53 aus dem 19. Jh. Zur litauischen (unter " Historia literaria universalis II") und zur lettischen (unter " Scriptores varii argumenti II") Literaturwissenschaft findet sich je ein Titel des 19. Jhs. Zwei Titel aus dem 18. Jh und 8 aus dem 19. Jh sind zur lettischen Prosa verzeichnet, 3 aus dem 19. Jh zur litauischen. " Poetae dramatici IV" verzeichnet einen Titel des 18. Jhs zum lettischen Drama. Zur lettischen Sprachwissenschaft sind 7 Titel aus dem 18. Jh und 21 aus dem 19. Jh vorhanden; zur litauischen Sprachwissenschaft 2 aus dem 17. Jh, 2 aus dem 18. Jh und 13 aus dem 19. Jh. Erwähnung verdienen Arnold Welligs Beiträge zur lettischen Sprachkunde (Mitau 1828).

Tibor Kesztyüs


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.