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Nacional'naja biblioteka imeni A. S. Puškina Mordovskoj Respubliki

A. S. Puškin-Nationalbibliothek der Mordvinischen Republik


Adresse. Ulica Bogdan Chmelnickogo 63, 430000 Saransk
Telefon. (08342) 17 58 97
e-mail. [root@naclib.mordovia.su]

Unterhaltsträger. Ministerstvo kul'tury Respubliki Mordovija [Ministerium für Kultur der Mordvinischen Republik]
Funktion. Nationalbibliothek der Mordvinischen Republik.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: sämtliche Wissensgebiete. - 2. Besondere Sammelgebiete: Finnougristik, Landeskunde.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek (mit eingeschränkter Ausleihe). - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-19 Uhr; Sonntag 10-18 Uhr; Samstag geschlossen. - Leihverkehr: nationaler und internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegeräte, PC.
Gedruckte Informationen. Putevoditel. Nacional'naja biblioteka im. A. S. Puškina Mordovskoj Respubliki [Wegweiser. Die A. S. Puškin-Nationalbibliothek der Mordvinischen Republik]. Saransk 1995.
Hinweise für anreisende Benutzer. Busverbindung ab Hauptbahnhof (Linien 3 und 5) bis Haltestelle Dom Sovetov (Haus der Sowjets); Busverbindung ab Flughafen (Linie 13) bis Stadtzentrum. - Parkplätze im Bibliothekshof.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Am 14. September 1899 beschloß die Stadtduma von Saransk, zu Ehren des 100. Geburtstags von A. S. Puškin neben der schon bestehenden gebührenpflichtigen Öffentlichen Bibliothek eine neue gebührenfreie Volksbibliothek zu gründen. Im Jahre 1918 wurden beide Einrichtungen unter dem Namen Zentrale Kinderbibliothek zusammengelegt. 1920 wurde aus dieser vereinigten Bibliothek eine neue, selbständige Kinderbibliothek ausgegliedert, und der Hauptbestand wurde zur Zentralen Kreisbibliothek der Stadt Saransk ernannt. Verschiedene Namensänderungen folgten. So hieß die Einrichtung in der Zeit von 1928 bis 1929 Zentrale Bezirksbibliothek, von 1930 bis 1935 Gebietsbibliothek, und von 1935 an erfüllte sie die Funktion einer Landesbibliothek (Bibliothek der Republik). Seit 1939 trägt sie den Namen A. S. Puškin.

1.2 . Am 11. März 1991 erhielt die Bibliothek durch Verordnung des Ministerrates der Mordvinischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik den Status einer Nationalbibliothek. Dadurch wurden sowohl ihre soziale Funktion als auch ihre historisch-kulturelle Bedeutung erhöht. Die Bibliothek stellt heute ein wissenschaftliches Forschungszentrum dar, das in der Republik eine umfangreiche Bibliothekstätigkeit koordiniert und zudem als Depositarbibliothek im Bereich der Landeskunde fungiert.

1.3 In der Bibliothek wurde eine Abteilung fremdsprachiger Literatur eingerichtet, deren Bestand ständig durch aktuelle ausländische Publikationen sowie durch Rara und Fachperiodika erweitert wird. Der historische Bestand wird sowohl in der Abteilung fremdsprachiger Literatur zusammen mit anderen Publikationen als auch separat in der Rara-Abteilung des Hauptbestandes aufbewahrt. Der historische Bestand ist dem Benutzer nur in speziellen Lesesälen zugänglich.

1.4 Der Erwerb der historischen deutschen Bestände wurde durch den Staatsfonds für Ausländische Literatur (1948-1949), durch den Tauschfonds der Allrussischen Staatlichen Bibliothek für Ausländische Literatur und durch den Mordvinischen Staatsverlag ermöglicht. Hinzu kamen verstaatlichte Privat-, Gymnasial- und Verwaltungsbibliotheken sowie Bibliotheken aufgelöster Klöster. Erwähnt sei die Übernahme der Kreisbibliothek Temnikov und der Bibliothek des Sanaksarklosters der Stadt Temnikov, die sich auf dem Territorium der Mordvinischen Republik befinden. Zahlreiche Werke gingen als Schenkungen in den Bestand ein.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand der Bibliothek beträgt mehr als 1.300.000 bibliographische Einheiten. Er umfaßt Monographien, Periodika und Zeitungen aus verschiedenen Wissensgebieten, technische Dokumentationen, Mikrofilme, Mikrofiches, Dias, Schallplatten, CD-Roms sowie unveröffentlichte und archivierte Materialien. Der fremdsprachige Bestand umfaßt 15.505 Bde (1,2 Prozent des Gesamtbestandes), darunter Lehrbücher und Nachschlagewerke aus allen Wissensgebieten in europäischen und orientalischen Sprachen.

Chronologische Übersicht

und Übersicht nach Sprachen

2.2 Der historische deutsche Bestand umfaßt 208 Titel. Davon entfallen 188 Titel (90 Prozent) auf das 19. Jh, 20 Titel stammen aus dem 18. Jh. Alle Werke wurden im deutschen Sprachraum vor 1900 gedruckt. In erster Linie liegen Publikationen in deutscher Sprache vor (173 Titel), darüber hinaus in englischer (19 Titel) und französischer Sprache (16 Titel). Die Beschreibung des historischen Bestandes folgt dem Systematischen Katalog. Er thält 29 Sachgruppen mit zahlreichen Untergruppen und umfaßt den gesamten Bestand, unabhängig vom Erscheinungsjahr.

Systematische Übersicht

2.3 Der Hauptteil des historischen Bestandes betrifft die Schöne Literatur. Darüber hinaus finden sich Werke aus den Bereichen Philosophie, Geschichte, Naturwissenschaft, Medizin und Kunst. Im Bestand sind auch Erzeugnisse bekannter Druckereien und Verlage vorhanden, z. B. Velhagen und Klasing (Bielefeld), F. A. Brockhaus (Leipzig), G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung (Berlin), Weidmannsche Buchhandlung (Leipzig), Brodhag'sche Buchhandlung (Stuttgart), Hahn'sche Hofbuchhandlung (Hannover), Carl Hoffmann (Stuttgart), Verlag des Bibliographischen Instituts (Leipzig), G. Cotta'sche Buchhandlung (Stuttgart und Tübingen) u. v. a.

Bestand des 18. Jahrhunderts

2.4 Von den 20 Titeln des 18. Jhs sind 12 in deutscher Sprache und 8 in französischer Sprache. Auf die Geschichte tfällt ein Titel: Franz Alexander von Kleist, Graf Peter der Däne: Ein historisches Gemählde (Berlin 1791). Zur Philosophie findet sich u. a. Jean-Jacques Rousseau, Oeuvres Complètes (Bde 26-29; o. O. 1794). Die Schöne Literatur umfaßt 14 Bde, darunter Homers Ilias (Amberg 1780) und Shakespeares Schauspiele (lückenhaft; Mannheim 1778-1780).

Bestand des 19. Jahrhunderts

2.5 Das Fach Naturkunde enthält drei Titel, darunter Anton Benedikt Reichenbach, Bildgallerie der Thierwelt, oder Naturgeschichte des Thierreiches (Leipzig 1835) und Richard Röhrich, Räthselhafte Dinge oder wie sich die Steine bewegen (Leipzig 1872). Im Fach Medizin liegen vor Gustav Brösike, Cursus der normalen Anatomie des menschlichen Körpers (Berlin 1892).

2.6 Der Bereich Geschichte ist mit 21 Titeln vertreten, davon 16 Titel in deutscher und 5 in französischer Sprache. Es finden sich Werke zur Geschichte des Altertums, vor allem zur griechischen und römischen Geschichte, darunter Ernst Guhl, Das Leben der Griechen und Römer: Nach antiken Bildwerken (Berlin 1843). Zur Weltgeschichte findet sich u. a. Louis Albert Beauvais, Etudes Historiques (Berlin 1843). Die Untergruppe Geschichte der Neuzeit enthält großenteils populärwissenschaftliche Literatur zu Deutschland, Preußen, Österreich und Polen. Als Beispiele seien erwähnt Friedrich Paulig, Geschichte der Befreiungskriege: Ein Beitrag preussischer Geschichte der Jahre 1805-1816 (Frankfurt/Oder 1866); Carl Goehring, Geschichte des polnischen Volkes von seinem Ursprunge bis zur Gegenwart (Leipzig 1847-1851); Ferdinand Schmidt, Preußens Geschichte in Wort und Bild (Berlin 1864); Ludwig Geiger, Berlin 1688-1840: Geschichte des geistigen Lebens der preußischen Hauptstadt (Berlin o. J.); Moritz Petri, Lebensbilder, geschichtliche und kulturgeschichtliche: Aus den Erinnerungen und der Mappe eines Greises (Hannover 1868) und Heinrich Dittmar, Deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang (Heidelberg 1873).

2.7 Einen weiteren Bereich bilden Drucke zur Napoleonischen Zeit, etwa Paul Mathieu Laurent, Geschichte des Kaisers Napoleon (Leipzig 1865); Modest Ivanovic Bogdanovic, Geschichte des Feldzuges im Jahre 1812 (Leipzig 1863) und Gaspard Gourgaud, Napoléon et la grande armée

 Russie ...
(Stuttgart 1828). Politische Geschichte ist vertreten mit Friedrich W. Ghillany, Chronologisches Handbuch für die neuere politische Geschichte vom westphälischen Frieden bis auf die Gegenwart (Nürnberg 1856); Ludwig Hausser, Deutsche Geschichte vom Tode Friedrichs des Grossen bis zur Gründung des Deutschen Bundes (Berlin 1861-1863) und Otto von Bismarck, Briefe 1844-1870 (Bielefeld und Leipzig 1876).

2.8 Das Gebiet Volksliteratur und Folklore (Volkskunde) ist mit 7 Titeln vertreten. Darunter findet sich Felix Liebrecht, Zur Volkskunde: Alte und neue Aufsätze (Heilbronn 1879). Vorhanden sind griechische und arabische Märchen, preußische Volkssagen, Balladen sowie Legenden und Romanzen. Erwähnt seien August Marx, Griechische Märchen von dankbaren Tieren und Verwandtes ... (Stuttgart 1889); Preussens Volkssagen, Märchen und Legenden als Balladen, Romanzen und Erzählungen, bearbeitet von Widar Ziehnert (Leipzig 1840); Albert Richter, Deutsche Sagen (Leipzig 1871); Gustav Weil, Tausend und eine Nacht: Arabische Erzählungen (Stuttgart 1889) sowie Märchen und Erzählungen der Suaheli, hrsg. von Carl Velten (Stuttgart und Berlin 1898).

2.9 Das Fach Literaturwissenschaft umfaßt 13 Titel, davon 10 Titel von Lessing, z. B. Sämmtliche Schriften, hrsg. von Karl Lachmann (Berlin 1838-1840) und Gesammelte Werke (Leipzig 1859). Außerdem seien erwähnt Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe in den Jahren 1794 bis 1805 (Stuttgart und Tübingen 1829); Georg Brandes, Die romantische Schule in Frankreich (Leipzig 1892) und Adolf Stahr, Gesammelte Werke (Berlin 1873).

2.10 Der Bereich Bildende Kunst umfaßt 5 Titel. Hier findet sich Luigi Antonio Lanzi, Geschichte der Malerei in Italien: vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des 18. Jahrhunderts (Leipzig 1830). Bemerkenswert sind auch Meyer's Universum, oder Abteilung und Beschreibung des Sehenswerthesten und Merkwürdigsten der Natur und Kunst auf der ganzen Erde (Hildburghausen 1850-1852; Bde 14-15); Leonardo da Vinci, Buch von der Malerei (Stuttgart 1885) und Karl Woermann, Was uns die Kunstgeschichte lehrt: einige Bemerkungen über alte, neue und neueste Malerei (Dresden 1894). Das Fach Philosophie ist mit einem Titel vertreten, Leibniz' Werke. Erste Reihe: Historisch-politische und staatswissenschaftliche Schriften (Hannover 1864).

2.11 Den größten Anteil macht die Schöne Literatur aus (123 Titel). Davon liegen 104 Titel (83 Prozent) in deutscher, 18 Titel in glischer und ein Titel in französischer Sprache vor. An Klassikern seien hervorgehoben Ludovico Ariosto, Der Rasende Roland (Halle 1818-1819); Byrons Sämmtliche Werke (Frankfurt a. M. 1830-1831); Dantes Lyrische Gedichte (deutsch und italienisch; Leipzig 1827); Goethes Werke, hrsg. von Ludwig Geiger (Bde 1-2,

5-7; Berlin 1893); Wilhelm Hauffs Sämmtliche Schriften in 10 Bänden (lückenhaft; Stuttgart 1837); Schillers Sämmtliche Werke in 12 Bänden (Stuttgart und Tübingen o. J.) und Sir Walter Scotts Sämmtliche Romane (lückenhaft; Zwickau 1822-1825).

2.12 In der Gruppe Allgemeines finden sich u. a. ein Illustrierter Kalender für 1862: Jahrbuch der Ereignisse, Bestrebungen und Fortschritte im Völkerleben und im Gebiete der Wissenschaften, Künste und Gewerbe (Leipzig 1862) und das Jahrbuch Der Neue deutsche Jugendfreund, hrsg. von Franz Hoffmann (lückenhaft; Stuttgart 1849-1877).

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetischer Generalkatalog

Alphabetischer Benutzerkatalog

Systematischer Generalkatalog

Systematischer Benutzerkatalog des Hauptbestandes

3.2 Moderne Sonderkataloge

Alphabetischer Katalog der fremdsprachigen Bücher

Alphabetischer Rara-Katalog

[alle Kataloge in Zettelform]

3.3 Historische Kataloge

Katalog der Saransker Bibliothek für die Jahre 1893 bis 1905 [hschr.]

Katalog der Saransker Bibliothek für die Jahre 1906 bis 1913 [hschr.]

Katalog der Saransker Bibliothek für die Jahre 1913 bis 1919 [hschr.]

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Polutina, E.: Sektor redkich knig [Die Rara-Abteilung]. In: Izvestija Mordovii 1996. 13 fevralja [Nachrichten Mordoviens vom 13. Februar 1996]

Polutina, E.: Šedevry uma. Sektor redkich knig [Meisterwerke des Geistes. Die Rara-Abteilung]. In: Sovetskaja Mordvinskaja Respublika 1992, 4. Dekabrja [Sowjetische Mordvinische Republik vom 4. Dezember 1992]

Stand: Dezember 1999

Nina I. Dolgaceva


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.