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Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek

Adresse. Schloß, 24103 Kiel [Karte]
Telefon. (0431) 90 67-172
Telefax. (0431) 90 67-167
Bibliothekssigel. <68>

Unterhaltsträger. Land Schleswig-Holstein
Funktion. . Landesgeschichtliche und landeskundliche Spezialbibliothek mit musealen Aufgaben; Erarbeitung der Schleswig-Holsteinischen Bibliographie.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Geschichte, Kulturgeschichte und Landeskunde Schleswig-Holsteins (in den wechselnden historischen Grenzen); schleswig-holsteinische Schriftsteller; niederdeutsche Sprache und Literatur; Genealogie, Volkskunde; schleswig-holsteinische Komponisten; schleswig-holsteinische Zeitungen. 2. Besondere Sammelgebiete: Porträts, Ortsansichten, Ereignisbilder zur Landesgeschichte; Münzen und Medaillen.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (bis auf Präsenzbestand). Öffnungszeiten: Lesesaal und Kataloge: Montag und Mittwoch 10-17 Uhr, Dienstag und Donnerstag 10-19 Uhr, Freitag 10-13 Uhr. Keine Ausleihe 13-14 Uhr. Leihverkehr: DLV. Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegerät, Reader-Printer für Mikrofilm und Mikrofiche. Anfertigung von Papierkopien, Annahme von Aufträgen für Photos und Mikrofilme. Gedruckte Information. Informationsblatt.
Hinweise für anreisende Benutzer. Rechtzeitige schriftliche Anmeldung empfehlenswert. Busverbindung ab Hauptbahnhof (Linie 1) bis Haltestelle Eggerstedtstraße oder Fußweg ca. 15 Minuten. Parkmöglichkeiten im Parkhaus unter dem Schloß.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek wurde 1895 gegründet. Ihre Vorgeschichte reicht nur wenige Jahrzehnte weiter zurück. Sie ist als Institution also zu jung, um über bedeutende Buchbestände aus der Frühen Neuzeit zu verfügen. Zudem ging sie im Unterschied zu den anderen deutschen Landesbibliotheken nicht aus einer fürstlichen Hofbibliothek mit universalem Anspruch hervor, sondern aus einer praktischen Zwecken dienenden Behördenbibliothek, der als Ständische Bibliothek bezeichneten Büchersammlung des 1867 eingerichteten Landtags der preußischen Provinz Schleswig-Holstein. Diese hatte ihrerseits die Bibliothek der seit 1835 in Itzehoe tagenden Ständeversammlung des Herzogtums Holstein übernommen. Daneben gab es in Kiel bereits seit 1665 die Universitätsbibliothek.

1.2 Als Gründungsakte sind die Anstellung eines hauptamtlichen Bibliothekars und die Verabschiedung von " Grundsätzen für die Verwaltung der Provinzial-Bibliothek" durch Provinzialausschuß und Provinziallandtag im Spätherbst 1895 zu betrachten. Seitdem wurde sie, wie es in den " Grundsätzen" hieß, " als ein im öffentlichen Interesse geschaffenes und zu dessen Dienst bestimmtes Institut angesehen und behandelt."

1.3 Einer ihrer Gründungsväter, der Historiker Andreas Ludwig Jacob Michelsen (1801-1881), vermachte seine etwa 3000 Bde umfassende " historische und schleswig-holsteinische Bibliothek" testamentarisch der Provinz als Grundstock einer " Landesbibliothek im engeren Sinne, die vor allem die landesgeschichtliche Forschung unterstützen und das kulturelle und geistige Leben Schleswig-Holsteins dokumentieren sollte." Der Oberbibliothekar an der Kieler Universitätsbibliothek, August Wetzel (1850-1907), der nebenamtlich mit der Katalogisierung der Ständischen Bibliothek betraut war, formulierte 1894, was seiner Meinung nach eine solche Landesbibliothek enthalten müsse: (1) alle Schriften über Schleswig-Holstein-Lauenburg, (2) alle Schriften, die in Schleswig-Holstein-Lauenburg erschienen, und (3) möglichst alle Schriften, die von Schleswig-Holsteinern verfaßt seien. Auf dieser Grundlage wurden 1895 die " Grundsätze für die Verwaltung der Provinzial-Bibliothek" formuliert. Die Bibliothek erhielt damit von vornherein den Charakter einer landesgeschichtlichen und landeskundlichen Spezialbibliothek, die zugleich das belletristische Werk der schleswig-holsteinischen Autoren sammelte.

1.4 Der Bestand der Bibliothek, die seit 1899 Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek heißt, entwickelte sich seit 1895 ohne Brüche in den damals vorgezeichneten Bahnen. Die einzigen bedeutenden Ausweitungen des Sammelgebiets betrafen die Gattungen der Quellen, nicht deren landeskundliche Inhalte. Zu den " Schriften" (zu denen von Anfang an auch Zeitungen gehörten) sowie zu den Karten, Hss. und Nachlässen waren schon mit dem Vermächtnis A. L. J. Michelsens Porträts einiger prominenter schleswig-holsteinischer Persönlichkeiten in die Ständische Bibliothek gekommen. Die " Grundsätze" von 1895 hatten zudem ohne nähere Begründung " Bilder" mit in den Sammelauftrag einbezogen. Durch die 1935 erfolgte Übernahme der seit 1897 bestehenden " Historischen Landeshalle für Schleswig-Holstein" wurden museale Gegenstände, namentlich Porträts, Ortsansichten und Ereignisbilder (vorzugsweise in graphischen Techniken und Photographien) sowie Münzen und Medaillen, zu einem weiteren Sammlungsschwerpunkt der Bibliothek. Mit ersten größeren Ankäufen in den zwanziger Jahren wurden außerdem auch gedruckte und handschriftliche Musikalien in den Bestand einbezogen.

1.5 Dagegen wurden die Bibliotheken des Naturwissenschaftlichen Vereins und des Schleswig-Holsteinischen Architekten- und Ingenieurvereins (beide in Kiel), die 1908 und 1910 in die Bibliothek gekommen waren, 1914 wieder ausgeschieden und an die Stadt Kiel abgegeben, obwohl sie großenteils schon katalogisiert worden waren, denn sie hatten mit neuen Sachgruppen den landeskundlichen Rahmen gesprengt. Nur die Werke, die sich in ihn hatten einpassen lassen, und einige Zeitschriften blieben zurück. Auch die Privatbibliothek Klaus Groths, die die Landesbibliothek 1909 zusammen mit dessen Nachlaß erhalten hatte, wurde 1914 an das neue Klaus-Groth-Museum in Heide abgegeben (s. Eintrag dort). Sie als Denkmalsbibliothek zu behalten, aufzustellen und zu erschließen, fehlte wohl vor allem der Platz, aber auch eine hinreichende Vorstellung von der Bedeutung einer Dichterbibliothek für die philologische Erschließung seines Werks. In größerer Zahl wurden Drucke aus Sachgebieten jenseits des landesgeschichtlichen und landeskundlichen Rahmens seitdem nur mit einigen Bibliotheken aus schleswig-holsteinischen Herrenhäusern und zwei Schachbuchsammlungen erworben ( s. u. 1.13-1.15 und 1.20). Da diese jedoch als Sondersammlungen aufgestellt und katalogisiert wurden, hatte das keine Ausweitung des Sammelgebiets zur Folge. Die Bibliothek hat im Zweiten Weltkrieg keine nennenswerten Verluste erlitten und kann heute auf fast hundert Jahre kontinuierlicher Entwicklung zurückblicken.

1.6 Das erste Dokument der Bestandsgeschichte ist ein etwa 1880 von Landesdirektor Wilhelm von Ahlefeld angelegtes handschriftliches Verzeichnis der Schleswig-Holstein betreffenden Literatur in der Ständischen Bibliothek, das im Archiv der Landesbibliothek erhalten ist ( s. u. 3.3). Es erfaßt 682 größere Werke und etwa 600 Broschüren. Die Bücher aus dem Besitz des 1881 verstorbenen Michelsen sind hier noch nicht enthalten. Von ihnen gibt es kein eigenes Verzeichnis, so daß sie nur an Michelsens Schriftzug auf dem Vorsatzblatt zu erkennen sind. Der erste Direktor der Landesbibliothek, Rudolph von Fischer-Benzon (1839-1911), vermerkte in der Einleitung zum 1898 im Druck vorgelegten, systematisch geordneten Bestandskatalog ( s. u. 3.1): " Die Abtheilungen Geschichte und historische Hilfswissenschaften, namentlich deutsche Geschichte, bestehen der Hauptsache nach aus Büchern des Geheimrath Michelsen." Bei den speziell Schleswig-Holstein betreffenden Büchern hat es vermutlich besonders viele Dubletten gegeben, so daß der tatsächliche Zuwachs, den die Schenkung der etwa 3000 Bde für die Landesbibliothek bedeutete, mit etwa 2500 Titeln zu veranschlagen sein dürfte.

1.7 Eine weitere Erwerbung, die der Gründung der Landesbibliothek vorausging, war der Ankauf der Bibliothek des Kartographen Franz Geerz (1816-1888), die Bücher zur Geschichte und Topographie Schleswig-Holsteins sowie mehr als 3000 Karten (darunter jedoch mehrere hundert Dubletten) umfaßte. Die Bücher sind gelegentlich am Schriftzug des Vorbesitzers zu erkennen. Von den Karten hingegen gibt es einen von Geerz selbst zusammengestellten Katalog in der Handschriftenabteilung der Bibliothek ( s. u. 3.4).

1.8 Als Fischer-Benzon im November 1895 seinen Dienst antrat, fand er auch eine Sammlung von historischen und biographischen Werken vor, die die 1800 gegründete Kieler Lese- und Unterhaltungsgesellschaft " Harmonie" vor ihrer 1896 vollzogenen Auflösung der Landesbibliothek geschenkt hatte. Über den Umfang dieser Schenkung ist nichts bekannt. Die 29 Titel, die das von Fischer-Benzon bei seinem Dienstantritt begonnene, zunächst bis zum Ende des Jahres 1898 durchlaufend numerierte Zugangsverzeichnis ( s. u. 4.1) zwischen Nr. 86 und Nr. 393 aufführt, sind als " Nachzügler" zu betrachten, da sich auch in anderen Bänden der Besitzstempel der Lesegesellschaft findet. Ein als Nr. 517 ohne Angabe der Signatur verzeichneter, zweifellos handschriftlicher " Katalog der Bibliothek der Harmonie mit Nachträgen, Kiel 1857-1883" ist verschollen.

1.9 Die erste Erwerbung eines geschlossenen Bestandes, der in die Amtszeit Fischer-Benzons fiel, war im November 1896 der Ankauf seiner eigenen Privatbibliothek durch die Provinz. Aufgrund seiner wissenschaftlichen Tätigkeit lag ihr Schwerpunkt auf einer reichhaltigen Sammlung über die Flora von Schleswig-Holstein, darunter mehrere Manuskripte, über die Flora von Norddeutschland und Dänemark, über Moorforschung und Quartärgeologie sowie über deutsche und dänische Literatur. Damit kamen erstmals in nennenswertem Umfang naturkundliche Werke in die Bibliothek, aber auch einige Widmungsexemplare von Novellen Theodor Storms, mit dem Fischer-Benzon persönlich bekannt war. Die etwa 500 Titel lassen sich über das Zugangsverzeichnis der Jahre 1895 bis 1898 ermitteln ( s. u. 4.1). Später kamen noch etwa 100 Bde aus verschiedenen Sachgebieten als Geschenke Fischer-Benzons hinzu.

1.10 Außerdem erhielt die Bibliothek Schenkungen, deren Stifter die " Nachrichten über die Provinzial-Bibliothek" im 1898 erschienenen gedruckten Katalog des ältesten Bestandes ( s. u. 3.1) ohne Unterschied des jeweiligen Umfangs verzeichnen. Erwähnenswert sind namentlich komplette Jahrgänge von Zeitungen, die teilweise bis zur Mitte des 19. Jhs zurückreichten und die den Grundstock für die Sammlung schleswig-holsteinischer Zeitungen bildeten. Aus dem Besitz des an der Universität tätigen Philosophen und Pädagogen Gustav Thaulow (1817-1883) kamen etwa 20 seiner Buchveröffentlichungen in den von ihm benutzten Handexemplaren; aus dem Besitz von Lotte Hegewisch (1822-1903), die als Tochter eines einflußreichen Professors bis zu ihrem Tod im kulturellen Leben der Universitätsstadt eine wichtige Rolle spielte, waren es etwas über 100 Titel, darunter viele zu den politischen Verhältnissen des Landes, die, nach den Erscheinungsjahren zu urteilen, schon aus der Bibliothek ihres Vaters, des Arztes und politischen Publizisten Franz Hegewisch (1783-1865) stammen dürften; schließlich die Verdingungsunterlagen für die Arbeiten am Nord-Ostsee-Kanal (Pläne, Karten, Zeichnungen, Druckschriften) in 29 Foliobänden. Diese Schenkungen sind über das Zugangsverzeichnis der Jahre 1895 bis 1898 ( s. u. 4.1) zu ermitteln.

1.11 Der erste gedruckte Katalog von 1898 umfaßte ca. 11.300 Bde (einschließlich der Sammelbände mit Kleinschriften) sowie 2500 Kartenblätter in systematischer Ordnung. Ein erster Nachtrag für die Jahre 1898 bis 1906 erschien 1907 ( s. u. 3.1). Er verzeichnete weitere 10.700 Bde und 200 Karten und nannte in den vorangestellten " Nachrichten über die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek" wieder die Namen der Geber von Schenkungen. So erhielt die Bibliothek 1898 zehn Sammelbände mit fast 250 kleinen Schriften meist politischen Charakters aus dem 17. und 18. Jh aus dem Besitz des in Meldorf und Flensburg tätigen Gymnasiallehrers Wilhelm Theodor Jungclaussen sowie 1901 über 100 Titel, die während des 19. Jhs im Kieler Verlag von J. H. Eckhardt erschienen waren und die 1905 im Zugangsverzeichnis inventarisiert wurden. 1905 kam die Bibliothek der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte hinzu, aus der 1905 bis 1909 etwa 400 Bde meist landesgeschichtlichen Inhalts im Zugangsverzeichnis registriert wurden. Bis zum Abschluß des zweiten Nachtrags zum Druckkatalog, der bis zum Jahre 1924 reichte und weitere fast 18.000 Bde verzeichnete, gab es außer mehr als 100 Titeln aus dem Gebiet der Praktischen Theologie, die 1908 als Schenkung des Eckernförder Predigerseminars inventarisiert wurden, keine besonders markanten Erwerbungen von ganzen Bestandsgruppen aus der Zeit vor 1900 mehr, sondern nur noch kontinuierliches Wachstum bei den Neuerscheinungen, das allerdings durch die Vakanz der Stellung des Landesbibliothekars während des Ersten Weltkriegs beeinträchtigt wurde.

1.12 Noch vor dem Erscheinen des zweiten Nachtrags im Jahre 1927 hatte die systematische Erwerbung von schleswig-holsteinischen Musikalien, d. h. Notendrucken und Notenhandschriften, geistlichen und weltlichen Liederbüchern und Büchern über Musik begonnen. In sie wurden, wie es der Konzeption der Landesbibliothek entsprach, auch Komponisten einbezogen, die in den angrenzenden Zentren des musikalischen Lebens Hamburg und Kopenhagen ansässig waren und von dort aus mit Musikern und an Musik Interessierten in den Herzogtümern in Verbindung standen, namentlich Carl Philipp Emanuel Bach und Johann Abraham Peter Schulz. Erste größere Ankäufe von etwa 70 Titeln wurden 1926 bei Auktionen der Firmen Liepmannssohn in Berlin (C. P. E. Bach, J. A. P. Schulz) und Bertling in Dresden (Carl Maria von Weber) vorgenommen und 1929 bei der Versteigerung der Sammlung Werner Wolffheim durch die Häuser Breslauer und Liepmannssohn in Berlin noch einmal um etwa 90 Titel verschiedener Komponisten und Musikschriftsteller ergänzt, darunter das einzig erhaltene Exemplar eines Notendrucks von Heinrich Schütz für die große Fürstenhochzeit in Kopenhagen 1634. Dieser Bestand ist, zusammen mit den daran anschließenden Ergänzungskäufen, im gedruckten Katalog der Kieler Musiksammlungen von Klaus Hortschansky ( s. u. 3.2) erschlossen, der jedoch nur bis zum Jahre 1830 reicht. Er verzeichnet für die Landesbibliothek 500 Titel, davon fast genau ein Fünftel Notenhandschriften.

1.13 Einige bemerkenswerte Ergänzungen des Buchbestandes aus der Zeit vor 1900 kamen dadurch zustande, daß die Bibliothek nach dem Zweiten Weltkrieg einige Büchersammlungen aus schleswig-holsteinischem Adelsbesitz übernehmen konnte. Sie wurden als Sondersammlungen aufgestellt ( s. u. 2.31-2.34). So wurden 1956 die Reste der Bibliothek erworben, die von Angehörigen der Nebenlinie des Hauses der Herzöge von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg auf ihrem Gut Noer an der Eckernförder Bucht aufgebaut worden war. Die Hauptmasse, die von den orientalistischen Interessen und Fachkenntnissen des Friedrich August Graf von Noer (1830-1881) geprägt war, war in den zwanziger Jahren als Depositum in die Universitätsbibliothek Kiel gekommen und dort dem Bombenkrieg zum Opfer gefallen. Der in die Landesbibliothek gelangte Bestand umfaßte etwa 850 Bde, vor allem belletristische und historische Werke aus dem 18. und 19. Jh, darunter das Hauptwerk des Grafen, die zweibändige Monographie Kaiser Akbar im Original und in englischer und französischer Übersetzung. Die Bibliothek Noer wurde in der älteren systematischen Ordnung eines handschriftlichen Katalogs aufgestellt und in einem gesonderten Zettelkatalog verzeichnet ( s. u. 3.2). Mit der Bibliothek wurde auch eine Sammlung von etwa 360 Notendrucken und einigen Notenhandschriften übernommen. Diese sind, soweit sie aus der Zeit bis 1830 stammen, wie die früheren Musikalienbestände der Bibliothek bei Hortschansky ( s. u. 3.2) verzeichnet und dort an der Sigle " LB(N)" kenntlich.

1.14 Die Bibliothek aus dem Herrenhaus Rantzau im Kreis Plön kam in der Nachkriegszeit zunächst als Depositum in die Landesbibliothek und ging 1970 in ihr Eigentum über. Sie umfaßt ca. 2400 Titel zumeist aus dem 18. Jh mit Schwerpunkten in den Sachgebieten Literatur, Geschichte und Geographie. Man hat früher in ihr eine Bibliothek des Shakespeare-Übersetzers Wolf Graf von Baudissin (1789-1878) sehen wollen, dem das Gut Rantzau von 1814 bis zu seinem Tod gehörte, doch haben zwei seiner Vorbesitzer der schwedische Oberhofmarschall Jacob Levin von Plessen (1701-1761) und sein Vater Carl Ludwig von Baudissin (1756-1814) sowie Wolf Baudissins Erben in der Büchersammlung deutlichere Spuren hinterlassen als dieser selbst. Sie ist nicht die Fachbibliothek eines Literaten, sondern eine typische Adelsbibliothek. Die Sammlung wurde in der Ordnung eines 1914 von einem Fachbibliothekar erarbeiteten Bandkatalogs aufgestellt und durch einen eigenen Zettelkatalog erschlossen ( s. u. 3.2).

1.15 Ebenfalls 1970 gingen Reste der Bibliothek der Grafen Blome aus dem Herrenhaus Salzau in das Eigentum der Landesbibliothek über. Sie umfaßten etwa 70 Titel vornehmlich aus dem 19. Jh mit Bezug auf die katholische Kirche. Dazu kamen etwa 300 Musikalien aus dem 19. Jh, darunter eine ganze Reihe von Kompositionen eines noch nicht sicher identifizierten Angehörigen der Familie Blome. Der Buchbestand ist durch einen eigenen Zettelkatalog erschlossen ( s. u. 3.2). Aus dem Herrenhaus Kühren kamen 1970 ca. 130 Titel, die etwa zur Hälfte das Jagd- und Forstwesen betreffen und zumeist aus dem 19. Jh stammen. Der Bestand ist durch einen eigenen Zettelkatalog erschlossen ( s. u. 3.2).

1.16 Von Beständen, die mit Nachlässen in die Bibliothek gelangt sind, sind etwa 150 Bücher, Kleinschriften und Zeitungsnummern aus und über Japan zu erwähnen, die zum Nachlaß des Juristen und Nationalökonomen Lorenz von Stein (1815-1890) gehören. Sie sind Dokumente seiner Beratertätigkeit für die japanische Botschaft in Wien, seiner persönlichen Verbindungen mit führenden Politikern in der Zeit der Entstehung der Meji-Verfassung (1889) sowie einer Reise seines Sohnes Ernst von Stein nach Japan (1887/88). Für diesen Bestand und die auf Japan bezüglichen Hss. liegt ein gedrucktes Findbuch vor ( s. u. 3.2). Der übrige Bücherbesitz Lorenz von Steins befindet sich in der Bibliothek des Lorenz-von-Stein-Instituts für Verwaltungswissenschaften an der Universität Kiel; seine Übergabe an die Landesbibliothek ist vorgesehen (s. u. 2.36). Mit dem Nachlaß des Soziologen Ferdinand Tönnies (1855-1936) kamen auch Handexemplare seiner Buchveröffentlichungen, Aufsätze und Rezensionen in die Bibliothek, darunter aber nur wenige Titel aus dem 19. Jh. Diese Sondersammlung ist durch einen eigenen Zettelkatalog erschlossen ( s. u. 3.2).

1.17 Zu den Musikalien aus Noer und Salzau kam im Jahre 1970 noch ein weiterer Zuwachs, der die Bibliothek vollends zur zentralen musikgeschichtlichen Archivbibliothek des Landes Schleswig-Holstein machte. Es war die Übereignung der Schleswig-Holsteinischen Musiksammlung aus dem Besitz der Stadt Neumünster, die dort nach einigen Jahren der Vorbereitung 1920 öffentlich zugänglich gemacht, aber seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr ergänzt worden war. Sie umfaßt schätzungsweise 5000 Titel aus dem 19. Jh und aus der Zeit bis etwa 1930, insbesondere Noten schleswig-holsteinischer Komponisten und Vertonungen von Texten schleswig-holsteinischer Dichter. Sie ist erst teilweise erschlossen; es liegen als Bestandteil des Alphabetischen Katalogs Zettelkataloge der Kompositionen (und ihrer teilweise zahlreichen Bearbeitungen für den Hausgebrauch) von Carl Maria von Weber, Carl Reinecke und Cornelius Gurlitt vor ( s. u. 3.1).

1.18 Außerdem sind zwei Volksliedsammlungen, ebenfalls 1970 in die Bibliothek gelangt, zu erwähnen: das Schleswig-Holsteinische Volksliedarchiv aus dem Nachlaß seines letzten Leiters Max Kuckei (1890-1948) und die Liederbuchsammlung des Lehrers Edmund Lenn (1900-1970). Letztere enthält etwa 6000 Liederbücher und einschlägige Musikliteratur aus dem gesamten deutschen Sprachraum seit 1880, meist jedoch aus dem 20. Jh. Das Volksliedarchiv, das sich auf das in Schleswig-Holstein überlieferte Liedgut beschränkt, enthält mehr Material aus dem 19. Jh, darunter außer ca. 8000 Liedaufzeichnungen in etwa 700 Bdn etwa 1000 Fliegende Blätter mit Liedertexten und -melodien. Beide Sammlungen sind durch eigene Zettelkataloge erschlossen ( s. u. 3.2).

1.19 Im Jahre 1993 konnte eine Studiensammlung zur Geschichte der Musikvermittlung in Norddeutschland seit dem Ende des 18. Jhs erworben werden, die der Kopenhagener Musikantiquar und -verleger Dan Fog zusammengetragen hat. Sie enthält ca. 350 Notendrucke von einigen renommierten und vielen kleineren Musikverlegern aus Hamburg und Schleswig-Holstein. Sie dürften vielfach selten sein, da diese Verleger weitgehend nur für den norddeutschen und den skandinavischen Markt produzierten, obwohl ihr Repertoire durchaus nicht regional begrenzt war. Die Sammlung ist noch nicht katalogisiert.

1.20 Im Jahre 1974 erhielt die Landesbibliothek die Schachsammlung des Kieler Juristen Wilhelm Maßmann (1895-1975) mit 815 Titeln in ca. 1500 Bdn, die 1982 über einen gedruckten Katalog erschlossen wurde ( s. u. 3.2). Dieser Bestand konnte 1994 zu einer Spezialsammlung ausgebaut werden, als die Landesbibliothek aufgrund testamentarischer Verfügung die Schachsammlung des Lübecker Bankkaufmanns Gerd Meyer (1929-1994) mit ca. 12.000 Titeln erhielt. Sie ist noch nicht geordnet und katalogisiert ( s. u. 2.35).

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Bestand ist im wesentlichen nach zwei Prinzipien aufgestellt. Begonnen wurde mit einer systematischen Ordnung, die aus der Gründungszeit der Bibliothek stammte und bis 1956 beibehalten wurde. Sie ordnete die Bücher in etwa 120 Gruppen mit einem einfachen, mnemotechnischen Signaturensystem. Sie wurde 1957 durch die Aufstellung nach dem Numerus currens abgelöst. Diese gilt für alle seitdem erworbenen Bücher; nur neue Bände von früher begonnenen Serien, Zeitschriften und Zeitungen erhalten noch die Signaturen der älteren systematischen Ordnung. Die separat aufgestellten Herrenhausbibliotheken ( s. u. 2.31-2.34) sind systematisch geordnet, aber mit fortlaufenden Nummern signiert, ebenso die Schachbibliothek Maßmann. Entsprechende Signaturen haben auch die Bücher aus den Nachlässen von Lorenz von Stein und Ferdinand Tönnies sowie das Volksliedarchiv Kuckei und die Liederbuchsammlung Lenn.

2.2 Bis zum Jahre 1924 einschließlich führte die Bibliothek keinen Alphabetischen Katalog, sondern wurde durch einen gedruckten Systematischen Katalog erschlossen ( s. u. 3.1). Dieser erschien mit einem " Hauptwerk" genannten ersten Band 1898, einem ersten Nachtrag 1907 (mit vorläufigem alphabetischem Register), einem zweiten Nachtrag 1927 und einem alphabetischen Gesamtregister 1929. In diesem Katalog sind alle bis zum Jahre 1924 erworbenen Titel verzeichnet. Er wird heute noch benutzt. Mit dem Jahre 1925 wurde er durch einen Alphabetischen und einen Systematischen Zettelkatalog abgelöst ( s. u. 3.1), in denen alle seitdem erworbenen Bücher und die über die Zeitgrenze hinweg weiterlaufenden Periodika enthalten sind, ebenso die Herrenhaus- und die Nachlaßbibliotheken. Gedruckte Musikalien sind ebenfalls im Alphabetischen Zettelkatalog enthalten, auch die Bestände aus den Herrenhäusern Noer und Salzau; die Schleswig-Holsteinische Musiksammlung ist jedoch erst teilweise katalogisiert, und davon sind bislang nur die Drucke von Werken Carl Maria von Webers, Carl Reineckes und Cornelius Gurlitts eingearbeitet. Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.3 Der gedruckte Bandkatalog und der Alphabetische Zettelkatalog wurden der 1989 vorgenommenen Auszählung zugrundegelegt, unter Einschluß der Karten und Atlanten sowie der gedruckten Musikalien. Dabei wurden jedoch die Werke Webers, Reineckes und Gurlitts aus der Schleswig-Holsteinischen Musiksammlung beiseite gelassen. Nicht ausgezählt wurde auch die chronologisch geordnete, noch nicht katalogisierte Sammlung von Schleswig-Holstein betreffenden Verordnungen aus der Zeit der Zugehörigkeit zur dänischen Gesamtmonarchie, d. h. vom 15. Jh bis 1864, die einzeln gedruckt oder in Abschriften überliefert sind. Sie füllt fast 100 Archivkapseln.

2.4 Der Auszählung zufolge besaß die Bibliothek 1989 bei einem Gesamtumfang von ca. 185.000 Bdn insgesamt 30.964 bis zum Jahre 1900 erschienene Titel, davon 789 Karten und Atlanten. 225 Titel entfallen auf das 16. Jh, 1262 auf das 17. Jh, 4846 auf das 18. Jh und 24.631 (fast 80 Prozent) auf das 19. Jh. Von den letzteren wiederum sind 11.212 Titel, also etwas über 45 Prozent, in den vier Jahrzehnten zwischen 1831 und 1870 gedruckt, in denen die Herzogtümer Schleswig und Holstein aus dem dänischen Staatsverband gelöst und als Provinz Schleswig-Holstein erst in das Königreich Preußen und dann mit diesem in das Deutsche Reich integriert wurden. Das waren Vorgänge, die weit über Schleswig-Holstein hinaus die Öffentlichkeit beschäftigten und deshalb von einer lebhaften Publizistik begleitet waren, was sich in einer Vielzahl von Klein- und Gelegenheitsschriften niederschlug.

2.5 Von den 30.175 Titeln (ohne Karten und Atlanten) sind 23.357 in deutscher Sprache, 3460 dänisch, 1652 lateinisch, 1214 französisch, 263 englisch und 116 schwedisch; der Rest entfällt auf andere Sprachen. Nicht mitgezählt sind die etwa 150 Bücher, Kleinschriften und Zeitungsnummern aus und über Japan aus der Bibliothek Lorenz von Steins; von ihnen sind etwa 60 ganz oder teilweise in japanischer Sprache. Bei der Auszählung noch nicht vorhanden waren die englischen, französischen und niederländischen Drucke der Schachbibliothek Meyer ( s. o. 1.20).

2.6 Der verhältnismäßig starke Anteil an dänischsprachigen Drucken erklärt sich aus der Tatsache, daß die Herzogtümer Schleswig und Holstein jahrhundertelang zur dänischen Gesamtmonarchie gehörten. Die unter 2.5 genannten Drucke in französischer und englischer Sprache sind vor allem mit den Herrenhausbibliotheken in die Landesbibliothek gekommen. Systematische Übersicht

2.7 Die Gliederung der älteren systematischen Aufstellung geht auf den Kieler Universitätsbibliothekar August Wetzel zurück, der vor der Gründung der Landesbibliothek mit der Ordnung und Katalogisierung der Bestände der Ständischen Bibliothek betraut war. Er legte 1894 dem Landesdirektor Wilhelm von Ahlefeld eine Systematik vor, die nicht nur auf den vorhandenen Bestand zugeschnitten war, sondern auch auf dessen planmäßige Ergänzung in der von Wetzel selbst skizzierten Richtung, die dann auch eingeschlagen und beibehalten wurde. Wetzels Systematik orientierte sich nicht an den damaligen Systematischen Katalogen der Universitätsbibliothek, sondern am Dresdner System Johann Michael Franckes, stellte deshalb die Geschichte (unter Einschluß der Landeskunde) in den Mittelpunkt und nahm Geographie und Reisebeschreibungen zu den Historischen Hilfswissenschaften.

2.8 Da Wetzel über die systematische Aufstellung der Bücher nicht hinausgelangt war und offenbar auch noch keine Signaturen vergeben hatte, unternahm nach der Gründung der Bibliothek ihr erster Leiter, Rudolph von Fischer-Benzon, eine neue Gruppenaufstellung des Bestandes und die daran anschließende Neubearbeitung und Drucklegung des Katalogs. Er reduzierte die 32 Sachgruppen Wetzels auf 22, indem er die Historischen Hilfswissenschaften zusammenfaßte und nur Geographie und Reisebeschreibungen sowie Biographie als jeweils eigene Hauptklasse beließ, die Geschichte und Landeskunde der Kontinente zur Geschichte allgemein stellte und die Geschichte Preußens aus der Geschichte Deutschlands ausgliederte. Diese Ordnung des gesamten Druckkatalogs wurde auch im späteren Systematischen Katalog beibehalten. Nur wurde nach den ersten gezielten Erwerbungen von Musikalien seit Mitte der zwanziger Jahre die Musik aus dem Sachgebiet Kunst und Kunstgewerbe ausgegliedert und unmittelbar nach diesem in die Systematik eingeschoben.

2.9 Schon Wetzel hatte die Sachgebiete nur soweit unterteilt, wie es nach Maßgabe des Bestandes und seines geplanten Ausbaus sinnvoll war. Fischer-Benzon schloß sich ihm darin an. So kam die Hälfte der Sachgruppen mit ein bis zwei weiteren Teilungsebenen aus, und nur die Sachgebiete Deutschland, Preußen, Skandinavien (in der Untergruppe Dänemark) und Politik waren deutlich stärker differenziert, doch bei weitem nicht so stark wie das Sachgebiet Schleswig-Holstein, das in Fischer-Benzons Systematik in die Mitte rückte.

2.10 Die im folgenden für den Hauptbestand genannten Zahlen beziehen sich auf das Hauptwerk und die beiden zum Abschluß gelangten Nachträge des Druckkatalogs, der (ohne Karten und Atlanten) mit über 19.000 Drucken fast zwei Drittel der vor 1901 erschienenen Titel verzeichnet und ein zuverlässiges Bild vom Aufbau des Bestandes gibt, da er noch nicht die Herrenhausbibliotheken ( s. u. 2.31-2.34) mit ihrem überproportional großen Anteil an historischen Buchbeständen und auch noch nicht die gedruckten Noten ( s. u. 2.24-2.25) enthält. Die Zahlen belegen deutlich, daß der Bezug zu Schleswig-Holstein das allen anderen Kriterien übergeordnete Prinzip des Bestandsaufbaus ist.

2.11 Die Zeitungsbestände (Gruppe 1) waren von Anfang an auf das Land selbst und auf die für das Land wichtigen in Hamburg erscheinenden Blätter begrenzt. Die Bibliothek besitzt etwa 80 schleswig-holsteinische Zeitungen mit Erscheinungsbeginn vor 1901, darunter die Glückstädter Fortuna (1802-1865), den Altonaischen Mercurius (1788-1870) und das Kieler Wochenblatt (1793-1800, 1804-1879), meist jedoch Blätter, die im letzten Drittel des 19. Jhs gegründet worden sind oder kurzlebige Blätter aus der Zeit der Revolution von 1848 und der schleswig-holsteinischen Erhebung. Dazu zählen die zeitweilig von Theodor Mommsen redigierte Schleswig-Holsteinische Zeitung (1848/49) oder das radikal demokratische Blatt Das Volk (1849/50), zu dessen Redakteuren Harro Harring gehörte. Die Lücken des Bestandes werden durch die Verfilmung andernorts nachweisbarer Exemplare gefüllt.

2.12 Der Bestand an älteren Enzyklopädien und Lexika sowie Zeitschriften allgemeinen Inhalts (Gruppe 2) ist mit ca. 40 Titeln nicht umfangreich und auf Deutschland und Skandinavien beschränkt. Auf Schleswig-Holstein selbst begrenzt sind die Zeitschriften allgemeinen Inhalts. Die meisten von ihnen stammen aus dem 19. Jh, doch finden sich auch einige kurzlebige Wochenschriften aus dem späten 18. Jh. Aus dem gesamten deutschen Sprachraum hingegen sind regionale und landeskundliche Zeitschriften des 19. Jhs vorhanden, da sie durch die Tauschvereinbarungen der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte in die Bibliothek gekommen sind. Der Bestand an Schriften von Akademien und Gelehrten Gesellschaften (Gruppe 3) umfaßt ca. 20 Periodika des 19. Jhs.

2.13 In der Sachgruppe Erdkunde und Reisen (4) sind nur 225 vor 1901 erschienene Buchtitel sowie 20 Atlanten und 150 Karten verzeichnet. Gut vertreten sind die gedruckten Berichte über Reisen, deren Autoren mit Schleswig-Holstein verknüpft waren (Adam Olearius, Carsten Niebuhr).

2.14 Die Historischen Hilfswissenschaften (Gruppe 5), zu denen auch die Kriegs- und Militärwissenschaft gehört, sind mit 230 Titeln wenig umfangreich. Aus der Sachgruppe Biographie (6), die im Hauptwerk des Druckkatalogs ca. 320 Titel zählt, wurden seit dem ersten Nachtrag die Biographien von Schleswig-Holsteinern herausgelöst und in die Sachgruppe Schleswig-Holstein ( s. u. 2.18-2.20) überführt. Dadurch verlor sie stark an Gewicht. Die ihr zuzurechnenden Titel sind größtenteils im 19. Jh gedruckt.

2.15 In der Sachgruppe Geschichte (7) ist zusammengefaßt, was nicht die Geschichte Deutschlands (einschließlich Preußens und seiner Provinz Schleswig-Holstein) und die Geschichte Skandinaviens betrifft. Sie umfaßt im Druckkatalog ca. 1100 Titel ohne besondere Schwerpunkte. Erkennbar sind jedoch starke Anteile von Veröffentlichungen schleswig-holsteinischer Wissenschaftler und insbesondere bei der Geschichte der Griechen und Römer von Programmen schleswig-holsteinischer Gymnasien.

2.16 Die Sachgruppe Deutschland (8) umfaßt die deutschen Staaten und die Hansestädte, soweit sie im 19. Jh nicht zu Preußen gehörten. Ihr sind ca. 1650 Titel zugeordnet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den norddeutschen Staaten; besonders die Geschichte Hamburgs ist berücksichtigt, deutlich stärker als diejenige Lübecks. Aus den Jahren der Revolution von 1848 stammen ca. 200 kleine Schriften. Die Sachgruppe Preußen (9), die das Königreich Preußen mit allen im 19. Jh zu ihm gehörenden Provinzen außer Schleswig-Holstein umfaßt, ist mit ca. 700 Titeln vertreten.

2.17 Die Sachgruppe Skandinavien (10) mit ca. 1600 Titeln umfaßt zu ca. 70 Prozent die Geschichte und Kulturgeschichte Dänemarks, zu ca. 20 Prozent skandinavische Altertumskunde und Sagenwelt (für Norwegen fast ausschließlich diese beiden Bereiche) sowie zu ca. 10 Prozent die Geschichte Schwedens, vor allem im 17. Jh, als das Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf durch seine enge Verbindung mit Schweden in die Konflikte zwischen den beiden skandinavischen Großmächten und in den Nordischen Krieg hineingezogen wurde. So ist die in Nürnberg gedruckte Geschichte König Carl Gustavs von Samuel Pufendorf lateinisch (1729) und französisch (1697) vorhanden. Das starke Gewicht der Geschichte Dänemarks und der verhältnismäßig große Anteil dänischsprachiger Drucke erklären sich daraus, daß die Herzogtümer Schleswig und Holstein jahrhundertelang zur dänischen Gesamtmonarchie gehörten. Die in der Bibliothek gesammelten Drucke betreffen vor allem die Blütezeit des dänischen Gesamtstaats um 1800 und den nationalen Konflikt um die Mitte des 19. Jhs aus dänischer Sicht, decken aber insgesamt den Zeitraum seit dem 16. Jh ab. So besitzt die Landesbibliothek den Erstdruck der Gesta Danorum des Saxo Grammaticus (Paris 1514), aber auch Originalausgaben von Geschichtsschreibern wie Arild Huitfeldt, Ludwig Holberg und Peter Frederik Suhm.

2.18 Die Masse der Bestände aus dem 16. bis 19. Jh besteht aus Drucken zur Geschichte und Landeskunde Schleswig-Holsteins (Gruppe 11) in seinen wechselnden historischen Grenzen. Von den 9427 Titeln, die das " Hauptwerk" des Druckkatalogs 1898 verzeichnet, fällt ein Drittel unter das Sachgebiet Schleswig-Holstein; im ersten Nachtrag 1907 und im zweiten Nachtrag 1927 sind es sogar jeweils zwei Drittel der 6003 und 4236 vor 1901 gedruckten Titel. Das erklärt sich jedoch nicht allein aus den Bemühungen um den systematischen Ausbau der Bestände, sondern auch aus der Tatsache, daß die zahlreichen Schleswig-Holstein betreffenden Titel der Sachgruppe Biographie ( s. o. 2.14) und Literatur ( s. u. 2.30) erst in den Nachträgen mit zur Sachgruppe Schleswig-Holstein gestellt worden sind. Zu diesem Kernbestand hinzuzurechnen sind noch die Titel der Sachgebiete Zeitungen ( s. o. 2.11) und Musik ( s. u. 2.24-2.25) sowie die noch nicht katalogisierte Sammlung von schleswig-holsteinischen Verordnungen ( s. o. 2.3).

2.19 Im Kernbestand besitzt die Bibliothek aus dem 19. Jh die gesamte Schleswig-Holstein betreffende Literatur, während aus der vorhergehenden Zeit, mit abnehmender Dichte vom 18. bis zurück ins 16. Jh, alles Wesentliche vorhanden ist. Zur Untergruppe Geographie und Topographie gehören die meisten der insgesamt 760 vor 1901 gezeichneten oder gedruckten Karten sowie ca. 280 Gutsbeschreibungen zumeist aus dem 18. und frühen 19. Jh, wie sie vor Verkäufen oder Versteigerungen veröffentlicht wurden. Aus der Zeit der Verwicklung des Herzogtums Schleswig-Holstein-Gottorf in den Konflikt zwischen Dänemark und Schweden von 1675 bis zum Ende des Nordischen Krieges weist der Bestand innerhalb der Untergruppe Geschichte ca. 170 sogenannte Staatsschriften nach, die die Meinung in den politisch tonangebenden Kreisen beeinflussen sollten. Die Loslösung Schleswig-Holsteins aus dem dänischen Staatsverband und seine Annexion durch Preußen sind innerhalb der Untergruppe Rechtswesen durch ca. 400 kleine Schriften zur Verfassungsfrage aus dem Zeitraum von etwa 1815 bis 1867 vertreten, die schleswig-holsteinische Erhebung innerhalb der Untergruppe Geschichte durch etwa ebensoviele gedruckte Quellen und kleine Schriften der Jahre 1848 bis 1852, der Deutsch-Dänische Krieg des Jahres 1864 und seine unmittelbare Vorgeschichte im Dezember 1863 durch ca. 100 Drucke noch aus dem selben Jahr. Während in der Untergruppe Biographie (Personalgeschichte) Drucke des 18. und 19. Jhs reich vertreten sind, sind Personalschriften des 17. Jhs (Gelegenheitsgedichte und Leichenpredigten) verhältnismäßig selten; sie bilden keine geschlossene Sammlung.

2.20 Nennenswerte Bestände von Dru"cken schleswig-holsteinischer Autoren finden sich zumeist in der Untergruppe Literaturgeschichte und Schöne Literatur (ca. 1500 Titel). Die Drucke setzen bereits im 16. Jh mit Büchern ein, die der Statthalter Heinrich Rantzau seit etwa 1570 veröffentlichte oder finanzierte, vielfach Panegyrik und Sachliteratur zum Lobe der uradeligen Familie Rantzau und ihrer Mitglieder sowie der schleswig-holsteinischen Ritterschaft. Aus dem 17. Jh ist neben Adam Olearius vor allem Johann Rist mit ca. 30 Drucken seiner Werke vertreten, jedoch nur mit Buchausgaben; Einzeldrucke von Gelegenheitsgedichten sind von ihm nicht vorhanden. Aus dem späten 18. Jh besitzt die Bibliothek frühe Drucke der Werke von Matthias Claudius, den Brüdern Christian und Friedrich Leopold Stolberg und Johann Heinrich Voß (auch eine fast vollständige Reihe der von ihm herausgegebenen Musenalmanache) sowie die späteren Drucke des 19. und 20. Jhs. Aus dem 19. Jh sind vor allem die Separat- und Gesamtausgaben der Werke derjenigen schleswig-holsteinischen Autoren zu erwähnen, deren Nachlässe ganz oder teilweise in die Handschriftenabteilung der Bibliothek gelangt sind: Friedrich Hebbel, Theodor Storm, Klaus Groth, Detlev von Liliencron (darunter eine Sammlung von Privatdrucken seiner früheren Gedichte aus der Zeit vor dem Erscheinen der Adjutantenritte 1893 mit handschriftlichen Verbesserungen des Autors und z. T. auch Bemerkungen Klaus Groths). Daneben gibt es aber auch recht vollständige Serien der Werkausgaben weniger prominenter Autoren wie Amalia Schoppe, Harro Harring, Hermann Heiberg oder Wilhelm Jensen.

2.21 Die Sachgruppe Rechtswesen (12) umfaßt ca. 320 Titel, doch sind ihr hinzuzurechnen die Untergruppen Gesetzessammlungen und Staatsrecht in der Sachgruppe Deutschland mit ca. 190 Titeln, die Untergruppen Gesetzessammlungen sowie Staatsrecht, Verwaltung und Militärwesen in der Sachgruppe Preußen mit ca. 80 Titeln, die Untergruppe Rechtswesen und Verwaltung im Dänemark-Teil der Sachgruppe Skandinavien mit ca. 280 Titeln und die Untergruppe Rechtswesen in der Sachgruppe Schleswig-Holstein mit gut 1100 Titeln, zu denen auch die bereits erwähnten kleinen Schriften zur Verfassungsfrage aus dem Vorfeld der schleswig-holsteinischen Erhebung gehören. Zu den charakteristischen Beständen gehören die Drucke des Jyske Lov, des mittelalterlichen dänischen Landschaftsrechts für Jütland, das in der Frühen Neuzeit auch im Herzogtum Schleswig geltendes Recht war (der älteste vorhandene Druck ist daher die niederdeutsche Übersetzung von 1590), sowie die meist im 16. Jh kodifizierten Rechte einzelner Landschaften (Ditrschen, Eiderstedt, Nordstrand).

2.22 Die Sachgruppe Politik (13) umfaßt die Sozialpolitik und Volkswirtschaft mit jeweils ca. 350 Titeln. Ihr hinzuzurechnen sind die beiden Untergruppen Volkswohl und Volkswirtschaft im Dänemark-Teil der Sachgruppe Skandinavien mit 15 und 65 Titeln und in der Sachgruppe Schleswig-Holstein mit ca. 300 und 700 Titeln, darunter besonders viele zum Armenwesen sowie zur Landwirtschaft (einschließlich der Agrarreformen) und zum Deichbau. In den Sachgruppen Deutschland und Preußen sind die Themenkomplexe nicht eigens ausgewiesen.

2.23 Die Sachgruppe Kunst und Kunstgewerbe (14) umfaßt im Druckkatalog nur ca. 150 Titel (ohne die Titel der Untergruppe Musik). Sonst sind nur wenige Werke in den Abschnitten zur Geschichte der Städte Hamburg, Lübeck und Kiel verzeichnet.

2.24 Die Musikaliensammlung (Gruppe 15) ist erst seit der Mitte der zwanziger Jahre angelegt und nach dem Zweiten Weltkrieg systematisch ausgebaut worden. Daher ist sie im Druckkatalog nur mit wenigen Titeln (unter Kunst und Kunstgewerbe) vertreten. Noten der Zeit bis 1900 finden sich heute im Kernbestand der Bibliothek, in der Schleswig-Holsteinischen Musiksammlung, in der Sammlung Dan Fog sowie in den Beständen aus den Herrenhäusern Noer und Salzau. Insgesamt sind es schätzungsweise 5000 Drucke. Als geschlossener Komplex sind vor allem die Noten aus Salzau von Interesse. Sie machen zwar nur etwa ein Drittel des einstmals Vorhandenen aus, ergeben aber zusammen mit einem sorgfältig angelegten handschriftlichen Katalog aus dem Jahre 1833 ( s. u. 3.4), der unabhängig vom Bestand erst unlängst im Antiquariatshandel erworben werden konnte, ein gutes Bild vom Musikrepertoire eines kultivierten adeligen Hauses, in dem auch einer der Herren selbst komponierte.

2.25 Im Kernbestand der Bibliothek finden sich ca. 130 Drucke von Werken Carl Philipp Emanuel Bachs, ca. 30 von Johann Abraham Peter Schulz und ca. 25 von Friedrich Ludwig Aemilius Kunzen. Die Bestände aus Noer und Salzau enthalten außerdem etwa 25 Drucke von Werken Haydns, 20 von Werken Mozarts und ebensoviele von Werken Rossinis (meist Arien und Bearbeitungen von Ouvertüren für Klavier), dazu fast dieselbe Zahl von Werken Ignaz Pleyels, letztere alle aus Salzau. Von der Schleswig-Holsteinischen Musiksammlung sind bislang nur die Drucke von Werken Carl Maria von Webers, Carl Reineckes und Cornelius Gurlitts in den Alphabetischen Katalog eingearbeitet. Es sind jeweils ca. 1000 Titel von Erstdrucken und späteren Bearbeitungen für den Hausgebrauch von Werken Webers und Reineckes und ca. 200 von Gurlitt. Unter den noch nicht in den Katalog eingearbeiteten Drucken sind ca. 400 Titel von Johannes Brahms sowie je ca. 60 von Carl Grädener und von Rudolph Niemann. Mit einer großen Zahl von Drucken sind auch Theodor Kirchner, Heinrich Stiehl und Gustav Jenner vertreten, ebenso Friedrich Kuhlau, Niels W. Gade und Christian Sinding. Die Initiatoren der Schleswig-Holsteinischen Musiksammlung haben neben den Werken der einschlägigen Komponisten gezielt Vertonungen von Texten einheimischer Lyriker gesammelt, namentlich von Friedrich Hebbel, Theodor Storm, Emanuel Geibel, Klaus Groth, Detlev von Liliencron und Gustav Falke. Die Sammlung Dan Fog ist vor allem für die Geschichte des Notendrucks und der Musikvermittlung in Norddeutschland von Bedeutung, doch enthält sie auch eine größere Zahl Hamburger Drucke von Arien und anderen Kompositionen Mozarts aus der Zeit um 1800.

2.26 Der Bestand Religionsgeschichte, Kirchengeschichte und Theologie (Gruppe 16) umfaßt im Druckkatalog ca. 350 Titel. Viele von ihnen sind von schleswig-holsteinischen Theologen und Gelehrten veröffentlicht. Sie sind im Zusammenhang mit der Untergruppe Kirche in der Sachgruppe Schleswig-Holstein zu sehen, die, einschließlich der Predigten und Erbauungsbücher, ca. 950 Titel des 16. bis 19. Jhs umfaßt. Zu nennen sind vor allem die schleswig-holsteinischen Gesangbücher und die Flugschriften zum Streit um die 95 Thesen von Claus Harms (1817).

2.27 Die Sachgruppe Philosophie (17) stellt ca. 160 Titel, darunter eine große Zahl von Veröffentlichungen schleswig-holsteinischer Gelehrter. Zum Unterrichtswesen (Gruppe 18), das ca. 200 Titel verzeichnet, sind auch die ca. 950 Titel zu rechnen, die in der entsprechenden Untergruppe der Sachgruppe Schleswig-Holstein aufgeführt sind. In ihr finden sich neben der Festschrift zur Gründung der Universität Kiel (1665) mit allen Kupferstichen und Noten die Schriften über die sogenannte Wechselseitige Schuleinrichtung, die um 1800 vom Landesherrn, König Friedrich VI. von Dänemark, favorisiert wurde, und Schulbücher von Autoren des 18. und 19. Jhs aus dem Lande, namentlich die sehr erfolgreichen Rechenbücher von Jürgen Kroymann, Jochim Klindt und Johann Barthold Saß. Auch Schulprogramme der Gymnasien Schleswig-Holsteins seit dem Anfang des 19. Jhs sind vorhanden.

2.28 Die Sachgruppe Naturwissenschaften und Mathematik (19) umfaßt ca. 670 Titel, zu denen noch die ca. 300 Titel der Untergruppe Naturkunde und Naturgeschichte in der Sachgruppe Schleswig-Holstein hinzuzurechnen sind. Die Sachgruppe Medizin und Pharmakologie (20) verzeichnet ca. 120 Titel.

2.29 Die Sachgruppe Bibliographie und Bibliotheken (21) umfaßt ca. 100 Titel. Die Sprachwissenschaft (Gruppe 22) stellt ca. 250 Titel, darunter viele Veröffentlichungen schleswig-holsteinischer Gelehrter.

2.30 Die Sachgruppe Literatur (23) umfaßt ca. 700 Titel, von denen die Veröffentlichungen über die Literatur vielfach von schleswig-holsteinischen Gelehrten stammen oder Programme schleswig-holsteinischer Gymnasien sind. Hinzuzurechnen sind die erwähnten ca. 1500 Titel der Untergruppe Literatur der Sachgruppe Schleswig-Holstein ( s. o. 2.20). Sondersammlungen

2.31 Herrenhaus Rantzau. Die Baudissin-Bibliothek aus dem Herrenhaus Rantzau umfaßt ca. 2400 Werke in über 5000 Bdn. Die Geschichte mit 800 Titeln, die Geographie mit fast 300 und die Literatur mit über 700 Werken machen gut drei Viertel des Bestandes aus. Die Mehrzahl stammt aus dem letzten Drittel des 18. Jhs und der ersten Hälfte des 19. Jhs. Im Sachgebiet Geschichte ist Frankreich mit ca. 90 Titeln am stärksten vertreten; sie sind fast ausnahmslos französisch, und auch in den anderen Untergruppen dieses Sachgebiets sind viele französische Titel vorhanden. Die Geschichte Dänemarks ist durch ca. 70 Titel in deutscher, dänischer und französischer Sprache vertreten, die englische und die schwedische Geschichte jeweils mit ca. 25 Titeln. Deutschsprachige Literatur vom letzten Drittel des 18. Jhs bis zum Ende des 19. Jhs ist mit ca. 250 Titeln vertreten. In französischer Sprache sind gut 200 literarische Werke gedruckt; hier ist auch die klassische Literatur des 17. Jhs vertreten, jedoch in Drucken des späten 18. Jhs. Entsprechendes gilt für die ca. 20 Drucke in italienischer Sprache: Sie bieten die Renaissance-Literatur von Dante bis Guarini in modernen Drucken. Außerdem sind ca. 80 Werke zur Land- und Forstwirtschaft vorhanden. Etwa ebenso groß ist die Sammlung von Predigt- und Erbauungsliteratur des 19. Jhs. Insgesamt bietet diese Bibliothek ein gutes Beispiel für den Typus der Herrenhausbibliothek im Lande.

2.32 Herrenhaus Noer. Die ca. 850 Bde reichen bis in die Zeit um 1700 zurück, haben aber dieselben thematischen Schwerpunkte wie die Bibliothek aus Rantzau. Die deutsche Literatur ist hier jedoch mit ca. 50 Titeln neben ca. 90 Titeln der französischen, 75 der englischen und 30 der dänischen nur recht schwach vertreten. Bei den historischen Werken bilden ca. 50 zur französischen Geschichte (in französischer Sprache), ebenso viele zur dänischen Geschichte (in dänischer und deutscher Sprache) und ca. 60 Verordnungen und politische Schriften zur schleswig-holsteinischen Geschichte (alle aus dem 19. Jh) die Schwerpunkte.

2.33 Herrenhaus Kühren. Die 130 Titel aus dem Herrenhaus Kühren behandeln etwa zur Hälfte das Jagd- und Forstwesen. Sie stammen zumeist aus dem 19. Jh.

2.34 Herrenhaus Salzau. Auch die ca. 70 Werke aus dem Herrenhaus Salzau, die großenteils aktuelle Fragen der katholischen Kirche in deutscher, französischer und italienischer Sprache behandeln, stammen zum überwiegenden Teil aus dem 19. Jh.

2.35 Schachbibliotheken Maßmann und Meyer. Nach dem Tod des Kieler Juristen Wilhelm Maßmann (1895-1974) erhielt die Landesbibliothek seine Schachsammlung, die neben ca. 18.000 Problem-Miniaturen eine Bibliothek von 815 Titeln in ca. 1500 Bdn umfaßte. Von dieser wurde 1982 ein gedruckter Katalog vorgelegt ( s. u. 3.2), der ca. 100 Titel aus dem 19. Jh verzeichnet, darunter ein fast vollständiges Exemplar der seit 1846 erscheinenden Deutschen Schachzeitung und Aron Alexandres Praktische Sammlung bester und höchst interessanter Schachspiel-Probleme (Leipzig 1846), als ältere Kostbarkeit aber auch das Schachbuch des Gustavus Selenus (i. e. August d. J., Herzog von Braunschweig-Lüneburg): Das Schach- oder König-Spiel (Leipzig 1616). Diese bedeutende Sammlung insbesondere von Problemschachliteratur wurde 1994 zu einer Spezialsammlung ersten Ranges ergänzt, als die Landesbibliothek durch testamentarische Verfügung des Lübecker Bankkaufmanns Gerd Meyer (1929-1994) auch dessen Schachbibliothek von ca. 12.000 Titeln erhielt. Sie ist noch nicht geordnet und katalogisiert, doch läßt ein von Meyer bis 1984 geführtes Zugangsverzeichnis (mit ca. 5400 Eintragungen, s. u. 3.4) die Bedeutung des Zuwachses erkennen, zumal Meyer auch möglichst viele Ausgaben älterer Werke gesammelt hat, in denen vom Schachspiel die Rede ist. So ist z. B. die immer wieder aufgelegte und erweiterte Académie des jeux in etwa 20 Drucken des 17. und 18. Jhs vorhanden, außerdem Baldassare Castigliones Cortegiano in 7 italienischen Drucken des 16. Jhs. Im Zugangsverzeichnis aufgeführt sind ca. 20 Drucke des 16. Jhs (je zur Hälfte lateinisch und italienisch), ca. 15 Drucke des 17. Jhs (deutsch, lateinisch, französisch, italienisch), ca. 90 Drucke des 18. Jhs (davon je ca. 35 deutsch und französisch) sowie ca. 630 Drucke des 19. Jhs (davon je ca. 250 deutsch und englisch, ca. 60 französisch sowie je ca. 20 italienisch und niederländisch); dort noch nicht verzeichnet ist eine Inkunabel: eine Ausgabe der Gesta Romanorum (Straßburg 1499).

2.36 Bibliothek Lorenz von Stein. Die Bibliothek des Juristen und Nationalökonomen Lorenz von Stein (1815-1890) umfaßt außer den ca. 150 Drucken aus und über Japan, die bereits in der Landesbibliothek inventarisiert sind, ca. 5000 Titel zumeist aus den Sachgebieten Nationalökonomie, Recht, Rechtsgeschichte, Verwaltung, Politik, Geschichte, Statistik und zur Sozialen Frage; ein besonderes Interessengebiet waren dabei das Eisenbahnwesen und mit ihm zusammenhängende technische, rechtliche und politische Fragen. Eine eigene Gruppe bilden Bücher und Broschüren deutscher Frühsozialisten (Wilhelm Weitling, Friedrich Harkort, Ferdinand Lassalle), doch ist darunter keine einziger Titel von Karl Marx. Die meisten Bücher dieser reinen Fachbibliothek sind im 19. Jh gedruckt, doch hat Stein während eines Aufenthaltes in Paris 1841/42 auch viel französische Rechtsliteratur des 18. Jhs erwerben können.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge Katalog der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek. Hauptwerk, die Erwerbungen bis 1898 enthaltend,hrsg. von R[udolph] von Fischer-Benzon. Schleswig 1898

1. Nachtrag für 1898-1906. Bearb. von R[udolph] von Fischer-Benzon. Schleswig 1907

2. Nachtrag für die Jahre 1907-1924. Bearb. von Volquart Pauls. Kiel 1927

[Systematische Kataloge]

Register zum Druckkatalog der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek. Kiel 1929

Alphabetischer Katalog

[verzeichnet alle seit 1925 erworbenen Titel; nach PI; in Zettelform]

Systematischer Katalog

[verzeichnet alle seit 1925 erworbenen Titel in einer Systematik, die im wesentlichen an den Druckkatalog anschließt; in Zettelform]

Schlagwortkatalog

[erschließt die seit 1966 erworbenen Titel in Auswahl; Schlagwortbildung nach den RSWK; in den Schlagwortkatalog integriert ist ein nach 1945 begonnenes Schlagwortregister, das auf die Seitenzahlen des Druckkatalogs und die Systemstellen des Systematischen Katalogs verweist]

[Eine Hilfe bei der Sacherschließung ist auch die mit dem Berichtsjahr 1928 einsetzende " Bibliographie zur schleswig-holsteinischen Geschichte und Landeskunde", die seit dem 8. Band (mit dem Berichtszeitraum 1966-1970) als " Schleswig-Holsteinische Bibliographie" fortgeführt wird, denn in ihr werden soweit möglich bei den Titeleintragungen die Standortsignaturen der Landesbibliothek genannt.]

Standort-Katalog der Provinzial-Bibliothek für Schleswig-Holstein [11 Quartbände; von 1898 bis August 1931 geführt; hschr.; verzeichnet auch Karten und die Bestandteile von Sammelbänden]

Standort-Katalog der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek [71 Quartbände; von September 1931 bis 1956 geführt; hschr.; mit dem Übergang zur Aufstellung nach dem Numerus currens am Beginn des Jahres 1957 im wesentlichen abgebrochen und nur noch für Serien, Zeitschriften und Zeitungen fortgeführt; seither ist das Zugangsverzeichnis zugleich Standortkatalog]

Karten [3 Quartbände; 1954/55 ff.; hschr.]

Zentrale Nachweise:

Die Bestände sind im Norddeutschen Zentralkatalog und in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen. Musikdrucke sind im Répertoire international des sources musicales (RISM) verzeichnet.

3.2 Moderne Sonderkataloge

Musiksammlungen:

Hortschansky, Klaus: Katalog der Kieler Musiksammlungen. Die Notendrucke, Handschriften, Libretti und Bücher über Musik aus der Zeit bis 1830. Kassel 1963 (Kieler Schriften zur Musikwissenschaft 14) [verzeichnet auch die Sammlung in der Universitätsbibliothek]

Sammlung Stein:

Boockmann, Andrea: Lorenz von Stein (1815-1890). Nachlaß, Bibliothek, Biographie. Kiel 1980 (Berichte und Beiträge der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek [5]) [gibt auf S. 41-42 eine Übersicht über Charakter und Systematik der Bibliothek]

Nawrocki, Johann: Der japanische Nachlaß Lorenz von Steins (1815-1890). Kiel 1992 [verzeichnet auf S. 71-98 japanische Werke und Werke über Japan aus der Bibliothek Steins]

Alphabetischer Katalog [nach PI; in Zettelform]

Privatbibliotheken:

Bibliothek aus dem Herrenhaus Kühren

Bibliothek aus dem Herrenhaus Noer

Bibliothek aus dem Herrenhaus Rantzau

Bibliothek aus dem Herrenhaus Salzau

Veröffentlichungen von Ferdinand Tönnies

Musikalien aus dem Herrenhaus Noer

Musikalien aus dem Herrenhaus Salzau

Volksliedarchiv Kuckei

Liederbuchsammlung Lenn

[jeweils Alphabetische Kataloge und Standortkataloge; in Zettelform]

Schachbibliothek Maßmann:

Lüders, Horst: Die Schachbibliothek Maßmann. Kiel 1982 (Berichte und Beiträge der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek [7])

3.3 Allgemeine Historische Kataloge

Katalog I die Herzogthümer Schleswig-Holstein betreffend [Archiv der Bibliothek, Akten des Landesdirektors; hschr. Systematischer Katalog mit etwa 1250 Kurztiteln; ca. 1880 geschrieben von Landesdirektor Wilhelm von Ahlefeld]

Katalog der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek. 3. Nachtrag für die Jahre 1925-1937. Bd 1. Hrsg. von Volquart Pauls. Kiel 1940 [infolge des Krieges mehr nicht erschienen, später nicht fortgesetzt; erfaßt etwa die Hälfte der Sachgruppen der Systematik und endet vor der Sachgruppe " Schleswig-Holstein"]

3.4 Historische Kataloge von Sondersammlungen

Kartensammlung Franz Geerz:

Katalog zu der Geerzschen Kartensammlung [655 Bl.; von Geerz selbst geschrieben; es scheint sich um einen zusammengebundenen Zettelkatalog zu handeln]

Bibliothek aus dem Herrenhaus Kühren:

Katalog der Bibliothek Kühren[,] aufgestellt im Jahr 1888 [nach Sachgebieten geordnet]

Bibliothek aus dem Herrenhaus Noer:

Verzeichniß der Bücher, Pracht- und Kunstwerke, Kupferstiche, Zeichnungen und Charten [sic] in der Bibliotheck Ihro Königl. Hoheit der Herzogin [Louise Augusta von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg; nach Sachgebieten geordnet; um 1800 geschrieben, mit Nachträgen bis 1822 und Vorarbeiten für den neuen Katalog]

Verzeichniss der, in der Bibliothek Ihro Königl: Hoheit Louise Auguste, geb: Kronprinzessin v. Dännemark [sic], verwittw: Herzogin zu Schl: Holstein-Sonderb: Augustenburg, befindlichen Bücher, Pracht- u. Kunstwerke, Kupferstiche, Zeichnungen u. Carten [sic], neu aufgenommen u. geordnet von F. H. Germar. 1822 [Umstellung mehrerer Sachgebiete gegenüber dem ersten Katalog]

dass. [Sachgebiete in derselben Reihenfolge wie im Katalog von 1822, doch ohne die letzten beiden: " Karten" und sehr umfangreich " Kleine Schriften"]

Catalog über den Inhalt des kleineren Bücherschranks im Noerer Herrenhause, 2. Etage, blaues Zimmer

[Der Inhalt des Katalogs ist im Inneren wohl zutreffender beschrieben als auf dem Umschlag: " Catalog der Bücher des Prinzen Frederik Christian, welche sich im Rauchzimmer im kleineren Bücherschrank befinden" (S. 3), " Anhang. Rauchzimmer, großer Bücherschrank, Thüre rechts" (S. 9) und " Bücher im Eßzimmer" (Beilage). Die Niederschrift der ersten Gruppe ist 1868 datiert, die der zweiten zweifellos gleichzeitig; sie verzeichnen die Bücher in alphabetischer Reihenfolge, mit Erscheinungsort und -jahr. Die Beilage, von anderer Hand, verzeichnet vor allem französische Literatur (ca. 260 Titel), doch ohne Ort und Jahr, scheint aber nicht zu Ende geführt zu sein.]

[Verzeichnis von Büchern im Herrenhaus Noerum 1930]

[Verzeichnis von Büchern im Herrenhaus Noerum 1937]

Bibliothek aus dem Herrenhaus Rantzau:

Verzeichnis der Bücher-Sammlung auf Ranzau am 15. Juli 1805 [nach Sachgebieten geordnet]

Verzeichniß der zu dem Nachlaß Sr. Excellenz des weil. Herrn Generallieutenants Grafen von Baudissin[,] Großkreutz, auf Rantzau Erbherrn gehörigen Bücher, Kupferstiche[,] Landkarten pp.

[um 1815; mit derselben Systematik wie im Katalog 1805; mit Notizen einer Revision]

Katalog der Gräfl. Baudissin Zinzendorfschen Bibliothek auf Rantzau [Quartband; 1914 bei der Neuordnung der Bibliothek durch den Kieler Universitätsbibliothekar Paul Dinse erstellt]

Musikalien aus dem Herrenhaus Salzau:

Verzeichniß der Musikaliensammlung des Herrn Grafen Blome auf Salzau 1833

[vermutlich vom Gutsinspektor Holdt geschrieben; nach Besetzungen geordnet; soweit möglich mit Angaben von Verlagsort und Verleger]

[alle Kataloge hschr. in Bandform]

Schachbibliothek Meyer:

Schachbibliothek Gerd Meyer. Erwerbungsverzeichnis [Nr.1-5412; vermutlich geführt von 1953-1984; von Meyer selbst geschrieben]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Im Bibliotheksarchiv: Schriftstücke aus den Akten des Landesdirektors (später: Landeshauptmanns) der Provinz Schleswig-Holstein, die die Ständische Bibliothek und die Landesbibliothek betreffen [setzen 1873 ein, reichen bis 1912 und 1918 und dokumentieren (nicht vollständig) die Gründung der Landesbibliothek und die Vorarbeiten der " Grundsätze für die Verwaltung der Provinzial-Bibliothek" (1895) sowie die Anstellung und Tätigkeit des ersten Landesbibliothekars Rudolph von Fischer-Benzon]

Unterlagen über den Erwerb der Bibliothek Fischer-Benzons Unterlagen über den Erwerb der Bibliothek der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte Briefe über die Ablieferung von Druckwerken für die Landesbibliothek Zugangsverzeichnisse [seit der Gründung der Bibliothek 1895 vollständig vorhanden; seit dem Übergang zur Aufstellung nach dem Numerus currens 1957 sind sie zugleich Standortkatalog; nicht erschlossen]

Korrespondenz über die Erwerbungen [ebenfalls seit 1895 vorhanden; nicht erschlossen] Im Landesarchiv Schleswig-Holstein in Schleswig: Zwei Faszikel aus dem durch den Krieg weitgehend vernichteten Archiv des Provinzialausschusses (Abt. 371, Nr. 637 u. 638) [enthalten Akten über die Tätigkeit des Landesbibliothekars und der anderen an der Bibliothek beschäftigten Kräfte für die Jahre 1907-1923 und die Jahresberichte des Landesbibliothekars für die Jahre 1903-1923. Letztere sind jedoch auch gedruckt erschienen und decken in dieser Fassung die Jahre 1898-1931 ab ( s. u. 4.2).] Dazu s. auch Renate Decke-Cornill, Repertorium bibliotheksgeschichtlicher Quellen. Wiesbaden 1992, S. 78

4.2 Darstellungen

(chronologisch)

Bericht des Landesbibliothekars [für die Rechnungsjahre 1898/99-1913 und 1919-1931]. In: Verhandlungen des 34.[-49. und 57.-74.]

Schleswig-Holsteinischen Provinzial-Landtages. Schleswig [seit 1907: Kiel] 1900-1915 und 1921-1933 [zunächst als Anlage zum jeweiligen " Jahresbericht des Provinzialausschusses über die Ergebnisse der Provinzialverwaltung", seit 1925 (für das Rechnungsjahr 1923) als Teil dieses Berichts. Die Lücke der Jahre 1916-1920 ist eine Folge der Vakanz der Bibliothekarsstelle.]

Fischer-Benzon, Rudolph von: Nachrichten über die Provinzial-Bibliothek. In: Katalog der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek. Hauptwerk, die Erwerbungen bis 1898 enthaltend. Schleswig 1898, S. V-XIII

Fischer-Benzon, Rudolph von: Nachrichten über die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek. In: Katalog der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek. 1. Nachtrag für 1898-1906. Schleswig 1907, S. VII-XVIII

Pauls, Volquart: Nachrichten über die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek. In: Katalog der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek. 2. Nachtrag für die Jahre 1907-1924. Kiel 1927, S. VII-XIII

ders.: Die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek in Kiel. In: Niederdeutsche Monatshefte 3 (1928) S. 146-148, 188-191 ders.: Die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek in Kiel. In: Der Schleswig-Holsteiner 10 (1929) S. 78-81

ders.: Die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek. In: Otto Bachmann: Geschichte der schleswig-holsteinischen Provinzialverwaltung. 1867-1927. [Kiel 1933] S. 944-965 [Typoskript im Besitz der Bibliothek]

ders.: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel. In: Probleme des Wiederaufbaus im wissenschaftlichen Bibliothekswesen. Hamburg 1947, S. 41-42 Klose, Olaf: Die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek. In: Schleswig-Holstein 2 (1950) Heft 1, S. 9-10

ders.: Kiel LB. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 9 (1962) S. 277-279 ders.: Die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek im neuen Haus. In: Schleswig-Holstein 18 (1966) S. 8-10

ders.: Die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek wieder im Kieler Schloß. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 13 (1966) S. 291-294

ders.: Kiel, Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek. In: Wilhelm Totok und Karl-Heinz Weimann (Hrsg.): Regionalbibliotheken in der Bundesrepublik Deutschland. Frankfurt 1971, S. 47-52 (Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, Sonderheft 11)

Rothert, Hans F.: Die Anfänge der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek. In: Die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek. Berichte und Beiträge. Kiel 1973, S. 6-14

Lagler, Wilfried: Die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek. Entstehung und Bedeutung (1895-1985).

Heide 1989 (Schriften der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek 6) [enthält ein alphabetisches Verzeichnis der Literatur, die die Landesbibliothek behandelt (und dabei auch die Hss. sowie die Bildquellen und anderen Objekte der Landesgeschichtlichen Sammlung berücksichtigt)]

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Allgemeines:

Bibliographie und Ikonographie 1864. Hrsg. von der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek in Kiel und der Königlichen Bibliothek in Kopenhagen. Neumünster 1970 [zusammengestellt auf der Grundlage der Sammlungen beider Bibliotheken, mit Standortnachweisen jedoch nur im ikonographischen Teil, nicht im bibliographischen]

Søllinge, Jette D.; Thomsen, Niels: De danske aviser 1634-1989. 3 Bde. Odense 1989-1991 [Handbuch mit u. a. Bestandsnachweisen der in der Landesbibliothek vorhandenen Papierausgaben von Zeitungen aus Schleswig bzw. Nordschleswig und dem Grenzgebiet für den gesamten behandelten Zeitraum, aus Holstein einschließlich Altonas und einiger auf Schleswig-Holstein bezogener Hamburger Blätter sowie aus Lauenburg mit Gründungsdaten bis 1864]

Sondersammlungen:

Klose, Olaf: Landesbibliothek und Privatbibliotheken. In: Die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek. Berichte und Beiträge. Kiel 1973, S. 49-51

Bibliothek aus dem Herrenhaus Noer Klose,Olaf: Plön und Augustenburg. Zwei fürstliche Bibliotheken in den Herzogtümern. In: Libri 10 (1960) S. 192-204

Bibliothek aus dem Herrenhaus Rantzau Rothert, Hans F.: Die Baudissin-Bibliothek in der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek. In: Jahrbuch für Heimatkunde im Kreis Plön-Holstein 4 (1974) S. 155-162

Japan betreffende Drucke im Nachlaß Lorenz von Steins Brauneder, Wilhelm; Nishiyama, Kaname (Hrsg.): Lorenz von Steins " Bemerkungen über Verfassung und Verwaltung" von 1889 zu den Verfassungsarbeiten in Japan. Frankfurt a. M. 1992 (Rechts- und sozialwissenschaftliche Reihe 2)

Kuwano, Yukiko: Lorenz von Stein und Japan. Zur Entstehung des Staatssystems in Japan im 19. Jahrhundert. Diss. Wien 1985 [mschr., Kopie in der Bibliothek] Nawrocki, Johann: Der japanische Nachlaß Lorenz von Steins (1815-1890). In: Oriens extremus 36 (1993) S. 83-113

Zöllner, Reinhard: Engrafted System. Mori Arinori's Representation Proposals. In: Monumenta Nipponica 46 (1991) Heft 3, S. 293-327

Nachlaß Ferdinand Tönnies Zander, Jürgen: " Über den Willen in der Natur". Schopenhauers Privatexemplar des Werkes als Handexemplar von Ferdinand Tönnies. In: Schopenhauer-Jahrbuch 70 (1989) S. 11-15

Musikalien Gudewill, Kurt: Der " Gesang der Venuskinder" von Heinrich Schütz (1634). Kiel 1978 (Berichte und Beiträge der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek [3])

Schwab, Ute: Neuere Musikalienbestände der Landesbibliothek. In: Die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek. Berichte und Beiträge. Kiel 1973, S. 30-33

dies.: Die Musikalien der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek in Kiel. Eine Betrachtung zu den in den letzten Jahren in die Bibliothek gelangten Nachlässen und Sammlungen und deren Integration in eine Spezialbibliothek. Hausarbeit für die Prüfung zum höheren Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken an der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Kiel 1974 [Kopie in der Bibliothek]

dies.: Die neueren Bestände der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek in Kiel. In: Forum Musikbibliothek 1994, S. 159-160

dies.: Sang und Klang im 19. Jahrhundert und was davon in der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek übrig blieb. In: Forum Musikbibliothek 1989, S. 7-21

Schachbibliothek Meyer:

Meyer, Gerd: Bemerkungen über meine Schachbibliothek. In: Schachbuch-Besprechungen 10 (November 1971) S. 73-74 Meyer, Gerd: Meine Schachbuchsammlung. In: Skakbogsamleren 4 (1978) S. 85-86

Ausstellungskataloge (chronologisch)

Katalog der Ausstellung " Wolf Graf von Baudissin 1789-1878". In: Bernd Goldmann: Wolf Heinrich Graf von Baudissin 1789-1878. Kiel 1979, S. 13-39 (Berichte und Beiträge der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek [4])

Katalog der Ausstellung " Bücher in Platt". In: Bücher in Platt. Kiel 1983, S. 17-29 (Berichte und Beiträge der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek [8]) Detlev von Liliencron in seiner Zeit. Eine Ausstellung anläßlich seines 140. Geburtstages. Kiel 1984

(Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel. Landesgeschichtliche Sammlung. Ausstellungskataloge 14) Carl Maria von Weber. Werk und Wirkung im 19. Jahrhundert. Bearb.: Dieter Lohmeier. Kiel 1986

Carl Philipp Emanuel Bach. Musik und Literatur in Norddeutschland. Ausstellung zum 200. Todestag Bachs. Bearb.: Dieter Lohmeier. Heide 1988 (Schriften der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek 4)

Matthias Claudius 1740-1815. Ausstellung zum 250. Geburtstag. Hrsg.: Helmut Glagla und Dieter Lohmeier. Heide 1990 (Schriften der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek 12)

Kehn, Wolfgang: Hirschfeld in Kiel. Dokumentation einer Ausstellung. In: Die Gartenkunst 5 (1993) S. 307-336

Stand: November 1994

Dieter Lohmeier


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.