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Bibliothek des Servitenklosters

Adresse. Maria-Theresien-Str. 42, 6010 Innsbruck [Karte]
Postfach 291,
Telefon. (0512) 58 88 83
Telefax. (0512) 58 88 83-84

Unterhaltsträger. Servitenkloster Innsbruck
Funktion. Ordensbibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Theologie, Geschichte, Geographie, Philologie, Philosophie, Recht, Naturwissenschaften, Belletristik. - 2. Besondere Sammelgebiete: Servitana, Tirolensia.
Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. - Benützung nach Rücksprache mit dem zuständigen Bibliothekar. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Hinweise für anreisende Benützer. Vom Hauptbahnhof Fußwegnähe (10 Minuten).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Anna Katharina Gonzaga von Mantua (1566-1621), die zweite Gemahlin Erzherzog Ferdinands II., stiftete 1611 das Servitenkloster in Innsbruck. Als Datum der Bibliotheksgründung wird das Jahr 1618 angenommen, jedoch bis jetzt ohne Quellennachweis. Diese Datierung dürfte aber mit ziemlicher Sicherheit zutreffen, da der älteste unter den Besitzvermerken in den vorhandenen Büchern aus dem Jahre 1619 stammt.

1.2 P. Franz Xaver M. Gassmayr OSM (1728-1786), Bibliothekar des Servitenklosters Maria Waldrast bei Matrei am Brenner, verfaßte in den Jahren 1778 bis 1782 einen Katalog aller vorhandenen Drucke und Manuskripte der Innsbrucker Servitenbibliothek. Im Vorwort zu diesem Katalog berichtet er u. a. von der Grundsteinlegung zu Kirche und Kloster im Oktober 1614, weiters davon, daß Kirche und Kloster mit einer bereits vorhandenen Bücherkammer am 12. April 1620 bei einem Großbrand zum größten Teil ein Raub der Flammen wurden. Nach Ignaz de Luca (s. u. 4.2) nahm die Bibliothek 1621 einen neuen Anfang und soll wenig später bereits einen Kernbestand von 100 Büchern aufgewiesen haben. Zudem sollen 16.000 Kupferstiche und Holzschnitte vorhanden gewesen sein. Diese Zahl scheint allerdings überhöht zu sein und beruht wahrscheinlich auf einem Druckfehler. Servitenkloster

1.3 Im 17. und 18. Jh kamen der Bibliothek beachtliche Schenkungen bedeutender Tiroler Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu. 1639 vermachte der Hofkammerpräsident Franz von Carrara (1639) seine gesamte Bibliothek dem Kloster. Fr. Augustin M. Romer OSM (1618-1669), der später als Historiker der Deutschen Observanz hervortrat, brachte bei seinem Eintritt in den Orden 1641 die gesamte Bibliothek seines Vaters mit. 1664 erbte das Kloster die Büchersammlung des Dekans Johann Faschinger (um 1590-1664) aus Hallein bei Salzburg, 1670 kam die Bibliothek von Graf Sigmund von Wolkenstein hinzu, zwischen 1719 und 1724 folgten Bücher aus der Sammlung von Graf Ignaz von Wolkenstein (1700-1757).

1.4 Zahlreiche Bücher erwarb P. Innozenz M. Sternbach OSM (1750-1795) aus den Beständen der durch Joseph II. aufgehobenen Tiroler Klöster. Die Servitenklöster in Innsbruck und Volders blieben von der Aufhebung verschont. In den Jahren 1770 bis 1829 legte P. Jakob Philipp M. Klebelsberg OSM (1749-1829) ein Bücherverzeichnis an, das allerdings verschollen ist. 1935 gab P. Gregor M. Zinkl OSM (1880-1938) einen Bestand von ca. 40.000 Bdn an (s. u. 4.2). Die Bibliothek des Innsbrucker Servitenklosters zählte damit zu den größten und bedeutendsten Ordensbibliotheken Tirols.

1.5 Neben der Philosophie und Theologie widmeten sich die Patres des Konvents auch den profanen Wissenschaften und legten vor allem großen Wert auf die Förderung der sakralen Musik. Das Amt des Bibliothekars war in der Provinzgeschichte zu allen Zeiten von wesentlicher Bedeutung. In den Protokollbüchern des Konvents lassen sich, von einigen Zeitabschnitten abgesehen, alle Bibliothekare bis zur Gegenwart nachweisen.

1.6 Ab 1938 lag die Bibliothek brach. Die Katalogisierung konnte aufgrund der Klosteraufhebung durch die Nationalsozialisten 1938 nicht fortgesetzt werden. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Bücher in das Prämonstratenser-Chorherrenstift Wilten (Innsbruck) ausgelagert, wodurch große Verluste entstanden. Erst zwischen 1949 und 1951 erfolgte die Rückführung der Bestände in das Servitenkloster. 1970 kam der gesamte Buchbestand (ca. 3000 Bde) des aufgelösten Servitenklosters in Rattenberg (Tirol), das von 1817 bis 1970 bestand, an die Bibliothek, darunter 14 Inkunabeln.

1.7 Im Jahre 1971 führte P. Giuseppe M. Besutti OSM (1919-1994), Bibliothekar der ordenseigenen Päpstlichen Theologischen Fakultät Marianum in Rom, die alte Ordnung der Bibliothek, wie sie vor der nationalsozialistischen Aufhebung bestand, wieder ein. Seither war die Bibliothek neuerlich stillgelegt, bis man 1986 auf Initiative des Provinzials der Tiroler Servitenprovinz, P. Hugo M. Körbel OSM, an die Neuordnung der Bibliothek schritt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Bei einem Gesamtbestand von ca. 29.000 Bdn umfaßt das historische Buchgut einschließlich der Servitana und Tirolensia (s. u. 2.18 und 2.19) 24.327 Titel in 26.400 Bdn. Davon sind 193 Inkunabeln (33 weitere Titel sind möglicherweise ebenfalls Drucke des 15. Jhs, jedoch fehlt die Angabe des Druckjahres und -ortes). Der Bestandsschwerpunkt liegt bei den Titeln aus dem 17. und 18. Jh. Die Umfangsangaben basieren auf einer Zählung am Regal. Die Werke sind größtenteils in deutscher und lateinischer Sprache verfaßt, einige in Italienisch.

Systematische Übersicht

2.2 Von den Inkunabeln stammen 51 aus Venedig, 34 aus Nürnberg, 31 aus Straßburg, 19 aus Basel, je 7 aus Augsburg, Brescia und Hagenau, je 5 aus Köln, Speyer, Passau und Ulm, je 4 aus Pavia und Reutlingen, 3 aus Rom, 2 aus Memmingen, je eine wurde in Bonn, Leipzig, Lyon, Neapel, Tübingen und Vicenza gedruckt. Neun Inkunabeln weisen keinen Druckort auf. Unter den Druckern sind Johannes Amerbach, Martin Flach, Johannes Froben, Johannes Grüninger, Anton Koberger, Aldus Manutius, Johannes Mentelin, Heinrich Quentel, Erhard Ratdolt, Adolf Rusch, Anton Sorg und Johann Zainer vertreten.

2.3 In der nach Sachgebieten geordneten Bibliothek weist die Abteilung Historia et Geographia mit 2320 Titeln den größten Bestand im nicht-theologischen Bereich auf. Die frühen Titel zur Geschichte sind hauptsächlich Chroniken, darunter Sebastian Francks Chronica, Zeitbuch und Geschichtbibel von anbegyn bis in diss gegenwertig M.D.L Jar verlengt (o. O. 1551) und Martin Boregks Behmische Chronica (Wittenberg 1587). Vorhanden sind vor allem Werke zur Weltgeschichte - unter den ältesten Titeln ist M. Giovanni Tarcagnotas Delle istorie del mondo (Venedig 1585-1592) - und zur österreichischen Geschichte. Dazu gibt es neben zahlreichen Panegyriken auf Vertreter des österreichischen Herrscherhauses viele personen- und epochengeschichtliche Werke (z. B. Johann Jakob Maskov, Einleitung zu den Geschichten des Römisch-Teutschen Reichs bis zum Absterben Kaiser Carl des Sechsten, 1747). Einige Werke betreffen die historischen Hilfswissenschaften und die Wiener Stadtgeschichte.

2.4 Bei den Geographica finden sich frühe Werke zu Italien, z. B. Leandro Albertis Descrittione di tutta l'Italia & isole pertinenti ad essa (Venedig 1577) und Domenicus Marius Nigers Geographiae Commentariorum libri XI (Basel 1557), die auch die Geographia von Laurentius Corvinus enthält. Weiters gibt es Werke zur allgemeinen Geographie und Regionalgeographie sowie Lehrbücher (u. a. Erdbeschreibung zum Gebrauche der studirenden Jugend in den kaiserl. königl. Staaten. Erster Theil, 1781). Auch von den Atlanten sind einige für den Schulgebrauch gedacht (z. B. Schul-Atlas der Alten Welt, 1842). Ferner sind ein Sammelband mit wertvollen Landkarten, u. a. von Wilhelm Blaeu (z. B. Tabula Russiae, 1614) und Gerhard Mercator, sowie der Atlas historique (1714-1721) erwähnenswert.

2.5 Unter den 2248 der Belletristik zugeordneten Titeln sind alle literaturgeschichtlichen Epochen der Neuzeit vertreten. Es handelt sich vorwiegend um deutsche Literatur. Zu den ältesten Titeln zählt Martin Opitz' Deutsche Poemata (Danzig 1641). Vorhanden sind ferner Schillers Sämmtliche Werke (Stuttgart 1822-1826) und Goethes Ausgewählte Werke (Wien 1816-1820). Bei der fremdsprachigen Literatur nimmt Francesco Petrarcas De remediis utriusque fortunae (Venedig 1536) einen besonderen Platz ein.

2.6 1745 Titel gibt es in der Abteilung Philologie, die sich vor allem auf die deutsche und lateinische, in geringerem Ausmaß auch auf die glische, französische und griechische Sprachwissenschaft verteilen. Die ältesten Bestände entfallen auf die griechische und lateinische Philologie, darunter Titel von Erasmus von Rotterdam (u. a. Epitome Adagiorum, Köln 1545), Lucas Lossius (Annotationes in grammaticen D. Philippi Melanthonis Latinam, Frankfurt a. M. 1559) und Nikolaus Clenard (Institutiones linguae graecae, Köln 1580).

2.7 Dem Zivilrecht widmen sich 1082 Titel. Justinians Institutiones imperiales (Köln 1570), Der Römischen Kays. Maiestat und gemeiner Stende des Heiligen Reichs angenommene und bewilligte Cammergerichts Ordnung (Mainz 1555) und die Peindlich Gerichts Ordnung von Steyr (Augsburg 1583) sind unter den ältesten Drucken. Zum Kirchenrecht sind 804 Werke vorhanden, darunter Harmonia titulorum utriusque juris von Theodor Straitmann (Venedig 1572), De iusta haereticorum punitione (Venedig 1549) von Alfonsius a Castro und das Werk eines Mitglieds des Servitenordens, Carolus M. Güntherods Auctoritas concilii oecumenici supra romanum pontificem (Innsbruck 1776).

2.8 999 Titel betreffen die Philosophie. Unter den ältesten Werken sind Johannes Paulus Palanterius' Expositio nuper aedita in primum Aristotelis (Venedig 1579), Hieronymus Cardanus' De rerum varietate libri XVII (Basel 1557). Aus dem 18. Jh sind Kants Critik der Urtheilskraft (1792) und Fichtes Die Bestimmung des Menschen (Frankfurt, Leipzig 1800) zu erwähnen.

2.9 Die Abteilung Enzyklopädien (318 Titel) enthält neben Realenzyklopädien auch spezielle Nachschlagewerke, wie Johann Hübners Reales Staats-, Zeitungs- und Conversations-Lexicon (1742). Der Hof- und Staats-Schematismus des österreichischen Kaiserthums (1. Teil, Wien 1830) ist ebenfalls hier eingereiht. Weiters sind 164 Titel zum Bereich Bibliographie vorhanden, u. a. die Einleitung in die Bücherkunde von Michael Denis (1795-1796).

2.10 Einen größeren Bestand an Drucken des 16. und 17. Jhs gibt es unter den 194 Wörterbüchern. Erwähnt seien ein Lexicon graecum (Basel 1539), Filippo Venutis Dittionario Volgare, & Latino (Venedig 1576), Adrianus Junius' Nomenclator omnium rerum propria nomina diversis linguis explicata indicans (Frankfurt 1596) und ein Dictionarium Teutsch-Italiänisch und Italiänisch-Teutsch von Levinus Hulsius (Frankfurt a. M. 1630).

2.11 Auch bei der Literatur zur Mathematik (206 Titel) ist auf einige alte Werke hinzuweisen, z. B. auf Christoff Puehler, Ein kurtze und grundliche anlaytung zu dem rechten verstand Geometriae (Dillingen 1563), Zway künstliche außgerechnete Rechenbüchlein (Augsburg 1618) und René Descartes' Principia matheseos (1695). Der Physik widmen sich 445 Titel, darunter Werke von Petrus Pitatus (Almanach novum, Tübingen 1544), Henricus Decimator (De stellis fixis et erraticis, Magdeburg 1587), Rainerus Gemma (Arithmeticae practicae, Köln 1571) und Giovanni Battista della Porta (Magia naturalis, Frankfurt 1591).

2.12 Der Medizin sind 141 Titel zugeordnet. Das Spektrum reicht von Kräuterbüchern und Schriften wie Stephan Blancards Speise und Tisch-Büchlein (1695) bis hin zur Chirurgie (z. B. August Gottlieb Richters Anfangsgründe der Wundarzneykunst, 1. Bd, Göttingen 1782, und Ernst Leopold Grossheims Lehrbuch der operativen Chirurgie, 1830-1831). 76 Titel umfaßt die Abteilung Strategik, darunter Silvio Bellis Libro del misurar con la vista (Venedig 1566) und Johannes Antonius Valtrinus' De re militari veterum Romanorum (Köln 1597). Weitere 348 Titel sind Varia. Davon verdienen zum Bereich Landwirtschaft Joachim Camerarius' De re rustica (Nürnberg 1577) und Der veldbaw oder das Buch von der Veldtarbeyt (Straßburg 1566) Erwähnung.

2.13 Der Gesamtbestand zur Theologie beläuft sich auf 10.773 Werke. Davon tfallen auf die Sachgruppe Exegetische Theologie 1222 Titel, die sich auf Gesamt- und Teilausgaben der Bibel, Kommentare und Konkordanzen verteilen. Eine Besonderheit stellt Die gantze Bibel (Zürich 1530) dar, ferner sind u. a. eine Biblia gallica (Paris 1543) und ein Testamentum novum (Venedig 1538) vorhanden.

2.14 Das Sachgebiet Historische Theologie setzt sich aus 2478 Titeln zum Bereich Historica Sacra und 420 Titeln zur Patristik zusammen. Unter den Beständen zur Kirchengeschichte finden sich Nuovo leggendario della vita, e fatti di N. S. Giesu Christo (Venedig 1588) von Alfonso di Villega, Bewerte Historien der lieben Heiligen Gottes (München 1574-1580) und Johannes Cochläus' Historia Martini Lutheri (Ingolstadt 1582), das aus der Bibliothek Johannes Faschingers stammt. Zur Patristik gibt es u. a. Schriften von Cyrillus Alexandrinus (Praestantissimi opera, Basel 1566) und Johannes Chrysostomus (In omnes D. Pauli epistolas commentarii, Antwerpen 1544) sowie Adam Walassers Ein vast lustig unnd nutzlich Buch des heiligen Bapsts und treflichen Kirchenlehrers Gregorii Magni (Dillingen 1571).

2.15 Bei den der Praktischen Theologie zugeordneten aszetischen Werken (2868 Titel) handelt es sich um Betrachtungs- und Erbauungsbücher, Schriften zur Meditation sowie um Ars vivendi- und Ars moriendi-Literatur. Zu den ältesten Titeln gehören De imitatione Christi des Thomas von Kempen (Köln 1563) sowie ein Missale von Martin Eisengrein (Ingolstadt 1578) und die Loci communes von Jodocus Lorichius (München 1589).

2.16 887 Titel sind zur Homiletik vorhanden, darunter Werke von Petrus Canisius (Summa doctrinae christianae per quaestiones catechisticas, Dillingen 1571) und Abraham a Sancta Clara (Mercks Wienn, Salzburg 1687, und Reimb dich oder ich liß dich, Salzburg 1687). Zur Liturgie liegen 233 Titel vor, u. a. ein Antiphonarium vespertinum (Venedig 1597) und ein Sacerdotale romanum (Venedig 1597) aus der Bibliothek Johannes Faschingers.

2.17 Die Systematische Theologie ist mit 1546 Titeln zur Dogmatik vertreten. Unter den Werken des 16. Jhs sind die Kontroversschriften erwähnenswert, z. B. Johann Ecks Enchiridion locorum communium adversus lutteranos (Landshut 1526) und Philipp Dobereiners Der Calvinisten Kehrab (München 1570). Hinzu kommen 1119 Titel zur Moraltheologie, darunter Hieronymus Savonarolas Confessionale (Venedig 1517), Petrus de Sotos Methodus confessionis (Dillingen 1576) und Bartholomaeus Spineus' Novus Malleus Maleficarum sub quaestione de strigibus (Köln 1581).

Sondersammlungen

2.18 Die Sammlung von Servitana umfaßt 1384 Titel. Zur Ordensgeschichte gibt es u. a. das Chronicon totius ordinis Serv. BMV (Florenz 1567) des Serviten Michaele Poccianti. Von seinem Ordensbruder Archangelo M. Giani stammt ein Annalium sacri ordinis fratrum servorum B. Mariae Virginis (Florenz 1618). Unter den Biographien ist mit Giuseppe M. Barchis Breve compendio della Vita et Morte della serenissima et reverendissima Suor Anna Giuliana Gonzaga (Innsbruck 1622) auch jene der Stifterin des Innsbrucker Klosters zu finden.

2.19 719 Titel sind Tirolensia. Von den Werken zur Landesgeschichte seien die mit einem kolorierten Holzschnitt auf dem Titelblatt versehene Landtsordnung der Fürstlichen Grafschafft Tirol (Innsbruck 1570) und die Geschichte der gefürsteten Grafschaft Tirol, zum Gebrauche der studirenden Jugend in den k.k. Staaten (1778) hervorgehoben. Für die Innsbrucker Stadtgeschichte ist u. a. das Journal der Literatur und Statistik. Erster Band (Innsbruck 1782) des ehemals an der Innsbrucker Universität lehrenden Ignaz de Luca von Interesse.

3.KATALOGE

3.1 Moderner allgemeiner Katalog

Systematischer Katalog

[um 1930 angelegt, hschr; bestehend aus 38 Sachgruppen mit insgesamt 78 Mappen und 2 Registern, allerdings stimmen die Eintragungen mit dem tatsächlichen Bestand nicht mehr überein; 4 Mappen betreffen die Inkunabeln (2 gebundene Register), eine Kopie des Inkunabelverzeichnisses befindet sich seit 1990 in der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Innsbruck; ferner ein Tirolensien- und ein Zeitschriftenkatalog (2 lose Mappen)]

3.2 Moderne Sonderkataloge

Katalog der Servitana

[lose, in Mappen gesammelte Zettel; mschr., geordnet nach Orten der Tiroler Servitenprovinz, innerhalb dieser alphabetisch nach Autoren; ein Exemplar befindet sich an der Universitätsbibliothek Innsbruck.]

Alphabetischer und Standortkatalog für Tirolensia [hschr; in Mappenform, angelegt 1897]

Autorenkatalog der Rattenberger Servitenbibliothek [in Zettelform, nach hauseigenen Regeln]

3.3 Historische Kataloge

Catalogus Bibliothecae Conventus S. Josephi Oeniponti, 1630 [2 Bde, Codex B 218 und B 219]

Catalogus Librorum Bibliothecae V. Conventus ad D. Joseph, Ordinis Servorum B.V.M. Oeniponte, 1803

[3 Bde, Codex M 193, M 194 und M 195]

Index Librorum alphabeticus, qui in tribus Tomus Cathalogi Bibliothecae comprehenduntur

[19. Jh, 2 Bde; Codex M 196 und M 197]

Gassmayr, Franz Xaver M. OSM: Katalog aller vorhandenen Drucke und Manuskripte [Bandkatalog, erstellt von 1778 bis 1782; mikroverfilmter Katalog befindet sich seit 1990 in der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Innsbruck]

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform, nach hauseigenen Regeln; 1909 angelegt]

4. QUELLEN UND DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Konventsarchiv:

Rechnungsbücher ab 1622

Protokollbücher des Konvents ab 1624

Handbuch der Einkünfte und Ausgaben für die Servitenbibliothek zu Innsbruck (August 1829 bis Juni 1894)

Übersicht über die Ordnung und Bestände der Bücherei, angelegt um 1910

Accessions-Journal der Bibliothek des Servitenklosters Innsbruck (1911 bis 1935)

Im Provinzarchiv sind die Personalkataloge verwahrt, die u. a. die biographischen Daten sämtlicher Bibliothekare enthalten.

4.2 Darstellungen

Luca, Ignaz de: Journal der Literatur und Statistik. Innsbruck 1782 [zum Servitenkloster S. 5]

Spörr, Bernhard M. (OSM): Lebensbilder aus dem Servitenorden. 3 Bde. Innsbruck 1892 [zum Kloster in Innsbruck Bd 2, S. 523 f.]

Zinkl, Gregor M. (OSM): Das Servitenkloster in Innsbruck. In: Monatrosen 64 (1935) Heft 7, S. 276

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Vreese, Willem Gailliard: Dietsche Kalenders. In: Jaarboek der Koninklijke Vlaamsche Academie voor Taal- en Letterkunde 24 (1910) S. 5-86 [besonders S. 7-8 und S. 32-43]

Weiß, Franz M. (OSM): Aus dem Musikarchiv des Servitenklosters Innsbruck. In: Tiroler Heimatblätter 62 (1987) S. 77-81

Stand: Dezember 1990

Franz M. Weiß OSM


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.