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Knjiznica Muzeja slavonije

Bibliothek des Slawonischen Museums


Adresse. Trg sv. Trojstva 6, 31000 Osijek Telefon und
Telefax. (031) 208 501
e-mail. [muzej-slavonije@os.tel.hr]
Internet. http://mdc.ht/www-osijek/home.html

Unterhaltsträger. Ministarstvo kulture Republike Hrvatske [Kulturministerium der Republik Kroatien], Grad Osijek - Zupnija osjecko-baranjska [Stadt Osijek - Verwaltungsbezirk Osijek-Baranya]
Funktionen. Spezialbibliothek, selbständige Museumsabteilung. - Der Buchbestand ist in die Liste beweglicher Kulturgüter eingetragen.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: alle Wissensgebiete mit den Schwerpunkten Humaniora, Sozialwissenschaften und Kunst. - 2. Besondere Sammelgebiete: Literatur zur Museologie; Essekiana, Slavoniana, Baraniensia.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Der Bestand ist im Lesesaal benutzbar. - Öffnungszeiten: Bibliothek: Dienstag bis Freitag 10-13 Uhr; Hemerothek: Dienstag, Mittwoch und Freitag 10-13 Uhr. - Leihverkehr: nationaler Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Von Zagreb direkte Bahnverbindung. Vom Hauptbahnhof Straßenbahnverbindung (Linie 2) Richtung Ulica Brace Radic bis Haltestelle Europska avenija, dort umsteigen in die Straßenbahn Richtung Zeleno polje (Linie 1) bis Haltestelle Tvrda, von dort Fußwegnähe (ca. 3 Minuten).

 - Von Zagreb
Autobahn 4 (E 70) Richtung Osten über Slavonski Brod bis Ausfahrt Velika Kopanica, von dort Fernverkehrsstraße 7 (E 73) über Dakovo bis Osijek. Parkmöglichkeiten in Bibliotheksnähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek entstand zusammen mit dem Museum im Jahre 1877. Den Grundstock der Museumssammlung bildete die Schenkung des Holzhändlers Franjo Ladislav Sedlakovic (1850-1911), die neben einer Objektsammlung (Münzen, Porzellan, antike Waffen) auch ca. 10 Bde numismatischer Fachliteratur enthielt. Das Datum dieser Schenkung (17. Februar 1877) gilt als Gründungsdatum des Museums und seiner Bibliothek. Den Bestandsaufbau kennzeichnete von Anfang an Vielfältigkeit; angeschafft wurden alte Bücher und anderes seltenes Schrifttum, unabhängig von Entstehungsort und Inhalt; kroatische Bücher regionalkundlicher Ausrichtung, überwiegend Ausgaben aus der Frühzeit des lokalen Druckereiwesens; Fachliteratur aus dem Bereich Museologie. Die Sammlungen wurden auch kontinuierlich durch umfangreiche Schenkungen aufgestockt. Ab 1893 stand Vekoslav Celestin (1862-1936) dem Museum einschließlich der Bibliothek als dritter Kustos vor. Seit seiner Amtszeit werden alle Daten zum Stand und der Benutzung der Bibliothek aufgezeichnet. Vor dem Hintergrund der Bemühungen von Celestin entwickelte sich ein repräsentativer Bestand, reich nicht nur an fachlicher, archäologischer und numismatischer Literatur, sondern auch an Werken zu anderen Wissensgebieten, vor allem Handbüchern.

1.2 Den Grundstein der von Celestin gegründeten Regionalkundlichen Sammlung (Essekiana und Slavoniana), legte 1908 die Schenkung von Karlo Franjo Nuber (1872-1939). Der Großhändler übereignete dem Museum entsprechende Bücher unter der Bedingung, daß es zukünftig systematisch Literatur zu Osijek bzw. Literatur regionalkundlichen Charakters sammeln sollte. Bedeutende Zuwächse erfuhr die Bibliothek 1929 und 1931, als die Sammlungen der Osijeker Bibliophilen Oskar Friml-Antunovic und Radoslav Franjetic (1881-1959) erworben wurden. Ab 1941 leitete Josip Bösendorfer (1876-1957) das Museum, ein Historiker und Geograph sowie Mitglied der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste [Hrvatska akademija znanosti i umjetnosti]. Während seiner Amtszeit (bis 1947) versuchte er, das Museum ins öffentliche Bewußtsein zu rücken, es zur zentralen Kultureinrichtung der Stadt sowie der Region zu entwickeln und seine wissenschaftliche Komponente zu unterstreichen. Entsprechend konzentrierte er seine Erwerbungspolitik auf den Aufbau eines inhaltlich breit gefächerten Handapparates.

1.3 Während des Zweiten Weltkriegs wurden mehrere Sammlungen übernommen. Die juristische Bibliothek des Rechtsanwalts jüdischer Abstammung, Dr. Hermann Weissmann, wurde zu Kriegsbeginn durch das nationalistische Ustaša-Regime konfisziert und im Museum untergebracht. Sie befindet sich bis heute hier, da kein Mitglied der Familie Weissmann den Zweiten Weltkrieg überlebte. Aus dem Akzessionsbuch des Museums geht hervor, daß Bücher aus weiteren beschlagnahmten Privatsammlungen jüdischer Familien in Osijek übernommen wurden, jedoch fehlen nähere Angaben, z. B. zu den Namen der Vorbesitzer. Etwa 700 Bde stammen aus der Bibliothek des ehemaligen Königlichen Großen Gymnasiums [Kraljevska velika gimnazija] in Osijek, dessen Vorgängerinstitution von den Jesuiten im Jahre 1728 gegründet wurde, nach einer Unterbrechung seine Tätigkeit 1765 fortsetzte und ab 1773

 in unterschiedlicher kirchlicher und
weltlicher Trägerschaft (ab 1855/56) fortbestand. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg gingen dem Museum Bibliotheken oder Teile davon zu. Die Handelskammer [Trgovacka komora; gegr. 1853] von Osijek hatte eine Büchersammlung zu Ökonomie und Rechtswissenschaft aufgebaut, die im Rahmen der Initiative zur Rettung kulturhistorischer Güter in das Museum gebracht wurden. Aus dem Schloß der Familie Prandau-Normann in Valpovo gelangte 1945 eine repräsentative Privatbibliothek in das Slawonische Museum. Einige Mitglieder der Familie, wie z. B. Karlo Prandau (1793-1865), waren ausgewiesene Bibliophile. Ihre Sammlung wurde nur z. T. vom Museum erschlossen (ca. 500 Bde des 17. Jhs). Bis 1945 befand sich im heutigen Museumsgebäude die Stadtverwaltung (Magistrat), deren kleine Fachbibliothek (ca. 350 Bde) dem Museum 1945 übergeben wurde.

1.4 Mit Danica Pinterovic (1897-1985) erhielt die Bibliothek im Jahre 1943 ihre erste Leiterin, die sie nicht mehr mit dem Museum teilen mußte. Sie begann mit der systematischen Erschließung des Bibliotheksbestandes, erstellte einen Katalog mit drei Kartotheken und versah den Bestand mit anderen Nachweismitteln und Verzeichnissen. Nachdem sie zur Generaldirektorin des Museums ernannt worden war, setzte Marija Malbaša die fachliche Bestandserschließung fort und legte besonderen Wert auf die Sammlung und Erschließung von Regionalliteratur. Diese Tätigkeit ergab die Veröffentlichung der zweibändigen Osijeker Bibliographie [Osjecka bibliografija, s. u. 5]. Marija Malbaša intensivierte den Schriftentausch und schuf so die Grundlage für regelmäßige Zuwächse an aktueller Fach- und wissenschaftlicher Literatur. Vesna Buric wurde 1969 als bibliothekarische Fachkraft eingestellt. Sie machte sich besonders um die Präsentation einzelner Sammlungen, Rara und wertvoller Exemplare verdient, indem sie zahlreiche Ausstellungen zusammenstellte und organisierte. Um die Pflege und Erhaltung des Bestandes zu gewährleisten, knüpfte sie Kontakte zu spezialisierten Restaurierungswerkstätten. Während des Heimatkrieges wurden 1991/92 ca. 500 Bde, überwiegend Essekiana und Slavoniana sowie Drucke des 16. und 17. Jhs, ausgelagert, die 1998 zurückkehrten. 1991 übernahm Vesna Buric vorübergehend die Museumsleitung und Marina Vinaj die Bibliotheksleitung. Seit 1994 leitet Vesna Buric wieder die Bibliothek, während Marina Vinaj die Hemerothek betreut.

1.5 Die Hemerothek (Sammlung von Zeitungen und anderem Nicht-Buchmaterial) wurde 1942 mit dem Status einer selbständigen Museumsabteilung gegründet. Der Bibliothekar und Kustos Ivan Medved (1881-1965), Professor für Klassische Philologie, kroatische Sprache und Literaturwissenschaft, gliederte für diese Abteilung aus den Sammlungen der Bibliothek Bestände aus. Ihren Namen verdankt die Abteilung ihrem Gründer, der hier im wesentlichen Zeitungen einordnete (griech. hemera: der Tag). Vorgesehen ist die Entwicklung der Hemerothek zur bibliographischen Abteilung des Museums bzw. zum Dokumentationszentrum mit Materialien zu Osijek. Sie umfaßt heute in Osijek erschienene Zeitungen, Plakate, Programme, Einladungen, Kalender, Eintrittskarten und ähnliches Material. Schon 1903 hat Karlo Franjo Nuber Anstrengungen unternommen, um für das Museum 66 Exemplare slawonischer Kalender zu erstehen. Einige Angestellte des Museums und Gelehrte initiierten ebenfalls öffentliche Aktionen zur Sammlung solcher Materialien. 1929 und 1931 wurde für das Museum die umfangreiche und wertvolle Sammlung des Großgrundbesitzers und Stadtrates Oskar Friml-Antunovic (1871-1934) gekauft. Damit fielen der Bibliothek neben der einzigartigen Sammlung von Divaldiana (Ausgaben der Osijeker Druckerfamilie Divald) fast alle in Osijek herausgegebenen Zeitungen zu (z. B. Der Volksredner; Esseker Lokalblatt und Landbote) sowie anderes Material (Theaterplakate, Flugblätter, Kalender, Todesanzeigen, Einladungen, Programme u.s.w.). Sie bildet heute den Kernbestand der regionalkundlichen Essekiana-Sammlung. Der Erwerb solcher Sammlungen schuf die Voraussetzungen für die Gründung der Hemerothek.

1.6 Nachdem Medved 1948 in den Ruhestand getreten war, blieb die Hemerothek jahrzehntelang ohne Leiter, obwohl der Bestand auch weiterhin systematisch ergänzt wurde, da alle Druckereien Osijeks Pflichtexemplare ablieferten und weitere Drucke durch Schenkungen und Kauf hinzukamen. Zum personellen Mißstand gesellte sich durch den wachsenden Umfang Raummangel. Während des Krieges in Kroatien wurde dieser Bestandskomplex ausgelagert und Anfang 1997 wieder zurückgeführt. Seit 1994 wird die Hemerothek separat von der Bibliothek im Gebäude der sogenannten VIII. Bastion in der Festung Tvrda aufbewahrt. An diesem Standort wurde mit der fachlichen Erschließung, der Laminierung und der Vorbereitung des Abteilungsbestandes für die Erfassung durch neue Medien (CD-ROM) begonnen. Die Hemerothek ist in mehrere Sammlungen gegliedert: Zeitungssammlung, Sammlung von Zeitungsausschnitten, Plakat- und Kalendersammlung.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand der Bibliothek zählt heute mehr als 150.000 Bde, die in 3 Einheiten gegliedert sind: (1) Museumsabteilung (K I.) mit den Sammlungen von Croatica (K I.1-K I.2), Büchern des 16. Jhs (K I.3), Büchern des 17. Jhs (K I.4-K I.5), Büchern des 18. Jhs (K I.6-K I.16), Bibliophilen Rara (K I.17-K I.23), Einbänden (K I.24-K I.68), Exlibris (K I.69-K I.72), Musikalien (K I.73-K I.110) und der Theatersammlung (K I.111-K I.126); (2) Regionalkundliche Sammlung (K II.) mit den Essekiana (K II.1-K II.4), den Slavoniana (K II.5-K II.6) und den Baraniensia (K II.7-K II.10); (3) Spezial-(Fach)bibliothek des Museums. Zur Museumsbibliothek gehören die Sammlungen Sedlakovic, Nuber, Friml-Antunovic, Weissmann, Restbestände der Jesuitenbibliothek, die Gymnasialbibliothek und die Bibliothek Prandau-Normann. Die Einheit dieser Sammlungen wurde häufig aufgehoben, um einzelne Teile den verschiedenen Abteilungen (z. B. Bücher des 16. Jhs oder Essekiana) einzugliedern. Die Hemerothek setzt sich als zweite Abteilung des Museumsbestandes zusammen aus der Zeitungssammlung, der Sammlung von Zeitungsausschnitten, der Plakatsammlung, der Kalendersammlung und der Sammlung von Kleinschriften.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Den ältesten Bestand bilden ca. 80 Bde des 16. Jhs aus verschiedenen europäischen Druckereien, vornehmlich aus Deutschland (Leipzig, Nürnberg, Frankfurt, Köln), gefolgt von der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden und Italien. Die Bücher betreffen inhaltlich Religion, Rechtswissenschaften, Geschichte und Philosophie und gelangten im wesentlichen mit der Gymnasialbibliothek und der Bibliothek Prandau-Normann hierher. Im deutschen Bestand sind Werke von Luther, Plutarch, Joachim Camerarius und Erasmus vertreten. Aus dem 17. Jh stammen ca. 500 Bde, darunter bibliographische Kostbarkeiten und prachtvolle Einbände. Diese Drucke stammen hauptsächlich aus den Bibliotheken von Großgrundbesitzern und Adeligen. Obwohl die Bücher heterogener Provenienz sind, lassen sich für den größten Teil deutsche, österreichische, französische und italienische Druckorte feststellen. Inhaltlich dominieren deutsche Schöne Literatur sowie griechische und lateinische Klassiker.

2.3 Die Bücher des 18. Jhs stammen aus ganz Europa und sind inhaltlich breit gefächert von Universalliteratur (Handbücher, Wörterbücher, Lexika) bis zu Spezialliteratur verschiedener Wissensgebiete. Zahlreich vertreten sind auch in Kroatien (überwiegend in Osijek) gedruckte Bücher. Der Bestand des 19. und 20. Jhs weist im wesentlichen die gleichen Merkmale auf wie der früherer Jahrhunderte. Allerdings kommen neu Zeitungen hinzu, auf die in der Regionalkundlichen Sammlung der Großteil entfällt. Diese Zeitungen sind überwiegend in deutscher Sprache verfaßt.

2.4 Der Gesamtbestand weist inhaltlich ein breites Spektrum auf und deckt fast alle Bereiche der Wissenschaft und Kunst durch allgemeine Handbücher, Enzyklopädien, Lexika, Wörterbücher und spezialisierte Fachliteratur ab. Diese inhaltliche Breite spiegelt die verschiedenen Erwerbungsquellen wider und ist das Ergebnis des hauptsächlich auf Schenkungen basierenden Bestandsaufbaus.

2.5 Germanica sind im Bestand des 16. bis 19. Jhs mit insgesamt 40 Prozent vertreten. Im Hinblick auf den deutschen historischen Bestand kommt den Sondersammlungen die größte Bedeutung zu. Insbesondere die Zeitungssammlung, die Rara- und die Einbandsammlung sowie die Regionalkundliche Sammlung thalten deutsches Schrifttum in nennenswertem Umfang.

Systematische Übersicht

Zeitungssammlung

2.6 Bei dieser Sammlung handelt es sich um das Herzstück der Hemerothek. Sie bewahrt alle ab 1848 in Osijek veröffentlichten Zeitungen auf. Als deutschsprachige Titel sind hervorzuheben Der Volksredner für Vaterland, Freiheit und Gesetz, für Kunst, Gewerbe und Wissenschaft (ab 1848), Esseker Lokalblatt und Landbote: Belletristische Wochenschrift für Kunst, Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft (ab 1868), Die Drau: Organ für Politik und Volkswirtschaft (ab 1868), Esseker allgemeine illustrierte Zeitung (ab 1868), Esseker Zeitung: Organ für Politik, Volkswirtschaft und Unterhaltung (ab 1874), Esseker Wochenblatt: Organ für Volkswirtschaft und Unterhaltung (ab 1881) und Slavonische Presse (ab 1885). Bedeutendster Titel ist Die Drau, die ununterbrochen bis in die dreißiger Jahre des 20. Jhs erschien.

Bibliophile Rara und Einband-Sammlung

2.7 Diese Bestände stammen aus den Schenkungen namhafter Bibliophiler aus Osijek und Slawonien. Es läßt sich kein inhaltlicher Schwerpunkt nennen; Anlässe zum Erwerb dieser Bücher waren immer Schönheit und Wert ihrer Ausstattung und die Seltenheit des Exemplars. Es dominieren Bücher, die vom 16. bis zum 19. Jh im deutschen Sprachraum veröffentlicht wurden. Der Bestand ist weder wissenschaftlich valorisiert noch komplett erschlossen. Als Beispiele sind zu nennen Joachim Camerarius, Praecepta morum ac vitae accomodata aetati puerili ... (Leipzig 1554) mit den beigebundenen Titeln Fabulae Aesopicae (Leipzig 1555) und Elegantiarum Puerilum ex M. Tullii Ciceronis Epistolis libri tres (1550); Dictionarium nominum propriorum virorum, mulierum, populorum, idolorum ...locorum (Köln 1568); Christian Leonhard Leucht, Neuer Münz-Tractat (Nürnberg und Leipzig 1691); Sacra Biblia, das ist die ganze Heilige Schrift ...verteutscht durch D. Johann Dietenberger (Nürnberg und Frankfurt 1747); Adauctus Voigt, Beschreibung der bisher bekannten Böhmischen Münzen (Prag 1771-1774) und Die Gedichte Ossians ...aus dem Englischen übersetzt von M. Denis (Wien 1768).

Regionalkundliche Sammlung (Essekiana, Slavoniana, Baraniensia)

2.8 Als Zuordnungskriterien gelten hier der Druck- bzw. Herkunftsort, der Verfasser und der inhaltliche Bezug der Titel. In dieser Sammlung sind Germanica (besonders aus dem 18. und 19. Jh) gut vertreten. Dabei verdienen die Essekiana besondere Erwähnung, da Osijek bis 1914 die größte germanophone Stadt Kroatiens war. Der Anteil der Einwohner deutscher und österreichischer Abstammung war sehr hoch, besonders unter den angesehenen und reichen Familien der Stadt. Germanica machen etwa 15 Prozent der Essekiana aus, darunter Titel wie Sylvester Joseph Hohenhausen, Illyrien (1777); Marijan Lanosovic, Neue Einleitung zur Slawonischen Sprache (1778); Dienst Gesind Ordnung für die königliche Freystadt Eszek (1836); Theater-Journal für das Jahr 1839; Juliana Divald, Buchdruckerei-Anzeige (1845), alle bei Divald gedruckt.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[geordnet in Anlehnung an PI; erfaßt den bis 1986 erworbenen Bestand]

Systematischer Katalog

[geordnet nach dem Klassifikationsschema der Stadtbibliothek Zagreb, ab den achtziger Jahren nach ISBD Standards]

[beide Kataloge in Zettelform; angelegt 1943]

EDV-Katalog (CROLIST)

[eingeführt 1998; erfaßt Neuzugänge und den älteren Bestand retrospektiv]

4. QUELLEN UND DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Die Archivalien werden im Museumsarchiv und im Staatsarchiv in Osijek (K. Firinger 1) aufbewahrt.

Akzessionsbuch

Schenkungsurkunden

[z. B. der Sammlungen Nuber und Sedlakovic]

Kaufbelege

[Verträge und Verzeichnisse erworbener Bücher, z. B. von O. Friml-Antunovic, R. Franjetic u. a.]

4.2 Darstellungen

Medved, Ivan: Isusovacka biblioteka u starom Osijeku [Die Jesuitenbibliothek im alten Osijek]. In: Osjecki zbornik [Osijeker Sammelschriften] 1 (1942) S. 53-55

Buric, Vesna: Knjizevni fond kao odraz društveno-obrazovnih-kulturnih prilika: na primjeru strucno znanstvene knjicnice Muzeja Slavonije [Der Bibliotheksbestand als Spiegel gesellschaftlicher, bildungsbezogener und kultureller Umstände: Das Beispiel der Fachbibliothek des Slawonischen Museums]. In: Osjecki zbornik 17 (1979) S. 223-239

Buric, Vesna: Knjiznica Muzeja Slavonije [Die Bibliothek des Slawonischen Museums]. In: Blago Muzeja Slavonije [Der Schatz des Slawonischen Museums]. Osijek 1997, S. 179-227

Vinaj, Marina: Hemeroteka [Die Hemerothek]. In: Blago Muzeja Slavonije. Osijek 1997, S. 229-247

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Buric, Vesna: Oprema knjiga i tiskovina [Die Ausstattung von Büchern und periodischen Veröffentlichungen]. In: Osjecki zbornik [Osijeker Sammelschriften] 16 (1977) S. 323-367

dies.: Zavicajna zbirka: svrha i nacin [Regionalkundliche Sammlungen: Zweck und Arten]. In: Osjecki zbornik 20 (1989) S. 213-224

dies.: Stara gimnazijska knjiznica kao cjelina u Knjiznici Muzeja Slavonije. I. dio: 1729-1876/77 [Die Alte Gymnasialbibliothek als Einheit in der Bibliothek des Slawonischen Museums. Teil I: 1729-1876/77]. In: Osjecki zbornik 21 (1991) S. 175-200

Firinger, Kamilo: Pucka, komercijalna i prigodna štampa te tiskarski kurioziteti [Kommerzielle, Volks- und Gelegenheitsveröffentlichungen und gedruckte Kuriosa]. In: Vjesnik bibliotekara Hrvatske [Mitteilungen der Bibliothekare Kroatiens] 18 (1972) Nr.1-2, S. 65-70

Malbaša, Marija: Osjecka bibliografija: tiskarsko-izdavacka djelatnost u Osijeku od 1742.-1978. godine [Osijeker Bibliographie: Das Druck- und Verlagswesen in Osijek von 1742 bis 1978]. Bd 1: 1742-1944. Osijek 1981; Bd 2: 1945-1978. Osijek 1985

dies.: Analize i karakteristike tiskarsko-izdavcake djelatnosti u Osijeku [Analyse und Merkmale des Druck- und Verlagswesens in Osijek]. In: Osjecki zbornik 17 (1979) S. 209-222

dies.: Knjigoveštno 16. st. ilustrirano primjercima iz Muzejske biblioteke u Osijeku [Die Buchbinder des 16. Jhs, veranschaulicht an Exemplaren der Museumsbibliothek in Osijek]. In: Osjecki zbornik 6 (1958) S. 249-256

dies.: Povijest tiskatstva u Slavoniji [Die Geschichte des Druckwesens in Slawonien]. Zagreb 1978

Vinaj, Marina: Povijest osjeckih novina [Die Geschichte der Osijeker Zeitungen]. Osijek 1998

Stand: März 2000

Dragutin Katalenac


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.