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Ephoral- und Pfarramtsbibliothek St. Matthäi

Adresse. Kirchplatz 4, 04703 Leisnig [Karte]
Telefon. (034321) 1 43 49

Unterhaltsträger. Kirchengemeinde St. Matthäi
Funktion. Kirchenbibliothek, ruhende Traditionsbibliothek. Sammelgebiet. Theologie. Der Altbestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbenutzung nach Voranmeldung und Vereinbarung. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Bahnverbindung Leipzig-Dresden, Fußwegnähe vom Bahnhof Leisnig (ca. 10 Minuten). A 14 (E 49), Ausfahrt Leisnig. Parkmöglichkeit in Fußwegnähe (ca. 10 Minuten).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das kurz vor 1192 gegründete Zisterzienserkloster Buch vier Kilometer oberhalb Leisnigs wurde nach persönlichen Verhandlungen Luthers mit dem Abt Antonius und Erlaß der bekannten Kastenordnung reformiert, 1525 säkularisiert und die Sequestration eingeleitet. (Das Ms. " Brüderliche Vereinigung des gemeinen Kastens gantzer eingepfarrter Versammlung zu Leisneck", 1523, ist noch in der Bibliothek vorhanden).

1.2 Ein großer Teil der Klosterbibliothek, vor allem die mittelalterlichen Hss., kam 1547 an die 1543 gegründete Universitätsbibliothek Leipzig. Der in Buch verbliebene Bestand mit immerhin 16 Inkunabeln wurde der Kirchenbibliothek Leisnig zugeführt. Der Katalog von W. Schöpff nennt daher unter Leisnig ausdrücklich die Klosterbucher Pfarr- und Kirchenbibliothek. Der Bestand ist im folgenden zufällig und geringfügig erweitert worden. Durch den Superintendenten Wilhelm Haan (1801-1884) wurde er 1840 kurz nach Beginn seiner Amtszeit in Leisnig (1839 bis 1876) neu geordnet.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Auszählung des Bestandes erfolgte nach einer, wohl nach 1945 angelegten Inventarliste, die mit dem Katalog von W. Schöpff und am Bestand verglichen wurde. Danach besitzt die Bibliothek 90 Drucke, und zwar 16 Inkunabeln aus den beiden letzten Jahrzehnten des 15. Jhs, so von Augustinus De trinitate (Basel 1489; H-Cop. 2037), Opuscula plurima (Straßburg 1491; H-Cop. 1950), De civitate (Freiberg 1494; H-Cop. 2068), Opus quaestionum (Lyon 1497; H-Cop. 1965) und auch Teile der mehrbändigen Gesamtausgabe (Basel 1505). Hinzuweisen ist auch auf eine Ausgabe des Ambrosius (Basel 1492; H-Cop. 898) und den bedeutendsten Druck der Leipziger Offizin des Konrad Kachelofen, das in Freiberg 1495 fertiggestellte Missale Misnense (H-Cop. 11.327).

2.2 Der weitere eher zufällig zusammengetragene und erhaltene Bestand enthält 9 Drucke des 16. Jhs, davon 2 deutsche; 16 Drucke des 17. Jhs, davon 12 deutsche (eine " Stern"-Bibel 1665), 4 lateinische, einen griechischen; 13 Drucke des 18. Jhs, davon 10 deutsche (eine " Canstein"-Bibel 1797), eine lateinische, eine Biblia hebraica (Leipzig 1729) und eine Polyglotten-Bibel (Leipzig 1750-1757) sowie 35 Drucke des 19. Jhs. Von kirchenmusikalisch besonderem Interesse dürfte eine Liedzettel-Sammlung sein, die die Liedtexte und Noten der Gottesdienste von 1731 bis 1858 (lückenhaft) enthält.

3. KATALOGE

Schöpff, W.: Katalog sämmtlicher Pfarr- & Kirchenbibliotheken der derzeitigen Ephorie Leisnig. Leisnig 1886

Inventarliste der Pfarramtsbibliothek (um 1945)

Stand: Juli 1994

Helmut Schiller


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.