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Staatliche Bibliothek (Provinzialbibliothek)

Adresse. Malteserplatz 4, 92224 Amberg [Karte]
Telefon. (09621) 1 23 35
Telefax. (09621) 4 26 07
Bibliothekssigel. <54>

Unterhaltsträger. Freistaat Bayern
Funktion. Wissenschaftliche Allgemeinbibliothek für die Stadt Amberg, den Landkreis Amberg-Sulzbach und die Region Oberpfalz-Nord.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Alle Wissenschaftsgebiete. 2. Besondere Sammelgebiete: Oberpfalz, Amberg.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-12.30 Uhr und 14-17 Uhr (mittwochs bis 18 Uhr), Samstag 9-12.30 Uhr (November bis April). Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Gedruckte Informationen. Historischer Bibliotheksführer, dazu Faltblatt mit praktischen Informationen.
Hinweise für anreisende Benutzer. Fußwegnähe vom Bahnhof (ca. 10 Minuten). A 6, Ausfahrt Amberg-Kastl; A 93, Ausfahrt Schwandorf, B 85. Tiefgarage Stadttheater.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Provinzialbibliothek Amberg ist eine Gründung der Säkularisation. Als Gründungsjahr darf 1803 gelten. Erster Unterbringungsort war das ehemalige Salesianerinnenkloster, wo ab 1805 die für die Provinzialbibliothek ausgewählten Bestände der aufgehobenen oberpfälzischen Klöster aufgestellt wurden. Es handelte sich um die Bibliotheken folgender Klöster: Ensdorf (Benediktiner), Reichenbach (Benediktiner), Speinshart (Prämonstratenser), Walderbach (Zisterzienser), Waldsassen (Zisterzienser), Weißenohe (Benediktiner), von letzterem jedoch nur ein Teil. Dazu kamen noch die Bibliotheken des ehemaligen Jesuitenkollegs sowie der Landesdirektion in Amberg. Die Bibliothek des Klosters Michelfeld (Benediktiner) traf erst 1835 ein. 1815 verbrannten ca. 16.500 Bde, ein Drittel des auf ca. 45-50.000 Bde zu schätzenden Gesamtbestandes, darunter die gesamte Landesdirektions-Bibliothek. Seit 1826 sind die geretteten Bestände im Maltesergebäude (ehemaliges Jesuitenkolleg) untergebracht.

1.2 Geordnet wurde die Bibliothek ab 1805 durch die ehemaligen Benediktiner Maurus von Schenkl (1749-1816) und Joseph Moritz (1769-1834), deren Aufbauarbeit durch den Brand von 1815 vernichtet wurde. Organisatorisch unterstand die Bibliothek seit 1816 einer Bibliothekskommission, verwaltet wurde sie ab 1824 von Professoren des Lyzeums bzw. des Humanistischen Gymnasiums. Die laufenden Kosten wurden durch größere Dublettenverkäufe gedeckt, so etwa 1841, 1883 und 1903. Insgesamt wurden wohl einige tausend Bände veräußert. Ein bescheidener regulärer Vermehrungsetat stand erst ab 1863 zur Verfügung. Der Zugang durch Kauf blieb im 19. Jh auf einige Dutzend Titel pro Jahr beschränkt, mit Schwerpunkt bei den historischen Fächern, antiken Autoren sowie bayerischer und oberpfälzischer Landeskunde.

1.3 Die Brandverluste waren nur zum kleineren Teil aus Dublettenbeständen der Hof- und Staatsbibliothek in München ersetzt worden. An größeren Zugängen im 19. und 20. Jh sind zu verzeichnen: um 1830 die Nachlässe von Maurus von Schenkl (Theologie) und Anselm Moritz (Naturwissenschaften, ca. 700 Bde), 1865 die Lyzealbibliothek, um 1870 die Bibliothek des Lesevereins, die von der Casino-Gesellschaft übergeben wurde. Dazu kamen Abgaben von Behörden. 1962 schließlich wurden die älteren Bestände (vor 1850 erschienene Bücher) der Amberger Gymnasien übernommen, insgesamt ca. 1400 Bde. Außer Haus ging, abgesehen von den Dubletten, nur eine größere Gruppe: 1965 wurden dem Kloster Waldsassen durch Vertrag ca. 2000 Bde, theologische Werke vor allem des 17. und 18. Jhs, als Dauerleihgabe zur Ausstattung des barocken Bibliothekssaales überlassen.

1.4 Der erste Weltkrieg mit der folgenden Inflation zerstörte die finanzielle Grundlage der Bibliothek, den aus Dublettenverkäufen geschaffenen Bibliotheksfonds. Den zweiten Weltkrieg überstand die Bibliothek ohne Schäden. 1963 wurde sie mit einem hauptamtlichen Bibliothekar des gehobenen Dienstes besetzt, die Leitung der Staatlichen Bibliothek Regensburg anvertraut.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Angaben beruhen auf Zählungen anhand der Standortverzeichnisse sämtlicher Signaturgruppen des Altbestandes.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Bei einem Gesamtbestand von 87.300 Bdn beträgt der historische Bestand 34.800 Titel (39.350 Bde), davon 308 (278 Bde) Inkunabeln, 1750 (865 Bde) Frühdrucke bis 1550, 4380 Titel (2650 Bde) von 1551 bis 1600, 10.170 Titel (8200 Bde) des 17. Jhs, 12.570 Titel (14.940 Bde) des 18. Jhs und 5620 Titel (12.300 Bde) des 19. Jhs.

2.3 Von den 308 Inkunabeln sind 296 Titel in lateinischer, 12 in deutscher Sprache. Von den 1750 Frühdrucken sind 1170 Titel (720 Bde) in lateinischer, 550 Titel (120 Bde) in deutscher Sprache, von 1551 bis 1600 sind 3000 Titel (1920 Bde) in lateinischer, 1240 Titel (600 Bde) in deutscher. Im 17. Jh sind es 7235 Titel (6120 Bde) in lateinischer, 2275 Titel (1460 Bde) in deutscher Sprache, im 18. Jh 6280 Titel (7180 Bde) in lateinischer, 5620 Titel (6155 Bde) in deutscher Sprache, im 19. Jh 4950 Titel (10.840 Bde) in deutscher, 380 Titel (795 Bde) in lateinischer Sprache.

2.4 Von den lateinischen Titeln erschienen im deutschen Sprachraum im 16. Jh 3060 Titel, im 17. Jh 5370, im 18. Jh 5120, im 19. Jh 340. Außerhalb des deutschen Sprachraums erschienen im 16. Jh 1115 Titel, im 17. Jh 1860, im 18. Jh 1160, im 19. Jh 40. Die übrigen Sprachen treten gegenüber Latein und Deutsch zurück. Französisch ist vertreten mit 880 Titeln, davon 325 im 17. Jh und 425 im 18. Jh. Auf Italienisch entfallen 430 Titel mit Schwerpunkt im 17. und 18. Jh, auf Griechisch 320 Titel. Englisch ist mit 64 Werken schwach vertreten. Erwähnt seien noch 26 spanische, 21 niederländische, 16 hebräische und 12 polnische Titel.

Systematische Übersicht

2.5 Von 1893 bis 1900 wurde der gesamte Bestand in Anlehnung an die Gruppenaufstellung der Bayerischen Staatsbibliothek neu erfaßt und für die ca. 50 Fächer neue Standortverzeichnisse, jeweils alphabetisch nach Autoren geordnet und zusätzlich nach Formaten getrennt, in Bandkatalogen angelegt. Diese Aufstellung wurde bis 1962 beibehalten, Neuzugänge wurden eingeschoben. Die Standortverzeichnisse wurden von 1963 bis 1989 bei der Neukatalogisierung des Gesamtbestandes maschinenschriftlich neu erstellt. Ihre Ordnung wird für die folgende Übersicht über den historischen Bestand beibehalten.

2.6 Die Systematik beginnt mit den allgemeinen Gruppen Enzyklopädien (48 Titel), Akademieschriften (110, darunter Pariser und Petersburger Berichte des 18. Jhs), Zeitschriften (13) und Zeitungen (30), größtenteils aus dem 19. Jh.

2.7 Die Altphilologie mit 600 Titeln enthält außer Wörterbüchern und Grammatiken viel lateinische Rhetorik aus der Jesuitenbibliothek; 90 französische und 45 italienische Titel machen den Hauptanteil bei der romanischen und der übrigen europäischen Sprachwissenschaft aus. Unter Deutscher Philologie stehen 100 Titel. In der außereuropäischen Sprachwissenschaft (115 Titel) sind hebräische Grammatiken zahlreich. Die auf die Sprachwissenschaft folgenden Gruppen der Literaturen sind durchweg umfangreicher: griechische und römische Schriftsteller 960 Titel, davon 370 aus dem 16. Jh; neulateinische Verfasser 830 Titel, darunter ca. 140 Gratulationsschriften aus dem 16. Jh. Bei der deutschen Literatur (840 Titel) sind besonders 700 Titel aus dem 19. Jh zu erwähnen, bei denen die Unterhaltungsliteratur aus der ehemaligen Bibliothek des Lesevereins einen beträchtlichen Anteil ausmacht. Die ausländische Literatur (560 Titel) ist überwiegend im 19. Jh erschienen (340), ebenso die Musik (40), die mit Kunst (120) eine gemeinsame Gruppe bildet.

2.8 Unter den 490 Titeln (davon 160 aus dem 19. Jh) bei Geographie und Entdeckungsreisen sind ca. 40 Bde der großen Atlanten des 17. und 18. Jhs (Blaeu, Janssonius, Cellarius, Ortelius, Mercator, Homann, Seutter) hervorzuheben. In den historischen Fachgruppen stehen bei Geschichte des Altertums 290 Titel, bei Weltgeschichte 400; Deutsche Geschichte (920 Titel) und Bayerische Geschichte (840 vorwiegend aus dem 19. Jh) sind fast gleich groß. Besondere Schwerpunkte bilden Amberg und die Oberpfalz. Auf die Geschichte Österreich-Ungarns und Böhmens entfallen 280 Titel, auf die Geschichte der übrigen Länder 930, davon 30 aus dem 19. Jh. Die Gruppe Historische Hilfswissenschaften und Kalender, die letzte der Systematikgruppen zur Geschichte, enthält 425 Titel.

2.9 Die 890 Titel Biographien, größtenteils Heiligenviten, bilden den Übergang zu den theologischen Fächern. Die Kirchengeschichte umfaßt 785 Titel. Bei der Ordensgeschichte (665 Titel) sind Benediktiner, Zisterzienser sowie die Jesuiten und ihre Missionen am stärksten vertreten. Zu Konzilsgeschichte gehören 130 Titel. Die Kirchenväter-Ausgaben umfassen 360 Titel. Allgemeine Theologie, Kontroverstheologie der Reformation und Gegenreformation stellen mit 4190 Titeln die größte Gruppe dar. Bei der Homiletik (2390 Titel) ist die Predigtliteratur des Barock hervorzuheben. Die Erbauungsliteratur umfaßt 2410 Titel, Bibelausgaben und Exegese 1180, darunter Pariser und Londoner Polyglotte. Es folgen die kleinen Gruppen Liturgik, Praktische Theologie, Katechetik (225, 200, 205 Titel). Kirchenrecht mit 1400 Titeln ist als eigene Gruppe gegenüber dem umfangreichen weltlichen Recht mit 3000 Titeln ausgewiesen.

2.10 An die Gruppen Philosophie (2240 Titel), Pädagogik und Psychologie (205), Politik (290) schließen sich die naturwissenschaftlichen Fächer an. Mathematik umfaßt 365 Titel, Physik 510, Chemie 135, Astronomie mit Astrologie 330. Bei Naturgeschichte, Geologie und Mineralogie (320 Titel) stammt die Literatur zum großen Teil aus dem 18. und 19. Jh. Die Fachgruppe Botanik umfaßt nur 80 Titel, besitzt jedoch wertvolle Pflanzenbücher von Blackwell, Besler, Bock, Dioscorides, Tabernaemontanus und Weinmann. Bei Technik und Landwirtschaft sind 330 Titel verzeichnet, bei Medizin 1380. In der die Systematik abschließenden Gruppe Varia (355 Titel) ist u. a. Literatur zur Kulturgeschichte, Freimaurerliteratur und zum Hexenwesen zu finden.

2.11 Bei den 340 Titeln mit Erscheinungsdatum vor 1850, die 1962 vom Humanistischen Gymnasium Amberg an die Bibliothek abgegeben wurden, handelt es sich hauptsächlich um Ausgaben griechischer und lateinischer Klassiker (180 Titel), dazu kommen noch 200 spätere Antiquaria aus anderen Fächern.

2.12 Insgesamt ist der historische Bestand ganz überwiegend vor 1800 erschienen; 84 Prozent entfallen auf das 16. bis 18. Jh, nur 16 Prozent auf das 19. Jh. Innerhalb der Fächer dominiert die Theologie mit dem Erbe aus den oberpfälzischen Klosterbibliotheken: 11.160 Titel, unter Einbeziehung von Kirchen-, Ordens- und Konziliengeschichte sowie Kirchenrecht sogar 14.140 Titel. Sie umfaßt damit ca. die Hälfte des Bestandes vor 1800. Die meisten Fächer dieser Gruppe wurden ebenso wie die Gruppe Recht mit 3000 Titeln im 19. Jh nicht mehr fortgeführt. Die Gruppen Geschichte mit 4080 Titeln sowie Sprache und Literatur mit 4180 Titeln haben ebenfalls beträchtlichen Umfang. Einige von ihnen erhielten nach 1800 erheblichen Zuwachs; bei deutscher Geschichte wurde ein wesentlicher, bei bayerischer Geschichte, deutscher und ausländischer Literatur sogar der überwiegende Bestand erst im 19. Jh erworben. Die Naturwissenschaften dagegen nehmen mit 1740 Titeln nur einen bescheidenen Platz ein.

Sondersammlungen

2.13 Die Inkunabeln wurden 1914 durch eine Abgabe an die Bayerische Staatsbibliothek um 101 Titel (28 Bde), darunter 45 dort fehlende, dezimiert. Als Ersatz wurden 45 Titel aus dem Münchner Dublettenbestand übernommen. Der heutige Bestand umfaßt 308 Inkunabeln (278 Bde). Ca. 80 Titel stammen aus dem Jesuitenkolleg Amberg, 67 aus dem Zisterzienserkloster Waldsassen, 36 aus dem Prämonstratenserkloster Speinshart, die übrigen aus anderen oberpfälzischen Klöstern oder aus Privatbesitz; teilweise ist die Herkunft nicht mehr feststellbar. Die 45 Dubletten der Staatsbibliothek kommen aus süd- und ostbayerischen Klöstern. Nach Druckorten überwiegen Deutschland mit 188 und Italien mit 80 Titeln weit vor wenigen anderen Ländern. Ca. 200 Titel entfallen auf die Theologie, ca. 30 auf das Recht, je ca. 20 auf die Fächer Philosophie, Philologie und Geschichte. Nur 12 Titel sind in deutscher Sprache.

2.14 Frühdrucke (1501-1550; 1750 Titel in 865 Bdn) stehen bei den einzelnen Fächern, sind jedoch gesondert in einem Zettelkatalog erfaßt. Schwerpunkte bilden theologisches, vor allem reformatorisches Schrifttum, daneben Recht und Klassisches Altertum. Von den Humanisten gut vertreten sind Erasmus von Rotterdam mit 33 und Melanchthon mit 46 Drucken.

2.15 Evangelische und calvinische Literatur (vom frühen 16. bis zum Anfang des 17. Jhs) stellt einen eigenen, teilweise mit den Frühdrucken identischen Bestand dar. In einer Bibliothek, deren Schwerpunkt bei katholischer theologischer Literatur des 17. und 18. Jhs liegt, nicht unbedingt zu erwarten, stammt sie aus dem Besitz evangelischer Bürger und Prädikanten sowie calvinischer Beamter, deren Bücher 1628, nach dem Übergang der Oberpfalz an Bayern, konfisziert und 1630 öffentlich verbrannt wurden. Aus der Masse von über 10.000 Bdn hatten die Jesuiten vorher einen Teil für ihre Bibliothek ausgewählt. Ca. 2000 Titel haben sich erhalten. Als " Libri haeretici" waren sie bis zum Ende des 19. Jhs gesondert aufgestellt, wurden dann auf die einzelnen theologischen Fächer verteilt, sind aber heute noch an ihren Renaissance-Einbänden und durch die überwiegend sächsisch-thüringischen, pfälzischen sowie norddeutschen Druckorte auszumachen. Es wurde versucht, sie in einer eigenen Signaturen-Liste als Bestand ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu rekonstruieren. Unter den reformatorischen Autoren ragt Luther mit 140 Drucken hervor. Außerdem sind vorhanden 31 Drucke von Cochlaeus, 17 von Brentz, 21 von Bugenhagen, 18 von Witzel, weitere von Calvin, Oecolampad, Osiander und Zwingli. Ferner gehören zu dem Bestand bis ca. 1632 zahlreiche Bibeln, Postillen, Gesangbücher, Katechismen, Kirchenordnungen und Kontroversschriften.

2.16 Von Periochen (Inhaltsangaben von Schuldramen der Jesuiten) ist eine Sammlung erhalten, die ca. 430 Stück, darunter 80 Amberger umfaßt, sowie ca. 200 kleinere Schulkomödien. Sie stammen aus der Jesuitenbibliothek.

2.17 Totenroteln, meist aus Benediktinerklöstern, sind für die Jahre 1716 bis 1789 mit ca. 1500 Stück in 7 Sammelbänden vorhanden. Sie stammen aus dem Benediktinerkloster Ensdorf.

2.18 Leichenpredigten, meist über Fürsten, Adelige und Äbte, finden sich mit ca. 230 Titeln verstreut über den Gesamtbestand, im Schlagwortkatalog jedoch als eigene Sammelgruppe.

2.19 Dissertationen sind als Blöcke bei den einzelnen Fächern aufgestellt, z. T. in umfangreichen Sammelbänden. Die größten Gruppen finden sich bei der Theologie (1365 Titel in 455 Bdn), bei Recht (ca. 270), bei Kirchenrecht (ca. 140) und bei Medizin (ca. 180).

2.20 Bei den Schulprogrammen entfallen von ca. 10.300 Jahresberichten mit ca. 4400 Programmen ca. 5150 Jahresberichte mit ca. 3000 Programmen auf das 19. Jh. Davon sind ca. 2000 Programme bayerischer Herkunft, ca. 900 Programme aus dem übrigen Deutschland sowie ca. 115 aus Österreich-Ungarn.

2.21 Von Amberger Drucken (insgesamt ca. 470) stammen ca. 30 aus dem 16. Jh, 170 aus dem 17., 130 aus dem 18. und 140 aus dem 19. Jh. Empfindliche Lücken gibt es vor allem für die ersten Jahrzehnte, wo für den Zeitraum von 1550 bis 1634 von ca. 360 bisher bekannten Drucken nur ca. 90 vorhanden sind.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog

[nach den Regeln der Bayerischen Staatsbibliothek (MKO); Neukatalogisierung des Gesamtbestandes 1963-89]

Schlagwortkatalog

Standortkatalog

[für alle Fächer jeweils alphabetisch nach Autoren geordnet; in Bandform]

Dienstkatalog

Die Bestände sind größtenteils im Bayerischen Zentralkatalog, aber nicht in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen. Die Neuzugänge ab 1985 sind im Bayerischen Verbundkatalog (BVB-KAT) verzeichnet. Die Zeitungsbestände sind bei Hagelweide aufgeführt.

3.2 Historischer Katalog

Alphabetischer Blattkatalog in Kapseln

[nicht mehr vollständig]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Akten-Fasc. I-V, 1807-1889

Sitzungsprotokolle und Jahresberichte 1876-1900 (2 Fasc.) Zugangsbücher 1841-1900 (2 Bde) Ausleihjournale 1841-1900 (1 Fasc., 2 Bde)

Dazu s. auch Renate Decke Cornill, Repertorium bibliotheksgeschichtlicher Quellen. Wiesbaden 1992, S. 19-20

4.2 Darstellungen

Rixner, Thaddäus Anselm: Schicksale der Studienbibliothek in Amberg. In: Bayerische Annalen für Vaterlandskunde und Literatur 2 (1834) S. 721-722 und S. 744-746

Neidhardt, Robert: Die Provinzialbibliothek Amberg. Ergänzungen und Berichtigungen zu Dr. W. Sensburg " Die bayerischen Bibliotheken". In: Die Oberpfalz 20 (1926) S. 51-54 und S. 74-75

Kagermeier, Dietmunda: Joseph Moritz 1769-1834. Augsburg 1934. (Diss. München 1934) [S. 31-38: Bibliothekar an der Provinzialbibliothek]

Rohm, Gerla: Die Staatliche Provinzialbibliothek Amberg. In: Der Zwiebelturm 18 (1963) S. 119-120

Lipp, Walter: Staatliche Provinzialbibliothek Amberg. In: Bibliotheksforum Bayern 7 (1979) S. 129-148

Lipp, Walter; Gieß, Harald: Die Staatliche Bibliothek (Provinzialbibliothek) Amberg und ihr Erbe aus den oberpfälzischen Klosterbibliotheken. Amberg 1991. 2., berichtigte Aufl. 1992

Lipp, Walter: Die Bibliothek der Abtei Speinshart von 1669 bis zu ihrer Auflösung 1803. In: 850 Jahre Prämonstratenserabtei Speinshart 1145-1995. Pressath 1995, S. 97-114 [Bestand in der SB Amberg]

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Krausen, Edgar: Totenrotel-Sammlungen bayerischer Klöster und Stifte. In: Archivalische Zeitschrift 60 (1964) S. 12-36 [S. 20-21 zu Amberg, unvollständig]

Paschen, Christine: Buchproduktion und Buchbesitz in der frühen Neuzeit: Amberg in der Oberpfalz. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens 43 (1995) S. 1-201 [auch als Sonderdruck Frankfurt a. M. 1995]

Weigel, Maximilian: Buchdrucker und Druckschriften in Amberg bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges. In: Verhandlungen des historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg 92 (1951) S. 175-185

Stand: März 1990

Walter Lipp

(ergänzt 1997)


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.