FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Bibliothek der Staatlichen Galerie Moritzburg

Adresse. Friedemann-Bach-Platz 5, 06108 Halle [Karte]
Telefon. (0345) 2 12 59 24
Telefax. (0345) 2 02 99 90
e-mail. [moritzburg@t-online.de]
Bibliothekssigel. <Ha 117>

Unterhaltsträger. Land Sachsen-Anhalt
Funktion. Wissenschaftliche Spezialbibliothek, öffentlich zugänglich.
Sammelgebiete. Bildende Kunst des 19. und 20. Jhs einschließlich Kunsthandwerk und Photographie; Kunst der DDR; Numismatik; Museums- und Auktionskataloge.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nach Vereinbarung. Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erwünscht. - Straßenbahnverbindung vom Hauptbahnhof/Riebeckplatz (Linie 7, Richtung Kröllwitz) bis Haltestelle Moritzburgring. Fußwegnähe vom Hauptbahnhof (ca. 20 Minuten). Parkplatz vor der Moritzburg.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Mit der Eröffnung des Städtischen Museums für Kunst und Kunstgewerbe in Halle am 29. März 1885 begann zugleich die Geschichte der Bibliothek. Von Anfang an legten die Museumsdirektoren und die späteren Bearbeiter der Sammlungen Wert darauf, daß bei Erwerbungen für die rasch wachsende Sammlung von Gemälden, Graphiken, Plastiken und Kunsthandwerk auch die entsprechende Literatur mitangeschafft wurde. Beim Zugang geschenkter Kunstwerke achtete man auf die geschenkweise Überlassung auch der zugehörigen Literatur, wenn erforderlich auf deren Nachkauf.

1.2 Zu Ankäufen von Museumsgut bei Auktionshäusern und zur Information über Preisbildungen wurden im 19. Jh zahlreiche Auktionskataloge beschafft. Die Ausleihe von Kunstwerken zu Ausstellungszwecken an andere Museen war stets mit der Anforderung von Belegexemplaren der Ausstellungskataloge verbunden. Diese Verfahrensweise trug sichtbar zur Bestandserweiterung bei.

1.3 Auch nach dem von 1901 bis 1913 erfolgten Museumsausbau des Ost- und Südflügels der 1637 zerstörten Moritzburg (einer spätgotischen unregelmäßigen Vierflügelanlage aus den Jahren 1484 bis 1517) blieben die angesammelten Literaturbestände zunächst ohne bibliothekarische Bearbeitung in einem gesonderten Raum verwahrt, bis 1965 mit einer Katalogisierung des auf 10.000 Bde angewachsenen Bücherfonds begonnen wurde. Als der Tauschverkehr mit museumseigenen Publikationen seit Mitte der fünfziger Jahre einen verstärkten Zugang von Veröffentlichungen der Partnermuseen brachte, erhielt die Bibliothek ausreichende Räume. Die ab 1970 gewährten geringen Beschaffungsmittel wurden vorwiegend zum Kauf von Neuerscheinungen genutzt. Eine ständige bibliotheksfachliche Verwaltung ab 1978 ermöglichte, den gesamten, inzwischen erheblich erweiterten Bestand ordnungsgemäß zu erschließen und in aktuellen Katalogen nachzuweisen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Nach Zählung am Bestand sowie teilweiser Hochrechnung verfügt die Museumsbibliothek einschließlich der Numismatischen Bibliothek im Landesmünzkabinett (8000 Titel) über insgesamt 28.000 Titel. Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Der historische Bestand umfaßt 914 Titel, davon 309 im Landesmünzkabinett. Dieser Standort vereinigt die ältesten Bücher: 9 Titel (6 in deutscher, 3 in lateinischer Sprache) stammen aus dem 16. Jh, 8 Titel (5 deutsche, 3 lateinische Drucke) aus dem 17. Jh und 119 Titel (109 in Deutsch, 6 in Latein, 4 in Französisch) aus dem 18. Jh. Der Anteil aus dem 19. Jh (173) liegt um ein Drittel unter dem der Kunstbibliothek. Unter den 605 Titeln der Kunstbiliothek befinden sich je ein Titel in Deutsch und Latein aus dem 17. Jh sowie 3 deutsche, 2 lateinische und ein englischer Druck aus dem 18. Jh. Aus dem 19. Jh liegen 577 deutsche Titel und je 5 in Englisch und Französisch vor. Das Erscheinungsjahr für 7 deutsche und 3 englische Schriften war nicht zu ermitteln. Systematische Übersicht

2.3 Die Werke zur Numismatik im 1950 gegründeten, heutigen Landesmünzkabinett ein Drittel des historischen Bestandes - sind vorwiegend beschreibender Art. Zu den Drucken des 16. Jhs gehört [Wolff Stürmer], Vorzeichnus und Geprege der groben und kleinen Müntzsorten, welcher sich die Röm. Keys. ... Mayest. ... sampt den Churfürsten, Fürsten und Stenden, vermöge des heiligen Röm. Reichs Müntz-Ordnung ... vergliechen (Leipzig 1585). Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm (*1620; reg. 1640-1688) erließ das vorliegende Verbot des Umlaufs und des Wechsels verschiedener Kleinmünzen im Herzogtum Magdeburg, der Grafschaft Mansfeld und unserer Magdeburgisch hoheitlichen Untertanen Gastwirte, Salzwirker, Kothmeistern insbesondere im Salzhandel vom 2. Mai 1685 ( o. O., in 2°).

2.4 Eine Gesamtübersicht der Biographien und des Geldwesens aller römischen Kaiser bis Rudolf II. veröffentlichte Levin Hulsius (†1606) mit den Impp. Romanorum Numismatum Series a C. Julio Caesare ad Rudolphum II. Addita est breuiter ipsorum vita, aversa pars nummorum & eorundem explicatio (Frankfurt: Eigendruck 1602). Zum Münzwesen in der älteren deutschen Geschichte findet sich von dem Halleschen Juristen, Historiker und Königlich Preußischen Oberheralds-Rath Johann Peter von Ludewig (1668-1743) die Einleitung zu dem teutschen Münzwesen Mittler zeiten; Nebst einem Anhang verschiedener AO 1708 ausgegrabener Hallischer und Magdeburgischer fünfhundert jähriger Bracteatorum (Halle 1709). Sie wurde 1752 in einem Ulmer Druck mit Anmerkungen von seinem Amtsnachfolger an der Universität Johann Jacob Moser (1701-1785) erneut herausgegeben.

2.5 Im Bestand der Kunstbibliothek stellen Auktions- und Ausstellungskataloge des 19. Jhs einen beachtlichen Anteil. Von den älteren Werken der Kunstliteratur seien angeführt Des vortreflichen Florentinischen Mahlers Lionardo da Vinci höchst-nützlicher Tractat von der Mahlerey (hrsg. von Johann Georg Böhm d. Ä.; Nürnberg 1724) sowie von Johann Dominik Fiorillo die Geschichte der zeichnenden Künste in Deutschland und den vereinigten Niederlanden (Hannover 1815-1817). Eine Auswahl von 24 (der insgesamt 49) Kupfertafeln enthält die Ausgabe von Bonaventura Genelli, Umrisse zum Homer (Stuttgart 1883). Zum Umgang mit den Farben und der Technik des Malens liegt u. a. vor Johann Peter Eberhards Versuch einer näheren Erklärung von der Natur der Farben. Zur Erläuterung der Farbentheorie des Newton (Halle 1749). Der antiken Malkunst sind gewidmet Rudolf Wiegmann, Die Malerei der Alten in ihrer Anwendung und Technik, insbes. als Decorationsmalerei (Hannover 1836) und die Übersetzung von Dionysius' Das Handbuch der Malerei vom Berge Athos. Aus dem handschriftlichen neugriechischen Urtext übersetzt von Godehard Schäfer (Trier 1855).

2.6 Kulturgeschichtliche Ergänzungen des Fachbestandes bilden u. a. Paul Ludolf Berckenmeyer, Vermehrter curieuser Antiquarius, das ist: allerhand auserlesene geographische und historische Merckwürdigkeiten so in denen europäischen Ländern zu finden (Hamburg 1711), The Book of Common Prayer, and ... of the Church. According to the Use of the Church of England (London 1737) und die von Wilhelm Wackernagel herausgegebenen Gedichte eines fahrenden Schülers (Berlin 1828). Hinzu kommen u. a. ältere Wörterbücher, z. B. Friedrich Wilhelm Thiemes Neues vollständiges kritisches Wörterbuch der Englischen und Deutschen Sprache (Leipzig 1854) sowie einige wenige Zeitschriften.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform; nach RAK-WB]

Systematischer Katalog

[in Zettelform; nach RAK-WB]

Katalog der Biographien

[in Zettelform; nach RAK-WB]

Katalog der Ausstellungsorte und Museen

[in Zettelform; nach RAK-WB]

Stand: März 1999

Monika Müller

Waltraut Guth


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.