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Bibliothek des Staatlichen Ludwigsgymnasiums

Adresse. Roonstr., 66117 Saarbrücken [Karte]
Telefon. (0681) 5 28 76

Unterhaltsträger. Land Saarland
Funktion. Präsenzbibliothek für Schüler und Lehrer des Ludwigsgymnasiums.
Sammelgebiete. Der Altbestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek für Schüler und Lehrer des Gymnasiums. Benutzung für Nicht-Schulangehörige nur in Ausnahmefällen und nach schriftlicher oder telefonischer Anmeldung. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung unbedingt erforderlich. Fußwegnähe vom Hauptbahnhof (ca. 20 Minuten). Busverbindung (Linie 15 oder 16) ab Hauptbahnhof bis Haltestelle Roonstraße. Parkplätze auf dem Schulgelände vorhanden.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Ludwigsgymnasium, die älteste höhere Schule des Saarlandes, entstand 1604, als die bestehende Lateinschule zu einem Gymnasium ausgebaut wurde, durch die Initiative des Grafen Ludwig von Nassau-Saarbrücken, dessen Namen es seit 1904 trägt.

1.2 Über die Geschichte der Bibliothek ist wenig bekannt. Neben Naturalien-, Münz- und anderen Sammlungen widmete sich der rührige Rektor Friedrich Jakob Beltzer († 1773) auch dem Aufbau einer Bibliothek. Ein Manuskript " Saarbrückische Gymnasiums-Bibliothek, wie solche von 1759 bis 1767 aus freywilligen Beiträgen nach und nach zusammen gekommen" von Beltzer gelangte um 1862 ins Archiv des Gymnasiums, ist aber nicht mehr auffindbar. In den Sammlungsräumen wurden 1793 nach dem Schloßbrand die geretteten Teile des fürstlichen Archivs untergebracht; für die nächsten Jahre blieb die Bibliothek daher unbenutzbar.

1.3 Als das Gymnasium 1820 in den oberen Stock der umgebauten reformierten Kirche (heute Friedenskirche) umzog, wurden Sammlungen und Bibliothek zunächst notdürftig auf dem Speicher untergebracht. Wie die Sammlungen war offenbar auch die Bibliothek dezimiert. In der Schulschrift von 1825, der ältesten erhaltenen des 19. Jhs, wird berichtet: " Die Bibliothek ist erst im Werden und vermehrt sich durch Beiträge der Lehrer und Schüler". Infolge von Anschaffungen aus dem Vermehrungsetat wuchs die Bibliothek u. a. wurden Lehrer und Schüler zu vierteljährlichen Beiträgen verpflichtet. Hinzu kamen Geschenke von Lehrern, der vorgesetzten Behörden und von privaten Mäzenen.

1.4 Seit den dreißiger Jahren des 19. Jhs wurden von den örtlichen Lesevereinen etwa jährlich 50, bisweilen aber auch ca. 140 oder gar 300 Bde gestiftet. In der zweiten Hälfte des 19. Jhs wurde unterschieden zwischen Schul- und Schülerbibliothek; z. T. sind die neu erworbenen Titel in Jahresberichten namentlich verzeichnet.

1.5 Die positive Entwicklung beendete jäh der Zweite Weltkrieg. Nachdem die Bibliothek zunächst in den Keller ausgelagert war, stellte man den größten Teil der Bücher später wieder zur Benutzung auf. 1944 wurde mit dem Schulgebäude auch die Bibliothek ein Opfer der Bomben, nur einige im Keller verbliebene Kisten konnten gerettet werden. Allerdings sind auch nach 1945 noch wertvolle Stücke verschwunden. Nach dem Krieg mußte neu begonnen werden. Die wertvolle ältere Literatur wurde sekretiert (Gruppe I), während die für Lehrer und Schüler zugängliche Gebrauchsliteratur fächerweise 18 weiteren Gruppen zugeordnet und seither laufend ergänzt wurde.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek besitzt ca. 5500 Bde nach den Inventarnummern, etwa doppelt soviel wie 1949, als die Neuinventarisierung mit Jahreszahlen einsetzte. Neben der sekretierten älteren Literatur (Gruppe I) betreffen die Altbestände fast nur Texte und Sekundärliteratur der Fächer Latein und Griechisch (Gruppen II und III). Somit muß der weitaus größte Teil der in den gedruckten Katalogen von 1907-1909 aufgeführten Werke als verloren gelten.

2.2 Erhalten oder nach 1945 erworben sind insgesamt etwa 420 Bde vor 1900. Die Gruppe I enthält 203 Bde aus verschiedenen Gebieten ohne sachliche Gliederung. Das 16. Jh ist mit 6 Titeln, das 17. Jh mit 15 vertreten, das 18. Jh mit 157, das 19. Jh mit 25. Drei Viertel der Bände sind in lateinischer Sprache, die übrigen in französischer (27), deutscher (19), griechischer (9) und spanischer (2) Sprache. Hervorzuheben für die regionale Verlagsgeschichte sind 117 Bde, die zwischen 1779 und 1788 in Zweibrücken erschienen sind (Bipontinen); neben 5 griechischen (Platon) und 7 französischen (Montesquieu) finden sich 105 lateinische Zweibrücker Klassiker-Ausgaben.

2.3 Die übrigen Gruppen, die den Unterrichtsfächern entsprechen, enthalten etwa 212 Bde vor 1900. Mit wenigen Ausnahmen stammen alle aus dem 19. Jh. Etwa 165 sind Textausgaben von lateinischen (82), griechischen (65) oder deutschen (16) Autoren, die übrigen sind Sekundärliteratur der Fächer Latein und Griechisch.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Alphabetischer Verfasserkatalog

[hschr. Zettelkatalog nach Hausregeln]

Sachkatalog

[hschr. Zettelkatalog, unterteilt nach 19 Sachgruppen, innerhalb der Gruppen nach Numerus currens; er spiegelt die Aufstellung wider]

Die Bestände sind nicht im Zentralkatalog Baden-Württemberg nachgewiesen.

3.2 Historischer Katalog

Verzeichnis der Lehrerbibliothek des Königlichen Ludwigsgymnasiums zu Saarbrücken. 3 Bde. St. Johann-Saarbrücken 1907-1909.

Bd 1: Alte und neuere Sprachen. 1907;

Bd 2: Pädagogik, Altertumskunde, Geschichte und Erdkunde. 1908;

Bd 3: Mathematik, Naturwissenschaft, Theologie, Philosophie, technische Lehrfächer und Zeitschriften. 1909 [vorhanden in der Stadtbibliothek Saarbrücken]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Ruppersberg, Albert: Das Gymnasium zu Saarbrücken. Saarbrücken 1904 [Nachdruck St. Ingbert 1977]

Stand: Juni 1993

Richard Hilgers


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.