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Bibliothek des Staatlichen Museums für Naturkunde

Adresse. Rosenstein 1, 70191 Stuttgart [Karte]
Telefon. (0711) 8936-108 oder -109

Unterhaltsträger. Land Baden-Württemberg
Funktion. Museumsbibliothek.
Sammelgebiete. Botanik, Geologie, Mineralogie, Paläontologie, Zoologie.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. In der Regel nur für Mitarbeiter des Museums. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erforderlich. - Straßenbahnverbindung ab Hauptbahnhof (Linie 13) bis Haltestelle Löwentor, S-Bahnverbindung (Linien 4-6) bis Haltestelle Nordbahnhof. Parkplätze am Museum.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Anfänge des Naturkundemuseums reichen bis in das 16. Jh zurück, jedoch wurde es als selbständige Einrichtung erst 1791 gegründet, in seinen Beständen fußend auf den Sammlungen der Herzoglich Württembergischen Kunstkammer. Vermutlich wurden von diesem Zeitpunkt an auch Bücher für das Königliche Naturalienkabinett, wie das Museum bis etwa 1900 hieß (danach: Naturaliensammlung und ab 1950 Staatliches Museum für Naturkunde), angeschafft, doch läßt sich das nicht mehr nachweisen. Dem Museum stand die Bibliothek des 1844 begründeten Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg zur Verfügung, die um 1900 ca. 3500 Bde umfaßte, vorwiegend Zoologie sowie die Veröffentlichungen von 174 wissenschaftlichen Vereinen, mit denen Tauschbeziehungen bestanden. Teile dieser Bibliothek sind noch heute in der Bibliothek des Naturkundemuseums nachweisbar, ein anderer Teil befindet sich in der Württembergischen Landesbibliothek. Ferner erhielt das Museum Bücher und sonstige Publikationen aus den Handbibliotheken von Prof. Kurt Lampert, dem ehemaligen Konservator des Naturalienkabinetts, sowie weiterer ehemaliger Konservatoren.

1.2 Eine feste Bibliothekarsstelle wurde erst in den sechziger Jahren des 20. Jhs eingerichtet, und ab etwa diesem Zeitpunkt wird ein kontinuierlicher Bestandsaufbau betrieben, der in Einzelfällen auch den antiquarischen Kauf einschließt. Der Altbestand erfährt eine gewisse Vermehrung durch Nachlässe und Teile von Privatbibliotheken, die das Museum erworben hat. Jedoch geschieht dies nur sehr selten.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand der Bibliothek des Naturkundemuseums beläuft sich auf ca. 50.000 Bde. Davon sind etwa 1000 Werke (ca. 40 Meter) als historischer Bestand im engeren Sinne zu bezeichnen, da diese Literatur separiert wurde und den ältesten Bestand umfaßt. Darüber hinaus sind in der Bibliothek, verstreut über die verschiedenen Sachgruppen, weitere Werke mit einem Erscheinungsjahr vor 1900 vorhanden.

2.2 Von den gut 1000 älteren Werken der Bibliothek sind zwar einige Titel im 17. Jh erschienen, jedoch stammt der größte Teil aus dem 18. und auch aus dem 19. Jh. Es dominiert das deutschsprachige Schrifttum, daneben sind zahlreiche Werke in französischer Sprache, einige auch in englischer und lateinischer Sprache.

2.3 Der historische Bestand ist nach einer groben Sacheinteilung aufgestellt. Den wertvollsten Teilbestand repräsentiert die Entomologie mit ca. 600 teilweise seltenen und kostbaren Werken. Sie stammen aus der ehemaligen Bibliothek des Vereins für Vaterländische Naturkunde, ferner auch aus Privatsammlungen (viele Bücher enthalten Exlibris), die das Naturkundemuseum erworben hat, oder auch aus antiquarischen Käufen. Hervorzuheben sind auf dem Gebiet der Lepidoptera die z. T. mehrbändigen Darstellungen von Borkhausen (Naturgeschichte der europäischen Schmetterlinge, 1788-1794), Hübner (u. a. Sammlung europäischer Schmetterlinge, 1805-1841), Jablonsky (Natursystem aller bekannten in- und ausländischen Insecten, 1783-1804), auf dem Gebiet der Coleoptera Olivier (Entomologie, ou histoire naturelle des insectes coléoptères, 1789-1808) und Sturm (Deutschlands Fauna in Abbildungen..., Abteilung Insekten, 1805-1857). An systematischen Werken zum Gebiet der Insekten und Arachniden insgesamt besitzt die Bibliothek u. a. Panzers Fauna Insectorum Germaniae initio, verschiedene Werke von Roesel von Rosenhof und Réaumurs Mémoires pour servir à l'histoire des insectes (1734-1742), ferner Füeßlis Archiv der Insektengeschichte (1781-1786).

2.4 Zur Geologie sind knapp 100 Bde vorhanden (u. a. Bayle, Cuvier, Knorr), zur allgemeinen Naturgeschichte ca. 200 Bde (u. a. Buffon, Cuvier, Cobres, Creplin, Linné, Pollen, Middendorf, Oersted, Pallas, Schubert, Max zur Wied und auch Alexander von Humboldt). Diese Werke stammen ebenfalls z. T. aus der ehemaligen Bibliothek des Naturalienkabinetts, z. T. aus Beständen des Naturkundevereins; einige haben auch private Vorbesitzer.

3. KATALOGE

3.1 Moderner Katalog

Alphabetischer Katalog

[Zettelkatalog, teilweise nach Hausregeln, ab Erwerbungsjahr 1984 nach RAK-WB]

Die Bestände sind nicht im Zentralkatalog Baden-Württemberg nachgewiesen.

3.2 Historische Kataloge

Catalog der Handbibliothek der Württembergischen Naturaliensammlung

[Loseblattform, hschr., vermutlich nicht mehr vollständig]

Catalog der Handbibliothek von Prof. Dr. Lampert

[Loseblattform, hschr., vermutlich nicht mehr vollständig]

Hofmann, Erwin: Katalog der Vereinsbibliothek (Verein für Vaterländische Naturkunde in Württemberg). In: Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg 47 (1891) S. 271-440

Stand: Juni 1989

Wilfried Sühl-Strohmenger


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.