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Amtsbücherei des Staatsarchivs

Adresse. Archivstraße 3, 92224 Amberg [Karte]
Telefon. (09621) 30 72 70
Telefax. (09621) 30 72 88
Bibliothekssigel. <483>

Unterhaltsträger. Freistaat Bayern
Funktion. Amtsbücherei des Staatsarchivs.
Sammelgebiete. Geschichte und Landeskunde der Oberpfalz und der angrenzenden böschen, fränkischen und niederbayerischen Gebiete; bayerische Landesgeschichte; Archivwissenschaft.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Montag 8-16 Uhr, Dienstag und Mittwoch 8-18 Uhr, Donnerstag 8-16 Uhr, Freitag 8-13.30 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Fotostelle, Mikrofilm-Lesegerät, Reader-Printer.
Hinweise für anreisende Benutzer. Busverbindung vom Bahnhof (Linie 4) bis Haltestelle Podewilsstraße. A 6, Ausfahrt Amberg-Kastl; A 93, Ausfahrt Schwandorf, B 85. Parkmöglichkeiten am Archivgebäude.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Am 12. Dezember 1791 erging ein allerhöchster Befehl an das Amberger Regierungsarchiv, eine Archivbibliothek einzurichten, die auch den Beamten der Amberger Regierung und Hofkammer zur Verfügung stehen sollte. Der Ankaufsetat war bescheiden. Ein größerer Posten Bücher konnte 1792/93 von dem sulzbachischen Regierungsrat Leonard Magnus von Köhler angekauft werden. Was mit dieser Archivbibliothek geschah, als das Archiv zwischen 1820 und 1837 auf den Status eines Registraturdepots der Regierung in Regensburg herabgestuft war, ist im einzelnen nicht bekannt. Das 1841 als Archivkonservatorium wiedererrichtete Archiv besaß nach einem Bericht vom 27. Januar 1853 eine " ganz bescheidene Bibliothek", die in einem Wandschrank aufgestellt war und nach dem dazugehörigen Verzeichnis 52 Nummern umfaßte. Beklagt wurde ein Mangel an " historischen und urkundlichen Werken", den man durch Annahme der angebotenen Schenkung der bis dahin erschienenen Bände der von der Kgl. Bayerischen Akademie der Wissenschaften herausgegebenen Monumenta Boica zu lindern hoffte.

1.2 Da eine Erwerbung oder Übernahme größerer, geschlossener Bibliotheksbestände nicht möglich war, ist der heute erreichte Stand das Ergebnis einer kontinuierlichen Sammeltätigkeit seit der Wiedererrichtung des Archivs im Jahre 1841. Behördenabgaben, Schenkungen und Käufe trugen dabei in gleicher Weise zur Mehrung des Bestandes bei. Kriegsverluste sind nicht zu beklagen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Amtsbücherei des Staatsarchivs umfaßt z. Z. etwa 20.700 Bde. Zu diesen kommen 2135 Sonderdrucke, eine Sammlung gedruckter Festschriften von Behörden, Kommunen, Firmen, kirchlichen und weltlichen Vereinen in ungefähr 500 Buchschubern sowie die gedruckten Jahresberichte der oberpfälzischen Schulen. Das Staatsarchiv sammelt darüber hinaus auch gedrucktes Material von Behörden, Verbänden, Kammern, Gewerkschaften, politischen Parteien, Aktiengesellschaften und anderen Firmen, darunter Jahresberichte, Firmenzeitschriften, Informationsbroschüren, Werbeunterlagen usw., die aber nicht Bestandteil der Amtsbücherei, sondern der sogenannten Zeitgeschichtlichen Sammlung sind, also als Archivgut angesehen werden. Auch unter den sonstigen Archivbeständen befinden sich zahlreiche, teilweise bis in das 16. Jh zurückreichende Druckwerke verschiedenster Art, die aber grundsätzlich in ihrem Aktenzusammenhang belassen werden. Ihre Zahl ist nicht bekannt.

2.2 Die Amtsbücherei selbst ist nicht nach Wissenschaftsgebieten oder Themenbereichen, sondern publikationsspezifisch gegliedert. Ihren Kernbestand bildet die sogenannte Allgemeine Reihe mit 3220 Nummern und 4735 Bdn, die von einer Reihe " Großformate" mit 202 Bdn ergänzt wird. In der Allgemeinen Reihe finden sich 5 Bde aus dem 16. Jh, 15 aus dem 17. Jh, 106 aus dem 18. Jh und 1266 aus dem 19. Jh. Prozentual am ergiebigsten mit alten Drucken bestückt sind die Großformate, die überwiegend chronikalische und Gesetzeswerke umfassen. Von den insgesamt 202 Bdn stammen 5 aus dem 16. Jh, 34 aus dem 17. Jh, 67 aus dem 18. Jh und 28 aus dem 19. Jh. Die Bestände der Allgemeinen Reihe und der " Großformate" sind überwiegend in deutscher Sprache abgefaßt. Von den älteren Bänden aus der Zeit von vor 1900 sind 35 Bde lateinischsprachig und zwei französischsprachig.

2.3 Den größten Teil der Amtsbücherei machen mit 9265 Bdn die sogenannten Fortsetzungswerke aus, die vor allem aus Zeitschriften und Reihen bestehen. Der Anteil an älteren Druckwerken ist hier vergleichsweise gering. Aus dem 18. Jh sind 20 Bde, aus dem 19. Jh 973 Bde vorhanden. Zu den Fortsetzungswerken gerechnet werden auch die gedruckten Verhandlungen der Kammer der Reichsräte und der Kammer der Abgeordneten des Bayerischen Landtags, die allerdings vereinzelte Lücken aufweisen.

2.4 Teilbestände der Amtsbücherei bilden auch die Reihen Gesetzeswerke und Amtsblätter. Die Gesetzeswerke, die neben Gesetzes- und Verordnungssammlungen auch juristische Kommentare und Handbücher zu Gesetzeswerken enthalten, besitzen bei einer Gesamtzahl von 1781 Bdn 2 Bde aus dem 16. Jh, 33 aus dem 18. Jh und 519 aus dem 19. Jh. Viele ältere, großformatige Gesetzes- und Verordnungswerke, wie die bayerischen und oberpfälzischen Landesordnungen, fanden unter der Reihe der Großformate Aufstellung. Aus dem Teilbestand der Amtsblätter mit 4592 Bdn stammen 32 Bde aus dem 18. Jh und 1041 Bde aus dem 19. Jh.

2.5 Die gedruckten Jahresberichte der oberpfälzischen Schulen, vor allem der Gymnasien, Realschulen und Berufsschulen, wurden für das 19. Jh und die beiden ersten Jahrzehnte des 20. Jhs jahrgangsweise zu jeweils einem Band zusammengebunden. Für das 19. Jh sind insgesamt 38 solcher Jahresbände vorhanden. Daneben enthält die Sammlung der gedruckten Schuljahresberichte auch zahlreiche nicht zu Jahresbänden vereinigte Stücke, die teilweise bis in den Beginn des 19. Jhs zurückreichen, deren Zahl aber nicht bekannt ist.

2.6 Schließlich finden sich in der Amtsbücherei des Staatsarchivs die beiden Amberger Zeitungen Amberger Volkszeitung und Amberger Tagblatt mit zusammen 55 Bdn aus dem 19. Jh.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Verfasserkatalog

[in Zettelform, nach hauseigenen Regeln]

Schlagwortkatalog

[in Zettelform, nach hauseigenen Regeln]

Zeitschriftenaufsätze sind nur zu einem geringen Teil im Katalog erfaßt. Die Bestände sind nicht im Bayerischen Zentralkatalog nachgewiesen.

3.2 Historischer Katalog

Katalog über die " kurfürstlich oberpfälzische Bibliothek zu Amberg" (Archivbibliothek)

[Ende des 18. Jhs, Alte Archivregistratur Nr. 24]

Staatsarchiv Amberg, Alte Archivregistratur Nr. 23-45 [Akt Nr. 23 handelt von der Errichtung der Archivbibliothek 1792, Akt Nr. 29 von der Bibliothek des 1841 wiedererrichteten Archivkonservatoriums.]

Stand: November 1991

Karl-Otto Ambronn

Erwin Stoiber


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.