FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Bibliothek des Staatsarchivs

Adresse. Salomon-Idler-Straße 2, 86159 Augsburg [Karte]
Telefon. (0821) 57 50 25
Telefax. (0821) 57 99 45

Unterhaltsträger. Freistaat Bayern
Funktion. Präsenzbibliothek für Amtsangehörige und Benutzer des Staatsarchivs.
Sammelgebiete. Geschichte und Landeskunde Bayerisch-Schwabens und der angrenzenden Gebiete (dazu eigene Sammlung von Dokumentationsschrifttum).

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten des Lesesaals: Montag, Mittwoch, Donnerstag 8-16 Uhr, Dienstag 8-19 Uhr, Freitag 8-13.30 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Fotostelle, Mikrofilm-Lesegerät, Reader-Printer. Hinweise für anreisende Benutzer. Straßenbahnverbindung ab Hauptbahnhof (Linie 3) bis Haltestelle Universität. - Parkmöglichkeiten im Hof des Archivs.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Zusammensetzung und Aufbau des Buchbestandes sind bestimmt durch die Funktion einer Handbibliothek des Staatsarchivs. Das Archiv erwuchs zu Beginn des 19. Jhs aus dem Archiv des Fürstentums Pfalz-Neuburg (zuletzt Provinz Neuburg) sowie aus Depotregistraturen und Archivdepots zur Aufnahme sogenannten nicht-archivischen Schriftgutes aus Archiven (im heutigen Regierungsbezirk Schwaben). Diese waren durch Säkularisation und Mediatisierung von Reichsständen zu Beginn des 19. Jhs an Bayern übergegangen. Sie wurden für das heutige bayerische Schwaben 1830 in Neuburg a. d. Donau konzentriert (Depotregistratur, ab 1841 Archivkonservatorium, ab 1876 Kreisarchiv, ab 1921 Staatsarchiv).

1.2 Im Herbst 1989 wurde das Staatsarchiv Neuburg a. d. Donau in einen Neubau nach Augsburg verlegt. Dadurch wurde zugleich seine Zuständigkeit im historischen Bereich neu bestimmt: Es konzentriert sich jetzt auf den bayerischen Anteil am Schwäbischen Reichskreis, soweit Archive oder Teile davon zu Beginn des 19. Jhs an Bayern übergegangen waren, sowie auf den bayerischen Anteil an den österreichischen Vorlanden. Damit erfolgte zugleich eine Bestandsbereinigung mit dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv, das seine gesamten, zu Beginn des 19. Jhs übernommenen Anteile an historischen Archiven aus dem Schwäbischen Reichskreis an das Staatsarchiv Augsburg abgab, sowie mit dem Staatsarchiv Nürnberg (Oettingische Territorien sowie Reichsstadt Dinkelsbühl).

1.3 Durch die Übernahme oder Teilübernahme von historischen Archiven zu Beginn des 19. Jhs gelangten zahlreiche Druckschriften im Aktenverband an das heutige Staatsarchiv, so mit den Serien der Reichs(tags)- und Kreis(tags)akten, aber auch mit Verwaltungsakten. Diese Druckschriften sind jedoch in der Regel noch nicht katalogisiert, sondern werden erst bei derzeit anlaufenden Neuverzeichnungen erfaßt. Gleiches gilt für Verwaltungsakten des 19. und 20. Jhs aus Behördenabgaben. Ein Teil dieser älteren Druckschriften (meist territorialgeschichtlich-rechtlicher Natur) wurde aber am Staatsarchiv frühzeitig separiert und bildet jetzt eine eigene Sammlung. Eine direkte Übernahme von historischen Buchbeständen erfolgte nur sporadisch über Abgaben aus Behördenbibliotheken seit dem 19. Jh sowie durch Übernahmen von anderen staatlichen Archiven.

1.4 Erst seit dem späten 19. Jh wurde die Amtsbücherei systematisch ausgebaut mit Betonung der aktuellen heimatgeschichtlichen und landeskundlichen Literatur sowie wichtiger Schematismen und sonstiger Nachschlagewerke. Im Jahre 1871 umfaßte die Bibliothek erst ca. 200 Titel in ca. 250 Bdn, und im Jahre 1903 ca. 600 Titel in ca. 750 Bdn. Ältere Werke werden heute antiquarisch erworben.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Bei einem Gesamtbestand von ca. 37.000 Bdn macht der historische Anteil 4819 Titel aus (einschließlich der Sondersammlungen). Aus dem 16. Jh sind 9 Titel vorhanden, aus dem 17. Jh 56, aus dem 18. Jh 430, aus dem 19. Jh 4324 Titel (ausgezählt). Die deutsche Sprache überwiegt; aus der Zeit vor 1800 gibt es einige fremdsprachige, meist lateinische Werke.

2.2 Die Aufstellung der Bibliothek (heute ca. 8000 Bde) erfolgte zunächst sachthematisch nach dem Numerus currens (1874). Anläßlich einer Neuordnung (1882) wurde eine Unterscheidung in Bibliothek und Druckschriftenlager vorgenommen, ebenso eine Ablösung des Bandkatalogs durch einen Zettelkatalog, verbunden mit der Umnumerierung des Bestandes. Bei der Neuordnung 1909 wurde eine Aufstellung nach Formaten eingeführt (heute nur noch Unterscheidung nach Normalserie und Großformat). Nach 1945 wurden Zeitschriften und Fortsetzungswerke als separate Gruppe ausgegliedert (heute ca. 8400 Bde). Während die Gliederung der Aufstellung ursprünglich rein sachthematisch war, wurde dieses Prinzip um 1960 endgültig aufgegeben und die Aufstellung in der Form des Numerus currens fortgesetzt.

2.3 Bei den älteren Beständen liegt ein gewisser Schwerpunkt bei staatsrechtlich-juristischer Literatur, Gesetzessammlungen, Staatshandbüchern, Intelligenz- und Amtsblättern, die meist durch Behördenabgaben an das Staatsarchiv gelangten. Heute dagegen liegt der Schwerpunkt der Bibliothek auf einer möglichst umfassenden Sammlung der orts-, heimat- und landeskundlichen Literatur aus dem bayerischen Regierungsbezirk Schwaben (mit Randbereichen), abgerundet und ergänzt durch einschlägige überregionale Nachschlage- und Quellenwerke.

Sondersammlungen

2.4 Bereits 1854 gab es Ansätze für eine eigene Druckschriftensammlung (Mandate, Reichs- und Kreissachen aus der Zeit vor 1800). Die Reichstagssachen betreffen das gesamte Römisch-Deutsche Reich, die Kreistagssachen den gesamten Schwäbischen Reichskreis. Bei der Neuordnung von 1882 wurden die genannten Bestände als Druckschriftenlager zusammengefaßt, nach 1945 schließlich verstärkt aus dem übrigen Bibliotheksbestand herausgenommen (heute ca. 1290 Bde).

2.5 Mit der Sammlung der Tagespresse aus dem Regierungsbezirk Schwaben wurde nach 1945 begonnen. Einige Zeitungen reichen in die Zeit vor 1900 zurück. Die Sammlung wurde nach 1976 durch Hereinnahme von Anzeigeblättern, Wochenanzeigern, Wochenzeitungen und Stadtzeitungen ausgebaut. Durch Abgaben des Bayerischen Hauptstaatsarchivs und des Bundesarchivs konnten die Bestände der Zeitungssammlung (heute ca. 1500 Jahrgänge) für die Zeit des Nationalsozialismus erheblich ausgebaut werden.

2.6 Hinzu kommt eine kommunale Dokumentationssammlung, eine möglichst umfassende Sammlung von Amts- und Mitteilungsblättern (derzeit ca. 3600 Bde), von Festschriften und sonstigen Kleinschriften (derzeit ca. 3800 Stück), von Pfarr- und Gemeindebriefen (derzeit ca. 1300 Jahrgänge), von Firmenschrifttum wie Geschäftsberichten, Firmen- und Werkszeitungen (derzeit ca. 3900 Stück) und von Schulschrifttum wie Jahresberichten, Schüler-, Abitur- und Ehemaligenzeitungen (derzeit ca. 4700 Stück, davon 922 vor 1900).

3. KATALOGE

Älterer Katalog [angelegt 1882]

Mittlerer Katalog [angelegt um 1920]

[beides Kreuzkataloge, in Zettelform, nach hauseigenen Regeln]

Neuerer Katalog

[ab 1979, mit rückwärts schreitender Verkartung auch älterer Bestände, dazu Einzelaufsatzaufnahmen; Kreuzkatalog, in Zettelform, nach RAK]

Standortkataloge [nach Numerus currens]

Dokumentationsschrifttum durch interne Kartei erfaßt.

Zeitungsnachweiskartei (auch für Einzelnummern in Aktenverband) geplant.

Sammlung der Druckschriften (vor 1800) nicht verkartet, aber nach systematischen Kriterien aufgestellt.

Die Bestände sind nicht im Bayerischen Zentralkatalog nachgewiesen.

Verzeichnis der Druckschriften 1854

Verzeichnis der Druckschriften [aus Abgabe der Finanzkammerregistratur 1871]

Katalog der Archivbibliothek 1874 [geführt bis 1888]

Katalog der Amtsbibliothek 1909

Stand: April 1992

Reinhard H. Seitz


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.