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Bibliothek im Stadt- und Verwaltungsarchiv

Adresse. Kleine Teichgasse 6, 99423 Weimar; [Karte]
Postfach 14, 99421 Weimar
Telefon. (03643) 887-50
Telefax. (03643) 887-599

Unterhaltsträger. Stadtverwaltung Weimar
Funktion. Dienstbibliothek.
Sammelgebiete. Geschichte der Stadt Weimar und der eingemeindeten Orte sowie des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung im Rahmen der Öffnungszeiten des Archivs: Montag bis Freitag 7-12 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Reader-Printer.
Hinweise für anreisende Benutzer. Vom Bahnhof Weimar Fußwegnähe (ca. 20 Minuten) in Richtung Zentrum oder Busverbindung (Linie 1) bis Haltestelle Goetheplatz. A 4 (E 40), Ausfahrt Weimar. Parkmöglichkeiten auf öffentlichen Parkplätzen.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Der erste schriftliche Beleg für die Existenz des Weimarer Stadtarchivs liegt aus dem Jahre 1690 vor. Damals wurden dem Rathaus aus dem Nachlaß des Stadtschreibers Caspar Binder 28 Aktenstücke übergeben, unter denen sich auch Ratsrechnungen der Jahre 1650/51 und 1659/60 befanden. Aus Binders Besitz ist heute noch ein Straßburger Druck von 1541 ( s. u. 2.10) vorhanden. Die älteste Urkunde im Archiv stammt von 1307, das älteste Ratshandelbuch entstand 1348. Die Akten beginnen mit dem Jahre 1371, Kämmereirechnungen liegen ab 1540 vor, die lückenhaft überlieferten Protokolle des Rats ab 1672 und die der Stadtverordnetenversammlung ab 1919.

1.2 Die Ratsbibliothek, aus der noch einige Bände überliefert sind ( s. u. 2.13), entstand vermutlich gegen Ende des 17. Jhs. Aus ihr entwickelte sich mit dem Anwachsen der Archivbestände die spätere Dienstbibliothek, deren Bestandsaufbau mit der Aufgabenstellung der Institution abgestimmt wurde. Die Büchersammlung steht der Forschung als wichtige Quelle zur Weimarer Stadtgeschichte zur Verfügung. Durch wiederholte Brandschäden (besonders 1739 und 1837) erlitt das Stadtarchiv im Verlauf seiner Geschichte manchen Verlust, wilde Kassationen (1929 und 1933) hatten irreparable Lücken zur Folge. Inwieweit davon auch Bibliotheksbestände betroffen waren, ist nicht bekannt.

1.3 Anfang der fünfziger Jahre übernahm das Stadtarchiv Bestände aus Weimarer Schulen, u. a. aus dem 1712 gegründeten Wilhelm-Ernst-Gymnasium, dem 1856 entstandenen Reform-Realgymnasium, dem 1854 durch die Großherzogin Sophie Wilhelmine Marie von Sachsen-Weimar-Eisenach (1824-1897) ins Leben gerufenen Sophienstift und aus dem 1788 durch Herder begründeten Schullehrer-Seminar, das 1927 aufgelöst wurde. Das Stadtarchiv erhielt auch Bücher von Weimarer Vereinen, z. B. dem Volksbildungs-Verein. 1958 wurden Inkunabeln und Buchbestände aus dem 16. bis 18. Jh an die damalige Thüringische Landesbibliothek Weimar (s. Eintrag Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek 1.26) abgegeben.

1.4 Das Stadtarchiv besitzt außer seiner Dienstbibliothek 1647 Urkunden, ca. 710 lfd. Meter Akten aus dem 14. bis 20. Jh, 1500 Karten, etwa 1000 Plakate und 12.000 Photos sowie eine Zeitungssammlung von 2550 Bdn. Eingelagert ist das Musikarchiv des Deutschen Nationaltheaters Weimar, das bereits Bestände aus der ersten Hälfte des 18. Jhs enthält.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Bibliothek umfaßt ohne die Zeitungssammlung etwa 4000 Bde, davon zählen 1740 Bde (43,5 Prozent) zum historischen Bestand: 16. Jh 7, 17. Jh 34 (2 Prozent), 18. Jh 468 (26,9 Prozent), 19. Jh 1231 (70,7 Prozent).

2.2 1505 Bde (86,5 Prozent) sind deutschsprachig, 226 Bde (13 Prozent) liegen in Latein vor, 4 in Französisch, 3 in Englisch und je einer in Griechisch und Hebräisch.

Systematische Übersicht

2.3 Zur Allgemeinen Geschichte sind 63 Bde (3,6 Prozent; 18. Jh 2, 19. Jh 61) im Bestand, darunter die Geschichte des Dreyßigjährigen Krieges und des Westphälischen Friedens (Frankfurt und Leipzig 1748) von Christian Gottlieb Buder und die Kulturgeschichte des deutschen Volkes (Berlin 1886) von Otto Henne am Rhyn.

2.4 Auf die Deutsche Geschichte entfallen 263 Bde (15,1 Prozent; 16. Jh einer, 17. Jh 4, 18. Jh 117, 19. Jh 141). Vorhanden sind Des Chur- und Fürstlichen Hauses Sachsen Ernestin- und Albertinischer Linien Annales (Weimar 1700), für den Zeitraum von 1400 bis 1700 von Johann Sebastian Müller zusammengestellt, die Geschichte berühmter Frauenzimmer (Teil 1, Leipzig 1772), hrsg. von Christian August Wichmann, die Geschichte der Deutschen (Ulm 1778-1797) und die Neuere Geschichte der Deutschen ( Wien 1785-1808) von Michael Ignaz Schmidt sowie die Geschichte des deutschen Volkes (Gotha 1825-1837) von Heinrich Luden. Weiterhin hervorzuheben sind die Sammlung der Pla(e)ne und Nachrichten von den drei Haupt-Schlachten des letzten Krieges (Weimar 1807-1808), Ansichten und Aussichten der Teutschen Geschichte (Teil 1, Leipzig 1814) von Ernst Moritz Arndt, Deutsches Volksthum (Leipzig 1817) von Friedrich Ludwig Jahn, Altsächsische und Sorbenwendische Alterthümer (Leipzig 1823) von Heinrich Gottlieb Kreußler und die Geschichte unserer Zeit seit dem Tode Friedrichs des Zweiten (Berlin 1824-1825) von Karl Adolf Menzel.

2.5 Die Gruppe Thüringische Landesgeschichte zählt 297 Bde (17,2 Prozent; 16. Jh einer, 17. Jh 13, 18. Jh 130, 19. Jh 153). Darunter finden sich die Thüringische Chronick oder Geschichtbuch (Mühlhausen 1599) von Johan[n] Bange und das Chronikwerk Rerum Thuringicarum Syntagma (Frankfurt und Leipzig 1704-1707) von Johann Christoph Olearius. Ein Sammelband aus Eisenach enthält Schriften von Christian Juncker, Andreas Toppius, Johann Michael Koch, Andreas Goepel und Johann Gottfried Gregorii aus den Jahren 1710 bis 1711. Vorhanden sind ferner die Hennebergische Chronica (Meiningen 1755) von Cyriacus Spangenberg, der biographische Versuch Johann Friedrich der Sechste, Herzog zu Sachsen, Ernestinischer Linie (Neustadt/Orla 1827) von Bernhard Röse und das Pförtner Album (Leipzig 1843), das ein Verzeichnis sämtlicher Lehrer und Schüler der Königlich Preußischen Landesschule Pforta von 1543 bis 1843 enthält.

2.6 Für den Gebrauch der Prediger und Lehrer gab der Generalsuperintendent und Hofprediger Johannes Kromayer den Bericht Vom Newen Methodo (Weimar 1627) nebst Anhang (Weimar 1620) und den Methodus scholarum im Fürstenthumb Weymar (Weimar 1629) heraus. Die Gesetze und Verordnungen, welche das Volksschulwesen im Großherzogthum S. Weimar-Eisenach betreffen (Jena 1845) veröffentlichte Karl Wilhelm Hercher. 1841 erschien in Weimar eine Übersicht von dem patriotischen Institute der Frauen-Vereine in dem Großherzogthume Sachsen-Weimar-Eisenach. Von dem Reiseschriftsteller August Trinius (1851-1919), der von 1890 bis zu seinem Tod in Waltershausen lebte, besitzt das Archiv u. a. die Skizzen Thüringer Wanderbuch (Minden 1886-1890), Durch's Unstrutthal (Minden 1892) oder Im Waldesrauschen (Berlin 1895).

2.7 Mit Heimat- und Stadtgeschichte befassen sich 230 Bde (13,2 Prozent; 17. Jh 5, 18. Jh 52, 19. Jh 173). Zum 52. Geburtstag des Herzogs Wilhelm Ernst am 30. Oktober 1713 hielt der Hofprediger Johann Klesse im Zusammenhang mit der Einweihung der St. Jacobs-Kirche und des neuen Waisen- und Zuchthauses in der Fürstlichen Schloßkirche eine Predigt mit dem Titel Jacobs Glaube und Jacobs Kirche (Weimar 1713), der Oberhofprediger Johann Georg Lairitz stellte am 6. November 1713 seine Predigt unter das Thema Die Hütte Gottes bey den Menschen (Weimar 1713). Die vollständigen Acta Der Thüringischen Sünd-Fluth des Jahres 1613 (Weimar 1720) veröffentlichte Georg Wilhelm von der Lage, Prediger in Weimar. Historische Nachrichten Von der berühmten Residentz-Stadt Weimar (Weimar 1737) stammen von Gottfried Albin Wette, Sammlungen zu der Geschichte Thüringens, besonders der Stadt Weimar (1. Sammlung, Weimar 1771) vom Pastor und Garnisonsprediger Christian Wilhelm Schneider. Ferner liegen vor Weimar, ein Führer für Einheimische und Fremde (Weimar 1841) von Ferdinand von Biedenfeld, Weimar's Denkwürdigkeiten einst und jetzt (Weimar 1857) von dem Bibliothekar Adolf Schöll und Erinnerungs-Blätter an die Eröffnung des Museums zu Weimar (Weimar 1869).

2.8 Das erste Jahr der Real-Schule, die den Namen Rosen-Schule bey Jena führet (Jena 1763) wurde von ihrem Stifter und ersten Direktor, Joachim Georg Darjes, beschrieben. Die Förderung des Schulwesens als das beste Mittel, seinen Namen bey der Nachwelt gros und unsterblich zu machen (Rudolstadt 1765) würdigte der Rudolstädter Subkonrektor Ludwig Albrecht Walther in einer 1761 gehaltenen Schulrede. Das Großherzogliche Lehrerseminar zu Weimar (Weimar 1888) im ersten Jahrhundert seines Bestehens wurde von Friedrich Hermann Ranitzsch dargestellt.

2.9 Unter den Schriften, die sich auf das Weimarer Gymnasium beziehen, finden sich Das höchst-beglückte Weimar (Weimar 1716), eine Rede von Georg Friedrich Spiegel von Pickelsheim anläßlich der Einweihung des neuerbauten Gymnasiums, und Die Früchte des Krieges und Friedens (Weimar 1760), eine Schrift zum Geburtstag der Schulpatronin und Landesregentin Anna Amalia von Friedrich Just Riedel und Johann Friedrich Christian Voigt. 1761 erschien aus dem gleichen Anlaß das von drei Weimarer Gymnasiasten verfaßte Gedicht Herkules auf dem Scheidewege. Überliefert sind auch die Schul-Gesetze, wornach sich die auf dem Gymnasio Wilhelmo-Ernestino befindlichen Gymnasiasten und Schüler zu achten haben (1770). Die erste Geschichte des Wilhelm Ernst-Gymnasiums in Weimar (Weimar 1916) schrieb Otto Francke, eine spätere stammt von Georg Siefert (Weimar 1927).

2.10 Die Kirchengeschichte ist mit 82 Bdn vertreten (4,7 Prozent; 16. Jh 3, 17. Jh 4, 18. Jh 45, 19. Jh 30). Zu nennen sind der Liber selectarum declamationum Philippi Melanchthonis (Straßburg 1541) mit der Provenienz Caspar Binder, Epistolarum reverendi patris Domini D. Martini Lutheri (Jena 1556) von Johann Aurifaber, eine Wittenberger Bibel von 1686, das Christliche Kirchen-Gebet für das Sachsen-Weimarische Fürstenthum (Weimar 1699) und ein Weimarisches Gesangbuch von 1856.

2.11 Als Nachschlagewerke (60 Bde, 3,4 Prozent; 18. Jh 9, 19. Jh 51) stehen zur Verfügung Benjamin Hederichs Reales Schul-Lexicon (Leipzig 1717), Jöchers Compendiöses Gelehrten-Lexicon (Leipzig 1733), Samuel Baurs Neues Historisch-Biographisch-Literarisches Handwörterbuch (Ulm 1807-1810), das Conversations-Lexikon der Gegenwart (Leipzig: Brockhaus 1838-1841) und das Reallexicon der Deutschen Altertümer (Leipzig 1885) von Ernst Götzinger.

2.12 Quellenwerke und Schriften zu den Historischen Hilfswissenschaften sind mit 58 Bdn (3,3 Prozent; 18. Jh 9, 19. Jh 49) im Bestand. Ein kurtzer Unterricht und Ordnung Teutscher Latein und Romanischer auch TexturSchrifften (Dresden 1667) verfaßte Heinrich Vogler, Kanzleiregistrator zu Dresden. Ein weiterer Titel über Schrifttypen, Capital und Versal Buech Allerhandt Grosser und Kleiner Alphabeth (Nürnberg 1655) von Hanns Kogel enthält als letztes Blatt eine Schriftprobe " Leipzig, zufinden bey Anthon Janson/Schrifftgiesser. Im Jahr 1679."

2.13 In der Gruppe Rechts- und Verfassungsgeschichte (48 Bde, 2,8 Prozent; 16. Jh 2, 17. Jh 7, 18. Jh 9, 19. Jh 30) hat sich ein Restbestand der alten Weimarer Ratsbibliothek erhalten. Vorhanden sind aus dem 16. Jh ein Historischer Processus Iuris (Frankfurt a. M. 1597) von Jacob Ayrer d. J., dem ein Speculum notariatus (Neustadt a. d. Hardt 1598) von Philipp Meyster von Lindenfels angebunden ist; aus dem 17. Jh Aller deß Heiligen Römischen Reichs gehaltenen Reichstäg Ordnung, Satzung und Abschied (Mainz 1615), Consiliorum sive responsorum doctorum et professorum facultatis juridicae in Academia Marpurgensi (Frankfurt 1652-1653) von Hermann Vulteius, Corpus Juris Canonici emendatum et notis illustratum (Basel 1661), die Jurisprudentia forensis romano-saxonica (Leipzig 1663) von Benedict Carpzov und das Corpus Iuris Saxonici (Dresden 1672-1673).

2.14 Aus dem 18. Jh finden sich Ahasverus Fritschs Corpus Juris veneratorio-forestalis (Leipzig 1702), mit einem Vorwort von Samuel Stryk, Georg Adam Struves Juris-Prudenz Oder: Verfassung der Land-üblichen Rechte (Frankfurt und Leipzig 1706), mit dem Vermerk " Dieses Buch hat der Raht 1707. angeschaffet."; weiterhin die Thüringische Chronicka (Buch 1, Erfurt 1738) von Johann Heinrich von Falckenstein, ein Tractatus De Cautelis Testamentorum (Halle 1726) von Samuel Stryk und das Corpus Juris Civilis (Leipzig 1830-1833).

2.15 Zu Philosophie, Sprache, Literatur, Kunst und Musik sind 44 Bde (2,5 Prozent; 17. Jh einer, 18. Jh 6, 19. Jh 37) im Bestand, darunter Die Erziehung des Bürgers zum Gebrauch des gesunden Verstandes und zur gemeinnützigen Geschäfftigkeit (Kopenhagen 1773) von Friedrich Gabriel Resewitz. Der Band Ianua aurea reserata quatuor linguarum (Leiden 1646) von Johann Amos Comenius gehörte ursprünglich Johann Christoph Fal(c)kner, seit 1659 Professor der Rechtswissenschaft in Jena. Das anonym erschienene, Gottsched persiflierende satirisch-epische Gedicht Das Vorspiel von Johann Christoph Rost ist in der Berner Ausgabe von 1743 vorhanden. Ein aus Herders Bibliothek stammender Band enthält Johann Joachim Winckelmanns Gedanken über die Nachahmung der Griechischen Werke in der Malerey und Bildhauerkunst (Dresden und Leipzig 1756) sowie dessen Sendschreiben über die Gedanken ... und Versuch einer Allegorie, besonders für die Kunst (Dresden 1766).

2.16 Die Gruppe enthält außerdem das Gedicht Wartburg (Leipzig 1802) von Christian Ludwig Stieglitz, Literarische Zustände und Zeitgenossen (Leipzig 1838) von Karl August Böttiger, Zur Geschichte des Weimarischen Theaters (Weimar 1865) von Ernst Wilhelm Weber, Dramatische Dichtungen (Weimar 1867-1868) von Alexander Rost (Weimar 1816-1875), Ludwig Bechsteins Thüringer Sagenbuch (Bd 2, Leipzig 1885) und Ilmsagen (anonym, Berka a. d. Ilm 1889). Werkausgaben sind von Ludwig Börne, Jean Paul und Lord Byron vorhanden, außerdem Goethe's Werke (Stuttgart und Tübingen 1827-1833). Ein seltener Katalog von Goethes Kunstsammlungen (Jena 1848), beschrieben von dem Kupferstecher Christian Schuchardt und von den Enkeln Goethes, Walther Wolfgang und Wolfgang Maximilian von Goethe, ist ebenfalls im Bestand.

2.17 20 Bde behandeln die Wirtschaftsgeschichte (1,2 Prozent; 18. Jh 2, 19. Jh 18), darunter das Lehrbuch der Colonial- und Spezereien-Waarenkunde (Jena 1854) von S. A. Schwarzkopf.

2.18 Unter den 13 Bdn zur Geographie und den Naturwissenschaften (18. Jh 5, 19. Jh 8) finden sich [Jean-Jacques Barthélemys] Recueil de cartes géographiques, plans, vues et médailles de l'ancienne Grèce (Herve 1789), C. Ph. Funke's kurzgefaßtes jedoch vollständiges Wörterbuch der alten Erdbeschreibung (Weimar 1800), zu dessen Atlas der Alten Welt gehörig, und die Reise Sr. Hoheit Herzogs Bernhard zu Sachsen-Weimar-Eisenach durch Nord-Amerika in den Jahren 1825 und 1826 (Weimar 1828; Einband von A. Scheidemantel); weiterhin die Einleitung zur Astrognosie (Jena 1745) von Basilius Christian Bernhard Wiedeburg und die von Andreas Baumgarten bearbeiteten Anfangsgründe der Naturlehre ( Wien 1837).

2.19 Der Bestand an Zeitschriften und Zeitungen umfaßt 354 Bde (20,3 Prozent; 18. Jh 62, 19. Jh 292). Vorhanden sind die Acta historico-ecclesiastica (1736-1778), die Sammlung vermischter Nachrichten zur Sächsischen Geschichte (Bd 1-12, 1767-1777), Der neue Teutsche Merkur (1790-1810, lückenhaft; Umlaufexemplare aus einem Lesezirkel), die Erfurter Neue allgemeine Weltbühne (1806, Stück 1-16) und das Weimarer Sonntags-Blatt (Jg. 2-3, 1856-1857). Die Sammlung von Adreßbüchern beginnt mit dem Jahre 1839.

2.20 Das weimarische Zeitungsunternehmen ist im Archiv nahezu geschlossen vorhanden. Von dem ersten, im Archiv nicht überlieferten Weimarer Intelligenzblatt mit dem Titel Weimarische Nachrichten und Anfragen erschienen 1734 nur die Nummern 1 (7. Januar) bis 32 (12. August), erst ab 1755 kam die Lokalzeitung regelmäßig, zunächst als Weimarische Anzeigen, heraus. Amtliche Drucksachen sind mit 208 Bdn (12 Prozent; 18. Jh 20, 19. Jh 188) im Bestand.

3. KATALOGE

Inventarverzeichnis

[in Zettelform; bestehend aus (1) Numerus currens, (2) Verfasser-, (3) Sachgruppen- und (4) Schlagwort-Teil; nach hauseigenen Regeln]

Zeitungsausschnittsammlung [seit 1930]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Günther, Gitta; Wallraf, Lothar: Das Stadtarchiv Weimar und seine Bestände. Weimar 1967

Stand: Juni 1997

Gitta Günther

Felicitas Marwinski


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.