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Bibliothek des Stadtarchivs


Adresse. Marienring 8, 6740 Landau (Pfalz)
Telefon. (06341) 13-155

Unterhaltsträger. Stadt Landau i. d. Pf.
Funktion. Dienstbibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Landau, Pfalz, Festungsgeschichte, Elsaß, Frankreich, Deutschland. - 2. Besondere Sammelgebiete: Archivwissenschaft, Historische Hilfswissenschaften, bibliophile Werke.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. -
Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 8-12 Uhr und 14-16 Uhr, Donnerstag 8-12 Uhr und 14-19 Uhr, Freitag 8-12 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Fußwegnähe vom Hauptbahnhof (ca. 15 Minuten). - A 65, Ausfahrt Landau-Nord oder Landau-Süd. Parkplätze in der Nähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek des Stadtarchivs Landau setzt sich aus mehreren Teilbeständen zusammen. Es ist jedoch fast unmöglich, die Frühgeschichte der einzelnen Landauer Bibliotheken zu rekonstruieren. Der Grundstock für die heutige Bibliothek wurde 1946 durch die Zusammenfügung von Stadtarchiv und Museumsbibliothek gelegt.

1.2 Das erste städtische Archiv hatte ein Brand im Jahr 1794 vernichtet. Kirchliche Archive waren in den Wirren der Französischen Revolution verloren gegangen: So ist z. B. für 1790 noch die Existenz einer Bibliothek des Augustiner-Eremiten-Ordens dokumentiert. Die ältesten Teile dieses 1150 Titel umfassenden theologisch-sprachwissenschaftlichen Bestandes stammten aus dem 16. Jh. Um 1792 nach Straßburg gebracht, ging die Bibliothek wahrscheinlich bei der Beschießung der Stadt 1870 verloren.

1.3 Zum ersten Mal erwähnt werden Bestände, die heute noch in der Bibliothek des Stadtarchivs vorhanden sind, im Jahr 1813, wo ein Verzeichnis Landauer Zeitungen und Gesetzesblätter aus französischer Zeit aufführt. Vom Stadtarchiv unabhängig sammelte die Bibliothek des Museums seit 1892 insbesondere bibliophile Ausgaben. Dieser Bestand wird heute gesondert als Abteilung Museumsbibliothek geführt. 1897 umfaßten die zwar getrennt verwalteten, aber gemeinsam untergebrachten Bestände nach dem Katalog von Museumskonservator Emil Heuser 84 Titel. Sein Nachfolger Julius Hagen stellte 1914 einen Bestand von 370 Titeln fest, der bis 1939 auf mehr als 1000 Werke anwuchs.

1.4 Hagen legte eine umfangreiche Kartothek an, die heute noch als Findmittel dient. Durch die Auslagerung der Bibliotheken während des Zweiten Weltkriegs kam es zum Verlust von 486 Werken. Nach der Zusammenlegung von Stadtarchiv und Museumsbibliothek betont ein städtischer Bericht von 1946 den besonders verwahrlosten Zustand der Handbücherei. Auf Vorschlag des damaligen Archiv- und Museumsleiters wurde in den Jahren 1950/51 die Kartei von der Landesbibliothek Speyer überarbeitet. Die Bestandsaufnahme ergab 1236 Titel. Bei dieser Gelegenheit wurde die Handbibliothek nach einem seither gültigen Ordnungsprinzip in Fachgruppen aufgestellt.

1.5 Den umfangreichsten Bestand brachte die Bibliothek Kohl ein. Heinrich Kohl (1873-1936), Bankier in Neustadt und Mitbegründer des Pfälzerwald-Vereins im Jahre 1902, ein Freund des Malers Max Slevogt, trug eine umfangreiche Palatina- und Landaviasammlung zusammen. 1937 überließen seine Erben der Stadt Landau die Sammlung auf 15 Jahre als Leihgabe. Eine erste Ordnung der Kohlschen Bibliothek führte der Hauptlehrer Gustav Wolf in den Jahren 1938 bis 1948 durch. Bis zur Auslagerung wurden zwischen 1940 und 1942 weitere 717 Titel erworben, so daß der Bestand auf rund 10.000 Titel anwuchs. Durch die Kriegsfolgen gingen 921 Titel verloren.

1.6 Die Sammlung gelangte 1947 in das Stadtarchiv. Dort konnte sie - bis zur endgültigen Klärung der Eigentumsverhältnisse im Jahr 1977 - nicht genutzt werden. Sie umfaßt nach dem jetzigen Stand 9081 Titel. Seit 1978 befindet sie sich im Dienstgebäude des Stadtarchivs, wo auch die dringend erforderliche Neuordnung durchgeführt werden konnte.

1.7 Einen der älteren Bestände, die Bibliothek des ehemaligen Humanistischen Gymnasiums, gab das Stadtarchiv in den sechziger Jahren an die Universitätsbibliothek Mainz ab. Zuletzt kam im November 1989 aus der Hauptschule im Fort die sogenannte Lehrerbibliothek mit ca. 570 Titeln ins Haus. Insgesamt besitzt das Stadtarchiv heute einen Bestand von mehr als 13.500 Titeln, der durch Kauf, Abonnement und Schenkung jährlich erweitert wird. Periodika und Gesetzessammlungen werden laufend ergänzt. Vordringliches Ziel der nächsten Jahre wird sein, die Präsenzbibliothek nach dem Vorbild der Kohlschen Bibliothek neu zu ordnen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek des Stadtarchivs setzt sich aus mehreren Teilbibliotheken zusammen. Auf die Präsenzbibliothek entfallen ca. 3800 Titel (Abteilungen Museumsbibliothek, Landau, Pfalz, Deutschland, Europa, Allgemeines und Jahresberichte von Schulen). Hinzu kommen 570 Titel der Lehrerbibliothek, ca. 90 Zeitschriften, 32 Zeitungen, 16 Titel Gesetzessammlungen und die Nachlaßsammlung. Der Bestand ist nur unvollständig oder überhaupt nicht katalogisiert (Lehrerbibliothek). Die Beschreibung fußt auf der 1914 von Julius Hagen angelegten und 1950/51 überarbeiteten Kartothek; zu Gesetzessammlung, Periodika und Nachlässen liegen moderne Verzeichnisse vor. Die Bibliothek Kohl (ca. 9000 Titel) konnte nach dem in den Jahren 1980 bis 1982 erstellten alphabetischen Verfasser- bzw. Sachkatalog bearbeitet werden.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Bei einem Gesamtbestand von ca. 13.500 Titeln besitzt das Landauer Stadtarchiv einen historischen Bestand von 3368 Titeln. 16 Titel stammen aus dem 16. Jh, 25 aus dem 17. Jh, 356 aus dem 18. Jh und 2154 aus dem 19. Jh. Bei den übrigen vor 1900 erschienenen Titeln ist das Erscheinungsjahr nicht ermittelbar.

2.3 Von den 3368 erfaßten Titeln sind 193 (5,7 Prozent) fremdsprachig. Aufgrund der geographischen Nähe zu Frankreich - Landau selbst war fast zwei Jahrhunderte französisch - entfallen 162 Titel auf die französische Sprache, der Rest ist lateinisch. Aus dem 16. Jh sind 4 Werke (theologische Abhandlungen) in lateinischer Sprache vorhanden, aus dem 17. Jh 5 lateinische und 4 französische, aus dem 18. Jh 17 lateinische und 16 französische. In französischer Sprache verfaßt ist insbesondere Literatur zu Elsaß-Lothringen, Frankreich und zum Festungsbauwesen (Landau war seit 1688 französische Festung). Gleiches gilt für das 19. Jh; dort stehen 45 französischen Titeln 6 lateinische gegenüber. Hinzu kommen 31 französische Werke ohne Jahresangabe. Systematische Übersicht Bibliothek Kohl

2.4 In der Bibliothek Kohl gehören 1348 Titel zum historischen Bestand (5 Titel aus dem 16. Jh, 8 aus dem 17. Jh, 102 aus dem 18. Jh und 791 aus dem 19. Jh; 442 Titel ohne Jahresangabe). Ein Schwerpunkt liegt mit 247 Titeln bei den Militaria des 17. bis 19. Jhs (einschließlich Festungsbau, Kriegsgeschichte und Geschichte der Revolutionen). Zu nennen sind Friedrich Christian Laukhard, Begebenheiten, Erfahrungen ... während des Feldzugs gegen Frankreich (Leipzig 1796-1797) oder de Fers Introduction à la Fortification (1693-1697), weiterhin eine Reihe von Werken Vaubans und A. Ch. Quatremère de Quincys aus dem 18. Jh (Landau wurde 1688 von Vauban befestigt).

2.5 Größeres Gewicht kommt auch der Literatur zum Bereich Frankreich, Elsaß, Lothringen zu (183 Titel). Hier finden sich Werke wie R. J. Juliens Historische Generalbeschreibung vom Ober- und Niederelsaß (1734). Zu dieser Gruppe zählen auch 34 Titel zur Französischen Revolution aus dem 18. und 19. Jh und 33 Titel Straßburg-Literatur (17. bis 19. Jh) wie Jodocus Coccius, Dagobertus rex Argentinensis episcopatus fundator praevius (Molsheim 1623).

2.6 In der Abteilung Pfalz-Literatur (60 Titel) sind u. a. Reiseführer, Biographien pfälzischer Adelshäuser und Predigten zusammengefaßt. Im Bereich Volkskunde und Heimatgeschichte (35 Titel) sind die Autoren August Becker (pfälzischer Mundartdichter aus Klingenmünster, 1828-1891), Johann Georg Lehmann (1797-1876), Pfarrer und pfälzischer Geschichtsschreiber, der 1839 in Speyer geborene Dichter Martin Greif sowie Eduard Jost (1837-1903), der Dichter des Pfälzer Liedes, erwähnenswert.

2.7 Werke zu Recht und Geschichte sind meist auf die Pfalz bezogen, so Wilhelm Eysengrein, Chronologicarum rerum amplissimae clarissimaeque urbis Spirae ...gestarum libri (Dillingen 1564) oder Joh. Mayren, Churfürstlicher Pfalz bey Rhein Erneuwert und verbessertes Land-Recht (1700). Die Reformationsgeschichte und die Bewegung des deutschen Protestantismus nehmen 49 Titel ein. Nennenswert ist auch die Abteilung Geographische Beschreibungen mit de Beaurains Carte topographique du cours du Rhin depuis Basle jusqu'a Mayence (1674-1675) oder Gabriel Bodenehr, Atlas curieux oder neuer und compendieuser Atlas (Augsburg um 1750).

Präsenzbibliothek

2.8 Historisch bedeutsam sind die Reste der im Zweiten Weltkrieg teilweise verloren gegangenen Museumsbibliothek. Der verbliebene Bestand gliedert sich in 8 Werke des 16. bis 19. Jhs zur Geschichte, 7 Titel zum Recht aus dem 16. bis 18. Jh (z. B. die Hofgerichtsordnung des Herzogtums Zweybrücken, 1722) und 6 Titel zur Theologie mit Schriften wie Johannes Sleidans De statu religionis rei publicae Carolo quinto (1556).

2.9 Die Abteilung Landau zählt 163 französischsprachige Werke des 16. bis 19. Jhs. Zur Gruppe Allgemeine Ortsgeschichte (20 Titel) gehört eines der ältesten Werke, Der Ritterschaft Brüderliche Verainigung gesellschaft oder verstentnuß jüngst zu Landaw (1522), ebenso wie Standardwerke des 19. Jhs von Johannes Birnbaum, Eduard Jost, Johann Georg Lehmann und Eduard von Moor. In der ehemaligen Festungsstadt Landau kommt der Unterabteilung Militaria eine besondere Bedeutung zu. 52 Titel aus dem 17. bis 19. Jh verdeutlichen dies, so die Eigentliche Erzehlung des ...französischen Abzugs von der Statt Haupt-Vestung Landau (Wien 1702) oder M. Goulons Memoires pour l'attaque et la defense d'une place (Paris 1764). Erwähnenswert sind auch Schriften zur Situation Landaus während der Revolutionskriege.

2.10 Zum Bereich Kirchen-, Schul- und Kulturgeschichte Landaus (16. bis 19. Jh) zählen 37 Titel. Hier sind die Schriften des Landauer Rabbiners Elias Grünebaum (1807-1893) hervorzuheben. Ein Beispiel für die Landauer Druckkunst ist das 1832 bei Carl Georges verlegte Lithographierte Lesebuch. Erwähnenswert sind auch ein Sammelband mit Gedichten und Schriften aus der Zeit der Französischen Revolution sowie eine Sammlung von Leichenpredigten des 18. und 19. Jhs. In der Unterabteilung Gesundheits- und Fürsorgewesen sind 7 Titel vorhanden, darunter Schriften des Landauer Arztes Friedrich Pauli (1804-1868) wie die Medicinische Statistik der Stadt- und Bundesfestung Landau (Landau 1831).

2.11 Zur Gerichts- und Stadtverfassung sind 18 Titel (17. und 18. Jh) vorhanden, ebenso die Anklage-Akte gegen die vom Assisengericht in Landau abgeurteilten Initiatoren des Hambacher Festes (1833). 9 Titel liegen zum Bereich Wirtschaft und Verkehr (u. a. Eisenbahnbau in und um Landau) sowie 18 Werke aus dem Bereich Biographien vor.

2.12 Die Abteilung Pfalz enthält 197 Titel Altbe- stand. Neben 29 Ortschroniken (darunter Zepper, Schilderungen des Elends im 30jährigen Krieg in Zweibrücken, 1713) sind insbesondere 48 Werke zur pfälzischen Landesgeschichte zu nennen, so Daniel Pareus, Historia Bavarico-Palatina (1717) oder F. Kolb, Statistisch-topographische Schilderung von Rheinbayern (1831). Hinzu kommen Standardwerke, so von F. P. Wundt, und Werke der Unterabteilung Vor- und Frühgeschichte (6 Titel).

2.13 Zu den 14 Titeln zur Französischen Revolution zählt Philaeus' Der Schulmeister im Westrich. Das Gegenstück von dem Aufruf an die kurpfälzischen Bewohner des linken Rheinufers (1798). Als Autoren für die Zeit der Revolution von 1830 und das Hambacher Fest sind Philipp Jakob Siebenpfeiffer und Johann Georg A. Wirth zu nennen. Außerdem finden sich historische Quellen zur Geschichte der Freiheitsbewegung und Revolution (24 Titel, darunter Fenner von Fenneberg, Zur Geschichte der rheinpfälzischen Revolution und des badischen Aufstandes, 1850) und eine Anzahl von Quellen zur Rechtsgeschichte (20), darunter Gründliche Anzeig was zwischen Chur Pfalz und Bayern geschrieben, gehandelt und tractiert worden (1621).

2.14 Zur Kirchen- und Reformationsgeschichte sowie zur Geschichte der Juden zählen 22 Titel des 18. und 19. Jhs, so die Neueste Geschichte der Reformierten Kirche in der Untern Pfalz (Dessau, 1791). Die kunstgeschichtliche Literatur (14 Titel) beinhaltet die ältere Schloß- und Burgengeschichte des 19. Jhs. Außerdem sind 6 Werke zum Gesundheitswesen vorhanden.

2.15 Bei der Abteilung Deutschland (79 Titel) liegt ein Schwerpunkt auf der Darstellung der allgemeinen bzw. bayerischen Geschichte mit 31 Werken aus dem 18. und 19. Jh. Wichtig für die Geschichte der deutschen Demokratiebewegung ist die Untergruppe Unruhen und Freiheitsbewegung mit verschiedenen Werken Siebenpfeiffers und Wirths, den Initiatoren des Hambacher Festes; zu dieser Untergruppe zählen auch einige Werke zur Französischen Revolution in Deutschland. Der Abteilung Rechtsgeschichte sind Titel wie J. G. Lehmann, Die Mündigerklärung der Israeliten im teutschen Völkerbunde (1849) zugeordnet, hinzu kommen noch ältere Rechtsquellen. Auch hier stehen Militaria (12 Titel). 8 Titel zur Kultur-, Kirchen- und Kunstgeschichte sowie 4 zur Familien- und Adelsgeschichte schließen die Gruppe ab.

2.16 Die Abteilung Europa mit 49 Titeln Altbestand beinhaltet Literatur zur europäischen Kriegsgeschichte und zur französischen Geschichte und Revolution (18 Titel 17. bis 19. Jh), z. B. S. Just, Bericht und Dekret die in Verhaft sitzenden Personen betreffend (1794). Hinzu kommen 3 Werke des französischen Festungsbaumeisters Vauban (17. Jh). Der Bereich französisches Recht umfaßt insgesamt 5 Titel. Eine wichtige Rolle spielt auch das benachbarte Elsaß-Lothringen mit insgesamt 18 Titeln zur Geschichte Straßburgs und der gesamten Region, u. a. der Dekapolis, darunter Johann Daniel Schoepflin, Alsatia illustrata Celtica Romana Francica (1751). Von Bedeutung sind zudem einige Statistiken zum Departement Bas-Rhin aus dem frühen 19. Jh.

2.17 Die Abteilung Allgemeines (56 Titel Altbestand) enthält vorwiegend Titel zu den historischen Hilfswissenschaften, Literatur zur Heraldik, Numismatik, Genealogie sowie zur Siegel- und Maßkunde. Die Lexikaabteilung umfaßt 20 Werke, u. a. Sprachwörterbücher. Hinzu kommen 10 Atlanten.

2.18 Die im November 1989 übernommene Lehrerbibliothek umfaßt einen Altbestand von 494 Titeln, sämtlich aus dem 19. Jh. Neben Titeln zur Methodik und Didaktik finden sich 101 Titel zum Geschichtsunterricht (Ortsgeschichte, bayerische und pfälzische Landesgeschichte). Heimatkunde ist mit 19 Titeln vertreten, Mathematik mit 40 Titeln, Naturwissenschaften mit 69 Titeln und Geographie, Meteorologie und Völkerkunde mit 68 Titeln. 43 Bücher befassen sich mit Pädagogik, 10 mit Philosophie und Psychologie. Umfangreicher ist das Fach Deutsch mit 144 Titeln; neben Lehrbüchern zur Methodik, Grammatik und Sprachlehre finden sich vor allem Klassikerausgaben.

2.19 Von den Gesetzessammlungen (16 Titel) sind 6 vor 1900 erschienen. Hervorzuheben sind aus der Revolutionszeit die Dekrete des Landauer Stadtrats bzw. Distriktrats (1792-1814), die Dekrete der Weißenburger Distriktsverwaltung (1790-1806) und die Dekrete des Volksrepräsentanten (1793-1795).

2.20 Die Jahresberichte aller drei heutigen Landauer Gymnasien befinden sich in der Aktenabteilung: Die Jahresberichte der Lateinschule ab 1819, der Königlichen Gewerbeschule ab 1834 und der Städtischen Mädchenschule ab 1875. Sie enthalten Interna, Informationen zur Geschichte Landaus und zu Landauer Persönlichkeiten.

Periodika

2.21 Von den ca. 90 Zeitschriftentiteln sind 7 vor 1900 erschienen. Die Zeitungssammlung beinhaltet 32 Titel, davon 15 vor 1900. Diese Zeitungen stellen eine wichtige Quelle zur Epoche der Französischen Revolution dar: Landauer Wochenblatt (1792 und 1796-1867) oder das Nationalblatt für das Niederrhein-Departement (1790-1791). 6 Titel dokumentieren das Geschehen um das Hambacher Fest und die Revolution von 1848, so Der Bote aus Westen (1831-1832) oder Der Grenzwächter von Bergzabern (1848-1849). Mehrere für die Region wichtige Titel vor 1950 wurden mikroverfilmt.

Nachlaßsammlung

2.22 Erwähnenswert ist der Nachlaß von Peter Dausch aus Eschbach bei Landau, Professor der Theologie in Dillingen, mit einigen theologischen Titeln, darunter ein Landauer Gesangbuch von 1712 und Thomas von Kempens Libri quatuor de imitatione Christi (1744). Weitere Bibeln und Gesangbücher des 18. und 19. Jhs sind im Nachlaß Seiß/Orth enthalten. Aus dem Besitz Christian Friedrich Maurers (1846-1892), des Leiters der Höheren Mädchenschule Landau, sind 6 seiner eigenen Werke zu nennen. 3.1 Moderne Kataloge

Alphabetische Verfasserkartei der Bibliothek Kohl [Zettelkatalog nach hauseigenen Regeln]

Schlagwortkartei der Bibliothek Kohl

Alphabetische Verfasser- und Schlagwortkartei [für die übrigen Bestände mit Ausnahme der Lehrerbibliothek; 1913 von Julius Hagen angelegt und 1950/51 überarbeitet]

3. KATALOGE

Die Bestände sind nicht im Zentralkatalog Baden-Württemberg nachgewiesen. Zeitungen sind bei Hagelweide verzeichnet.

3.2 Historischer Katalog

Katalog der Museumsbibliothek [1895 von Emil Heuser erstellt, 1897 ergänzt; heute wegen der Kriegsverluste nur noch bedingt gültig] 4.1 Archivalien

Alte Aktenabteilung, Zeitraum bis 1815; Sig. AA Nr. 31 [städtische Registratur]

Neuere Aktenabteilung, Zeitraum 1815-1870; Sig. A I Nr. 10

Neue Aktenabteilung, Zeitraum 1870-1964; Sig. A II 543 [Stadtbücherei], Sig. A II 546 [Kataloge für das Heimatmuseum], Sig. A II 551 [Sammlung Heinrich Kohl] und Sig. A II 552 [Stadtarchiv]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.2 Darstellungen

Martin, Michael: Die letzte Spur einer pfälzischen Bibliothek. Der Bibliothekskatalog des Landauer Augustinerklosters. In: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 29 (1977) S. 97-130

Martin, Michael: Das Stadtarchiv. In: Landau in der Pfalz. Stadtporträt und Führer. Landau 1989, S. 138-139

Heß, Hans: Heimatmuseum Landau. In: Pfälzer Heimat 12 (1961) S. 71-72

Raithel, Fred: Das Landauer Museum im ehemaligen Augustinerkloster und seine Leiter. In: Kloster und Kirche der Augustiner-Eremiten in Landau i. d. Pfalz. Landau 1988, S. 49-53 Stand: August 1991

Fred Raithel


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.