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Bibliothek des Stadtarchivs

Adresse. Rathaus, Kaiserplatz, 5160 Düren [Karte]
Telefon. (02421) 12 15 55

Unterhaltsträger. Stadt Düren
Funktion. Öffentlich zugängliche Spezialbibliothek.
Sammelgebiete. Geschichte des linken Niederrheins, insbesondere des Düren-Jülicher Landes und der Nordeifel. Benutzungsmöglichkeiten. Präsenz- und Ausleihbibliothek. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8-12 Uhr, Dienstag und Donnerstag 14-17 Uhr. Benutzung der Sammlung Rody nur nach Anmeldung. Leihverkehr: über die Stadtbücherei Düren.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Busverbindung ab Bahnhof zum Kaiserplatz. Fußwegnähe vom Bahnhof (ca. 10 Minuten). - A 4, Ausfahrt Düren.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Geschichte des Archivs der Stadt Düren reicht mindestens bis ins 14. Jh zurück. Jedoch erst mit der Bestellung des Oberlehrers Dr. August Schoop als Archivar im Nebenamt mit festen Dienststunden zum 1. Januar 1895 beginnt die durch Vakanzen im Amt seither nicht mehr unterbrochene jüngere Geschichte des Stadtarchivs Düren. Das Jahr 1895 markiert auch den Anfang der Erwerbungen für eine archivische Handbibliothek, die in den folgenden Jahrzehnten, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg, systematisch zu einer historischen Spezialbibliothek ausgebaut wurde.

1.2 Zu einem unbekannten Zeitpunkt wurden der Bibliothek Buchbestände, vornehmlich Zeitschriften, des 1897 gegründeten Dürener Geschichtsvereins übereignet, der keine eigene Bibliothek mehr unterhält, sondern seit einigen Jahrzehnten von ihm überwiegend im Schriftentausch erworbene Schriften dem Stadtarchiv zu Eigentum überweist (z. Z. Schriftentausch mit 56 Vereinen und Institutionen des In- und Auslandes).

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Für die Zahlenangaben wurde der Standortkatalog ausgezählt. Nachstehend ist die Anzahl der Titel angegeben. Titel in Sammelbänden sind einzeln erfaßt. Die Dürener Zeitungen, von 1818 bis heute mit nur geringen Lücken vorhanden, gelten als Archivgut und sind daher hier nicht berücksichtigt. In den Archivbeständen des Stadtarchivs finden sich zahlreiche Drucke aus der Zeit vor 1900 (Erlasse, Prozeßgutachten, Schul- und Theaterprogramme, Totenzettel, Karten u. a.), die im einzelnen nicht nachgewiesen sind. Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Bei einem Gesamtbestand von ca. 14.200 Titeln sind aus der Zeit vor 1900 etwa 2000 Titel vorhanden, die sich wie folgt verteilen: Mindestens 39 Inkunabeln; 201 Titel des 16. Jhs; 246 Titel des 17. Jhs; 276 Titel des 18. Jhs; 1420 Titel des 19. Jhs (davon 405 Zeitschriftenbände). Abgesehen von der Sammlung Rody ist der Bestand bis auf wenige Ausnahmen deutschsprachig. Systematische Übersicht

2.3 Die Systematik der Aufstellung entstand nach dem Zweiten Weltkrieg und ist auf die Aufgaben und Bedürfnisse des Stadtarchivs ausgerichtet. Sie ist so angelegt, daß sie auch als Freihandbibliothek benutzbar wäre, falls sich die entsprechenden Aufstellungsmöglichkeiten ergeben sollten.

2.4 Zeitschriften und Serien sind in einer eigenen Abteilung zusammengefaßt; nur genealogische und heraldische Zeitschriften werden in die entsprechenden Sachgruppen eingestellt. Es existieren 4 Hauptgruppen, die ihrerseits in zahlreiche kleine Gruppen mit jeweils eigenen Signaturen aufgeteilt sind und folgende Altbestände enthalten: Die Literatur über den Düren-Jülicher Raum umfaßt aus dem 16. bis 18. Jh 23 Titel und 179 Titel aus dem 19. Jh. Bei der Rheinischen Landeskunde (überwiegend linker Niederrhein) finden sich aus dem 16. bis 18. Jh 51 Titel, meist zur Rechts- und Kirchengeschichte, außerdem 382 Titel aus dem 19. Jh, von denen allein 156 Titel Ortsgeschichte behandeln. Bei den Historischen Hilfswissenschaften (41 Titel des 16. bis 18. Jhs und 278 Titel des 19. Jhs) überwiegt die Literatur zur Genealogie und Heraldik mit 33 Titeln aus dem 18. Jh und 204 Titeln aus dem 19. Jh die übrigen Hilfswissenschaften bei weitem. Demgegenüber ist die Sachgruppe Deutschland und Europa mit 78 Titeln des 16. bis 18. Jhs und 149 Titeln des 19. Jhs schwächer vertreten. Sammlung Rody

2.5 Im Jahre 1942 erwarb die Stadt Düren von Christian Maria Rody (*Köln 1873, † Birkesdorf 1944), Pfarrer von St. Peter in Düren-Birkesdorf, dessen Sammlung von Inkunabeln und Drucken des 16. bis 18. Jhs. Ein Verzeichnis dessen, was damals übernommen wurde, hat sich nicht erhalten. Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Sammlung schwere, teilweise irreparable Schäden und vermutlich auch Verluste.

2.6 Es entfallen auf Latein ca. 65 Prozent, auf Deutsch ca. 22 Prozent, auf Französisch ca. 5 Prozent, auf Italienisch ca. 2,5 Prozent, auf Griechisch ca. 2 Prozent der Literatur; der Rest ist Hebräisch, Niederländisch und Englisch. Bei zwei- oder mehrsprachigen Schriften wurde nur die erste Sprache gezählt.

2.7 Maßgebend für die Entstehung der Sammlung war Rodys bibliophiles Interesse, wobei berufsbedingt die theologische Literatur im Vordergrund stand. Von den etwa 520 bislang identifizierten Titeln in Sammelbänden zusammengefaßte Titel sind einzeln gezählt entfallen ca. 55 Prozent auf Theologie, Liturgie und Andachtsbücher; ca. 18 Prozent auf Geschichte, ca. 9 Prozent auf Rechts- und Staatswissenschaften, Philosophie- und Erziehungsliteratur; ca. 4 Prozent auf Geographie und Reisen; ca. 3 Prozent auf Realienkunde, Naturwissenschaften und Medizin. Der Rest verteilt sich auf Kunst, Wörterbücher, Magie, Alchemie, Briefsteller, Rhetorik, Emblematik und Sonstiges.

3. KATALOGE

Systematischer Standortkatalog

Gemischter alphabetischer Verfasser- und Schlagwortkatalog

[genügt heutigen Ansprüchen nicht mehr. Ein Katalog nach RAK, der den Bestand durch Schlagworte besonders tief erschließt, ist im Aufbau.]

Handschriftlicher Katalog der Sammlung Rody

Die Bestände sind weder im Zentralkatalog Nordrhein-Westfalen noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Lennarz, Albert: Wiegen- und Frühdrucke der Städtischen Sammlungen in Düren. Katalog einer Ausstellung im Leopold-Hoesch-Museum der Stadt Düren. Düren 1940 [beschreibt die 1940 im Stadtarchiv vorhandenen Inkunabeln und Drucke der Jahre 1500-1530]

Stand: Oktober 1988

Hans J. Domsta


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.