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Bibliothek des Stadtarchivs

Adresse. Badgasse 2, 6020 Innsbruck [Karte]
Telefon. (0512) 58 73 80
Telefax. (0512) 56 71 24

Unterhaltsträger. Stadt Innsbruck
Funktionen. Archivbibliothek der Stadtgemeinde Innsbruck, Amt für Stadtgeschichtsforschung; Spezialbibliothek zur Stadtgeschichte.
Sammelgebiete. Literatur zu Innsbruck, zu den Gemeinden, Städten und Märkten Tirols und zur vergleichenden Stadtgeschichtsforschung.
Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. - Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8-12 Uhr und 14-18 Uhr, Freitag 8-13 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für Benützer. Kopiergerät, Reprogerät.
Hinweise für anreisende Benützer. Vom Hauptbahnhof Fußwegnähe (ca. 10 Minuten).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Stadtrechtsbestätigungsurkunde von 1239 belegt das Bestehen eines Stadtarchivs in Innsbruck ab eben diesem Jahr. Die Archivalien waren anfangs in den Wohnungen der jeweiligen Stadtrichter untergebracht, bis sie 1358 in das Haus des Stadtrates - ein mit Unterstützung des Landesfürsten Markgraf Ludwig adaptiertes ehemaliges Bürgerhaus - verlagert wurden. An diesem Ort sollte das Archiv über 500 Jahre verbleiben. Erst Ende des 19. Jhs übersiedelte es in das heutige Rathaus, in den Jahren 1963/64 bezog es schließlich seine gegenwärtigen Räumlichkeiten in der Badgasse.

1.2 Bedeutende Buchbestände verdankt die wissenschaftliche Handbibliothek Konrad Fischnaler (1855-1941), der seine Büchersammlung dem Stadtarchiv überließ, sowie dem Nachlaß Karl Schadelbauers (1902-1972). Die Bibliothek des Erstgenannten wurde infolge der Kriegswirren beträchtlich dezimiert. Auch zahlreiche Urkunden, Akten und Hss. wurden 1944 bei Bombenangriffen vernichtet. Ein Teil der Archivbestände konnte nach Schloß Friedberg ober Volders ausgelagert werden, viele alte Ratsprotokolle und Akten blieben jedoch über lange Zeit in den zerbombten Archivräumen und erlitten dadurch z. T. irreparable Schäden. 1945 nahm das Stadtarchiv seine Arbeit wieder auf, seit 1950 wird eine selbständige Publikationstätigkeit wahrgenommen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Bei einem Gesamtumfang von ca. 15.000 Bdn umfaßt der historische Bestand 1361 Titel, darunter 74 Periodika (4 Titel des 18. Jhs, 21 aus der ersten, 49 aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs). Von den Monographien stammen 4 Titel aus dem 16. Jh, 10 aus dem 17. Jh, 52 aus dem 18. Jh und 1221 aus dem 19. Jh; davon sind 53 Drucke aus den ersten drei Dezennien, 201 erschienen zwischen 1831 und 1860. Die Zahlenangaben basieren auf Auszählung der in den Inventarbänden verzeichneten Titel.

2.2 Mit 1203 Titeln sind 93 Prozent der Monographien in deutscher Sprache verfaßt. 38 Titel (3 Prozent) liegen in Italienisch, 19 in Englisch, 17 in Italienisch und 10 in Französisch vor. Der Periodika-Bestand ist zur Gänze deutschsprachig. Stadtarchiv

Systematische Übersicht

2.3 Eine inhaltliche Differenzierung der nach Formatgruppen aufgestellten Bücher ergibt 471 Titel zum Bereich Tirol, der damit den Schwerpunkt des historischen Bestandes bildet. Ein Titel ist aus dem 16. Jh, 2 sind aus dem 17. Jh, 14 aus dem 18. Jh, 58 aus der ersten Hälfte des 19. Jhs. Rund 120 Titel dieser Gruppe betreffen die Landesgeschichte, ca. 130 einzelne Städte, Märkte und Ortschaften. Ergänzend dazu gibt es rund 200 kulturgeschichtliche und naturkundliche Darstellungen sowie Tirol-Dichtung.

2.4 Zur österreichischen Geschichte sind ca. 200 Titel vorhanden (3 aus dem 16. Jh, 4 aus dem 17. Jh, 20 aus dem 18. Jh und 22 aus der ersten Hälfte des 19. Jhs). Die deutsche Geschichte ist mit 57 Titeln aus dem 19. Jh repräsentiert. Weitere 100 Titel betreffen Sprache und Literatur einschließlich der Belletristik.

2.5 Der Bestand zur Theologie (84 Titel) umfaßt vor allem Erbauungsschrifttum und kirchengeschichtliche Literatur. Drei Titel stammen aus dem 17. Jh, 9 aus dem 18. Jh, 11 aus der ersten Hälfte des 19. Jhs. Der restliche Monographienbestand verteilt sich auf Werke zum Recht und zur Verwaltung (32), zur Geographie (20), zur Kunstgeschichte (10) sowie auf jeweils einige Drucke zur Naturkunde, Geologie und Volkskunde.

2.6 Unter den 74 Periodika-Titeln befinden sich Jahresberichte verschiedener Schulen (13) und Jahresberichte von Vereinen und Institutionen (7), Zeitschriften (z. B. Österreichisches Literaturblatt, 1892 ff.), Kalender, Jahrbücher und Verordnungsblätter.

Sondersammlungen

2.7 Die Sammlung von Karten und Plänen (insgesamt 190 bzw. 675 Stück) weist auch Exemplare aus der Zeit vor 1901 auf (rund 125 Pläne und 35 Karten). Die Karten zeigen vor allem Gesamttirol, Teile Tirols, einzelne Städte, insbesondere Innsbruck, und die an Tirol angrenzenden Gebiete. Vorhanden sind u. a. H. Jaillots Grafschaft Tirol (1707) und Sanson d'Abbevilles Tirol-Grafschaft mit Umgebung (1654). Martin Waldseemüllers Carta Itineraria Europaea (1520) liegt in einer Faksimile-Ausgabe vor.

2.8 Das Stadtarchiv besitzt überdies eine umfangreiche zeitgeschichtliche Photosammlung sowie eine Sammlung von Artikeln über Innsbruck und die übrigen Städte Tirols, welche täglich aus der Tiroler Presse ergänzt wird.

3. KATALOGE

Inventarbände für Monographien und Periodika

[derzeit 5 Bde, enthalten Laufnummer, Signatur, Autor, Titel in Kurzform, Erscheinungsjahr, Bandzahl, Stückzahl, Angaben über Art der Erwerbung, Einlaufdatum und Vermerke; werden laufend ergänzt]

Autoren-, Orts- und Sachkatalog

[alle in Zettelform und nach hauseigenen Regeln]

Katalog für Zeitungen

[in Zettelform, nach hauseigenen Regeln]

Verzeichnis der Karten und Pläne

[in Mappen gesammelte Blätter]

Autoren- und Sachkatalog für Karten und Pläne

[in Zettelform]

Für die unmittelbare Zukunft ist die Aufnahme des gesamten Bestandes mit EDV geplant.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Hye, Franz-Heinz: Das Innsbrucker Stadtarchiv. In: Tiroler Volkskultur 1 (1982) S. 8-10

ders.: Öffentlichkeitsarbeit der kommunalen Archive. Die Erfahrungen des Stadtarchivs Innsbruck. In: Janus 1 (1987) S. 16-22

ders.: 750 Jahre Innsbrucker Stadtarchiv. In: Innsbrucker Stadtnachrichten 2 (1989) S. 32

ders.: Das Innsbrucker Stadtarchiv 1239-1989. In: Pro Civitate Austriae 11 (1990) S. 23-30

Stand: November 1996

Wilma Buchinger


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.