FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin
Impressum
 Home > Deutschland > Baden-Wuerttemberg I - R > Ludwigsburg
 Baden-Wuerttemberg A - H Baden-Wuerttemberg S - Z

Stadtbibliothek

Adresse. Wilhelmstr. 3, 71638 Ludwigsburg [Karte]
Telefon. (07141) 910-542
Bibliothekssigel. <279>

Unterhaltsträger. Stadt Ludwigsburg
Funktion. Allgemeine öffentliche Bibliothek der Stadt Ludwigsburg.
Sammelgebiete. Literatur über Stadt und z. T. auch Kreis Ludwigsburg, Ludwigsburger Autoren, Literatur von und über Ludwigsburger Persönlichkeiten.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek mit Präsenzbestand (vor 1880 erschienene Literatur und Zeitschriften). - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 11-19 Uhr, Samstag 9-12 Uhr. Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofiche- und Mikrofilm-Lesegerät und Reader-Printer im benachbarten Stadtarchiv.
Hinweise für anreisende Benutzer. Anmeldung erwünscht. - S-Bahnverbindung ab Stuttgart-Hauptbahnhof. Fußwegnähe vom Bahnhof (7 Minuten). A 81 Stuttgart-Heilbronn, Ausfahrt Ludwigsburg-Nord. Parkplätze in der Nähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Stadtbibliothek wurde 1946 auf Initiative von Erwin Ackerknecht († 1960) gegründet. In ihre Bestände gingen Teile der Bibliothek des Historischen Vereins Ludwigsburg und Teile der naturwissenschaftlich-philosophischen Bibliothek Hans Beggerows (einige hundert Bände) ein. Zuwachs erfuhr die Bibliothek außerdem durch die Büchersammlungen der Ludwigsburger Museumsgesellschaft und weiterer privater Lesegesellschaften des 19. Jhs (zusammen ca. 5000 Bde) sowie durch die Privatbibliothek von Erwin Ackerknecht.

1.2 Die spätere Erwerbung von Nachlässen erweiterte den Bestand der Stadtbibliothek an Württembergica. Retrospektive Bestandsergänzungen waren und sind gering und werden erst seit Mitte der achtziger Jahre systematisch betrieben. Unter dem Gesichtspunkt Ludwigsburgs als Erscheinungsort wird das aktuelle Schrifttum gesammelt. Veröffentlichungen der Stadt Ludwigsburg sind vollständig verfügbar.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand der Bibliothek beläuft sich auf ca. 200.000 Bde. Davon sind ca. 10.000 Bde dem historischen Buchbestand zuzurechnen (Monographien und Zeitschriften). Die älteren Bestände reichen ins 16. Jh zurück, jedoch liegt der zeitliche Schwerpunkt (ca. 90 Prozent) auf dem Zeitraum von etwa 1770 bis 1910. Im Hinblick auf die sprachliche Verteilung dominiert das deutschsprachige Schrifttum mit großem Abstand vor Englisch und Französisch.

2.2 Die Aufstellungssystematik des historischen Bestandes ist identisch mit der der Freihandbestände. Die Ludwigsburger Systematik entspricht in der Struktur weitgehend der Allgemeinen Systematik für Bibliotheken (ASB). Ein Teil der Altbestände befindet sich im Städtischen Museum Ludwigsburg im selben Gebäude, ist aber in den Katalogen der Stadtbibliothek vollständig erschlossen und kann dort auch benutzt werden.

2.3 Den sachlichen Bestandsschwerpunkt bildet die Geschichte Württembergs, sodann die Militärgeschichte und Geschichte Ludwigsburgs sowie ihrer Persönlichkeiten. Hier sind insbesondere Justinus Kerner, Friedrich Theodor Vischer, Toni Schumacher und David Friedrich Strauß hervorzuheben. Thema zahlreicher Werke ist Ludwigsburg als Garnisons- und Residenzstadt. Sie stammen zum großen Teil aus der Bibliothek des Historischen Vereins Ludwigsburg, sind aber auch im Rahmen von Nachlaßerwerbungen in die Stadtbibliothek gelangt.

2.4 Die von der Museumsgesellschaft bzw. den Lesegesellschaften Ludwigsburgs übernommenen Bestände spiegeln die Leseinteressen eines liberal-konservativen Bürgertums wider, das sich in diesen bürgerlichen Kultur- und Lesegesellschaften des 19. Jhs organisierte. Den größten Anteil haben die von der Museumsgesellschaft übernommenen Bestände. Sie verteilen sich ohne deutliche Schwerpunkte auf viele Sachgebiete. Die Bestände aus der Pädagogischen Lesegesellschaft umfassen die Gebiete Biographien, Geschichte und Pädagogik. Romane und weitere Pädagogik-Literatur stammen aus der Bezirks-Lehrerlesegesellschaft. Die ehemalige Lesegesellschaft Ludwigsburg hinterließ Bestände der Schönen Literatur (etliche Werkausgaben), der Geschichte und Landeskunde Deutschlands, Württembergs und des Auslands. Die Bürgergesellschaft legte ihre Interessen auf Roman und Dichtung, verfügte über Konversationslexika und Bestände zur Geographie und Geschichte (deutsche und internationale). Die Stadtbibliothek verfügt über zahlreiche Werkausgaben des 18. Jhs (Goethezeit) und vor allem des 19. Jhs, die sie der entsprechenden Sammeltätigkeit der ehemaligen Gesellschaften verdankt.

2.5 Hinzu kommen die Bestände der literarisch und literaturwissenschaftlich ausgerichteten Bibliothek von Erwin Ackerknecht (hauptsächlich Spätromantik und bürgerlicher Realismus, auch einige Erstausgaben). Die Philosophie und die Naturwissenschaften sind ebenfalls, wenn auch in begrenztem Umfang, repräsentiert, vornehmlich durch die Sammlung Beggerow.

3. KATALOGE

Der gesamte Altbestand ist katalogisiert und im alphabetischen Hauptkatalog der Stadtbibliothek nachgewiesen.

Alphabetischer Katalog

[Zettelkatalog in Anlehnung an RAK-ÖB]

Systematischer Katalog [Zettelkatalog nach eigener Systematik in Anlehnung an ASB]

Schlagwortkatalog

[Zettelkatalog, nur Personennamen, weist teilweise auch unselbständig erschienenes Schrifttum nach]

Die Bestände sind im Zentralkatalog Baden-Württemberg, aber nicht in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Archivalische Quellen sind im Stadtarchiv Ludwigsburg vorhanden.

4.2 Darstellungen

Stickel, Elisabeth: Chronik der Stadtbibliothek Ludwigsburg. Ludwigsburg 1983

Stand: März 1988

Konrad Umlauf

Wilfried Sühl-Strohmenger


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.