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Stadtbücherei Musikabteilung

Adresse. N 3, 4 (Dalberghaus), 68161 Mannheim [Karte]
Telefon. (0621) 293-3932
Telefax. (0621) 293-9541

Unterhaltsträger. Stadt Mannheim
Funktion. Öffentliche Musikbibliothek mit hauptsächlich praxisorientierten, aber auch wissenschaftlichen Beständen.
Sammelgebiete. Mannheimer Schule, Mannheimer Musikgeschichte.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Montag und Donnerstag 11-13 Uhr, 14-18 Uhr; Dienstag und Freitag 14-18 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Anmeldung erwünscht. - Fußwegnähe vom Hauptbahnhof (ca. 10 Minuten). Parkhaus in der Nähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Am 2. Januar 1914 wurde die Musikalische Volksbibliothek mit Buch- und Notenbeständen als Bürgerstiftung eröffnet. 1933 ging sie in städtische Hand über, blieb aber bis Ende des Zweiten Weltkrieges eine selbständige Institution. 1943 durch Bombenangriffe fast vollständig vernichtet, wurden die Bestände nach 1945 größtenteils neu aufgebaut und der Stadtbücherei als Fachabteilung angegliedert; die Wiedereröffnung erfolgte 1950.

1.2 Wertvolle Altbestände waren zumindest nach dem Ende des Krieges kaum vorhanden und zunächst auch nicht angestrebt, da die Bibliothek ihrer ursprünglichen " volksbildnerischen" Zielsetzung gemäß weitgehend auf die Bedürfnisse der Musizierpraxis ausgerichtet war. Nach und nach gelangten einzelne Bände aus dem 18. Jh (Bücher und Notendrucke) sowie zahlreiche Titel aus dem 19. Jh durch Schenkungen und Nachlässe mehr zufällig in die Bibliothek. Ein gezielter Ankauf, soweit es die Etatmittel erlaubten, begann erst nach 1960 mit der Einrichtung der Sondersammlung " Mannheimer Schule", d. h. mit der Dokumentation der Musik am Hofe des Kurfürsten Carl Theodor von der Pfalz in Mannheim (1743-1778). Durch zusätzliche private Unterstützung konnten besonders wertvolle und seltene Musikdrucke erworben werden. Seit den siebziger Jahren ist auch die Mannheimer Musikgeschichte ab 1800 in die Sammeltätigkeit einbezogen. Hier werden neben Werken von Mannheimer Komponisten u. a. auch Notendrucke aus historischen Mannheimer Musikverlagen gesammelt. Seit 1980 ist eine Sondersammlung " Komponistinnen" im Aufbau. 1982 gelangten durch eine Stiftung alte Musiklexika und andere Fachliteratur des 19. Jhs aus dem Nachlaß eines Musikers in die Bibliothek.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek hat einen geschätzten Altbestand von 881 Bdn (Musikalien und Bücher) bei einem Gesamtbestand von ca. 43.300 Medieneinheiten. Exakte Zahlen lassen sich nur für die Sondersammlungen angeben. Auf die Sondersammlung " Mannheimer Schule" entfallen 35 Notendrucke und 3 Bücher aus dem 18. Jh sowie 41 Notendrucke und 5 Bücher aus dem frühen 19. Jh, auf die Sondersammlung " Mannheimer Musikgeschichte ab 1800" 14 Notendrucke aus dem späten 18. Jh sowie 100 Notendrucke und 10 Bücher aus dem 19. Jh. Ein kleiner Sonderbestand von frühen Mozartdrucken enthält 26 Titel (5 aus dem 18. Jh und 21 aus dem frühen 19. Jh). Die Sondersammlung " Komponistinnen" enthält 81 Notendrucke und Bücher aus dem 19. Jh. Der Allgemeinbestand umfaßt 5 Musikdrucke und 11 Bücher aus dem 18. Jh und ca. 450 Musikalienbände sowie 100 Bücher aus dem 19. Jh.

2.2 Die Musikdrucke des 18. Jhs beinhalten in der Hauptsache Werke von Komponisten der " Mannheimer Schule" in Erst- und Frühdrucken, darunter Rara und Rarissima. Es handelt sich im wesentlichen um Kammer- und Orchestermusik in Stimmendrucken. Die Bücher aus dem späten 18. und frühen 19. Jh umfassen musiktheoretische und musikästhetische Schriften, Opernlibretti und Musiklexika. Die zwischen 1800 und ca. 1850 erschienenen Musikdrucke enthalten vor allem Klaviermusik, Vokalmusik (Opernarien, Lieder, Duette) und Klavierauszüge aus Opern, daneben Orchester- und Kammermusik. Die nach 1860 erschienenen Noten (Besetzungen und Gattungen wie oben beschrieben) und Bücher (Musikgeschichte, Musiktheorie, Musikpädagogik, Instrumentenkunde, Biographien, Zeitschriften) sind, soweit es sich nicht um Rara handelt, in den Freihandbestand integriert und entleihbar.

3. KATALOGE

Sonderkataloge

Mannheimer Schule

[Alphabetischer Katalog in Zettelform]

Mannheimer Musikgeschichte ab 1800

[Alphabetischer Katalog in Zettelform]

Katalog " Komponistinnen"

[alphabetisch, in Zettelform]

Die Bestände sind nicht im Zentralkatalog Baden-Württemberg nachgewiesen.

Die Musikdrucke des 18. Jhs sind zum überwiegenden Teil im Répertoire international des sources musicales (RISM), Reihe A/I " Einzeldrucke vor 1800" (Nachtragsbände) verzeichnet.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Wendling, Will: 60 Jahre Mannheimer Musikbücherei. In: Mannheimer Hefte (1974) S. 89-98

Höft, Brigitte: Musikbibliothekarische Städteportraits: Mannheim. In: Forum Musikbibliothek (1984) S. 118-138

Höft, Brigitte: Eine Musikbibliothek feiert ihr siebzigjähriges Bestehen. Die Musikbücherei der Stadt Mannheim. In: Öffentliche Bibliotheken in Baden-Württemberg. Stuttgart 1985, S. 16-22

Höft, Brigitte: 75 Jahre Städtische Musikbücherei. Mannheim 1989

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Komponistinnen. Schriften, Noten, Tonträger. Ein Führer durch die Sondersammlung der Stadtbücherei Mannheim. Mannheim 1989

Musikalische Erstausgaben und frühe Drucke aus dem Besitz der Musikabteilung der Stadtbücherei Mannheim. Mannheim 1975

Wolfgang Amadeus Mozart. Schriften Schallplatten Noten - Bilddokumente. Ein Führer durch die Sondersammlung der Stadtbücherei Mannheim. 4. Aufl. Mannheim 1984

Stand: April 1989

Brigitte Höft


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.