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Stadtkirchen- und Ephoralbibliothek

Adresse. Herderplatz 8, 99402 Weimar [Karte]
Telefon. (03643) 85 15 18
Telefax. (03643) 85 15 19

Unterhaltsträger. Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Weimar
Funktion. Spezialbibliothek. Sammelgebiet. Theologie.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nach Vereinbarung.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche Anmeldung erforderlich. Vom Hauptbahnhof Fußwegnähe (ca. 15 Minuten). A 4 (E 40), Ausfahrt Weimar. Parkmöglichkeiten in der Nähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Im Jahre 1253 wird erstmals ein Pfarrer zu St. Peter in Weimar erwähnt. Bis zur Reformation stellte der Deutsche Ritterorden die Pfarrer für die Stadtkirche. Mit der Reformation wurde diese Kirche, die nach der Beisetzung Johann Friedrichs des Großmütigen 1554 ein Jahrhundert lang die Grabstätte der Weimarer Herzöge war, zum religiösen Mittelpunkt der Stadt. 1735/45 erfolgte der barocke Umbau der mittelalterlichen Stadtkirche nach Plänen von Johann Adolf Richter (1682-1768). Von 1776 bis 1803 war Johann Gottfried Herder (1744-1803), Generalsuperintendent des Herzogtums Sachsen-Weimar und Oberhofprediger, an der Stadtkirche als Pastor primarius tätig, er liegt in der Kirche begraben (" Herderkirche").

1.2 Nachdem die Kirche am 9. Februar 1945 in großen Teilen zerstört worden war, fand am 14. Juni 1953 die Wiedereinweihung des neuerstandenen Bauwerkes statt. Auch für die Bibliothek bedeutete dieses Datum einen Neubeginn. Den Grundstock der Superintendentur- bzw. Ephoralbibliothek, die 1952/53 im Auftrag des Superintendenten Ingo Braecklein (*1906) durch die Lehrerin i. R. Eva Schmidt (1897-1988) aufgebaut wurde, bildeten die Reste der alten, ehemals im Gewölbe über der heutigen Taufkapelle aufbewahrten Kirchenbibliothek, die schon für das 16. Jh bezeugt ist. " Ungenutzt und unbekannt" hatten sie ihr Dasein in einem Schrank im Nebenraum des Gemeindesaals gefristet.

1.3 Die Geschichte der Kirchenbibliothek ist mangels aussagefähiger Quellen nur unvollkommen zu erhellen. Einen Hinweis auf die frühe Existenz einer Kirchenbibliothek könnten die beiden mit der Einbandprägung " WEIMAR 1584" versehenen Bände der Opera des Augustinus bedeuten, die 1569 bei Froben in Basel erschienen. Als eigentliches Gründungsdatum der Bibliothek gilt jedoch das Jahr 1613, als das Vermächtnis des Superintendenten Antonius Probus (1539-1613) in Kraft trat. Er übereignete der Stadtkirche seine Büchersammlung, die einen rühmlichen Vorrat an z. T. seltenen theologischen Schriften enthielt. Im Bestand weisen noch Bände mit Initialen wie M[agister] A[ntonius] P[robus] S[tolbergiensis] in Verbindung mit Jahreszahlen (1575, 1586, 1589, 1591) auf diesen Vorbesitzer hin.

1.4 Die Bibliothek der Stadtkirche zählte, als der Bibliotheksreisende Hirsching ( s. u. 4.2) sie 1786 zur Zeit Herders besuchte, etwas über 1000 Bde und stand unter der Aufsicht eines Gymnasiallehrers. Sie enthielt " außer einigen Handschriften ... verschiedene seltene Bibelausgaben und eine artige Sammlung von Kirchenvätern", darunter viele alte und seltene Schriften. Doch scheint sie nicht weiter ergänzt worden zu sein, denn 1875 umfaßte sie nach Petzholdt (Adressbuch, 1875, S. 411) " 1000 u. ein paar Hundert Bde". Im 19. Jh wandelte sich die Stadtkirchenbibliothek in eine Ephoralbibliothek, später findet sich auch die Bezeichnung " Evangelisch-Lutherische Superintendentur-Bibliothek Weimar".

1.5 Über Bestandsreduktionen in den folgenden Jahren liegen keine Angaben vor. 38 Bde, die Drucke mit Erscheinungsjahren zwischen 1509 und 1756 enthielten, gelangten nach 1892 an die Herzogliche Bibliothek Weimar (jetzt: Herzogin Anna Amalia Bibliothek; s. Eintrag dort, 1.22), wo sie noch heute unter der Signatur " St[adt]k[irchenbibliothek]" aufbewahrt werden. 1893 befanden sich in der Stadtkirche " nur die unbedeutenden Überreste einer früheren Bibliothek des geistlichen Ministeriums", wie dem Adressbuch der Deutschen Bibliotheken (S. 361) für 1893, wohl nicht ganz zutreffend, gemeldet worden war.

1.6 Nach 1945 kamen die aus den vier Weimarer Oberschulen ausgesonderten Bestände an theologischer Literatur hinzu, die durch den damaligen Oberbürgermeister Hermann Buchterkirchen (1906-1983) der Kirchgemeinde Weimar übereignet wurden. Stempel wie " Sophienstift Weimar", " Großherzogl. Volksschullehrerseminar zu Weimar", " Bibliothek des Wilhelm-Ernst-Gymnasiums" und " Großherzogl. Realgymnasium zu Weimar" begegnen in den Bänden. Schenkungen des Probstes Richard Gustav Kade (1879-1950) und des Architekten und Kunsthistorikers Hermann Weidhaas (1903-1978) führten der Bibliothek Werke des 20. Jhs zu.

1.7 Eva Schmidt richtete die Superintendentur-Bibliothek neu ein, von 1953 bis 1986 waren regelmäßig Erwerbungen zu verzeichnen (1132 Titel). Die Gliederung des Bestandes erfolgte in fünf Hauptgruppen: Systematische Theologie, Exegetische Theologie (Altes Testament, Neues Testament, Biblische Archäologie, Philologia sacra, Biblische Lexika), Praktische Theologie (Predigten, Andachtsbücher, Agenden und Gebetbücher, Gesangbücher), Historische Theologie und Non-Theologica (Dichtung, Geschichte, Pädagogik, Naturwissenschaften, Philosophie).

1.8 Die größte Kostbarkeit der Bibliothek sind zwei Chorbücher vom Ende des 15. Jhs und aus dem ersten Drittel des 16. Jhs. Die beiden Handschriften stammen aus der Wittenberger Schloßkirche, sie kamen mit der Bibliothek des Herzogs Johann Friedrich des Großmütigen 1547 nach Weimar, gelangten aber von dort nicht mit nach Jena. Vermutlich dienten sie zum gottesdienstlichen Gebrauch. Von 1928 bis 1954 befanden sie sich als Leihgaben in der Universitätsbibliothek Jena. Als mit der Einrichtung der Ephoralbibliothek die Bedingungen für eine sachgemäße Unterbringung geschaffen worden waren, kehrten sie an ihren angestammten Platz zurück.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Angaben sind als vorläufig anzusehen. Genauere Angaben werden erst nach der Neuerfassung aller Bestände vorliegen, die gegenwärtig erfolgt.

2.2 Die Bibliothek umfaßt etwa 5000 Bde. Davon gehören 1625 Bde (32,1 Prozent) zum historischen Bestand: aus dem 16. Jh 66 Bde (4,1 Prozent), aus dem 17. Jh 74 (4,5 Prozent), aus dem 18. Jh 169 (10,4 Prozent) und aus dem 19. Jh 1316 (81 Prozent). Hiervon sind 1504 Bde deutschsprachig (92,6 Prozent), 66 in Latein (4,1 Prozent), 5 in Französisch, einer in Englisch und 49 (3 Prozent) in sonstigen Sprachen.

Systematische Übersicht

2.3 In der Gruppe Geschichte, Kirchengeschichte, Biographien sind 331 Bde verzeichnet (20,4 Prozent; 16. Jh 20, 17. Jh 7, 18. Jh 24, 19. Jh 280), darunter das Colloquium Altenburgense de Articulo Iustificationis (Jena 1570), Veit Ludwig von Seckendorffs Commentarius historicus et apologeticus de Lutheranismo (Leipzig 1694), die durch Johann Georg Lairi(t)z (1647-1716) an die Kirche im Januar 1704 gegebene Concordia (Leipzig 1703), Ernst Salomon Cyprians Abgetrungener Unterricht von kirchlicher Vereinigung der Protestanten (Frankfurt und Leipzig 1722), ein Sammelband über die Salzburger Emigranten (1732/34) und Das neueste Von denen Saltzburgischen Emigrationsactis (Frankfurt und Leipzig 1732). Hinzu kommen Georg Friedrich Seilers Kurzer Inbegriff der Kirchengeschichte des neuen Testamentes (Erlangen 1777) sowie Johann Georg Rosenmüllers Kirchengeschichte des 18. Jhs (Erlangen 1777).

2.4 Ein weiterer Sammelband enthält Theodore Bezas Icones virorum illustrium, cum emblematibus (Genf 1580), Ernst von Mansfelds Oratio Continens Historiam Henrichi I. Saxonis (Frankfurt a. M. 1580) mit einer Widmung von Egidius Salius an Antonius Probus, sowie Reinhold Heidensteins De bello Moscovitico quod Stephanus Rex Poloniae gessit commentariorum libri VI (Basel 1588). Von Generalsuperintendent Carl Büchsel stammen die anonym erschienenen Erinnerungen aus dem Leben eines Landgeistlichen (Berlin 1861).

2.5 Die Gruppe Bibeln und exegetische Schriften zählt 200 Bde (12,3 Prozent; 16. Jh 8, 17. Jh 7, 18. Jh 25, 19. Jh 160), darunter von Luther Das newe Testament (Wittenberg 1553), Die Propheten alle deudsch (Erfurt 1557) und Daß ander Teil des Alten Testaments (Erfurt 1559) sowie eine Plantin-Bibel (Antwerpen 1590; Einband: MGNA 1594). Die silberbeschlagene, vom Weimarer Bürgermeister Jacob Schröder (1529-1612) gestiftete Wittenberger Bibel von 1606, die bei der Zerstörung der Stadtkirche am 9. Februar 1945 auf dem Altar lag und " bis zur Unkenntlichkeit" zertrümmert wurde, wurde 1953 wieder instandgesetzt. Eine weitere Wittenberger Bibel von 1696 enthält ein Exlibris des Poeten und Hofadvokaten Johann Kristof Lorber, der sie am 16. Januar 1697 der Jakobskirche stiftete. Vorhanden sind auch 2 Endter-Bibeln (Nürnberg 1700 und 1703), Die Weimarische kleine Bibel (Weimar 1702) sowie eine Leipziger Bibel von 1707, die einen Eintrag von dem Medicus Johann Ludwig Neuenhahn enthält.

2.6 Die Gruppe der Gesang- und Gebetbücher, Gebetstexte und Musikalien umfaßt 242 Bde (14,8 Prozent; 17. Jh 47, 18. Jh 65, 19. Jh 130), darunter ein Neu vermehrtes Weimarisches Gesangbuch (Weimar 1762) und verschiedene Ausgaben von Herders Neuvermehrtem Weimarischen Gesang-Buch (Weimar 1778), außerdem Gesangbücher der Orte Altenburg, Bern, Dresden, Hildburghausen, Hirschberg, Meiningen und Sorau. Vorhanden sind darüber hinaus Johann Caspar Wetzels Historische Lebensbeschreibungen der berühmten Liederdichter (Herrnstadt 1724), von Stadtkantor und Chordirektor Johann Matthäus Rempt ein Vierstimmiges Choralbuch zum Kirchen- und Privatgebrauche (Weimar 1799) sowie Die Orgelbau-Kunst nach einer neuen Theorie dargestellt (Weimar 1833) von Johann Gottlob Töpfer (1791-1870), der von 1817 bis 1870 Musiklehrer, später Professor der Musik am Großherzoglichen Seminar sowie Stadtorganist war.

2.7 In der Gruppe Theologie sind 193 Bde erfaßt (11,9 Prozent; 16. Jh 30, 17. Jh 6, 18. Jh 3 und 19. Jh 154). Vorhanden sind eine Erasmus-Ausgabe von Hieronymus' Epistola (Bd 3 und 4, Basel 1516), die Confessio Odder Bekantnus des Glaubens etlicher Fürsten vnd Stedte ... zu Augspurg (Wittenberg 1530) nebst der Apologia der Confessio (Wittenberg 1531) sowie Lactanz' Divinarum Institutionum libri septem (Paris 1545). Von den Lutherausgaben des 16. Jhs sind Bände der Jenaer Ausgabe in Deutsch (Bd 3 sowie 5 bis 7, 1560-1562) und Latein (Bd 2 bis 4, 1557-1558) vorhanden. Die Wittenberger Ausgabe (1569-1583) stammt aus dem Vorbesitz von Antonius Probus, von der Eislebener Ausgabe ist nur Bd 1 (1564) überliefert.

2.8 Im Bestand sind auch John Pearsons Vindiciae Epistolarum S. Ignatii (Cambridge 1672), das durch ein kaiserliches Reichs-Hofrats-Conclusium veranlaßte Glaubensbekenntniß (Halle 1779) von Carl Friedrich Bahrdt, Johann Salomon Semlers Antwort auf das Bahrdische Glaubensbekenntnis (Halle 1779), Ludwig Hüffells Über das Wesen und den Beruf des evangelisch-christlichen Geistlichen (Giessen 1835) sowie Franz Hermann Reinhard von Franks Die Theologie der Concordienformel (Erlangen 1858-1865). Mit mehreren Titeln vertreten sind Karl Haase ( z. B. Evangelisch-protestantische Dogmatik, Leipzig 1860) und Johann Friedrich Röhr. Die Gruppe Predigten und Erbauung enthält 166 Bde (10,2 Prozent; 16. Jh 2, 17. Jh einer, 18. Jh 6 sowie 19. Jh 157), darunter z. B. von Christian Scriver, Gottholds Zufälliger Andachten Vier Hundert (Helmstedt 1701) und Christlicher Familientempel (Hildburghausen und New York 1832).

2.9 Zur Philosophie sind 96 Bde im Bestand (5,9 Prozent; 16. Jh einer, 18. Jh 3 sowie 19. Jh 92), u. a. Bernhard Nieuwentyt, Erkänntnüß der Weißheit, Macht und Güte des Göttlichen Wesens (Frankfurt und Leipzig 1732; mit einer Vorrede von Christian Wolff), Jakob Friedrich Abel, Philosophische Untersuchung über die Verbindung der Menschen mit Höhern Geistern (Stuttgart 1791) sowie Franz Volkmar Reinhard, System der christlichen Moral (Reutlingen 1813-1817). Von dem Jenaer Archidiakon Constantin Ackermann liegt vor Das Christliche im Plato und in der Platonischen Philosophie (Hamburg 1835). Vorhanden sind Friedrich Schleiermachers Literarischer Nachlaß. Zur Philosophie (Berlin 1835-1838) und Karl Christian Friedrich Krauses Kritik von Fr. Schleiermacher's Einleitung Seiner Schrift: Der christliche Glaube (Göttingen 1843) sowie dessen Ergebniss der Kritik der religionsphilosophischen Lehren Jacobi's und Bouterwek's (Göttingen 1843). Von Wilhelm Gass liegt vor die Geschichte der christlichen Ethik (Berlin 1886-1891). Von einem thüringischen Landpfarrer stammt der Titel Zur bäuerlichen Glaubens- und Sittenlehre (Gotha 1895). Rudolf Eucken ist mit zahlreichen Schriften vertreten.

2.10 Die Gruppe Sprache, Literatur und Kunst enthält 64 Bde (3,9 Prozent; 16. Jh 2, 17. Jh 4, 18. Jh 24 sowie 19. Jh 34). Anzuführen sind hier u. a. neben Werken von Gellert und Klopstock Nicodemus Frischlins Opera poeticorum. Pars scenica (Straßburg 1612) sowie Aischylos' Vier Tragödien (Hamburg 1802; mit 16 Kupfern). Ferner liegen vor August Friedrich Ernst Langbein, Gedichte (Leipzig 1820) sowie Heinrich Meyer, Ueber die Altar-Gemälde von Lucas Cranach in der Stadt-Kirche zu Weimar (Weimar 1813). Die nach 1953 neu begonnene Gruppe der " Herderiana" mit Schriften von und über Herder zählt bisher 42 Bde (2,6 Prozent; 19. Jh), darunter z. B. Sämmtliche Werke (Stuttgart und Tübingen 1827-1830), Herders Leben (Karlsruhe 1822), und das vom Vorstand der Weimarischen Liedertafel herausgegebene Weimarische Herder-Album (Jena 1845).

2.11 In der Gruppe Kirchenrecht, Liturgik sind 48 Bde enthalten (3 Prozent; 16. Jh 3, 17. Jh 2, 18. Jh 13 sowie 19. Jh 30), u. a. Herzog Heinrichs Agenda (Frankfurt a. M. 1548), die Mecklenburgische Kirchenordnung (Wittenberg 1552), ein Vollständiges Kirchen-Buch (Leipzig 1697), Gottlieb Gerhard Titius' Probe Des Deutschen Geistlichen Rechts (Leipzig 1709) sowie Friedrich Teuschers Handbuch des evangelischen Kirchenrechts im Großherzogthume Sachsen-Weimar-Eisenach (Neustadt/Orla 1848).

2.12 Erwähnung in der Gruppe Pädagogik, Schul- und Unterrichtswesen (31 Bde, 1,9 Prozent; 18. Jh einer sowie 19. Jh 30) verdient vor allem Johannes Falks Vater unser in Begleitung von Evangelien und uralten christlichen Chorälen (Weimar 1822) und dessen Anhang mit einer kurzen Geschichte der " Gesellschaft der Freunde in der Not zu Weimar, zum Besten eines von den Kindern selbst zu erbauenden Bet- und Schulhauses". Vom Direktor der Bürgerschule Ernst Ludwig Schweitzer liegt vor die Methodik für Elementarlehrer oder Wegweiser auf den Unterrichtsfeldern der Volksschule (Zeitz 1833).

2.13 In der Gruppe Naturwissenschaften, Geographie, Sonstiges sind 22 Bde enthalten (1,4 Prozent; 18. Jh 2, 19. Jh 20), u. a. das Hauptwerk des Orientalisten Hadrian Reland, Palaestina ex monumentis veteribus illustrata (Nürnberg 1716) und David Livingstones Missionsreisen und Forschungen in Süd-Afrika (Leipzig 1858). Unter den Nachschlagewerken (24 Bde, 1,5 Prozent; 19. Jh) sind erwähnenswert Johann Michael Mehligs Historisches Kirchen- und Ketzer-Lexicon (Chemnitz 1758) und ein von Daniel Schenkel herausgegebenes Bibel-Lexikon (Leipzig 1869-1871).

2.14 Unter den Zeitschriften (166 Bde, 10,2 Prozent; 18. Jh 3, 19. Jh 163) finden sich u. a. das Magazin von Fest-, Gelegenheits- und anderen Predigten und kleineren Amtsreden (1827), die Weimarische Zeitung (1839-1859; lückenhaft) sowie die Deutsch-evangelischen Blätter (Jg. 5-31, 1878-1906; unvollständig).

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform; nach hauseigenen Regeln; unvollständig]

Systematischer Katalog

[in Zettelform; 5 Sachgruppen]

Systematischer Katalog. Stadtkirchen- und Ephoralbibliothek in Weimar [Aktenordner; 5 Sachgruppen]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Stadtkirchen- und Ephoralbibliothek. Memorandum zur Geschichte der beiden Weimarer Chorbücher A und B. Weimar, den 29. November 1979. Von Dr. Eva Schmidt, Leiterin der Ephoralbibliothek

4.2 Darstellungen

Juncker, Christian: Discours von den in den Chur- und Fürstl. Sächs. Landen Zeithero befindlichen und bekandten öffentlichen Bibliothequen. Eisenach 1709 [zur Bibliothek S. 20]

Hirsching, Friedrich Karl Gottlob: Versuch einer Beschreibung sehenswürdiger Bibliotheken Teutschlands. Bd 1. Erlangen 1786 [zur Bibliothek S. 231]

Jahrbuch der Deutschen Bibliotheken 1 (1902) S. 63 [zur Übernahme von Beständen der Stadtkirchenbibliothek durch die Großherzogliche Bibliothek Weimar]

Schmidt, Eva: Liturgische und historische Zeugnisse aus Weimarer Kirchen. Bericht über die Ausstellung in der Stadtkirche zu St. Peter und Paul in Weimar vom 8.-22. Juli 1975. In: Tausend Jahre Kirche in Weimar. Beiträge zur Geschichte des kirchlichen Lebens anläßlich der 1000-Jahr-Feier der Stadt Weimar. 2. überarb. Aufl. Berlin 1980, S. 69-71

Engelmann, Barbara: Ephoralbibliothek. In: Gitta Günther, Wolfram Huschke und Walter Steiner (Hrsg.): Weimar, Lexikon zur Stadtgeschichte. Weimar 1993, S. 107

Stand: September 1997

Felicitas Marwinski


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.