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Bibliothek der Städtischen Museen im Stadtmuseum Göhre

Adresse. Markt 7, 07743 Jena [Karte]
Telefon. (03641) 44 32 45 und 44 32 75
Telefax. (03641) 44 32 45

Unterhaltsträger. Stadt Jena
Funktion. Spezialbibliothek.
Sammelgebiete. Literatur zur Geschichte der Stadt und der Universität Jena, Jenaer Drucke.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nach Vereinbarung während der Öffnungszeiten des Museums: Dienstag bis Freitag 10-17 Uhr, Mittwoch 10-18 Uhr. Leihverkehr: DLV über ThULB.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Vom Westbahnhof Fußwegnähe (ca. 15 Minuten) in Richtung Markt. A 4 (E 40), Ausfahrt Jena-Lobeda.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Jenaer Stadtmuseum befindet sich seit der Wiedereröffnung 1987 in der " Göhre" am Markt, deren Name sich von ihrem letzten Besitzer, dem Weinhändler und Restaurateur Paul Göhre, herleitet. Das Gebäude, dessen Keller aus dem 13. Jh stammen, wurde 1319 erstmals als Marktmühle urkundlich erwähnt. Die Gründung des Museums im Jahre 1901 ist der Initiative des Kunsthistorikers Paul Weber (1868-1930) zu verdanken, der bis zu seinem Tod das Regionalmuseum leitete. Es baut auf dem Grundstock der Sammlung des Lithographen Max Hunger (1849-1922) auf, deren " 800 Nummern Jenensia" zum Preis von 7000 Mark angekauft wurden.

1.2 In den folgenden drei Jahrzehnten brachte Weber mit großem Engagement eine durch Kauf, durch Tausch mit Institutionen (z. B. mit der Universitätsbibliothek Jena und dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg), durch Rettungsaktionen aus Abrißhäusern und durch Geschenke aus der Bevölkerung eine knapp 25.000 Bestandseinheiten umfassende Sammlung zustande. Als typisches Regionalmuseum waren seine Sammlungsschwerpunkte neben kunsthistorisch wertvollen Objekten auch alle Bereiche der Kulturgeschichte, besonders Volkskunde, Militaria zur Schlacht bei Jena (1806) und Materialien zur Jenaer Universitätsgeschichte. Der Aufbau einer Sammlung von Topographien Jenas und seiner Umgebung, von Karten und Porträts wurde ergänzt durch Auftragswerke an zeitgenössische Künstler und Photographen. Das Museum wurde 1903 im neuerbauten Gebäude der Stadtkasse in der Weigelstraße untergebracht.

1.3 Nach Webers Tod führte die Kunsthistorikerin Hanna Stirnemann (*1899) das Museum in seinem Sinn weiter. Vor allem wegen ihrer Ausstellungen zur modernen Kunst wurde sie mehrfach angegriffen und 1935 schließlich aus rassischen Gründen entlassen. Danach übernahm der Pädagoge Werner Meinhof (1901-1940) die Leitung beider Häuser. Ihm folgte 1943 der Gewerbelehrer Oskar Schmolitzky (1893-1978), der das Museum zunächst ehrenamtlich leitete. Seiner umsichtigen Vorsorge und der Auslagerung wichtiger Bestände ist es zu verdanken, daß etwa ein Sechstel des Gesamtbestandes (4000 Exposita) bei der Vernichtung beider Museumsgebäude durch Bomben am 19. März 1945 gerettet werden konnten.

1.4 Im Jahre 1990 übernahm der Museologe Holger Nowak die Leitung der Städtischen Museen. 1992 wurde der Umbau der Neuen Göhre mit zwei Ausstellungsetagen und Sammlungsräumen abgeschlossen. Die ständige stadtgeschichtliche Ausstellung wurde um den Zeitraum von 1850 bis 1914 erweitert. Das Museum, vor knapp 100 Jahren als zeittypische Schausammlung eingerichtet, präsentiert heute eine selbstführende Ausstellung, die versucht, neben Informationsinseln vor allem mit Interieurs das Interesse der Besucher zu wecken.

1.5 In der Ausstellung findet die Jenaer Druck- und Verlagsgeschichte besondere Beachtung, da die Stadt von der Mitte des 16. Jhs bis zur Mitte des 18. Jhs zu den bedeutenden Zentren der Buchproduktion gehörte. So ist die Buchdruckerei von Christian Rödinger, in der von 1555 bis 1558 die deutsche und von 1556 bis 1558 die lateinische Jenaer Lutherausgabe gedruckt wurde, ein Schwerpunkt in der Ausstellungsetage " Jena von der Reformation bis zum Dreißigjährigen Krieg". Im Ausstellungsabschnitt zum klassischen Jena werden im Rahmen einer " Lesebibliothek" Einblicke in die Bibliotheksgeschichte am Beispiel des späten 18. Jhs gegeben und Informationen zum Druck- und Verlagswesen dieser Zeit sowie zur Allgemeinen Literatur-Zeitung, dem damals einflußreichsten Rezensionsorgan, vermittelt.

1.6 Zugleich mit der Museumsgründung wurde mit dem Aufbau einer Bibliothek begonnen, die u. a. auch eine Sammlung historisch wertvoller Bestände enthält und als Präsenzbibliothek genutzt werden kann. Besonderer Wert wurde auf die Erwerbung von Kleinschrifttum und Gelegenheitsschriften zur Jenaer Stadt- und Universitätsgeschichte gelegt. Der Bestand wird laufend antiquarisch ergänzt, Schwerpunkte der Erwerbung sind das 19. und 20. Jh.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Bibliothek enthält etwa 20.000 Bde, der an den Regalen ausgezählte historische Bestand umfaßt 1018 Bde (5,1 Prozent; davon 16. Jh 34, 3,4 Prozent; 17. Jh 81, 8 Prozent; 18. Jh 172, 16,8 Prozent; 19. Jh 731, 71,8 Prozent).

2.2 860 Bde (84,4 Prozent) liegen in deutscher Sprache vor (16. Jh 23, 17. Jh 41, 18. Jh 109, 19. Jh 687) und 140 Bde (13,8 Prozent) in Latein (16. Jh 11, 17. Jh 39, 18. Jh 59, 19. Jh 31). Hinzu kommen 4 Bde in Englisch, 7 Bde in Französisch und 7 Bde in weiteren Sprachen.

Systematische Übersicht

2.3 Die thematischen Schwerpunkte der Museumsarbeit bestimmen die Struktur der standortgebundenen Systematik. An erster Stelle steht die Literatur zur Stadtgeschichte Jenas und über Jenaer Persönlichkeiten. Zusammen enthalten die beiden Gruppen 287 Bde (28,2 Prozent; 16. Jh einer, 17. Jh 8, 18. Jh 31, 19. Jh 247), darunter Titel wie Warhafftiger Bericht, wie ... Hertzog Johans Friedrich der Elter ... von dieser Welt abgeschieden (Jena: Rödinger 1554), die Pollicey und Landtsordenung von 1556 oder die von Herzog Johann Wilhelm von Sachsen erlassene Erneuerte Verordnung, Wie es hinführo in der Jenaischen Landes-Portion Bey Verlöbnüssen, Hochzeiten, Kind-Taufften, Begräbnüssen und andern Zusammenkünfften gehalten ... werden soll (Eisenach, 1715). Vorhanden sind die Stadtgeschichten von Adrian Beier, Albin von Wette, Johann Christoph Mylius, Johann Ernst Basilius Wiedeburg, Alexander Ferber und Johann Adolph Leopold Faselius. Auf Jena als Residenzstadt (1672-1690) nimmt die Geschichte der erloschenen Herzoglichen Jenaischen Linie Herzog Bernhards II. zu Sachsen, Jena etc. und dessen Sohn Johann Wilhelm (Jena 1828) Bezug.

2.4 Jena gehörte im 16., 17. und 18. Jh zu den bedeutendsten Druck- und Verlagsorten Deutschlands. Unter den frühen Gelegenheitsschriften befinden sich die Exequiae funeris clarissimi poetae Ioannis Stigelij von Friedrich Videbrand (Jena: Ritzenhayn 1562), die Euphemiai in Coronam Lauream Dn Casparis Wagneri (Jena: Steinmann 1597), die Decas propemtica (Jena: Steinmann 1601) und die Danksagung an Urban Hantscnn (Eucharisticon, Jena: Weidner 1614) von Christoph Höflich sowie eine der frühesten Zeitschriften unterhaltend-belehrenden Inhalts, Monatliche Nutz-spielende Lust-Fragen Zu Gelehrter und Ungelehrter sonderbarer Ergetzung (1692).

2.5 Das Saaletal, die Umgebung Jenas, Kahla und die Leuchtenburg betreffen z. B. die Unterhaltungen auf einer Reise von und nach Naumburg an der Saale ... (Leipzig 1828) von Carl Friedrich Göschel. Das in der Nähe Jenas gelegene Vierzehnheiligen in Thüringen (Apolda 1858) wurde von Eduard Bohn beschrieben. Unter den Dichtungen, die sich mit " Saal-Athen" (Jena) befassen, sind die Lyrische Muse von der Saale (Jena 1759) von Jonas Christian von Rettberg, Blumen von der Saale (Jena 1828) von Friedrich Begemann u. a.

2.6 Persönlichkeiten mit Bezug zu Jena sind (auto)biographisch oder mit ihren Werken vertreten. Der Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832 (Berlin 1833-1834), hrsg. von dem Weimarer Bibliothekar Friedrich Wilhelm Riemer, wurde im " Lesezirkel von Fr. Frommann" gelesen. Ferner finden sich Schiller mit Denkwürdigkeiten und Bekenntnisse (Leipzig 1854), Ludwig Tieck als Übersetzer von Cervantes' Leben und Thaten des scharfsinnigen Edlen Don Quixote von la Mancha (Berlin 1799-1810), Johann Diederich Gries (1775-1842) als Übersetzer von Torquato Tasso's Befreites Jerusalem (Jena 1837), der Schriftsteller und Übersetzer Karl Ludwig von Knebel (1744-1834), die Malerin Louise Seidler (1786-1866), Fritz Reuter (1810-1874) und der Buchhändler Friedrich Johann Frommann (1797-1886).

2.7 Das Schrifttum zur Universität Jena, zur Burschenschaft und zum Studentenwesen umfaßt 131 Bde (12,9 Prozent; 16. Jh 5, 17. Jh 12, 18. Jh 10, 19. Jh 104), darunter Gedächtnisreden und -predigten über Fichte (1762-1814), Jakob Friedrich Fries (1773-1843), Heinrich August Schott (1780-1836), Johann Wolfgang Döbereiner (1780-1849), Friedrich Gottlob Schulze-Gävernitz (1795-1860) u. a. Martin Schmeizel verfaßte die Anleitung zur Academischen Klugheit (Jena 1731). Weitere Beispiele für Universitätsschriften sind Drey Vorlesungen aus dem moralischen Institut des Herrn Kammerrath [Johann Ernst Basilius] Wiedeburg (Jena 1771), Über Wesen und Werth der allgemeinen Studien (Jena 1863) von Karl Hermann Scheidler (1795-1866) sowie dessen Schrift Ueber die Abschaffung der Duelle unter den Studierenden (Jena 1829).

2.8 In der Sachgruppe Thüringen sind 106 Bde (10,4 Prozent; 16. Jh 5, 17. Jh 12, 18. Jh 2, 19. Jh 87) vorhanden. Zu nennen sind die Thüringische Chronik (Mühlhausen 1601) von Johann Becherer, die Antiquitates Regni Thuringici (Jena 1685) von Caspar Sagittarius und die Geschichte des Thüringischen Volkes (Hamburg 1827) von Karl Herzog.

2.9 Zur Religion und Kirchengeschichte liegen 114 Bde vor (11,2 Prozent; 16. Jh 22, 17. Jh 21, 18. Jh 44, 19. Jh 27), darunter ein illustriertes Exemplar der Kurfürsten-Bibel (Nürnberg: Endter 1736; Einband: J. E. M. 1761) und mehrere in Jena gedruckte Bibeln. Hinzu kommen weitere Gesang- und Gebetbücher aus dem 18. Jh. Von Luther sind u. a. Etliche Trostschrifften und Predigten, hrsg. von Georg Roerer (Jena 1554), und einzelne Bände seiner Werkausgaben im Bestand. Die Confessio fidei exhibita invictiss. imp. Carolo V. Caesari Aug. in Comitijs Augustae Anno 1530 liegt in einem Druck aus dem Jahr 1588 von Tobias Steinmann vor. Unterricht im Christenthume für Kinder von reiferem Alter (Jena 1777) von Christian Wilhelm Oemler ist eine Neuauflage der Schrift Die Religion Jesu, für Kinder und Unwissende (1767).

2.10 Die Gruppe Geschichte zählt einschließlich der Napoleonischen Zeit und der Befreiungskriege 128 Bde (12,5 Prozent; 16. Jh einer, 17. Jh 3, 18. Jh 5, 19. Jh 119). Vorhanden sind die Sächssische Chronica (Frankfurt a. M. 1585) von Cyriakus Spangenberg und die Historie Von der Evangelischen Ständte Protestation und Appellation (Jena 1705) von Johann Joachim Müller sowie das von Burchard Gotthelf Struve begründete und von Christian Gottlieb Buder fortgeführte Corpus Historiae Germanicae (Jena 1753). Unter den Erlebnisberichten über die Napoleonische Zeit sind Leben, Bildung und merkwürdiges Schicksal eines studierenden von Jena nach Kiel vom 13. Oct. bis Nov. 1806 fliehenden Mecklenburgers (Kiel 1807) von Heinrich Klockmann und Ansicht der Stadt Jena in den Octobertagen 1806 (Jena 1809) von Johann Traugott Leberecht Danz aufschlußreiche Zeitdokumente. Überdies liegt auch Schrifttum zur Militärgeschichte vor. Unter den historischen Zeitschriften befinden sich die in Gotha erscheinende Neue Schaubühne der vorfallenden Staats-, Kriegs- und Friedenshändel (Jg. 1767, Stück 1-14), begründet von Johann Christoph Adelung, und das seit 1772 in Erfurt gedruckte, von Wilhelm August Pistorius herausgegebene Unterhaltende Schauspiel nach den neuesten Begebenheiten des Staats, der Kirche, der gelehrten Welt und Naturreiches vorgestellt (Jg. 1782, 1.-16. Aufzug, und 1791, 1.-16. Aufzug).

2.11 Zu Staat, Recht, Politik sind 70 Bde nachweisbar (6,9 Prozent; 17. Jh 11, 18. Jh 30, 19. Jh 29), darunter einige Dissertationen. Zu erwähnen sind die Trancksteuer (Jena 1557), die Newe Hoffgerichts Ordnung (Jena 1566) und eine Policey und Landesordnunge zu wolfart, nutz und besten derselben Underthanen und Fürstenthumb bedacht (Jena 1589) von den Herzögen Friedrich Wilhelm und Johann zu Sachsen. Die Institutiones iurisprudentiae universalis (Jena 1757) von Joachim Georg Darjes und Die Cameral-Wißenschafften (Jena 1767) von Lorenz Johann Daniel Suckow sind ebenfalls im Bestand. Friedrich Gottlob Schulze zeichnete für die Deutschen Blätter für Wirthschaft und Nationalökonomie (Bd 1, 1843/48) verantwortlich. Die Frauenbewegung, mit der Beilage Parlamentarische Angelegenheiten und Gesetzgebung von Minna Cauer ist von Jg. 2 (1896) bis 7 (1901) vorhanden.

2.12 Die Gruppe Philosophie und Pädagogik umfaßt 61 Bde (6 Prozent; 17. Jh 4, 18. Jh 22, 19. Jh 35), darunter Nicolaus Reusners Symbolorum heroicorum liber singularis (Jena: Christoph Lippold 1608), die Carmina Matthaei Zimmermani (Jena 1611) und Erhard Weigels Specimen Deliberationis Mathematicae, Das ist: Rechenschafftliche Forschung, woher so viel Ungerechtigkeit und Boßheit ... komme? (Jena 1685). Unter den Autoren sind u. a. Joachim Georg Darjes, Johann August Heinrich Ulrich, Johann Heinrich Voigt (Erster Unterricht vom Menschen und den vornehmsten auf ihn sich beziehenden Dingen, Gotha 1794), Johann Georg Lenz, Jakob Friedrich Fries und Volkmar Stoy zu nennen. Über pädagogische Einrichtungen unterrichten Das Pädagogische Seminar zu Jena (Jena 1878) von A. Weilinger und andere Schriften. Vorhanden sich auch zahlreiche Unterrichtsbücher.

2.13 Zu Handwerk, Handel und Gewerbe sind 17 Bde im Bestand (1,8 Prozent; 17. Jh 7, 18. Jh einer, 19. Jh 9), darunter ein Sammelband mit Schriften des Juristen Adrian Beier jun. (1634-1712) zu Handwerksfragen. Unter ihnen finden sich Vom Schelten der Handwercker (1689) sowie ein Reisebuch für Handwerker (Berlin 1839). In der graphischen Sammlung sind gedruckte Gesellenbriefe (Kundschaften) und Verordnungen zur Handwerksgeschichte überliefert.

2.14 Die Literatur zur Kunst und zu Künstlern umfaßt 59 Bde (5,8 Prozent; 17. Jh einer, 18. Jh 11, 19. Jh 47). Vorhanden sind u. a. Der wohl anführende Mahler (Jena 1753) von Johann Melchior Croeker, Erste Gründe der bürgerlichen Baukunst (Jena 1763) und Erste Gründe der Kriegsbaukunst (Leipzig und Frankfurt a. M. 1769) von Lorenz Johann Daniel Suckow sowie Schola italica-pictura (Rom 1773) von Francesco Piranesi. Das Mappenwerk der Porträtsammlung Engravings from the works of the late Sir Thomas Lawrence ist mit Lücken vorhanden (London 1836-1844). Hinzuweisen ist auf eine Sammlung von etwa 2000 Museumskatalogen (20. Jh) zur Kunstgeschichte und über Thüringen.

2.15 Naturwissenschaften und Technik sind mit 29 Bdn schwach vertreten (2,8 Prozent; 17. Jh 2, 18. Jh 14, 19. Jh 13). Der Entwurf einer NaturLehre (Jena 1761) stammt von Lorenz Johann Daniel Suckow, Georg Lenz bezog sich in den Anfangsgründe(n) der Thiergeschichte (Jena 1783) auf Ausstellungstücke des im Jenaer Schloß aufgestellten Walchschen Naturalienkabinetts. Zur Botanik sind u. a. vorhanden die Flora Jenensis (Jena 1745) von Heinrich Bernhard Ruppius, das von David Dietrich herausgegebene Taschenbuch der Arzneigewächse Deutschlands (Jena 1838) und das Taschenbuch der Flora von Jena (Leipzig 1850) von Carl Bogenhard. Von Hermann Schäffer (1824-1900) sind die Erinnerungsblätter der Mathematischen Gesellschaft zu Jena (Bd 1-6, 1859-1882) im Bestand.

2.16 Von medizinhistorischem Interesse ist die Wiederhohlte Anordnung, Was nach Anleitung der 1680. publicirten Pest-Ordnung ... von denen Obrigkeiten und Gerichten ... in Acht zu nehmen (Eisenach 1683) von Herzog Johann Georg zu Sachsen (Jena 1683). Die dokumentierte Literatur schließt die Praxis gnonomica (Jena 1703) von Georg Michael und die Beschreibung Gemeinnütziger Maschinen (Jena 1784) von Georg Christoph Schmidt ein.

2.17 Unter den Lexika, Nachschlagewerken und Sammelwerken (16 Bde; 18. Jh 2, 19. Jh 14) sind Johann Hübners Neu-vermehrtes und verbessertes Reales Staats-, Zeitungs- und Conversations-Lexicon (Regensburg 1748) und seine Kurtze(n) Fragen Aus der Neuen und Alten Geographie Biß auf gegenwärtige Zeit (Leipzig 1718). Die Bibliothek besitzt eine Sammlung von etwa 80 Karten (18. und 19. Jh).

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform, nach RAK, geführt bis 1981]

Systematischer Katalog

[in Zettelform, 16 Hauptgruppen, hauseigenes System, geführt bis 1981]

EDV-gestützter Katalog [im Aufbau] Die Bestände sind teilweise im Thüringer Zentralkatalog an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB) Jena nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Chronik des städtischen Museums. Begonnen [von Paul Weber] 15. X. 1901 (-1929)

4.2 Darstellungen

Weber, Paul: Führer durch das Städtische Museum für Ortsgeschichte in Jena. Jena 1908

Weber, Paul: Führer durch das Jenaer Stadtmuseum und Geschichte seiner ersten dreißig Jahre. 2. Ausgabe. Jena 1929

Traeger, Ilse: Führer durch das Stadtmuseum Alte Göhre zu Jena. Jena 1990

Museen in Thüringen. 1. Auflage. Frankfurt a. M. 1995 [S. 114-115 und 117-118 über Städtische Museen Jena]

Hellmann, Birgitt: Paul Weber Kunsthistoriker, Museumsgründer und Denkmalpfleger in Jena. In: Jürgen John; Volker Wahl (Hrsg.): Zwischen Konvention und Avantgarde. Doppelstadt Jena-Weimar. Köln, Wien 1995, S. 91-104

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Hellmann, Birgitt: Die Jenaer Stadtansichten bis 1880. Jena 1992

Marwinski, Felicitas: Lesen und Geselligkeit. Jena 1991

Nowak, Holger; Hellmann, Birgitt: Die Schlacht bei Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806. Städtische Museen Jena. Jena 1994

Stopp, Klaus: Die Handwerkkundschaften mit Ortsansichten. Beschreibender Katalog der Arbeitsattestate wandernder Handwerksgesellen. Bd 15. Stuttgart 1989 [S. 230-245: Jena]

Traeger, Ilse: Jena von 1500 bis 1770. Jena 1988 (Stadtgeschichte im Museum)

Stand: Februar 1996

Birgitt Hellmann

Felicitas Marwinski


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.