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Bibliothek des Städtischen Gustav-Lübcke-Museums

Adresse. Museumstr. 2, 4700 Hamm [Karte]
Telefon. (02381) 17-2524 und 17-2525

Unterhaltsträger. Stadt Hamm
Funktion. Museumsbibliothek.
Sammelgebiete. Kunstwissenschaft; Werke zur Geschichte Westfalens.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Kurz- ausleihe möglich. - Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10-16 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät im Städtischen Bauamt dem Museum gegenüber.
Hinweise für anreisende Benutzer. Anmeldung empfehlenswert. - Fußwegnähe vom Bahnhof (ca. 15 Minuten). - Parkmöglichkeiten in der Nähe des Museums.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Den Grundstock der Bibliothek bildet die Fachbuchsammlung des in Hamm gebürtigen Kunsthändlers Gustav Lübcke, der erster Direktor und Namensgeber des Museums war. Lübcke übereignete der Stadt Hamm 1917 das aus " mehreren tausend Bänden" bestehende Konvolut zusammen mit wertvollen kunstgewerblichen Beständen in der Erwartung, daß die Bibliothek der Leitung des Museums als Arbeitsinstrument dienen könnte. Aus Raumgründen konnte die Bibliothek zunächst nur nach Formaten in Schränken aufgestellt werden.

1.2 Die Sammlung Lübcke wurde bis zum Zweiten Weltkrieg durch zielgerichtete Erwerbungen und durch Schenkungen (vornehmlich von Mitgliedern des Museumsvereins) vermehrt. Handschriftliche Eintragungen und Exlibris bezeugen dies. Im Dezember 1944 wurde ein Teil der Bibliothek bei einem Luftangriff zerstört. Besonders hoch waren die Verluste bei der numismatischen Fachliteratur.

1.3 Die Bibliothek umfaßt inzwischen wieder 15.000 Bde. Erworben werden, in Orientierung an der Sammel- und Ausstellungstätigkeit des Museums, kunstwissenschaftliche Publikationen und Werke zur Geschichte Hamms und Westfalens; daneben werden Volkskunde, Ur- und Frühgeschichte und Ägyptologie berücksichtigt. Gelegentlich werden, vor allem in Zusammenhang mit der graphischen Sammlung, dem historischen Kernbestand illustrierte Druckwerke früherer Jahrhunderte zugefügt.

1.4 1984 und 1985 wurde der historische Bestand nach RAK neu alphabetisch katalogisiert und in eine grobe Sachgruppen-Ordnung gebracht. Die seit dem Zweiten Weltkrieg aus konservatorischen Gründen magazinierten Bestände sollen in dem für die nächsten Jahre geplanten Neubau des Museums untergebracht werden.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Zahlen basieren auf einer Auszählung der Karten des Alphabetischen Kataloges. Lediglich bei der Sachgruppe Kunstwissenschaft (wo noch Inventarisierungslücken bestehen) wurde der Zählwert durch eine Schätzung ergänzt.

2.2 Der historische Kernbestand umfaßt 1202 Bde bei einem Gesamtbestand von 15.000 Bdn: 3 Inkunabeln, 40 Bde des 16. Jhs, 45 Bde des 17. Jhs, 203 Bde des 18. Jhs und 911 Bde des 19. Jhs. Das Schwergewicht liegt mit 92,7 Prozent des Bestandes eindeutig im 18. und 19. Jh.

2.3 Etwa 60 Bde sind fremdsprachig, vornehmlich in lateinischer Sprache. Dazu kommen einige englische, französische und niederländische Werke (hauptsächlich in den Sachgruppen Literatur, Philosophie und Alte Naturwissenschaften).

2.4 Der Bestand ist in 25 Sachgruppen mit insgesamt 1202 Bdn gegliedert. Eine umfangreiche Gruppe Theologie (161 Bde) enthält Bibeln, Gesangbücher und sonstige theologische Schriften. 15 Bde gehören zu Jura und 65 Bde zu den Alten Naturwissenschaften (Medizin, Pharmazie, Zoologie und Botanik). Literatur und Philosophie umfassen 105 Bde. Besonders umfangreich ist die Kunstwissenschaft (mit Archäologie 340 Bde) sowie die Gruppe Geschichte (348 Bde), die Werke zur Vor- und Frühgeschichte, zur allgemeinen Geschichte, zu den historischen Hilfswissenschaften und Westfalica enthält. Jeweils 30 Bde entfallen auf Lexika (mit Wörterbüchern und Werken zur Sprachwissenschaft) und auf Publikationen aus und über Hamm. Die Gruppe Almanache und Kalender umfaßt 48 Bde. Die Varia (60 Bde) bestehen aus Noten, Hebraica und Belehrungsschriften. In dieser Aufstellung sind 23 Zeitschriften enthalten, die in der Aufteilung dem monographischen Schrifttum in etwa entsprechen; drei Viertel davon gehören zur Kunstwissenschaft und Geschichte. Sondersammlungen

2.5 Die historische Büchersammlung und das Gra- phik-Kabinett haben naturgemäß Berührungspunkte. Beachtenswert ist die Abteilung gotische Buclerei mit einer Reihe von sehr gut erhaltenen Einzelblättern in Passepartouts. Umfangreicher ist die überwiegend aus der Hinterlassenschaft Gustav Lübckes stammende Exlibris-Sammlung, die durch eine Stiftung aus Hammer Privatbesitz bereichert wurde. Soweit Einzelblätter vorliegen, werden diese systematisch aufbewahrt.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Alphabetischer Katalog [überwiegend nach RAK]

Zeitschriftenkatalog [nach RAK]

Katalog der Museumspublikationen

[Ausstellungs- und Bestandskataloge sowie Museumsführer mit alphabetischer Ortskartei]

Bisher liegt keine sachliche Erschließung vor.

Die Bestände sind weder im Zentralkatalog Nord- rhein-Westfalen noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.2 Historische Kataloge

Concept für die Museums-Bibliothek. Erstellt durch Gustav Lübcke am 4. Dezember 1918

[enthält u. a. Inventareinträge von 1917-1919; hschr. Bestandskatalog]

Inventarbuch mit Einträgen von 1919-1933

[Bandkatalog in Manuskriptform]

Inventarbuch I mit Einträgen von 1933-1959

[hschr. Bandkatalog]

Verzeichnis der Bibliothek vor 1945

[alphabetischer Katalog in Bandform, mschr.]

Alle historischen Kataloge enthalten Standortnachweise in Form von Nummernbezeichnungen, nach denen die Bücher vor dem Zweiten Weltkrieg aufbewahrt wurden.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Richtlinien für die Bibliothek des Städt. Museum zu Hamm (Westf.) Vorwort zum Concept für die Museums-Bibliothek (s. o. 3.2) Kartei der im Jahre 1944 verbrannten Bücher [Zettel-Katalog]

4.2 Darstellungen

Kostbarkeiten im Städtischen Gustav-Lübcke-Mu- seum Hamm (Westf.). Hamm 1949 [Ausstellungskatalog]

Städtisches Gustav-Lübcke-Museum Hamm. Auswahlkatalog. Hamm 1965 Meisterblätter der Druckgraphik: Aus dem Kupfer- stich-Kabinett des Gustav-Lübcke-Museums. Hamm 1976

Zink, Herbert: Das Städtische Gustav-Lübcke-Mu- seum Hamm: gegründet von Bürgern für die Bürger. Hamm 1981

Garweg, Udo: Schatztruhe Bibliothek. Eine Ausstellung aus den Buchbeständen des Städt. Gustav-Lübcke-Museums Hamm. Hamm 1986

Stand: Oktober 1988

Udo Garweg


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.