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Bibliothek der Technischen Sammlungen

Adresse. Junghansstr. 1-3, 01277 Dresden [Karte]
Telefon. (0351) 3 46 24 50
Telefax. (0351) 3 46 24 59
Bibliothekssigel. <D 209>

Unterhaltsträger. Stadtverwaltung Dresden
Funktion. Wissenschaftliche Arbeitsbibliothek, öffentlich zugänglich.
Sammelgebiete. Photographie, Unterhaltungstechnik, Rechentechnik, Schreib- und Bürotechnik, Haushalttechnik, Technikgeschichte.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nach Vereinbahrung. Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erforderlich. S- und Fernbahnhof Dresden Hauptbahnhof. Straßenbahnverbindung ab Hauptbahnhof (Linie 10). Stadtverkehr (Linie 4); Busverbindung (Linie 61 oder 93) bis Haltestelle Pohlandplatz, (Linie 85) bis Haltestelle Altenberger Straße. Begrenzte Parkmöglichkeiten in der Umgebung des Museums.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Geschichte der Bibliothek der Technischen Sammlungen der Stadt Dresden ist eng mit dem Entstehen der 1966 als Polytechnisches Museum begründeten Einrichtung verbunden. Den Kern des historischen Buchbesitzes bilden wertvolle photographische Editionen, die das Museum 1969 mit der Übernahme der Ausstellungsgegenstände, der Bücher und der Zeitschriften des Museums für Photographie der Stadt Dresden erwerben konnte. Pläne für ein solches Museum hatten bereits 1934 bestanden, wurden jedoch nicht realisiert. Erst ab 1958 entstand mit Unterstützung der volkseigenen Photo-, Kino- und Photochemie-Industrie ein Museum für Photographie (Forschungsstelle) in Dresden, das durch Dr. Walter Hahn († 1969) sachkundig verwaltet und bis zu seiner Übernahme durch das Polytechnische Museum kontinuierlich ausgebaut wurde.

1.2 Der Umfang der Literatursammlung des Museums für Photographie war 1963 bereits mit ca. 1600 Titeln beziffert worden, darunter Bildbände, deutsche und ausländische Photozeitschriften, Jahrbücher, phototechnische Bücher und andere Druckschriften. Zu diesem Bestand gehörte auch der 1949 von der damaligen Technischen Hochschule Dresden der Stadt übergebene Teil der Literatursammlung zur wissenschaftlichen Photographie von Hermann Krone (1827-1916, Krone-Sammlung) mit 25 Titeln. Die Neuprofilierung des Polytechnischen Museums in den siebziger Jahren führte 1975 zur Umbenennung in Technisches Museum und damit zur Erweiterung der Sammelschwerpunkte der Bibliothek, u. a. auf den Gebieten Rechentechnik, Schreib- und Bürotechnik, Unterhaltungstechnik, Haushaltstechnik und Technikgeschichte.

1.3 Seit 1993 befinden sich Museum und Bibliothek unter dem Namen Technische Sammlungen der Stadt Dresden im denkmalgeschützten Ernemann-Bau, dem ehemaligen Sitz des Pentacon-Werkes. Mit der im Mai 1992 erfolgten Übernahme der Bibliothek der Pentacon-Gerätesammlung, die auch einen Teilbestand der Bibliothek der Produktionsstätte Mimosa enthält, konnte die Museumsbibliothek um Fachliteratur zu Kamera- und Projektionstechnik, Nachschlagewerke und Bildbände ab 1920 erweitert werden. Kontinuierlichen Zuwachs erfährt der Bestand durch den Erwerb von Neuerscheinungen und antiquarischer Literatur, durch Schenkungen und Ankäufe aus Privatsammlungen. Im Aufbau befindet sich ein computergestützter Katalog zur formalen und sachlichen Erschließung des Gesamtbestandes der Bibliothek.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Der Gesamtbestand umfaßt gegenwärtig ca. 5500 Titel. Den Schwerpunkt des historischen Buchbestandes bilden 610 Titel auf dem Gebiet der Photographie. Die Zahl historischer Werke aus den übrigen Gebieten ist so gering, daß sie für die Auszählung und Beschreibung unberücksichtigt blieb. Die statistische Ermittlung erfolgte anhand der Bestände. Auf das 19. Jh entfallen 173 Buchtitel (28,4 Prozent) und 26 Zeitschriftentitel (4,3 Prozent). Mit Rücksicht auf die entscheidenden Fortschritte der Photographie und deren literarische Dokumentation zu Beginn des 20. Jhs werden in die Beschreibung ferner 386 Buchtitel (63,2 Prozent) und 25 Zeitschriftentitel (4,1 Prozent) aus den ersten beiden Dekaden des 20. Jhs einbezogen.

2.2 Das deutschsprachige Schrifttum überwiegt. In Englisch, Französisch und Italienisch erschienen nur insgesamt 20 Buchtitel, zumeist aus dem Besitz von Hermann Krone.

Systematische Übersicht

2.3 Für die Bestandsbeschreibung erfolgte die Zusammenfassung der Titel in die Sachgruppen Sammelwerke und Handbücher, Geschichte der Photographie, Phototechnik, Photochemie und Photopyhsik, Künstlerische Photographie. Die computergestützte Katalogisierung wird künftig ihre Abrufbarkeit nach spezielleren Suchbegriffen gewährleisten.

2.4 Als das seinerzeit grundlegende Sammelwerk über Wissenschaft, Geschichte, Verfahren und Anwendung der Photographie besitzt die Bibliothek das ab 1884 in zahlreichen selbständigen Teilbänden erschienene und in mehreren Auflagen vorhandene Ausführliche Handbuch der Photographie (Halle) von Josef Maria Eder (1855-1944).

2.5 Zur Geschichte der Photographie seien die Gesamtdarstellungen von C. Schiendl ( Wien, Budapest, Leipzig 1891) sowie der aus dem gleichen Jahr stammende erste Band des Handbuches von Eder genannt. Des weiteren sind die von Josef Maria Eder kommentierten und herausgegebenen Quellenschriften von den frühesten Anfängen der Photographie bis zum 18. Jahrhundert (Halle 1913) vorhanden.

2.6 In der Untergruppe Phototechnik werden insgesamt 363 historische Titel nachgewiesen (138 des 19. Jhs, 227 vom Anfang des 20. Jhs). Sie enthalten Literatur über Apparate nebst Zubehör, Techniken sowie Verfahren der photographischen Aufnahme und Wiedergabe. In der Mehrzahl handelt es sich um Gesamtdarstellungen des derzeitigen Wissens über die Lichtbildnerei. Von einem der ersten deutschen Lehrbücher, Handbuch der gesammten Photographie (Wien), konnte Anton Martin (1812-1882) im Jahre 1854 bereits die 4. Auflage herausbringen; auch das von Julius Krüger herausgegebene Vademecum des praktischen Photographen. Gründliche Anweisung zur Erzeugung von Lichtbildern auf Glas, Papier, Stein, Wachstuch, Metall u. s. w. sowie zur Copirung derselben ist in der 1858 in Leipzig erschienenen dritten Auflage vorhanden.

2.7 Aus der damals umfangreicheren literarischen Produktion im Mutterland der Photographie, Frankreich, finden sich in der Sammlung Krone mehrere Veröffentlichungen, z. B. Les Quatre Branches de la Photographie (Paris 1853 und 1858) von Auguste Belloc, L'Art du Photographe (London und Paris 1859) von H. de la Blanchi?ere sowie La Photographie appliquée aux recherches micrographiques (Paris 1866) von A. Moitessier, das auch in deutscher Übersetzung (Braunschweig 1868) vorliegt. Als Leser wurden neben den professionellen Photographen um diese Zeit auch " Dilettanten" und " Liebhaber der Photographie" angesprochen, z. B. in L. G. Kleffels Handbuch der practischen Photographie (Braunschweig 1861) und Hermann Vogels Photographisches Taschenwörterbuch (Berlin 1872).

2.8 Zu den 97 historischen Titeln (32 des 19. Jhs, 65 bis 1920) in der Untergruppe " Photochemie, Photophysik" gehören neben einigen Grundlagenwerken auch Anleitungen, Ratgeber und Rezeptbücher für die Arbeit im Photolabor, wie Erfahrungen auf den Gebieten der practischen Photographie (Aachen 1857) von R. Le Grice und A Manual of photographic Chemistry (London 1861) von Thomas Frederick Hardwich.

2.9 Die Gruppe Künstlerische Photographie und Bildnisphotographie umfaßt 99 historische Titel zur Bildnisphotographie, auch für Berufsphotographen. Meisterwerke bedeutender Förderer dieser Bewegung, wie der Amateure des Camera-Clubs Wien, des Photo-Clubs Paris sowie der Berliner Vereine, werden wiedergegeben in der von Franz Goerke herausgegebenen Zeitschrift Die Kunst in der Photographie, von der einige Jahrgänge vorhanden sind (1897, 1898, 1902-1904). Entwicklung und Praxis der Bildnisphotographie stellt Fritz Loescher in Die Bildnis-Photographie. Ein Wegweiser für Fachmänner und Liebhaber (Berlin 1903) dar, das auch Arbeiten bedeutender Vertreter der künstlerischen Photographie in Deutschland veröffentlicht, beispielsweise von Rudolf Dührkoop (1848-1918), Nikola Perscheid (1864-1930) und Hugo Erfurth (1874-1948).

2.10 Mit 51 Titeln besitzt die Bibliothek eine beachtliche Anzahl historischer Zeitschriften und Jahrbücher zu allen Teilbereichen der Photographie. Die erste deutschsprachige Zeitschrift, Photographisches Journal (1854-1863) des Prager Photographen, Malers und Technikers Wilhelm Horn ist ebenso vorhanden wie das Photographische Wochenblatt (1878-1890) und die Photographische Correspondenz (1879-1953). Mit nur einigen Lücken befindet sich das Bulletin de la Société française de Photographie (1855-1911) in den Beständen. Vom ersten Jahrgang (1869) bis 1939 vollständig sowie mit einigen Lücken bis 1957 verfügbar ist The British Journal Photographic Almanac and Photographer's Daily Companion. Neben einer Reihe von Kalendern, photographischen Jahrweisern u. a. ist das Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (Halle 1888-1914), hrsg. von Josef Maria Eder, vorhanden.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog der Zeitschriften und Jahrbücher

[in Zettelform, nach hauseigenen Regeln]

EDV-Katalog des Buchbestandes

[nach RAK; z. Z. in Arbeit]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Zugangsverzeichnisse Schenkungsprotokolle

4.2 Darstellungen

Wir besuchten: " Museum für Photographie". In: Fotografie 15 (1961) Heft 6, S. 234-235

Stand: März 1995

Gudrun Bochanky


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.