FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Universitätsbibliothek Leipzig Zweigstelle Theologie

Adresse. Emil-Fuchs-Str. 1, 04105 Leipzig [Karte]
Telefon. (0341) 9735-482
Bibliothekssigel. <L 101>

Unterhaltsträger. Freistaat Sachsen. Universität Leipzig
Funktion. Zentrale Bibliothek der Theologischen Fakultät.
Sammelgebiete. Theologie, Kirchengeschichte und in begrenztem Umfang Randgebiete.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (mit Lesesaal). - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-16 Uhr. - Leihverkehr: DLV über UB Leipzig.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofiche-Lesegerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Ab Hauptbahnhof Fußwegnähe (ca. 10 Minuten) oder Straßenbahnverbindung (Linie 20) bis Haltestelle Zoo.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Zweigstelle Theologie besteht als zentrale theologische Bibliothek erst seit 1974. Sie ist aus den Institutsbibliotheken der damaligen Sektion Theologie hervorgegangen. Die Anfänge der Institutsbibliotheken wiederum gehen in das Jahr 1944 zurück. Durch die Zerstörung der Leipziger Universität am Augustusplatz waren auch die Bibliotheken der Institute der Theologischen Fakultät vernichtet worden. Nach Kriegsende erhielten die Institutsbibliotheken erheblichen Zuwachs an Altbeständen aus aufgelösten Bibliotheken, z. B. des ehemaligen Gymnasiums St. Afra in Meißen, hier vor allem theologische Literatur, insbesondere exegetische und kirchengeschichtliche.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Der historische Bestand ist ausgezählt worden, da die historischen Titel über den gesamten Bestand verteilt und nicht gesondert erschlossen sind. Die einzelnen Institutsbibliotheken verfügten in der Regel über einen Alphabetischen Katalog und einen Standortkatalog ( s. u. 3).

2.2 Die Bibliothek enthält aus dem 16. bis 19. Jh 7535 Titel. Die Auszählung ergab für das 16. Jh 116, für das 17. Jh 1664, für das 18. Jh 1028 und für das 19. Jh 4727 Titel.

2.3 Sprachlich überwiegen Deutsch und Latein. 80 griechische Titel verteilen sich auf das 16. Jh (2), das 18. Jh (8) und das 19. Jh (70). In Hebräisch liegen 4 Titel aus dem 16. Jh, 9 aus dem 17. Jh und 8 aus dem 19. Jh vor; in Französisch jeweils 17 aus dem 17. und 18. Jh sowie 30 aus dem 19. Jh. Systematische Übersicht

2.4 Den größten Anteil am historischen Bestand hat die Kirchengeschichte mit 2506 Titeln (16. Jh 36, 17. Jh 184, 18. Jh 336 und 19. Jh 1950). Darunter finden sich Henning Witten, Memoria theologorum (Frankfurt 1674 und 1685), Georg Daniel Fuchs, Bibliothek der Kirchenversammlungen (Leipzig 1780), Acta historico-ecclesiastica (Leipzig und Weimar 1734 ff.), Christian Wilhelm Friedrich Walch, Entwurf einer vollständigen Historie der Ketzerei, Spaltungen und Religionsstreitigkeiten bis auf die Zeiten der Reformation (Leipzig 1762-1785), der Entwurf einer vollständigen Historie der Kirchenversammlungen (Leipzig 1759), Johann Georg Walchs Lutherausgabe (Halle 1740 ff.) sowie verschiedene seiner Schriften zu den Religionsstreitigkeiten der evangelisch-lutherischen Kirchen und Johann Jacob Moser, Beitrag zu einem Lexicon der jetztlebenden luth. und reformierten Theologen (Züllichau 1740). Außerdem liegen Kirchengeschichten von Johann Georg Heinsius (1735-1754), Johann Matthias Schröckh (1804-1812), Johann Carl Ludwig Gieseler (1831 u. ö.) und Karl Rudolf Hagenbach (1869-1872) vor.

2.5 Bedeutendere historische Bestände finden sich auch in den übrigen theologischen Abteilungen, z. B. in der Fachgruppe Biblia (125 Titel; 16. Jh 5, 17. Jh 6, 18. Jh 79, 19. Jh 35), so die Biblia sacra polyglotta (London 1557), die Biblia latina (Antwerpen 1570) und mehrere Lutherbibeln (Leipzig 1733, Halle 1732, Halberstadt 1803, Zwickau 1806). Zur Exegese liegen 352 Titel vor (16. Jh 23, 17. Jh 19, 18. Jh 78, 19. Jh 232), darunter Melanchthons In Danielem prophetam commentarius (Leipzig 1543), Johann David Michaelis, Einleitung in die göttlichen Schriften des Neuen Bundes (Göttingen 1788), seine Übersetzung des Alten und Neuen Testaments (Göttingen und Gotha 1773-1796) sowie seine Neue orientalistische und exegetische Bibliothek (Göttingen 1773-1783), Johann Friedrich Bahrd, Erklärung des Buches Hiob (Leipzig 1764) und Hugo Grotius, Annotationes in vetus testamentum (Halle 1778). Zum exegetischen Apparat finden sich 862 Titel (16. Jh 4, 17. Jh 22, 18. Jh 60, 19. Jh 776), darunter Johannes Buxtorf, Concordantiae bibliorum: Germanico-hebraico-graece (Leipzig 1696) und Pierre Bayle, Dictionnaire historique et critique (Rotterdam 1720).

2.6 Die Systematische Theologie umfaßt 378 Titel (16. Jh 14, 17. Jh 29, 18. Jh 175, 19. Jh 160). Von Melanchthon sind vorhanden Corpus doctrinae christianae (Leipzig 1560), Loci praecipui theologici (Wittenberg 1577) und Loci communes theologici (Wittenberg 1541), außerdem von Martin Chemnitz Loci theologici (Wittenberg 1615) sowie von Johann Friedrich Bahrd Göttliche Heilsordnung (Leipzig 1743).

2.7 Zur Apologetik und Polemik liegen 117 Titel vor (16. Jh 11, 17. Jh 17, 18. Jh 7, 19. Jh 82), darunter Johann Andreas Eisenmenger, Entdecktes Christentum (Leipzig 1700). An Predigten und Erbauungsliteratur finden sich 823 Titel (16. Jh 4, 17. Jh 19, 18. Jh 166, 19. Jh 634), dabei neben Luthers Werken Arbeiten von Johann Arndt, Johann Gerhard und Philipp Jacob Spener. Ferner besteht eine Gesangbuchsammlung mit 177 Titeln. Sie enthält u. a. Nicolaus Selnecker, Christliche Psalmen, Lieder und Gesänge ... (Leipzig 1687), Gesangbuch über sechshundert alte und neue geistliche Lieder und Psalmen des theuren Gottes Mannes D. Martini Lutheri und anderer frommen Christen (Freiberg 1686), Neu vermehrtes hamburgisches Gesangbuch (Hamburg 1739), Altenburgisches Gesangbuch nebst Gebeten zum Gebrauch bey der öffentlichen Gottesverehrung (Altenburg 1808), Annabergisches Gesangbuch (St. Annaberg 1798) und Das privilegirte vollständige und vermehrte Leipziger Gesangbuch, hrsg. von Carl Gottlob Hofmann (Leipzig 1780).

2.8 Die übrigen historischen Titel verteilen sich gleichmäßig über alle anderen theologischen Disziplinen. Bei den Altbeständen aus St. Afra ( s. o. 1.1) handelt es sich zum großen Teil um kunstvoll gebundene, mit kurfürstlichen Wappen verzierte Bände.

3. KATALOGE

Kreuzkatalog für die seit 1974 bearbeiteten Altbestände und Neuzugänge [nach RAK]

Institut für Kirchengeschichte:

Alphabetischer Katalog

Standortkatalog

Institut für Systematische Theologie:

Alphabetischer Katalog

Standortkatalog

[alle Kataloge in Zettelform]

Zugangsbücher, geführt seit 1944

Stand: November 1993

Renate Rochler


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.