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 ThULB:Bestandsgeschichte, Beschtandsbeschreibung
 ThuLB 3:Bestandsbeschreibung 2.286 - 2.454
 ThuLB 4:Bestandsbeschreibung 2.455 - 2.660
 ThuLB 5: Kataloge; Quellen

Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek

2. BESTABDSBESCHREIBUNG2.29 - 2.285

Kernbestand Systematikgruppen

2.29 Die von Güldenapfel 1817 eingeführte und bis 1949 für den Kernbestand verwendete Aufstellungssystematik ist ein für die Jenaer Verhältnisse entwickeltes differenziertes Gefüge von Bestandsgruppen, das alle Wissensgebiete umfaßt mit dem erklärten Zweck, die Führung eines gesonderten Systematischen Kataloges zu erübrigen. Es wurde aber ein Standortkatalog in Zettelform angelegt, der für die Beschreibung ausgezählt worden ist.

2.30 Die Systematik besteht aus 28 Hauptgruppen, die durch 389 Untergruppen teils formaler, teils fachspezifischer Art gegliedert sind. Für die Abfolge der Hauptgruppen waren praktische Erwägungen maßgebend, hierarchische Prinzipien kamen nur andeutungsweise zur Anwendung.

2.31 Die Bestandsgruppen 1 bis 4 (Theologia, Rabbinica, Opera theologica und Historia ecclesiastica et dogmatum) bilden gewissermaßen das Fundament für alle weiteren Systemgruppen; zunächst schließt sich das Recht (5, Jurisprudentia, und 6, Jus canonicum) an. Mathematica (7), Cameralia (8) und Politica (9) schieben sich zwischen Recht und Medizin (10). Ihr folgen die naturwissenschaftlichen Fächer von Chemia (11) bis Botanica (17). Die Historia (18) leiten den geisteswissenschaftlich geprägten Sachkomplex ein, dem u. a. Philologia (20), Artes liberales (23) und Historia literaria (26) zugehören, die Glottica (28) stehen am Schluß.

2.32 Die über 130 Jahre hindurch praktizierte Aufstellungssystematik und der ihr zugeordnete Bibliotheksbestand sind in ihrer fachlichen Differenziertheit ein Spiegelbild universeller Kultur- und Wissenschaftsentwicklung und zugleich bibliothekshistorisch aufschlußreich. Die Bestandsbeschreibung folgt dieser Systematik, wobei die Zuordnung zu den Sachgruppen als gegeben angesehen wird. Zeitbedingte, unter Umständen widersprüchliche Verfahrensweisen wurden akzeptiert. Innerhalb der Sachgruppen sind die Schriften nach Formaten (von Folio bis Duodez) und dann chronologisch geordnet. Das Prinzip der zeitlichen Abfolge wurde in die Beschreibungen übernommen. Theologia

2.33 Die Bestandsgruppe Theologia (" Th.") hatte für das 16. und 17. Jh eine Basisfunktion. Zum Grundbestand aus der Electoralis kamen umfangreiche Erwerbungen aus den Nachlaßbibliotheken von Johann Andreas Bose, Johann Andreas Danz, Andreas Gottlieb Hoffmann, Leopold Immanuel Rückert und August Skerl hinzu. Als erste Bestandsgruppe der Systematik ist die Theologie besonders sorgfältig in 53 Sachgruppen untergliedert worden. Das hatte zur Folge, daß Autoren von großer Themenbreite in den unterschiedlichsten Sachgruppen anzutreffen sind. Weiteres theologisches Schrifttum ist in den Bestandsgruppen " Op. Theol.", " Hist. eccl." und " Jus can." verzeichnet.

2.34 Mit der Universität Jena sind z. B. Autoren wie Johann Christoph Doederlein, Johann Gerhard, Johann Gottfried Eichhorn, Johann Jacob Rambach, Johann Peter Reusch, Christian Gotthilf Salzmann, Heinrich August Schott und Wilhelm Martin Leberecht de Wette verbunden, deren Schriften während ihres Jenaer Aufenthaltes zu einem großen Teil in der Stadt verlegt wurden. Neben vielbändigen Werkausgaben ist auch seltenes ephemeres Schrifttum vorhanden. Ein großer Teil der vorhandenen Literatur wurde in England, Frankreich und in den Niederlanden gedruckt. Bevorzugter Erscheinungsort war Amsterdam, besonders häufig kommen Leiden, Paris, London und Oxford vor.

2.35 Die Bestandsgruppe zählt insgesamt 29.606 Titel. Aus dem 16. Jh stammen 2719 Titel (9,2 Prozent), aus dem 17. Jh 7352 (24,8 Prozent), aus dem 18. Jh 6218 (21 Prozent) und aus dem 19. Jh 12.210 (42,3 Prozent); 802 (2,7 Prozent) sind ohne Jahresangabe. Theologia und Opera theologica zählen zusammen 305 Inkunabeln. Deutschsprachig sind 17.551 Titel (59,3 Prozent; 16. Jh 982, 17. Jh 2478, 18. Jh 3396, 19. Jh 10.289; o. J. 406), in Latein sind 9047 (30,6 Prozent; 16. Jh 1558, 17. Jh 4176, 18. Jh 2253, 19. Jh 787; o. J. 273). Annähernd gleich sind Englisch mit 725 Titeln (2,4 Prozent; 16. Jh 6, 17. Jh 128, 18. Jh 163, 19. Jh 395; o. J. 33) und Französisch mit 717 Titeln (2,4 Prozent; 16. Jh 13, 17. Jh 174, 18. Jh 124, 19. Jh 388; o. J. 18) vertreten. In weiteren Sprachen liegen 1566 Titel vor (5,3 Prozent; 16. Jh 160, 17. Jh 396, 18. Jh 282, 19. Jh 656; o. J. 72).

2.36 In der Sachgruppe (I) Historia Theologiae (47 Titel; 17. Jh einer, 18. Jh 11, 19. Jh 35) sind u. a. vertreten Jacob Friedrich Reimmann, Versuch einer Einleitung in die Historie der Theologie insgemein und der Jüdischen Theologie ins besondere (Magdeburg und Leipzig 1717), Joachim Lange, Institutiones studii theologici litterariae (Halle 1724), Christoph Matthäus Pfaff, Introductio in historiam theologiae literariam (Tübingen 1724-1725), und von Gottlieb Stolle Anleitung zur Historie der Theologischen Gelahrtheit (Jena 1739), Versuch einer Geschichte der theologischen Wissenschaften (Halle 1796-1798) sowie Einleitung in die Geschichte der theologischen Wissenschaften (Halle 1799).

2.37 Aus der Sachgruppe (II) Historia Scriptorum veterum theologicorum (200 Titel; 16. Jh 2, 17. Jh 104, 18. Jh 49, 19. Jh 33; o. J. 12) sind neben Johann Albert Fabricius, Johann Gerhard und Johannes Trithemius u. a. anzuführen Theophil Gottlieb Spitzel, Vetus academia Iesu Christi iconibus (Augsburg 1671; mit Porträtkupfern), Louis Ellies Du Pin, Nouvelle bibliothèque des auteurs ecclésiastiques (Paris [u. a.] 1690-1715), William Cave, Scriptorum ecclesiasticum historia litteraria (Genf 1694), Johann Gottfried Olearius, Bibliotheca scriptorum ecclesiasticorum (Jena 1711), sowie Johann Andreas Bose, Introductio in notitiam scriptorum ecclesiasticorum (Kiel 1704; Jena 1723).

2.38 Die Sachgruppe (III) Historia recentiorum theologicorum (588 Titel, 2 Prozent; 16. Jh 27, 17. Jh 20, 18. Jh 111, 19. Jh 414; o. J. 16) enthält hauptsächlich Biographien von Reformatoren, speziell zu Luther, darunter Johannes Mathesius d. Ä., Historien Von des Ehrwirdigen ...

D. Martin Luthers Anfang ... (Nürnberg 1576 u. ö.) und Martini Lutheri historia (Leipzig 1598), hrsg. von Matthäus Dresser. Weiterhin liegen vor Joachim Camerarius, De Philippi Melanchthonis ortu, totius vitae curriculo et morte (Leipzig 1566), Caspar Sagittarius (Praeses) und Christian Schlegel (Auctor), Historia vitae Georgii Spalatini (Jena 1693), sowie Erdmann Uhse, Curieuses Lexicon derer Geistlich-Gelehrten (Leipzig 1714).

2.39 Die Sachgruppe (IV) Encyclopaedia theologica (183 Titel; 16. Jh 10, 17. Jh 69, 18. Jh 10, 19. Jh 93; o. J. einer) enthält Schriften wie Erasmus, Ratio seu methodus compendio perveniendi ad veram theologiam (Basel 1520), Andreas Hyperius, De Theologo seu de ratione studii theologici libri IV (Basel 1572), Johann Gerhard, Methodus studii theologici publicis praelectionibus in Academia Jenensi Anno 1617 (Jena 1620), Johann Musäus, Introductio in theologiam (Jena 1679) und entsprechende Werke aus dem 18. und 19. Jh.

2.40 In der Sachgruppe (V) Literatura theologica (107 Titel; 17. Jh 14, 18. Jh 18, 19. Jh 74; o. J. einer) finden sich Literaturübersichten wie Paul Bolduanus, Bibliotheca theologica (Jena 1614), und Michael Lilienthal, Biblisch-Exegetische Bibliothec (Königsberg 1748), aktualisiert als Theologische Bibliothec (1741) und Fortgesetzte Theologische Bibliothec (1744); Johann Christoph Koecher, Bibliotheca theologiae symbolicae et catecheticae (Wolfenbüttel 1751; Jena 1759), Johann Georg Walch, Bibliotheca theologica selecta (Jena 1757-1765) und weitere Nachschlagewerke.

2.41 Die umfangreiche Sachgruppe (VI) Diaria theologica (2483 Bde, 8,4 Prozent; 18. Jh 314, 19. Jh 2167; o. J. 2) überliefert in der Regel vollständige Zeitschriftenreihen. Sie beginnt mit der von Valentin Ernst Löscher monatlich herausgegebenen Zeitschrift Altes und Neues Aus dem Schatz Theologischer Wissenschafften (Jg. 1701), weitergeführt als Unschuldige Nachrichten Von Alten und Neuen Theologischen Sachen (1702-1719) und Fortgesetzte Sammlung ... (1720-1750) sowie Neue Beyträge ... (1751-1752). Beigefügt waren Theologische Annales (1701/10-1721/30, erschienen 1715-1737), Register und Frühaufgelesene Früchte der Theologischen Sammlung von Alten und Neuen [Büchern] (1735-1742). Vorhanden sind Johann Gustav Reinbecks Freywillige Hebopfer von allerhand in der Theologie laufenden Materien (Bd 1-48, 1715-1728), die Leipziger Auserlesene theologische Bibliothec (Teil 1-71, 1724-1733), fortgesetzt als Nützliche Anmerckungen über allerhand Materien aus der Theologie (Sammlung 1-12, 1734-1742), die Bremer (1718 ff.) und Lübecker (1725 ff.) theologischen Bibliotheken sowie die Duisburger (1, 1732 ff.) und die Groninger Miszellen (1, 1736 ff.).

2.42 Im Bestand sind die in Jena erschienenen Nachrichten Von den neuesten Theologischen Büchern und Schriften (Stück 1-60, 1741-1748), aus denen die Neue Theologische Bibliothek (Stück 1-130, 1746-1758) und ein Theologischer Büchersaal (Stück 1-24, 1749-1752) hervorgingen. Ferner finden sich Johann Gottfried Eichhorns Repertorium für Biblische und Morgenländische Litteratur (Bd 1-18, 1777-1786), fortgesetzt als Allgemeine Bibliothek der biblischen Litteratur (Bd 1-10, 1797-1801); die Auserlesene Theologische Bibliothek (Bd 1-4, 1780/81-1787/92) von Johann Christoph Doederlein, später Theologisches Journal (Bd 1, 1792), und Memorabilien (Stück 1-8, 1791-1796), hrsg. von Heinrich Eberhard Gottlob Paulus. Die Frankfurter, von Johann David Michaelis herausgegebene Orientalische und Exegetische Bibliothek (Bd 1-24, 1771-1789/Register) wurde als Neue Orientalische und Exegetische Bibliothek (Bd 1-9, 1786-1793) fortgesetzt, die Jenaer, von Johann Friedrich Hirt redigierte Orientalische und Exegetische Bibliothek (Bd 1-8, 1772-1776) erschien als Wittenbergische Neue Orientalische und Exegetische Bibliothek (Jg. 1-4, 1776-1779) weiter.

2.43 Die Sachgruppe (VII) Biblia Veteris Testamenti (150 Titel; 16. Jh 40, 17. Jh 15, 18. Jh 23, 19. Jh 68; o. J. 4) enthält u. a. die Ausgaben Biblia hebraica (Basel 1546) von Sebastian Münster, Biblia hebraica (Antwerpen [vor 1569]) in einem Einband von Jakob Krause, Biblia hebraica (Frankfurt/Oder 1594-1595), Biblia hebraica (Halle 1720), Sacra Biblia hebraea (Leiden 1662) und Vetus Testamentum hebraicum (Oxford 1776-1780), ediert von Benjamin Kennicott. In der Sachgruppe (VIII) Biblia Novi Testamenti (199 Titel; 16. Jh 29, 17. Jh 13, 18. Jh 42, 19. Jh 113; o. J. 2) sind anzutreffen Erasmus' Novum instrumentum omne (Basel 1516) und Ausgaben des Neuen Testaments von 1519, 1522, 1527 und 1535. Das Novum Testamentum (Paris 1565) von Théodore de Bèze ist auch in den Ausgaben von 1582 und 1588 vorhanden. Ein durchschossenes Exemplar des Novum Testamentum (Glasgow 1750) enthält zahlreiche Anmerkungen von der Hand Johann Jacob Griesbachs, seine Ausgabe des Novum Testamentum Graece (Halle 1775-1777) ist in drei weiteren Auflagen vorhanden.

2.44 Die Sachgruppe (IX) Biblia Polyglotta (76 Titel; 16. Jh 33, 17. Jh 14, 18. Jh 10, 19. Jh 18; o. J. einer) überliefert u. a. die " Antwerpener" Polyglotte (1569-1572), die von Elias Hutter bearbeitete (Nürnberg 1599), die " Pariser" (1645), die von Brian Walton bearbeitete " Londoner" (1655-1657) sowie die " Hamburger" Polyglotte (Wandsbeck u. a. 1710-1712). Die Sachgruppe (X) Versiones Bibliorum orientales (212 Titel; 16. Jh 10, 17. Jh 50, 18. Jh 37, 19. Jh 98; o. J. 17) enthält u. a. Ausgaben in Äthiopisch, Amharisch und Chaldäisch sowie in überseeischen Sprachen, z. B. Hindi oder Malaiisch. Die Drucke entstanden u. a. in Rom, London und Straßburg. Erwähnt sei auch als Missionsdruck ein Psalter " in linguam Indostanicam" (Halle 1747). In der Sachgruppe (XI) Versiones Bibliorum Graecae (103 Titel; 16. Jh 4, 17. Jh 11, 18. Jh 31, 19. Jh 56; o. J. einer) finden sich u. a. Ausgaben aus Venedig, Paris oder Oxford. Lateinische Bibeln (Gruppe XII; 146 Titel; 16. Jh 54, 17. Jh 26, 18. Jh 29, 19. Jh 35; o. J. 2) schließen Drucke des 16. Jhs aus Nürnberg, Paris (mehrere Stephanus-Ausgaben) und Jena ein.

2.45 Die Sachgruppe (XIII) Versiones Gothicae, Germanicae, Belgicae (409 Titel, 1,4 Prozent; 16. Jh 37, 17. Jh 55, 18. Jh 101, 19. Jh 185; o. J. 31) enthält zahlreiche deutsche Ausgaben ab dem 16. Jh, u. a. Luthers De nye Dudesche Psalter (Magdeburg 1585), eine Herborner Bibel (1605-1618), die sogenannte Kurfürstenbibel (Nürnberg [1641]-1649) oder eine Lüneburger Stern-Bibel (1677). Die Sammlung schließt auch Editionen von Ulfilas gothischer Übersetzung ein ( u. a. Stockholm 1671). Die Gruppe (XIV) Versiones Bibliorum Italicae ... Basciae (134 Titel; 16. Jh 10, 17. Jh 25, 18. Jh 19, 19. Jh 75; o. J. 5) bildet u. a. mit slowenischen (Wittenberg 1584), ungarischen ( Wien 1626) oder estnischen Übersetzungen (Tallinn 1773) den Abschluß.

2.46 Die Sachgruppe (XV) Hermeneutica sacra (304 Titel; 16. Jh 6, 17. Jh 67, 18. Jh 158, 19. Jh 69; o. J. 4) enthält u. a. Johann Conrad Dannhauer, Hermeneutica sacra (Straßburg 1654), Johannes Clericus (Jean Leclerc), Ars critica (Amsterdam 1697-1700), August Hermann Francke, Manuductio ad lectionem scripturae S. (Halle 1709), Siegmund Jacob Baumgarten, Unterricht von Auslegung der heil. Schrift (Halle 1759), und Friedrich Wilhelm Mascho, Unterricht von den biblischen Tropen und Figuren (Halle 1773).

2.47 In der Sachgruppe (XVI) Introductio historico-critica in veteris et novum Testamentum (246 Titel; 16. Jh 7, 17. Jh 117, 18. Jh 100, 19. Jh 21; o. J. einer) sind u. a. vertreten Jean Morino, Exercitationes biblicae (Pars 1, Paris 1633), Johann Leusden, Philologus hebraeus (Utrecht 1657) und dessen Philologus hebraeo-mixtus (Leiden und Utrecht 1699), Johann Heinrich Heidegger, Enchiridion biblicum (Zürich 1681), John Cosin, A scholastical history of the canon of the holy scripture (London 1683), Richard Simon, Histoire critique du Vieux Testament (Rotterdam 1685) und Histoire critique du texte du Nouveau Testament (Rotterdam 1689-1693). Aus dem 18. Jh sind anzuführen [Georg Serpilius], Lebens-Beschreibungen der Biblischen Scribenten (Leipzig [ u. a.] 1708-1715), August Pfeiffer, Critica sacra (Dresden und Leipzig 1721), oder Jeremiah Jones, A new and full method of settling the canonical authority of the New Testament (London 1726).

2.48 In der Sachgruppe (XVII) Critica sacra (307 Titel; 16. Jh 4, 17. Jh 48, 18. Jh 146, 19. Jh 107; o. J. 2) sind u. a. vorhanden Annotationes Hieronymi Emser uber Luthers naw Testame[n]t (Dresden 1524) und Benjamin Kennicott, Dissertatio super ratione textus hebraici Veteris Testamenti (Leipzig 1756-1765). Mit Übersetzungsfragen befassen sich Charles Le Cène, Projet d'une nouvelle version françoise de la bible (Rotterdam 1696), und Ja[c]ques Gousset, Considérations théologiques et critiques sur le projet d'une nouvelle version françoise de la Bible (Amsterdam 1698), sowie Robert Gell, Ein Versuch, Muster oder Probe zur Verbesserung der letzten Englischen Übersetzung der Bibel (Berleburg 1723), und Johann Nicolaus Sinnhold, Ausführliche Historie der verruffenen sogenannten Wertheimischen Bibel (Erfurt 1739).

2.49 Die Sachgruppe (XVIII) Antiquitates biblicae, imprimis Hebraicae (1110 Titel, 3,7 Prozent; 16. Jh 34, 17. Jh 208, 18. Jh 655, 19. Jh 204; o. J. 9) beginnt mit Josephus-Ausgaben, u. a. von 1513, 1519, 1540, 1544, 1554 und 1590; es folgen Werke wie Benito Arias, Antiquitatum iudaicarum libri IX (Leiden 1593; mit Karten und Illustrationen), Thomas Goodwin, Moses et Aron (Bremen 1685 u. ö.), John Lightfoot, Opera omnia (Utrecht 1699), Blasio Ugolino, Thesaurus antiquitatum sacrarum (Venedig 1744-1769), Heinrich Ehrenfried Warnekros, Entwurf der hebräischen Alterthümer (Weimar 1782), und John Selden, Uxor ebraica absolvens nuptias et divortia veterum Ebraeorum (Frankfurt/Oder 1673).

2.50 Die gemischte Sachgruppe (XIX) Disciplinae variae Bibliorum interpretationi inservientes (242 Titel; 16. Jh 5, 17. Jh 76, 18. Jh 80, 19. Jh 76; o. J. 5) befaßt sich u. a. mit der Philosophie der Hebräer, Sekten, Gnostiker, mit Psychologie und Mathematik. Vorhanden sind z. B. Johann Franz Buddeus, Introductio ad historiam philosophiae Ebraeorum (Halle 1702), Johann Ernst Basilius Wiedeburg, Natur- und Grösen-Lehre in ihrer Anwendung zur Rechtfertigung der heiligen Schrift (Nürnberg 1782), Robert Lowth, De sacra poesi Hebraeorum (Oxford 1753 u. ö.), und Johann Gottfried Herder, Vom Geist der Ebräischen Poesie (Dessau 1782-1783 u. ö.); weiterhin ein Biblisch Thierbuch (Leipzig 1595) sowie Biblisch Vogelbuch (Leipzig 1595) und Biblisch Fischbuch (Leipzig 1594) von Hermann Heinrich Frey.

2.51 Die Sachgruppe (XX) Disciplinae historicae Bibliorum interpretationi inservientes (982 Titel, 3,3 Prozent; 16. Jh 37, 17. Jh 175, 18. Jh 205, 19. Jh 534; o. J. 31) erfaßt u. a. Schrifttum zur Geographie (s. auch u. 2.357-2.383), z. B. Adrian Reland, Palaestina ex monumentis veteribus illustrata (Utrecht 1714), Wilhelm Albert Bachiene, Historische und geographische Beschreibung von Palästina (Kleve und Leipzig 1768-1775), und Atlanten zur Bibel. Chronologische Werke wie Christoph Reicheldt, Calendarium biblicum perpetuum (Leipzig 1620), oder Alphonse des Vignoles, Chronologie de l'histoire sainte et des histoires étrangères (Berlin 1738), sind ebenso anzutreffen wie Werke zur jüdischen Geschichte wie Humphrey Prideaux, Histoire des Juifs (Amsterdam 1722), und Isaac Joseph Ferruyer, Histoire du peuple de dieu (Paris 1728).

2.52 Die Sachgruppe (XXI) Lexica et Concordantiae biblicae (175 Titel; 16. Jh 26, 17. Jh 35, 18. Jh 58, 19. Jh 53; o. J. 3) führt Nachschlagewerke von Elias Hutter (1598), Conrad Agricola (1610), Erasmus Schmid(t) (1638), Petrus Ravanellus (1650), Paul Fossanus (1687) und Friedrich Lanckisch (1688) zusammen. Vorhanden sind außerdem Concordantiae Bibliorum utriusque Testamenti Veteris et Novi (Leiden 1586) und Conrad Kircher, Concordantiae veteris Testamenti graecae, ebraeis vocibus respondentes (Frankfurt a. M. 1607). Augustin Calmets Dictionnaire historique ... (Genf 1730) liegt in der deutschen Ausgabe als Biblisches Wörterbuch (Liegnitz 1751-1754) vor.

2.53 In der Sachgruppe (XXII) Commentarii in omnes Veteris et N. T. libros (302 Titel; 16. Jh 78, 17. Jh 93, 18. Jh 70, 19. Jh 48; o. J. 13) sind u. a. Veit Dietrich, Alfonso Tostato Ribera, Dionysius Cartusianus, Cornelius a Lapide, Johann Lorinus, Konrad Pellicanus und Jean Calvin vertreten. Vorhanden sind auch Summarien Oder gründliche Auslegung Uber die gantze Heil. Schrifft (Rudolstadt 1721) und Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments (Leipzig 1749-1770) von Romanus Teller, fortgesetzt von Jacob Brucker.

2.54 In der Sachgruppe (XXIII) Observationes miscellaneae in libros V. et N. T. (449 Titel, 1,5 Prozent; 16. Jh 12, 17. Jh 127, 18. Jh 220, 19. Jh 84; o. J. 6) sind als Autoren u. a. Erasmus, John Cameron, Daniel Fessel, Gottfried Olearius, August Pfeiffer, Thomas Reinesius, Caspar Hermann Sandhagen, Johann Saubert und Hermann Wits vertreten.

2.55 Die umfangreiche Sachgruppe (XXIV) Commentarii in V. T. (1375 Titel, 4,5 Prozent; 16. Jh 236, 17. Jh 203, 18. Jh 305, 19. Jh 603; o. J. 28) enthält u. a. Werke von Petrus Martyr (Pietro Martire Vermigli), Johannes Draconites, Edward Pocock, Johann Clericus (Jean Leclerc) und Hermann von der Hardt. Vorhanden sind Hrabanus Maurus, Commentaria (Köln 1532), [Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem], Briefe über die Mosaischen Schriften und Philosophie (Braunschweig 1762), und Johann Christian Blasche, Der geistige Tempel der Propheten durch Abwendung der Angriffe auf denselben in Sicherheit gestellt (Jena 1791). Weiterhin sind im Bestand In Proverbia Salomonis (Paris 1510) von Robertus Holcot, Solomonis sententiae (Hagenau 1525), übersetzt von Melanchthon, und In Proverbia Salomonis (Mailand 1620), illustriert von Antonio Giggeo.

2.56 Die Sachgruppe (XXV) Commentarii in Novum Test. (1480 Titel, 5 Prozent; 16. Jh 169, 17. Jh 213, 18. Jh 275, 19. Jh 804; o. J. 19) enthält Abhandlungen von Erasmus, Johann Brentius, Jean Calvin, Simon de Cassia, Johann Jakob Griesbach, Cornelius Jansen, Joachim Lange, Wolfgang Musculus, Andreas Osiander, Cyriakus Spangenberg, Johann Otto Thieß und Wilhelm Martin Leberecht de Wette. Zu nennen sind Alfons Salmeron, Commentarius in evangelicam historiam et in Acta Apostolorum (Köln 1602-1612), und Martin Chemnitz, Harmonia quatuor Evangelistarum (Hamburg 1704). Zur Offenbarung des Johannes liegt eine Reihe von Werken ab dem 16. Jh vor.

2.57 Die Sachgruppe (XXVI) Bibliorum compendia (Bibelauszüge und Bilderbibeln) mit 64 Titeln (16. Jh 6, 17. Jh 16, 18. Jh 18, 19. Jh 18; o. J. 6) enthält u. a. Evangelische Kirchen-Harmonie (Wolfenbüttel 1647), hrsg. von August Herzog zu Braunschweig, Johannes Buno, Bilder-Bibel (Hamburg 1680), und Bilderbuch zu den Geschichten des neuen Testaments (Zürich 1787).

2.58 Die Sachgruppe (XXVII) Theologia symbolica, Ausgaben der symbolischen Bücher und Schriften darüber (430 Titel; 16. Jh 124, 17. Jh 122, 18. Jh 73, 19. Jh 104; o. J. 7) weist Melanchthons Corpus Doctrinae Christianae (Jena 1571) auf, sowie Concordia (Dresden 1580), Apologia (Heidelberg 1583; Dresden 1584), erarbeitet u. a. von Timotheus Kirchner, und das Concordien-Büchlein Deutsch (Weimar 1625), von Johannes Kromayer für Kirche und Schulen im Fürstentum Weimar in den Druck gegeben.

2.59 Die Sachgruppe (XXVIII) Theologia dogmatica, allgemein (976 Titel, 3,2 Prozent; 16. Jh 139, 17. Jh 259, 18. Jh 153, 19. Jh 414; o. J. 11) erfaßt Schriften wie Melanchthons Loci praecipui theologici (Leipzig 1559), Matthias Vogel, H. Göttlicher Schrifft Schatzkammer (Tübingen 1587-1591), Jean Calvin, Institutio Christianae religionis (Genf 1606), Martin Chemnitz, Locorum theologicorum ... (Frankfurt a. M. 1608), Johann Gerhard, Isagoge locorum theologicorum (Jena 1615-1622), Gottfried Cundisius, Notae & observationes quibus compendium theologicorum ... (Jena 1648), und Compendium locorum theologicorum (Wittenberg 1664), hrsg. von Leonhard Hutter.

2.60 Die umfangreiche Sachgruppe (XXIX) Theologiae dogmaticae partes singulares (1518 Titel, 5,1 Prozent; 16. Jh 213, 17. Jh 329, 18. Jh 302, 19. Jh 647; o. J. 27) überliefert aus dem 16. Jh u. a. Johann Wigand, Oratio de verba dei in Academia Ienense (Jena 1570), Calvin, Defensio orthodoxiae fidei de sacra Trinitate ([Paris] 1554), Victorin Strigel, Oratio de Adamo primo parente generis humani (Leipzig 1565), Johann Rosa, Vom Ewigen Leben (Jena 1579), Otto Casmann, Angelographia (Frankfurt a. M. 1597); aus dem 17. Jh u. a. John Preston, Life eternall (London 1631), James Whiston, Infant Baptism from Heaven and not of Men (London 1675), und Jean La Placette, Traité des bonnes oeuvres en général (Amsterdam 1700); aus dem 18. Jh Edmund Dickinson, Physica vetus & vera (London 1702), Philipp Jacob Spener, Handlung von der Natur und Gnade (Frankfurt a. M. 1714), William Sherlock, De l'immortalité de l'éme, et de la vie éternelle (Amsterdam 1708), François de Salignac de La Mothe Fénelon, Démonstration de l'existence de dieu (Amsterdam 1713 u. ö.) und dessen Beweiß von dem Daseyn Gottes aus der Natur (Jena 1760).

2.61 In der Sachgruppe (XXX) Apologia religionis Christianae (410 Titel; 16. Jh 30, 17. Jh 125, 18. Jh 123, 19. Jh 127; o. J. 5) sind u. a. vertreten Caspar Peucer, Commentarius de praecipuis generibus divinationum (Wittenberg 1576), Jean Mabillon und Michaele Germain, Museum Italicum (Paris 1689 und 1724), Hugo Grotius, De Veritate Religionis Christianae (Amsterdam 1709; Leipzig 1709) sowie Jacques Serces, Traité sur les miracles (Amsterdam 1729) und dessen Übersetzung Abhandlung von Wunderwerken (Rostock 1749).

2.62 In der Sachgruppe (XXXI) Theologia moralis (803 Titel, 2,7 Prozent; 16. Jh 39, 17. Jh 225, 18. Jh 223, 19. Jh 293; o. J. 23) sind vorhanden Werke wie Melanchthons Ethicae doctrinae elementa (Leipzig 1565), Nicolas Caussin, La cour saincte (Paris 1642-1643), Antonius de Escobar y Mendoza, Liber theologiae moralis (Brüssel 1651), Jacob Stolterfoht, Conscientia in genere (Lübeck 1654), Richard Cumberland, De legibus naturae disquisitio philosophica (Lübeck und Frankfurt 1683), Baltasar Gracián, Criticon über die Allgemeinen Laster des Menschens (Frankfurt und Leipzig 1710), Esprit Fléchier, Entlarvte Welt (Ulm 1724) und Richard Steele, Le héros chrétien (Den Haag 1729).

2.63 Aus der Sachgruppe (XXXII) Disciplinae theologiae practicae (116 Titel; 16. Jh 3, 17. Jh 18, 19. Jh 95) sind anzuführen Honoré d'Urfé, Les Epistres morales (Paris 1608), Johann Saubert, Zuchtbüchlein der evangelischen Kirchen (Nürnberg 1636), Christian Wilhelm Oemler, Der Prediger bey denen Betrübten und Angefochtenen in seiner Gemeinde (Jena 1771) und dessen Schrift Der Prediger bey den Deliquenten und Missethätern (Jena 1775) sowie Christoph Heinrich Matthesius, Lehrbuch für angehende Landprediger (Jena 1791).

2.64 Die Sachgruppe (XXXIII) Homiletica (431 Titel, 1,5 Prozent; 15. Jh 36, 17. Jh 103, 18. Jh 56, 19. Jh 234; o. J. 2) mit zahlreichen Predigt-Sammelbänden zählt zu ihren Autoren Gottfried Büchner, Johann Gerhard, Salomon Glass, Friedrich Andreas Hallbauer, Christoph Heinrich Loeber, Christian Friedrich Krause, Martin Moller, Johann Olearius, Martin Spangenberg und Johann Stieffler. Vorhanden sind auch Titel wie Johann Wilhelm Schmid, Anleitung zum populären Kanzelvortrag (Jena 1787).

2.65 Die Sachgruppe (XXXIV) Conciones sacrae (2088 Titel, 7,1 Prozent; 16. Jh 129, 17. Jh 323, 18. Jh 293, 19. Jh 1268; o. J. 75) erfaßt u. a. Predigten von Johann Eck, August Hermann Francke, Tielemann Heßhusius, Johann Spangenberg, Philipp Jacob Spener oder Johann Tauler. Die umfangreiche Sammlung erstreckt sich von Johannes Geiler von Kaysersberg, Christenlich bilgerschafft zum ewige[n] vatterla[n]d (Basel 1512) bis zur Bibliothek deutscher Canzelberedsamkeit (Hildburghausen 1835). Die anschließende Gruppe (XXXV) Sermones funebres (1362 Titel, 4,6 Prozent; 16. Jh 36, 17. Jh 937, 18. Jh 262, 19. Jh 73; o. J. 54) umfaßt ein breites Spektrum von Leichenpredigten. Mehrere Sammelbände mit Grabreden auf fürstliche und bürgerliche Personen des 17. und 18. Jhs gelangten 1742 als Schenkung von Johann Christoph Mylius in den Bestand. Unter den Leichenpredigten auf Jenaer Professoren findet sich ein Letztes Ehren-Gedächtnis (Jena 1731) auf Johann Franz Buddeus.

2.66 Die Sachgruppe (XXXVI) Catechetica (437 Titel, 1,5 Prozent; 16. Jh 51, 17. Jh 97, 18. Jh 56, 19. Jh 215; o. J. 18) enthält u. a. Luthers Deudsch Catechismus (Wittenberg 1529), Catechismus ...

Sampt einem schönen Betbüchlein (Leipzig 1537), Nicolaus Gryse, Leien Bibel In Hundert Fragen (Rostock 1604), Ahasverus Fritsch, Suspiria catechetica Oder Andächtige Hertzens-Seuffzerlein (Rudolstadt 1685), Philipp Jacob Speners Catechismus-Tabellen (Frankfurt a. M. 1717), Catechisme de Heidelberg (Frankfurt a. M. 1742) und Johann Christoph Koecher, Catechetische Geschichte der Waldenser, Böschen Brüder, Griechen (Jena 1768).

2.67 Die Sachgruppe (XXXVII) Liturgia et antiquitates sacrae (855 Titel, 2,8 Prozent; 16. Jh 126, 17. Jh 219, 18. Jh 102, 19. Jh 383; o. J. 25) überliefert z. B. Teütsche Meß und Tauff wie sye yetzund zu Straßburg gehalten werden (Straßburg 1524), Breviarium Romanum (Lyon 1549), Ordenung und summarischer Proceß des Fürstlichen Sechsischen Consistorij (Jena 1561), Petrus de Moulin, Anatomey oder Zerlegung der Meß (Basel 1642), David Primerose, Een tractaet van den sabbath (Leiden 1659), Jean Mabillon, De Liturgia Gallicana libri III (Paris 1685), Caspar Calvör, Ritualis ecclesiastici pars prior (-altera) (Jena 1705) und Christian Gerber, Historie der Kirchen-Ordnungen in Sachsen (Dresden und Leipzig 1732).

2.68 Die Sachgruppe (XXXVIII) Scripta ascetica (1503 Titel, 5 Prozent; 16. Jh 103, 17. Jh 427, 18. Jh 352, 19. Jh 547; o. J. 74) faßt Andachtsliteratur zusammen. Autoren sind u. a. Johann Michael Dilherr, August Hermann Francke, Martin Geier, Theophil Großgebauer, Joseph Hall, Christian Kortholt, Johann Heinrich Ursinus und Heinrich Zschokke. Gebet- und Gesangbücher stammen vorrangig aus dem sächsisch-thüringischen Raum wie Altenburg, Dresden, Erfurt, Gotha, Greiz, Halle, Leipzig, Meiningen, Römhild, Saalfeld und Weimar, aber auch aus Altona, Berlin, Braunschweig, Breslau, Lüneburg, Nürnberg, Schwerin und Stuttgart. Außer in Deutsch sind sie in Dänisch, Englisch, Französisch, Latein, Lettisch, Polnisch, Russisch, Schwedisch und Ungarisch vorhanden. Beispieltitel sind Wolfgang Ammon, Neuw Gesangbuch Teutsch und Lateinisch (Frankfurt a. M. 1583), Precationes piae ab ...

Friderico Wilhelmo Duce Saxoniae (Leipzig 1619), Johann Amos Comenius, Unum necessarium (Amsterdam 1668), oder auch ein Sobornik in Kirchenslawisch von 1693.

2.69 In der Sachgruppe (XXXIX) Polemica (76 Titel; 17. Jh 2, 18. Jh 18, 19. Jh 54; o. J. 2) sind u. a. vertreten Johann Franz Buddeus, Historische und Theologische Einleitung In die vornehmsten Religions-Streitigkeiten (Jena 1724), und Johann Lorenz von Mosheim, Versuch einer unpartheyischen und gründlichen Ketzergeschichte (Helmstedt 1748). Die Sachgruppe (XL) Historia controversiarum, Grundsätze der Polemik, Geschichte der Ketzereien und Spaltungen (252 Titel; 16. Jh 18, 17. Jh 137, 18. Jh 78, 19. Jh 16; o. J. 3) erfaßt u. a. Schriften von Roberto Bellarmino, Johann Conrad Dannhauer, Johann Conrad Füeßli, Balthasar Meisner, Johann Musäus, Conrad Schüsselburg, Friedrich Spanheim, Paul Stockmann und Johann Georg Walch.

2.70 Die Sachgruppe (XLI) Irenica, Colloquia (407 Titel; 16. Jh 73, 17. Jh 206, 18. Jh 58, 19. Jh 43; o. J. 27) enthält u. a. die Disputatio excellentium (Leipzig 1519) zwischen Johann Eck und Andreas Carlstadt im Juni 1519. Aus dem 17. Jh sind David Pareus, Irenicum oder Friedemacher (Frankfurt a. M. 1615), Johann Friedrich Karg, Friedreiche Gedancken (Würzburg [1679]) über die Religions-Vereinigung in Deutschland, und Joan Déz, Vereinigung der Protestierenden zu Straßburg mit der Römischen Kirchen (Straßburg 1688) vorhanden, aus dem 18. Jh z. B. Abbildung einer Friedenstheologie (Jena 1764) von Johann Christoph Koecher.

2.71 Die Sachgruppe (XLII) Sectae veteres in chronologischer Folge von den Manichäern bis zu den Waldensern, Hussiten, Deutsch-Katholiken (199 Titel; 16. Jh 12, 17. Jh 53, 18. Jh 18, 19. Jh 102; o. J. 14) erfaßt u. a. Isaac de Beausobre, Histoire critique de Manichée et du Manichisme (Amsterdam 1734-1739), Louis Maimbourg, Histoire de l'Arianisme (Paris 1682), Thomas Long, The History of the Donatists (London 1677), und über die Hussiten Disputatio Ioannis Hus (Wittenberg 1537), [Petrus de Mladenovic], Die in Hußen bekriegte, doch unbesiegte Wahrheit (Frankfurt und Leipzig 1686), und Vermischte Schriften des M. J. Hus von Hussinec (Leipzig und Prag 1784). In der Sachgruppe (XLIII) Controversiae inter Lutheranos (1221 Titel, 4,1 Prozent; 16. Jh 327, 17. Jh 563, 18. Jh 120, 19. Jh 139; o. J. 72) sind u. a. Schriften von Gottfried Arnold, Johann Friedrich Bachstrom, Jacob Heerbrand und Johanna Eleonora Petersen enthalten.

2.72 In der Sachgruppe (XLIV) Controversiae cum Catholicis et Catholicorum (976 Titel, 3,2 Prozent; 16. Jh 155, 17. Jh 474, 18. Jh 117, 19. Jh 181; o. J. 49) sind als Autoren Jean Calvin, Martin Chemnitz, Johann Crocius, Johann Conrad Dannhauer, Johann Gerhard, Johann Jacob Grasser, Johann Reinboth und Johann Nicolaus Weisslinger anzuführen. Vorhanden sind Der Proselyt (verschiedene Aufl., Leipzig 1768-1771) von Ferdinand Ambrosius Fidler und dessen Antipapistisches Journal oder Der unpartheyische Lutheraner (Teil 1-7, 1770-1773), Hugues Félicité Robert de la Mennais, Paroles d'un Croyant. 1833 (Brüssel 1834), und Herenäus Haid, Die gesammte katholische Lehre in ihrem Zusammenhange (München 1837-1842).

2.73 Die Sachgruppe (XLV) Controversiae Calvinianorum et cum Calvinianis (417 Titel; 16. Jh 148, 17. Jh 180, 18. Jh 57, 19. Jh 23; o. J. 9) enthält Ulrich Zwingli, Ußlegen und gründ der schlußreden oder Articklen (Zürich 1521), dessen Predigt Von götlicher und menschlicher grechtigheit (Zürich 1523) und seine Werke (Zürich 1828-1830). Vorhanden sind in diesem Zusammenhang die Widerlegung Des Calvinischen Büchleins ([Wittenberg] 1593) durch Aegidius Hunnius sowie Leonhard Hutter, Calvinista aulico-politicus (Wittenberg 1614), und Roelof Isaacsz Antwoordt Voor de Synode van Dordrecht (Amsterdam 1659).

2.74 In der Sachgruppe (XLVI) Controversiae cum Unitariis, Socinianis, Arminianis (252 Titel; 16. Jh 6, 17. Jh 220, 18. Jh 20, 19. Jh 2; o. J. 6) finden sich u. a. Ludovicus Crocius, De vera religione et Catholica ecclesia epilogismus (Bremen 1619), Georg Rost, Gründtlicher Bericht von den Newen Photinianern (Magdeburg 1613), Johann Amos Comenius, De irenico irenicorum (Amsterdam 1660), [Johannes Hoornbeeck], Socianismi Confutati Tomus I-III (Utrecht 1650; Amsterdam 1664), Christoph Sand, Bibliotheca anti-trinitariorum ([Amsterdam] 1684) und Samuel Friedrich Lauterbach, Ariano-Socinismus olim in Polonia (Frankfurt und Leipzig 1725).

2.75 Die Sachgruppe (XLVII) Controversiae cum Enthusiastis (753 Titel, 2,5 Prozent; 16. Jh 50, 17. Jh 301, 18. Jh 86, 19. Jh 278; o. J. 38) vereinigt u. a. Schriften von Gottfried Arnold, Jacob Böhme, Antoinette Bourignon, Johann Amos Comenius, Erasmus Francisci, Sebastian Franck, Michael Molinos (Miguel Molinos), William Penn, Adrian Vossenhol, Valentin Weigel und Vitus Anton Winter. Ein Sammelband enthält Catalogus oder Register der bücher Herren Caspar Schwenckfelds ( o. O. 1561) und weitere mit ihm in Zusammenhang stehende Drucke, außerdem dessen Bekandtnis und Rechenschafft von den Heuptpuncten deß Christlichen Glaubens ( o. O. 1592). Von Emanuel Swedenborg sind einige Schriften im Bestand.

2.76 Die Sachgruppe (XLVIII) Controversiae cum Zinzendorfianis, Herrenhuter, Mährische Brüder (140 Titel; 16. Jh einer, 17. Jh einer, 18. Jh 85, 19. Jh 49; o. J. 4) erfaßt u. a. Nikolaus Ludwig von Zinzendorf, Probe eines Lehr-Büchelgens vor die sogenannten Brüder-Gemeinen (Büdingen und Altona 1740; Leipzig 1742), Johann Georg Walchs Theologisches Bedencken von der Beschaffenheit der Herrnhutischen Secte (Frankfurt a. M. 1747) und Christoph Gabriel Fabricius, Entdeckte Herrnhuthische Sectirerey (Wittenberg und Zerbst 1749). Zu den Böschen Brüdern sind Johann Theophilus Elsner, Martyrologium Bohemicum (Berlin 1766), Die drey Letzte und Vornehmste Glaubens-Bekenntnisse der Böschen Brüder (Frankfurt und Leipzig 1741), hrsg. von Johann Christoph Koecher, und Johann Gottlob Carpzov, Religions-Untersuchung der Bösch- und Mährischen Brüder (Leipzig 1742) vorhanden.

2.77 Die Sachgruppe (XLIX) Controversiae cum Atheis, Naturalistis, Deistis etc. (574 Titel, 1,9 Prozent; 16. Jh 7, 17. Jh 89, 18. Jh 254, 19. Jh 209; o. J. 15) enthält u. a. Johann Bodoni, De Republica libri VI (Frankfurt a. M. 1594), Christoph Wittich, Anti-Spinoza (Amsterdam 1690), Anthony Collins, A discourse of free-thinking (London 1713), David Derodon, Widerlegter Atheismus (Lemgo 1733), Johann Franz Budde, Theses theologicae De Atheismo et Superstitione variis observationibus (Utrecht 1737), und Traité de l'athéisme et de la superstition (Amsterdam 1740); außerdem Richard Bentleys Anmerckungen über das Buch Freyheit zu dencken (Halle 1745), hrsg. von Friedrich Eberhard Rambach, Julien Offray de La Mettrie, L'homme machine (Leiden 1748) und L'Homme plus que machine (London 1748).

2.78 In der Sachgruppe (L) Ecclesia Graeca (135 Titel; 16. Jh 3, 17. Jh 51, 18. Jh 43, 19. Jh 37; o. J. einer) sind u. a. vorhanden Thomas Smith, De Graecae ecclesiae hodierno statu epistola (London 1678), Louis Maimbourg, Histoire du schisme des Grecs (Paris 1682), Lorenz Mormann, Orthodoxa confessio Catholicae atque Apostolicae Ecclesiae Orientalis (Leipzig 1695), [Georg Adam Schleusing], Religion der Moscowiter (Frankfurt a. M. 1712 und 1717), Alexander Helladius, Status praeseus ecclesiae Graecae ( o. O. 1714), Johann Franz Buddeus, Erörterung der Frage, ob eine Vereinigung der Römisch-Catholischen und Rußischen Kirchen zu hoffen sey? (Jena 1719), Jacob Elsner, Neueste Beschreibung derer Griechischen Christen in der Türckey (Berlin 1737-1747), Carl Heinrich Trommer, Abbildung der Jacobitischen oder coptischen Kirche (Jena 1749), und Die Gebräuche und Ceremonien der Griechischen Kirche in Rußland (Riga 1773) von John Glen King.

2.79 Die Sachgruppe (LI) Religio Muhammedorum (155 Titel; 16. Jh 7, 17. Jh 39, 18. Jh 54, 19. Jh 50; o. J. 5) umfaßt u. a. Alcorani seu legis Mahometi et evangelistarum Concordiae Liber (Paris 1543), Antiturcica Lutheri (Leipzig 1596), zusammengestellt durch Johann Rosinus, Religio Turcica (Stade 1659), hrsg. von Johann Ulrich Wallich, und David Nerreter, Neu eröffnete Mahometanische Moschea (Nürnberg 1703). Vorhanden sind überdies Humphrey Pridaux, La vie de Mahomet (Amsterdam 1698), Adrian Reland, De Religione Mohammedica (Utrecht 1717), Matthias Georg Schröder, Muhammed testis veritatis contra se ipsum (Leipzig 1718), L'Alcoran de Mahomet (Antwerpen 1719), sowie die von Julien Claude Galland übersetzte Sammlung von den Gebräuchen und Ceremonien der Wallfarth nach Mecca (Nürnberg 1757).

2.80 Die Sachgruppe (LII) Religio Gentilium, Geschichte aller Religionen (406 Titel, 1,4 Prozent; 16. Jh 7, 17. Jh 57, 18. Jh 31, 19. Jh 301; o. J. 10) wurde erst nach Güldenapfels Direktorat eingeführt. In ihr finden sich u. a. Alexander Ross, Unterschiedliche Gottesdienste in der gantzen Welt (Heidelberg 1668 u. ö.), Johann Christoph Koecher, Vollständiger Abriß aller iemals in der Welt bekannten und üblichen Religionen (Jena 1753), und Thomas Broughtons Historisches Lexicon aller Religionen seit der Schöpfung der Welt bis auf gegenwärtige Zeit (Dresden und Leipzig 1756).

2.81 Die Gruppe (LIII) Seminarium theologicum (641 Titel, 2,2 Prozent; 19. Jh 89; o. J. 6) überliefert die Bestände des Homiletisch(-Katechetischen) Seminars (gegr. 1812) und des Theologischen Seminars (gegr. 1817). Die Seminare wurden ab 1929 unter der gemeinsamen Bezeichnung Theologisches Seminar fortgeführt, wo auch die aktuellen Bestände verblieben (s. Eintrag Zweigbibliothek Theologie). Beide Seminare waren mit Lesevereinen verbunden. Aus dem Homiletischen Leseverein stammen z. B. das Journal für Prediger (Bd 1-100, 1770/71-1842) und das Archiv für Zeitpredigten (Blankenhain, Jg. 1, 1835; N. F. Weimar, Jg. 1, 1836). Predigttexte und -sammlungen sind u. a. von Johann Andreas Cramer, Johann Caspar Lavater, Johann Lorenz Mosheim, Balthasar Münter, Johann Friedrich Röhr, Karl Wihelm Schultz und Ernst Ludwig Schweitzer erhalten. Rabbinica

2.82 Die Rabbinica-Sammlung (" Rabb.") hat ihre Wurzeln in der Bibliotheca Electoralis, später ist Johann Andreas Bose (1624-1674) mehrfach als Vorbesitzer genannt. Etwa 400 Titel stammen aus der Provenienz von Johann Andreas Danz (1654-1727), der wiederum Schriften aus der Bibliotheca Spizelianae, der Büchersammlung des Augsburger Theologen und Polyhistors Theophil Gottlieb Spi(t)zel (1639-1691), erwarb. Die Danzsche Bibliothek wurde 1728 angekauft, deshalb bestimmen auch hebräische Drucke des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jhs das Bild der Bestandsgruppe. 1845 wurden auf einer Auktion Werke aus dem Nachlaß des Jenaer Theologen Ludwig Friedrich Otto Baumgarten-Crusius (1788-1845) erworben, 165 Titel gehen auf Andreas Gottlieb Hoffmann (1796-1864) zurück, dessen Privatbibliothek 1864 angekauft wurde.

2.83 Die drei Sachgruppen des Bestandes zählen 1373 Titel: 16. Jh 138 (10,1 Prozent), 17. Jh 431 (31,4 Prozent), 18. Jh 256 (18,6 Prozent), 19. Jh 478 (34,8 Prozent); o. J. 70 (5,1 Prozent). In deutscher Sprache sind 526 Titel (38,3 Prozent) vorhanden, in Latein 212 (15,4 Prozent), in Französisch 41 (3 Prozent), in Englisch 12 und in weiteren Sprachen (fast ausschließlich Hebräisch) 582 Titel (42,4 Prozent).

2.84 Mit dem Judentum in Zusammenhang zu bringende Schriften sind auch in anderen Bestandsgruppen ( z. B. Theologia, Glottica, Historia litteraria, Historia antiqua und Jurisprudentia) anzutreffen. Als Erscheinungsorte begegnen im 16. Jh Venedig und Basel, im 17. Jh Amsterdam, Augsburg, Frankfurt a. M., Jena, Leiden, London, Rom, Tübingen und Utrecht, im 18. Jh Berlin, Frankfurt a. M., Hamburg, Oxford und Paris. Die Bände weisen Spuren intensiver Benutzung auf.

2.85 Die Sachgruppe (I) Literatura umfaßt 132 Titel (9,6 Prozent; 17. Jh 6, 18. Jh 24, 19. Jh 102) allgemeinen Inhalts, darunter auch Zeitschriften, z. B. Zeitschrift für hebräische Bibliographie (Jg. 1-23, 1896-1920). An Autoren sind Hermann von der Hardt, z. B. mit Programma in Aben Esram (Helmstedt 1712), und Leopold Zunz zu nennen. Im Bestand sind Julius Bartoloccius, Bibliotheca Magna Rabbinica (Rom 1675-1693), Adrian Reland, Analecta rabbinica (Utrecht 1702), Christoph Cellarius, Rabbinismus (Utrecht 1702), Johann Christoph Wolf, Bibliotheca Hebraea (Hamburg [ u. a.] 1715-1733), fortgeführt als Nova Bibliotheca Hebraica (Jena 1783-1784) von Hermann Friedrich Koecher, und Julius Fürst, Bibliotheca Judaica (Leipzig 1849-1851; Leipzig 1863).

2.86 Die Sachgruppe (II) Scriptores Rabbinici ist mit 844 Titeln (61,5 Prozent; 16. Jh 108, 17. Jh 345, 18. Jh 130, 19. Jh 207; o. J. 54) am umfangreichsten. Sie enthält u. a. Talmud Babylonicum in mehreren Ausgaben. Dieser wurde zum ersten Mal vollständig durch Daniel Bomberg in Venedig gedruckt (im Bestand: 6 Bde, 1520-1539; 8 Bde, 1520-1538). Später kamen in Frankfurt/Oder und in Frankfurt a. M. publizierte Ausgaben hinzu. Den Talmud Babli = Babylonischer Talmud (Bd 1, Berlin 1842) von E. M. [Moses] Pinner schenkte die Großherzogin Maria Pawlowna von Sachsen-Weimar-Eisenach der Bibliothek. Mischna-Ausgaben liegen z. B. aus Venedig (1574-1576) und Amsterdam (1698-1709) vor.

2.87 Von dem Philosophen, Mediziner und Astronomen Moses ben Maimon (Maimonides; 1135-1204), einem Vorläufer Spinozas, sind zahlreiche Schriften in Ausgaben des 16. bis 19. Jhs im Bestand, darunter Jad chasaha (Venedig 1551; Amsterdam 1702), Constitutiones de Fundamentis Legis (Amsterdam 1638), übersetzt von Wilhelm Vorstius, De Jure Pauperis et Peregrini apud Judaeos (Oxford 1679), übersetzt von Humphrey Prideaux, De sacrificiis liber (London 1683) und Tractatus de vacca rufa (Amsterdam 1711). Zur Electoralis gehörte das Lexicon Talmudicum (Venedig 1531) von Nathan Ben Jechiel Ben Abraham. Die Sphaera mundi (Basel [1546]) von Abraham Ben Chijja ha-Sefardi ha-Nasi gab der Baseler Theologe und Orientalist Sebastian Münster in Hebräisch und Latein heraus.

2.88 Aus dem 17. Jh ist der seltene Druck Sepher Chibbure Leqet (Lublin 1612) überliefert. Im Bestand sind ferner Liber Jezirach, qui Abrahamo Patriarchae adscribitur (Amsterdam 1642), Georg Gentius, Historia Judaica (Amsterdam 1651), Joma (London 1648), hrsg. von Robert Sheringham, Jacob Leonitius, Libellus Effigiei Templi Salomonis (Amsterdam 1650), Ludwig Michael Crocius, Specimen Philologicum quo Obadias Propheta Hebraicè, Chaldaicè, Syricè & Arabicè (Bremen 1673), Heilige und dem Herrn Gepreisete Früchte (Leipzig 1680), übersetzt von Georg-Henrich Lenn, Isaac Abrabanel, Commentarius in Hoseam (Leiden 1687), Abraham Peritsol, Itinera Mundi, sic dicta nempe Cosmographia (Oxford 1691), Das Buch von guten jüdischen Lehren (Leipzig 1694), in Hebräisch und in Deutsch hrsg. von Friedrich Wilhelm Beck, und Seber haggada Schel pesach (Amsterdam 1695) von Jehuda Arieh [Leo Mutinensis; Arje mim-Modena].

2.89 Im 18. Jh erschienen Salomon Jarch, Commentarius Hebraicus in Prophetas Maiores et Minores ut et Hiobum et Psalmos (Gotha 1713), Mischnah oder der Text des Talmuds (Ansbach 1760), hrsg. von Johann Jacob Rabe, und dessen Abhandlung Der Talmudische Tractat Peah von dem Ackerwinkel (Ansbach 1781), nebst einer Abhandlung über die Versorgung der Armen bei den Juden. Aus dem 19. Jh sind anzuführen Heimann Hurwitz, Sagen der Hebräer (Leipzig 1826) und Sagen der Ebräer (Oettingen und Hainsforth 1828).

2.90 Die Sachgruppe (III) Controversiae cum Judaeis (Geist, Lehren und Praxis des Judentums) umschließt 397 Titel (28,9 Prozent; 16. Jh 30, 17. Jh 80, 18. Jh 102, 19. Jh 169; o. J. 16), darunter aus der Electoralis Johannes Reuchlin, De arte Cabalistica libri III (Hagenau 1517) und Messias Christianorum et Iudaeorum Hebraice et Latine (Basel 1539), hrsg. von Sebastian Münster. Ein Sammelband enthält Der gantz Jüdisch glaub (Leipzig 1531) von Anthonius Margaritha und 3 Wittenberger Lutherdrucke von 1543: Von den Jüden und jren Lügen (andere Ausg.), Vom Schem Hamphoras Und vom Geschlecht Christi und Von den Letzten Worten Davids.

2.91 Aus dem 17. Jh liegen u. a. vor Johann Buxtorf d. Ä., Synagoga Iudaica, Das ist Jüden Schul (Basel 1603) und Synagoga Judaica de Judaeorum Fide (Basel 1661), Johannes Gerson, Der Jüden Thalmud Fürnembster inhalt und Widerlegung (Goslar 1609 u. ö.), Christian Gerson, Chelec Oder Thalmudischer Jüdenschatz (Helmstedt 1610), Johann Müller, Judaimus oder Jüdenthumb (Hamburg 1644), Juris Hebraeorum Leges CCLXI (Zürich 1655), hrsg. von Johann Heinrich Hottinger nach Rabbi Levi, Manasseth Ben-Israel, Light for the Iews (London 1656) und Michael Havemann, Wegeleuchte Wieder die Jüdische Finsternißen (Jena 1663),

2.92 Aus dem 18. Jh sind als Beispiele anzuführen Caspar Calvör, Gloria Christi (Leipzig 1710), Johann Andreas Eisenmenger, Entdecktes Judenthum (Königsberg 1711), Jüdische Merckwürdigkeiten (Frankfurt und Leipzig 1714-1717). Vorhanden sind weiterhin Der Jude, eine Wochenschrift von Gottfried Selig (Bd 1, 1768-9, 1772), [Christian Ernst Wünsch], Rabinismus oder Sammlung Talmudscher Thorheiten (Amsterdam 1789), Moses Mendelssohn, Jerusalem oder über religiöse Macht und Judenthum (Berlin 1783), Christian Wilhelm Dohm, Über die bürgerliche Verbesserung der Juden (Berlin und Stettin 1783), Christian Bastholm, Jüdische Geschichte (Pirna 1785) und der seltene Druck von [Anton Collins], Der Geist des Judenthums (Cairo, im 8ten republikanischen Jahre [1800]). Opera theologica

2.93 Die in 6 Sachgruppen gegliederte Bestandsgruppe (" Op. th.") umfaßt 8654 Titel: 16. Jh 1957 (22,6 Prozent), 17. Jh 2008 (23,2 Prozent), 18. Jh 1820 (21 Prozent), 19. Jh 2637 (30,5 Prozent); o. J. 232. In lateinischer Sprache sind 6344 Titel (73,3 Prozent; 16. Jh 1577, 17. Jh 1643, 18. Jh 1627, 19. Jh 1312; o. J. 185), in Deutsch 1385 (16 Prozent; 16. Jh 275, 17. Jh 38, 18. Jh 104, 19. Jh 938; o. J. 30), in Französisch 121 (16. Jh einer, 17. Jh 12, 18. Jh 9, 19. Jh 95; o. J. 4), in Englisch 64 (17. Jh 3, 18. Jh 4, 19. Jh 57) und in weiteren Sprachen 740 (8,6 Prozent; 16. Jh 104, 17. Jh 312, 18. Jh 76, 19. Jh 235; o. J. 13).

2.94 Die Sachgruppen (I) Collectiones Patrum und (II) Patres Graeci enthalten zusammen 5275 Titel (61 Prozent; 16. Jh 992, 17. Jh 1396, 18. Jh 1360, 19. Jh 1393; o. J. 134). Unter den Sammlungen finden sich Margarin de La Bigne, Sacra Bibliotheca sanctorum patrum (Paris 1585-1589), und ihre erweiterte Ausgabe Maxima bibliotheca veterum patrum et antiquorum scriptorum ecclesiasticorum (Lyon 1677) sowie die Bibliotheca veterum patrum antiquorumque scriptorum ecclesiasticorum (Venedig 1681-1765), hrsg. von André Galland, ferner Leone Allacci, Graeciae Orthodoxae tomus I et II (Rom 1652-1659), Jean Baptiste Cotelier, Ecclesiae Graecae Monumenta (Paris 1677-1683), Gottfried Arnold, Ein Denckmahl des alten Christenthums (Goslar 1702) und Christian Friedrich Rößler, Bibliothek der Kirchen-Väter (Leipzig 1776-1786). Zu erwähnen sind Analecta sacra spicilegio solesmensi parata (Paris 1876-1882), hrsg. von Jean Baptiste Pitra. Aus der Gruppe " Poetae" sind die Opera (Venedig 1501) des Aurelius Prudentius Clemens zu nennen.

2.95 Unter den 84 aufgeführten griechischen Kirchenvätern, die in chronologischer Abfolge angeordnet sind, finden sich u. a. Clemens Alexandrinus, Origines, Eusebius Caesariensis, Athanasius Alexandrinus, Basilius Caesariensis, Gregorius Nazianzenus, Johannes Chrysostomus, Johannes Damascenus und Theodoretus Cyrrhensis mit Werkausgaben. Vorhanden sind z. B. Origines, Compendium historiae philosophicae antiquae (Hamburg 1706), hrsg. von Jacob Gronovius und Johann Christoph Wolf, und Ausgewählte Schriften des heiligen Kirchenvaters Ephräm (Innsbruck 1830-1837), aus dem Griechischen und Syrischen übersetzt von Pius Zingerle.

2.96 Die Sachgruppen (III) Patres Latini, (IV) Scriptores theologici medii aevi und (V) Opera Lutheri enthalten insgesamt 2077 Titel (24 Prozent; 16. Jh 782, 17. Jh 314, 18. Jh 172, 19. Jh 724; o. J. 85). Die 88 aufgeführten lateinischen Kirchenväter bzw. Autoren sind in chronologischer Abfolge verzeichnet. Werkausgaben liegen vor von Tertullian, Augustinus, Ambrosius Mediolanensis und Sophronius Eusebius Hieronymus. Zu erwähnen sind Sulpicius Severus, Opera omnia (Berlin 1668), hrsg. von Johannes Vorstius, und dessen Historiae sacrae libri II (Jena 1691), hrsg. von Caspar Sagittarius, sowie Hrabanus Maurus, De Laudib[us] sancte Crucis opus (Pforchheim 1503).

2.97 Die Sachgruppe (IV) führt 82 Scriptores theologici medii aevi auf. Sie beginnt mit Petrus Lombardus, Thomas von Aquin und Albertus Magnus, führt über Bonaventura, Johannes Duns Scotus, Johannes Gerson, Bernardinus de Bustis, Thomas a Kempis und Pelbartus de Themeswar bis zu Thomas Cajetan und Johannes Michael Savonarola. Zu nennen sind Bernardinus de Bustis, Rosarium sermonum predicabilium pars I (Hagenau 1508), Thomas von Aquin, Opera omnia (Paris 1876-1889) und ein Thomas-Lexicon (Paderborn 1895) von Ludwig Schütz, Ulrich Pinder, Der beschlossen gart des rosenkrantz marie (Nürnberg 1505; mit kolorierten Holzschnitten), Der Spiegel hochlöblicher Bruderschafft des Rosenkrantz Marie ... (Leipzig 1514), Die vierundzweintzig Alten oder der Guldin Thron (Dillingen 1568), zur Erbauung zusammengestellt von Otto von Passau, sowie Letters of Abelard and Eloisa ( Wien 1794), mit beigefügten Gedichten von Alexander Pope und anderen Autoren, hrsg. von John Hughes.

2.98 Die Sachgruppe (V) Opera Lutheri enthält Werke von und über Luther, darunter Drucke wie Von der freyheyt eynes Christen menschen [Wittenberg 1520] und Das siebenzehend Capitel Johannis, von dem gebete Christi (Wittenberg 1534). Unter den Lutherausgaben findet sich ein Exemplar der durch Friedrich Wilhelm Herzog zu Sachsen veranlaßten Ausgabe von Luthers Teutsche(n) Schrifften (Altenburg 1661-1664), die 1668 gebunden wurden und das Supralibros des Herzogs aufweisen. Beachtung verdienen Drucke wie Epistolae domini Nicolai Amsdorfii et D. Martini Lutheri, de Erasmo Roterodamo (Wittenberg 1524), Luthers Hauspostill (Jena 1559) und Jhenische Hausspostill (Jena 1597), das Betbüchlein (Jena 1610), hrsg. durch den Jenaer Professor Petrus Piscator, Wie die Bücher und Schrifften ...

Martini Lutheri nützlich zu lesen (Jena 1592) von Joachim Mörlin, Martini Lutheri Schrifft von Heimlichen und Gestohlnen Brieffen (Jena 1731), hrsg. von Dietrich Hermann Kemmerich, sowie Geist- und Sinn-reiche auserlesene Tisch-Reden (Saalfeld 1745), hrsg. von Benjamin Lindner.

2.99 Die Sachgruppe (VI) Opera recentiorum Theologorum enthält 1302 Titel (15 Prozent; 16. Jh 183, 17. Jh 298, 18. Jh 288, 19. Jh 520; o. J. 13). Unter den Autoren finden sich u. a. Jean Calvin, Johann Cloppenburch, Karl August von Hase, Melanchthon, Pierre Pascal, Lambert van Velthuysen und Ulrich Zwingli. Häufiger Erscheinungsort ist Tübingen. Der Sammelband, der u. a. Das XIIII. und XV. Capitel S. Johannis (Wittenberg 1538), durch Martin Luther gepredigt und ausgelegt, enthält, wurde aus der Bibliothek der Jenaer Michaeliskirche übernommen. Vorhanden sind zwei Werkausgaben (Basel 1540 und Leiden 1703-1706) von Erasmus, Georg Spalatins Magnifice consolatoria exempla et sententiae (Wittenberg 1544), Melanchthons Ein schöne herrliche Declamation, von dem grossen und theuwrn Fürsten Friderico Barbarossa genan[n]t (Frankfurt a. M. 1562), und weitere historische Biographien, überdies Omnes libelli Mathiae Fl. Illyrici (Antwerpen 1567), Zwinglis Opera (Zürich 1581), Philipp Jacob Spener, Natur und Gnade Oder der Unterscheid der Wercke (Frankfurt a. M. 1687), Thomas Morus, Opera omnia (Frankfurt und Leipzig 1689), Johann Franz Buddeus, Parerga Historico-Theologica (Halle 1703, Jena 1719), Theologische Bedencken (Sammlung 1-7, 1744-1750), Sam[m]lung einiger Bedenken der theologischen Facultät zu Halle (Stück 1-82, 1744-1749), Paul Ernst Jablonski, Opuscula (Leiden 1804-1813), Carl Daub, Philosophische und theologische Vorlesungen (Berlin 1838-1844), und Friedrich Schleiermacher, Sämmtliche Werke (Berlin 1834-1856). Historia ecclesiastica et dogmatum

2.100 Die Bestandsgruppe Historia ecclesiastica et dogmatum (" Hist. eccl.") enthält in 9 Sachgruppen 6560 Titel: 16. Jh 227 (3,5 Prozent), 17. Jh 849 (12,9 Prozent), 18. Jh 1233 (18,8 Prozent), 19. Jh 4179 (63,7 Prozent); o. J. 72. Zahlreiche der repräsentativen Ausgaben befanden sich ursprünglich in Klosterbesitz, durch Verkauf gelangten sie in Privathand und von dort in die Bibliothek. Als Provenienzen kommen Ludwig Friedrich Otto Baumgarten-Crusius (1788-1843), Andreas Gottlieb Hoffmann (1796-1864) und Johann Ernst August Martin (1822-1892) häufiger vor. In deutscher Sprache sind 3989 Titel (60,8 Prozent), 1311 (20 Prozent) sind in Latein, 430 (6,5 Prozent) in Französisch, 405 (6,2 Prozent) in Englisch und 425 (6,5 Prozent) in weiteren Sprachen.

2.101 Die Sachgruppe (I) Methodologia et Literatura, Dogmengeschichte enthält 328 Titel (5 Prozent; 17. Jh einer, 18. Jh 186, 19. Jh 141), darunter Caspar Sagittarius, Introductio in historiam ecclesiasticam (Jena 1694), Christian Wilhelm Franz Walch, Kritische Nachricht von den Quellen der Kirchen Historie (Leipzig 1770), und Kaspar Royko, Einleitung in die christliche Religions- und Kirchengeschichte (Prag 1788). Als Autoren des 19. Jhs sind u. a. Ferdinand Christian Baur, Johann Christoph Doederlein, Adolf von Harnack und Heinrich Eberhard Gottlob Paulus zu nennen. Unter den Zeitschriften finden sich die Acta historico-ecclesiastica (Bd 1-20, 1736-1756) nebst Beyträge ... (Bd 1-3, 1746-1753), fortgesetzt als Nova Acta ... (Bd 1-12, 1758-1773), hrsg. von Johann Christian Bartholomäi, und Acta historico-ecclesiastica nostri temporis (Bd 1-12, 1774-1786). Außerdem sind vorhanden Die Neuesten Religionsbegebenheiten (Jg. 1-20, 1778-1797) und das Magazin zum Gebrauch der Staaten- und Kirchengeschichte (Bd 1-10, 1771-1788).

2.102 Die Sachgruppe (II) Historia ecclesiastica universalis enthält 846 Titel (12,8 Prozent; 16. Jh 25, 17. Jh 217, 18. Jh 266, 19. Jh 329; o. J. 9). Autoren sind u. a. Johann Heinrich Hottinger, Joachim Lange, Johann Lorenz Mosheim, Johann Georg Pertsch, Gaspare Saccarelli und Johann Samuel Semler. Anzuführen sind Kirchen historia (Jena 1560 u. ö.), Matthias Flacius Illyricus, Ecclesiastica historia (Basel 1564-1574), Cesare Baronio, Annales ecclesiastici (Antwerpen 1591-1607 u. ö.) sowie L'Abrégé des annales ecclésiastiques ... (Paris 1655), Lucas Osiander, Epitomes historiae ecclesiasticae centuria I-XVI (Tübingen 1592-1602), Antoine Godeau, Histoire de l'église (Paris 1672-1678), die illustrierten Cérémonies et coutumes religieuses de tous les peuples du monde (Amsterdam 1723-1743) von Bernard Picard, die auch als sechsbändige Ausgabe (Den Haag [ u. a.] 1727-1738) vorhanden sind. Ferner finden sich Jacques Basnage, Histoire de la religion des églises reformées depuis Jesus-Christ (Rotterdam 1725), Giuseppe Agostino Orsi, Della istoria ecclesiastica (Rom 1747-1758), und Friedrich Leopold Graf zu Stolberg, Geschichte der Religion Jesu Christi (Hamburg 1806-1828).

2.103 Die Sachgruppe (III) Historiae ecclesiasticae singulae periodi enthält 437 Titel (6,7 Prozent; 16. Jh 4, 17. Jh 54, 18. Jh 52, 19. Jh 323; o. J. 4), darunter William Cave, Antiquitates apostolicae (Leipzig 1696), William Whiston, Primitive christianity reviv'd (London 1711-1712), Benedict Pictet, Histoire de l'église et du monde (Genf 1713), Johann August Christoph von Einem, Versuch einer vollständigen Kirchengeschichte des achtzehnten Jahrhunderts (Leipzig 1776-1778), und Peter Philipp Wolf, Geschichte der römisch katholischen Kirche (Zürich 1793-1802).

2.104 Die Sachgruppe (IV) Historia reformationis enthält 702 Titel (10,7 Prozent; 16. Jh 40, 17. Jh 84, 18. Jh 85, 19. Jh 484; o. J. 9), darunter Warhafftige beschreibung des Teutschen kriegs ... wider die Sclkaldische Bundsverwandten (Wolfenbüttel 1552) von Luis de Avila y Zuñiga, übersetzt von Philipp Magnus Herzog zu Braunschweig-Lüneburg, aus dessen Besitz das Exemplar stammt. Außerdem finden sich Johannes Sleidanus, De Statu Religionis et Republicae Carolo Quinto, Caesare, Commentarij (Straßburg 1555-1556), Der Christliche Lutheraner ([Wittenberg] 1717; mit Kupferstichen), Ernst Salomon Cyprian, Hilaria evangelica (Gotha 1719), Abraham Ruchat, Histoire de la Réformation de la Suisse (Genf 1727-1728), und Jacques Lenfant, Geschichte des Hussitenkrieges und des Konziliums zu Basel (Preßburg, später Wien 1783-1784). Der Bestand des 19. Jhs ist umfangreich.

2.105 Die Sachgruppe (V) Historia ecclesiastica singularum terrarum enthält 2635 Titel (40,2 Prozent; 16. Jh 31, 17. Jh 141, 18. Jh 304, 19. Jh 2147; o. J. 12). Anzuführen sind etwa Philipp Nicolai, Historia des Reichs Christi (Jena 1659) und Johann Heinrich Ursin, De ecclesiarum Germanicarum origine et progressu (Nürnberg 1664). Kirchengeschichtliche Literatur zu Ländern und Landschaften befaßt sich z. B. mit Belgien, Dänemark, Frankreich, England, Indien, dem Orient, der Schweiz, Spanien und Ungarn. Vorhanden sind ein Gründtlicher Ausführlicher Historischer Bericht Von dem Religionswesen im Fürstenthumb Hessen (Wittenberg 1606) von Helwig Garth, The history of St. Pauls Cathedral in London (London 1658) nebst A view of the monuments (London 1658) von William Dugdale, [Giovanni Battista Stoppa], La Religion des Hollandois (Cologne: Pierre Marteau 1673), und Constantinopolitan Oder Türckischer Kirchen-Staat (Leipzig 1699). Das 18. Jh ist vertreten mit Schriften wie Umbständliche Relation ([Reutlingen] 1717) über den Verlauf der Reformation in Reutlingen von Johann Georg Füsing, De statu ecclesiae Lutheranorum in Transilvania (Jena 1722) von Martin Schmeizel, außerdem Mathurin Veyssière de La Croze, Histoire du christianisme d'Ethiopie et d'Armenie (Den Haag 1739), Christian Knauth, Derer Oberlausitzer Sorberwenden umständliche Kirchengeschichte (Görlitz 1767) oder Aktenmäßige Geschichte der berühmten salzburgischen Emigration (Salzburg 1790) von Giovanni Battista de Gaspari.

2.106 Die Sachgruppe (VI) Historia sanctorum enthält 257 Titel (3,9 Prozent; 16. Jh 23, 17. Jh 81, 18. Jh 54, 19. Jh 94; o. J. 5), wie die 50 Bde der Acta sanctorum (Antwerpen, später Brüssel 1643-1780), begonnen von Heribert Rosweyde, fortgesetzt durch Johannes Bollandus u. a. Sie wurden durch die Jenaer Professoren Johann Jakob Griesbach, Johann Christoph Doederlein, Johann Ludwig Eckhardt und Carl Friedrich Walch 1788 der Bibliothek übereignet; das Exemplar stammte aus der 1782 durch Kaiser Joseph II. aufgehobenen Karthause Mauerbach bei Wien. Die Acta wurden bis 1940 fortgesetzt. Vorhanden sind Das puch der Himlischen offenbarung (Nürnberg 1502) der Birgitta von Schweden, der Catalogus sanctorum (Lyon 1514) des Petrus de Natalibus, außerdem Sebastian Brant, Der heilige[n] leben neüw getruckt (Straßburg 1517), Jean Crespin, Märtyrbuch (Herborn 1591 und 1617), Johann Conrad Goebel, Christianus vapulans, Oder Marter-Chronick (Mühlhausen 1699), Notizie della santa casa della gran madre di dio Maria vergine adorata in Loreto (Venedig 1726) und Johanneischer Ehren-Triumph Oder: Der Heilige Johannes von Nepomuck (Prag 1729; anonym).

2.107 Die Sachgruppe (VII) Historia Pontificum Romanorum enthält 380 Titel (5,8 Prozent; 16. Jh 14, 17. Jh 151, 18. Jh 59, 19. Jh 147; o. J. 9), darunter Lucas Wadding, Annales minorum (Rom 1731-1740), [Francois Bruys], Histoire des papes (Den Haag 1732-1743), und Ernst Salomon Cyprian, Uberzeugende Belehrung vom Ursprung und Wachsthum des Pabstthums (Gotha 1721; Frankfurt a. M. 1736).

2.108 Die Sachgruppe (VIII) Historia Ordinum ecclesiasticorum enthält 720 Titel (11 Prozent; 16. Jh 90, 17. Jh 120, 18. Jh 227, 19. Jh 269; o. J. 14), z. B. Literatur zu Orden der Benediktiner, Franziskaner und Zisterzienser. Darunter sind Constitutiones fratrum eremitarum Sti. Augustini [Nürnberg, ca. 1504], Hippolyt Helyot, Ausführliche Geschichte aller geistlichen und weltlichen Kloster- und Ritterorden für beyderley Geschlecht (Leipzig 1753-1756) und Carl Julius Weber, Die Möncherey oder geschichtliche Darstellung der Kloster-Welt (Stuttgart 1819-1820). Einen Schwerpunkt bilden Schriften über den Jesuitenorden vom späten 16. Jh an.

2.109 Die Sachgruppe (IX) Evangelische Vereine wie Gustav-Adolf-Verein, Evangelische Alliance, Evangelischer Bund und Protestantenverein (255 Titel, 3,9 Prozent; 19. Jh 245; o. J. 10) wurde erst nach Güldenapfels Direktorat eingerichtet. Jurisprudentia

2.110 Die Bestandsgruppe Jurisprudentia (" Jur.") gliedert sich in 32 Sachgruppen. Neben den Grundlagenwerken, die in den jeweils aktualisierten und kommentierenden Ausgaben vorhanden sind, findet sich eine Fülle von Spezialliteratur, an der die Jenaer Juristen als Autoren einen hohen Anteil haben. Aus der Nachlaßbibliothek des Juristen Karl Ernst Schmid (1774-1852) wurden 2631 Titel in diese Bestandsgruppe eingearbeitet (1852), 877 Titel kamen aus der Bibliothek des Juristen Theodor Muther (1826-1878), aus dem Großherzogl. Staatsministerium 688 und vom Juristischen Seminar 488. Aus der Eisenacher Regierungsbibliothek wurden ebenfalls Schriften übernommen.

2.111 Die Bestandsgruppe enthält 32.144 Titel: 16. Jh 2834 (8,8 Prozent), 17. Jh 2938 (9,1 Prozent), 18. Jh 6128 (19,1 Prozent), 19. Jh 20.195 (62,8 Prozent); o. J. 49. Hinzu kommen 99 Inkunabeln. In deutscher Sprache liegen 21.494 Titel vor (66,9 Prozent; 16. Jh 206, 17. Jh 825, 18. Jh 3767, 19. Jh 16.679; o. J. 17), in Latein 7303 (22,7 Prozent; 16. Jh 2622, 17. Jh 2068, 18. Jh 2100, 19. Jh 486; o. J. 27), in Französisch 2646 (8,2 Prozent; 16. Jh 3, 17. Jh 25, 18. Jh 229, 19. Jh 2385; o. J. 4), in Englisch 323 (17. Jh einer, 18. Jh 12, 19. Jh 310) und in weiteren Sprachen 378 (16. Jh 3, 17. Jh 19, 18. Jh 20, 19. Jh 335; o. J. einer).

2.112 Die Sachgruppe (I) Historia literaria jurisprudentia enthält 2307 Titel (7,2 Prozent; 16. Jh einer, 17. Jh 3, 18. Jh 108, 19. Jh 2193; o. J. 2), darunter Martin Lipenius, Bibliotheca realis iuridica (Frankfurt 1679 u. ö.), Burcard Gotthelf Struve, Bibliotheca iuris selecta (Jena 1710) und Gottlieb Stolle, Anleitung zur Historie der Juristischen Gelahrheit (Jena 1745).

2.113 Die Sachgruppe (II) Encyclopaedia jurisprudentiae umfaßt 306 Titel (16. Jh 49, 17. Jh 34, 18. Jh 71, 19. Jh 152), so z. B. Georg Adam Struve, Synopsis jurisprudentiae mnemoneutica (Frankfurt und Jena 1669), Kluge conduite eines künfftigen Gelehrten (Frankfurt und Leipzig 1715), Fortuné Barthélemy de Felice, Dictionnaire universel raisonné de justice (Ifferten 1777-1778) und Robert Keil, Rechts-Katechismus für das deutsche Volk (Weimar 1856).

2.114 Die Sachgruppe (III) Philosophia juris enthält 405 Titel (16. Jh 19, 17. Jh 83, 18. Jh 160, 19. Jh 141; o. J. 2) und umfaßt juristische Logik und Dialektik sowie Naturrecht, wie Joachim Hopper, De iuris arte libri III (Leuwen 1553). Hier finden sich Werke wie Hugo Grotius, De jure belli ac pacis libri III (Jena 1680), Samuel von Pufendorf, De jure naturae et gentium libri VIII (Frankfurt und Leipzig 1744), Jean Jacques Burlamaqui, Principes du droit naturel (Genf und Kopenhagen 1762), Kant, Zum ewigen Frieden (Königsberg 1795) oder Paul Johann Anselm Feuerbach, Anti-Hobbes (Erfurt 1798).

2.115 Die Sachgruppe (IV) Praecognita juris et Hermeneutica zählt 154 Titel (16. Jh 62, 17. Jh 47, 18. Jh 18, 19. Jh 25; o. J. 2), zur Sachgruppe (V) Historia juris gehören 375 Titel (16. Jh 8, 17. Jh 3, 18. Jh 53, 19. Jh 311), darunter John Selden, De jure naturali et gentium (Wittenberg 1712) und Carl Friedrich Walch, Grundriss der Geschichte der in Deutschland geltenden bürgerlichen Rechte (Jena 1780).

2.116 Die Sachgruppe (VI) Jus Anti-Justinianum mit 192 Titeln (16. Jh 16, 17. Jh 31, 18. Jh 35, 19. Jh 108; o. J. 2) enthält u. a. Jurisprudentia vetus ante-Justinianea (Leipzig 1737), hrsg. von Anton Schulting, und Codex Theodosianus (Leipzig 1741-1745), hrsg. von Johann Daniel Ritter. Die Sachgruppe (VII) Institutiones zählt 271 Titel (16. Jh 106, 17. Jh 103, 18. Jh 37, 19. Jh 24; o. J. einer). Dazu gehören u. a. Andreas Perneder, Institutiones (Ingolstadt 1545), Iustinus Gobler, Institutiones imperiales latino-germanicae (Mainz 1599), Der Teutsche Justinianus (Augsburg 1718), und Ludwig Julius Friedrich Höpfner, Theoretisch-practischer Commentar über die Heineccischen Institutionen (Frankfurt a. M. 1783). Die Sachgruppe (VIII) Corpus juris umfaßt 201 Titel (16. Jh 102, 17. Jh 17, 18. Jh 21, 19. Jh 60), u. a. Codicis Justiniani ex repetita praelectione libri IX (Lyon 1567), Digestum vetus (Paris 1565), und Dionysius Gothofredo, Corpus juris in quatuor partes (Frankfurt a. M. 1663). In der Sachgruppe (IX) Basilica et Interpretes Graeci sind 54 Titel enthalten (16. Jh 6, 17. Jh 12, 18. Jh 2, 19. Jh 34).

2.117 Der Sachgruppe (X) Glossatores et Interpretes Pandectarum recentiores (in chronologischer Reihenfolge) mit 501 Titeln (16. Jh 231, 17. Jh 86, 18. Jh 89, 19. Jh 89; o. J. 6) sind u. a. zugeordnet Bartolus de Saxoferrato, Lectura super I & II (Lyon 1515-1516), Baldus de Perusia, Super secundam partem digesti veteris (Lyon 1508), Ulrich Zasius, Opera omnia (Frankfurt a. M. 1590), und Allgemeines juristisches Oraculum (Leipzig 1746-1754). Die Sachgruppe (XI) Systemata juris civilis Romani (482 Titel; 16. Jh 33, 17. Jh 34, 18. Jh 76, 19. Jh 339) enthält u. a. Bernardus Schotanus, Examen juridicum (Jena 1670-1673), Georg Adam Struve, Jurisprudentia Romano-Germanica forensis (Jena 1704), Johann Heinrich Berger, Oeconomia juris (Leipzig 1717), und Anton Friedrich Justus Thibaut, System des Pandekten-Rechts (Jena 1805).

2.118 Die Sachgruppe (XII) Opera juris civilis und Sammlungen von Büchern verschiedener juristischer Disciplinen mit 1308 Titeln (4,1 Prozent; 16. Jh 167, 17. Jh 185, 18. Jh 277, 19. Jh 678; o. J. einer) überliefert z. B. Heinrich Brockes, Selectae observationes forenses (Lübeck und Altona 1755), Scipione Gentili, Opera omnia (Neapel 1763-1769), Justus Möser, Patriotische Phantasien (Berlin 1775-1778), und Ferdinand Lasalle, Das System der erworbenen Rechte (Leipzig 1861).

2.119 Die Sachgruppe (XIII) Thesauri juris variorum autorum mit 1263 Titeln (3,9 Prozent; 16. Jh 908, 17. Jh 3, 18. Jh 352) enthält u. a. Tractatus tractatuum diversorum juris utriusque doctorum (Lyon 1535), Everard Otto, Thesaurus juris Romani (Leiden [ u. a.] 1725-1735), und Gerard Meerman, Novus Thesaurus juris civilis et canonici (Den Haag 1751-1753). Die Sachgruppe (XIV) Controversia juris mit 99 Titeln (16. Jh 30, 17. Jh 34, 18. Jh 18, 19. Jh 17) vereinigt Autoren wie Georg Ludwig Böhmer, Samuel von Cocceji, Andrea Fachinei, Johann Strauch, Georg Adam Struve, Samuel Stryk und Fernando Vázquez de Mechanca.

2.120 Die Sachgruppe (XV) Singulae partes juris civilis mit (a) Personen und (b) Sachen/Besitz zählt 1604 Titel (5 Prozent; 16. Jh 328, 17. Jh 149, 18. Jh 238, 19. Jh 887; o. J. 2), darunter Johann von Münster, Tractatus von Ehlichen Verlöbnussen (Hanau 1598), Johann Jodocus Beck, Tractatus de jure limitum (Nürnberg und Frankfurt a. M. 1722), Johann Stephan Pütter, Der Büchernachdruck nach ächten Grundsetzen des Rechts (Göttingen 1774), Johann Albert Heinrich Reimarus, Erwägung des Verlags-Rechts in Ansehung des Nachdruks (Hamburg 1792), Julius Friedrich Theodor Schnaubert, Das Familienverhältniß (Teil 1, Jena 1816) und Friedrich Carl von Savigny, Das Recht des Besitzes ( Wien 1865).

2.121 Die Sachgruppe (XVI) Jus Germanicum privatum vereinigt 1205 Titel (3,7 Prozent; 16. Jh 27, 17. Jh 11, 18. Jh 137, 19. Jh 1025; o. J. 5), u. a. Johann Leonhard Hauschild, Gerichts-Verfassung der Teutschen (Leipzig 1741), Jacob Grimm, Deutsche Rechtsalterthümer (Göttingen 1828), und Georg Waitz, Deutsche Verfassungsgeschichte (Kiel 1844-1878). Die Sachgruppe (XVII) Jus Germanicum particulare 8167 Titel (25,4 Prozent; 16. Jh 112, 17. Jh 632, 18. Jh 1642, 19. Jh 5763; o. J. 18) enthält, nach Orten und Ländern geordnet, u. a. Eines Erbaren Rathes der Kayserlichen Stadt Breßlaw New auffgerichte Fewer-Ordnung ([Breslau] 1573), Fürstliche Stifft-Hildesheimische Hoff-Gerichts Ordnung (Hildesheim 1730) sowie Karl Hütter, Das Vehmgericht des Mittelalters (Leipzig 1793).

2.122 Die Sachgruppe (XVIII) Jus ceterarum terrarum Europearum etc enthält 1539 Titel (4,8 Prozent; 16. Jh 27, 17. Jh 31, 18. Jh 98, 19. Jh 1381; o. J. 2), darunter Allgemeines Russisches Land-Recht (Danzig 1723), mit einer Vorrede von Burcard Gotthelf Struve, Jean Louis de Lolme, Die Staatsverfassung von England (Leipzig 1776), und Johann Anton Ludwig Seidensticker, Einleitung in den Codex Napoleon (Tübingen 1808).

2.123 Die Sachgruppe (XIX) Jus feudale, deutsches Privatrecht enthält 295 Titel (16. Jh 77, 17. Jh 52, 18. Jh 114, 19. Jh 41; o. J. einer), z. B. Samuel Stryk, Examen juris feudalis (Frankfurt a. M. 1706), und Gottlieb Gerhard Titius, Das Teutsche Lehn-Recht (Leipzig 1714). Die Sachgruppe (XX) Singulae sectiones juris recentioris, imprimis Germanici enthält Werke zum Adelsrecht, Kriegsrecht, Handelsrecht, Handwerksrecht, Gewerbe, Bauernrecht, Forstrecht und Bergrecht mit 845 Titeln (2,6 Prozent; 16. Jh 6, 17. Jh 36, 18. Jh 120, 19. Jh 683), darunter Johann Georg Aurbach, Mercator fallitus sive Der Banckerottierer (Leipzig und Frankfurt 1685), Martin Pegius, Schauplatz derer Dienstbahrkeiten (Frankfurt und Leipzig 1728), und Theodosius Schöpffer, Tractat vom Bier-Brau-Recht (Frankfurt und Leipzig 1733).

2.124 Die Sachgruppe (XXI) Jus criminale umfaßt 1814 Titel (5,6 Prozent; 16. Jh 65, 17. Jh 75, 18. Jh 257, 19. Jh 1413; o. J. 4), darunter Abraham Saur, Fasciculus de poenis vulgò Straff-Buch (Frankfurt a. M. [1598]), Severin Walter Schlüter, Theologische Gedancken von der Polygynia (Rostock 1677), Benedict Carpzov, Peinlicher Sächsischer Inquisition und Achts-Proceß (Leipzig 1693), [Christian Adolph von Seckendorff], Von den in Deutschland gewöhnlichen Gebräuchen bei Duellen (Leipzig 1804) und Anselm von Feuerbach, Kaspar Hauser (Ansbach 1832).

2.125 Die Sachgruppe (XXII) Theoria processus et praxis juridica umfaßt 1529 Titel (4,8 Prozent; 16. Jh 215, 17. Jh 204, 18. Jh 178, 19. Jh 932), darunter [Sebastian Brant], Der Richterlich Clagspiegel (Straßburg 1516), Nicolaus Vigelius, Gerichts-Büchlein (Arnstadt 1663), Giovanni Battista de Luca, Theatrum veritatis et justitiae (Köln 1689-1695), 1698 durch Slevogt u. a. geschenkt, Sperander [d. i. Friedrich Galdov], Die gantze Jurisprudenz Teutsch, kurz und gut (Arnstadt und Leipzig 1729), Johann Georg Estor, Anfangsgründe des gemeinen und Reichsprocesses (Gießen 1752), und August Ludwig Schott, Vorbereitung zur juristischen Praxis (Erlangen 1784).

2.126 Die Sachgruppe (XXIII) Lexica juridica (165 Titel; 16. Jh 12, 17. Jh 24, 18. Jh 36, 19. Jh 93) enthält u. a. Thomas Hayme, Lexicon juris Saxonici (Leipzig 1736), und Staats-Lexikon (Altona 1835-1843), hrsg. von Carl von Rotteck und Carl Welcker. Die Sachgruppe (XXIV) Concilia, Decisiones enthält 1451 Titel (4,5 Prozent; 16. Jh 180, 17. Jh 190, 18. Jh 442, 19. Jh 639), u. a. Histoire de la vie et du procès de Louis Dominique Cartouche (Den Haag 1722), Johann Ludwig Schmidt, Öffentliche Rechtssprüche (Jena 1777), und Der neue Pitaval (Leipzig 1842-1883), hrsg. von Julius Eduard Hitzig und Wilhelm Häring.

2.127 Die Sachgruppe (XXV) Jus publicum, Quellen mit 2581 Titeln (8 Prozent; 16. Jh 17, 17. Jh 208, 18. Jh 976, 19. Jh 1380) enthält alle Grundlagenwerke, aber auch Aller deß Heiligen Römischen Reichs gehaltener Reichstäg Ordnung, Satzung und Abschied (Mainz 1621) und Ahasverus Fritsch, Manuale jurisprudentiae publicae (Jena [1672]). Die Sachgruppe (XXVI) Jus publicum, Lehrbücher enthält 656 Titel (16. Jh einer, 17. Jh 216, 18. Jh 161, 19. Jh 278), z. B. Georg Schultz, Anleitung zu dem jure publico (Jena 1710), und Jean Jacques Rousseau, Der gesellschaftliche Vertrag (Marburg 1763).

2.128 Die Sachgruppe (XXVII) Singulae partes juris publici weist 1369 Titel auf (4,2 Prozent; 16. Jh 28, 17. Jh 271, 18. Jh 223, 19. Jh 847), z. B. Rudolph Friedrich Telgmann, Commentatio jurispublici romano-germanici von der Ahnen-Zahl (Hannover 1733), Johann Carl König, Gründliche Abhandlung von denen Teutschen Reichs-Tägen (Nürnberg 1738), und Johann Adam Delsenbach, Wahre Abbildung der sämtlichen Reichskleinodien (Nürnberg 1790).

2.129 Die Sachgruppe (XXVIII) Jus publicum ecclesiasticum zählt 322 Titel (17. Jh 47, 18. Jh 77, 19. Jh 198). Zur Sachgruppe (XXIX) Jus gentium gehören 395 Titel (17. Jh 69, 18. Jh 50, 19. Jh 276), darunter Johann Ehrenfried Zschackwitz, Einleitung zu denen vornehmsten Rechts-Ansprüchen derer Gecrönten Hohen Häupter (Frankfurt und Leipzig 1734-1735), Franz Josias Hendrich, Historischer Versuch über das Gleichgewicht der Macht bei den alten und neuen Staaten ([Leipzig] 1796), und Johann Caspar Bluntschli, Das moderne Völkerrecht der civilirten Sta(a)ten (Nördlingen 1868).

2.130 Als abschließende Sachgruppen sind noch anzuführen (XXX) Instrumenta pacis (241 Titel; 16. Jh einer, 17. Jh 38, 18. Jh 62, 19. Jh 140), z. B. mit Schriften über den Westfälischen Frieden, (XXXI) Internationales Privatrecht, Strafrecht usw. (48 Titel; 19. Jh), und (XXXII) Intertemporales Recht (20. Jh).

2.131 Unter den zahlreichen Zeitschriften der Bestandsgruppe finden sich Europäische Staats-Cantzley (Bd 1-115, 1697-1760), Die Europäische Fama (Bd 1-360, 1702-1735) und Neue Europäische Fama (Bd 1-158, 1735-1749), Allerneueste Nachrichten von juristischen Büchern (Teil 1-40, 1739-1746), Gazette des Tribunaux (1826-1829, 1832-1840), Der Gerichtssaal (Jg. 1, 1849 ff.), Blätter für Rechtspflege in Thüringen und Anhalt (Bd 1, 1854 ff.) und Juristische Wochenschrift (Jg. 1, 1872 ff.). Jus canonicum

2.132 Die 8 Sachgruppen der Bestandsgruppe Jus canonicum (" Jus. can.") enthalten 2184 Titel: 16. Jh 240 (11 Prozent), 17. Jh 446 (20,4 Prozent), 18. Jh 521 (23,9 Prozent), 19. Jh 971 (44,5 Prozent); o. J. 6. Hinzu kommen 64 Inkunabeln. In deutscher Sprache liegen 1108 Titel vor (50,7 Prozent; 16. Jh 17, 17. Jh 22, 18. Jh 202, 19. Jh 864; o. J. 3), in Latein 973 (44,6 Prozent; 16. Jh 221, 17. Jh 397, 18. Jh 296, 19. Jh 56; o. J. 3), in Französisch 63 (17. Jh 15, 18. Jh 15, 19. Jh 33), in Englisch 3 (17. Jh 2, 19. Jh einer) und in weiteren Sprachen 37 (16. Jh 2, 17. Jh 10, 18. Jh 8, 19. Jh 17).

2.133 Die Sachgruppe (I) Historia et literatura zählt 182 Titel (8,3 Prozent; 18. Jh 14, 19. Jh 168), darunter Christoph Matthäus Pfaff, Tractat von dem Ursprunge des Kirchen-Rechts (Frankfurt und Leipzig 1722) und [Ludwig Timotheus von Spittler], Geschichte des kanonischen Rechts bis auf die Zeiten des falschen Isidorus (Halle 1778).

2.134 In der Sachgruppe (II) Collectiones conciliorum sind 438 Titel (20,1 Prozent; 16. Jh 52, 17. Jh 81, 18. Jh 98, 19. Jh 207) enthalten, u. a. Johann Kymeus, Ein Alt Christlich Concilium (Wittenberg 1537), Concilium Tridentinum (Leuwen 1567), Salomon Gesner, Libri IV de conciliis (Wittenberg 1601), Sacrosancta concilia (Paris 1671-1672), hrsg. von Philippe Labbé und Gabriel Cossart, Paolo Sarpa, Historia concilii Tridentini (Leipzig 1699), Louis Ellies Du-Pin, Histoire du concile de Trente (Brüssel 1721), Sacrorum conciliorum nova et amplissima collectio (Florenz [ u. a.] 1759-1927).

2.135 Die Sachgruppe (III) Corpus juris canonici, Decretales, Bullae besteht aus 139 Titeln (6,4 Prozent; 16. Jh 32, 17. Jh 28, 18. Jh 32, 19. Jh 46; o. J. einer). Vorhanden sind u. a. Johannes Andreae, Commentarius in librum VI. Decretalium (Lyon 1515), Corpus Juris Canonici (Lyon 1661), hrsg. von Giovanni Paolo Lancellotti, Prospero Fagnani, Ius canonicum (Köln 1681-1682), Laertio Cherubini, Magnum Bullarium Romanum (Luxemburg 1727-1740), und Johann Jacob Moser, Corpus juris evangelicorum ecclesiastici (Züllichau 1737-1738).

2.136 Die Sachgruppe (IV) Glossae et commentatores (110 Titel, 5 Prozent; 16. Jh 80, 17. Jh 25, 18. Jh 2, 19. Jh 3) enthält u. a. Johannes Andreae, Novellae super ...

Decretalibus (Venedig 1504-1505), Angelus de Clavasio, Summa angelica (Paris 1509), Bernardus de Montemirato, Lectura aurea domini abbatis antiqui super quinque libris Decretalium (Straßburg 1510), Johannes de Stynna, Speculator abbreviatus ([Straßburg] 1511), Nicolaus de Tudeschis, Commentariorum prima in primum liber Decretalium (Lyon 1536), Guilelmus Durantis, Speculum iuris (Venedig 1566), und Emanuel González Téllez, Commentaria perpetua in singulos textus V. librorum Decretalium Gregorii IX. (Frankfurt a. M. 1690).

2.137 In der Sachgruppe (V) Systemata juris canonici sind 382 Titel (16. Jh 14, 17. Jh 51, 18. Jh 125, 19. Jh 192) erfaßt, so Pietro Tommai, Compendium juris canonici (Wittenberg 1504-1506), Melchior Kling, Tractatus matrimonialium causarum (Frankfurt a. M. 1577), Agostinho Barbosa, Collectanea doctorum, tam veterum quam recentiorum, in jus pontificium universum (Lyon 1647-1648), Ahasverus Fritsch, Jus ecclesiasticum (Jena 1672), Juan Tomás de Rocaberti, Bibliotheca maxima pontificia (Rom 1698-1699), Johann Schilter, Institutiones iuris canonici (Jena 1699), Benedict Carpzov, Jurisprudentiae ecclesiasticae (Leipzig 1700), Claude Fleury, Institutiones juris ecclesiastici (Frankfurt und Leipzig 1724) und Anaklet Reiffenstuel, Jus canonicum universum clara (Ingolstadt 1739-1741).

2.138 Die Sachgruppe (VI) De ecclesia, papa et potestate ecclesiastica mit 462 Titeln (21,2 Prozent; 16. Jh 28, 17. Jh 146, 18. Jh 127, 19. Jh 157; o. J. 4) enthält z. B. William Barclay, De potestate papae (Hannover 1612), Hugo Grotius, In consultationem G. Cassandri annotata (Leiden 1642), Laurenz Forer, Antiquitas papatus (Dillingen 1644-1645), Gregorio Leti, Relatione della corte di Roma (Venedig 1664), [Thomas Barlow], Traitté historique sur le sujet de l'excommunication et de la déposition des roys (Paris 1681), Edmond Richer, De potestate ecclesiae in rebus temporalibus (Köln 1692) und Isaac Barrow, Gründlicher Tractat von den Pabsts vermeynter Obersten Kirchen-Gewalt (Leipzig 1723).

2.139 Die Sachgruppe (VII) De statu et ecclesiasticis ministeriis (Kirchenverfassung) mit 329 Titeln (15 Prozent; 16. Jh 27, 17. Jh 95, 18. Jh 35, 19. Jh 172) überliefert Matthias Flacius Illyricus, Historia certaminum inter romanos episcopos (Basel [1554]), Pontificale Romanum Clementis VIII. (Rom 1595), das Sammelwerk Vom Beruff und Enturlaubung der Prediger (Jena 1602), Arnold Mengering, Balsazeris sacrilegium (Leipzig [1641]), Louis Ellies Du Pin, De antiqua ecclesiae disciplina dissertationes historicae (Paris 1686) und Missale Romanum ex decreto S. S. Concilii Tridentini restitutum (Patavia 1704).

2.140 Die Sachgruppe (VIII) Disciplina ecclesiastica zählt 142 Titel (16. Jh 7, 17. Jh 20, 18. Jh 88, 19. Jh 26; o. J. einer), u. a. Wilhelm Zepper, Von der Christlichen Disciplin oder Kirchenzucht (Siegen 1596), Antonius Diana, Opera omnia (Lyon 1680), Philippus van Limborch, Historia inquisitionis (Amsterdam 1692), Giacomo Pignatelli, Consultationes canonicae (Lyon 1700), Charles Dellon, Relation de l'Inquisition de Goa (Amsterdam 1719), John Locke, Sendschreiben von der Toleranz ( o. O. 1724), J. Baker, Vollständige Historie der Inquisition (Kopenhagen 1741), übersetzt von Christian Friedrich Tieffensee, und Gottlieb Hufeland, Über das Recht protestantischer Fürsten, unabänderliche Lehrvorschriften festzusetzen (Jena 1788).

2.141 Unter den Zeitschriften finden sich das Magazin für das Kirchenrecht, die Kirchen- und Gelehrten-Geschichte (Bd 1-2, 1787-1788/93), Archiv der Kirchenrechtswissenschaft (Bd 1-5, 1830-1835), Archiv für katholisches Kirchenrecht (Bd 1, 1857 ff.) und (Deutsche) Zeitschrift für Kirchenrecht (Jg. 1, 1861 ff.).

Mathematica

2.142 Die Bestandsgruppe Mathematica (" Math.") besteht aus den Sachgruppen (I) Encyclopaedia disciplinarum mathematicarum, (II) Arithmetica, (III) Geometria, (IV) Mechanica, (V) Architectura, (VI) Ars militaria und (VII) Astronomia. Sie enthält 5984 Titel: 16. Jh 305 (5,1 Prozent), 17. Jh 627 (10,5 Prozent), 18. Jh 875 (14,6 Prozent), 19. Jh 4136 (69,1 Prozent); o. J. 41 Titel. Deutschsprachig sind hiervon 3875 Titel (64,8 Prozent), in Latein 1160 (19,4 Prozent), in Französisch 538 (9 Prozent), in Englisch 168 (2,8 Prozent) und in weiteren Sprachen 243 (4 Prozent).

2.143 In der Sachgruppe (I) Encyclopaedia finden sich Monographien zur Mathematik, Lehrbücher, historische Abrisse, Werkausgaben und Zeitschriften. Sie zählt 1744 Titel (16. Jh 36, 2,1 Prozent; 17. Jh 127, 7,3 Prozent; 18. Jh 188, 10,8 Prozent; 19. Jh 1392, 79,8 Prozent; o. J. einer). Davon sind 1057 Titel (60,6 Prozent) in deutscher Sprache, 244 (14 Prozent) in Französisch, 253 (14,5 Prozent) in Latein, 100 (5,7 Prozent) in Englisch und in weiteren Sprachen 90 Titel (5,2 Prozent).

2.144 Vorhanden sind die bedeutendsten Vertreter ihrer Disziplinen, auch Praktiker. Zu Euklid sind die Elementorum libri XV (Leipzig 1742) zu finden und ein Teutsch-Redender Euclides ( Wien 1694) von A(nton) E(rnst) B(urckhard) von P(irckenstein). Von dem Humanisten, Philosophen, Theologen und Mathematiker Jacques Le Fèvre d'Etaples (um 1455-um 1536) ist Arithmetica libri X, Musica libri IV ... (Paris 1496; H 9436) im Bestand, ein Sammelband enthält sein Astronomici theorici corporum celestium Liber primus (Paris 1510).

2.145 Anzuführen sind Geronimo Cardano (Hieronymus Cardanus), Practica Arithmetica et mensurandi singularis (Mailand 1539), Ludolf van Ceulen, Arithmetische en geometrische fondamenten (Leiden 1615), Erhard Weigel, Idea totius encyclopaediae mathematico-philosoph[ica] (Jena 1671), Jacques Ozanam, Dictionaire mathématique, ou Idée générale des mathématiques (Amsterdam 1691), John Taylor, " student in the mathematics and astrology", Thesaurarium mathematicae (London 1707), Johann Jacob Hentsch, Ausführliche Anweisung zu den Mathematischen Wissenschaften (Leipzig 1754-1755), und Adam von Burg, Ausführliches Lehrbuch der höhern Mathematik ( Wien 1832-1833).

2.146 Zur Geschichte der Mathematik sind u. a. Johann Christoph Heilbronner, Versuch Einer Mathematischen Historie (Teil 1, Frankfurt und Leipzig 1739), Jean-Etienne Montucla, Histoire des mathématiques (Paris 1758) und Heinrich Suter, Geschichte der mathematischen Wissenschaften (Zürich 1873-1875) zu finden sowie Kompendien, Einführungen und Lehrbücher, so die aus der Electoralis stammende Protomathesis (Paris 1532) von Oronce Finé (Orontius Finaeus), von Petrus Herigonus Cursus mathematicus (Paris 1644), hrsg. von Frans van Schooten, und von René Descartes Principia matheseos universalis (Leiden 1651). Ein Sammelband Opera mathematica (Amsterdam 1662) von Samuel Marolois enthält Texte zur Geometrie, Perspektive, Architektur und Fortifikation, u. a. die Perspectiva theoretica ac practica (Amsterdam 1647) von Jan Vredeman de Vries und dessen Architectura (Amsterdam 1647). Darüber hinaus liegen Werke vor von Gaspar Schott, Johann Jacob Heinlin, Jean Prestet, Claudius Franciscus Milliet Dechales, Johann Christoph Sturm u. a. Christian Wolff ist vertreten mit Anfangs-Gründe aller Mathematischen Wissenschaften (Frankfurt und Leipzig 1731-1732) und weiteren Werken. Von Jenaer Mathematik- und Physik-Professoren des 18. Jhs, die von der Wolff'schen Methode maßgeblich beeinflußt wurden, liegen zahlreiche einführende Werke vor, u. a. von Johann Bernhard Wiedeburg, Basilius Christian Bernhard Wiedeburg, Johann Ernst Basilius Wiedeburg, Joachim Georg Darjes, Johann Heinrich Voigt und Johann Carl Fischer.

2.147 Die Opera mathematica (Oxford 1695-1699) von John Wallis sind ein Geschenk an die Bibliothek. Christiaan Huygens' Opera varia (Leiden 1724) und Opera reliqua (Amsterdam 1728) sind ebenso vorhanden wie Johann Bernoullis Opera omnia (Lausanne und Genf 1742), Jacob Bernoullis Opera (Genf 1744), Joseph-Louis Lagranges Mathematische Werke (Berlin 1803-1824) und OEuvres (Paris 1867-1892) sowie Arthur Cayleys Collected mathematical papers (Cambridge 1889-1898).

2.148 Zu den Periodika des Fachgebietes gehört die Einleitung zur mathematischen Bücherken[n]tnis (Stück 1, 1769-3, 1771), hrsg. von Johann Ephraim Scheibel. Die im 19. Jh beginnenden Zeitschriftenreihen wurden laufend bezogen, z. B. Journal für die reine und angewandte Mathematik (Bd 1, 1826 ff.), hrsg. von August Ludwig Crelle, Journal polytechnique (Cahier 1, 1795 ff.), Journal des mathématiques (Tome 1, 1836 ff.), Zeitschrift für Mathematik und Physik (Jg. 1856 ff.), Mathematische(n) Annalen (Bd 1, 1869 ff.), American Journal of mathematics (Vol. 1, 1878 ff.) und Jahrbuch über die Fortschritte der Mathematik (Bd 1, 1871 ff.).

2.149 Die Sachgruppe (II) Arithmetica hat Arithmetik, Algebra, Kombinationslehre, Logarithmen, Analysis des Unendlichen und Funktionen-Theorie zum Inhalt. Von den 572 Titeln entfallen auf das 16. Jh 15 (2,6 Prozent), auf das 17. Jh 47 (8,2 Prozent), auf das 18. Jh 83 (14,5 Prozent) und auf das 19. Jh 424 (74,2 Prozent). 386 Titel (67,5 Prozent) sind deutschsprachig, 96 (16,8 Prozent) in Latein, 60 in Französisch (10,5 Prozent), 8 (1,4 Prozent) in Englisch und 22 (3,8 Prozent) in weiteren Sprachen.

2.150 Aus dem 17. Jh sind anzuführen Girijk Görl z Görlssteyna, Arithmetica (Prag 1610), Bartholomäus Pitiscus, Thesaurus mathematicus (Frankfurt a. M. 1613) und Carolus Renaldinius, Ars analytica mathematicum (Florenz 1665-1684) und dessen Abhandlung De resolutione & compositione mathematica (Passau 1668). Newtons Arithmetica universalis (Leiden 1732) wurde 1750 durch Johann Christian Stock, seit 1734 Professor der Mathematik und Physik, seit 1747 der Medizin in Jena, der Bibliothek übergeben. Vorhanden sind C. von Clausbergs Demonstrative Rechenkunst (Leipzig 1732), Siegmund Günther, Darstellung der Näherungswerthe der Kettenbrüche in independenter Form (Erlangen 1872-1873), und Grundgesetze der Arithmetik (Jena 1893-1903) von Gottlob Frege (1848-1925), der seit 1874 in Jena lehrte.

2.151 Die Bibliothek besitzt zahlreiche Rechenbücher, darunter die Rechnung auff der Linien und Federn (Wittenberg 1605) von Adam Riese, Ein Newes und sehr Nützliches gerechnetes Rechenbuch (Liegnitz und Breslau 1620) von Caspar Richter, ein Compend[ium] Arithmeticae Germanicae oder Teutsches Rechen-Büchlein (Basel 1651) von Jacob Meyer und die für die Schulen im Fürstenthum Gotha verfertigte Arithmetica oder Rechen-Büchlein (Gotha und Leipzig 1698) von Andreas Reyher.

2.152 Unter zahlreichen Lehrwerken finden sich Adam Erdmann Mirus, Kurtze Fragen aus der Arithmetica sacra (Görlitz 1709) und ähnliche Werke aus der Region. Zum Gebrauch an öffentlichen Schulen in den jenaischen Vorstädten diente die Gründliche Anweisung zur Rechen-Kunst (Jena 1751) von Johann Friedrich Hähn (1710-1789), die sich neben anderen Schulbüchern findet. Heinrich Gräfe ist mit mehreren Schriften vertreten.

2.153 Werke zur Algebra schließen u. a. ein Jacques Ozanam, Nouveaux Elémens d'Algèbre (Amsterdam 1702), Johann Gottlob Krüger, Gedancken von der Algebra (Halle 1746), Leonhard Euler, Vollständige Anleitung zur Algebra (Teil 1 und 2, St. Petersburg 1771; Teil 3 Frankfurt a. M. 1796), Alfred Clebsch, Theorie der binären algebraischen Formen (Leipzig 1872) und Ludwig Matthiessen, Grundzüge der antiken und modernen Algebra der litteralen Gleichungen (Leipzig 1878). Außerdem finden sich Werke zur " Kombinationslehre" von Conrad Diedrich Martin Stahl und zur Trigonometrie, u. a. von Christian Wolff und Georg Vega.

2.154 Die Schriften zur Differential- und Integralrechnung beginnen mit der Introductio in analysin infinitorum (Lausanne 1748) von Leonhard Euler und dessen Institutionum calculi integralis (St. Petersburg 1768-1770; ebda 1824-1845) und reichen über Johann Schultz (Versuch einer genauen Theorie des Unendlichen, Königsberg und Leipzig 1788) und dem zahlreich vertretenen Oskar Schlömilch bis zu Standardwerken des späten 19. Jhs. Frühe Werke zur Funktionentheorie sind Brook Taylor, Methodus incrementorum directa & inversa (London 1717), Abraham Gotthelf Kästner, Anfangsgründe der Analysis endlicher Größen (Göttingen 1767), gefolgt von Anfangsgründe[n] der Analysis des Unendlichen (Göttingen 1770), und Joseph-Louis Lagrange, Théorie des fonctions analytiques (Paris 1797).

2.155 Unter den Werkausgaben finden sich Augustin Louis Cauchy, OEuvres complètes (Paris 1882-1932), Niels Henrik Abel, Oeuvres complètes (Christiania 1839), Carl Gustav Jacob Jacobi (von ihm sind 29 Arbeiten im Bestand), Mathematische Werke (Berlin 1846-1871) und Gesammelte Werke (Berlin 1881-1891), sowie Peter Gustav Lejeune Dirichlet, Werke (Berlin 1889-1897).

2.156 Die Sachgruppe (III) umfaßt Schriften über Trigonometrie, Meßinstrumente, Feldmesser, Planzeichnen und Seekarten. Sie enthält 533 Titel (16. Jh 22, 4,1 Prozent; 17. Jh 120, 22,5 Prozent; 18. Jh 67, 12,6 Prozent; 19. Jh 324, 60,8 Prozent). 330 Titel (61,9 Prozent) sind deutschsprachig, 324 Bde (31 Prozent) in Latein, 19 Bde in Französisch (3,6 Prozent), 7 in Englisch (1,3 Prozent) und 12 (2,2 Prozent) in weiteren Sprachen.

2.157 Die Gesamtdarstellungen, einführenden Werke und Lehrbücher beginnen mit Dürers Institutionum geometricarum libri quatuor (Arnheim 1606) und reichen von Autoren des 17. Jhs wie Adrian Romani, Eberhard Welper, Nicolaus Goldmann, Benjamin Bramer oder Andrea Tacquet über solche des 18. Jhs wie Tobias Beutel, Johann Gottlob Krüger, Georg Friedrich Tempelhof und Johann Georg Böbel bis zu Autoren des späten 19. Jhs. Der Bestand schließt Werke zur Planimetrie, zur sphärischen Trigonometrie sowie zur Stereometrie ein und weist neben wissenschaftlicher auch populäre Literatur des 18. und 19. Jhs auf.

2.158 Mit der " Meßkunst" befassen sich zahlreiche Schriften, darunter Petrus Ramus, Meetkonst (Amsterdam 1622), Sébastien Le Clerc, Traité de Géométrie sur le terrain (Tome 2, Paris und Amsterdam 1694), Eric Agner, Geodaesia suecana (Stockholm 1730) und Johann Wilhelm Zollmann, Vollständige Anleitung Zur Geodäsie (Halle 1744 und 1754). Über Meßinstrumente unterrichten u. a. Heinrich Hofmann, De octantis instrumenti mathematici novi, geodaetis, ... usu et utilitate libellus (Jena 1612), Ludolf van Ceulen, Van den Circkel (Leiden 1615) oder Benjamin Bramer, Kurtzer Bericht zu seinem Semicirculo (Augsburg und Ulm 1651). Vorhanden sind auch Werke wie Johann Friedrich Keferstein, Anfangsgründe zu praktisch geometrischen Zeichnungen und Vermessungen ( Wien 1785), Joseph Johann von Littrow, Chorographie oder Anleitung, alle Arten von Land-, See- und Himmelskarten zu verfertigen ( Wien 1833) und Heinrich Gretschel, Professor an der Bergakademie Freiberg, Lehrbuch der Karten-Projektion (Weimar 1873).

2.159 In der Sachgruppe (IV) Mechanica findet sich neben umfassenden Darstellungen zur Mechanik Literatur zu einzelnen Zweigen der Mechanik (Statik, Hydrodynamik, Kinematik, Elastizität) und zu speziellen Bereichen der technischen Mechanik und Maschinenlehre (Dampfmaschine, Laufmaschine, perpetuum mobile, Wasser-, Mühlen-, Brückenbaukunst). Literatur zur Rechen- und Meßkunst, Schriften über Zeitmessung, Uhren, medizinische, astronomische, geodätische Geräte und Instrumente haben in der Gruppe Aufstellung gefunden.

2.160 Die Sachgruppe umfaßt 368 Titel (16. Jh 7, 1,9 Prozent; 17. Jh 28, 7,6 Prozent; 18. Jh 130, 35,3 Prozent; 19. Jh 198 Bde, 53,8 Prozent; o. J. 5). Davon sind 256 Titel (69,6 Prozent) in deutscher Sprache, 74 (20,1 Prozent) in Latein, 32 (8,7 Prozent) in Französisch und 4 in Englisch; 2 Titel sind in weiteren Sprachen.

2.161 Leonhard Euler ist u. a. mit der Mechanica sive motus scientia analytice exposita (St. Petersburg 1736) im Bestand; sachlich nachfolgende Literatur ist durch Joseph-Louis Lagrange mit Mécanique analytique (Paris 1788; 1853-1855) und den deutschen Übersetzungen des Werkes vertreten sowie durch Carl Gustav Jacob Jacobi und Sir William Rowan Hamilton. Von Jacobi sind die Vorlesungen über Dynamik (Berlin 1866) vorhanden, von Hamilton Elemente der Quaternionen (Leipzig 1882-1884). Von Carl Friedrich Gauß (1777-1855) sind Allgemeine Lehrsätze in Beziehung auf die im verkehrten Verhältnisse des Quadrats der Entfernung wirkenden Anziehungs- und Abstoßungskräfte (Leipzig 1840) im Bestand. Unter den Lehrbüchern finden sich Johann Carl Fischer, Anfangsgründe der mechanischen Wissenschaften (Jena 1793), und eine Reihe von Werken des 19. Jhs.

2.162 Die angewandte Mechanik betrifft das Theatrum instrumentorum et machinarum (2 Exemplare; Leiden 1578) von Jacques Besson, ein Exemplar stammt aus der Bibliotheca Electoralis. Vorhanden sind auch Ausgaben in italienischer (Il teatro de gl'instrumenti & machine, Lyon 1582) und in französischer Sprache (Théétre des instruments mathématiques et méchaniques, Lyon 1594). Von dem Mathematiker und Militärtechniker Guidubaldo DelMonte liegt Le Mechaniche (Venedig 1581) vor, von dem Mechaniker und Instrumentenbauer Jacob Leupold das Theatrum machinarum (Leipzig 1724-1739). Entsprechende Werke aus dem 19. Jh schließen sich an.

2.163 Aus der Maschinenlehre sind Titel zu nennen wie Christoph Clavius, Gnomonices libri octo (Rom 1588), Christian Caspar Hoppenstedt, Specimen mathematicum De machina planetaria (Helmstedt 1714), Kunstmässiger Unterricht Von der Eintheilung der Zeit (Lemgo 1746) von Henri Sully (1680-1728) oder die Beschreibung einer in allen Flüssen brauchbaren Tauchermaschine (Breslau 1797) von Karl Heinrich Klingert und Die Laufmaschine des Freiherrn Karl von Drais (Mannheim 1817).

2.164 Die Sachgruppe (V) (Bürgerliche Baukunst, Straßenbau, Wasserbau, Mühlenbau und Schiffsbau) enthält 462 Titel (16. Jh 8, 1,7 Prozent; 17. Jh 61, 13,2 Prozent; 18. Jh 114, 24,7 Prozent; 19. Jh 266, 57,6 Prozent; o. J. 13 Titel, 2,8 Prozent). Davon sind 383 Titel (83 Prozent) in deutscher Sprache, 29 (6,3 Prozent) in Latein, 20 (4,3 Prozent) in Französisch, 8 in Englisch und 22 Titel (4,7 Prozent) in weiteren Sprachen.

2.165 Zur Bürgerlichen Baukunst liegen Palladios Traité des cinq ordres d'architecture (Paris 1645) in der Übersetzung von Pierre Le Muet sowie Sebastiano Serlios L'Architettura (Amsterdam 1606) vor. Vorhanden sind weiterhin Walther Hermann Ryff, Der furnembsten notwendigsten, der gantzen Architectur angehörigen Mathematischen und Mechanischen künst eygentlicher bericht (1. Buch, Nürnberg 1547) und Augustin-Charles Daviler, Dictionnaire d'architecture (Paris 1693). Von Joseph Furttenbach sind Architectura civilis (Ulm 1628), Architectura universalis (Ulm 1635) und Architectura recreationis (Augsburg 1640) im Bestand. An Autoren des 17. Jhs sind u. a. Georg Andreas Böckler, François Blondel und Nicolaus Goldmann zu nennen, an Autoren des 18. Jhs u. a. Leonhard Christoph Sturm, Johann Friedrich Penthar oder Lorenz Johann Daniel Succow. Die Architektur-Literatur setzt sich mit theoretischen, historischen und praktischen Werken bis ins 19. Jh fort.

2.166 Mit der Erschließung von Transportwegen befassen sich die Abhandlung vom Straßenbau (Augsburg 1776) von Lukas Voch und die Neu-eröffnete Wasser-Fahrt Auf Flüßen und Canälen (Dresden und Leipzig 1723) von Paul Jacob Marperger. Zum Mühlenbau ist das Theatrum machinarum universale of groot algemeen moolen-boek (Amsterdam 1734) von Johann vyn Zyl anzuführen, zum Schiffsbau die Rekenkonst Vande Groote See-vaert (Amsterdam 1617) von Abraham Cabeliau. Die Schrift Aeloude En hedendaegsche Scheeps-Bouw en bestier (Amsterdam 1671) von Nicolaus Wits stammt aus der Provenienz von Johann Matthäus Gesner, der Band enthält auch De nederlandsche Scheepsboukonst Open Gestellt (Delft und Amsterdam 1697) von dem Schiffszimmermann Cornelis van Yk. Unter den Lehrbüchern zur Architektur finden sich Friedrich Weinbrenner, Architektonisches Lehrbuch (Tübingen 1810-1819), Theodor Thon, Der Gebäudemaler und Decorateur (Ilmenau 1826), Carl Friedrich Christian Steiner, Reißkunst und Perspectiv (Weimar 1828), Heinrich von Gerstenbergk, Praktischer Bau-Katechismus (Weimar 1855), unter den Nachschlagewerken Christian Ludwig Stieglitz' Encyklopädie der bürgerlichen Baukunst (Leipzig 1792-1798).

2.167 An Zeitschriften sind die Allgemeine Bauzeitung (Jg. 1-34, 1836-1869; Provenienz " Fürstl. Schwarzb. Bau-Bibliothek zu Sondershausen"), Zeitschrift für praktische Baukunst (Jg. 1-17, 1841-1857), Zeitschrift für Bauwesen (Berlin, Jg. 1, 1851 ff., nebst Atlas) und Deutsche Bauzeitung (Jg. 2-44, 1868-1910) zu nennen.

2.168 Die Sachgruppe (VI) Ars militaria enthält vor allem kriegshistorische Werke und Kleinschrifttum zu kriegerischen Ereignissen, Instruktionen, Rang- und Quartierlisten sowie Militärverordnungsblätter. Durch Kriegseinwirkungen wurde der Bestand stark beschädigt, ein großer Teil ist nur eingeschränkt benutzbar. Die Gruppe umfaßt 1085 Titel (16. Jh 18, 1,7 Prozent; 17. Jh 39, 3,6 Prozent; 18. Jh 58, 5,3 Prozent; 19. Jh 956, 88,1 Prozent; o. J. 14). Davon sind 969 Titel (89,3 Prozent) in deutscher Sprache, 69 (6,4 Prozent) in Französisch, 23 (2,1 Prozent) in Latein, 8 in Englisch und 16 in weiteren Sprachen.

2.169 Aus dem 16. Jh sind vorhanden Nicolaus Marescalci, Institutionum reipublicae militaris ac civilis libri novem (Rostock 1515) in einem kolorierten Exemplar, Guillaume du Choul, Discours sur la castramentation et discipline militaire des Romains (Lyon 1557), Leonhart Fronsperger, KriegsOrdnung Und Regiment (Frankfurt a. M. 1564) und Kriegßbuch (Frankfurt a. M. 1573), sowie Daniel Speckle, Architectura Von Vestungen (Straßburg 1599 und 1608). Unter den Turnierbüchern finden sich Georg Rüxners Anfang, ursprung und herkommen des Thurniers inn Teutscher nation (Simmern 1532) und dessen Thurnierbuch (Frankfurt a. M. 1578). Aus dem 17. und 18. Jh liegt entsprechende Literatur über Kriegführung, Festungsbau und Waffenherstellung vor. Einige Werke sind zum Siebenjährigen Krieg vorhanden, ebenso aus dem 19. Jh eine Reihe von historischen Darstellungen zur Kriegs- und Waffengeschichte.

2.170 Die Sachgruppe (VII) Astronomia umfaßt 1220 Titel (16. Jh 199, 16,3 Prozent; 17. Jh 205, 16,8 Prozent; 18. Jh 235, 19,3 Prozent; 19. Jh 576, 47,2 Prozent; o. J. 5 Titel). In deutscher Sprache liegen 494 Titel (40,5 Prozent) vor, in Latein 520 (42,6 Prozent), in Französisch 94 (7,7 Prozent) und 33 (2,7 Prozent) in Englisch, in weiteren Sprachen 79 Titel (6,5 Prozent).

2.171 Die Sachgruppe enthält neben Werken über Kometen auch Werke zur Chronologie, Himmelsmechanik, Positionsastronomie und Astrophysik sowie Schrifttum zur Astrologie. Charakteristisch sind Ephemeriden (astronomische Jahrbücher) mit Positionsbestimmungen von Himmelskörpern, Tafelwerke, Atlanten und Kataloge. Hervorzuheben ist der beträchtliche Anteil an Literatur über Kometen. Auch Kalenderberechnungen und populäre Darstellungen zur Himmelskunde sowie Schriften über Geodäsie und Meteorologie sind hier vereinigt. Mit der Gründung der unter Goethes Oberaufsicht stehenden Herzoglichen Sternwarte (1811/12) kam es zeitweilig zu einer abgestimmten Literaturerwerbung (vgl. Eintrag Zweigbibliothek Sternwarte).

2.172 Die Inkunabeln stammen zum größten Teil aus der Bibliotheca Electoralis, wichtige astronomische Werke gelangten über die Nachlaßbibliotheken Bose und Sagittarius in den Bestand. Von Albumasar (ca. 805-886) sind die Flores astrologiae (Augsburg: Erhard Ratdolt 1488; GW 837) und in zwei Exemplaren der Traktat De magnis coniunctionibus (Augsburg: Erhard Ratdolt 1489; GW 836) vorhanden, weiterhin die Schrift von Haly, filius Abenragel, Albohazen De iudiciis astrorum libri octo (Venedig: Erhard Ratdolt 1485; H 8349) und die bekannte Einführung in die Astrologie des Alchabitius, Libellus isagogicus in zwei Ausgaben (Venedig: Ratdolt 1485; GW 844, und Venedig: Johannes et Gregorius de Gregoriis 1491; GW 845).

2.173 Von Aratus liegt das Lehrgedicht Phaenomena (Basel 1535) vor. Ptolemäus faßte in einer " Großen Zusammenstellung" (Megale oder Megiste syntaxis) die Arbeiten früher griechischer Astronomen zusammen, die von den arabischen Mathematikern Almagest genannt wurde. In der Sachgruppe Phil. V (Mathematici, Astronomici etc.) ist z. B. ein Almagestum latine (Venedig 1515) zu finden.

2.174 Joannes de Sacro Boscos Sphaera mundi ist mehrfach, darunter in 3 Inkunabelausgaben (Venedig: Sanritter et de Sanctis 1488; HC 14112, Venedig: Cereto 1491; HC 14114, Paris: Higmann 1500; R 5202) vorhanden. Einigen Ausgaben der Sphaera mundi wurde das ebenfalls als Lehrbuch geltende Werk Theoricae novae planetarum von Georg Peurbach (Purbach) angefügt. Unter den eigenständigen Ausgaben ist die Kölner von 1581 zu nennen. Sein Schüler Regiomontanus ist mit 6 Titeln präsent, darunter mit den Ephemerides ab anno 1475-1506 (Venedig: Lichtenstein 1498; HC 13798).

2.175 Von Nikolaus Kopernikus ist De revolutionibus orbium coelestium libri VI (Nürnberg 1543) vorhanden, ebenso die zweite Ausgabe (Basel 1566). Im Bestand läßt sich die Rezeption von Kopernikus' Thesen verfolgen, von Apianus' Cosmographia (Paris 1553) über Kepler und Galileo bis John Wilkins, Vertheidigter Copernicus (Leipzig 1713).

2.176 Vorhanden ist Edmund Halley, The Synopsis of the Astronomy of Comets (London 1726). Von Johann Hevelius (eigentlich Hewel oder Hewelke) sind die Schriften fast vollständig im Bestand, darunter Selenographia (Danzig 1647; Provenienz Johann Wilhelm, Dux Saxoniae). Von seiner Machina coelestis ist auch der sehr seltene Band 2 (Danzig 1679) vorhanden. Ein Sammelband enthält die Drucke Prodromus astronomiae (Danzig 1690), Catalogus stellarum fixarum (Danzig 1687) und Firmamentum Sobiescianum sive Uranographia (Danzig 1690).

2.177 Isaak Habrechts Planiglobium coeleste et terrestre = Platte Stern- und Länder-Kugel (Nürnberg 1666) wurde von Johann Christoph Sturm übersetzt und herausgegeben. Die Historiae coelestis libri duo (London 1712) von John Flamsteed liegen ebenso vor wie die mit graphischen Darstellungen versehenen Eléments d'Astronomie (Paris 1740) und deren Fortsetzung Tables astronomiques du soleil, de la lune, des planètes (Paris 1740) von Jacques Cassini. Vorhanden sind auch Jérôme le Français Lalande, Astronomie (Paris 1792), und Pierre-Simon Laplace, Traité de mécanique céleste (Teil 1-3 und 5, Paris 1799-1802 und 1823).

2.178 Für das 18. und 19. Jh sind Werke der Mathematiker und Astronomen Leonhard Euler (Theoria motuum planetarum et cometarum, Berlin 1744), Carl Friedrich Gauss über die Bewegungstheorie der Planeten oder Friedrich Wilhelm Bessel, Johann Gottfried Galle und Johann Franz Encke über Positionsbestimmungen von Sternen und Berechnungen von Kometenbahnen vorhanden. Anzuführen sind Johann Elert Bode, Kurzgefaßte Erläuterung der Sternkunde (Berlin 1778; Berlin 1808) und Von dem neu entdeckten Planeten (Berlin 1784), sowie Friedrich Georg Wilhelm Struve, Stellarum fixarum imprimis duplicium et multiplicium positiones mediae pro epocha 1830 (St. Petersburg 1852) und Beobachtungen des Halleyschen Cometen (St. Petersburg 1839); sein Sohn Otto Struve ist mit 7 Titeln vertreten.

2.179 Der Atlas coelestis, seu Harmonia macrocosmica (Amsterdam 1708) von Andreas Cellarius liegt vor, ebenso der Atlas portalis coelestis (Nürnberg 1723) von Johann Leonhard Rost und der vom Pariser Observatorium herausgegebene Atlas photographique de la Lune (Paris 1899-1910) von Moriz Loewy und Pierre-Henri Puiseux.

2.180 Das Spektrum der in Jena wirkenden Autoren beginnt mit dem Mathematiker Michael Stifel (1486-1567), dessen Arithmetica integra (Nürnberg 1544) Melanchthon mit einer Vorrede versah. Edo Hildericus (Huldericus) von Varel (1533-1599), von 1564 bis 1567 Professor der Mathematik in Jena und von 1582 an erster Rektor in Altdorf, verfaßte Logistice Astronomica (Wittenberg 1568). Aus dem 17. und 18. Jh sind zu nennen Erhard Weigel, Adolf Albrecht Hamberger, Johann Bernhard, Basilius Christian Bernhard und Johann Ernst Basilius Wiedeburg, Johann Friedrich Treiber oder Johann Heinrich Voigt. Der Bestand ist reich an wissenschaftlichen und populären Werken dieser Autoren. Cameralia

2.181 Die praxisverbundene Bestandsgruppe Cameralia (" Cam.") umfaßt Schrifttum zum Finanzwesen, zur Land- und Forstwirtschaft, zu Handel, Handwerk, Technologie und zum Manufaktur- und Fabrikenwesen mit einem relativ hohen Anteil periodischen Schrifttums. Unter der Bezeichnung Seminarium politicum war die Bibliothek des 1849 gegründeten Staatswissenschaftlichen Seminars von Anfang an in die Universitätsbibliothek integriert. Die über einen langen Zeitraum zunächst separat aufgestellte Seminarbibliothek übernahm 1918 wesentliche Teile der Bibliothek des Volkswirtschaftlers und Historikers Gustav Schmoller (1838-1917), vor allem Literatur zur Sozialpolitik und über die sozialen Bewegungen des 19. Jhs. Zahlreiche Schriften zur Land- und Forstwirtschaft stammen aus der Bibliothek Friedrich Gottlob Schulzes (1795-1860), dem Begründer des ersten Jenaer akademischen Lehrinstituts für Landwirte (1826).

2.182 Die 9 Sachgruppen enthalten 18.147 Titel an historischem Bestand: 16. Jh 27, 17. Jh 93, 18. Jh 1196 (6,6 Prozent), 19. Jh 16.720 (92,2 Prozent); o. J. 111. Hiervon sind 14.873 Titel (82 Prozent; 16. Jh 4, 17. Jh 55, 18. Jh 1067, 19. Jh 13.658; o. J. 89) deutschsprachig, 1319 (7,3 Prozent; 17. Jh einer, 18. Jh 20, 19. Jh 1294; o. J. 4) in Englisch, 1097 (6 Prozent; 17. Jh 10, 18. Jh 54, 19. Jh 1022; o. J. 11) in Französisch, 70 in Latein (16. Jh 21, 17. Jh 17, 18. Jh 14, 19. Jh 13; o. J. 5) und 788 (4,3 Prozent; 16. Jh 2, 17. Jh 10, 18. Jh 41, 19. Jh 733; o. J. 2) in weiteren Sprachen.

2.183 Die Sachgruppe (I) Encyclopaedia et historia literaria disciplinarum cameralium enthält 1127 Titel (6,2 Prozent; 17. Jh 2, 18. Jh 200, 19. Jh 898; o. J. 27), darunter Berichte über Welt-, Industrie- und Kunst-Ausstellungen. Vorhanden sind u. a. Anastasius Sincerus [d. i. Christoph Heinrich Amthor], Project der Oeconomic in Form einer Wissenschaft (Frankfurt und Leipzig 1716), Julius Bernhard von Rohr, Compendieuse Haußhaltungs-Bibliotheck (Leipzig 1726), Joachim Georg Darjes, Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften (Jena 1756), Johann Heinrich Ludwig Bergius, Cameralisten-Bibliothek (Nürnberg 1762), Otto von Münchhausen, Der Hausvater (Hannover 1766-1773), Johann Friedrich von Pfeiffer, Lehrbegriff sämtlicher oeconomischer und Cameralwissenschaften (Mannheim 1770-1778), Karl Gottlob Anton, Geschichte der teutschen Landwirthschaft (Görlitz 1799-1802), David Ricardo, Grundgesetze der Volkswirthschaft und Besteuerung (Leipzig 1837), und Allgemeine Encyklopädie der gesammten Land- und Hauswirthschaft (Leipzig 1827-1836), hrsg. von Carl Wilhelm Ernst Putsche.

2.184 Die Sachgruppe (II) Disciplina cameralis (Finanz- und Kameralwissenschaft) mit 2930 Titeln (16,1 Prozent; 16. Jh einer, 17. Jh 22, 18. Jh 125, 19. Jh 2738; o. J. 44) enthält u. a. Gottlieb Warmund [d. i. Gottlieb Hosmann], Geldmangel in Teutschlande (Bayreuth 1664), Johann Joachim Becher, Politischer Discurs von den eigentlichen Ursachen deß Auf- und Abnehmens der Städt, Länder und Republicken (Frankfurt a. M. 1668 u. ö.), Jacob Döpler, Der getreue Rechnungs-Beamte (Frankfurt und Leipzig 1708) und Der Ungetreue Rechnungs-Beambte (Frankfurt und Leipzig 1708), Johann Heinrich Gottlob von Justi, Staatswirthschaft (Leipzig 1755), Johann Ernst Basilius Wiedeburg, Anleitung zum Rechnungs-Wesen (Jena 1773), Adam Smith, Untersuchung über die Natur und die Ursachen des Nationalreichthums (Bd 2, Breslau 1794) sowie Kleinschrifttum und Einzelstudien zu Themen wie Arbeitszeit, Frauenarbeit oder Landarbeit.

2.185 In der Sachgruppe (III) Disciplina forestalis (Forstwissenschaft), Fischerei (446 Titel, 2,5 Prozent; 16. Jh 2, 17. Jh 12, 18. Jh 62, 19. Jh 366; o. J. 4) finden sich z. B. Reliqua librorum Friderici II. Imperatoris, De arte venandi cum avibus (Augsburg 1596), Johann Conrad Aitinger, Kurtzer und einfältiger Bericht Vom Vogelstellen (Kassel 1653), Angenehme Land-Lust (Frankfurt und Leipzig 1720), Johann Ludwig Heger, Landwirthschäfftlicher Teich- und Weyher-Lust (Frankfurt und Leipzig 1727), Hermann Friedrich von Göchhausen, Notabilia venatoris (Weimar 1741), Christian Adolph von Seckendorf, Forst-Rügen (Halle und Leipzig 1799-1804), und Lorenz Wilhelm Schweitzer, Zur Geschichte des Forstwesens in dem Großherzogthume S. Weimar-Eisenach (Weimar 1836).

2.186 Die Sachgruppe (IV) Agricultura zählt 1123 Titel (6,2 Prozent; 16. Jh 17, 17. Jh 16, 18. Jh 132, 19. Jh 951; o. J. 7), darunter Joachim Camerarius, De re rustica (Nürnberg 1577), Johann Heinrich Gottlob von Justi, Abhandlungen von der Vollkommenheit der Landwirthschaft (Ulm und Leipzig 1761), Gaius Plinius Secundus, Histoire de l'agriculture ancienne (Paris 1765), Albrecht Thaer, Grundsätze der rationellen Landwirthschaft (Berlin 1821), und Alexander von Lengerke, Reise durch Deutschland, in besonderer Beziehung auf Ackerbau und Industrie (Prag 1839).

2.187 Die Sachgruppe (V) Singulae partes agriculturae enthält 604 Titel (3,3 Prozent; 16. Jh 7, 17. Jh 4, 18. Jh 157, 19. Jh 423; o. J. 13). Sie umfaßt u. a. Feldbau, Wein- und Gartenbau, Bienenzucht, Viehzucht und Hauswirtschaft. Vorhanden sind Koch und Kellerey (Frankfurt a. M. 1545), Johann Joachim Becher, Kluger Haus-Vater (Leipzig 1700) und weitere Hausväterliteratur; Amaranthes [d. i. Gottlieb Siegmund Corvinus], Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon (Frankfurt und Leipzig 1739) sowie Kochbücher; weiterhin Georg Friedrich Gleditsch, Gründliche Anleitung zum Seidenbau (Jena 1770), János Lajos Dercsényi, Über Tokay's Weinbau (Leipzig 1800), und Christian Reichart's Land- und Garten-Schatz (Erfurt 1819-1821).

2.188 In der Sachgruppe (VI) Mercatura (1563 Titel, 8,6 Prozent; 17. Jh 9, 18. Jh 134, 19. Jh 1418; o. J. 2) sind u. a. anzutreffen Jacques Savary, Le parfait négocient (Genf 1676), Paul Jacob Marperger, Wohl-unterwiesener Kauffmanns-Jung (Nürnberg 1715) und weitere kaufmännische Literatur; Adam Anderson, Historische und chronologische Geschichte des Handels (Riga 1773-1779); Guillaume Thomas Raynal, Philosophische und politische Geschichte der europäischen Handlung (Kopenhagen und Leipzig 1774-1778); Hermann Scherer, Allgemeine Geschichte des Welthandels (Leipzig 1852-1853) und Schrifttum zum Seehandel, Post- und Verkehrswesen sowie zu Handels- und Gewerbekammern.

2.189 Die Sachgruppe (VII) Technologia zählt 1320 Titel (7,3 Prozent; 17. Jh 16, 18. Jh 276, 19. Jh 1024; o. J. 4), darunter Friedrich Friese, Der vornehmsten Künstler und Handwercker Ceremonial-Politica (Leipzig 1705-1708); Christian Döhler, Kurtze Beschreibung der Handwercks-Rechte und Gewohnheiten (Jena [1730]); Johann Heinrich Gottlob von Justi, Schauplatz der Künste und Handwerke (Berlin [ u. a.] 1762-1788); Johann Esaias Silberschlag, Ausführlichere Abhandlung der Hydrotechnik (Leipzig 1772-1773); Georg Friedrich Wehrs, Vom Papier (Halle 1789, Suppl. 1790); Franz Philipp von Künsberg, Grundsätze der Fabrikpolizei (Weimar 1792), und Johann Heinrich Moritz Poppe, Geschichte der Technologie (Göttingen 1807-1811).

2.190 Die Sachgruppe (VIII) Manufacturae et singula opificia enthält 425 Titel (2,3 Prozent; 17. Jh 12, 18. Jh 99, 19. Jh 306; o. J. 8), so z. B. David Kellner, Hochnutzbar und bewährte Edle Bierbrau-Kunst (Dresden 1710); Wiener Farbenkabinett ( Wien und Prag 1794; mit Farbübersichten); Neu-hervorkommendes WeberKunst und BildBuch (Kulmbach 1720-1727); Roujoux, Der künstliche und harmonische Glockengiesser (Augsburg 1766); Jeremias Friedrich Gülich, Vollständiges Färbe- und Blaichbuch (Ulm 1779-1795); Christian Gottlieb Hertel, Vollständige Anweisung zum Glas-Schleifen (Halle 1758); Georg August Ebell, Über die Bleyglasur der Töpferwaare (Hannover 1794); Franz Joseph Weber, Die Kunst, das ächte Porzellain zu verfertigen (Hannover 1798), sowie Paul Lacroix und Ferdinand Seré, Le livre d'or des métiers (Paris 1850).

2.191 Die Sachgruppe (IX) Seminarium politicum bildet mit 8609 Titeln (47,5 Prozent; 18. Jh 11, 19. Jh 8596; o. J. 2) eine selbständige Bestandseinheit mit Schwerpunkten wie Staatssozialismus, Nationalökonomie, Finanz- und Handelswissenschaft, Polizeiwesen und soziale Bewegungen in Deutschland, Frankreich und England. Vorhanden sind beispielsweise Elié Luzac, Der Reichthum von Holland (Leipzig 1778); Jacques Necker, De l'administration des finances de la France ( o. O. 1785); Theodor Gottlieb von Hippel, Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber (Berlin 1792); Paul Johann Anselm Feuerbach, Anti-Hobbes (Bd 1, Erfurt 1798); Adam H. Müller, Die Elemente der Staatskunst (Berlin 1809); Gustave de Beaumont, Alexis de Tocqueville, Amerika's Besserungs-System (Berlin 1833); Charles Fourier, Le nouveau monde industriel (Brüssel 1840); Thomas Fowell Buxton, Der afrikanische Sklavenhandel und seine Abhülfe (Leipzig 1841); Louis Blanc, Organisation du travail (Paris 1841), und Friedrich List, Das nationale System der politischen Ökonomie (Stuttgart und Tübingen 1841). Überdies finden sich Schriften über Gewerbeausstellungen und zu einzelnen Orten ( z. B. Gemeinde- und Gewerbeordnungen).

2.192 Unter den Zeitschriften der Bestandsgruppe ist Die Oeconomische Fama (Heft 1-10, 1729-1733), Der physikalische und oekonomische Patriot (Bd 1-3, 1756-1758), Neue Beyträge zu der Cameral- und Haushaltungs-Wissenschaft (Stück 1-56, 1766-1769), Physikalisch-Ökonomische Bibliothek (Bd 1-23, 1770-1806), Landwirthschaftliches Magazin (Jg. 1-2, 1788-1790/91), Forst-Archiv (Bd 1-27, 1788-1803), Taschenkalender für Pferdeliebhaber (1794-1802), Der Teutsche Obstgärtner (Bd 1-22, 1794-1804), Polytechnisches Journal (Jg. 1-71, 1820-1890), Eisenbahn-Zeitung (1845-1847), Schweizerische Zeitschrift für Gemeinnützigkeit (Jg. 1, 1862 ff.), Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik (Bd 1, 1863 ff.) und Deutsche Consulats-Zeitung, später Deutsche Industrie-Zeitung (Jg. 1-33, 1882-1914). Politica

2.193 Die Bestandsgruppe Politica (" Polit.") zählt in vier Sachgruppen insgesamt 3581 Titel: 16. Jh 160 (4,4 Prozent), 17. Jh 781 (21,2 Prozent), 18. Jh 568 (15,4 Prozent), 19. Jh 2163 (58,8 Prozent). 485 Titel stammen aus der Provenienz des Juristen Karl Ernst Schmid (1774-1852).

2.194 In deutscher Sprache sind 2380 Titel (64,6 Prozent; 16. Jh 54, 17. Jh 148, 18. Jh 394, 19. Jh 1781; o. J. 3), in Latein 659 (17,9 Prozent; 16. Jh 88, 17. Jh 517, 18. Jh 46, 19. Jh 7; o. J. einer), in Französisch 376 (10,2 Prozent; 16. Jh 5, 17. Jh 61, 18. Jh 91, 19. Jh 217; o. J. 2), in Englisch 123 (3,4 Prozent; 17. Jh 2, 18. Jh 12, 19. Jh 109) und in weiteren Sprachen 143 (3,9 Prozent; 16. Jh 13, 17. Jh 53, 18. Jh 25, 19. Jh 49; o. J. 3).

2.195 Die Sachgruppe (I) Politica generalis enthält 626 Titel (17 Prozent; 16. Jh 64, 17. Jh 252, 18. Jh 155, 19. Jh 152; o. J. 3), darunter Francesco Sansovino, Del governo et amministratione di diversi regni et republiche (Venedig 1583), Jacob Rahtgeb, Discours ... von allerhandt so wol Politischen als Kriegssachen (Frankfurt a. M. 1592), Antonio de Guevara, Fürstlicher Lustgarten und Weckuhr (München 1604) und Opera omnia historico-politica (Frankfurt a. M. 1660-1661), Paulus Negelein, Regenten-Buch (Frankfurt a. M. 1614), Fulvio Paciano, Discursus politicus (Hamburg 1614), Reinhard König, Theatrum politicum tripartitum (Jena 1622), und Wolfgang Heider, Philosophiae politicae systema (Jena 1628).

2.196 Thomas Morus ist mit De Utopia (Hoorn 1630) und Ordentliche und Außführliche Beschreibung Der ... Insul Utopia (Frankfurt a. M. 1704) vertreten, es folgen Ahasverus Fritsch, Princeps peccans (Jena 1674), Georg Rudolph von Marschall, Sabba di castiglione (Jena [ u. a.] 1687), Conrad Samuel Schurzfleisch, Opera historico-politica (Berlin 1699), und Johann Andreas Bose, De Prudentia et eloquentia civili comparanda (Jena 1699).

2.197 Mit der Unterweisung des Fürsten befassen sich u. a. Reinhard Lorichs Paedagogia principum (Frankfurt a. M. 1595), der Abriß Eines Christlich-Politischen Printzens (Jena und Helmstedt 1700) von Diego de Saavedra Fajardo, De l'education d'une princesse (Berlin 1781) von Marie Josèphe de l'Escun de Monbart und Klugheit Zu Leben und zu Herrschen (Leipzig 1722) von [Andreas Rüdiger und Heinrich von Bode]. Vorhanden sind überdies Philipp Jacob Friedrich Döhler, Gründliche Entdeckung Einer Wohleinzurichtenden und glückseeligen Republik (Regensburg 1744), Nic. Machiavells Regierungskunst eines Fürsten (Hannover und Leipzig 1756), Politisches deutsches Glossarium (Utopien [Frankfurt a. M.]: bey Peter Marteau 1757) von Johann Volkna [Friedrich II. von Preußen zugeschrieben], Jakob Friedrich von Bielfeld, Lehrbegriff der Staatskunst (Breslau und Leipzig 1773-1777), Heinrich Luden, Handbuch der Staatsweisheit oder der Politik (Jena 1811), und Noch einige Worte über die Vertretung des Volks durch Diener (Meiningen 1815) von Franz Joseph Hendrich.

2.198 Die Sachgruppe (II) Singulae partes enthält 975 Titel (26,5 Prozent; 16. Jh 33, 17. Jh 311, 18. Jh 207, 19. Jh 421; o. J. 3), die einzelnen Begriffen wie Gesetzgebung, Stände, Fürst, Hofleben, Staatsdiener, Ständeverschiedenheit und Adel, Patriotismus, Revolution, Krieg und Gesandte zugeordnet sind, z. B. Ouvrages (de morale et) de politique (Rotterdam 1733-1741) von Charles Iréné Castel de Saint-Pierre, Montesquieus De l'Esprit des Loix (Genf [1748]), Gaspard de Réal de Curban, Die Staatskunst (Frankfurt und Leipzig 1762-1767), Gaetano Filangieri, System der Gesetzgebung (Ansbach 1784-1793), Thomas Jefferson, Handbuch des Parlamentarrechts (Berlin 1819), und Charles Comte, Traité de législation (Paris 1826-1827).

2.199 Das Hof- und Weltleben betreffen u. a. Adam Meltzer, Regenten-Büchlein (Gera und Wittenberg 1616), Eustache Du Refuges Kluger Hofmann (Frankfurt a. M. 1667), Christian Georg von Bessels Neuer politischer Glücks-Sced (Frankfurt a. M. 1681), Voltaires Anti-Machiavel (Kopenhagen 1740) sowie John Millar, Bemerkungen über den Unterschied der Stände in der bürgerlichen Gesellschaft (Leipzig 1772). Mit dem Thema Krieg befassen sich ein Gründlicher Bericht, Von Recht- und unrechtmessigen Ursachen offensivè oder defensivè Krieg zu führen (Coburg 1628) von Johann Bechstedt, die Traktate Von der Neutralitet (Jena 1631) und Vom Krieg (Jena 1644), beide von Johann Wilhelm Newmayr von Ramsla, L'Ambassadeur et ses fonctions (Köln: Pierre Marteau 1690) von Abraham van Wicquefort und Etwas über den Krieg in der öffentlichen Meinung (Palästina 1795; anonym).

2.200 Die Sachgruppe (III) Politia enthält 595 Titel (16,2 Prozent; 16. Jh 2, 17. Jh 40, 18. Jh 102, 19. Jh 450; o. J. einer), zur Polizei allgemein, u. a. Peter Karl Wilhelm von Hohenthal, Liber de politia (Leipzig 1776), Günther Heinrich von Berg, Handbuch des Teutschen Policeyrechts (Hannover 1799-1809), Jean Paul's Freiheits-Büchlein (Tübingen 1805) mit der Abhandlung über die Preßfreiheit, und Ueber höhere, geheime und Sicherheits-Polizei (Sondershausen und Nordhausen 1820) von M. C. F. W. Gravell.

2.201 Die Sachgruppe (IV) Miscellanea politica (in bezug auf Zeitereignisse und Verhältnisse der Staaten) enthält 1485 Titel (40,3 Prozent; 16. Jh 61, 17. Jh 178, 18. Jh 104, 19. Jh 1140; o. J. 2), darunter Jean Baptiste Colbert, Testament politique (Den Haag 1644), Trajano Boccalini, Relation Auß Parnasso (Frankfurt a. M. 1655), Das von Franckreich verführte Teutschland (Frankfurt und Leipzig 1686; anonym), und Armand Jean du Plessis de Richelieu, Testament politique (Amsterdam 1705). Satirische Züge haben u. a. Politische Schnupf-Tobacks-Dose (Jena und Leipzig 1766) von Albano de Spinetto und Die Philosophen aus dem Uranus (Konstantinopel 1796). Zum Pressewesen sind u. a. vorhanden Ueber Zeitungen (Frankfurt a. M. 1795) von Joachim von Schwarzkopf und Preßfreyheit, Preußens Grundton (Dortmund 1817) von Arnold Mallinckrodt, zu Wirtschaft und Verkehrswesen Die Eisenbahnen im Vergleich mit den Wasserstraßen (Stuttgart und Tübingen 1838) von Michael Chevalier und Das deutsche Eisenbahnsystem (Stuttgart und Tübingen 1841) von Friedrich List. Vorhanden ist auch Kleinschrifttum zu Gruppierungen und Parteien, z. B. zur Sozialdemokratie. Das Programm für die konservative Partei Preußens (Göttingen 1884) entwarf Paul de Lagarde.

2.202 Periodika sind den einzelnen Untergruppen zugeordnet; im Bestand sind u. a. Der neu-bestellte Agent von Haus aus (1. Fonction, Depesche 1-10, 1704-1705), Mercure historique et politique (Tome 1-77, 1711-1724; unvollständig), ein Leipziger Eröffnetes Cabinet Grosser Herren (Teil 1-24, 1733-1735), Politischer Staat von Europa (Teil 1-9, 1740-1746, Suppl. 1743), die Erfurter Neue und unpartheyische Correspondenz von Staats-gelehrten und vermischten Sachen (Stück 1-14, 1756-1757), Policey- und Cameral-Magazin (Bd 1-9, 1767-1774), Politische Gespräche der Todten nebst Politischen Reden (Jg. 5-8, 1790-1793), und Allgemeiner Polizey-Anzeiger für Thüringen, Franken und Sachsen (Bd 1-33, 1835-1851). Medicina

2.203 Die Bestandsgruppe Medicina (" Med."), eine der tragenden Säulen der Aufstellungssystematik, ist in 30 Sachgruppen strukturiert, die zunächst medizingeschichtlich ausgerichtet sind (9 Sachgruppen). Die Formalgruppen Lexika, Opera und Miscellanea sowie Institutiones und die Spezialgebiete von Anatomie bis Gynäkologie schließen sich an. Den Abschluß bilden die Sachgruppen Gerichtsmedizin, Consultationes medicae, Politica medica und die Veterinärmedizin. Besondere Beachtung verdient der Folio-Bestand.

2.204 Die Bestandsgruppe enthält 30.485 Titel, von denen 1774 (5,8 Prozent) aus dem 16. Jh, 2567 (8,4 Prozent) aus dem 17. Jh, 6340 (20,8 Prozent) aus dem 18. Jh und 19.590 (64,3 Prozent) aus dem 19. Jh stammen; o. J. sind 214 Titel. Hinzu kommen 37.694 Dissertationen (16. Jh 8, 17. Jh 1570, 18. Jh 3897, 19. Jh 32.219).

2.205 In deutscher Sprache liegen 19.393 Titel vor (63,6 Prozent; 16. Jh 129, 17. Jh 334, 18. Jh 3419, 19. Jh 15.384; o. J. 127), in Latein 6508 (21,3 Prozent; 16. Jh 1577, 17. Jh 2100, 18. Jh 2335, 19. Jh 443; o. J. 53), in Französisch 2250 (7,4 Prozent; 16. Jh 10, 17. Jh 52, 18. Jh 384, 19. Jh 1785; o. J. 19), in Englisch 1405 (4,6 Prozent; 17. Jh 8, 18. Jh 105, 19. Jh 1288; o. J. 4) und in weiteren Sprachen 929 Titel (3,1 Prozent; 16. Jh 58, 17. Jh 73, 18. Jh 97, 19. Jh 690; o. J. 11).

2.206 Der Grundstock entstammt der Electoralis (109 Titel). Annähernd 10.000 Titel gelangten aus Nachlässen und Schenkungen in den Bestand; die umfangreichste Erwerbung war 1845 die Nachlaßbibliothek des Mediziners Carl Wilhelm Stark (1787-1845), deren Zugangsverzeichnis 3039 Nummern enthält. Weitere Übernahmen erfolgten von der Medizinisch-Naturwissenschaftlichen Gesellschaft (645 Titel), dem Mediziner Bernhard Riedel (1846-1916; 640 Titel), dem Medizinischen Leseverein bzw. Lesezirkel (582 Titel), von der Großherzogin Sophie (535 Titel), dem Chemiker Johann Wolfgang Döbereiner (1780-1849; 330 Titel) und dem Deutschen Apotheker-Verein (309 Titel).

2.207 Die Sachgruppe (I) Historia medicinae zählt 383 Titel (16. Jh einer, 17. Jh 29, 18. Jh 129, 19. Jh 223; o. J. einer), darunter Jan Baptiste van Helmont, Ortus medicinae (Amsterdam 1648), Conrad Gesner, De raris et admirandis herbis (Kopenhagen 1669), Johann Conrad Barchusen, Historia medicinae (Amsterdam 1710), und Entdeckungen der neuesten Zeit in der Arzneygelahrheit (Nördlingen 1788), hrsg. von Johann August Philipp Gesner. Ernst Gottfried Baldinger, der in Jena studierte und von 1768 bis 1773 hier Professor war, wurde mit den Biographien jetztlebender Aerzte und Naturforscher in und ausser Deutschland (Jena 1768) zum Begründer der medizingeschichtlichen Biographie.

2.208 Die Sachgruppe (II) Literatura medica umfaßt 168 Titel (16. Jh 15, 17. Jh 10, 18. Jh 56, 19. Jh 87), darunter Christian Wilhelm Kestner, Bibliotheca medica (Jena 1746), Johann Jakob Palm, Versuch einer medicinischen Handbibliothek (Erlangen 1788), und Adolph Carl Peter Callisen, Medicinisches Schriftsteller-Lexicon (Kopenhagen, später Altona 1830-1845). Von Albrecht von Haller sind Bibliotheca anatomica (Zürich 1774-1777), Bibliotheca chirurgica (Bern 1774-1775) und Bibliotheca medicinae practicae (Basel 1776-1788) vorhanden.

2.209 Die Sachgruppe (III) Diaria medica ist mit 4703 Titeln die umfangreichste (15,4 Prozent; 17. Jh 7, 18. Jh 301, 19. Jh 4359; o. J. 36), sie enthält Zeitschriften, Jahresberichte, Handbücher und Enzyklopädien. Vorhanden sind z. B. Acta medica et philosophica Hafniensia (Bd 1-5, 1671-1679), hrsg. von Thomas Bartholin; Journal de Médecine, Chirurgie et Pharmacie (Tome 1, 1754 ff.; mit Lücken); Magazin vor Ärzte (Stück 1-12, 1775-1778) und Neues Magazin für Ärzte (Bd 1-20, 1779-1800), hrsg. von Ernst Gottfried Baldinger; Almanach für Aerzte und Nichtaerzte (1782-1796), hrsg. von Christian Gottfried Gruner; Archiv für die Geburtshülfe (Bd 1-6, 1787-1797), hrsg. von Johann Christian Stark; Medicinisch-chirurgische Zeitung (Jg. 1-53, 1790-1842); Journal der practischen Arzneykunde und Wundarzneykunst (Bd 1-98, 1795-1844), hrsg. von Christoph Wilhelm Hufeland und Carl Himly; Magazin für die gesamte Heilkunde (Bd 1-15, 1816-1828) und Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde (1822-1862), hrsg. von Ludwig Friedrich von Froriep und Robert Froriep.

2.210 In den Gruppen (IV) Medici Graeci. Hippokrates (230 Titel; 16. Jh 99, 17. Jh 46, 18. Jh 30, 19. Jh 53; o. J. 2), (V) Galenus (183 Titel; 16. Jh 123, 17. Jh 16, 18. Jh 6, 19. Jh 38), (VI) Dioscorides (38 Titel; 16. Jh 32, 17. Jh 2, 19. Jh 4), (VII) Medici Graeci post Hippocratem (183 Titel; 16. Jh 120, 17. Jh 9, 18. Jh 24, 19. Jh 30), (VIII) Medici Latini (61 Titel; 16. Jh 15, 17. Jh 17, 18. Jh 20, 19. Jh 9) und (IX) Medici Arabes et Persici (114 Titel; 16. Jh 101, 17. Jh 5, 18. Jh 4, 19. Jh 4) sind die Schriften der Antike und des Mittelalters anzutreffen, insgesamt 809 Titel (2,7 Prozent). Zu Hippocrates sind u. a. vorhanden Opera omnia (Venedig 1526), Georg Wolfgang Wedel, Aphorismi aphorismorum, id est Aphorismi Hippocratis (Jena 1695), Henricus Cope, Demonstratio medico-practica prognosticorum Hippocratis (Dublin 1736), zu Galen Claudii Galeni in Aphorismos Hippocratis commentaria (Leiden 1633) und dessen Opera (Leipzig 1821-1833) sowie Antonius Musa, In VIII libros Aphorismorum Hippocratis et Galeni (Basel 1541), mit Exlibris Kaiser Karls V.

2.211 Galens Librorum pars I-V (Venedig 1525) wurde 1532 von Janus Cornarius (1500-1558), der seit 1557 als Mediziner in Jena lehrte, erworben und mit handschriftlichen Eintragungen versehen. Cornarius war vielseitig als Bearbeiter, Herausgeber und Übersetzer tätig, vorhanden sind u. a. Hippocrates, Opera quae ad nos extant omnia (Venedig 1546) und Galen, Libri novem (Basel 1536). Die Arzneimittellehre des Pedanius Dioscorides De medicinali materia ist z. B. in den Ausgaben Köln 1529 und Frankfurt a. M. 1543 vorhanden.

2.212 Die Sachgruppe (X) Lexica medica (195 Titel; 16. Jh 10, 17. Jh 14, 18. Jh 39, 19. Jh 132) enthält Wörterbücher, Enzyklopädien und Universallexika, darunter Otto Brunfels, Onomastikon medicinae (Straßburg 1534), Bartholomäus Castello, Lexicon medicum graeco-latinum (Rotterdam 1651), Stephan Blancard, Lexicon medicum (Halle 1718), Johann Philipp Rothe, Lexicon chirurgicum (Lübeck und Leipzig 1761), Diction(n)aire des sciences médicinales (Paris 1812-1822), Johann Friedrich Pierer, Anatomisch-physiologisches Realwörterbuch (Leipzig und Altenburg 1816-1829), sowie Dictionnaire encyclopédique des sciences médicales (Paris 1864-1889), hrsg. von Jacques Raige-Delorme u. a.

2.213 Die Sachgruppe (XI) Opera medica umfaßt 494 Titel (16. Jh 54, 17. Jh 142, 18. Jh 175; o. J. 4), darunter repräsentative Ausgaben, die anläßlich von Promotionen gestiftet wurden. Werkausgaben sind z. B. von Paracelsus, Leonhart Fuchs, Vidus Vidius, Gabriello Falloppio, Adriaan van de Spiegel, Marco Aurelio Severino, Gregor Horst, Regnerus de Graaf, Jan Baptiste van Helmont, Marcello Malphighi, Hieronymus Fabricius ab Aquapendente, Thomas Sydenham, Andreas Vesalius, William Harvey, Ernst Gottfried Baldinger, Christoph Wilhelm Hufeland, Christian Gottfried Gruner und Carl Gegenbaur im Bestand.

2.214 Die Sachgruppe (XII) Miscellaneae observationes, orationes, epistolae zählt 1563 Titel (5,1 Prozent; 16. Jh 88, 17. Jh 158, 18. Jh 435, 19. Jh 870; o. J. 12), zumeist Festschriften, Berichte, Vorträge, Kommentare und Aufsatzsammlungen, z. B. Giovanni Battista Morgagni, Opuscula miscellanea (Venedig 1763), und Giovanni Battista Cortesi, Miscellaneorum medicinalium decades denae (Messina 1625) mit Abbildungen von Prothesen.

2.215 In der Sachgruppe (XIII) Institutiones medicae sind 354 Titel enthalten (16. Jh 28, 17. Jh 77, 18. Jh 114, 19. Jh 133; o. J. 2), darunter medizinische Ratschläge und Anweisungen, z. B. von dem Jenaer Mediziner Gottfried Moebius Synopses epitomes institutionum medicinae (Jena 1662) und von Herman Boerhaave Institutiones medicae (Leiden 1708).

2.216 Die Sachgruppe (XIV) Anatomia umfaßt 1788 Titel (5,9 Prozent; 16. Jh 61, 17. Jh 252, 18. Jh 392, 19. Jh 1068; o. J. 15), unter denen die anatomischen Tafelwerke besonders bemerkenswert sind. Von Andreas Vesalius, dem Begründer der modernen Anatomie, sind De humani corporis fabrica libri septem in der Ausgabe Venedig 1568 und in weiteren Ausgaben im Bestand. Von Walther Hermann Ryff ist u. a. Des ... menschen ... warhafftige beschreibung oder Anatomi (Straßburg 1541) vorhanden.

2.217 In Jena lehrte von 1629 bis 1673 der Anatom Werner Rolfinck (1599-1673), der sich als einer der ersten deutschen Ärzte für die Lehren von Vesalius und Harvey einsetzte. Von ihm sind zahlreiche Titel vorhanden, darunter Dissertationes anatomicae methodo synthetica exaratae (Nürnberg 1656), in denen er u. a. den anatomischen Nachweis des Grauen Stars erbrachte. Anzuführen sind Thomas Willis, Cerebri anatome (London 1664), Raymond Vieussens, Neurographia universalis (Lyon 1685), Samuel Collins, A Systeme of anatomy (London 1685), und John Browne, Verteutschte neue Beschreibung derer in dem menschlichen Coerper befindlichen Musculen (Leipzig 1715). William Cowpers realistisch illustrierte Myotomia reformata or an Anatomical Treatise on the muscles of the human body (London 1724) wurde 1729 durch Studenten anläßlich ihrer Promotion erworben. Von Justus Christian Loder (1753-1832), von 1778 bis 1803 wesentlich an der Entwicklung des anatomischen Instituts beteiligt, sind u. a. ein Anatomisches Handbuch (Jena 1788) und Tabulae anatomicae (Weimar 1803; deutsch und lateinisch) im Bestand.

2.218 Zu nennen sind weiterhin August Carl Bock, Der menschliche Körper (Leipzig 1824), Robert Froriep, Chirurgische Kupfertafeln (Weimar 1820-1846) und Klinische Kupfertafeln (Weimar 1828-1838) sowie Chirurgische Anatomie der Ligaturstellen am menschlichen Körper (Weimar 1830); Samuel Thomas von Sömmering, Abbildungen des menschlichen Auges (Frankfurt a. M. 1801), ein Geschenk Goethes an die Bibliothek, und Vom Baue des menschlichen Körpers (Leipzig 1841-1842); Carl Gegenbaur (1826-1903), von 1856 bis 1873 Professor für Anatomie in Jena, Grundlagen der vergleichenden Anatomie (Leipzig 1859). Zur Gynäkologie sind von Hugo Sellheim, Wilhelm Braune, Philipp Adolph Boehmer, zur Nervenheilkunde von Benedict Stilling, zur Hals-Nasen-Ohrenheilkunde von Nikolaus Rüdinger und zur Ophthalmologie von Burkhard Wilhelm Seiler Tafelwerke vorhanden.

2.219 Die Sachgruppe (XV) Physiologia, Anthropologia umfaßt 2298 Titel (16. Jh 46, 17. Jh 316, 18. Jh 257, 19. Jh 1673; o. J. 6), u. a. Theodor Zwinger, Theatrum humanae vitae (Basel 1586), und ein Exemplar der seltenen Ausgabe von William Harveys Exercitatio anatomica de motu cordis et sanguinis in animalibus (Frankfurt a. M. 1628). Georg Wolfgang Wedel (1645-1721) und sein Sohn Johann Adolf Wedel (1675-1747), beide in Jena als Mediziner wirkend, sind mit mehreren hundert Titeln im Bestand. Georg Erhard Hamberger (1697-1755), seit 1737 Professor der Physiologie in Jena, ist u. a. mit Elementa physices (Jena 1727), Physiologia medica (Jena 1751) und Elementa physiologiae medicae (Jena 1757) vertreten. Von Albrecht von Haller sind über 50 Titel nachgewiesen, von Carl Gustav Carus Die Proportionslehre der menschlichen Gestalt (Leipzig 1854) und von Gustav Retzius Finska Kranier (Stockholm 1878).

2.220 Die Sachgruppe (XVI) Diaetetica zählt 600 Titel (16. Jh 68, 17. Jh 94, 18. Jh 246, 19. Jh 187, o. J. 5), darunter Schachtafelen der Gesuntheyt (Straßburg 1533), Jan van Beverwijk, Allgemeine Artzney (Frankfurt a. M. 1674), Johann Sigismund Elsholtz, Diaeteticon, Das ist Newes Tisch-Buch (Leipzig 1715), Georg Wilhelm Buno, Medicus philoscepus (Celle 1720), George Cheyne, An Essay of health and long life (London 1725), Hieronymus Brandt, Aufrichtiger und gewissenhafter Land- und Bauern-Doctor (Nürnberg 1747), James Mackenzie, Die Geschichte der Gesundheit (Altenburg 1762), und Adam Andreas Senfft, Gesundheitskatechismus für das Landvolk (Berlin und Stettin 1781).

2.221 Die Sachgruppe (XVII) Pathologia mit 538 Titeln (16. Jh 19, 17. Jh 25, 18. Jh 179, 19. Jh 314; o. J. einer) enthält u. a. Georg Detharding, Fundamenta pathologica (Kopenhagen 1739), Isaac Watts, Lehre von den Gemüthsbewegungen (Braunschweig [ u. a.] 1750), Ernst Anton Nicolai, Pathologie oder Wissenschaft von Krankheiten (Halle 1769-1779) und deren Fortsetzung (Halle 1781-1784), sowie Christoph Wilhelm Hufeland, Pathologie (Bd 1, Jena 1799).

2.222 Die Sachgruppe (XVIII) Semiotica (Diagnostik) enthält mit 293 Titeln (16. Jh 35, 17. Jh 43, 18. Jh 92, 19. Jh 120; o. J. 3) vorwiegend Einzeluntersuchungen. Die Sachgruppe (XIX) Therapia generalis zählt 796 Titel (16. Jh 98, 17. Jh 146, 18. Jh 245, 19. Jh 306; o. J. einer), darunter Petrus Severinus, Idea medicinae philosophicae (Basel 1571), Vidus Vidius, Ars medicinalis (Frankfurt a. M. 1595), Robert Fludd, Medicina catholica (Frankfurt a. M. 1629), Georg Wolfgang Wedel, Exercitationes pathologico-therapeuticae (Jena 1697), Josephus Thomas Rosetti, Systema novum mechanico-Hippocraticum (Venedig 1724), Georg Ernst Stahl, Ars sanandi (Paris 1730), und Moritz Ernst Adolph Naumann, Handbuch der medicinischen Klinik (Berlin 1829-1839).

2.223 Die Sachgruppe (XX) Therapia specialis universalis umfaßt 1281 Titel (16. Jh 129, 17. Jh 123, 18. Jh 319, 19. Jh 707; o. J. 3), u. a. Lorenz Friese, Spiegel der artzney (Straßburg 1532), Passionarius Galeni (Lyon 1526), Gualtherius Bruele, Praxis medicinae theoretica et empirica (Antwerpen 1579), Théophile Bonet, Mercurius compitalitius (Genf 1683), Paolo Valcarenghi, Medicina rationalis (Cremona 1737), Franz Balthasar von Lindern, Medicinischer passe-par-tout (Straßburg 1739-1741), Herman Boerhaave, Kortbondige spreuken wegens de ziektens (Amsterdam 1741), und Johann Christian Stark, Auszüge aus dem Tagebuch des Herzogl. Jenaischen Klinischen Instituts (Jena 1789).

2.224 Die Sachgruppe (XXI) Therapia specialis partialis enthält 3658 Titel (12,6 Prozent; 16. Jh 291, 17. Jh 386, 18. Jh 1258, 19. Jh 1903; o. J. 18), darunter Andreas Gallus, Fascis de peste (Brixen 1565), Johannes von Schröter, Einfeltiger ... Bericht ..., wie man ... der Pestilentz, sich halten ... sol (Leipzig 1566), Israel Spach, Gynaeciorium (Straßburg 1597), Robert Burton, The anatomy of melancholy (Oxford 1628), William Stukeley, Of the spleen (London 1723), und John Fordyce, Historia Febris Miliaris (London 1758).

2.225 In der Sachgruppe (XXII) Pharmacia befinden sich 1236 Titel (16. Jh 291, 17. Jh 386, 18. Jh 1258, 19. Jh 1903; o. J. 18), z. B. Hieronymus Brunschwig, Das distilier buch (Straßburg 1512), Valerius Cordus, Pharmacorum omnium (Nürnberg 1592), Pharmacopoeia Augustana (Augsburg 1597), Angelus Sala, Hydrelaeologia (Rostock 1633) und Saccharologia (Rostock 1637), Georg Wolfgang Wedel, Pharmacia in artis formam redacta (Jena 1677), Jean Jacques Manget, Bibliotheca pharmaceutico-medica (Genf 1703), und Pierre Pomet, Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler (Leipzig 1717).

2.226 Die Sachgruppe (XXIII) Materia medica mit 1294 Titeln (4,2 Prozent; 16. Jh 110, 17. Jh 192, 18. Jh 436, 19. Jh 532; o. J. 24) enthält u. a. Ortus Sanitatis (Straßburg 1524), Johann Hieronymus Kniphof, Botanica in originali pharmaceutica (Erfurt 1733), Jacob Reinbold Spielmann, Anleitung zur Kenntniß der Arzneymittel (Straßburg 1785), und Johann Schröter, Pharmacopoeia universalis (Nürnberg 1714-1748).

2.227 Die Sachgruppe (XXIV) Balnea zählt 1243 Titel (16. Jh 14, 17. Jh 65, 18. Jh 237, 19. Jh 877; o. J. 50), darunter Martin Pansa, Kurtze Beschreibung deß Carolsbades (Annaberg 1609), François Blondel, Außführliche Erklärung und Augenscheinliche Wunderwirckung deren Heylsamen Badt- und Trinckwässeren zu Aach (Aachen 1688), Johann Friedrich Henckel, Giesshübelium redivivum (Dresden und Leipzig 1729-1732), Gottlob Carl Springsfeld, Abhandlung vom Carlsbade (Leipzig 1749), und Johann Friedrich Zückert, Systematische Beschreibung aller Gesundbrunnen und Bäder Deutschlands (Berlin und Leipzig 1768).

2.228 Die Sachgruppe (XXV) Chirurgia enthält 2697 Titel (8,8 Prozent; 16. Jh 97, 17. Jh 114, 18. Jh 508, 19. Jh 1959; o. J. 19), z. B. Guido de Cauliaco, Cyrurgia (Venedig 1513), Giovanni de Vigo, Practica in chirurgia (Lyon 1516-1518), Hans von Gersdorf, Feldtbuch der Wundartzney (Straßburg 1530), Walther Hermann Ryff, Groß Chirurgei oder volkommene Wundartznei (Frankfurt a. M. 1559-1562), Georg Bartisch, Ophthalmoduleia (Dresden 1583), Jacob Schalling, Ofthalmia (Darmstadt und Erfurt 1615), Jean Jacques Manget, Bibliotheca chirurgica (Genf 1721), Johannes de Gorter, Chirurgia repurgata (Leiden 1742), Georges de la Faye, Instrumentarium chirurgicum (Würzburg 1800), und Alexandre Auvert, Selecta praxis medico-chirurgicae (Paris 1848-1851).

2.229 Die Sachgruppe (XXVI) Ars obstetritia (Gynäkologie) mit 1448 Titeln (16. Jh 6, 17. Jh 18, 18. Jh 55, 19. Jh 308; o. J. 6) enthält u. a. William Smellie, Sammlung anatomischer Tafeln (Nürnberg 1758) zur Hebammenkunst, Joseph von Mohrenheim, Abhandlung über die Entbindungskunst (St. Petersburg 1791), und Ludwig Friedrich Froriep, Geburtshülfliche Demonstrationen (Weimar 1824-1832).

2.230 Die Sachgruppe (XXVII) Medicina forensis umfaßt 1729 Titel (17. Jh 13, 18. Jh 186, 19. Jh 1529; o. J. einer), darunter Bartholomaeus de Montagna, Consilia Montagnana ([Venedig] 1525), Paolo Zacchia, Quaestionum medico-legalium tomi tres (Frankfurt a. M. 1688), Hermann Friedrich Teichmeyer, Anweisung zur gerichtlichen Arzneygelahrheit (Nürnberg 1752), Johann Dionys John, Lexikon der K. K. Medizinalgeseze (Prag 1790-1798), Johann Peter Frank, System einer vollständigen medicinischen Polizey (Mannheim 1804-1825), August Ryss, Gerichtliche Thier-Arzneykunde (Würzburg 1808), und Handbuch der medicinischen Policei (Erlangen 1848).

2.231 In der Sachgruppe (XXVIII) Consultationes medicae sind 117 Titel (16. Jh 54, 17. Jh 46, 18. Jh 17) erfaßt, z. B. Friedrich Hoffmann, Medicina consultatoria (Halle 1721-1739), und Wilhelm Friedrich Cappel, Medicinische Responsa (Altenburg 1780). Die Sachgruppe (XXIX) Politica medica enthält 76 Titel (16. Jh einer, 17. Jh 10, 18. Jh 56, 19. Jh 8; o. J. einer) zur Ethik, Politik und Anzeigepflicht, darunter Thomas Browne, Religio medici (Straßburg 1652), François Aignan, Le prestre medecin (Paris 1696), Johann Christian Stark, Versuch einer wahren und falschen Politik der Aerzte (Jena 1784), und Friedrich Henning, Von den Pflichten der Kranken gegen die Aerzte (Leipzig 1791).

2.232 In der Sachgruppe (XXX) Medicina veterinaria (526 Titel; 16. Jh 3, 17. Jh 7, 18. Jh 60, 19. Jh 456) sind z. B. vorhanden Carlo Ruini, Anatomia del cavallo, infermita et suoi rimedii (Venedig 1599) und Anatomia et medicina equorum nova = Neuweß RossBuch (Frankfurt a. M. 1603), Gerard Blaes, Anatome animalium, terrestrium variorum ... (Amsterdam 1681), Alexander Pitfield, The natural history of animals (London 1702) und Georg Simon Winter, Neuer und vermehrter Tractat von der Stuterey oder Fohlenzucht (Nürnberg 1703). Chemia

2.233 Mit der Berufung des Autodidakten und Praktikers Johann Friedrich August Göttling (1753-1809) im Jahre 1789 zum außerordentlichen Professor für " Scheidekunst, Arzneikunst und Gewerbskunde" an der Philosophischen Fakultät erhielt die Chemie zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum eine Professur. Johann Wolfgang Döbereiner (1780-1849), der ihm 1810 als Professor der Chemie, Pharmazie und Technologie folgte, gelang die Einrichtung der Großherzogl. Sachsen-Weimarischen Chemischen Lehranstalt, die aus einem Laboratorium mit einer Fachbibliothek bestand (die u. a. Göttlings Bibliothek von 1200 Bdn aufnahm).

2.234 Döbereiner bestimmte testamentarisch, daß sein " chemisches Besitztum" nicht einzeln verkauft werden solle, sondern dem Großherzog als Hinterlassenschaft anzubieten sei. Im Jahre 1849 wurden die von den Erben zum Kauf angebotenen Bücher und die Fachbibliothek der Chemischen Lehranstalt an die Universitätsbibliothek überwiesen, 1850 wurde ihre Einreihung in die Bestände durch das Staatsministerium angeordnet. 681 Bde kamen in die Bestandsgruppe Chemia, die übrigen gelangten in die Gruppen Physica, Cameralia, Medicina und Mineralogia.

2.235 Die Bestandsgruppe Chemia (" Chem.") umfaßt 6478 Titel: 16. Jh 6, 17. Jh 159 (2,5 Prozent), 18. Jh 840 (13 Prozent), 19. Jh 5463 (84,3 Prozent); o. J. 10. In deutscher Sprache liegen 5440 Titel vor (84 Prozent; 16. Jh einer, 17. Jh 19, 18. Jh 667, 19. Jh 4748; o. J. 5), in Französisch 367 (5,7 Prozent; 17. Jh 2, 18. Jh 28, 19. Jh 336; o. J. einer), in Latein 265 (4,1 Prozent; 16. Jh 5, 17. Jh 127, 18. Jh 111, 19. Jh 21; o. J. einer), in Englisch 262 (4 Prozent; 17. Jh einer, 18. Jh 9, 19. Jh 250; o. J. 2) und in weiteren Sprachen 144 (2,2 Prozent; 17. Jh 10, 18. Jh 25, 19. Jh 108; o. J. einer).

2.236 Die Bestandsgruppe Chemia ist in fünf Sachgruppen von formaler Struktur untergliedert: (I) Historia et Literatura Chemiae (866 Titel, 13,4 Prozent; 17. Jh 8, 18. Jh 63, 19. Jh 795) mit Bibliographien, Biographien und Briefsammlungen sowie Darstellungen zur Geschichte der Chemie, mit Tabellenwerken und Zeitschriften; (II) Chemia universalis (4473 Titel, 69 Prozent; 16. Jh 6, 17. Jh 41, 18. Jh 223, 19. Jh 4201; o. J. 2) mit Enzyklopädien, Hand- und Lehrbüchern sowie Tabellen- und Tafelwerken zur Systematik und Nomenklatur in der Chemie, zum weitaus größten Teil jedoch Dissertationen und Sonderdrucke; (III) Lexica chemica (96 Bde, 1,5 Prozent; 17. Jh einer, 18. Jh 22, 19. Jh 73); (IV) Opera et miscellanea chemica (391 Titel, 6 Prozent; 17. Jh 89, 18. Jh 242, 19. Jh 59; o. J. einer) mit Sammelwerken (Collectanea Chymica) und Gesammelten Werken; (V) Singulae partes chemiae (652 Titel, 10,1 Prozent; 17. Jh 20, 18. Jh 290, 19. Jh 335; o. J. 7) mit Werken, die sich mit speziellen Richtungen in der Chemie sowie einzelnen Elementen und Verbindungen befassen.

2.237 Unter den Autoren, die z. T. mehrfach vorkommen und deren Hand- oder Lehrbücher in verschiedenen Auflagen vorhanden sind, finden sich Franz Carl Archard, Adolph von Baeyer, Claude Louis Berthollet, Jöns Jacob von Berzelius, Herman Boerhaave, Robert Bunsen, Henry Cavendish, John Dalton, Humphry Davy, Johann Christian Polykarp Erxleben, Gustav Theodor Fechner, Emil Fischer, Antoine François de Fourcroy, Johann Friedrich Gmelin, Sigismund Friedrich Hermbstaedt, Nicolas Lemery, Justus von Liebig, Pierre Joseph Macquer, Eilhard Mitscherlich, James Sheridan Muspratt, Jeremias Benjamin Richter, Heinrich Rose, Alexander Nicolaus Scherer, Giovanni Antonio Scopoli und Friedrich Wöhler.

2.238 Im einzelnen sind zu erwähnen Paracelsus, Archidoxae libri X (Krakau 1569), Avicenna, Artis chemicae principes, Avicenna atque Geber (Basel 1572), Geber [i. e. Gabir Ibn-Hajjah], Curieuse vollständige Chymische Schrifften (Frankfurt und Leipzig 1710), Johannes Rhenanus, Opera chymiatrica (Frankfurt a. M. 1635) und Robert Boyle, Chymista scepticus (Rotterdam 1668).

2.239 Von den Nachschlagewerken sind zu erwähnen William Johnson, Lexicon chymicum (Frankfurt und Leipzig 1678), Georg Wolfgang Weigel, Compendium chimiae (Jena 1715), Bibliotheca chemica (Nürnberg und Altdorf 1727) der in der Roth-Scholtzischen Bibliothek vorhandenen Bücher, [Pierre Joseph Macquer], Allgemeine Begriffe der Chymie (Leipzig 1768-1769) und Chymisches Wörterbuch (Leipzig 1781-1783), Georg Friedrich Christian Fuchs, Versuch einer Übersicht der chymischen Litteratur und ihrer Brangschen (Altenburg 1785), David Ludwig Bourguet, Chemisches Handwörterbuch nach den neuesten Entdeckungen (Berlin 1798-1804) und Martin Heinrich Klaproth, Chemisches Wörterbuch (Berlin 1807-1819).

2.240 Von den zahlreich vorhandenen Schriften des Arztes und Alchimisten Johann Rudolph Glauber sind zu nennen Opera chymica (Frankfurt a. M. 1658-1659), Operis mineralis pars prima [-tertia] (Amsterdam 1659), Des Teutschlandts Wohlfart (Amsterdam 1656-1661) und Furni novi Philosophici oder Beschreibung einer New-erfundenen Distillir-Kunst (Amsterdam 1651). Vorhanden sind zudem Johann Joachim Becher, Experimentum chymicum novum (Frankfurt a. M. 1671), Georg Ernst Stahl, Opusculum chymico-physico-medicum (Halle 1715), Christian Ehrenfried Weigel, Grundriß der reinen und angewandten Chemie (Greifswald 1777), Jeremias Benjamin Richter, Über die neuern Gegenstände der Chymie, vorzüglich das ohnlängst entdeckte Halbmetall Uranium (Breslau und Hirschberg 1791), Martin Heinrich Klaproth, Chemische Abhandlungen gemischten Inhalts (Berlin und Stettin 1815) und Friedlieb Ferdinand Runge, Neueste phytochemische Entdeckungen zur Begründung einer wissenschaftlichen Phytochemie (Berlin 1820-1821).

2.241 Das Phänomen der chemischen Affinität oder " Wahlverwandtschaft" behandeln Louis Bernard Guyton de Morveau, Allgemeine theoretische und practische Grundsätze der chemischen Affinität oder Wahlanziehung (Berlin 1794) und Claude Louis Berthollet, Über die Gesetze der Verwandtschaft in der Chemie (Berlin 1802). Von Otto Wallach ist die Dissertation Über vom Toluol abgeleitete neue isomere Verbindungen (Göttingen 1869), von Wilhelm Ostwald sind vorhanden Volumchemische Studien über Affinität (Dorpat 1877), die Dissertation Volumchemische und optisch-chemische Studien (Dorpat 1878) und die Antrittsvorlesung Die Energie und ihre Wandlungen (Leipzig 1888).

2.242 Im Bestand sind viele Abhandlungen über den " Feuerstoff". Unter Synonymen wie " Schwefel", " Sulphure", " brennbare Luft" oder " Phlogiston" unterlag er mehrmaligem Begriffswechsel, bis 1784 der Terminus " Sauerstoff" geprägt wurde. Von dem Begründer der Phlogisthonlehre Georg Ernst Stahl sind vorhanden Zufällige Gedanken über den Streit von dem sogenannten Sulphure (Halle 1718), Chymia rationalis et experimentalis (Leipzig 1720) und Zymotechnia fundamentalis (Frankfurt und Leipzig 1734), von Antoine Laurent Lavoisier, dem Begründer der modernen Chemie, System der antiphlogistischen Chemie (Berlin und Stettin 1792). Weiterhin liegen vor Johann Friedrich August Göttlings Beytrag zur Berichtigung der antiphlogistischen Chemie (Weimar 1794-1798), Carl Wilhelm Scheeles Chemische Abhandlung von Luft und Feuer (Leipzig 1782), Johann Friedrich Gmelin, Über die neuren Entdeckungen in der Lehre von der Luft (Berlin 1784), Henry Cavendish, Expérience sur l'air (London 1785) und Alexander von Humboldt, Versuche über die chemische Zerlegung des Luftkreises (Braunschweig 1799).

2.243 Die experimentelle Laborpraxis betreffen Johann Friedrich Meyer, Chymische Versuche (Hannover und Leipzig 1764), Johann Kunckel von Löwenstern, Vollständiges Laboratorium chymicum (Berlin 1767), Johann Christian Wiegleb, Chemische Versuche über die alkalischen Salze (Berlin und Stettin 1774), und Joseph Priestley, Versuche und Beobachtungen über verschiedene Theile der Naturlehre ( Wien und Leipzig 1780-1787). Zahlreiche Werke haben analytische Methoden und die Wirkungsweise von Reagentien zum Gegenstand, wie z. B. Jöns Jacob von Berzelius, Von der Anwendung des Löthrohrs in der Chemie und Mineralogie (Nürnberg 1821), hrsg. durch seinen Schüler Heinrich Rose, den Verfasser des Handbuchs der analytischen Chemie (Berlin 1838). Hinzu kommen Wilhelm August Lampadius, Handbuch zur chemischen Analyse der Mineralkörper (Freiberg 1801), Christoph Heinrich Pfaff, Handbuch der analytischen Chemie (Altona 1821-1822), Karl Remigius Fresenius, Anleitung zur qualitativen chemischen Analyse (Braunschweig 1847) und Friedrich Konrad Beilstein, Anleitung zur qualitativen chemischen Analyse (Leipzig 1892). Zu den Jenaer Chemikern und Pharmazeuten, die mit analytischen Arbeiten vertreten sind, gehören Göttling, Döbereiner, Heinrich Wilhelm Ferdinand Wackenroder, Gottfried Wilhelm Osann, Anton Geuther, Hermann Ludwig, Heinrich Wilhelm Theodor Gutzeit, Ludwig Knorr und Eduard Reichardt.

2.244 Zu den physikalisch-chemischen Werken zählen Johann Friedrich August Göttling, Versuch einer physischen Chemie für Jugendlehrer beym Unterricht (Jena 1792), Antoine Cesar Becquerel, Elemente der Electro-Chemie und ihrer Anwendung auf die Naturwissenschaften und Künste (Erfurt 1845), Physikalisch-chemische Tabellen (Berlin 1883), hrsg. von Hans Landolt und Richard Börnstein, und Felix Hoppe-Seylers Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse für Ärzte und Studierende (Berlin 1865).

2.245 Gemäß der in Jena gepflegten Tradition einer praxisbezogenen Forschung ist die Literatur zum verarbeitenden Gewerbe umfangreich. Werke zur Lebensmittelchemie befassen sich mit Gärungsprozessen, mit verschiedenen Milcharten, der Gewinnung von Milchzucker, der Weinherstellung und -zusammensetzung sowie der Zuckergewinnung. Der Bereich der technischen Chemie erstreckt sich auf Werke, die sich mit der Produktion von Schwefelsäure, Chlor, Salpeter, Kalk und der Metallurgie beschäftigen, schwerpunktmäßig aber Verfahren zur Glas-, Steingut- und Fayenceherstellung sowie Brennverfahren für Glasuren und spezielle Rezepturen für Farbstoffmixturen für das Färbereigewerbe zum Inhalt haben. Eine Ergänzung findet die gewerbliche Chemie in der Bestandsgruppe Cameralia (VIII), wo einzelne Gewerbezweige wie z. B. die Zuckergewinnung, die Bierbrauerei oder die Färbekunst behandelt werden.

2.246 Unter den Zeitschriften finden sich die von Georg Ernst Stahl herausgegebenen Observationes chymico-physico-medicae curiosae (Frankfurt und Leipzig 1697), die von Lorenz von Crell betreuten Journale, z. B. Chemisches Journal (Bd 1-6, 1778-1781), Die neuesten Entdeckungen in der Chemie (Bd 1-13, 1781-1786), Chemisches Archiv (Bd 1-2, 1783), Neues chemisches Archiv (Bd 1-10, 1784-1791) und Neuestes chemisches Archiv (Bd 1, 1798), Chemisches Journal für die Freunde der Naturlehre, Arzneygelahrtheit, Haushaltungskunst und Manufacturen (Bd 1-40, 1784-1803); ferner Almanach (oder Taschenbuch) für Scheidekünstler und Apotheker (Jg. 1-39, 1780-1818), hrsg. von Johann Friedrich August Göttling, ab 1804 von Christian Friedrich Bucholz, Allgemeines Journal der Chemie und Physik (1798-1803), das nach mehrmaliger Titeländerung in das Journal für practische Chemie (Bd 1, 1834 ff.) mündete, Annales de Chimie (1789-1815), hrsg. von Antoine Laurent Lavoisier und Claude Louis Berthollet, fortgesetzt unter dem Titel Annales de Chimie et Physique, Journal für die Chemie und Physik (Jg. 1-4, 1806-1809) und Journal of the Chemical Society (1843 ff.), Zeitschrift für analytische Chemie (Jg. 1, 1862 ff.) und Zeitschrift für physikalische Chemie (Bd 1, 1887 ff.). Alchimia et Magia

2.247 Die Bestandsgruppe Alchimia et Magia (" Alch.") enthält 617 Titel: 16. Jh 74 (12 Prozent), 17. Jh 254 (41,2 Prozent), 18. Jh 237 (38,4 Prozent) und 19. Jh 47 (7,6 Prozent); 5 Titel sind ohne Jahr. In deutscher Sprache liegen 327 Titel vor (53 Prozent; 16. Jh 7, 17. Jh 81, 18. Jh 197, 19. Jh 39; o. J. 3), in Latein 229 (16. Jh 67, 17. Jh 127, 18. Jh 33; o. J. 2), in Französisch 16 (2,6 Prozent; 17. Jh 6, 18. Jh 3, 19. Jh 7), in Englisch 7 und in weiteren Sprachen 38 (6,2 Prozent).

2.248 Aus dem 16. Jh sind von Albertus Magnus De mineralibus et rebus metallicis libri V ( o. O. 1541) und von Raimundus Lullus De secretis naturae sive quinta essentia libri II ( o. O. 1541) zu einem Sammelband gebunden; überdies sind von Lullus Libelli aliquot chemici (Basel 1572) vorhanden, die Michael Toxites herausgab, der Codicillus (Köln 1572) sowie das Testamentum duobus libris universam artem chymicam complectens (Köln 1573). Von Roger Bacon sind Eenige philosophische en medicinale Tractaatjes beschrijvende de Liquor Alchaheft (Amsterdam 1688) und Speculum Alchimiae ([Basel] 1572) zusammengebunden vorhanden. Weiterhin liegen vor 3 Ausgaben von Johann Jacob Wecker, De secreti (Antwerpen 1560, Basel 1587 und 1598), Levinus Lemnius, Occulta naturae miracula (Gent 1570; Dresden 1572) und dessen De miraculis occultis naturae libri IIII (Köln 1583; Jena 1588; Frankfurt a. M. 1598).

2.249 Von dem in verschiedenen Ländern Europas tätigen Leonhard Thurneysser zum Thurn ist Alchymia magna libri IX (Berlin 1583) im Bestand, außerdem Metamorphosis Theophrasti Paracelsi (Basel 1584), hrsg. von Adam von Bodenstein; von Petrus Binsfeld Tractat Von Bekantnuß der Zauberer unnd Hexen (Trier 1590); von Andreas Libavius Alchemia (Frankfurt a. M. 1597) und Commentationum metallicarum libri IV (Frankfurt a. M. 1606) sowie neun weitere alchimistische Titel (er war um 1588 Professor in Jena); und von Theobald van Hoghelande De Alchemiae difficultatibus (Köln 1594).

2.250 Im 17. Jh erschienen Leonhard Fioravantus, Compendium Oder Außzug der Secreten, Gehaymnissen und verborgenen Künsten (Frankfurt a. M. 1604), Martin Delrius, Disquisitionum magicarum libri sex (Mainz 1603) sowie Andreas Libau, Alchymia (Frankfurt a. M. [1606]). Unter dem Namen des Erfurter Mönches Basilius Valentinus, dessen Existenz umstritten ist, veröffentlichte Johann Thölde u. a. den Triumph Wagen Antimonii ([Leipzig] 1624); Benedikt Nikolaus von Peträus edierte Valentinus' Gesamtwerk Chymische Schriften (Hamburg 1717), und der Jenaer Arzt und Naturforscher Hermann Friedrich Teichmeyer gab die Erläuterungen einiger Verse, welche in des Basilius Valentinus Schriften vorkommen (Jena 1788) heraus.

2.251 Von J[ohann] A[braham] J[acob] H[öping] ist die Chiromantia harmonica (Jena, [um 1665]) und von Irenaeus Philoponus Philalethus der Kern der Alchymie (Leipzig 1685) vorhanden. Hervorzuheben ist, vom Erfinder des Rubinglases (Kunckelglas) Johann Kunckel von Löwenstern, Chymischer Probier-Stein (Berlin 1686) und weitere seiner Schriften aus dem 18. Jh. Johann Joachim Becher ist mit zahlreichen alchimistischen Titeln vertreten, darunter Oedipus chymicus oder chymischer Rätseldeuter (Frankfurt a. M. 1680 und 1716; die Ausgabe Frankfurt a. M. 1664 steht in der Bestandsgruppe Medizin), Chymischer Glücks-Hafen oder Grosse Chymische Concordantz und Collection von 1500 chymischen Processen (Frankfurt a. M. 1682 und Halle 1726) sowie Alphabetum universale (Nürnberg 1719). Das Pseudonym Philaleth wurde von verschiedenen Autoren alchimistischer Bücher benutzt; der englische Chemiker und Philosoph Thomas Vaughan veröffentlichte als Eugenius Philalethes Lumen de lumine, oder ein neues magisches Licht geoffenbaret und der Welt mitgetheilt (Hamburg 1693).

2.252 Beispieltitel aus dem 18. Jh sind Arnaldus de Villa Nova, Chymische Schrifften ( Wien 1748), Theobald van Hoghelande, Abhandlung von denen Hindernissen bey der Alchimie (Gotha 1749), Onomatologia curiosa artificiosa et magica oder ganz natürliches Zauber-Lexicon (Ulm 1759), Johann Christian Wiegleb, Historisch-kritische Untersuchung der Alchemie oder der eingebildeten Goldmacherkunst (Weimar 1777), Johann Samuel Halle, Magie, oder die Zauberkräfte der Natur (Berlin 1783), sowie ein Erweis der Möglichkeit, Gold zu machen, in einem Schreiben an Joseph Lenhardt ( o. O. 1788). Aus dem 19. Jh liegen historische Darstellungen vor in Heinrich Wilhelm Ferdinand Wackenroder, Historische Skizze der Chemie (Lemgo und Hannover 1838), und Hermann Kopp, Die Alchemie in älterer und neuerer Zeit (Heidelberg 1886). Von den Lexika behandeln einige die experimentelle Seite der Alchemie, wie das Lexicon Alchemiae sive Dictionarium Alchemisticum (Frankfurt a. M. 1661) von Martin Ruland, andere sind bloße Zauberlexika. Eine Beschreibung des Höllenreichs findet sich von Johannes Wier, De praestigiis daemonum, et incantationibus ac veneficiis libri V [VI] (Basel 1566, 1568 und 1577). Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheims De occulta philosophia (Leiden 1550) gehört wie Anton Joseph Kirchwegers Aurea catena Homeri oder Beschreibung von dem Ursprung der Natur (Frankfurt und Leipzig 1723-1726) zum Hintergrund von Goethes Faust. Im Bestand finden sich über 20 Titel zum Faustthema, darunter Georg Rudolph Widmanns Das ärgerliche Leben und schreckliche Ende des viel-berüchtigten Ertz-Schwartzkünstlers D. Johannis Fausti (Nürnberg 1695).

2.253 Unter den Zeitschriften finden sich Theatrum chemicum praecipuos selectorum auctorum tractatus de chemiae et lapidis philosophici (Bd 1-5, 1602-1622; Bd 1-6, 1659-1661), Deutsches Theatrum chemicum (Bd 1-3, 1728-1732), hrsg. von Friedrich Roth-Scholtz, Monathliche Unterredung von dem Reiche der Geister (Stück 1-6, [1729]-1731) und Bibliotheca acta et scripta magica (1739, Stück 1-22). Physica

2.254 Die Bestandsgruppe Physica (" Phys.") enthält etwa 400 Titel aus dem Nachlaß Döbereiners, 107 Titel gehen auf die Medizinisch-Naturwissenschaftliche Gesellschaft zurück.

2.255 Die Gruppe umfaßt insgesamt 5122 Titel: 16. Jh 63 (1,2 Prozent), 17. Jh 598 (11,7 Prozent), 18. Jh 1055 (20,6 Prozent) und 19. Jh 3395 (66,3 Prozent); o. J. 11. In deutscher Sprache liegen 3309 Titel vor (64,6 Prozent; 17. Jh 28, 18. Jh 584, 19. Jh 2695; o. J. 2), in Latein 894 (17,5 Prozent; 16. Jh 57, 17. Jh 532, 18. Jh 284, 19. Jh 16; o. J. 5), in Französisch 498 (9,7 Prozent; 16. Jh 2, 17. Jh 21, 18. Jh 118, 19. Jh 355; o. J. 2), in Englisch 135 (2,6 Prozent; 18. Jh 24, 19. Jh 111) und in weiteren Sprachen 286 (5,6 Prozent; 16. Jh 4, 17. Jh 17, 18. Jh 45, 19. Jh 218; o. J. 2).

2.256 Der Bestand ist in fünf Sachgruppen mit formaler Struktur untergliedert: (I) Historia et literatura physicae. Diaria (1245 Titel, 24,3 Prozent; 17. Jh einer, 18. Jh 162, 19. Jh 1082); (II) Physica universalis, (811 Titel, 15,8 Prozent; 16. Jh 37, 17. Jh 295, 18. Jh 252, 19. Jh 223; o. J. 4); (III) Opera et miscellanea physica (460 Titel, 9 Prozent; 16. Jh 10, 17. Jh 140, 18. Jh 201, 19. Jh 106; o. J. 3); (IV) Singulae partes physicae (1451 Titel, 28,3 Prozent; 16. Jh 10, 17. Jh 78, 18. Jh 288, 19. Jh 1072; o. J. 3) und (V) Cosmologia et Meteorologia (1155 Titel, 22,6 Prozent; 16. Jh 6, 17. Jh 84, 18. Jh 152, 19. Jh 912; o. J. einer).

2.257 Unter den Werkausgaben finden sich z. B. Franz Arago's sämmtliche Werke (Leipzig 1854-1860) mit einer Einleitung von Alexander von Humboldt, James Prescott Joule, Joint scientific papers (London 1887), Christiaan Huygens, OEuvres complètes (Den Haag 1888-1950), Wilhelm Weber, Werke (Berlin 1892-1894), Georg Simon Ohm, Gesammelte Abhandlungen (Leipzig 1892), und Heinrich Hertz, Gesammelte Werke (Leipzig 1892-1910).

2.258 Als Monographien sind zu erwähnen Johann Kepler, Ad Vitellionem paralipomena, quibus astronomiae pars optica traditur (Frankfurt a. M. 1604) und dessen Dioptrice (Augsburg 1611), William Gilbert, De magnete [London 1600], Galileo Galilei, Dialogus de systemate mundi ([Leiden] 1635) und Systema cosmicum (Leiden 1699), Athanasius Kircher, Magnes sive de arte magnetica (Köln 1643), und Marin Mersenne, Cogitata physico-mathematica (Paris 1644), Universae geometriae mixtaeque mathematicae synopsis (Paris 1644) und Novarum observationum physico-mathematicarum ... (Paris 1647). Zu erwähnen sind weiterhin Cyriacus Lentulus, Cartesius triumphatus (Frankfurt a. M. 1653) und Gerard de Neufville, Cosmologia et anthropologia (Bremen 1668).

2.259 Von Isaac Newton sind u. a. Philosophiae naturalis principia mathematica (London 1687; Genf 1739-1742) und die Übersetzung von Jacob Philipp Wolfers Mathematische Prinzipien der Naturlehre (Berlin 1872) im Bestand sowie Traité d'optique sur les réflexions ... (Paris 1722) und Construction d'un télescope par réflexion (Amsterdam 1741); weiterhin Willem Jacob s'Gravesande, Philosophiae Newtonianae institutiones in usus academicos (Leiden 1723), Gerhard Andreas Müller, Untersuchung der wahren Ursache von Neutons Allgemeiner Schwehre (Weimar 1743) und Abraham Gotthelf Kästner, Erklärung der ersten wirkenden Ursache in der Materia, und der Ursache der Schwere (Hamburg 1748).

2.260 Von Robert Boyle finden sich die Opera varia (Genf 1677) und The philosophical works (London 1725), von Giovanni Alphonso Borelli De vi percussionis et motionibus naturalibus a gravitate pendentibus (Leiden 1686) und De moto animalium (Leiden 1685). Überdies liegen vor Johann Michael Schwimmer, Physicalischer Lust-Garten (Jena 1690), Franciscus Mercurius van Helmont, Paradoxal discourse Oder Ungemeine Meynungen von dem Macrocosmo und Microcosmo (Hamburg 1691), Gaudenzio Roberti, Miscellanea italica physico-mathematica (Bologna 1692), John Ray, Sonderbahres Klee-Blätlein, der Welt Anfang, Veränderung u. Untergang (Hamburg 1698), Christiaan Huygens, Cosmotheoros (Leipzig 1703), Christian Franz Paullini, Kleine, Doch Curieuse Bauren-Physic (Frankfurt und Leipzig 1705), Emanuel Swedenborg, Miscellanea observata circa res naturales (Pars 1, Leipzig 1722), Robert Hooke, Philosophical experiments and observations (London 1726), posthum hrsg. von William Derham, und Leonhard Euler, Conjectura physica (Berlin 1750). Anzuführen sind zudem Pierre-Louis Moreau de Maupertuis, Essay de Cosmologie (Leiden 1751), Kants Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft (Riga 1786) und Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels (Frankfurt und Leipzig 1797) sowie Pierre-Simon Laplace, Exposition du système du monde (2. Aufl., Paris [1800]), die seine Theorie von der Entstehung des Sonnensystems enthält.

2.261 Im Bestand sind auch Pierre van Mussenbroek, Cours de physique expérimentale et mathématique (Paris 1769), Johann Christian Polykarp Erxleben, Anfangsgründe der Naturlehre (Göttingen 1794), Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Ideen zu einer Philosophie der Natur (Leipzig 1797) und Von der Weltseele (Hamburg 1798), Friedrich Kries, Lehrbuch der Physik (Jena 1802), René-Just Haüy, Traité élémentaire de Physique (Paris 1806), Lorenz Oken, Lehrbuch der Naturphilosophie (Jena 1809-1811), Jean Baptiste Biot, Traité de physique expérimentale et mathématique (Paris 1816) und Lehrbuch der Experimental-Physik oder Erfahrungs-Naturlehre (Leipzig 1824-1825), John Frederick Herschel, Vom Licht (Stuttgart und Tübingen 1831), Matthias Jacob Schleiden, Schelling's und Hegel's Verhältnis zur Naturwissenschaft (Leipzig 1844), sowie Alexander von Humboldt, Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung (Stuttgart [ u. a.] 1845-1858).

2.262 Die Farbenlehre ist u. a. repräsentiert durch Goethe, Zur Farbenlehre (Tübingen 1810), den Jenaer Botaniker Friedrich Sigismund Voigt, Die Farben der organischen Körper (Jena 1816), und durch Philipp Otto Runge, Farbenkugel oder Construction des Verhältnisses aller Mischungen der Farben zueinander (Hamburg 1810). Zu akustischen Phänomenen sind vorhanden Ernst Florens Friedrich Chladni, Die Akustik (Leipzig 1802) und Neue Beiträge zur Akustik (Leipzig 1817), Hermann von Helmholtz, Die Lehre von den Tonempfindungen als physiologische Grundlage für die Theorie der Musik (Braunschweig 1863) und John William Strutt Lord Rayleigh, Die Theorie des Schalles (Göttingen 1879-1880).

2.263 Die Elektrizität betreffen u. a. Joseph Priestley, Geschichte und gegenwärtiger Zustand der Elektricität (Berlin und Stralsund 1772), Adolph Traugott von Gersdorf, Über meine Beobachtungen der atmosphärischen Elektricität zu Meffersdorf in der Oberlausitz (Görlitz 1802), und Hans Christian Oersted, Experimenta circa effectum conflictus electrici in acum magneticam (Kopenhagen 1820). Er löste zahlreiche Untersuchungen auf dem Gebiet des Elektromagnetismus und der Elektrizität aus. Wilhelm Weber und Carl Friedrich Gauss konstruierten 1833 gemeinsam den ersten elektromagnetischen Telegraphen und gaben die Resultate aus den Beobachtungen des magnetischen Vereins (1836-1838, 1841; Göttingen 1837-1843) heraus, Weber schuf mit Elektrodynamische Maassbestimmungen (Leipzig 1850) die Grundlage für spätere internationale Maßeinheiten. Vorhanden sind auch Johann Carl Friedrich Zöllner, Das Skalen-Photometer (Leipzig 1879), und Michael Faraday, Experimental-Untersuchungen über Elektricität (Berlin 1889-1891).

2.264 Zu Wärme und Energie liegen u. a. vor Rudolf Clausius, Abhandlungen über die mechanische Wärmetheorie (Braunschweig 1864-1867) sowie Monographien von Julius Robert Mayer, James Prescott Joule, John Tyndall und Ernst Mach. Bemerkenswert ist eine kleine Schrift des Jenaer Physikers Felix Auerbach, Die Weltherrin und ihr Schatten (Jena 1902) über Energie und Entropie. Einen erheblichen Anteil macht die Literatur der modernen Physik (Quantenphysik, Relativitätstheorie, Strahlenphysik, Atom- und Molekülphysik) aus, deren Entwicklung nach 1900 einsetzte.

2.265 Von Jenaer Professoren treten außer den schon genannten Georg Erhard Hamberger (Elementa Physices, Jena 1727), Adolph Albrecht Hamberger (Kurzer Entwurf einer Naturlehre, Jena und Rudolstadt 1781), Johann Ernst Basilius Wiedeburg, Hermann Friedrich Teichmeyer, Johann Heinrich Voigt, Gustav Suckow, Jacob Friedrich Fries, Karl Snell, Hermann Schaeffer, Leonhard Sohncke und Felix Auerbach mit Monographien oder Lehrbüchern in Erscheinung.

2.266 Zahlreiche Werke in der Sachgruppe V beschreiben Erdbeben, Vulkanausbrüche und Feuersbrünste, z. B. Giovanni Alphonso Borelli, Historia et meteorologia incendii Aetnaei a. 1669 (Reggio 1670) und Nicolaus Höpffner, Das Erschütterte und bebende Meissen und Thüringen (Leipzig 1691), Immanuel Kant, Geschichte und Naturbeschreibung ... des Erdbebens, welches an dem Ende des 1755. Jahres einen großen Theil der Erde erschüttert hat (Königsberg 1756), Beschreibung des Erdbebens, welches die Hauptstadt Lissabon und viele andere Städte in Portugall und Spanien theils ganz umgeworfen, theils sehr beschädigt hat (3 Hefte, Danzig 1756).

2.267 Die Publikationen zur Meteorologie und Klimatologie stammen überwiegend aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs; es handelt sich dabei um Veröffentlichungen meteorologischer und geophysikalischer Institute oder Wetterstationen aus aller Welt, darunter Jahrbücher, Witterungsberichte und Wetterkarten. Anzuführen sind etwa Wolfgang Meurer, Meteorologia (Leipzig 1587), Franz Reinzer, Meteorologia (Augsburg 1698), und Wilhelm Dove, Über das Gesetz der Stürme (Berlin 1857). Unter den Tagungsberichten zu meteorologischen Kongressen sind die der Weltkongresse 1879 in Rom, 1882 in Kopenhagen und 1888 in Zürich. Zur " Physica mathematica" sind 27 Titel vorhanden, die, bis auf einen, zwischen 1870 bis 1900 vorzugsweise bei Teubner in Leipzig erschienen sind.

2.268 Hervorzuheben ist ein reicher Bestand an Zeitschriften, darunter Miscellanea physico-medico-mathematica für die Jahre 1727 bis 1730 (Bd 1-4, 1731-1734), Hamburgisches Magazin (Bd 1-27, 1747-1767) und seine Fortsetzung Neues Hamburgisches Magazin (Heft 1-120, 1767-1781), Gemeinnütziges Natur- und Kunstmagazin (Bd 1-2, 1755-1764), Berlinisches Magazin (Bd 1-4, 1765-1769), hrsg. von Friedrich Heinrich Wilhelm Martini, Bernisches Magazin der Natur, Kunst und Wissenschaft (Bd 1-2, 1775-1778), Physikalisch-ökonomische Bibliothek (Bd 1-23, 1770-1806) und Physikalische Bibliothek (Bd 1-4, 1775-1779), Magazin für das Neueste aus der Physik und Naturgeschichte (Bd 1-12, 1781-1799) und Magazin für den neuesten Zustand der Naturkunde (Bd 1-12, 1797-1804). Vorhanden sind weiterhin Journal der Physik (Bd 1, 1790 ff.), aus dem sich die Annalen der Physik entwickelten, Annales de chimie et physique (Série 3, Bd 1, 1841 ff.), Fortschritte der Physik (Bd 1, 1847 ff.), Zeitschrift für den physikalischen und chemischen Unterricht (Bd 1, 1887/88 ff.) und Physikalische Zeitschrift (Bd 1, 1899 ff.). Historia Naturalis

2.269 Die Bestandsgruppe hat interdisziplinären Charakter mit Werken zur belebten und unbelebten Natur einschließlich einzelner Zweige der Naturwissenschaften. Auffällig ist der Bestand an allgemeinen biologischen Werken, die die Erscheinungsformen und die Evolution des Lebens (Abstammungslehre) zum Gegenstand haben. Da die Systematik auf dem Wissensstand des 18. Jhs fußte, kamen für das Fach Biologie eigentlich nur die traditionell dafür geltenden Bestandsgruppen Botanica und Zoologia in Betracht, so daß sich das zeitgenössische biologische Schrifttum teilweise in der Bestandsgruppe Historia naturalis wiederfindet.

2.270 Über die Schloßbibliothek gelangten aus der Bibliothek Christian Wilhelm Büttners 651 Titel in die Bestandsgruppe, zu denen später aus der Bibliothek des Botanikers Friedrich Sigismund Voigt weitere 376 Titel kamen. Von der Medizinisch-Naturwissenschaftlichen Gesellschaft wurden 321 und von der Geographischen Gesellschaft 200 Titel übernommen.

2.271 Die Bestandsgruppe umfaßt 4240 Titel: 16. Jh 51 (1,2 Prozent), 17. Jh 186 (4,4 Prozent), 18. Jh 1379 (32,5 Prozent), 19. Jh 2586 (61 Prozent); o. J. 38 Titel. In deutscher Sprache sind 2166 Titel (51,1 Prozent), 798 (18,8 Prozent) in Latein, 475 (11,2 Prozent) in Englisch, 430 (10,1 Prozent) in Französisch und 371 (8,8 Prozent) in weiteren Sprachen.

2.272 Die Bestandsgruppe gliedert sich in 10 Sachgruppen: (I) Literatura historiae naturalis (1151 Titel), (II) Alte Naturgeschichte (130 Titel), (III) Neuere und neueste Naturgeschichte (329 Titel), (IV) Lexica (69 Titel), (V) Museen und Sammlungen (273 Titel) und (VI) Naturgeschichte verschiedener Länder und Meere (145 Titel). In der Sachgruppe (VII) Physiologische und physikotheologische Schriften (298 Titel) sind die Werke zur Biologie, zu ihrer Geschichte und Theorienbildung zusammengefaßt. Es folgen die Sachgruppen (VIII) Vermischte Schriften (289 Titel), (IX) Gesellschafts-Schriften (717 Titel) und (X) Bibliothek der Naturforschenden Gesellschaft (839 Titel; 16. Jh 5, 17. Jh 26, 18. Jh 676, 19. Jh 110; o. J. 22).

2.273 Den Grundstock des Bestandes bildet die Historia naturalis von Plinius d. Ä. (Gaius Plinius Secundus), die in verschiedenen Ausgaben vorliegt, u. a. Venedig 1507 und 1513, Paris 1514, 1515 und 1516, Basel 1530 und 1539, weiterhin Naturalis historiae libri XXXVII (Paris 1685) und Plinius Naturgeschichte (Rostock und Greifswald 1764-1765), übersetzt von Johann Daniel Denso, der ein Plinianisches Wörterbuch (Greifswald 1766) hinzufügte.

2.274 Vorhanden sind José d'Acosta, Historia natural y moral de las Indias (Sevilla 1590), Ulisse Aldrovandi u. a. mit Ornithologiae, hoc est De avibus libri XII (Bologna 1599-1637), De animalibus insectis libri VII (Bologna 1638) und Dendrologiae naturalis scilicet arborum historiae libri II (Bologna 1668); Francisco Hernández, Nova plantarum, animalium et mineralium Mexicanorum historia (Rom 1651), Paolo Boccone, Recherches et observations naturales (Amsterdam 1674), Carl von Linné, Systema naturae (Leiden 1735), Vollständiges Natursystem (Nürnberg 1733-1776), Vollständiges Pflanzensystem (Nürnberg 1777-1785), Vollständiges Natursystem des Mineralreichs (Nürnberg 1777-1779), und die nachfolgenden Auflagen.

2.275 Im Bestand sind weiterhin Robert Hooke, Micrographia (London 1667), Levinus Vincent, Wondertooneel der nature (Amsterdam 1706), Antoni van Leeuwenhoek, Opera omnia (Leiden 1719-1722), Memoires pour servir à l'histoire naturelle des animaux et des plantes (Den Haag 1731), Cosmus Conrad Cuno, Observationes durch dessen verfertigte Microscopia Deren unterschiedlichen Insecten nebst andern unsichtbaren Kleinigkeiten der Natur (Augsburg 1734), Bernhard Nieuwetyts, Rechter Gebrauch der Welt-Betrachtung (Jena 1747), Martin Frobenius Ledermüller, Mikroskopische Gemüths- und Augen-Ergötzung (Nürnberg 1763), George Louis Leclerc comte de Buffon, Histoire naturelle (Amsterdam 1766-1776), Oliver Goldsmith, History of the earth and animated nature (London 1774) und Nicolaus Joseph Jacquin, Collectanea ad botanicam, chemicam, et historiam naturalem spectantia ( Wien 1786-1790).

2.276 Von Lorenz Oken, von 1807 bis 1819 Professor der Medizin und ab 1812 auch Professor der Naturgeschichte in Jena, sind u. a. Über die Bedeutung der Schädelknochen (Jena 1807), Erste Ideen zur Theorie des Lichts, der Finsterniss, der Farben und der Wärme (Jena 1808), Lehrbuch der Naturgeschichte (Leipzig, später Jena 1813-1826) und Allgemeine Naturgeschichte für alle Stände (Stuttgart 1833-1843) im Bestand.

2.277 Zur Naturgeschichte einzelner Länder sind zu nennen Histoire naturelle et politique du royaume de Siam (Paris 1688), A Natural History of Ireland (Dublin 1726), Johann Jacob Scheuchzer, Natur-Historie des Schweizerlandes (Zürich 1752), Die Abbildungen verschiedener Fische, Schlangen, Insecten ... (Nürnberg 1777) von Marcus Catesby, hrsg. von Nikolaus Friedrich Eisenberger und Georg Lichtensteger, und Maximilian zu Wied(-Neuwied), Abbildungen zur Naturgeschichte Brasiliens (Weimar 1822-1831).

2.278 Unter den Nachschlagewerken und Wörterbüchern finden sich Jacques Christophe Valmont de Bomare, Algemeen en beredenerent woordenboek der natuurlyke historie (Dordrecht 1767-1770), Onomatologia medica completa oder vollständiges Lexicon, das alles in der Naturgeschichte nach ihrem ganzen Umfange erkläret (Leipzig [ u. a.] 1758-1777), hrsg. von Albrecht von Haller, und Friedrich Heinrich Wilhelm Martini, Allgemeine Geschichte der Natur in alphabetischer Ordnung (Berlin und Stettin 1774-1778).

2.279 Zahlreich sind Beschreibungen von Naturaliensammlungen und Raritätenkammern, wie z. B. Benedict Ceruto, Musaeum Franc. Calceolari jun. Veronensis (Verona 1622), Gottorffische Kunst-Kammer (Schleswig 1674), beschrieben von Adam Olearius, Michael Bernhard Valentini, Museum museorum Oder Vollständige Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen (Frankfurt a. M. 1704; 1714), Georg Everhardus Rumphius, D'Amboinsche Rariteitkamer (Amsterdam 1705), Michael Rupertus Besler, Gazophylacium rerum naturalium (Leipzig und Frankfurt 1716), Levin Vincent, Description abregée des planches, qui représentent les cabinets & quelques-unes des Curiosités (Harlem 1719) und Albert Seba, Locupletissimi rerum naturalium thesauri accurata descriptio (Amsterdam 1734-1765). Unter den späteren Titeln sind zahlreiche aus dem deutschsprachigen Raum.

2.280 In der zweiten Hälfte des 19. Jhs nimmt das von Darwin und Haeckel ausgehende Schrifttum einen breiten Raum ein (vgl. auch Einträge Zweigbibliothek Zoologie und Zweigbibliothek Ernst-Haeckel-Haus). So finden sich von Charles Darwin The descent of man (London 1871) und Gesammelte Werke (Stuttgart 1875-1881), übersetzt von Julius Victor Carus; von Ernst Haeckel die Generelle Morphologie der Organismen (Berlin 1866), Natürliche Schöpfungsgeschichte (Berlin 1868), Systematische Phylogenie (Berlin 1894-1895) sowie Gesammelte populäre Vorträge auf dem Gebiete der Entwickelungslehre (Bonn 1878-1879).

2.281 Neben den Brüdern Oscar und Richard Hertwig, Ludwig Plate, dem Nachfolger Haeckels in Jena, zählen zu den Autoren dieses Themenkreises Wilhelm Ostwald, Wilhelm Roux, Gustav Theodor Fechner und Thomas Huxley. Carl Hauptmann ist vertreten mit Beiträgen zu einer dynamischen Theorie der Lebewesen (Dresden 1893; Jena 1894), August Weismann mit Aufsätzen über Vererbung (Jena 1892) und weiteren Schriften.

2.282 Neben den Acta physico-medica (Bd 1-10, 1727-1754) und den anderen Periodika der Leopoldina sind im Bestand Sammlung von Natur- und Medicin- wie auch hierzu gehörigen Kunst- und Literatur-Geschichten, so sich in Schlesien und andern Ländern begeben (Versuch 1-38 nebst Suppl. 1-4, Breslau 1717-1726), hrsg. von Johann Kanold, Johann Georg Bruschwitz und Johann Christian Kundmann; Der Naturforscher, eine physikalische Wochenschrift (1747/48), hrsg. von Christlob Mylius; Monatliche Beyträge zur Naturkunde (Stück 1-6, 1752), Der Naturforscher (Stück 1-21, 1774-1785), hrsg. von Johann Ernst Immanuel Walch; Annales du Museum National d'Histoire naturelle (Bd 1-20, 1802-1813) und weitere Zeitschriften des 19. Jhs. Vorhanden sind auch die Tauschpublikationen von Akademien, naturwissenschaftlichen Museen und Gesellschaften aus aller Welt, wie z. B. British Museum (London), Smithsonian Institution (Washington), Museum d'Histoire naturelle (Paris), Naturhistorisches Hofmuseum (Wien), Museo de la Plata, Transvaal Museum (Pretoria) sowie Schriftenreihen, z. B. Ostwalds Klassiker der exakten Wissenschaften (Bd 1, 1889 ff.).

2.283 Die Bibliothek der Naturforschenden Gesellschaft zu Jena wurde 1850 von der Universitätsbibliothek übernommen und als Sachgruppe X der Bestandsgruppe Historia Naturalis angegliedert. Die Gesellschaft war 1793 von August Johann Georg Karl Batsch (1761-1802) begründet worden und hatte nach dem Tod ihres Direktors stagniert. Als der letzte Sekretär, der Botaniker Friedrich Sigismund Voigt, 1850 starb, wurden die Sammlungen der Gesellschaft aufgelöst.

2.284 Die Gesellschaftsbibliothek war aus Geschenken und Belegexemplaren der Mitglieder erwachsen, zumeist Jenaer Professoren. Von Batsch stammen 21 Titel, u. a. Botanik für Frauenzimmer und Pflanzenliebhaber, welche keine Gelehrten sind (Weimar 1795) und Analytische Tabellen über die Arten der Mineralien (Jena 1799). Es finden sich Schriften von Johann Friedrich August Göttling, Georg Friedrich Christian Fuchs, Justus Christian Loder, Ludwig Friedrich Froriep, Johann Christian Stark, Christoph Wilhelm Hufeland, Johann Heinrich Voigt, Johann Wilhelm Ritter, Johann Daniel Lorenz Suckow u. a. Aus Weimar beteiligten sich Friedrich Justus Bertuch und Johann Gottfried Herder, aus Erfurt Johann Bartholomäus Trommsdorff und aus Ilmenau der Mineraloge Johann Carl Wilhelm Voigt.

2.285 An älteren Werken sind im Bestand Guillaume Rondelet, Libri de piscibus marinis (Lyon 1554), und Conrad Gesner, Historia animalium liber IV (Zürich 1558). Robert Fludd ist u. a. mit Philosophia moysaica (Gouda 1638) vertreten, Athanasius Kircher mit Ars magna lucis et umbrae (Rom 1646), Galileo Galilei mit Systema cosmicum (Leiden 1699), Samuel Thomas Sömmering mit Über das Organ der Seele (Königsberg 1796) und Goethe mit Beyträgen zur Optik (Weimar 1791).


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.