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Bibliothek des Landesarchivs Thüringen – Hauptstaatsarchiv Weimar (LATh – HstAW)

Adresse. Marstallstr. 2, 99423 Weimar; [Karte]
Postfach 2726, 99408 Weimar
Telefon. (03643) 870-0
Telefax. (03643) 870-100
Bibliothekssigel. <Wim 6>

Unterhaltsträger. Freistaat Thüringen
Funktion. Spezialbibliothek.
Sammelgebiete. Thüringische Landes- und Regionalgeschichte, Reformationsgeschichte, Archivwissenschaft, Historische Hilfswissenschaften.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 8-16 Uhr, Donnerstag 8-18 Uhr. - Leihverkehr: DLV (passiv).
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Reader-Printer.
Hinweise für anreisende Benutzer. Vom Bahnhof Weimar Fußwegnähe (ca. 20 Minuten) in Richtung Schloß. Busverbindung (Linien 1, 6, 7, 8) bis Haltestelle Goetheplatz. A 4 (E 40), Ausfahrt Weimar. Parkmöglichkeiten außerhalb des Zentrums.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Thüringische Hauptstaatsarchiv in Weimar entstand als Zentralarchiv der ernestinischen Linie des Hauses Wettin im Jahre 1547, als Weimar Hauptresidenz der Herzöge von Sachsen wurde. Neben dem Ernestinischen Gesamtarchiv, der ältesten Archivabteilung, bildete in der Folge die archivalische Überlieferung des Herzogtums, seit 1815 des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach bis zur Aufhebung der Monarchie, als Geheimes Haupt- und Staatsarchiv einen zweiten Archivkörper aus. Ihm wurde bereits im 19. Jh als besondere Abteilung das Großherzogliche Hausarchiv angegliedert.

1.2 Alle diese Archive wurden nach der Landesgründung von 1920 zum Thüringischen Staatsarchiv Weimar (Bezeichnung seit 1951 Thüringisches Landeshauptarchiv, seit 1965 Staatsarchiv, seit 1991 Thüringisches Hauptstaatsarchiv) zusammengefaßt, dessen Zuständigkeit für die archivalische Überlieferung der thüringischen Landesbehörden von 1920 bis 1952 und erneut ab 1990 ihre rechtliche Grundlage in der Thüringischen Archivordnung vom 15. April 1932 und dem Thüringer Archivgesetz von 23. April 1992 hat. Zwischen 1952 und 1990 war es im Rahmen des Archivwesens der DDR lediglich für das Schriftgut der staatlichen Verwaltung und Wirtschaft im Bezirk Erfurt verantwortlich.

1.3 Im gegenwärtigen Zustand gliedert sich das Thüringische Hauptstaatsarchiv in die Abteilung für ältere Bestände im historischen Archivgebäude am Beethovenplatz (erbaut 1885) und die Abteilung für neuere Bestände im Archivgebäude Marstall (seit 1951), mit Archivdepots in Erfurt und Buchfart, wobei sich diese beiden Archivabteilungen wiederum aus mehreren Bestandsabteilungen zusammensetzen. Innerhalb der Gesamtinstitution bildet die im 19. Jh entstandene Dienstbibliothek heute einen eigenen Strukturteil. Als Präsenzbibliothek dient sie hauptsächlich zur Unterstützung der Erschließungs- und Auswertungsarbeiten im Archiv, doch steht sie im Lesesaal auch den Archivbenutzern zur Verfügung.

1.4 Systematische Buchanschaffungen für Archivzwecke lassen sich etwa ab 1862 nachweisen, als das erste Bücherei-Vermehrungsbuch, damals " Bestand K-Bücher", begonnen wurde. Die ersten 15 Eintragungen wurden durch Kanzleipersonal vorgenommen, danach erfolgten sie durch den Archivsekretär Karl Friedrich Wilhelm Aue. Seitdem lag die Verantwortung für die Dienstbibliothek beim archivalischen Fachpersonal. Schwenke gibt 1893 (Adreßbuch, S. 360, Nr. 1537) den Umfang der " Hand- und Nachschlagebibliothek zum Dienstgebrauche" des Großherzoglichen Geheimen Haupt- und Staatsarchivs mit ca. 1150 Bdn an, " gesammelt in den letzten Jahrzehnten".

1.5 Nach der Jahrhundertwende wuchs die Sammlung stetig an, u. a. wurden Bücher aus der Bibliothek des Thüringischen Statistischen Landesamts, die 1929 12.000 Bde zählte, übernommen. Die Mitte der fünfziger Jahre des 20. Jhs begonnene Katalogisierung übernahm eine bibliothekarische Hilfskraft. Erst seit 1984 wird die Bibliothek hauptamtlich von einer bibliothekarischen Fachkraft geleitet. Seit 1993 steht ihr eine Bibliothekskommission aus dem archivalischen Personal zur Seite.

1.6 Das Bücherei-Vermehrungsbuch diente anfangs zugleich als Katalog, doch war dieser wegen seiner chronologischen Abfolge wenig aussagekräftig. Bis zur Katalogisierung des Buchbestandes konnten die von den Benutzern benötigten Schriften nur direkt in den Regalen ermittelt werden. Da die Absicht bestand, eine Bestandserschließung nach bibliothekarischen Regeln einzuführen, wurde hierzu 1938 ein Gutachten von der Universitätsbibliothek Jena erbeten. Es enthielt konkrete Vorschläge mit Beispielen für die Anlage eines Alphabetischen Katalogs und eines Standortkatalogs. Allerdings konnte das Projekt erst in den fünfziger Jahren realisiert werden. Damals wurden auch die noch heute gültigen Sachgruppen, die den Sammlungsschwerpunkten des Archivs entsprechen, eingerichtet.

1.7 Der Zettelkatalog (nach PI und RAK-WB) wurde bis 1992 fortgeführt. Seit 1993 werden alle Neuzugänge computergestützt katalogisiert (Augias-Biblio). Die retrospektive PC-Katalogisierung wurde 1995 begonnen und soll 1999 beendet sein. Parallel zu ihrer Erfassung für den OPAC wird die Literatur nach RSWK erschlossen.

1.8 Das Thüringische Hauptstaatsarchiv erhält durch Erlaß des Thüringer Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur vom 11. September 1996 über die Abgabe von amtlichen Druckwerken an Bibliotheken und an das Hauptstaatsarchiv ein Pflichtexemplar von den bei Behörden, Dienststellen und Einrichtungen des Landes erscheinenden Drucksachen und sonstigen Veröffentlichungen amtlichen Charakters. Die Tauschbeziehungen wurden in den letzten Jahren intensiviert. Als korporatives Mitglied in historischen Vereinen erhält das Archiv deren Veröffentlichungen und kann dadurch seine Sammlung landesgeschichtlicher und heimatkundlicher Veröffentlichungen laufend aktualisieren.

1.9 Die archivalische Überlieferung im Thüringischen Hauptstaatsarchiv umfaßt Quellen aus über 1000 Jahren deutscher Geschichte, vor allem zur thüringischen Landesgeschichte. Das Archiv besitzt 14.840 lfd. Meter Akten, 16.164 Urkunden, 55.201 Karten und Pläne, 1475 Plakate und Flugblätter, ca. 17.000 Bilder, hinzu kommen die Archivbibliothek und eine Zeitungssammlung von 3350 Bdn.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Bibliothek zählt ohne die Zeitungssammlung 65.154 Bde, davon gehören 14.992 Bde zum historischen Bestand (23 Prozent): 16. Jh 38 Bde, 17. Jh 133 Bde, 18. Jh 851 Bde (5,7 Prozent), 19. Jh 13.970 Bde (93,1 Prozent). Hinzu kommt eine Inkunabel, Epistolare Francisci Philelfi (Basel: Nicolaus Kessler 1500; HC 12948). Die Zahlen wurden sowohl am Katalog als auch im Magazin ermittelt.

2.2 Davon sind 14.286 Bde (95,2 Prozent) deutschsprachig, 618 Bde (4,1 Prozent) liegen in Latein vor, 53 in Französisch, 24 in Englisch und 11 in weiteren Sprachen.

Systematische Übersicht

2.3 Die Systematik umfaßt 56 Sachgruppen, die nachfolgend zu größeren Einheiten zusammengefaßt wurden. In der Gruppe " Archivwesen, Buch- und Bibliothekswesen, Nachschlagewerke und Bibliographien" sind 686 Bde vorhanden (4,6 Prozent; 18 Jh 46, 19. Jh 640), darunter die Schriften des Historikers und Bayreuther Archivars Philipp Ernst Spieß (1734-1794), Von Archiven (Halle 1777), Archivische Nebenarbeiten und Nachrichten vermischten Inhalts (Halle 1783-1785) und Von Reuter-Siegeln (Halle 1784). Vorhanden sind ferner Karl von Eckhartshausens Über praktisch-systematische Einrichtung fürstlicher Archiven überhaupt (München 1786), Georg Holtzingers Katechismus der Registratur- und Archivkunde (Leipzig 1883) und von dem Buchhändler und Bibliothekar Johann Georg Seizinger (1810-1865) die Theorie und Praxis der Bibliothekswissenschaft. Grundlinien der Archivwissenschaft (Dresden 1863). Von den zahlreichen Katalogen kleinerer Bibliotheken sind Die Handschriften der Gymnasial-Bibliothek zu Halberstadt (Halberstadt 1878) von Gustav Schmidt und das Verzeichnis der in der Bibliothek des Appellations-Gerichts zu Eisenach enthaltenen Bücher (Eisenach 1853) anzuführen.

2.4 Im Bestand sind die wichtigsten allgemeinen Lexika, darunter Johann Hübners Reales Staats-, Zeitungs- und Conversations-Lexicon (Leipzig 1729), Zedlers Grosses vollständiges Universal-Lexicon (Halle und Leipzig 1732-1754), das bei Fritsch in Leipzig erschienene Allgemeine historische Lexicon (Leipzig 1730-1740) und Pierers Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit (Altenburg 1840-1846). Unter den spezielleren Nachschlagewerken finden sich das Conversations-Lexikon der Berg-, Hütten- und Salzwerkskunde (Stuttgart 1840-1841), hrsg. von Carl Hartmann, das Rechtslexikon für Juristen aller teutschen Staaten (1844-1862) von Julius Weiske, Das Staats-Lexikon (Altona 1845-1848), hrsg. von Carl von Rotteck und Carl Welcker, und das Historisch-geographische Wörterbuch des deutschen Mittelalters (Gotha 1883) von Hermann Oesterley.

2.5 Mit Weltgeschichte, Deutscher Geschichte, Landesgeschichte und Landeskunde befassen sich 1418 Werke (9,5 Prozent; 16. Jh einer, 17. Jh 9, 18. Jh 187, 19. Jh 1221). Der Europäische Herold (Frankfurt und Leipzig 1688) von Friedrich Leutholf(f) von Franckenberg (d. i. Bernhard von Zech) wurde in Jena bei Nisius gedruckt; im Bestand ist außerdem Samuel von Pufendorfs Einleitung zu der Historie der vornehmsten Reiche und Staaten (Frankfurt a. M. 1695). Der Jurist, Diplomat und Minister Friedrich Karl von Moser äußerte sich Ueber Regenten, Regierung und Ministers (Frankfurt a. M. 1784), der Band enthält außerdem seine Politische(n) Betrachtungen über die Religion und ihre Diener in Verhältniß mit dem Kriegsstand und der Regierung (Frankfurt und Leipzig 1783). Eine Allgemeine Geschichte in Einzeldarstellungen (Berlin 1879-1893) gab der Historiker Wilhelm Oncken heraus.

2.6 Zur Freimaurerei sind u. a. vorhanden die Geschichte, Grundidee und Verfassung der Freimaurerei (Zürich 1838) von Eduard Bobrik, Die Fürsten Deutschlands in ihren Beziehungen zum Freimaurerbund (Sondershausen 1874), ein Vortrag von August Wilhelm Müller, und Die Freimaurerei in Deutschland (Hildburghausen 1892) von Recknagel.

2.7 Über Thüringen berichten die Thüringische Chronick (Mühlhausen 1599) von Johann Bange, die Antiquitates regni Thuringici (Jena 1685) von Caspar Sagittarius, Rerum Thuringicarum Syntagma = Allerhand denckwürdige Thüringische Historien und Chronicken (Frankfurt und Leipzig 1704-1707) von Johann Christoph Olearius und Das jetzt florirende Thüringen (Erfurt 1711) von Johann Gottfried Gregorii.

2.8 Mit Ortsgeschichte beschäftigen sich 820 Bde (16. Jh einer, 17. Jh 18, 18. Jh 89, 19. Jh 712), die nach dem Ortsalphabet erschlossen werden. Über Weimar informieren u. a. Historische Nachrichten von der berühmten Residentz-Stadt Weimar (Weimar 1737 und Jena 1739), Historisch-statistische Nachrichten von der berühmten Residenzstadt Weimar (Elberfeld 1800) von Friedrich Albrecht Klebe, Der Führer durch Weimar und dessen Umgebungen (2. Ausg., Weimar, [um 1825]) von Edmund Goullon und der Stadtführer Die Großherzogliche Haupt- und Residenz-Stadt Weimar (Weimar 1836). Literatur zur Geschichte Weimars im 19. Jh bildet einen besonderen Schwerpunkt.

2.9 Die Gruppe Historische Hilfswissenschaften zählt 865 Bde (5,8 Prozent; 17. Jh 8, 18. Jh 78, 19. Jh 779). Das erste im Inventarverzeichnis ( s. u. 4) eingetragene Buch ist die Erstausgabe der Schrift De re diplomatica libri VI (Paris 1681) des Benediktiners Jean Mabillon (1632-1707), der als der Begründer der Diplomatik und Paläographie gilt. Das Werk wurde für die Bibliothek 1779 " gegen 82 eherne römische Münzen eingetauscht". Weiterhin sind vorhanden das Lexicon diplomaticum (Göttingen 1745) von Johannes Ludolf Walther, der Abriß der Diplomatik (Göttingen 1798) von Johann Christoph Gatterer, Wie soll man Urkunden ediren? (Tübingen 1864) von Karl Heinrich Roth von Schreckenstein, die Urkundenlehre (Leipzig 1882) von Friedrich Leist und Die Lehre von den Privaturkunden (Leipzig 1887) von Otto Posse.

2.10 Mit Paläographie befassen sich das Dictionnaire des abréviations latines et françaises (Paris 1876) von Alphonse Chassant, die Illustrirte Geschichte der Schrift ( Wien, Pest und Leipzig 1880) von Karl Faulmann, eine Anleitung zur lateinischen Palaeographie (Leipzig 1886) von Wilhelm Wattenbach und die Arbeit des Weimarer Archivars Paul Mitzschke (1853-1920), Eine griechische Kurzschrift aus dem vierten vorchristlichen Jahrhundert (Leipzig 1885).

2.11 Zur Heraldik sind vorhanden die Einleitung zu der Wap[p]en-Kunst (Leipzig 1729) von Johann Wolfgang Triers, das Handbuch der neuesten Genealogie und Heraldik (Nürnberg 1762) von Johann Christoph Gatterer, Johann Siebmachers seit 1854 erschienenes Großes und allgemeines Wappenbuch, das Handbuch der Wappenwissenschaft (Leipzig 1856) von Christian Samuel Theodor Bernd, Nouveau traité de blason (Paris 1863) von Victor Bouton und ein Kritisches Wörterbuch der heraldischen Terminologie (Nördlingen 1872) von Curt Oswald von Querfurth. Sphragistische Themen behandeln die Schriften Die Hausmarke (Jena 1853) von Andreas Ludwig Jakob Michelsen, Über Sphragistik (Breslau 1875) von Hermann Grotefend und Die Siegel der Wettiner und der Landgrafen von Thüringen (Leipzig 1888-1893) von Otto Posse.

2.12 In der Gruppe Numismatik finden sich ein Einfältiger, doch geschwinder und accurater Rechen-Knecht (Leipzig und Rudolstadt 1715) von Johann Nicolaus Steinmetz, Numi bracteati Numburgo-Cicenses Pegaviensesque (Jena 1695) von Johann Andreas Schmidt, Saxonia Numismatica (Jena 1700) von Wilhelm Ernst Tentzel, De nummis antiquis Gothanis ... (Frankfurt und Leipzig 1717) von Christian Schlegel, Antiquitates nummariae (Leipzig und Wolfenbüttel 1721) von Johann Georg Leuckfeld und ein Allgemeines Taschenbuch der Münz-, Maaß- und Gewichtskunde für Banquiers und Kaufleute (Berlin 1817) von Johann Christian Nelkenbrecher, bearb. von Johann Samuel Gottfried Otto. Das Fein-Buch (Quedlinburg und Leipzig 1831), hrsg. von Heinrich Schultze, enthält Reduktionstabellen des Goldes und des Silbers; ein Vollständiges Handbuch der Münz-, Bank- und Wechselverhältnisse aller Länder und Handelsplätze der Erde (Rudolstadt 1833) bearbeitete Christian Noback, Die Münzen und Medaillen des Herzogs Ernst August von Sachsen-Weimar 1731-1748 (Leipzig [1893]) stellte der Weimarer Archivdirektor Carl August Hugo Burkhardt (1830-1910) zusammen. Der Direktor der Großherzoglichen Bibliothek zu Weimar, Paul von Bojanowski, und der Direktor des Goethe-Nationalmuseums, Carl Ruland, verfaßten das Werk Hundert und vierzig Jahre weimarischer Geschichte in Medaillen und Medaillons 1756-1896 (Weimar 1898). Zur Chronologie sind anzuführen der Abriß der Chronologie (Göttingen 1777) von Johann Christoph Gatterer, das Jahrzeitbuch der Deutschen des Mittelalters (Erlangen 1797) von Christian Gottlob Haltaus und ein Kalenderbüchlein (Leipzig 1881) von Adolph Drechsler.

2.13 Genealogisches Schrifttum ist innerhalb der Historischen Hilfswissenschaften am meisten vertreten, darunter ein vollständiges Exemplar des " Gotha", ferner Die heutigen Christlichen Souverainen von Europa (Breslau 1704), Des Heil. Röm. Reichs Genealogisch-historisches Adels-Lexicon (Leipzig 1719) von Johann Friedrich Gauhe, Genealogische Tabellen (Leipzig 1727-1737) und Kurtze Fragen aus der Genealogie (Leipzig 1727-1737) von Johann Hübner, die Sammlung zuverlässiger Stamm- und Ahnentafeln verschiedener jetztflorirenden adelichen und freyherrl. Familien (Coburg 1774) von Friedrich Ludwig Anton Hörschelmann, ein Abriß der Genealogie (Göttingen 1788) von Johann Christoph Gatterer, Diplomatische Nachrichten adeliche Familien betreffend (Leipzig 1790) von August Wilhelm Bernhard von Uechtritz und ein Hand- und Adreßbuch der Genealogen und Heraldiker (Berlin 1889) von Alfred von Eberstein.

2.14 Rechts- und Verwaltungsgeschichte ist mit 1171 Bdn (7,8 Prozent; 16. Jh einer, 17. Jh 4, 18. Jh 100, 19. Jh 1066) im Bestand, darunter Johannes Kahls (Calvinus') Lexicon magnum juris Caesarei simul et canonici, feudalis item, civilis, criminalis, theorici ac practici (Genf 1683), Stellae notariorum novae, radiis septem coruscans (Köln 1714) von Ludwig von Hornigk, Systematische Entwickelung der Grundbegriffe und Grundwahrheiten des peinlichen Rechts (Erlangen 1799) von Gallus Aloys Kleinschrod und Elementa juris criminalis (Leipzig 1802) von Josias Ludwig Ernst Puettmann sowie das Policey- und Cameral-Magazin (Frankfurt a. M. 1767-1774) von Johann Heinrich Ludwig Bergius.

2.15 Die Sammlung periodisch erscheinender amtlicher Druckschriften (2490 Bde, 16,6 Prozent; überwiegend 19. Jh) enthält Amts-, Regierungs- und Nachrichtenblätter, Gesetz- und Verordnungsblätter, Gesetzessammlungen, Hof-, Staats- und Adreßhandbücher sowie Landtagsverhandlungen vorwiegend der thüringischen Staaten. Der Bestand ist durch einen Sonderkatalog erschlossen ( s. u. 3.2).

2.16 Eine der umfangreichsten Gruppen bilden die Rechtsquellen (1433 Bde, 9,5 Prozent; 16. Jh 21, 17. Jh 76, 18. Jh 171, 19. Jh 1165), darunter Stadt- und Gemeindeordnungen, Schriften zum Steuer- und Finanzwesen, zum Wirtschafts-, Zivil-, Schul- und Bergrecht sowie die Rechtsquellen der Einzelstaaten. Vorhanden sind die Pollicey- und Landtsordenung (Jena 1556) der Herzöge zu Sachsen Johann Friedrich der Mittlere, Johann Wilhelm und Johann Friedrich d. J., die Concordia (Dresden 1580) von Matthias Flacius Illyricus, die von Christoph Zobel zusammengestellte Ausgabe des Sachsenspiegels (Leipzig 1582) in zwei Exemplaren, der Abschiedt der Rö[misch] Kay[serlichen] M[ayestä]t und gemeiner Ständt auff dem Reichßtag zu Regenspurg und damit in Zusammenhang stehende Publikationen aus den Jahren 1594, 1598, 1603, 1614 und 1616, sowie aus dem 19. Jh die Provisorische Ordnung des gemeinschaftlichen Ober-Appellations-Gerichts zu Jena (Jena 1816).

2.17 Quellen- und Aktenpublikationen, Erzählende Quellen, Urkundenbücher, Matrikel umfassen 889 Bde (6 Prozent; 16. Jh 5, 17. Jh 2, 18. Jh 34, 19. Jh 848). Zu erwähnen sind die Vindemiae literariae (Fulda und Leipzig 1723-1724) von Johann Friedrich Schannat, Regesta chronologico-diplomatica (Frankfurt [ u. a.] 1740-1744), der Codex diplomaticus Hohenlohicus (Onolzbach 1753) von Johann Christian Wibel, die Regesta chronologico-diplomatica Karolorum (Frankfurt a. M. 1833) von Johann Friedrich Boehmer und die Monumenta Germaniae Historica (Bd 1, 1826 ff.; annähernd vollständig).

2.18 Außerdem vorhanden sind die Quernfurtische Chronica ( o. O. 1590) von Cyriacus Spangenberg, Scriptores rerum Germanicarum, praecipue Saxonicarum (Leipzig 1728-1730) von Johann Burchard Mencke, Diplomataria et scriptores historiae Germanicae medii aevi (Altenburg 1753-1760) von Christian Schoettgen und Georg Christoph Kreysig, die von Johann Friedrich Boehmer herausgegebenen Fontes rerum Germanicarum (Stuttgart 1843-1868), die Bibliotheca rerum Germanicarum (Berlin 1864-1873), die Düringische Chronik des Johann Rothe (Jena 1859), hrsg. von Rochus von Liliencron, und Des Paulus Jovius Chronik der Grafen von Orlamünde (Leipzig 1886), hrsg. von Paul Mitzschke.

Universitätsmatrikel sind z. B. aus Basel, Berlin, Erfurt, Erlangen, Frankfurt/Oder, Freiburg, Gießen und Jena im Bestand.

2.19 In den Gruppen " Kirchen- und Schulgeschichte" und " Lutherana" sind 408 Bde (2,7 Prozent; 16. Jh 6, 17. Jh 14, 18. Jh 35, 19. Jh 353) zusammengefaßt. Vorhanden sind eine lateinische Bibel von 1566 (ohne Titelblatt), eine Endter-Bibel, Biblia (Nürnberg 1649), eine Biblia Hebraica (Berlin 1699) und eine Biblia sacra (Züllichau 1741), ergänzt durch den Bibelkommentar des Cornelius a Lapide (Venedig 1717) mit den Bänden Commentarius in quatuor prophetas majores, ... in Salomonis Proverbia, ... in omnes Divi Pauli epistolas, ... in Apocalypsin S. Joannis apostoli, ... in cantica canticorum und ... in librum sapientiae (Venedig 1700).

2.20 Zur Pädagogik- und Schulgeschichte sind hervorzuheben die Geschichte der Erziehung und des Unterrichts im Alterthume (Elberfeld 1832-1838) von Friedrich Cramer, die Geschichte der Pädagogik (Stuttgart 1847-1857) von Karl von Raumer, die Grundsätze der Erziehung und des Unterrichts sittlich verwahrloseter und verlassener Kinder (Eisleben 1833) von Johann Friedrich Heinrich Schwabe, Der Pestalozziverein im Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach (Weimar 1878) von A[nton] Braeunlich, die Festschrift anläßlich des 60jährigen Bestehens des " Pfeiffer'schen Instituts" in Jena (Jena 1893), das Stipendien-Buch für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach (Weimar 1852) von Wilhelm Zwez sowie die Geschichte des jenaischen Studentenlebens (Leipzig 1858) von Richard und Robert Keil.

2.21 Unter den Lutherana finden sich Luthers Teutsche Schrifften (Altenburg 1661-1664), die Luther-Biographie Des seligen Zeugen Gottes, D. Martin Luthers merkwürdige Lebens-Umstände (Leipzig 1764) von Friedrich Siegemund Keil, Herrn D. Martin Luthers Geschäfte und Andenken in Torgau mit zehn bis dahin ungedruckten Luther-Briefen (Leipzig 1764) von Johann Theodor Lingke, der Entwurff eines Closter-Lexici (Eisenach und Naumburg 1733) von Johann Martin Schamelius und Thuringia Sacra (Frankfurt 1737) von Heinrich Friedrich Otto.

2.22 Literatur zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, zum Fürsorge- und Gesundheitswesen, zur Statistik und zum Verkehrswesen ist mit 1278 Bdn (8,5 Prozent; 18. Jh 24, 19. Jh 1254) vertreten. Darunter finden sich Hieronymus Ludolfs Kurtze und gründliche Nachricht (Eisenach 1746) von dem zu Creuzburg an der Werra verfertigten " bittern Polychrest-Saltze", Die Apothekerkunst (Gotha 1806-1822) von Johann Bartholomäus Trommsdorff, ein Krankenhaus-Lexikon (Berlin 1885), hrsg. vom Königlichen Statistischen Bureau und bearbeitet von Albert Guttstedt, sowie das Handbuch der praktischen Gewerbehygiene (Berlin 1896).

2.23 Zum medizinischen Bereich gehören die Gerichtliche Arzeney-Gelahr(t)heit (Leipzig und Bautzen 1770) von Johann Friedrich Faselius, das Lehrbuch der gerichtlichen Medicin (Berlin 1832) von Adolph Henke, das Handbuch der Schulhygiene (Stuttgart 1883) von Adolf Baginsky und der Vortrag von Wilhelm Müller, Männergehirn und Frauengehirn in Thüringen (Jena 1898). Mit sozialen Problemen befassen sich im 19. Jh die Jahresberichte über wohltätige Stiftungen in den Städten und auf dem Lande, z. B. über das Landarmenhaus in Gotha (1865/66-1879/80) und Das Rettungshaus für verwahrloste oder der Verwahrlosung ausgesetzte Knaben zum Fischhause bei Hermannsfeld im Herzogthum Meiningen (8, 1876/78 und 10, 1881/82). Hinzu kommen die Schrift über Die Rechte und Verbindlichkeiten der unehelichen Kinder und deren Eltern im Großherzogthume S. Weimar-Eisenach (Jena 1860) und der Wegweiser für ländliche Wohlfahrts- und Heimatpflege (Berlin 1900), hrsg. von Heinrich Sohnrey.

2.24 Die umfangreiche Gruppe Statistik gliedert sich in die Untergruppen Ganze Welt, Deutschland, Thüringen, Sachsen und die Provinz Sachsen sowie andere deutsche Staaten. Vorhanden sind die Allgemeine Dorf-Geographie von Deutschland (Erfurt 1789-1795) von Georg Adam Keyser, ein Alphabetisches Verzeichnis aller in dem Churfürstenthum Sachßen ... befindlichen Chur-Fürstlichen Ämter, Städte, Schlösser, Dörfer und Forwerge (Friedrichstadt 1768), Das Herzogthum Sachsen (Berlin 1815), Österreich, Preußen, Deutschland und die Schweiz (Breslau 1864) von Adolf Frantz und das Handbuch der vergleichenden Statistik (Leipzig 1865) von Georg Friedrich Kolb.

2.25 Als Nachschlagewerke stehen zur Verfügung ein Allgemeines historisch-statistisch-geographisches Handlungs-, Post- und Zeitungs-Lexikon für Geschäftsmänner, Handelsleute, Reisende und Zeitungsleser (Erfurt 1804-1810) von Theophil Friedrich Ehrmann, fortgesetzt von Heinrich Schorch, August Schumanns Vollständiges Staats-, Post-, und Zeitungs-Lexikon von Sachsen (Zwickau 1814-1833), ein Geographisch-statistisches Zeitungs-, Post- und Comptoir-Lexicon (Leipzig 1817-1822) von Christian Gottfried Daniel Stein, ein Topographisch-statistisch-historisches Comptoir-, Amts-, Post-, Reise- und Zeitungs-Lexikon von Deutschland (Hildburghausen 1848) von Eugen Huhn, Ritter's geographisch-statistisches Lexicon (Leipzig 1855) und H. Rudolphs Vollständigstes geographisch-topographisch-statistisches Orts-Lexikon von Deutschland (Zürich 1868). Erwähnenswert sind weiterhin ein Alphabetisches Verzeichniß sämmtlicher Städte, Ortschaften und Besitzungen des Norddeutschen Bundes (Berlin 1869) von Loewenberger von Schönholtz und Moritz Starkes Statistisches Handbuch der Landwirtschaft und geographisches Ortslexikon vom Regierungsbezirk Erfurt (Leipzig 1879).

2.26 Zum Verkehrswesen erschienen der Unterricht und praktische Anleitung zum Straßenbau (Dresden 1798), Die Unterhaltung der Kunst-Straßen (Leipzig 1880) von K. E. Ammon und Zur Geschichte des Verkehrswesens (Rostock 1871) von Franz Perrot.

2.27 Die Literatur zur Kunst-, Kultur- und Musikgeschichte sowie zur Philosophie umfaßt 167 Bde (1,1 Prozent; 17. Jh einer, 18. Jh 6, 19. Jh 160). Vorhanden sind die Einführung in die Kunstgeschichte der thüringischen Staaten (Jena 1900) von Paul Lehfeldt, Sagen, Märchen und Gebräuche aus Sachsen und Thüringen (Heft 1, Halle 1846) von Emil Sommer, Deutsche Inschriften an Haus und Geräth (Berlin 1880), Eine Reise durch das Reich des Aberglaubens (Leipzig 1893) von Otto Henne am Rhyn und Der Püstrich zu Sondershausen (Naumburg 1894) von Selmar Lüttich. Johann Gottfried Walthers Musicalisches Lexicon (Leipzig 1732) erläutert " nicht allein die Musici", sondern auch die gebräuchlichen musikalischen Kunstwörter, Ernst Ludwig Gerbers Historisch-biographisches Lexicon der Tonkünstler erschien von 1790 bis 1792 in Leipzig.

2.28 Unter " Literaturgeschichte, Goetheana und Sprachwissenschaft" sind 482 Bde eingeordnet (3,2 Prozent; 16. Jh einer, 18. Jh 4, 19. Jh 477). Zur Literaturgeschichte sind die Allgemeine Geschichte des Romans (Jena 1850) von Oskar Ludwig Bernhard Wolff und Die Poesie und ihre Geschichte (Königsberg 1855) von Karl Rosenkranz zu nennen. Die historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke, Tagebücher und Briefe Goethes, die von 1887 bis 1919 im Weimarer Böhlau-Verlag in vier Abteilungen erschien (sogenannte Sophienausgabe, auch Weimarer Ausgabe, " WA"), ist als " Geschenk seiner Kgl. Hoheit des Großherzogs" in einem vollständigen Exemplar vorhanden. Zu den Goetheana zählen auch die Briefe und Aufsätze von Goethe aus den Jahren 1766 bis 1786 (Weimar 1846), hrsg. von Adolf Schöll, Briefe aus dem Freundeskreis von Goethe, Herder, Höpfner und Merck (Leipzig 1847), hrsg. von Karl Wagner, und Goethe's Briefe (Berlin 1882-1884), hrsg. von Friedrich Strehlke. Der sprachwissenschaftliche Bestand setzt sich aus Wörterbüchern und Werken zur Wortforschung, Sprachgeschichte und Namenkunde zusammen. Anzuführen sind Das Königliche Nider-Hoch-Teutsch und Hoch-Nider-Teutsch Dictionarium (Nürnberg 1719) von Matthias Kramer, ein Teutsch-Lateinisches Wörter-Buch (Berlin 1741) von Johann Leonhard Frisch und der Versuch eines vollständigen grammatisch-kritischen Wörterbuchs der hochdeutschen Mundart (Leipzig 1774-1801) von Johann Christoph Adelung.

2.29 Der Bestand zur Personengeschichte enthält zahlreiches Kleinschrifttum. Einschließlich der Biographien umfaßt die Gruppe 430 Bde (2,9 Prozent; 17. Jh einer, 18. Jh 46, 19. Jh 383), die nach dem Alphabet der Personennamen geordnet sind. Mehrfach behandelt werden u. a. Mitglieder der Familie Bach, der Erfurter Koadjutor Karl von Dalberg (1744-1817), der Sozialpädagoge und Schriftsteller Johannes Daniel Falk (1768-1826), der Philosoph und Theologe Johann Gottfried Herder (1744-1803), der Komponist und Klaviervirtuose Johann Nepomuk Hummel (1778-1837), der Kanzler Christian Brück (um 1515-1567) und sein Schwiegervater, der Maler Lucas Cranach d. Ä. (1472-1553), der Komponist und Pianist Franz Liszt (1811-1886), der Theologe und Sozialreformer Thomas Müntzer (1489-1525), der Gothaer Verleger Friedrich Perthes (1772-1843), der Schulreformer Wolfgang Ratichius (1571-1635) und der Dichter Christoph Martin Wieland (1733-1813).

2.30 Zu den Sammelbiographien zählen Das in seinem Haupt und Gliedern durchleuchtige Teutschland (Gotha 1702), die Bibliotheca Saxonica (Halle 1736) von Burcard Gotthelf Struve, das Allgemeine Gelehrten-Lexicon (Leipzig 1750-1751) von Christian Gottlieb Jöcher, Friedrich Schlichtegrolls Nekrolog (Gotha 1790-1806), die Nouvelle biographie classique (Paris 1833), Edouard-Marie Oettingers Bibliographie biographique (Leipzig 1850) und seine Bibliographie biographique universelle (Brüssel 1854), die Gallerie berühmter und merkwürdiger Reußenländer (Frankfurt a. M. 1858), Das gelehrte Alterthum (Leipzig 1870) von Hermann Goell, der Nomenclator Philologorum (Leipzig 1871) von Friedrich August Eckstein und das Adreßbuch für Freunde der Münz-, Siegel- und Wappenkunde (Frankfurt a. M. 1884) sowie Protestantische Characterbilder aus Thüringen (Weimar 1857) von Anton Bräunlich.

2.31 245 Bde (1,6 Prozent; 18. Jh 14, 19. Jh 231) betreffen Geographie, Kartographie und Vermessungswesen. Dazu gehören Christian Junckers Anleitung zu der Geographie der mittlern Zeiten (Jena 1712), die Introduction à la Géographie, Kartenteil (Paris 1748) von Georges-Louis le Rouge, Anton Friedrich Büschings Neue Erdbeschreibung (Schaffhausen 1767-1771) und das Handbuch der Geographie und Statistik für die gebildeten Stände (Leipzig 1833-1834) von Christian Gottfried Daniel Stein und Ferdinand Hörschelmann.

2.32 Unter den Atlanten finden sich der Atlas Selectus von allen Königreichen und Ländern der Welt (Leipzig, [um 1750]) von Johann Georg Schreiber, der Bibel-Atlas (Weimar 1832), gezeichnet von Carl Ferdinand Weiland und erläutert von Constantin Ackermann, und ein Historischer Hand-Atlas zur Versinnlichung der allgemeinen Geschichte aller Völker und Staaten (Weimar 1824) von Friedrich Wilhelm Benicken.

2.33 Zur Geodäsie liegen vor Karl Ernst Adolf von Hoffs Höhen-Messungen in und um Thüringen (Gotha 1833), Wilhelm Goehlers Die verunglückte Landesvermessung (Zwickau 1850) im Herzogtum Sachsen-Altenburg, Die Vermessungen im Königreich Sachsen (Dresden 1876) von A[ugust] Nagel sowie Das deutsche Vermessungswesen (Stuttgart 1882) und die Ausbildung und Prüfung der preußischen Landmesser und Kulturtechniker (Berlin 1887). Außerdem sind über 3000 Stadtpläne, Territorialkarten, Meßtischblätter und geologische Karten als Einzelstücke vorhanden.

2.34 Die Bereiche Naturwissenschaften, Forst und Jagd, Landwirtschaft umfassen 150 Bde (ein Prozent; 16. Jh 2, 18. Jh 8, 19. Jh 140), darunter die Flora von Weimar (Weimar 1882) von Ch. B. Erfurth, Über Temperaturumkehrungen auf dem Thüringerwalde (Rudolstadt 1891) von Georg Lenn, Die thüringische Landwirthschaft im 16. Jh (Jena 1864) von Otto Kius, das System der thüringischen Landwirthschaft des neunzehnten Jahrhunderts (Abt. 1, Sondershausen und Nordhausen 1821) von Justus Ludwig Günther Leopold sowie Die Landwirtschaft im Herzogtum Altenburg (Altenburg 1886) von R. Seifert und Die Landwirthschaft in Thüringen (Berlin 1896) von H[ermann] Franz.

2.35 Der Zeitschriftenbestand (2060 Bde, 13,7 Prozent; 18. Jh einer, 19. Jh 2059) setzt sich zum größten Teil aus Periodika von deutschen und ausländischen Geschichts- und Altertumsvereinen zusammen, die im Schriftentausch erworben wurden. Hinzu kommen Volkskalender thüringischer Orte und zahlreiche Jahrgänge heimatkundlicher Beilagen aus Thüringer Zeitungen.

2.36 Die Zeitungssammlung umfaßt 3350 Bde. Den Schwerpunkt bildet die Weimarische Zeitung, die am 5. April 1755 als Weimarische Anzeigen gegründet wurde und bis 1935 unter wechselnden Titeln erschien. Zu erwähnen ist auch das Eisenacher Zeitungsunternehmen mit den Eisenachische(n) Nachrichten (1799-1810), dem Eisenachischen Wochenblatt (1811-1853) und dem Eisenacher Kreisblatt (1854-1869). Das Ilmenauer Nachrichtenblatt für die Thüringer Waldgegend (ab 1848 unter dem Titel Die Henne) ist von 1844 bis 1894 vorhanden, der Neustädter Kreisbote von 1840 bis 1898 und die Jenaische Zeitung von 1827 bis 1922.

3. KATALOGE

3.1 Allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform, nach PI/RAK]

Systematischer Katalog

[in Zettelform, 56 Sachgruppen, bis 1988 standortgebunden]

EDV-gestützter Katalog

[im Aufbau; ab 1993, wird retrospektiv ergänzt]

3.2 Sonderkataloge

Verzeichnis der Amtlichen Drucksachen im Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar. Bearb.: Karin Durand. Stand: 1. 7. 1996 [Computerausdruck, 22 Sachgruppen]

Aufstellung der in den thüringischen Landesarchiven vorhandenen Zeitungsbestände. Ca. 1970 [enthält auch eine Zusammenstellung von in Thüringen erschienenen und erscheinenden Tageszeitungen, Anordnung nach dem Ortsalphabet]

Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar, Bibliothek. Bücherei-Vermehrungs-Buch. 7 Bde (um 1862-1993)

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Übersicht über die Bestände des Thüringischen Landeshauptarchivs Weimar. Hrsg. von Hans Eberhardt. Weimar 1959 (Veröffentlichungen des Thüringischen Landeshauptarchivs Weimar 2) Kurze Übersicht über die Bestände des Thüringischen Hauptstaatsarchivs Weimar. Weimar 1992

Stand: September 1996

Volker Wahl

Karin Durand

Felicitas Marwinski


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.