FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
 Home > Deutschland > Bayern A - H > Erlangen-Nürnberg: 
 Bestandsgeschichte ab 2.110
 Universitaetsbibliothek Erlangen-Nuernberg

Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg

Sondersammlungen

Inkorporierte Bibliotheken

Bibliothek Trew

2.110 Anläßlich der Übergabe seiner Schenkung an die Universität Altdorf im Jahr 1769 beschrieb Christoph Jakob Trew (1695-1769) im Nürnberger Literarischen Wochenblatt ( s. u. 4.2, Altdorf 1769) seine Sammlung, " die ich seit 50 Jahren, zwar Anfangs mit geringen Kräften sparsam, nacls aber durch göttlichen Segen reichlicher, mit allem möglichen Fleiß und Sorgfalt bei allen Gelegenheiten zusammengebracht und die Kosten dazu an Gesellschaft, Kleidern, Bedienung und genauem Haushalten zu einem künftigen, ewigen, gemeinen Nutzen erspahret habe ...". Trew begann mit dem Sammeln von Büchern bereits in seiner Studentenzeit zu Altdorf. Aus Lauf a. d. Pegnitz gebürtig und aus einfachen Verhältnissen stammend, konnte er keine der zu der Zeit üblichen Bildungsreisen unternehmen. So wurden Bücher die Vermittler der erstrebten Welterfahrung. Trew erwarb seine Bibliothek in erster Linie aus Nachlässen und Versteigerungen. Er gelangte u. a. in den Besitz der Hinterlassenschaft des Tübinger Gelehrten Johann Georg Gmelin, aber auch des Nachlasses des Naturforschers Conrad Gesner, schon damals eine wissenschaftliche Rarität. Bei Versteigerungen, u. a. in Leiden und Wien, ließ Trew durch Freunde und Kollegen mitbieten. Der Kauf auf Messen und im Buchhandel spielte bei Trew eine untergeordnete Rolle. Gelegentlich benutzte er zeitgenössische Kataloge als Grundlage für Erwerbungen. Geschenke und Widmungsexemplare sind nicht sehr zahlreich.

2.111 Aufbau und Entwicklung dieser Gelehrtenbibliothek des 18. Jhs sind anhand vieler Briefe des Besitzers, aber auch durch entsprechendes Aktenmaterial dokumentiert. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere war auch Trews Bibliothek zu einer Nürnberger Institution geworden, die zahlreiche Gelehrte anzog. Er richtete in seinem Haus einen speziellen Bibliotheksraum ein. Die Universitätsbibliothek benutzt zum größten Teil immer noch die originalen Trew-Signaturen. Die meisten Bücher sind durch ein Exlibris gekennzeichnet, von dem es acht Variationen gibt und das graphisch einprägsam durch seine Größe und den Reichtum an Symbolen ist. Das immer wiederkehrende Signet ist ein Hund, der für Treue (Trew) steht.

2.112 Erfaßt wurde der Bestand in einem 12-bändigen Folio-Katalog, den Trew von seinem Bibliothecarius Gustav Philipp Zwinger schreiben ließ. Er verzeichnete ca. 34.000 Titel, davon ca. 4000 Schediasmata, Werkchen mit Fadenheftung. Ein eigener Katalog umfaßte ca. 12.000 Dissertationen. Der Folio-Katalog gliedert sich in einen Alphabetischen Katalog (6 Bde), einen Band mit Anonyma sowie einen Standortkatalog (5 Bde, s. u. 3.6). Aus den Bandkatalogen wurden im 19. und 20. Jh die Titel auf Zettel übertragen, die in den Alphabetischen Katalog (AK I) eingelegt wurden. Von 1986 bis 1991 wurde der medizinisch-naturwissenschaftliche Bestand mit EDV für den Bayerischen Verbundkatalog erfaßt.

2.113 Die Aufstellungsordnung ist beim medizinisch-naturwissenschaftlichen Bestand einschließlich der Signaturen bis heute beibehalten worden. Die geisteswissenschaftlichen Werke wurden im 19. Jh auf die einzelnen Fächer verteilt und haben dort die jeweilige Fachsignatur erhalten. Die Trew-Signaturen sind jedoch im Buch und auf dem Buchrücken erhalten geblieben, sie wurden auch in Mehrheit auf die Katalogzettel des Alphabetischen Katalogs (AKI) übertragen.

2.114 Die Konzeption Trews umfaßte nicht nur eine Sammlung von Druckwerken, sondern auch von Gemälden, Präparaten und Instrumenten. Einige Aquarelle und Graphiken gingen nach Nürnberg, wo sie heute noch sind, z. T. kamen sie 1858 nach Erlangen. Die Mineralien und naturgeschichtlichen Sammlungen sowie die medizinischen Realien wurden an verschiedene Institute in Erlangen gegeben, sind jedoch heute nicht mehr nachweisbar. Die Bibliothek steht geschlossen in Erlangen, wohin sie 1818, einige Jahre nach der Auflösung der Altdorfer Universität, zusammen mit den Altdorfer Beständen gelangte. Einige wertvolle Werke hatte die Stadt Nürnberg nach Trews Tod beansprucht, übergab sie aber 1926 der Erlanger Bibliothek. Unter diesen 204 Werken sind August Johann Rösel von Rosenhofs Insecten-Belustigung (Nürnberg 1746-1761) und Maria Sibylla Merians Metamorphosis Insectorum Surinamensium (Amsterdam 1705) (Verlust durch Diebstahl).

2.115 Der Anteil an Drucken des 16. Jhs ist hoch. Trotzdem ist die Bibliothek mit knapp der Hälfte ihrer Titel im 18. Jh angesiedelt und basiert damit im wesentlichen auf den Neuerscheinungen der Sammelzeit. Daß sich Trew dem 16. und 17. Jh zuwendete, steht im Einklang mit der bibliophilen Ausrichtung seiner Sammlung.

2.116 Den Kern der Sammlung bildeten ca. 26.000 Bde medizinisch-naturwissenschaftliche Werke ( s. o. Medizin 2.56-2.60). Daneben sammelte Trew ca. 12.000 Bde zu Theologie, Philosophie, Philologie, Geschichte und Geographie sowie Kunst. Der Umfang ist nur grob zu schätzen, da der Bestand auf die heutigen Fächer der Bibliothek verteilt ist. Bei der Theologie ist von ca. 2000 Bdn auszugehen, bei Philosophie und Philologie von ca. 4000 bis 5000. Geschichte mit Geographie zählen ebenfalls ca. 3000 Bde. Der Rest (ca. 2000 Bde) entfiel auf Kunst, Cameralia und Staatsrecht sowie Naturwissenschaften, wobei die Abgrenzung zum medizinischen Bestand häufig ungenau war.

2.117 Im Theologie-Bestand findet sich eine kleine Gruppe Bibeln, so ein griechisches Neues Testament (Basel 1548), mehrere Luther-Bibeln des 16. und 17. Jhs sowie eine französische Bibel (Sedan 1633). Ein deutlicher Akzent liegt auf der Reformation. So sind von Luther über 50 Ausgaben, in Mehrheit aus dem 16. Jh, vorhanden. Außerdem liegen ca. 50 Dissertationen zum Thema Reformation vor, dazu ca. 20 des 16. bis 18. Jhs über Luther, u. a. aus Altdorf, Halle und Jena. Auch Melanchthon-Ausgaben sind zahlreich, dazu wie bei Luther Sekundärliteratur. An weiteren Autoren sind u. a. Osiander, Bugenhagen und Veit Dietrich zu nennen. Von Erasmus sind mehr als 50 Ausgaben des 16. und 17. Jhs im Bestand, u. a. Morias enkomion (Basel 1676) mit Illustrationen von Hans Holbein d. J. Trew erwarb auch bibliophile Theologica, darunter Stanislaus Orichovius, Epistola de celibatu ( o. O. 1549) mit einer Widmung Melanchthons, oder die ungebundene Holzschnittfolge mit 36 biblischen Motiven, die ca. 1440 von Lorenz Koster in Holland gedruckt wurde und mit holländischen Versen versehen ist.

2.118 Reichhaltig ist der Bestand zur Philosophie. Die Naturphilosophie nahm bei Trew einen hohen Stellenwert ein. Von dem italienischen Arzt und Naturphilosophen Hieronymus Cardanus sammelte Trew 7 Ausgaben des Werkes De subtilitate, davon 6 aus dem 16. Jh ( s. a. Philosophie, 2.74). Außerdem finden sich Schriften von Christian Wolff, Christian Thomasius und dessen Vater Jakob Thomasius sowie Leibniz ( z. B. Hypothesis, Mainz 1671). Das Profil des Bestandes entspricht dem des gesamten Philosophie-Bestandes der Erlanger Universitätsbibliothek in diesem Zeitraum. Trew bildete für seine Sammlung Stichworte wie Philosophici in genere, Cartesiana, Wolfiana, Logici et metaphysici, Ethici et De anima, die den Bestand strukturieren. Außerdem finden sich die Abteilungen Antike Philosophen und Geschichtsphilosophie. Neben Werkausgaben nimmt die Sekundärliteratur, auch mit Dissertationen, breiten Raum ein.

2.119 In der Philologie sind die Werkausgaben antiker Autoren gut repräsentiert. Von Homer liegen zahlreiche Ausgaben vor, vor allem des 16. Jhs, so die Ilias, übersetzt von Laurentius Valla (Venedig 1502). Ovid, Vergil und Plato sind mit Ausgaben des 16. bis 18. Jhs vertreten. Trew besaß frühe italienische Drucke, von denen die Bibliothek 21 Titel besitzt (Signatur Cim.). Keiner weist Druckort und -jahr auf, nur einer verzeichnet einen Drucker. Laut Hermann Varnhagen, der aufgrund der Illustrationen und der Papierqualität die Drucke zu bestimmen versuchte, wurden alle um 1500 gedruckt. Druckort ist vor allem Florenz; auch Venedig und Rom sind vertreten. Es handelt sich um italienische Literatur und um Übersetzungen aus dem Lateinischen, u. a. um Schriften von Ovid (Ars amatoria), Lorenzo de Medici (La Nencia) sowie um Balladen, Novellen ( z. B. Novella della Figliuola del mercatante) und " Historien" ( z. B. Istoria di Ottinello e Giulia).

2.120 Zur Deutschen Literatur liegen vorwiegend Werke des Barock vor. Von Grimmelshausen besaß Trew 4 Werke, u. a. den Simplicissimus (Mompelgart 1669). Es finden sich Werke von Martin Opitz und Sigmund von Birken. Die Dichtung des Nürnberger Raumes ist mit Johann Klaj und Georg Philipp Harsdoerffer vertreten. Außerdem finden sich Caspar Sturm, Fürsten-Schatz ( o. O. 1536) und Hans Sachs, Ein Gesprech und Klagred Fraw Arbeit ... (Nürnberg 1556). Aus dem 18. Jh liegen u. a. Ausgaben Gottscheds vor. Französische und englische Literatur sind weniger umfangreich vorhanden; genannt seien der Télémaque von Fénelon (Paris 1719) oder OEuvres von Rabelais (Lyon 1574).

2.121 Zur antiken Geschichte sind zahlreiche Werke vorhanden, u. a. von Herodot. Europäische Geschichte ist von Frankreich, England, Italien bis zu den östlichen Regionen gut vertreten, so die Geschichte Polens durch M. de la Bizardière, Historia der polnischen Wahl-Tage ... (Stockholm 1733). Zu Amerika findet sich z. B. die anonyme Schrift Die americanische See-Räuber ... (Nürnberg 1679), zu Grönland David Cranz, Historia von Grönland ... (Barby 1765). Epistolographie und Diplomatik bilden Themenschwerpunkte, ebenso Werke zur Sklaverei. Besonders widmete sich Trew dem Orient ( s. a. 2.122). Deutsche Geschichte, vor allem Zeitgeschichte und regionale Bezüge, fanden Trews Interesse. Es sind ca. 50 Bde Norica des 16. bis 18. Jhs notiert, häufig Kleinschrifttum.

2.122 Auch der geographische Bestand bildete einen Schwerpunkt. Nach dem damaligen Altdorfer Rektor Johannes Gabler fanden sich 1799 24 Itinerarien in der Sammlung, Reisebeschreibungen ins Heilige Land aus dem 16. bis 18. Jh, wie Reyssbuch des heyligen Lands (Frankfurt 1584, hrsg. von Sigmund Feyerabend) oder Fred Hasselqvist, Iter Palaestinum (Stockholm 1757). Wenig später wurden weitere 92 Itinerarien des 16. bis 18. Jhs in Deutsch, Französisch, Holländisch, Englisch und Latein notiert, z. B. Paul Lucas, Voyage au Levant (Den Haag 1705). Unter den in Nürnberg erschienenen Titeln ist Jakob Wilden, Reysbeschreibung eines gefangenen Christen (Nürnberg 1613, 1623). (Zu den Itinerarien der Bibliothek s. a. 2.18.) Reisebeschreibungen zu China, Indien, dem Orient insgesamt weisen häufig magische und märchenhafte Elemente auf. Von Jan Huygen van Linschoten sammelte Trew 7 Reise- und geographische Berichte, meist holländisch und aus dem 17. Jh. Unter den italienischen Werken ist Benedetto Bordone, Libro de tutte l'isole del mondo (Venedig 1528). Auch einige Atlanten finden sich, so ein Werk aus der Offizin Homann (Nürnberg 1742). Trew besaß einige Kosmographien, u. a. von Petrus Apian (Köln 1574). Unter " Beschreibung" finden sich im Katalog zahlreiche Werke Olfert Dappers, z. B. zu Afrika, Asien und Syrien. Außerdem sind die Topographien Merians über Schwaben, das Elsaß und die Pfalz erwähnenswert, die allerdings größtenteils durch Diebstahl abhanden gekommen oder beschädigt sind.

2.123 Kunst sammelte Trew vereinzelt, oft unter bibliophilen Gesichtspunkten. Von Dürer erwarb er u. a. die Bücher von menschlicher Proportion (Nürnberg 1528), ferner die Symmetria partium in rectis formis humanorum corporum (Nürnberg 1532). Diese und 4 weitere Titel stehen bei den Cimelien ( s. o. 2.16). Außerdem sammelte Trew Bibliotheksverzeichnisse, z. B. von der Barberini-Bibliothek (Rom 1681), Kataloge aus England, z. B. der Bodleiana (Oxford 1674), aus Frankreich, z. B. der Bibliotheca Telleriana (1693), sowie aus Italien. Auch deutsche Bibliothekskataloge finden sich, so aus dem fränkischen Heilsbronn oder Altdorf. Die Gymnasialbibliothek Neustadt a. d. Aisch (Signatur G. N. A.)

2.124 Hervorgegangen aus der ehemaligen Fürstenschule am selben Ort, stellt die Bibliothek eine Sammlung aus dem 16. bis 18. Jh dar. Ihr Charakter ist universal, eine zeitgenössische Akademie gleichsam en miniature. Friedrich Karl Gottlob Hirsching erwähnte sie in seinem Versuch einer Beschreibung sehenswürdiger Bibliotheken Teutschlands 1786 als Bibliothek der Friedrich Alexanders-Schule und rühmte ihren Neuaufbau nach dem Dreißigjährigen Krieg durch die einzelnen Direktoren, wobei er besonders Georg Christoph Oertel (ab 1750 Direktor) hervorhob. Auf Oertel geht auch der älteste Katalog der Sammlung von 1773 zurück. Die heute noch erhaltenen 1631 Titel sind in der Universitätsbibliothek Erlangen geschlossen unter der Signatur G.N.A. aufgestellt. Die starken Benutzungsspuren dokumentieren die ehemals hohe Lesefrequenz. Etwa zwei Drittel der Bücher sind Drucke des 18. Jhs, der Rest stammt zu gleichen Teilen aus dem 16. und 17. Jh. Bislang wurden 3 Inkunabeln ermittelt. Ein Indiz für bevorzugt regionalen Kauf ist die Tatsache, daß etwa ein Viertel der Drucke aus ober- und mittelfränkischen Offizinen stammt. So sind z. B. Palm und Walther aus Erlangen stark vertreten, gefolgt von Druckereien aus Nürnberg, Altdorf, Schwabach und Neustadt a. d. Aisch.

2.125 Nach der ursprünglichen systematischen Gliederung der Bibliothek stehen die antiken Autoren an erster Stelle, häufig in Drucken des 16. Jhs und oft in verschiedenen Ausgaben. Es schließen sich Grammatiken und Wörterbücher an, so Melanchthons Grammatica Latina (Nürnberg 1540), ein Werk, das die Universitätsbibliothek in einem weiteren Exemplar aus der ehemaligen Fürstenschule Heilsbronn besitzt. Es sind auch einige Judaica christlicher Gelehrter im Bestand, darunter die erste Übersetzung der Mischna ins Deutsche durch den Ansbacher Theologen Johann Jacob Rabe (Ansbach 1760-1761). An Hebraica liegen einige Grammatiken des 17. und 18. Jhs vor; außerdem sind vorhanden eine jiddische Volksbibel (Amsterdam 1687), eine jiddische Ausgabe des Maase-Buchs (Frankfurt 1703) und ein Gebetbuch, hebräisch mit jiddischer Interlinearübersetzung (Fürth 1760).

2.126 Die Pädagogik nimmt naturgemäß einen breiten Raum ein. Die überwiegend aus dem 18. Jh datierenden Titel bilden eine wichtige Ergänzung zum pädagogischen Altbestand der Universitätsbibliothek. Es folgen die übrigen Disziplinen wie Theologie, Philosophie und Geschichte. Eine deutliche Vorliebe für Reisebeschreibungen macht den barocken Charakter der Sammlung sichtbar. Der naturwissenschaftliche Bestand schließt die Magia naturalis von Giovanni Della Porta (Nürnberg 1680) ebenso ein wie Johann Christian Daniel von Schrebers Werk Die Säugethiere (Erlangen 1775). Zum Waidwerk ist Giuseppe Mitellis Angenehme Jagd-Lust, die Vögel auf verschiedene Art zu fangen (Nürnberg 1739) vorhanden.

Eva-Maria Degen

Gymnasialbibliothek des Ohm-Gymnasiums Erlangen (Signatur G. E. O.)

2.127 Der Bestand des Ohm-Gymnasiums Erlangen umfaßt 411 Bde, davon 93 aus dem 18. Jh und 317 aus dem 19. Jh. Den größten Teil, 111 Bde, machen die Franconica aus (Topographien, Geschichte, Reisebeschreibungen), 98 Bde entfallen auf Werke mit pädagogisch-schulischem Inhalt, von denen ungefähr die Hälfte (48 Bde) Lehrbücher und Erziehungsleitfäden sind. Dazu kommen 41 Bde Hand- und Wörterbücher sowie Lexika, 6 Grammatiken und 3 Schulprogramme. Schöne und Klassische Literatur findet sich in 54 Bdn, von denen etwas mehr als die Hälfte in französischer Sprache vorliegt. 54 Bde umfaßt auch der Bestand an historischer Literatur, einschließlich der Regionalgeschichte, mit Ausnahme Frankens und Bayerns. Bavarica, die Reiseliteratur (ohne Franken und Bayern) und Bücher naturwissenschaftlich-technischen Inhalts machen zusammen 25 Bde aus. 27 Bde haben Theologie, Philosophie, Kunst oder Wirtschaft zum Thema.

Andrea Simoneit

Bücherei des evangelischen Schullehrerseminars Altdorf

2.128 Die Bibliothek, die von 1824 bis 1924 bestand, umfaßte ursprünglich ca. 4500 Bde. Nach Auflösung des Altdorfer Seminars 1924 kamen die Bücher nach Erlangen an die Lehrerinnenbildungsanstalt. 1934 wurde etwa ein Drittel der Bibliothek durch ministerielle Verfügung nach Bayreuth gebracht. Es handelte sich dabei um die gesamte pädagogische Literatur (ca. 1100 Bde) und methodische Werke aus den übrigen Fächern (ca. 500 Bde), die der neuen nationalsozialistischen Hochschule für Lehrerbildung dienen sollten. Nach 1945 verblieben die Bücher in Bayreuth und sind heute in die Bestände der Universitätsbibliothek eingegliedert (s. Eintrag dort). Der größere Teil der Sammlung blieb in Erlangen. In Nachfolge des Lehrerinnenseminars übernahm ab 1963 das Christian-Ernst-Gymnasium die Bücher, von dort gelangten sie 1993 und 1994 an die Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg. Hier wurde die Bücherei geschlossen aufgestellt; sie wird für den Bayerischen Verbundkatalog erschlossen.

2.129 Bei den verbliebenen ca. 2900 Bdn handelt es sich überwiegend um deutsche Titel des 19. Jhs, nur wenige entstammen dem 18. Jh. Ein Systematischer Katalog von 1889, vermutlich erstellt von A. König, liegt vor. Die einzelnen Gruppen spiegeln die Fächer wider, die in Altdorf gelehrt wurden. Das Fach Geschichte macht etwa ein Viertel der Sammlung aus, u. a. mit Werken zur Weltgeschichte von Wolfgang Menzel und Georg Weber in mehrbändigen Ausgaben, sowie zur Bayerischen Geschichte von Andreas Bucher und Sigmund Riezler. Zur antiken Geschichte liegen u. a. Werke von Ernst Curtius und Theodor Mommsen vor. Zur Geschichte des Mittelalters finden sich u. a. Werke von Friedrich Raumer. Der größte Teil des Bestandes entfällt auf die Neuzeit.

2.130 Das Fach Theologie nimmt gemäß der konfessionellen Ausprägung des Seminars einen großen Raum ein. Neben Handbüchern zur Kirchengeschichte, speziell für die Jugend ( z. B. Johann Ludwig Scherer, Religionsgeschichte für die Jugend, Gießen 1803), finden sich Schriften zur Katechetik ( z. B. Johann Baptist Hirscher, Tübingen 1840) und Andachtsbücher ( z. B. Heinrich Puchta, Die Morgen- und Abendandacht, Erlangen 1843). Auch die Musiklehre ist mit zahlreichen Titeln vertreten, u. a. zum Kirchenlied und zum Orgelspiel, z. B. mit dem Werk von Otto Schulz (1823) oder mit Friedrich Wilhelm Schütze, Handbuch zur praktischen Orgelschule (Dresden 1838). Wörterbücher zur Musik, Schriften zur allgemeinen Musiklehre, zur Partiturenkenntnis und zur Instrumentierung schließen sich an.

2.131 Zur Deutschen Sprache und Literatur liegen ca. 1100 Bde vor. Gegliedert war das Fach in Literatur- und Sprachwissenschaft sowie Methodik, einschließlich Zeitschriften. Neben Kürschners Deutscher Nationalliteratur finden sich Klassikerausgaben und Werke zur allgemeinen Literaturgeschichte, z. B. von Georg Weber (1847). An Märchen und Sagen liegen u. a. auch die Märchen Clemens Brentanos in der von Guido Görres besorgten Ausgabe (Stuttgart und Tübingen 1847) vor. Zahlreich sind Grammatiken, Wörterbücher und Abhandlungen zur Sprachgeschichte vorhanden, z. B. Eberhard Graff, Althochdeutscher Sprachschatz (Berlin 1834-1842); Jakob Grimm, Deutsche Grammatik (1831); Friedrich Koch, Deutsche Grammatik (Jena 1848) und Karl von Reinhard, Lehrbuch des deutschen Styles (Berlin 1826). Weitere Fächer sind Mathematik, Geographie, Naturkunde und Landwirtschaft. Auch die Didaktik der elementaren Unterrichtsfächer wie Rechnen, Schreiben, Musik und Turnen ist gut vertreten, u. a. mit Adolf Spieß, Turnbuch für Schulen (Basel 1847).

Sonderbestände

Dissertationen

2.132 Die Bibliothek besitzt eine Sammlung von ca. 930.000 in- und ausländischen Dissertationen. In einer eigenen Abteilung wird der Bestand in Band- und Zettelkatalogen, ab 1982 auch per EDV nachgewiesen. Die Erwerbung erfolgte größtenteils über Tausch, den die Bibliothek bereits seit ca. 1810 mit anderen deutschen Universitäten und Gelehrten-Gesellschaften pflegte.

2.133 Für die älteren Dissertationen waren aber auch Schenkungen und Nachlaßerwerbungen von Bedeutung, von denen (in chronologischer Abfolge) zu erwähnen sind: 1743 Markgrafen von Bayreuth 207 Sammelbände Jura; Daniel von Superville 54 Sammelbände Medizin; 1783 Johann Gottfried von Mayer 270 Sammelbände Jura; Johann Peter Voigt 28 Sammelbände Medizin; 1806 Markgrafen von Ansbach 220 Sammelbände, meist Jura; 1814 Georg Fikenscher 37 Sammelbände aus verschiedenen Fächern; 1816 Johann Hilchen 40 Sammelbände Jura; 1818 Universität Altdorf 234 Sammelbände, davon 54 Bde Jura, 108 Bde Medizin, 47 Bde Philosophie und 25 Bde Theologie; Christoph Jakob Trew 343 Sammelbände, davon 260 Bde Medizin und 83 Bde Geisteswissenschaften; 1868 Christian Friedrich Glück 162 Faszikel Jura.

2.134 Die Bibliothek besitzt ca. 62.000 Dissertationen vor 1800. Die ältesten Dissertationen stammen aus der zweiten Hälfte des 16. Jhs, insgesamt ist jedoch der Anteil aus dem 16. Jh gering. Publikationen aus dem 17. und 18. Jh herrschen vor, Entstehungsorte sind vornehmlich die protestantischen Universitäten Altdorf, Halle, Helmstedt, Jena, Königsberg, Leipzig, Straßburg und Wittenberg.

2.135 Die juristischen Dissertationen stehen zahlenmäßig an der Spitze. Die medizinischen Dissertationen folgen an zweiter Stelle, wenn man die Sondersammlung Trew mit berücksichtigt. Dissertationen aus anderen Fächern wie Theologie und Philosophie sind nur in geringer Anzahl vorhanden, meist aus der Universitätsbibliothek Altdorf stammend. Besonders zu erwähnen sind die Erlanger Dissertationen aus dem Zeitraum 1743 bis 1885, 1406 Titel aus der juristischen, philosophischen und medizinischen Fakultät. Die medizinische Fakultät liegt mit 949 gedruckten Dissertationen zahlenmäßig an der Spitze, gefolgt von der philosophischen Fakultät mit 330 und der juristischen mit 127. Ein Verzeichnis aller erfolgten Promotionen aus dem Zeitraum 1743 bis 1885, das auch handschriftliche Dissertationen und Promotionen ohne schriftliche Niederlegung einschließt, ist in Bearbeitung.

2.136 Im 19. und 20. Jh wurden Hochschulschriften im weitesten Sinne gesammelt, d. h. auch Vorlesungsverzeichnisse, Rektoratsreden, Programme u. ä. Von 1885 bis 1970 wurden alle im deutschen Sprachraum erschienenen Dissertationen im Katalog verzeichnet, wobei man bewußt über den Eigenbesitz hinausging. Als nach dem Zweiten Weltkrieg der Wert der unbeschädigten Erlanger Sammlung vor allem im Hinblick auf Dissertationen der Universitäten Königsberg, Greifswald, Breslau und anderer Universitäten in den ehemaligen deutschen Ostgebieten erkannt wurde, richtete man für Benutzer eine eigene Abteilung mit Recherche-Beratung ein. Personalschriften

2.137 Die Sammlung geht, ebenso wie die Schulprogramme ( s. u. 2.138), im wesentlichen auf Georg Wolfgang Augustin Fikenscher (1773-1813) zurück, den Verfasser des Gelehrte[n] Fürstenthum[s] Baireut (Erlangen 1801-1805) und der Vollständige[n] akademische[n] Gelehrtengeschichte ... der Universität Erlangen (Nürnberg 1806). Fikenscher arbeitete 1796 für kurze Zeit als Bibliothekar an der Universitätsbibliothek Erlangen. Die Bibliothek besitzt knapp 10.000 registrierte Personalschriften, entstanden zwischen 1501 und 1945, mit Schwerpunkt im Barockzeitalter. Die Sammlung enthält Glückwunsch-Carmina zu Geburten, Hochzeiten und Jubiläen, aber auch Leichenpredigten und Nachrufe. Die Verfasser wie die Adressaten waren sowohl bürgerlicher als auch fürstlicher Herkunft, darunter viele Gelehrte. Fikenscher sammelte vornehmlich in seinem Heimatbereich, dem Bayreuther Land. Die Universitätsbibliothek hat aber auch aus dem Altdorfer Erbe zahlreiche Personalschriften übernommen, entstanden in und um die Reichsstadt Nürnberg. Insgesamt spiegelt sich das protestantische Franken mit Ausnahme Ansbachs hier wider. Die Sammlung bezieht jedoch auch andere protestantische deutschsprachige Universitäten ein, z. B. Königsberg, Wittenberg, Basel und Straßburg. Eine Sonderform bilden die zahlreichen Glückwunsch-Gedichte, welche häufig den Dissertationen vor 1800 beigedruckt waren. Schulprogramme

2.138 Fikenscher sammelte offensichtlich die Programme fränkischer Lateinschulen und Gymnasien von ihrer Entstehungszeit an. Sie bilden den Grundstock der Erlanger Sammlung. Aus seinem Besitz stammen z. B. Schriften des Gymnasiums Ansbach von 1568 an. Das Bayreuther Collegium Christian Ernestinum ist seit 1664 vertreten, wobei Fikenscher die Schriften, wie auch bei anderen Schulen, teilweise einheitlich binden ließ. Bemerkenswert sind mehrere Folio-Bände mit Einblattdrucken der Professoren am Collegium Christian-Ernestinum, 1664 bis 1742 datiert. Frühe Exemplare erhielt Fikenscher u. a. auch von der Wunsiedler (1666 ff.) und der Kulmbacher Lateinschule (1683 ff.), dem Hofer (1632 ff.) und dem Coburger Gymnasium (1663 ff.). Außerdem sind die Fürstenschule Heilsbronn von 1589 bis 1736 sowie die ehemalige Fürstenschule Neustadt a. d. A. (1677 ff.) vertreten.

2.139 Aufbauend auf dem Fikenscherschen Erbe gelang es der Bibliothek im Laufe der Zeit, eine umfangreiche Sammlung von Schulprogrammen zusammenzutragen. Das traditionelle Interesse der Bibliothek an Pädagogik hier speziell an Schulpädagogik - war ein gewichtiger Faktor dabei. Über den mittelfränkischen Raum hinaus weitete man die Sammlung auf bayerische Schulen aus und erreichte auf weite Strecken Vollständigkeit. Ferner bezog man zahlreiche Schulen in Deutschland und im deutschsprachigen Ausland mit ein. So finden sich die Programme des Friedrichs-Collegiums zu Königsberg (1817 ff.) neben Schriften von Schulen aus Wien, Straßburg, Prag u. a.

2.140 Die meisten Schulprogramme sind in Bandkatalogen verzeichnet: getrennt nach bayerischen und außerbayerischen Orten, innerhalb der Orte nach Schulen und dann chronologisch. Noch nicht aufgenommen werden konnte eine in den letzten Jahren aus Ansbach gekommene Sammlung bayerischer Programme von Latein- und Realschulen der Jahre 1866 bis 1920 und Programme Humanistischer Gymnasien von 1811 bis 1920.

Eva-Maria Degen

Deduktionen

2.141 Die juristischen Deduktionen stammen zum größten Teil aus dem Besitz des Kurmainzer Hofrats Johann Wigand Hilchen (1702-1766). Seine Sammlung kam 1816 nach Erlangen; sie steht separat im Magazin, ist jedoch nicht katalogisiert. Lediglich im Formatkatalog der Sammlung Hilchen von 1732 sind einige Sammelbände mit Deduktionen aufgeführt. Die einheitlichen Einbände erleichtern die Identifikation. Die Provenienzen der restlichen Deduktionen sind nicht eindeutig feststellbar. Es ist anzunehmen, daß über den Legationsrat Karl Ferdinand F. von Nagler (1770-1846) etliche Exemplare aus der Amtshofbibliothek Kloster Langheim oder aus Ansbach nach Erlangen kamen. Es handelt sich um mehrere hundert Einzelstücke und Konvolute von Druckschriften aus dem 16. bis 18. Jh, gelegentlich ergänzt durch handschriftliche Niederschriften. Inhaltlich betreffen sie teils Deduktionen im eigentlichen Sinn, teils und offenbar überwiegend die Darstellung von Prozeßschritten in speziellen Verfahren staatsrechtlicher Art (Auseinandersetzungen zwischen oder mit Reichsständen wie der Reichsritterschaft, korporativ Reichsunmittelbaren in Territorial- und Hoheitsfragen), die sich in der Zeit des fürstlichen Absolutismus häuften und nur zum geringeren Teil vor territorialen Obergerichten, dagegen vor allem vor Reichsgerichten (Reichshofrat, Reichskammergericht) geführt wurden.

2.142 Anlaß ihrer Sammlung und Zusammenstellung war zum einen der Wunsch nach Darstellung von z. T. komplizierten Prozeßabläufen in komprimierter Form, wobei vor allem die historischen Rechte der jeweiligen Partei betont wurden (insofern auch " Deduktionen"), zum anderen, den bei längerer Prozeßdauer wechselnden Parteivertretern einen Überblick über den bisherigen Prozeßverlauf zu geben. Da z. B. in Landeshoheitsstreitigkeiten mit der Reichsritterschaft oder in Fragen des Ius religionis mehrere Reichsstände direkt beteiligt oder zumindest interessiert sein konnten, wurden solche " Deduktionen" in einer limitierten Auflage hergestellt, so daß zunächst die Vermutung besteht, es könne sich in keinem Fall um Unikate handeln. In der Praxis können heute Unikate jedoch durchaus vorkommen, da Überlieferungsverluste nicht auszuschließen sind. Wichtiger ist, daß in den " Deduktionen" teils im Text eingestreut, teils als Anhang der Partei dienliche, z. T. weit vor der Prozeßzeit entstandene Urkunden als Beweismittel abgedruckt sein können, deren Originale verlorengegangen, jedenfalls heute nicht mehr auffindbar sind. Daraus ergibt sich der große Wert der Sammlung Hilchen, die eher ein Musterbeispiel für das Zusammenführen geographisch weit gestreuten Schriftguts darstellt als ein Kompendium für einen mit staatsrechtlichen Fragen berufsmäßig befaßten Staatsdiener. Hinsichtlich des zahlenmäßigen wie des zeitlichen Umfangs läßt sich nichts Genaueres sagen, da die Provenienzen noch nicht getrennt und die Einzelstücke noch nicht erfaßt sind.

Klaus von Andrian-Werburg

Zeitschriften

2.143 Die Bibliothek besitzt ca. 5500 Periodika mit Erscheinungsbeginn vor 1900. Davon sind etwa 5000 aus dem 19. Jh und ca. 500 aus dem 18. Jh. Dazu kommen mehr als 100 Flugschriften, Ephemeriden, Kalender, Miscellanea u. ä. aus dem 16. und 17. Jh. Eines der ältesten Stücke ist der Almanach perpetuus (Venedig 1498) aus dem Kloster Heilsbronn. Die frühen " Zeitungen" des 16. und 17. Jhs stammen vor allem aus der Universitätsbibliothek Altdorf, vorrangig aus der Bibliothek Stöberlein. Johann Leonhard Stöberlein (1636-1696) vererbte ihr zahlreiche Sammelbände mit zeitgenössischen Periodika, darunter die ersten zehn Jahrgänge der Acta eruditorum (1682-1692) mit Supplementen. Weitere Jahrgänge kamen von Trew und aus der Hofbibliothek Ansbach. Auch das Journal des savans hoc est Ephemerides eruditorum anni 1666 (Leipzig 1667) stammt aus der Bibliothek Stöberlein sowie 7 Bde des Europäischen Merkurius (1689-1690).

2.144 Periodika des 18. Jhs sind reich vertreten, auch mit ausländischen Ausgaben. Friedrich Karl Gottlob Hirsching beschrieb 1786 den damaligen Zeitschriftenbestand der Erlanger Universitätsbibliothek: " ... [die Bibliothek] erhält ... jährlich einen Zuwachs von einer hiesigen Lesegesellschaft. Diese kauft die besten teutschen Journale ... und gibt sie nach geendigtem Umlauf derselben der Bibliothek um den halben Preis den Ankaufs ...". Es folgt die Aufzählung von 25 Titeln, die zwar noch heute vorhanden sind, aber offensichtlich größtenteils durch gut gebundene Exemplare aus der 1818 hinzu gekommenen Bibliothek Trew ersetzt wurden. Ab 1762 hielt der Erlanger Philosophie-Professor Philipp Statius-Müller (1725-1776) die ersten Zeitungskollegien ab, die später von dem Erlanger Historiker und Lexikographen Johann Georg Meusel (1743-1820) fortgeführt wurden.

2.145 Die publizistische Tradition konnte sich in Erlangen auf einen reichen Fundus an Periodika stützen. Französische Zeitschriften des 17. und 18. Jhs sind zahlreich, z. B. das Journal des savans in verschiedenen Exemplaren und Ausgaben (Paris 1665-1772, 1821, 1880 ff.; Köln 1665, 1666-1762; Amsterdam 1774; Leipzig 1671). Genannt seien außerdem La Langue (Paris 1708-1716), Memoires littéraires (Den Haag 1716, 1720-1724), Le Mercure galant (Paris 1673 und Den Haag 1711), Journal des dames et des modes (1798-1817) und Annales de chimie et de physique (Paris 1789-1913). Die Bestände stammen vorwiegend aus den Markgrafenbibliotheken, aber auch aus Altdorf mit den Bibliotheken Stöberlein und Trew, z. B. Nouveaux Mémoires de L'Académie Royale des sciences et belles lettres (Berlin 1770-1787). Englische Zeitschriften des 18. Jhs sind nur in kleiner Zahl vorhanden, z. B. Medical communications (London 1790) oder The Guardian (London 1713-1714). Italienische Periodika sind etwas häufiger vertreten, z. B. Il giornale de letterati (Parma 1689-1690, Modena 1697, Rom 1668-1680), Giornale de letterati pubblicato in Firenze (Florenz 1742). Unter den zahlreichen Annalen, die überwiegend aus dem 19. Jh stammen, finden sich auch Ausgaben des 18. Jhs, z. B. Anales de la Universidad Nacional de Cordoba (Cordoba 1767-1795).

2.146 Die Zahl der in Erlangen, Nürnberg und im weiteren fränkischen Umkreis erschienenen Periodika ist beachtlich und umfaßt viele Disziplinen. Als Beispiele seien genannt Erlangische gelehrte Zeitung (Erlangen 1790-1798) und Erlangische gelehrte Anmerkungen und Nachrichten (Erlangen 1746-1798) sowie Neues Katechetisches Magazin (Erlangen 1785-1791). Aus Nürnberg liegen vor u. a. Das graue Ungeheur, hrsg. von Wilhelm Ludwig Wekhrlin (Nürnberg 1784-1787), ein Periodikum, das bereits Hirsching erwähnte, sowie das Historisch diplomatische Magazin für das Vaterland ... (Nürnberg 1780-1784). Das weitere fränkische Umland ist vertreten mit Titeln wie Der Zufriedene (Nürnberg 1763-1764), Der fränkische Merkur (Schweinfurt 1794-1800), Verbesserter und neuer Zeit- und Wundercalender (Nürnberg 1748-1754) und Volkszeitung (Bayreuth 1796-1797). An deutschen Periodika erwähnte Hirsching bereits Titel wie Journal von und für Teutschland ( o. O. 1784-1792), Der teutsche Merkur (Weimar 1773-1789) und Der teutsche Zuschauer ( o. O. 1785-1788). Die Acta eruditorum (Leipzig 1682-1775, mit Supplementen und Indices) haben mehrere Provenienzen, darunter die Bibliotheken Trew und Stöberlein. Aus der Sammlung Trew stammen u. a. die Acta Borussica ecclesiastica, civilia (Königsberg 1730-1732) und die Acta literaria Sueciae Upsaliae (1720-1729).

2.147 Aus dem 19. Jh liegen neben Zeitschriften und Zeitungen auch Jahrbücher, Sitzungsberichte, Kalender u. ä. vor. Für die Periodika allgemeinen Inhalts richtete man das Fach " Ztg." ein, während die Fachperiodika zu den jeweiligen Fächern gestellt wurden, meistens als eigene Untergruppe. Schwerpunkte ergaben sich aus der Wertigkeit der Fächer: Die Geisteswissenschaften waren führend, an der Spitze standen Theologie und Philosophie. Mit dem zunehmenden Gewicht der Naturwissenschaften ergaben sich im 19. Jh allerdings Verschiebungen. Kleinere Fächer wie Chemie (Chm.) oder Physik (Phys.) bestanden am Ende des 19. Jhs fast ausschließlich aus Periodika.

Inkorporierte Gelehrtenbibliotheken

Bibliothek Gengler (Signatur G. B.)

2.148 Der Erlanger Professor für Deutsches Recht Gottfried Heinrich Gengler (1817-1901) hinterließ eine Bibliothek mit ca. 2500 Bdn. Es handelt sich im wesentlichen um Werke zur Städtegeschichte Deutschlands, weniger Österreichs und der Schweiz. Die Sammlung ist nach dem Alphabet der Städtenamen geordnet. Ein Schwerpunkt in der Sammlung ist bei Nürnberg zu verzeichnen. Unter den heute noch vorhandenen ca. 20 Titeln des 16. bis 19. Jhs finden sich u. a. Gerichts-Ordnung zu Nürnberg (Nürnberg 1550), Johann Christoph Wagenseil, De sacri Romani imperii libera Civitate Norimbergensi commentatio (Altdorf 1697) und Lazarus von Wölkern, Historia Norimbergensis diplomatica (Nürnberg 1738). Zu Bamberg, dem Geburtsort Genglers, liegen mehrere Schriften überwiegend des 19. Jhs vor, z. B. Michael Pfister, Der Dom zu Bamberg (Bamberg 1896, mit 4 angebundenen kleinen Schriften Pfisters über die Dom-Restauration). Die anderen Städte Frankens sind mit nur wenigen Titeln berücksichtigt, häufig Gerichtsordnungen, aber auch Chroniken, z. B. Johann Heinrich von Falckenstein, Chronicon Svabacense (Schwabach 1756). Auch zu den übrigen bayerischen Städten sammelte Gengler Material, z. B. Paul von Stettens Geschichte der Stadt Augsburg (Frankfurt 1743-1758).

2.149 Die übrigen deutschen Orte und Städte sind zahlreich vertreten, jedoch ohne erkennbare Schwerpunkte. In diesem Zusammenhang verdienen ehemals deutsche Orte wie Breslau, Königsberg, Oppeln, Danzig u. a. besonderes Interesse, z. B. Der Stadt Breslaw Statuta (Breslau 1610) oder Theodor Sclz, Darstellung des Niederlage-Rechts der Stadt Königsberg (Königsberg 1792). Die Sammlung berücksichtigt Böhmen und Mähren, u. a. mit Ignaz Krahl, Geschichte der Stadt Komotau (Brünn 1861), oder einige polnische Orte, z. B. Thorn mit Ortschroniken des 18. und 19. Jhs sowie Ratibor (Schlesien). Aus Luxemburg und Holland sind nur wenige Orte vertreten. Bibliothek Kolde (Signatur K. B.)

2.150 Theodor Kolde (1850-1913), Professor der Theologie in Erlangen, hinterließ ca. 4800 Bde zur Evangelischen Theologie, die 1914 an die Bibliothek kamen. Der Bestand ist gesondert aufgestellt. Es besteht ein eigener Akzessionskatalog in Bandform. Die Titel sind überwiegend in der zweiten Hälfte des 19. Jhs erschienen, vereinzelt auch im 16. bis 18. Jh, so Erasmus, Die verteutscht Epistel, übersetzt von Spalatinus (Mainz: Schöffer 1521), mehrere Ausgaben von Johannes Bugenhagen (Nürnberg 16. Jh), Luther, Melanchthon u. a. Knapp die Hälfte der Kolde-Sammlung betrifft die Kirchengeschichte mit Schwerpunkt Reformation. Die Gebiete Biblia, Exegese und Dogmatik sind deutlich schwächer vertreten. Besonderes Interesse brachte Kolde dem Katholizismus sowie den Religionsgemeinschaften außerhalb der evangelischen Kirche entgegen. Es findet sich u. a. Literatur über die Heilsarmee, die Irvingianer, die Loisten, Methodisten und Täufer. An die Literatur zur Praktischen Theologie schließen sich Sammlungen mit Sonderdrucken an: 70 kleine Schriften von Gustav Bossert, 43 Schriften von Gustav Kaweran und 67 von Otto Clemens (1871-1946). Bibliothek Martius (Signatur Mrt.)

2.151 Der Apotheker Theodor Wilhelm Christian Martius (1796-1863) hinterließ eine pharmazeutische Spezialbibliothek mit ca. 1500 Bdn, die 1856 von der Universitätsbibliothek aufgekauft wurde. Die Sammlung, geschlossen aufgestellt, begründete das Fach Pharmazie der Universitätsbibliothek. Heute umfaßt das Fach ca. 3000 Bde, im wesentlichen Fachzeitschriften, weniger Monographien. Die Sammlung enthält vorwiegend Titel aus den Jahren 1800 bis 1850, wenige Titel sind früher erschienen. Der Anteil der Periodika, meist Fachzeitschriften, ist groß. Es finden sich z. B. das Pharmazeutische Centralblatt (1830-1863) oder, an ausländischen Titeln, das von James Bell herausgegebene Pharmaceutical Journal (London 1842 ff., 20 Bde). Martius sammelte außerdem Apothekerordnungen und -taxen sowie Vereinsberichte ( z. B. Archiv des Apothekervereins, Sclkalden 1822-1831, hrsg. von Rudolf Brandes). Weitere Themen sind die Homöopathie, Pharmakologie, Chemie, Mineralogie und Pflanzenkunde, jeweils mit einem hohen Anteil an Lehrbüchern. Zahlreiche Titel wurden in Nürnberg und Erlangen publiziert, darunter auch Werke von Erlanger Dozenten wie dem Naturgeschichtler Eugen Esper oder dem Physiker und Chemiker Karl Gustav Bischof (1792-1870). Einzeldarstellungen behandeln Gifte, Säuren, Erden und Metalle. Außerdem finden sich Lehrbücher des Destillierens und Rezeptsammlungen. Bibliothek Marzell (Signatur M. B.)

2.152 Heinrich Marzell (1885-1970), Ethnobotaniker und Sprachforscher, arbeitete über Pflanzen- und Tiernamen mit dem Spezialgebiet Heilpflanzen. Bekannt wurde er durch das Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, an dem er selbst fast ein halbes Jahrhundert arbeitete und welches er nur bis zur Lieferung 21 (Ni-) führen konnte. Erst Ende der siebziger Jahre des 20. Jhs wurde das Werk aus den Nachlässen vollendet. Marzell hatte eine Spezialbibliothek von ca. 2800 Bdn z. T. seltener botanischer Werke, sprachwissenschaftlicher Nachschlagewerke und etymologischer Wörterbücher zusammengetragen, die mit seinem schriftlichen Nachlaß 1969 von der Stiftung Volkswagenwerk angekauft und der Universität Erlangen übergeben wurde.

2.153 Die Bibliothek verwaltet den Nachlaß seit 1973. Die von Marzell geschaffene Aufstellung gliedert sich in Sprach- und Naturwissenschaft, letztere mit dem Schwerpunkt Botanik. Bei der Sprachwissenschaft handelt es sich vorwiegend um Werke zur Namenkunde mit den gängigen Lehrbüchern zu Personen- und Ortsnamen, Tiernamen sowie insbesondere zu Pflanzennamen. Außerdem liegen etymologische Wörterbücher und Grammatiken vor sowie Spezialwörterbücher, u. a. das Schweizer Idiotikon (1881-1961). Die Naturwissenschaften gliedern sich in Werke zur Zoologie und Anthropologie, Volksmedizin und Pharmakologie. Den Schwerpunkt bilden Werke zur Botanik. Neben Lexika und Nachschlagewerken finden sich Länderfloren, Werke zu Gartenbau und Landwirtschaft, Heilpflanzen, Bäumen, Gräsern, Pilzen und speziell zur Alpen- und Wasserflora. Es handelt sich z. T. um seltene, auch ausländische Werke des 19. und 20. Jhs, alle im Bayerischen Verbundkatalog verzeichnet. Im Nachlaß Marzell befinden sich des weiteren ca. 100 Zettelkästen und 34 Ordner mit Notizen und Entwürfen zum Wörterbuch, ferner Korrespondenz, Sonderdrucke und einzelne Dokumente wie die Aufnahmeurkunde Marzells in die Deutsche Akademie der Naturforscher in Halle.

Eva-Maria Degen

Bibliothek Panzer (Signatur Pa. B.)

2.154 Die Sammlung Friedrich Panzer (1895-1975), Syndikus der Universität Erlangen, kam 1966 an die Bibliothek und wurde geschlossen aufgestellt. Es handelt sich bei den ca. 1800 Bdn in der Mehrheit um bibliophile Werke mit zahlreichen Erstausgaben, die über den Alphabetischen Katalog und einen Standortkatalog erschlossen sind. Die Sammlung enthält zu ca. 80 Prozent Gesamtausgaben und Ausgaben ausgewählter Werke vor allem deutscher Literatur des 18. und 19. Jhs. Der Anteil ausländischer Literatur, durchgehend in deutscher Übersetzung, umfaßt ca. 15 Prozent des Gesamtbestandes, wobei die englische Literatur überwiegt. Es finden sich u. a. Gesamtausgaben von Dickens, Byron und Shakespeare.

2.155 Gesamtausgaben deutschsprachiger Dichter in Erstausgaben liegen vor u. a. von Büchner (1879), Freiligrath (1858-1859), Geibel (1883), Gleim (1811-1813), Hebbel (1865), Heine (Philadelphia 1855-1861 und Hamburg 1861-1866), Herder (1805-1830), Hölderlin (1846), E. T. A. Hoffmann (1844-1845), Kleist (1826, von Tieck herausgegeben), Lenau (1855), Rabener (1775-1776) und Tieck (1817-1824). Die Memorabilien Karl Leberecht Immermanns (1840-1843) sind ebenso als Erstausgabe vorhanden wie die von Tieck herausgegebenen Gesammelten Schriften von J. M. R. Lenz (1828), die 40 Bde umfassenden dramatischen Werke von August von Kotzebue (1840-1841), die Auserlesenen Werke von Johannes Daniel Falk (1819) oder die Ausgewählten Werke Friedrich de La Motte-Fouqués (Halle 1841). Außerdem sind vorhanden Friedrich von Logau, Sinngedichte, hrsg. von Lessing und Ramler (Leipzig 1759); Chamisso, Werke (Leipzig 1836-1839); Clemens Brentano, Gesammelte Schriften, hrsg. von Christian Brentano (Frankfurt 1852-1855); Wieland, Poetische Schriften (Zürich 1762); Rahel Varnhagen von Ense, Rahel: ein Buch des Andenkens an ihre Freunde, hrsg. von Karl August Varnhagen von Ense (Berlin 1834); Georg Christoph Lichtenberg, Vermischte Schriften, hrsg. von Ludwig Christian Lichtenberg und Friedrich Kries (Göttingen 1800-1806).

Andrea Simoneit

Bibliothek Steinmeyer (Signatur St. B.)

2.156 Elias von Steinmeyer (1848-1922), Germanistikprofessor an der Universität Erlangen, vermachte der Bibliothek seine Büchersammlung und einen handschriftlichen Nachlaß. Die ca. 11.300 Bde sind geschlossen aufgestellt, es existiert ein eigenes Bandrepertorium. Die Bibliothek ist in 17 Gruppen gegliedert: Auf Fachzeitschriften, Handbücher und Biographien sowie Werke zum Verlagswesen folgen Sagen und Märchen, z. B. Die Volksmärchen von Musäus (Gotha 1782-1787), und entsprechende Sekundärliteratur. Die Gruppen Philosophie, Musik, Geschichte und Altertumskunde schließen sich an. Die Sprachwissenschaft nimmt breiten Raum ein mit Grammatiken, Wörterbüchern u. ä. Die antike Literatur, besonders die römische, sowie die europäische Literatur sind mit Sekundärliteratur gut vertreten. Deutsche Literatur steht im Vordergrund, darunter Erstausgaben ( z. B. Fontanes Gedichte, Berlin 1851). Es finden sich mehrere Ausgaben von Volksbüchern vom Anfang des 19. Jhs, z. B. Ahasverus, Herzog Ernst, Eulenspiegel, Genoveva, Griseldis und Haimons Kinder. Zu allen Bereichen liegt Sekundärliteratur vor.

2.157 Insgesamt sind die Titel des 19. Jhs in der Mehrheit, doch sind immer wieder bibliophile Erwerbungen des 16. bis 18. Jhs in die einzelnen Gruppen eingefügt worden. Aus dem 16. Jh stammt Abt Willeram, In Canticum Canticorum Paraphrasis gemina, hrsg. von P. Merula (Lyon 1598), aus dem 17. Jh John Owen, Teutsch redender Owenus, übersetzt von V. Löbern (Hambrug [sic] 1661), Gudmundus Andreae, Lexicon Islandicum (Kopenhagen 1683), Cornelius Dufflaeus, Etymologicum Teutonicae Linguae (Alkmar 1605). Beispiele für das 18. Jh sind Johann Georg von Eckhart, Historia studii etymologici linguae Germanicae (Hannover 1711), Johann Friedrich Löwen, Schriften (Hamburg 1765-1766), Hartmann von Aue, Iwain ( Wien 1786-1787) und Johann Jakob Bodmer, Jacob und Rachel (Zürich 1752, Erstausgabe). Von Tausend und Eine Nacht sammelte Steinmeyer 5 Ausgaben, davon 4 aus dem 18. Jh, z. B. Tausend und Eine Stunde (Leipzig 1735).

Restfächer ehemals geschlossener Sammlungen

2.158 Kammer (Signatur Kr.). Die ca. 800 Bde sind nach einer Abstellkammer im Schloß benannt, in der man von 1825 bis 1913 Dubletten aufbewahrte. Das Fach umfaßt vermischte Schriften, im wesentlichen des 17. und 18. Jhs, nur wenige Titel aus dem 16. Jh. Bei den Formaten überwiegt Oktav. Unter der Signatur " Kr." sind vor allem Bücher der Bibliothek Masius zu finden. Weitere Provenienzen sind u. a. Altdorf mit der Bibliothek Stöberlein. Gemäß den Interessen von Masius steht die Philosophie an erster Stelle ( z. B. Johann Christian Kundmann, Kurtze Abhandlung vom Verstande, Breslau 1720). Daneben finden sich deutsche und französische Literatur und Belletristik mit unterschiedlicher Provenienz, z. B. Christian Weise, Bäurischer Macciavellus (Zittau 1679) oder die Erstausgabe von Lessings Wie die Alten den Tod gebildet (Berlin 1769). Für die französische Belletristik sei genannt Claude Prosper de Crébillon, Le Sopha (Den Haag 1745, Auszug). Auch naturwissenschaftliche Werke sind vorhanden, z. B. Athanasius Kircher, Magneticum naturae (Amsterdam 1667).

2.159 Expeditionszimmer (Signatur Ez.). Die ca. 2000 Bde wurden nach einem Raum im Schloß benannt, der die Ausleihe (i. e. das Expedieren) beherbergte. Der Bestand setzt sich ausschließlich aus Büchern der markgräflichen Privatbibliotheken Bayreuth und Ansbach zusammen. Dementsprechend prunkvoll sind die Einbände der Werke des 17. und 18. Jhs ausgestattet, häufig mit Goldschnitt und Supralibros. Es handelt sich überwiegend um französische Literatur, Belletristik und Philosophie. So finden sich mehrere Werkausgaben Voltaires, z. B. OEuvres (Kehl 1791), ferner Werkausgaben von Rabelais, Racine und Molière (u. a. Les OEuvres, Paris 1666-1669, sowie die Ausgaben Amsterdam 1691, Lüttich 1703 und Paris 1799). Ferner liegen vor Dramen ( u. a. Antoine de La Fosse, Le théétre, Amsterdam 1709), Memoiren und galante Literatur wie L'Amour amant (Paris 1664).

2.160 Englische und italienische Literatur ist häufig in französischen Übersetzungen zu finden, z. B. Ariost, Roland furieux (Paris 1720) oder Milton, Le Paradis perdu (Paris 1730 und 1781). Eine Reihe von französischen Titeln stammt offensichtlich vom französischen Hof, wie Ausstattung, Einband und Druckervermerke zeigen. Sie kamen häufig über die Sammlung der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth in die Bibliothek. Auch aus Ansbach stammen wertvolle Titel, z. B. Voltaires Henriade (London 1728) mit einem Brief des Autors.

2.161 Markgräfin (Signatur Mgr.). Von der ursprünglich 1653 Werke umfassenden Privatbibliothek der Markgräfin Sophia Caroline von Bayreuth († 1817) sind noch ca. 700 Bde unter der ursprünglichen Signatur " Mgr." zu finden, die übrigen wurden im Laufe der Zeit auf die verschiedensten Fächer aufgeteilt. Die Bibliothek bestand etwa zur Hälfte aus historischen Werken, Memoiren und Reisebeschreibungen, die andere Hälfte war der Literatur, insbesondere der Belletristik gewidmet. Es handelt sich überwiegend um Titel des 18. Jhs, wenige des beginnenden 19. Jhs. Die vorherrschende Sprache ist französisch; es finden sich nur wenige deutsche oder anderssprachige Titel, z. B. The Prince of Abessinia, a tale (London 1793). Vorhanden sind Werkausgaben von Voltaire (OEuvres, Kehl 1784), Rousseau (Les confessions, Lausanne 1782), Montesquieu (OEuvres, Amsterdam 1759), Molière, Racine, Beaumarchais u. a., aber auch Anthologien englischer Dichter und zeitgenössischer englischer Literaten, meist in französischer Übersetzung. Dem Theater und Ballett galt das besondere Interesse der Markgräfin. Im Mittelpunkt standen auch hier die französischen Titel oder Übersetzungen ins Französische, z. B. Du théétre ou nouvel essai sur l'art dramatique (Amsterdam 1773). Die Markgräfin hatte ein ausgeprägtes Interesse für die Malerei und die antike Kunst ( z. B. Winckelmann, Geschichte der Kunst des Alterthums, Wien 1776). Aus ihrem Besitz stammen auch Johann Georg Meusels Archiv für Künstler und Kunstliebhaber (Dresden 1803-1808) und Les antiquités d'Herculanum (Paris 1780).

2.162 Altdorf (Signatur Altd.). Die Titel der Universitätsbibliothek wurden auf die Wissenschaftsfächer der Universitätsbibliothek Erlangen aufgeteilt. Diese Aktion wurde bis auf einen Rest von ca. 600 Bdn durchgeführt. Die hier zusammengefaßten Titel stammen aus dem 16. bis 18. Jh und kommen aus verschiedenen Wissenschaftsgebieten.

2.163 Antiquitäten (Signatur Ant.). Es handelt sich um ein Restfach von ca. 170 Bdn, dessen ursprünglicher Umfang nicht bekannt ist. Die Provenienzen der Titel des 16. bis 18. Jhs sind vielfältig, wobei mehrere Bände aus der Bibliothek der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth auffallen, z. B. William Warburton, Essai sur les hieroglyphes des Egyptiens (Paris 1744) oder Kupfer-Buch von Allerhand Wasser-Spiele (Nürnberg 1704), ein großformatiger Band mit Abbildungen von Springbrunnen, beide Werke mit dem Supralibros der Markgräfin.

2.164 Stintzing-Bibliothek (Signatur Stzg.). Der Arzt Johann Wilhelm Stintzing vererbte 1861 der Bibliothek ca. 700 Bde vor allem medizinhistorischer Literatur. Nur ein geringer Teil wurde unter einer eigenen Signatur aufgestellt, der größte Teil ins Fach Medizin eingeordnet. Das Fach beinhaltet ca. 100 Bde des 16. bis 18. Jhs, darunter Gazette de santé, hrsg. von Johann Rahn (Zürich 1782-1785), Peter Poterius, Opera omnia medica (Lyon 1645) oder Rembertus Dodonaeus, Medicinalium observationum exempla (Lyon 1585), weitere Ausgaben finden sich in der Bibliothek Trew sowie in den Beständen Heilsbronn und Altdorf.

Weitere inkorporierte Sammlungen

Bibliothek des Klosters Heilsbronn und Bibliothek der Fürstenschule Heilsbronn

2.165 Die Sammlung der Zisterziensermönche von Heilsbronn hatte ihre Schwerpunkte bei Bibeln und Kommentaren, ferner bei Missalen, Psalterien und Brevieren ( z. B. Missale Cisterciense, Straßburg: Grüninger 1487). Dazu kamen die für den Gebrauch des Klosters notwendige theologische und philosophische Literatur und die Schriften der Kirchenväter ( z. B. Werkausgaben des Hieronymus, Venedig 1498 und Basel 1516). Auch antike Autoren fehlten nicht, z. B. Cicero, Rhetoricorum libri (Venedig 1511). Heilsbronn war im 14. Jh ein Zentrum zisterziensischer Mystik. Die Werke des Abtes Konrad von Brundelsheim oder des Priors Johann Einkurn sind allerdings nur als Hss. im Klosterbesitz überliefert. Auch der zweite Schwerpunkt, die Musik, ist nur in Form von handschriftlichen Heilsbronner Chorbüchern der Jahre 1538/39 bis 1548 vertreten. Zum Zeitpunkt der Klosterauflösung 1578 bestand die Bibliothek vor allem aus Inkunabeln und aus überwiegend lateinischen Werken des 16. Jhs. Für die Universitätsbibliothek Erlangen bildete die Übernahme der Klosterbibliothek die Basis ihres Inkunabelbesitzes. So ist der erste Eintrag im Erlanger Inkunabelverzeichnis eine zweibändige Heilsbronner Bibel im Folioformat (Nürnberg: Sensenscdt und Frisner 1475). Pfeiffer hat in seinem Katalog von 1805 (s. u. 3.3) ca. 440 Inkunabeln registriert, eine Zahl, die mit den Vermerken im Hocker-Katalog von 1731 übereinstimmt. Bibelausgaben, liturgische Texte und Werke der Systematischen Theologie herrschen vor, z. B. Albertus Magnus (Venedig 1494), Thomas von Aquin, Summa de veritate (Köln 1490), Bonaventura (Nürnberg 1491, in mehreren Exemplaren). Der Druckort Nürnberg ist oft vertreten, sowohl bei der Theologie als auch bei antiken Autoren ( z. B. Vergil, Vocabularius, Nürnberg 1494). Weitere Themenbereiche sind Medizin ( z. B. Petrus von Abano, Conciliator differentiarum philosophorum et medicorum, Venedig 1476), Jura ( z. B. Malleus maleficarum, Nürnberg 1494) sowie Geschichte ( z. B. mehrere Herodot-Ausgaben zwischen 1496 und 1498 in einem Sammelband). Auch ist Wolfram von Eschenbachs Parzival ( o. O. 1477) zu finden.

2.166 Bei Pfeiffer (s. o. 2.165) sind ca. 1500 Bde des 16. Jhs aufgeführt. Hier mischten sich bereits die Bestände der Klosterbibliothek mit denen der Fürstenschule. Bemerkenswert sind Anzahl und Zusammensetzung der Reformationsschriften. In einer Reihe von Sammelbänden finden sich Kleinschriften Luthers, aber auch Einzelwerke wie Der Große Katechismus (Wittenberg 1529), ferner eine Ausgabe der Confessio Augustana (Wittenberg 1531). Andere Reformatoren wie Zwingli, Hutten, Melanchthon, Christoph Scheurl und Andreas Osiander sind mit zahlreichen Werken vertreten. Die Fächer Philosophie und Philologie sind gut besetzt, ebenso die Rechtswissenschaften und die Geschichte. Bemerkenswert ist die große Zahl medizinischer Werke, die neben klassischen Autoren wie Hippokrates, Galen und Avicenna auch Pflanzenbücher Conrad Gesners und pharmazeutische Werke, u. a. von Johann Kuefner, umfassen. Sammelbände enthalten Abhandlungen über einzelne Krankheiten, außerdem Schriften zur Anatomie und Chirurgie.

Eva-Maria Degen

Altdorfer Hebraica und die Sammlung Wagenseil

2.167 Die Bibliothek besitzt ca. 500 Hebraica-Bände des 16. bis 18. Jhs, hauptsächlich aus der Universität Altdorf. Sie gliedern sich in einen Urbestand zuzüglich der Sammlung Wagenseil. An der Universität Altdorf bestand seit der Gründungszeit, verstärkt aber im 17. Jh und in der ersten Hälfte des 18. Jhs, ein starkes Interesse an der Orientalistik, zu der auch das Hebräische außerhalb der theologischen Hebraistik zu zählen ist, so daß bis zum Ende des 17. Jhs ein Grundbestand an einschlägiger Literatur vorhanden gewesen sein muß (s. dazu Kap. 5, Gunda Werner und Eleonore Schmidt-Herrling, Die Bibliotheken der Universität Altdorf). Dieser Grundbestand vergrößerte sich beträchtlich nach der Übernahme von 300 Bdn aus der Bibliothek des christlichen Hebraisten Johann Christoph Wagenseil 1708. Da das verschollene Verkaufsverzeichnis weder Werner noch Schmidt-Herrling zur Verfügung stand, kam es zu der Fehlinterpretation, daß alle Bücher Wagenseils Hebraica gewesen seien, ja daß alle Hebraica aus Altdorf von Wagenseil stammten, eine These, welcher die Berühmtheit Wagenseils als Hebraist Vorschub leistete. Von den 300 Wagenseil-Bänden sind aber 95 Bde philologische Literatur von Arabisch bis Japanisch.

2.168 Der Altdorfer Hebraica-Bestand wie die Sammlung Wagenseil enthalten bemerkenswert viele Raritäten: von den 50 Bdn jüdisch-deutscher (jiddischer) Literatur bei Wagenseil sind allein 15 Bde Rarissima oder Unikate. Wagenseil selbst machte seinerzeit regen Gebrauch von diesen Büchern, und so finden sich vor allem in einem seiner Hauptwerke, Sota (Altdorf 1674), mehr als 60 Zitate aus neun dieser Werke. Außerdem ergänzte er sein Alterswerk, Belehrung der Jüdisch-Teutschen Red- und Schreib-art (Königsberg 1699), durch eine jüdisch-deutsche Chrestomathie, deren Vorlagen aus seiner Bibliothek stammten. Wagenseil besaß hebräische Erstdrucke aus Offizinen in Fürth, Sulzbach (Oberpfalz) und Wilhermsdorf (Mittelfranken). Im Altdorfer Grundbestand finden sich auch 19 Traktate aus dem berühmten Basler Talmuddruck von Froben (1578-1580). Nach dem Bestand der Universitätsbibliothek Basel dürfte der Erlanger den zweitgrößten darstellen. Es stellte sich heraus, daß 6 Traktate von den 19 zu einem späteren, bisher nur vermuteten Nachdruck von Froben gehören. Nachforschungen in maßgeblichen Sammlungen ergaben bisher keinen weiteren Nachweis. 15 der 19 Traktate, unter denen sich die 6 erwähnten befinden, stammen aus dem Nachlaß Siegels und die restlichen 4 aus der Bibliothek von Justus Rösner (1590-1658), einem Lehrer Wagenseils.

2.169 Außer den Altdorfer Hebraica besitzt die Bibliothek noch andere Hebraica, meist von christlichen Autoren verfaßt. Die Provenienzen sind vielfältig: In erster Linie ist die Schloßbibliothek der Ansbacher Markgrafen zu nennen, dann Gelehrtenbibliotheken sowie die Gymnasialbibliothek Neustadt a. d. Aisch, aus der einige Drucke stammen. Zahl und Bedeutung dieser Hebraica treten deutlich hinter die der Altdorfer Hebraica zurück.

Hermann Süß

Die Bibliothek der Markgräfin Friederike Sophie Wilhelmine von Bayreuth (1709-1758)

2.170 1759 in den Besitz der Universitätsbibliothek Erlangen gelangt, dürfte diese Sammlung der Schwester Friedrichs des Großen ursprünglich etwa 4000 Bde umfaßt haben. Während ein Teil heute unter der Signatur " Ez." noch geschlossen aufgestellt ist, sind andere Teile im 19. Jh auf die verschiedenen Wissenschaftsfächer aufgeteilt worden. Auffallend sind die sorgfältig gestalteten Ledereinbände mit dem Supralibros " FSW" unter der Königskrone. Es existieren mehrere Kataloge, von denen einige noch aus Bayreuth stammen, dem Entstehungsort der Sammlung. Besonders hervorzuheben ist der Systematische Katalog des markgräflichen Bibliothekars Saint-Maurice, zeigt er doch nach den Systemen Diderots und Bacons einen " globus intellectualis" vornehmlich französischsprachiger Literatur des 18. Jhs. Dieser universale Anspruch konnte bei 4000 Bdn nur teilweise erfüllt werden, zumal sich durch die besonderen Vorlieben der Markgräfin Schwerpunkte bildeten, die das angestrebte Gleichgewicht nicht erreichen ließen. Als Mitbegründerin der Universität Erlangen wählte sie zwar den " globus intellectualis" als Leitfaden für die aufzubauende Universitätsbibliothek, ging aber bei der Zusammenstellung ihrer eigenen Bibliothek individuelle Wege.

2.171 Die intensiven philosophischen Studien der Markgräfin belegen zahlreiche Werke von Newton, Leibniz und Voltaire. Sie bilden zusammen mit der Bibliothek Masius den philosophischen Grundbestand, an den sich eine lange Tradition von Erwerbungen philosophischer Primär- und Sekundärliteratur anschloß, die im 20. Jh zur Einrichtung des Sondersammelgebietes Philosophie führte. Weitere favorisierte Wissenschaftsgebiete waren Geschichte bevorzugt die französische -, aber auch Geographie mit besonderem Akzent auf China und Ostindien. Wilhelmine, die eigene Memoiren verfaßte, machte diese literarische Form zu einem Sammelschwerpunkt in ihrer Bibliothek. Umfassend sind ferner Biographien des 17. und 18. Jhs aus dem französischen Bereich vertreten.

2.172 Eigene Akzente setzte die Markgräfin in der Belletristik. Antike Autoren wie Homer und Vergil sind in französischen Übersetzungen vorhanden. Konzentriert erwarb sie die Literatur Frankreichs im Zeitalter Ludwigs XIV., u. a. zahlreiche bibliophile Ausgaben von Rabelais, Racine und Fénelon. Allein von den Abenteuern des Telemach liegen drei Ausgaben zwischen 1717 und 1734 in der Wilhelminen-Bibliothek vor. Der Katalog von Saint-Maurice ( s. u. 3.4) zählt die Gruppen " Poëmes epiques", " Poesie narrative", " Poëtes anciens et Poëtes modernes" auf. Bei den " Poëtes modernes" sowie in dem sich anschließenden alphabetischen Verzeichnis finden sich z. B. Werke von Claude Prosper de Crébillon (Le Sopha, Den Haag 1745) oder Molière (OEuvres, Paris 1666-1669), Jean Palaprat, Pierre de Saint Cloud, Charles de Saint Evremond, Luca Assarino und anderen.

2.173 Eine weitere Gruppe mit 82 Einträgen zum Drama umfaßt Werke wie La surprise de l'amour (Paris 1723), aber auch Anthologien wie Le nouveau theatre francais (Utrecht 1735 und Utrecht 1735-1743). Die der Dichtung gewidmeten Gruppen enthalten auch englische und italienische Werke, häufig auch in französischen Übersetzungen. Als Beispiele seien genannt Ariost, Orlando furioso (Venedig 1546, auch in französischen Ausgaben, u. a. Paris 1644), Tasso, La Gerusalemme liberata (Padua 1628 und Venedig 1745), Milton, Paradise lost (London 1711) und Boccaccio, Il Decamerone (Venedig 1648). Sammelwerke wie Saggio di Poesie scelte filosofiche ... (Florenz 1753), Collection of the best English Plays (London 1711) oder The dramatic works of Sir Richard Steele (London 1723) ergänzen die Sammlung. Deutsche Literatur fehlt.

2.174 Inspiriert durch ihre rege Bautätigkeit in Bayreuth, aber auch durch ihre Italienreise schaffte die Markgräfin Werke über Architektur, speziell Gartenarchitektur, an. In diesem Fach sind auch zwei deutsche Werke vertreten, Paul Deckers Fürstlicher Baumeister (Augsburg 1711) und Leonhard Sturms Architectonische Reise durch einen großen Theil Teutschlands (Augsburg 1719). Der Bestand wird von verschiedenen Opern- und Singspiellibretti abgerundet, darunter die Amalthea aus der Feder der Markgräfin. Das von Agnes Stählin angefertigte Verzeichnis zur Barock-Oper Bayreuths ( s. u. 3.2) enthält unter den 450 angeführten Bdn Titel des 18. Jhs aus dem Besitz Wilhelmines von Bayreuth, wenige auch aus dem übrigen markgräflichen Besitz. In der Erinnerung beschrieb Voltaire 1750 die Bibliothek der Markgräfin Friederike Sophie Wilhelmine von Bayreuth als " ... jolie bibliothèque dont la princesse fait un très bon usage ...".

3. KATALOGE

Die Systematische Gliederung der Bestände wechselte im Verlauf der Erlanger Bibliotheksgeschichte mehrmals und stand immer in engem Bezug zu der jeweiligen Raumsituation der Bibliothek. Im 18. Jh waren die Bestände in der ehemaligen Ritterakademie in viel zu kleinen Räumen untergebracht. Man wählte eine pragmatische Aufstellungsordnung, in der ein Teil nach Formaten, der Hauptteil nach Provenienzen angeordnet war ( z. B. Bibliotheken der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth und des Markgrafen Friedrich von Bayreuth, Bibliothek Superville, die Trew-Dubletten; alle genannten Sammlungen waren zu diesem Zeitpunkt noch geschlossen aufgestellt). Innerhalb der Formate wurde systematisch geordnet, oder die Repositorien waren von vornherein nach Wissenschaftsgebieten geordnet (vor allem bei Neuerwerbungen). Die Repositorien waren mit Großbuchstaben (A, B, C etc.) bezeichnet, die Regale mit römischen Ziffern versehen (noch heute bei vielen Titeln auf den Innendeckeln zu finden). 1770 hatte die Erstellung von Formatkatalogen begonnen, die zugleich Lokalkataloge, d. i. Standortkataloge, waren. Wissenschafts- oder Systematische Kataloge waren geplant, wurden aber nicht ausgeführt.

Gottlieb Ernst August Mehmel (1761-1840) schuf die erste durchgehende systematische Aufstellungsordnung nach enzyklopädischen Gesichtspunkten für die Erlanger Bibliothek, auf der Dresdner Ordnung Friedrich Adolf Eberts fußend. Sie wurde mit dem Umzug in das Schloß 1825 wirksam und prägte die Aufstellung während des 19. Jhs. Die 15 Fächer gliederten sich jeweils in Haupt- und Unterabteilungen: Historia, Geographie, Theologie, Philologie, Philosophie, Mathematik, Orientalische Literatur, Rabbinische Literatur, Medizin, Jura, Cameralistik, Archäologie, Naturgeschichte, Botanik, Physik. Dazu kamen vier Formalfächer für Dissertationen, Inkunabeln, Handschriften, Handzeichnungen, ferner zwei neue Signaturen, die nach Räumen benannt waren: Ez. (Expeditionszimmer) für deutsche und französische Literatur samt Sekundärliteratur und Kr. (Kammer) für Landkarten, Gelegenheitsschriften, ungebundene und gebundene Dubletten. Die bisher nach Provenienzen separat aufgestellten Bestände wurden in die neuen Wissenschaftsfächer eingegliedert. Eine Ausnahme bildete der medizinische Teil der Bibliothek Trew, der seine von Trew entworfene Ordnung beibehielt. Bisherige Provenienzbestände, wie die Bibliothek Caroline von Bayreuth oder die Altdorfer Bibliothek, blieben Restfächer unter den alten Signaturen. Die bisherigen Formatkataloge verloren nach Änderung der Aufstellungsordnung ihre Funktion als Standortkataloge. Da man laufend die Neukäufe mit ihren neuen Standorten eintrug, wandelten sich die Formatkataloge allmählich in Akzessionskataloge.

Trotz gut durchdachter Vorarbeiten gelang es Mehmel während seiner Amtszeit nicht mehr, Systematische Kataloge zu schreiben. Erst ab 1852 begannen mehrere Erlanger Bibliothekare mit dieser Arbeit. Es entstanden in einem Zeitraum von etwa 10 Jahren für die wichtigsten Fächer Systematische Kataloge von höchst unterschiedlicher Qualität. So erstellte Emil Rößler für das Fach Historia streng nach Göttinger Vorbild einen Systematischen Katalog. Georg Autenrieth schrieb für die Geographie einen stark gegliederten Katalog, der neben dem des Faches Theologie die differenzierteste Version darstellt. Die übrigen Kataloge sind mehr Fach- als Systematische Kataloge, auch mehrere Fächer übergreifend wie der Katalog Orientalia. In der Zeit von 1858 bis 1870 wurden bei 11 Fächern der Mehmelschen Ordnung die Hauptabteilungen umgestellt mit entsprechenden Signaturenänderungen. Diese Aktion verlief z. T. parallel zur Erstellung diverser Systematischer Kataloge.

Nach dem Umzug in das neuerbaute Bibliotheksgebäude 1913 veränderte man die Ordnung Mehmels. Zwar behielt man zunächst die Wissenschaftsfächer mit den Hauptabteilungen bei, ließ aber nun die Unterabteilungen weg und reihte die Neuerwerbungen mit Numerus currens an. Die Formattrennung blieb. An die Stelle der bisherigen systematischen Ordnung trat die große offene Gruppe. Nur die Fächer Historia und Theologie blieben in der Mehmelschen Ordnung. Ab 1925 richtete man Repertorien für die Großgruppen ein. Es gab zuerst 35 offene Großgruppen, dazu 11 geschlossene Provenienzgruppen. Nach mehreren Umstellungen und Neueinrichtungen sind heute 39 Gruppen und 22 Formal- oder Provenienzfächer vorhanden.

Ein Zettelkatalog im DIN A6-Format bildete ab 1913 den zentralen Alphabetischen Katalog der Universitätsbibliothek. 1982 trat die Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg mit allen Zweig- und Institutsbibliotheken dem Bayerischen Katalogverbund bei, zuerst Off-line, ab 1986 über ein lokales Dialogsystem On-line, ab 1994 als Mitglied des neuen Bayerischen Verbundkataloges BVB-KAT. Die Sacherschließung wurde ab 1925 auf der Basis der Erlanger Schlagwortregeln in Form eines Zettelkataloges im IFK-Format betrieben. Mit Beginn der EDV-Titelaufnahmen 1982 endete dieser Zettelkatalog, und man begann mit dem Aufbau einer RSWK-Erschließung, allerdings bis 1994 im wesentlichen auf die Haupt- und Zweigbibliotheken beschränkt.

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetische Kataloge:

Haupt- und Dienstkatalog der UB (AK I)

[Bestandsnachweis 1501-1982; in Zettelform, Format 107x167 mm; Anlage nach PI; hschr., neuerer Teil mschr.]

Gesamtkatalog der Universität (AK II)

[Bestandsnachweis der UB 1900-1982 sowie des Gesamtbestandes aller ihrer Zweig- und Institutsbibliotheken bis 1982; in Zettelform, IFK-Format; Anlage nach modifizierten RAK; 1987 auf Mikrofiche verfilmt]

EDV-Katalog

[Bestandsnachweis der UB einschließlich ihrer Zweig- und Institutsbibliotheken; Anlage nach RAK-WB; Teilnahme am Bibliotheksverbund Bayern]

Sachkataloge:

Schlagwortkatalog I

[Bestände der UB 1900-1982; in Zettelform, IFK-Format; enthält keine Serien und Zeitschriften; Anlage nach " Erlanger Regelwerk"]

Schlagwortkatalog II/EDV-Katalog

[Bestände der UB und ihrer Zweig- und Institutsbibliotheken (vorläufig 8) seit 1982 ff.; Anlage nach RSWK, Teilnahme am Bibliotheksverbund Bayern]

Standortkatalog der UB

[Bestände der UB bis 1955/56; in Zettelform; Kopie des Alphabetischen Dienstkatalogs AK I]

Zentrale Nachweise:

Die Bestände des Haupt- und Dienstkatalogs der Hauptbibliothek sind im Bayerischen Zentralkatalog nachgewiesen, die Bestände ab 1982 im Bayerischen Verbundkatalog. Der Zeitschriftenbestand der Universitätsbibliothek mit allen Zweig- und Institutsbibliotheken ist in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) verzeichnet.

3.2 Moderne Sonderkataloge

Dissertationen-Kataloge:

Dissertationen bis 1800 (Diss. A. S.)

[Alphabetischer Zettelkatalog, Format 107x167 mm; erschließt den überwiegenden Teil des Altbestandes; Aufnahmen unter Präses und Respondent]

Dissertationen vor 1800

Mundt, Hermann; Wickert, Konrad: Bio-bibliographisches Verzeichnis von Universitäts- und Hochschuldrucken (Dissertationen) vom Ausgang des 16. bis Ende des 19. Jahrhunderts. Begründet von Hermann Mundt. Bd 3: Ritter, Johann Karl Z. Hrsg. von Konrad Wickert. München 1977 [mit Signaturen]

Dissertationen von 1800 bis 1939

[Alphabetischer Zettelkatalog, Format 107x167 mm; Anlage nach PI; erschließt neben deutschen und ausländischen Dissertationen auch Universitätsschriften und Schulprogrammabhandlungen]

Dissertationen von 1940 bis 1982

[Alphabetischer Zettelkatalog im IFK-Format; erschließt deutsche und ausländische Dissertationen]

Universitätsschriften [Bandkataloge]:

Erlanger Universitätsschriften bis 1885

[gegliedert nach Prorektoratsschriften, Fakultäten etc., dann nach Jahren. 1 Bd]

Französische Universitätsschriften bis 1884

[gegliedert nach Universitäten. 1 Bd]

Universitätsschriften aller übrigen deutschen und ausländischen Universitäten, 1800-1862, 1863-1875

[alphabetisch nach Hochschulorten]

Deutsche Dissertationen von 1876-1885. 1 Bd

Ausländische Dissertationen 1876 bis 1938. 3 Bde

Die Einblattdrucke der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg. Bearb. von Christina Hofmann-Randall. Erlangen, 2003 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg 42)

Inkunabel-Verzeichnis

[hschr. Bandkatalog des Faches Inc., 15. Jh bis ca. 1540; begonnen 1852; enthält Kurztitel, meist ohne Angaben über die Drucker; 1962 übertragen in einen Zettelkatalog/Standortkatalog; Anlage nach Kurztiteln, häufig mit Hain-, Goff- und ggf. GW-Nummern. Die Beibände sind nicht vollständig aufgenommen; trotzdem das bisher vollständigste Nachweisinstrument: fehlende Exemplare sind vermerkt, Signaturen korrigiert, der durch Diebstahl verlorene Buchstabe K wurde weitgehend ergänzt.]

Irmischer Katalog der Inkunabeln

[in Zettelform; enthält ca. 2000 alphabetisch geordnete Zettel im Format des AK I mit vollen Titelaufnahmen. Es besteht eine Lücke zwischen " Butrië und " Gresemundi", daher kaum benutzt.]

Gelegenheitsgedichte, Leichenpredigten und Nachrufe im Besitz der Universitätsbibliothek Erlangen. Bearb. von Agnes Stählin. Erlangen 1978-85 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg 10 und 17)

Teil 1: Alphabet der betroffenen Personen. 1518-1945

Teil 2: Alphabet der Verfasser. 1501-1945

Nachtrag und Ergänzungen zu Teil 1

Katalog der Franconica (Frankenkatalog)

[hschr. Bandkatalog, 1910-1982 geführt; enthält Schriften über Franken mit Ober-, Mittel-, Unterfranken; Anlage alphabetisch; enthält ferner Schriften über einzelne Landschaften; Anlage alphabetisch nach Orten]

Verkaufsverzeichnis der Sammlung Wagenseil

[Verzeichnis der 1708 von der Universität Altdorf erworbenen Titel. Formal neu bearbeitet von Hartmut Bobzin und Hermann Süß. Die ca. 600 Titel sind mit Annotationen, bibliographischen Anmerkungen und Registern versehen. CD-ROM. Erlangen 1996]

Katalog der Schulprogramme

(1) Katalog der bayerischen Schulprogramme

[hschr. Bandkataloge; Anlage nach dem Alphabet der Orte, dann der Schulen, dann chronologisch]

(2) Katalog der außerbayerischen Schulprogramme

[hschr. Bandkatalog; Anlage wie bayerische Programme]

Katalog der Gymnasialbibliothek Neustadt a. d. Aisch

[Alphabetischer Standortkatalog, in Zettelform, mschr., gefertigt bei Übergabe des Bestandes an die UB Erlangen 1966; Titelaufnahmen im Bibliotheksverbund Bayern]

Katalog der Bibliothek Marzell

[Alphabetischer Katalog des deutschen Seminars, dem Vorbesitzer der Bibliothek Marzell 1969; in Zettelform, mschr.; Titelaufnahmen im Bibliotheksverbund Bayern]

Heiland, Karl: Die Lutherdrucke der Erlanger Universitätsbibliothek aus den Jahren 1518-23. Leipzig 1898 (Beih. zum Zentralblatt für Bibliothekswesen 21)

Nürnberger Wiegendrucke in der Erlanger UB

[in Zettelform, hschr.; 1910 von Karl Heiland angelegt; nach Offizinen geordnet, die Titel chronologisch; ausführliche Beschreibung mit Hain- und Voulliéme-Nummern und ggf. Provenienzangaben]

Verzeichnis der Opern und Singspiele überwiegend aus Markgrafenbesitz/Bayreuth

[in Bandform; Xerokopien von Katalogzetteln; von Agnes Stählin angelegt; enthält Titelaufnahmen von Opern, Singspielen, ähnlichen Titeln ohne Hinweis auf Komposition sowie sonstigen weniger bekannten Dramen aus den Fächern Ez., R. L., Sch. L., Kr., Kst.; verzeichnet ca. 450 Bde]

Steinmeyer-Repertorium

[hschr. Bandrepertorium der Signatur St.B., 1 Bd; Ordnung nach der systematischen Aufstellung Steinmeyers; volle Titeleinträge; gegliedert in 17 Untergruppen, mit Großbuchstaben gekennzeichnet]

3.3 Historische Kataloge der Universitätsbibliothek Erlangen

Alphabetischer Bandkatalog (ABK)

[Haupt- und Dienstkatalog der UB von 1790 bis 1925, Vorläufer von AK I; 49 Bde, hschr.; Anlage nach dem Alphabet der Verfasser oder Sachtitel]

Systematischer Bandkatalog

[57 Bde, hschr.; umfaßt 18 Wissenschaftsfächer; Eintragungen von 1858 bis 1925]:

Systematik Bibliographie/Bibliothekswesen, 2 Bde

[4 Untergruppen, chronologisch]

Systematik Cameralia, 2 Bde

[6 Untergruppen, chronologisch]

Systematik Jura, 7 Bde

[12 Untergruppen, chronologisch]

Systematik Literaturwissenschaft, 3 Bde

[9 Untergruppen, chronologisch, Akademien und Universitäten alphabetisch]

Systematik Neue Medizin, 7 Bde

[14 Untergruppen, chronologisch]

Systematik Philologie, 10 Bde

[9 Untergruppen, chronologisch]

Systematik Philosophie, 3 Bde

[11 Untergruppen mit Registerband, chronologisch]

Systematik Theologie, 6 Bde

[20 Untergruppen, chronologisch, zugleich Standortkatalog]

Systematik Historia, 7 Bde und 1 Registerband

[verfaßt von Emil Franz Rößler 1858-1862, nach Göttinger Vorbild; 7 Untergruppen, chronologisch; zugleich Standortkatalog; alphabetischer Index bis 1898]

Systematik Geographie, 2 Bde

[verfaßt von Georg Autenrieth, 1862/63; chronologisch; stark gegliedert; Großbuchstaben A, B, C für Folio, Quart und Oktav haben die Ziffern I-XII]

Systematische Kataloge/Fachkataloge 1853-1858

[ z. T. mehrere Fächer umfassend]

Mineralogie, 1 Bd [alphabetisch]

Mathematik, 1 Bd

[10 Untergruppen, chronologisch]

Pädagogik, 1 Bd

[21 Untergruppen, chronologisch; Universitäten alphabetisch]

Orientalistik, 1 Bd

[5 Untergruppen, alphabetisch]

Chemie, 1 Bd

[10 Untergruppen, chronologisch]

Formatkataloge

[51 hschr. Bandkataloge, getrennt nach 2°, 4°, 8° und 12°, 1770 begonnen; innerhalb der Bde durchgängige Numerierung für die eingetragenen Titel mit Standortangabe in den Repositorien. Nach Änderung der Aufstellungsordnung 1825 verloren die Formatkataloge ihre Funktion als Standortkataloge und wurden zu Akzessionskatalogen, in die alle Neuzugänge mit den neuen Standorten eingetragen wurden. Einträge bis 1924; häufig notwendige Ergänzung zu AK I, vor allem bei Fortsetzungen]

Verzeichnis der Dubletten in der Königlichen Universitätsbibliothek zu Erlangen. Erlangen 1832

Historische Inkunabelkataloge:

Catalogus Incunabulorum Bibliothecae Academ. Erlangensis. Conscript. August Friedrich Pfeiffer 1805

[Verzeichnis der Inkunabeln und Frühdrucke; hschr. Bandkatalog; Anlage nach dem Alphabet der Verfasser, Format, Jahr, Ort]

Pfeiffer, August Friedrich: Handschriften und Seltenheiten

[hschr. Bandkatalog; umfaßt Hss. und Varia; Anlage nach Formaten getrennt]

Pfeiffer, August Friedrich: Catalogus incunabulorum e Biblioth. Onoldina. 1805 [hschr. Bandkatalog]

Kataloge von Dissertationen:

Sammlung Fabricius/Hilchen

[hschr. Bandkatalog; juristische Dissertationen der Sammlung Fabricius und der Sammlung J. W. Hilchen; Teil 1 Sammlung Hilchen, Formatkatalog; Teil 2 Sammlung Fabricius, Realkatalog]

Catalogus dissertationum ... a Mayeris. Baruthi 1754

[hschr. Bandkatalog; verzeichnet ca. 8000 juristische Dissertationen der Sammlung Johann Gottfried von Mayer, Bayreuth; Anlage nach Praesides]

Bibliothek Trew: Dissertationes medicae et catalogus realis. Dissertationes philosophicae et catalogus realis

[5 hschr. Bandkataloge; verzeichnen ca. 12.000 Dissertationen der Bibliothek Trew; alphabetisch und nach Schlagworten; Anlage nach Praesides, Verweisungen von Respondenten]

3.4 Kataloge der Markgräflichen Bibliotheken

Catalogus d. hochfürstl. Bibliothec ... Markgraf Christian ... angefangen ... und Markgraf Christian Ernst fortgeführt ... in Ordnung nach d. Facultäten verfaßt. 1679-1701

[hschr. Bandkatalog; verzeichnet die Bibliotheken der Markgrafen Christian und Christian Ernst von Bayreuth, ca. 1800 Titel; Anlage: Bibliothek Markgraf Christian: nach Sachgruppen ohne alphabetisches Register, getrennt nach Formaten; Bibliothek Christian Ernst: Akzessionskatalog nach Formaten ohne alphabetisches Register. Im Teil Christian Ernst: Verzeichnis Fürstlicher Leich-Predigten, Orationes, Carmina, Globen (Eimart, Andreae)]

Catalogus d. unter des ...

Carl August Markgraf zu Brandenburg ...

Verlaßenschafft gefundenen Büchern

[hschr. Bandkatalog von 1731; 1061 gebundene und 79 ungebundene Titel, darunter zahlreiche Sammelwerke; Sachgruppen ohne alphabetisches Register, getrennt nach Formaten]

Alte Markgräfliche Bibliothek 1748/70 s. u. 3.5 Heilsbronner Bibliothek

Katalog der Schenkung des Markgrafen Friedrich Christian von Bayreuth

[Standortkatalog ohne alphabetisches Register von 1762/64, umfaßt ca. 800 Titel; hschr. Bandkatalog]

Bibliotheca Onoldina Catalogus librorum, in Folio, Quarto, Octavo, Duodez. 1806

[Verzeichnis der Markgräflichen Bibliothek Ansbach, 3 hschr. Bandkataloge; umfaßt ca. 8000 Titel; jedes Format mit alphabetischem Verfasserverzeichnis, Titel durchnumeriert; Offsetkopie vorhanden]

Catalog d. Bibliothek d. Markgräfin Sophie Caroline Marie v. Bayreuth

[1818 gefertigtes Verzeichnis der Markgräfin-Bibliothek; hschr. Bandkatalog; umfaßt 616 Titel nach Standorten; alphabetisches Register; Offsetkopie vorhanden]

Kataloge der Bibliothek der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth:

Catalogue de la Bibliothèque de Son Altesse Royale. Suivant l'ordre Encyclopedique

[hschr. gefertigt von Saint-Maurice 1759; verzeichnet 4135 Bde; mit " Table des matières"; Einträge mit Formatangabe, Nummer, Kurztitel, Impressum; ohne Standortangaben. 1 Bd]

Systematischer Katalog. Folio: Livres d'Histoire ecclesiastique et profane. Vies et Memoires. Quart: Livres d'Histoire I. en général, II. Ecclesiastique, III. de Genealogie, d'Antiquité

[offensichtlich Vorläufer des Kataloges von Saint-Maurice; Verzeichnis in Oktav nach dem gleichen Schema wie die anderen Formate, wesentlich differenzierter; enthält auch Alphabetisches Verzeichnis. 1 Bd, hschr.]

Catalogue des Livres de Son Altesse Royale Madame la Margrave de Brandebourg Culmbach

[hschr. Bandkatalog; sogenannter Bayreuther Standortkatalog mit Repositorienaufzählung; alphabetisch nach Titeln geordnet. Angebunden: Das Inventarverzeichnis von Wiedeburg:]

Inventaire de la Bibliotheque de Son Altesse Royale comme je l'ai trouvé en arrivant à Bayreuth [laufende Nummern mit Kurztitel]

Standortkatalog der Erlanger Aufstellung

[ca. nach 1759, 92 Blätter, von unbekannter Hand; verzeichnet 4226 Bde; mit Großbuchstaben in 6 Untergruppen geteilt]

3.5 Kataloge von inkorporierten Bibliotheken (chronologisch)

Hocker, Johann Ludwig: Bibliotheca Heilsbronnensis, sive Catalogus librorum omnium. Nürnberg 1731 [Bandkatalog, gedruckt]

Catalogus über d. H. Rat's Hilchen ... Bücher. 1732

[Bibliothek Johann Wigand Hilchen; hschr. Bandkatalog; ca. 700 Titel, überwiegend Jura; Standortkatalog ohne alphabetisches Register]

Heilsbronner Bibliothek und Alte Markgräfliche Bibliothek

[hschr. Bandkatalog von 1748/70. Bibliothek des Klosters Heilsbronn: Akzessionskatalog, nach 7 Fächern geordnet (libri iurid., histor., philosoph., philolog., med., biblia lat., theol.); Formattrennung, ohne alphabetisches Register. Angebunden: Verzeichnis der alten Markgräflichen Bibliothek; umfaßt ca. 80 Inkunabeln und sonstige Bücher; Akzessionskatalog, ohne alphabetisches Register]

Oertel, Christoph August: Catalogus librorum quos in bibliotheca publica Scholae Friderico-Alexandrinae Neustadiensis. 1773

[Standortverzeichnis, hschr.]

Oertel, Christoph August: Catalogi Bibliothecae scholae nostrae particula 1-7. 1787-90

[gedruckter Katalog der Gymnasialbibliothek Neustadt a. d. Aisch]

Catalogus der sämtlichen Bücher, welche der Professor Masius durch Testament an die Universitätsbibliothek zu Erlangen vermacht hat. 1787

[Bibliothek Christian Masius; hschr. Bandkatalog; umfaßt ca. 5000 philosophische und geisteswissenschaftliche Titel, erstellt von August Friedrich Pfeiffer; Anlage nach Formaten und sachlich geordnet, ohne alphabetisches Register]

Catalogus Bibliothecae quondam Monasterii St. Jodoci

[Bibliothek des Klosters St. Jobst bei Bayreuth; hschr. Bandkatalog von 1794; umfaßt 55 Hss., ca. 300 gedruckte Titel; Akzessionskatalog ohne alphabetisches Register. Angebunden: 2 Verzeichnisse nach Erscheinungsjahren, 1469-1529, sowie 2 Verzeichnisse der 81 Titel ohne Erscheinungsjahre]

Catalogus Bibliothecae Nobilis de Schreber. 1811

[Bibliothek Johann Christian von Schreber; hschr. Bandkatalog, erstellt von August Friedrich Pfeiffer; ca. 3800 naturwissenschaftliche Titel; Formatkatalog mit alphabetischem Register]

Nurenhammer, Johann Christoph: Verzeichnis sämtlicher Bücher der Schulbibliothek zu Neustadt a. d. Aisch. 1839

[Alphabetisches Verzeichnis, hschr.]

Bücherverzeichnis d. Martius-Bibliothek. 1856

[Bibliothek Theodor Wilhelm Martius, Apotheker in Erlangen; hschr. Bandkatalog; überwiegend medizinische Literatur; alphabetischer Verfasserkatalog]

Bibliothek d. Dr. med. Johann Wilhelm Stintzing. 1861

[hschr. Bandkatalog; ca. 700 überwiegend medizingeschichtliche Titel; alphabetischer Verfasserkatalog; Offsetkopie vorhanden]

Alphabet. Katalog d. Dittrich'schen Bibliothek. 1864

[Bibliothek Franz von Dittrich; hschr. Bandkatalog; ca. 600 medizinische Titel; Anlage alphabetisch; Offsetkopie vorhanden]

Catalog d. Bibliothek d. homiletischen u. katechetischen Seminariums zu Erlangen

[hschr. Bandkatalog von 1871; umfaßt ca. 450 Titel theologische Literatur; alphabetisches Verfasserverzeichnis]

Hauptkatalog der Seminar-Bibliothek Altdorf, hrsg. von A. König. 2 Bde, 1889 [hschr., Systematischer Katalog]

Gengler'sche Bibliothek. 1901-02

[Katalog der Bibliothek Gottfried Heinrich Gengler (1817-1901), Professor für Deutsches Recht an der Universität Erlangen; hschr. Inventarverzeichnis der 1780 Titel innerhalb des Akzessionskataloges; umfaßt Ortsgeschichte mit Erscheinungsjahren im 19. Jh; Ordnung nach dem Alphabet der Ortsnamen]

Kolde Bibliothek. 1913-14

[Katalog der Bibliothek Theodor Kolde (1850-1913), Professor der Evangelischen Theologie an der Universität Erlangen; hschr. Verzeichnis der ca. 2500 Titel innerhalb des Akzessionskataloges der UB; umfaßt überwiegend Evangelische Theologie des 19. Jhs; systematisch geordnet]

3.6 Historische Kataloge der Universitätsbibliothek Altdorf

Catalogus librorum Academ. Altdorf

[1601-96 gefertigtes Verzeichnis der " Bibliotheca vetus"; hschr. Bandkatalog; Anlage nach Provenienzen, z. B. Gelehrtenbibliothek von Georg Siegel und Sebald Schnell (Theologie), Ludwig Jungermann (Medizin), Tobias Oelhafen von Schöllenbach (Geschichte), Johann Christoph Oelhafen von Schöllenbach (Recht); Anlage innerhalb der Provenienzen als Standortkatalog oder alphabetisch nach Verfassern, auch nach Wissenschaften; Offsetkopie vorhanden; nicht im Alphabetischen Bandkatalog ( s. o. 3.3) enthalten]

Catalogus Librorum Rabbinicorum et Philologorum Bibliothecae Wagenseilii

[Bücherverzeichnis, ca. 1708 erstellt; umfaßt 297 Bde; Verkaufsunterlage, hschr.]

Catalogus librorum medicor. ex legato Boeano. 1731

[Bibliothek Johannes Böhm; hschr. Bandkatalog; umfaßt ca. 370 medizinische Titel; Standortkatalog ohne alphabetisches Register]

Legatum Roth-Scholtzianum

[Bibliothek Friedrich Roth-Scholtz (1687-1736); hschr. Bandkatalog; umfaßt ca. 300 geisteswissenschaftliche Titel; Standortkatalog ohne alphabetisches Register]

Herzer, Christoph: Catalogus librorum Bibliothek. Academ. Altdorfinae ...

Bd I Jura; Bd II Theologia; Bd III Medicina; Bd IV Philosophia

[1748-49 gefertigter Realkatalog, hschr.; Anlage nach Fächern mit systematischer Untergliederung. Im Bd IV Philosophia sind als eigene Untergruppe " Libri Rabbinici" aufgeführt: alle bis 1749 in Altdorf vorhandenen 225 Bde Hebraica, von denen laut Katalog 150 Bde zur Sammlung Wagenseil gehörten. Im Realkatalog Formattrennung; alphabetisches Register; Offsetkopien vorhanden; nicht im Alphabetischen Bandkatalog ( s. o. 3.3) enthalten]

Stöberlein, Johann Leonhard: Catalogus bibl. philosophicae

[Altdorf; 17. Jh; 2 Formatkataloge ohne alphabetisches Register. Das erste Verzeichnis enthält die gleichen Titel wie das zweite, jedoch ist bei dem zweiten die Aufstellung nach dem Tod Stöberleins berücksichtigt samt Neukäufen.]

Stöberlein, Johann Leonhard: Catalogus Librorum Medicorum

[Altdorf 17. Jh; Formatkatalog ohne alphabetisches Register]

Catalogus bibl. philosophicae. Bibl. Stoeberliana

[Bibliothek Johann Leonhard Stöberlein; hschr. Bandkatalog; Standortkatalog ohne alphabetisches Register, nach Formaten geordnet; Offsetkopie vorhanden]

Trew, Christoph Jakob: Catalogus bibliothecae medicae, philosophicae et miscellaneae ..., quam Academiae Norico-Altdorfinae ... consecravit Christoph[orus] Jac[obus] Trew. Norimbergae [1769]

[gedruckter Bandkatalog; Sectio 1. Acta, diaria, miscellanea et nova litteraria academiarum, societatum tum publicarum tum privatarum, itemque singulorum virorum industriorum (1769)]

ders.: Auctorum catalogus

[Bibliothek Christoph Jakob Trew; 6 hschr. Bandkataloge; Anlage alphabetisch, nicht im Alphabetischen Bandkatalog ( s. o. 3.3) enthalten]

ders.: Libri anonymi

[Bibliothek Christoph Jakob Trew; hschr. Bandkatalog; Anlage alphabetisch; nicht im Alphabetischen Bandkatalog ( s. o. 3.3) enthalten]

ders.: Standortkatalog

[Bibliothek Christoph Jakob Trew; 5 hschr. Bandkataloge; Inventarverzeichnis nach Trew-Signaturen, Formate getrennt; Offset-Kopie vorhanden]

ders.: Catalogus orationum, programmatum

[Standortverzeichnis der Schediasmata; hschr. Bandkatalog; umfaßt 4115 Nummern. Die Schediasmata sind nicht in den Alphabetischen oder Sachkatalogen enthalten.]

ders.: Librorum botanicorum Catalogi duo, quorum prior recentiores quosdam, posterior plerosque antiquos ad annum 1550 usque excusos ad ductum propriae collectionis breviter recenset, conscripti a Christophoro Jacobo Trew. Norimbergae 1752 [gedruckter Bandkatalog]

Catalogus bibliothecae medicae philosophicae et miscellaneae [...] quam [...] Academiae Norico-Altorfinae post sua fata ultima tradendam anno MDCCLXVIII die VII calendas Iulias ... consecravit D. Christoph[orus] Iac[obus] Trew. Norimbergae [1769; gedruckter Bandkatalog]

Bücher-Vorrath d. deutschen Gesellschaft zu Altdorf

[Bibliothek der Gesellschaft von 1760; hschr. Bandkatalog; angelegt von Georg Andreas Will; Deutsche Literatur, Nürnberger und Altdorfer Geschichte; Anlage systematisch ohne alphabetisches Register]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Im Bibliotheksarchiv, verwaltet von der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek (Umfang: ca. 70 Aktennummern):

Allgemeine Verwaltung, Bibliotheksorganisation und -planung, Bibliotheksordnungen, Geschäftskorrespondenz (1742-1948), Etat- und Haushaltssachen, Rechnungswesen, Versicherungssachen (1757-1923), Bibliotheksgebäude (1800-1925), Einrichtung (1822-1918), Geschäftsjournale (1882-1896), Personalsachen (1805-1923), Bibliotheksberichte (1840-1846; 1860-1910), Materialsammlungen zur Geschichte der Bibliothek (1641 bis Mitte 19. Jh), Ausstellungen, Mitgliedschaft in Vereinen, Mitwirkung bei wissenschaftlichen Publikationen (1819 bis ca. 1930), ein Fremdenbuch (1829-1927), Erwerbung durch Kauf (1781-1934), Tausch (1817-1949), Geschenke, Nachlässe (1758-1950), Pflicht (1769-1923) sowie Übernahme von Säkularisationsgut und geschlossenen Sammlungen (1745-1943), Buchbindersachen (1820-1913), Dublettenverkauf (zweite Hälfte 19. Jh), Erwerbungsübersichten (1805-1908), Katalogisierung, darunter ca. 10 historische Kataloge und Sonderverzeichnisse (spätes 18. und Mitte 20. Jh), Benutzungsordnungen (erste Hälfte 20. Jh), Auskunft, Lesesaal, Ausleihe, Handschriftenbenutzung (1780-1959), 28 Ausleihbücher (1805-1890), Bücherverluste (1854; 1924-1948), Grundrisse und Bilder des Bibliotheksgebäudes ( o. J.), eine Formularsammlung (ca. 1885-1913).

Im Staatsarchiv Nürnberg: Best. Regierung, Kammer der Finanzen, Abg. 1909; Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abg. 1932, Titel XVLL; 172 Universität Erlangen (Umfang: 11 Aktennummern): Allgemeines und Korrespondenz mit der vorgesetzten Behörde (1770-1818), Bibliotheksrechnungen (1791-1795), Übernahme der Kirchenbibliothek Schwabach (1805), Gebäude (1751), Erwerbung durch Kauf (1783), Stiftung (1759, 1763) und Pflicht (1745-1769; 1809-1891).

Im Zentralen Staatsarchiv Merseburg: Best. Oberrechnungskammer 1714-1945, Nr. 1025: Organisation der Universitätsbibliothek Erlangen (Erhebungsbögen) (1935); Rep. 76 II Oberkuratorium der Universitäten 1787-1807, Nr. 332: Universitätsbibliothek Erlangen (1802-1806). Dazu s. auch Renate Decke-Cornill, Repertorium bibliotheksgeschichtlicher Quellen. Wiesbaden 1992, S. 19 [zu Altdorf] und 47-48

4.2 Darstellungen

Altdorf

Jugler, Johann Friedrich: Bibliotheca historiae literariae selecta [...]. Bd 1. Jena 1754 [darin Bibliothek Altdorf S. 391-392 und Bibliothek Erlangen, S. 438-439]

Monumentum insigni munificentiae atque immortali gloriae viri illustri Domini Christophori Iacobi Trewii [...] factum ab Academia Altorfina. Altdorf [1769] [Trew, Christoph Jakob:] Beschreibung der nach Altdorf gestifteten Trewischen Bibliothek, Kunst- und Naturalienkammer. In: Literarisches Wochenblatt, oder gelehrte Anzeigen und Abhandlungen 1 (1769) S. 17-30

Sammlung aller Handlungen und Schriften welche zu hochverdienten Ehren und ewigen Gedächtnis des wohlseligen Herrn Geheimen Rats D. Christoph Jakob Trew, ... wegen der von Ihm der Universität zu Altdorf gemachten Schenkung seiner unvergleichlichen Bibliothek und Naturalien Kammer, besonders bei deren am Jacobi Tage 1770 erfolgten feierlichen Einweihung geschehen und zum Vorschein gekommen sind. Altdorf [1770] [Vorbericht: Georg Andreas Will]

Murr, Christoph Gottlieb von: Memorabilia bibliothecarum publicarum Norimbergensium et universitatis Altdorfinae. 3 Bde. Nürnberg 1786-91

Will, Georg Andreas: Geschichte und Beschreibung der Nürnbergischen Universität Altdorf. Altdorf 1795 [mit Beschreibungen einzelner Bibliotheken, z. B. Trew, Stöberlein] Z

Zucker, [Markus]: Die ehemals in Altdorf befindliche Schwarzsche Büchersammlung. In: Centralblatt für Bibliothekswesen 15 (1898) S. 197-199 und 276-277 S

Schmidt-Herrling, El[eonore]: Eine Bücherschenkung an die Universitätsbibliothek im 18. Jahrhundert. In: Erlanger Heimatblätter 14 (1931) S. 81-82 [betrifft Bibliothek Trew; sogenannte " Dubletten"-Sammlung]

Werner, G[unda]; Schmidt-Herrling, E[leonore]: Die Bibliotheken der Universität Altdorf. Leipzig 1937 (69. Beih. zum Zentralblatt für Bibliothekswesen; repr. Nendeln/Liechtenstein, Wiesbaden 1968) [1. Abschnitt als Erlanger Diss. 1937 unter dem Titel: Werner, Gunda: Geschichte der Universitätsbibliothek Altdorf von 1586 bis 1750] [anon.:]

Von alten Altdorfer Bibliotheken. In: Reichswaldblätter. Heimatbeilage des Boten von Altdorf und Nürnberger Landboten 1938, Nr. 6

Kyriß, Ernst: Der Altdorfer Professor Georg Siegel als Büchersammler. In: Fritz Redenbacher (Hrsg.): Festschrift Eugen Stollreither zum 75. Geburtstage. Erlangen 1950, S. 117-124

Herrlinger, Robert: The Trew Library in Erlangen. In: Proceedings of the First International Congress on Medical Librarianship. London, 20-25 July, 1953. In: Libri. International Library Review 3 (1954) pp. 75-80

Weckerle, Ferdinand: Das Altdorfer Universitätsarchiv in der Universitätsbibliothek Erlangen. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 45 (1954) S. 414-419

Wickert, Konrad: Ein Erbe aus Altdorf. Aus der Geschichte der Universitätsbibliothek Altdorf. In: Das neue Erlangen Heft 32 (November 1973) S. 2352-2355

Wardeska, Zofia: Die Universität Altdorf als Zentrum der Kopernicus-Rezeption um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert. In: Sudhoffs Archiv (1977) Heft 2, S. 156-164

Schug, Dieter: Christoph Jakob Trew. In: Fränkische Lebensbilder 8 (1978) S. 130-146 Schmidmaier, Dieter: Johann Jobst Schmidmaier von Schwarzenbruck (1611-1647) als Förderer der Bibliothek der Universität Altdorf. In: Studien zum Buch- und Bibliothekswesen 3 (1983) S. 82-85

Schmidmaier, Dieter: Bibliothekswissenschaftliche Bestrebungen an der Altdorfer Universitätsbibliothek zwischen 1630 und 1800. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 98 (1984) S. 17-22

Ansbach

Hirsching, Friedrich Karl Gottlob: Versuch einer Beschreibung sehenswürdiger Bibliotheken Teutschlands nach alphabetischer Ordnung der Städte [ab Bd 2: der Oerter]. 4 Bde. Erlangen 1786-88 [zu Ansbach Bd 1, S. 1-36] [Büttner, Heinrich Christoph:]

Geschichte der ansbachischen Schloßbibliothek und des Münzkabinetts. In: Neuer literarischer Anzeiger 1807, Sp. 593-624

Meyer, Julius: Zur Geschichte der Ansbacher Schloßbibliothek. In: Jahresbericht des Historischen Vereins für Mittelfranken 49 (1902) S. 55-64

Schunn, Günther: Ansbacher Bibliotheken vom Mittelalter bis 1806. Ein Beitrag zur Kultur- und Geistesgeschichte des Fürstentums Brandenburg-Ansbach. Kallmünz 1961 (Schriften des Instituts für Fränkische Landesforschung an der Universität Erlangen. Historische Reihe 8) (Diss. Erlangen 1947)

Keunecke, Hans-Otto: Die Ansbacher Schlossbibliothek und die Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg. In: Bibliotheksforum Bayern 33 (2005) S. 246-278

Heilsbronn

Ellrod, German August: De memorabilibus bibliothecae Heilsbronnensis commentatiuncula. 3 Teile. Bayreuth 1739-41 (Programmschrift Gymnasium Bayreuth)

Wieland, Michael: Aus der Heilsbronner Bücherei. In: Cistercienser-Chronik 19 (1907) S. 13-19 [Zusammenstellung verschiedener Notizen aus Hss. und Drucken, Notizen nach dem Druck von Hocker: Bibliotheca Heilsbronnensis; s. o. 3.3]

Lenn, Paul: Inventare klösterlicher Buchbindereien. In: Jahrbuch der Einbandkunst 3/4 (1929/30) S. 38-40 [zur Buchbinderei des Klosters Heilsbronn S. 39-40]

Stollreither, Eugen: Die Auflösung der Heilsbronner Klosterbibliothek. In: Zeugnisse fränkischer Kultur. Erinnerungsgabe der Universitätsbibliothek Erlangen zur 27. Versammlung deutscher Bibliothekare 1931. In: Fränkische Halbjahresschrift 1 (1931)

Keunecke, Hans-Otto: Die Heilsbronner Klosterbibliothek in der Universitätsbibliothek Erlangen. In: Bibliotheksforum Bayern 19 (1991) S. 274-286

Keunecke, Hans-Otto: Die Klosterbibliothek verläßt Heilsbronn. In: Svetozar Sprusansky (Hrsg.): Das Zisterzienserkloster Heilsbronn und seine Bibliothek. Heilsbronn 1991, S. 27-32 (Ausstellungskatalog des Landeskirchlichen Archivs in Nürnberg 15)

Sprusansky, Svetozar: Die Bibliothek und das geistige Leben im Kloster Heilsbronn. In: ders. (Hrsg.): Das Zisterzienserkloster Heilsbronn und seine Bibliothek. Heilsbronn 1991, S. 19-26

Kataloge

Degen, Eva-Maria: Der Zentralkatalog der Universität Erlangen-Nürnberg. In: Bibliotheksforum Bayern 5 (1977) S. 200-208

Degen, Eva-Maria: Der Erlanger Katalogverbund. Geschichte und Nutzen. In: Bibliotheksforum Bayern 24 (1996) Heft 1, S. 4-15

Mayr, Josef: Altkatalogisierung an der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg. In: Bibliotheksforum Bayern 19 (1991) S. 22-32

Stählin, A[gnes]: Kurze Beschreibung der Kataloge der Universitätsbibliothek Erlangen. [Erlangen 1967; mschr. vervielfältigt]

Stählin, Agnes: Zur Geschichte der systematischen Kataloge der Universität Erlangen. In: Bernhard Sinogowitz (Hrsg.): Aus der Arbeit des Bibliothekars. Aufsätze und Abhandlungen Fritz Redenbacher zum 60. Geburtstag dargebracht. Unter Mitarbeit von Hannelore Petz-Gebauer. Erlangen 1960, S. 137-147 (Schriften der Universitäts-Bibliothek Erlangen 4)

Markgrafenzeit

Delius, Heinrich Friedrich: Sendschreiben an den Hn. Mag. Gotfried Schütze [...] von der Universitetsbibliothek [sic] zu Erlangen. In: Gesammelter Briefwechsel der Gelehrten [...] aufs Jahr 1750. Erlangen 1750, S. 524-528

Jugler, Johann Friedrich: Bibliotheca historiae literariae selecta [...]. Bd 1. Jena 1754 [darin zur Bibliothek Altdorf S. 391-392 und zur Bibliothek Erlangen S. 438-439]

Gercken, Philipp Wilhelm: Reisen durch Schwaben, Baiern, die angrenzende Schweiz, Franken, die Rheinische Provinzen und an der Mosel in den Jahren 1779-1783 nebst Nachrichten von Bibliotheken, Handschriften [...]. Bd 2: Von Salzburg, dem an Schwaben grenzenden Teil der Schweiz, Niederbaiern und Franken. Stendal 1784 [zur Universitätsbibliothek Erlangen S. 376-379]

Hirsching, Friedrich Karl Gottlob: Versuch einer Beschreibung sehenswürdiger Bibliotheken Teutschlands nach alphabetischer Ordnung der Städte [ab Bd 2: der Oerter]. 4 Bde. Erlangen 1786-88 [zu Erlangen Bd 1, S. 121; Bd 2, S. 284-323; Bd 4, S. 88-90]

[Erlaß betr. Ablieferung von Pflichtexemplaren an die Universität Erlangen]. In: Bayreuther Intelligenz-Zeitung Nr. 4 vom 22. Januar 1791

Fester, Richard: Beiträge zur Geschichte der Universität Erlangen. In: Festschrift seiner Königlichen Hoheit dem Prinzregenten Luitpold von Bayern zum achtzigsten Geburtstag dargebracht von der Universität Erlangen. Bd IV, 1. Erlangen, Leipzig 1901, S. 183-208 [darin: (1) Das Porträt des Stifters, S. 183-187; (2) Die Bibliothek der Markgräfin Wilhelmine, S. 187-203; (3) Die Universität beim Tode Friedrichs des Grossen, S. 203-208]

Deuerlein, Ernst: Die Erlanger Universitätsbibliothek im Spiegel der Reise- und Briefliteratur der Aufklärungszeit. In: Zeugnisse fränkischer Kultur. Erinnerungsgabe der Universitätsbibliothek Erlangen zur 27. Versammlung deutscher Bibliothekare 1931. In: Fränkische Halbjahresschrift 1 (1931) S. 16-23

Amtmann, Josef: Die Bibliothek der Universität Erlangen von ihrer Gründung bis zum Ende der Markgrafenzeit 1743-1791. Erlangen 1941 (Diss. Erlangen)

Haeckel, Ilse: Geschichte der Universitätsbibliothek Erlangen von 1792 bis 1844. Erlangen 1953 (Diss. Erlangen) [hekt.]; Registerband [Erlangen 1983]

Stählin, Agnes: Die Universitätsbibliothek Erlangen und Markgraf Alexander im Rahmen seiner Bildungspolitik. In: Keunecke, Hans-Otto (Hrsg.): Markgraf Alexander von Ansbach-Bayreuth. Eine Ausstellung der Bayerischen Vereinsbank und der Universitätsbibliothek vom 6. bis 23. November 1980. Erlangen 1980, S. 9-23 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg 13)

St. Jobst

Oetter, Samuel Wilhelm: De memorabilibus bibliothecae monasterii S. Iodoci, vulgo Iobst nuncupati. Erlangen [1746] (Erlanger Schulprogramm)

Aign, C[arl Walter]: Das Kloster St. Jobst bei Bayreuth. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken 23 (1908) Heft 3, S. 170-185

Konrad, Ruprecht: Die Bibliothek des ehemaligen Franziskanerklosters St. Jobst bei Bayreuth. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken 56 (1976) S. 95-120

19. Jahrhundert

Barth, Fr[iedrich] Karl: Die Erlanger Universitätsbibliothek. Einige Betrachtungen aus Anlaß der Einweihung des neuen Bibliotheksgebäudes. In: Fränkische Nachrichten 10 (1913) Nr. 256 vom 31. Oktober 1913 und Nr. 258 vom 3. November 1913

Barth, Fr[iedrich] Karl: Die Erlanger Universitätsbibliothek. In: Erlanger Universitätskalender Sommersemester 1914, S. 3-50

Wagner, Karl: Platen und die Universitätsbibliothek Erlangen. In: Erlanger Heimatbuch 2 (1924) S. 59-64

Mitius, Otto: Die Bibliothek der Universität Erlangen. Ein geschichtlicher Überblick. Erlangen 1925

Schreiber, Heinrich: Neue Arbeiten zur Geschichte der Universitätsbibliothek Erlangen. In: Frankenland. Beilage zu Erlanger Neueste Nachrichten 1926, Nr. 27

Deuerlein, Ernst: Erlanger Bibliothekspläne in preußischer Zeit. In: Fränkischer Kurier 99 (1931) Nr. 145

Deuerlein, Ernst: Geschichte der Universitätsbibliothek in zeitlicher Übersicht. Erlangen [1931]; ohne das Literaturverzeichnis auch in: Erlanger Heimatblätter 4 (1931) S. 84, 90-91, 95-96, 103-104

Weckerle, F[erdinand]: Von Professoren, Büchern und Bibliotheken zu Erlangen am Ende des 18. und im beginnenden 19. Jahrhundert. In: Erlanger Heimatblätter 15 (1932) S. 3-4, 25-26, 53-54, 82-83, 103-104, 138-140, 177-178; 16 (1933) S. 21-23

Stollreither, E[ugen]: Die Erlanger Universitätsbibliothek im fränkischen Geistesleben. In: Fränkischer Kurier 100 (1933) Jubiläumsausgabe vom 21. Mai 1933, S. 19

Stollreither, E[ugen]: Die Universitätsbibliothek Erlangen zur Zeit der Praktikantentätigkeit August von Platens. In: Festschrift Georg Leyh. Aufsätze zum Bibliothekswesen und zur Forschungsgeschichte dargebracht zum 60. Geburtstag am 6. Juni 1937 von Freunden und Fachgenossen. Leipzig 1937, S. 216-229

Wickert, Konrad: Die Bibliotheken der Philosophischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg. Gegenwärtiger Zustand und Entwicklungsmöglichkeiten. Erlangen 1972 (Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg. Anlage zum Bericht über das Geschäftsjahr 1971)

Schug, Dieter: Von den Wandlungen der Erlanger Universitätsbibliothek. In: Erlanger Bausteine zur fränkischen Heimatforschung 30 (1983) S. 9-16

Keunecke, Hans-Otto: Die Universitätsbibliothek Erlangen als Pflichtbibliothek vor 1840. In: Bibliotheksforum Bayern 14 (1986) S. 155-174

Bobzin, Hartmut: Friedrich Rückert und die Universitätsbibliothek Erlangen. In: Friedrich Rückert an der Universität Erlangen 1826-1841. Eine Ausstellung des Lehrstuhls für Orientalische Philologie, des Lehrstuhls für Indogermanistik und Indoiranistik und der Universitätsbibliothek vom 11. Juni bis 3. Juli 1988. Katalog hrsg. von Hartmut Bobzin. Erlangen 1988, S. 101-165 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg 19)

Popp, Harald; Linner, Siegfried: Geschichte und Bestände der Bücherei des Schullehrerseminars in Altdorf (1824-1924). In: Bibliotheksforum Bayern 24 (1996) Heft 1, S. 148-163

Keunecke, Hans-Otto: Museale Bestände und Aufgaben der Universitätsbibliothek Erlangen. In: Bibliotheksforum Bayern 24 (1996) Heft 1, S. 97-120

Lenn, Carl-Matthias: Geschichte der Universitätsbibliothek Erlangen von 1844 bis 1924. Erlangen 1996 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg 30)

Keunecke, Hans-Otto: Die Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg und das Ende des Alten Reichs. Funktionsgewinn aus der Konkursmasse. In: Vom Adler zum Löwen. Nürnberg 2006, S. 319-342

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Ansbach

Keunecke, Hans-Otto: Die Stiftung der Gumbertusbibel. In: 1250 Jahre Ansbach. Aufsätze zur Stadtgeschichte. Ansbach 1998, S. 63-74

Keunecke, Hans-Otto: Die Gumbertusbibel in der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg. In: Aviso. Zeitschrift für Wissenschaft und Kunst in Bayern 3 (1998), S. 8-9

Arabica und Hebraica

Bobzin, Hartmut: Friedrich Rückert s. o. 4.2, 19. Jahrhundert

ders.: Hebraistik im Zeitalter der Philologia Sacra am Beispiel der Universität Altdorf. In: Hubert Irsigler (Hrsg.): Syntax und Text. Beiträge zur 22. Internationalen Ökumenischen Hebräisch-Dozenten-Konferenz 1993 in Bamberg. St. Ottilien 1993, S. 151-169 (Arbeiten zu Text und Sprache im Alten Testament 40)

ders.: Immanuel Kant und die " Basmala". Eine Studie zu orientalischer Philologie und Typographie in Deutschland im 17. und 18. Jahrhundert. In: Zeitschrift für arabische Linguistik 25 (1993) S. 108-131

ders.: Philologendichtung: Seltene Einblattdrucke aus der ehemaligen Universitätsbibliothek Altdorf. In: Bibliotheksforum Bayern 24 (1996) Heft 1, S. 134-147

Prijs, Bernhard; Süß, Hermann: Neues vom Basler Talmuddruck. 2. Nachtrag zu J. und B. Prijs, " Die Basler Hebräischen Drucke", Olten/Freiburg i. Br. 1964. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde 82 (1982) S. 206-210

Sammlung Wagenseil [Mikrofiche Edition, hrsg. von Hartmut Bobzin und Hermann Süß. Erlangen: Harald Fischer 1996 [enthält 580 Titel mit 176.400 Seiten auf 1847 Fiches]

Süß, Hermann: " Der Graf von Rom", ein altes deutsches Volkslied und sein jiddischer Druck aus dem 17. Jahrhundert. In: Nachrichten für den jüdischen Bürger Fürths. Fürth 1980, S. 18-24

Süß, Hermann: Eine unbekannte Jiddische Sprachlehre von Johannes Meelführer, Ansbach 1607. In: Nachrichten für den jüdischen Bürger Fürths. Fürth 1982, S. 35-38

Süß, Hermann: Die Lippen der Schlummernden. Von den Altdorfer Hebraica an der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg. In: Bibliotheksforum Bayern 24 (1996) Heft 1, S. 121-133

Dissertationen

Mundt, Hermann: Bio-Bibliographisches Verzeichnis von Universitäts- und Hochschuldrucken (Dissertationen) vom Ausgang des 16. bis Ende des 19. Jahrhunderts. 4 Bde. Leipzig 1936-80 [Bd 3-4 hrsg. von Konrad Wickert; Bd 4 enthält Personenregister; Bd 3 weist den entsprechenden Erlanger Bestand an Dissertationen nach]

Poll, Roswitha: Promotionen in Erlangen im 18. und 19. Jahrhundert. In: Uni-Kurier N. F. 9, Nr. 55/56 (Juni 1984) S. 69-73

Einbände

Husung, Max Joseph: Die Universitätsbibliothek zu Erlangen und die Einbände aus dem Kloster Heilsbronn. In: Sankt Wiborada 3 (1936) S. 132-137

Mayr, Josef: Ein Palatina-Band in der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg. In: Bibliotheksforum Bayern 15 (1987) Heft 1, S. 24-33

Mitius, Otto: Fränkische Lederschnittbände des XV. Jahrhunderts. Ein buchgeschichtlicher Versuch. Leipzig 1909 (Sammlung bibliothekswissenschaftlicher Arbeiten, Heft 28, II. Serie, Heft 11)

Schmidt-Herrling, Eleonore: Einbände von Thomas Krüger in der Universitätsbibliothek Erlangen. In: Fritz Redenbacher (Hrsg.): Festschrift Eugen Stollreither zum 75. Geburtstage. Erlangen 1950, S. 285-293

Schmidt-Künsemüller, Friedrich-Adolf: Corpus der gotischen Lederschnitteinbände aus dem deutschen Sprachgebiet. Stuttgart 1980 (Denkmäler der Buchkunst 4) [Erlanger Bände S. 13-14 und 118-121]

Schunke, Ilse: Brandenburgische Einbände in der Universitäts-Bibliothek Erlangen. In: Archiv für Buchbinderei. Zeitschrift für Einbandkunst 31 (1931) S. 39-42

Leichenpredigten

Stählin, Agnes: Gelegenheitsgedichte, Leichenpredigten und Nachrufe im Besitz der Universitätsbibliothek Erlangen. Teil 1: Alphabet der betroffenen Personen. Verzeichnis 1501-1945 mit Nachträgen 1978-1986. 2. verb. und erw. Aufl. Erlangen 1986 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen 10) [1. Aufl. 1978] Teil 2: Alphabet der Verfasser. Verzeichnis 1501-1945. Nachträge, Ergänzungen und Berichtigungen zu Teil 1. Erlangen 1985 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen 17)

Stählin, Agnes: Glückwunschgedichte und Leichenpredigten. Gelegenheitsschriften zugänglich gemacht. In: Uni-Kurier N. F. 11, Nr. 63/64 (August 1985) S. 90-91

Stählin, Agnes: Zur Erschließung der Gelegenheitsschriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg. In: Bibliotheksforum Bayern 13 (1985) S. 291-294

Thomas, Bruno: Glückwunsch-Carmina anläßlich der Erlangung akademischer Würden an der Universität Altdorf. Regensburg 1974 (Die Fundgrube, Heft 23) [erarbeitet aus dem Erlanger Bestand]

Jubiläumsschriften

Wickert, Konrad: Jubiläumsschriften der Universität Erlangen. In: Bibliotheksforum Bayern 24 (1996) Heft 1, S. 77-96

Lutherdrucke

Heiland, Karl: Die Lutherdrucke der Erlanger Universitätsbibliothek aus den Jahren 1518-1523. Leipzig 1898 (Beih. zum Centralblatt für Bibliothekswesen 21)

Marzell-Bibliothek

[anon.:] " Die Stiftung Volkswagenwerk Hannover hat die private Forschungsbibliothek [...] Dr. Heinrich Marzell, Erlangen [...] für die Universitätsbibliothek Erlangen vor einem Auseinanderreißen bewahrt [...]". In: Dokumentation. Fachbibliothek. Werksbücherei 18 (1970) S. 76-77

Degen, Eva-Maria: Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen Die Bibliothek Marzell. In: Uni-Kurier N. F. 11, Nr. 68/69 (Dezember 1986) S. 123

Gymnasialbibliothek Neustadt a. d. Aisch

Doerfel, Marianne: " Ein Büchervorrath zum größeren Flor dieser Schule" (F. K. G. Hirsching). In: Streiflichter aus der Heimatgeschichte 1993. Neustadt a. d. Aisch 1993, S. 75-80 (Sonderheft zur Geschichte der Neustädter Lateinschule)

Pflanzenbücher

Keunecke, Hans-Otto: Der "Hortus Eystettensis". Zur Geschichte eines Buches. In: Die Pflanzenwelt des Hortus Eystettensis. Ein Buch lebt. München, 1998, S. 91-115

Wickert, Konrad: Die Erlanger Exemplare des " Hortus Eystettensis". Ihre Herkunft und ihr Schicksal. In: Hortus Eystettensis. Zur Geschichte eines Gartens und eines Buches. München 1989, S. 119-146 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg 20)

Wickert, K[onrad]: Die Pflanzenbücher der Erlanger Universitätsbibliothek. Als Spargel, Tabak und Paprika noch Zierpflanzen waren. In: Uni-Kurier N. F. 18, Nr. 88 (Januar 1993) S. 50-52

Reformationsschriften

Stählin, Agnes: Die Universitätsbibliothek Erlangen und ihr Reformationsschrifttum. In: Hans-Otto Keunecke: 450 Jahre Reformation in Erlangen. Eine Ausstellung des Evangelisch-Lutherischen Dekanats Erlangen und der Universitätsbibliothek vom 27. Oktober bis 11. November 1978. Erlangen 1978, S. 27-32 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg 11)

Bibliothek Schreber

Stählin, Agnes: Bibliotheca divi Nobilis de Schreber. In: Jahrbuch für fränkische Landesforschung 38 (1978) S. 181-186

Bibliothek Trew

Italienische Faksimiledrucke nach Originalen der Königlichen Universitätsbibliothek in Erlangen. Hrsg. von Hermann Varnhagen. Erlangen 1903-11 [Die Drucke aus der Bibliothek Trew behandelt Varnhagen in seiner Arbeit: Über eine Sammlung alter italienischer Drucke der Erlanger Universitätsbibliothek, s. u. Zwei der Faksimiles auch in seiner Arbeit: Drei alte Drucke der Erlanger Bibliothek, s. u.]

Keunecke, Hans-Otto: Die Bibliothek des Nürnberger Arztes Christoph Jacob Trew (1695-1769). In: Aus dem Antiquariat. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 95 vom 28. November 1995, S. A 409-A 416 Programmata ad recordationem annuam muneris magnifici a viro illustri domino Christophoro Jacobo Trew [...]

Academiae Altorfinae dati. Altdorf 1774-1809 [Die 14 Programmschriften befassen sich jeweils mit Stücken aus der ehemals Trewschen Bibliothek. Titel und Autoren wechseln. In Erlangen vorhanden: 1790, 1795-1809; in der Stadtbibliothek Nürnberg vorhanden: 1774-1789, 1791-1794]

Schmidt-Herrling, E[leonore]: Die Bibliothek des Arztes Christoph Jakob Trew. In: G[unda] Werner und E[leonore] Schmidt-Herrling: Die Bibliotheken der Universität Altdorf. Leipzig 1937, S. 88-138 (69. Beih. zum Zentralblatt für Bibliothekswesen; repr. Nendeln/Liechtenstein, Wiesbaden 1968)

Varnhagen, Hermann: De glossis nonnullis Anglicis quae tribus in codicibus bibliothecae regiae publicae Dresdensis saeculo duodecimo scriptae exstant una cum fabella qua sermone Italico composita in bibliotheca academica Erlangensi typis exscripta asservatur. Erlangen 1902 (Erlanger Prorektoratsschrift 1902) [Die Novelle aus der Bibliothek Trew behandelt Varnhagen in seiner Arbeit: Über eine Sammlung alter italienischer Drucke ..., s. u.]

ders.: De rebus quibusdam compositionem Byronis dramatis quod Manfred inscribitur praecedentibus una cum fabella sermone Italico composita et in bibliotheca academica Erlangensi typis excusa asservata ... Erlangen 1909 (Erlanger Prorektoratsschrift 1909) [Die Novelle aus der Bibliothek Trew behandelt Varnhagen in seiner Arbeit: Über eine Sammlung alter italienischer Drucke ..., s. u.]

ders.: De verbis nonnullis linguae veteris Francogallicae una cum fabella quae sermone Italico composita et Maria per Ravenna inscripta in bibliotheca academica Erlangensi typis excusa asservatur. Erlangen 1903 (Erlanger Prorektoratsschrift 1903) [Die Novelle aus der Bibliothek Trew behandelt Varnhagen in seiner Arbeit: Über eine Sammlung alter italienischer Drucke ..., s. u.]

ders.: Drei alte Drucke der Erlanger Bibliothek. Erlangen 1910 [enthält italienische Faksimiledrucke aus der Bibliothek] ders.: Fabella quaedam quae sermone Italico composita et Historia di Ottinello e Julia inscripta in bibliotheca academica Erlangensi typis excusa asservatur. Erlangen 1907 (Erlanger Prorektoratsschrift 1907) [Die Novelle aus der Bibliothek Trew behandelt Varnhagen in seiner Arbeit: Über eine Sammlung alter italienischer Drucke ..., s. u.]

ders.: Fabella quaedam quae sermone Italico composita et Historia di Florindo e Chiarastella inscripta in bibliotheca academica Erlangensi typis excusa asservatur. Erlangen 1907 (Erlanger Prorektoratsschrift 1907) [Die Novelle aus der Bibliothek Trew behandelt Varnhagen in seiner Arbeit: Über eine Sammlung alter italienischer Drucke ..., s. u.]

ders.: Fabella quaedam quae sermone Italico composita et novella di Paganino e di messer Ricciardo inscripta in bibliotheca academica Erlangensi typis excusa asservatur. Erlangen 1908 (Erlanger Prorektoratsschrift 1908) [Die Novelle aus der Bibliothek Trew behandelt Varnhagen in seiner Arbeit: Über eine Sammlung alter italienischer Drucke ..., s. u.]

ders.: Fabellae quaedam tres quae sermone italico compositae in bibliotheca academica Erlangensi typis excusae asservantur. Erlangen 1910 (Erlanger Prorektoratsschrift 1910) [Die Novellen aus der Bibliothek Trew behandelt Varnhagen in seiner Arbeit: Über eine Sammlung alter italienischer Drucke ..., s. u.]

ders.: Über eine Sammlung alter italienischer Drucke der Erlanger Universitätsbibliothek. Ein Beitrag zur Kenntnis der italienischen Literatur des vierzehnten und fünfzehnten Jahrhunderts. Erlangen 1892 [auch als Rektoratsprogramm 1892 unter dem Titel: De libris aliquot vetustissimis bibliothecae academicae Erlangensis sermone Italico conscriptis dissertatio. Ein Nachtrag dazu als Anhang zu ders.: Fabella quaedam quae sermone Italico composita et novella di Paganino ... Erlangen 1908]

Sammlung Wagenseil

Degen, Eva-Maria: Erschließung der Sammlung Christoph Wagenseil. In: Uni-Kurier N. F. 15, Nr. 82 (November 1990) S. 10

Degen, Eva-Maria: Die Sammlung Wagenseil an der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg. In: Bibliotheksforum Bayern 24 (1996) Heft 3, S. 334-340

Süß, Hermann: Die Sammlung Wagenseil an der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg. In: Jiddistik-Mitteilungen Trier Heft 16 (1996) S. 17-19

Ausstellungskataloge und Besprechungen (in chronologischer Reihenfolge)

[Petz-Gebauer, Hannelore:] Bibeln aus zwei Jahrtausenden. Ausstellung in der Universitäts-Bibliothek Erlangen vom 7. Oktober bis 23. November 1958. Erlangen 1958 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg 2)

Stählin, Agnes: Fürstlicher Barock in Franken. Kulturelles Leben des Barockzeitalters in den Markgraftümern Ansbach und Bayreuth. Gemeinsame Ausstellung der Stadt Erlangen und der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg vom 5. bis 26. Juli 1968. Erlangen 1968 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg 7)

Keunecke, Hans-Otto: 450 Jahre Reformation in Erlangen. Eine Ausstellung des Evangelisch-Lutherischen Dekanats Erlangen und der Universitätsbibliothek vom 27. Oktober bis 11. November 1978. Katalog. Mit Beiträgen von Gerhard Müller und Agnes Stählin. Erlangen 1978 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg 11)

Rössler, Alice: Kostbarkeiten aus den Sammlungen der Universitätsbibliothek. Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg. In: Das neue Erlangen, Heft 30/31 (Mai 1973) S. 2266-2270

Keunecke, Hans-Otto: Markgraf Alexander von Ansbach-Bayreuth. Eine Ausstellung der Bayerischen Vereinsbank und der Universitätsbibliothek vom 6. bis 23. November 1980. Katalog. Mit Beiträgen von Agnes Stählin und Helmut Gier. Erlangen 1980 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg 13)

Süß, Hermann: Raritäten der Jiddischen Literatur des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts in der Universitätsbibliothek. Eine Ausstellung zur Woche der Brüderlichkeit im Handschriftenlesesaal. Erlangen 1980 [mschr. vervielfältigtes Ms.]

Rössler, A[lice]: Dresdner Bank: Conrad Gessner (1516-1565). Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek. In: Uni-Kurier N. F. 7, Nr. 42 (Mai 1982) S. 46-47

Luther in Erlangen. Bilder, Namen, Wirkungen. Eine Ausstellung des Evangelisch-Lutherischen Dekanats Erlangen und der Universitätsbibliothek mit Unterstützung von Stadtmuseum und Stadtarchiv vom 11. November bis 4. Dezember 1983. Katalog hrsg. von Hans-Otto Keunecke. Erlangen 1983 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg 15)

Schug, Dieter: " Luther in Erlangen". Akzente einer Ausstellung. In: Aus dem Antiquariat. Beilage zum Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 39 (1983) S. A 387-A 388

Friedrich Rückert an der Universität Erlangen 1826-1841. Eine Ausstellung des Lehrstuhls für Orientalische Philologie, des Lehrstuhls für Indogermanistik und Indoiranistik und der Universitätsbibliothek vom 11. Juni bis 3. Juli 1988. Katalog hrsg. von Hartmut Bobzin. Erlangen 1988 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg 19)

Hortus Eystettensis. Zur Geschichte eines Gartens und eines Buches. Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek vom 28. November bis 16. Dezember 1989. Katalog hrsg. von Hans-Otto Keunecke. München 1989 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg 20)

Keunecke, Hans-Otto: Cimelia Erlangensia. Aus den Schätzen der Universitätsbibliothek. Ausstellung im 250. Jahr der Friedrich-Alexander-Universität vom 7. Mai bis 4. Juni 1993. Katalog von Hans-Otto Keunecke unter Mitarbeit von Martina Wirth und Konrad Wickert. Erlangen 1993 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg 24)

Keunecke, Hans-Otto: Cimelia Erlangensia. Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek. In: Das neue Erlangen Heft 90 (Juli 1993) S. 12-29

Natur im Bild: Anatomie und Botanik in der Sammlung des Nürnberger Arztes Christoph Jacob Trew; eine Ausstellung aus Anlaß seines 300. Geburtstages, 8. November bis 10. Dezember 1995. Katalog hrsg. von Thomas Schnalke. Erlangen 1995 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg 27)

Hofmann-Randall, Christina: Monster, Wunder und Kometen. Sensationsberichte auf Flugblättern des 16. bis 18. Jahrhunderts; eine Ausstellung der Universitätsbibliothek 19. November bis 12. Dezember 1999. Erlangen 1999 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg 36)

Hofmann-Randall, Christina: Bücher im Jahrhundert Gutenbergs. Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek, 10. November bis 3. Dezember 2000. Erlangen 2000 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg 38)

Hofmann-Randall, Christina: Fränkische Kinderbücher aus fünf Jahrhunderten. Erlangen 2001 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg 40)

Stand: November 2008

Eva-Maria Degen; Gisela Glaeser


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.