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 Universitaetsbibliothek(Rostock): Bestandsgeschichte;
 Bestandsbeschreibung 2.1-2.102

Universiät

2. BESTNADSBESCHREIBUNG 2.103- 2.282

Pädagogik

2.103 Die Pädagogik (Signatur H) gliedert sich in Allgemeines (Ha), Schulwesen (Hb), Universitätswesen (Hc) und Vorlesungsverzeichnisse (Hd). Der Gesamtbestand umfaßt 2272 Titel, davon etwa 90 Prozent aus dem 18. und 19. Jh, wobei in der größten Sammlung, Universitätswesen, mit insgesamt 1093 Titeln auch ein hoher Anteil der insgesamt 1628 Titel des 19. Jhs verzeichnet ist. Darüber hinaus umfaßt der Bestand eine Inkunabel, 49 Titel aus dem 16. Jh, 146 aus dem 17. Jh und 448 aus dem 18. Jh. Von den 49 Titeln des 16. Jhs sind in deutscher Sprache 8, in lateinischer 37, in französischer 2, in griechischer und in italienischer je einer. Vier Titel des 16. Jhs sind Rostocker Drucke. Von den 146 Titeln des 17. Jhs sind 14 in deutscher, 76 in lateinischer, 49 in französischer, je zwei in niederländischer und spanischer Sprache sowie 3 in skandinavischen Sprachen.

2.104 Von den 448 Titeln des 18. Jhs sind 85 in deutscher Sprache, 251 in lateinischer, 98 in französischer, 15 in italienischer, einer in englischer, 6 in spanischer oder portugiesischer Sprache sowie 2 in skandinavischen Sprachen. Von den 1628 Titeln des 19. Jhs sind 1249 Titel in deutscher Sprache, 63 in lateinischer, 90 in französischer, 64 in englischer, 3 in griechischer, 13 in italienischer, 7 in niederländischer, 3 in spanischer oder portugiesischer Sprache sowie 128 in skandinavischen und 8 in anderen Sprachen.

2.105 Die Gruppe Allgemeines (Signatur Ha) umfaßt 565 Titel, die Gruppe Schulwesen (Hb) 615. Pädagogische Titel finden sich ebenfalls in der Sprach- und Literaturwissenschaft (C) und in der Philosophie (E). Die Gruppe Hd umfaßt 26 Sammelbände mit Vorlesungsverzeichnissen von 22 deutschen Universitäten (19. Jh) sowie den Universitäten Lund (1819-1860), Christiana (1845-1860), Helsingfors (1828-1860) und Kopenhagen (1829-1860). Vorhanden ist eine Inkunabel. In der Gruppe Ha (Allgemeines), die mit 29 die meisten Titel aus dem 16. Jh enthält, liegen 7 Komplimentierbücher vor.

2.106 Als bedeutender Humanist und Schulorganisator des 16. Jhs ist Michael Neander mit einem Titel von 1582 zu nennen. Mehrere Schulbücher von ihm sind in anderen Sachgruppen verzeichnet. Von Erasmus sind De institutione principis Christiani (Lemgo 1591) und seine Colloquia familiaria ab 1528 in mehreren Auflagen vorhanden. Von Juan Luis Vives ist das psychologische Grundwerk De anima et vita (Basel 1538) in der Systemgruppe Eb aufgeführt. Eine seiner pädagogischen Hauptschriften, De institutione feminae christianae (1614), ist in der Gruppe Ha verzeichnet.

2.107 Die Gruppe Schulwesen (Signatur Hb) beinhaltet 6 Titel aus dem 16. Jh, darunter Luthers An die Ratsherren aller Städte deutschen Lands, daß sie christliche Schulen aufrichten und halten sollen (Wittenberg 1524). Von 14 Titeln des 16. Jhs in der Gruppe Universitätswesen (Hc) sind nennenswert mehrere Studienordnungen, u. a. von David Chytraeus (1531-1600) und Stephan Praetorius (1536-1603), sowie zahlreiche Schriften zu einzelnen Universitäten.

2.108 Von 146 Titeln des 17. Jhs finden sich 71 unter Allgemeines, 25 unter Schulwesen und 50 unter Universitätswesen. Von Johannes Amos Comenius sind einige wichtige Werke vorhanden, so die Didactica opera omnia (Amsterdam 1657). Der Orbis sensualium pictus ist mit einer Nürnberger Ausgabe von 1679 verzeichnet. Erwähnenswert sind wiederum 19 Komplimentierbücher, u. a. ein Titel von Antonio Guevara von 1619. Etwa 50 Prozent der Titel des 17. Jhs in der Gruppe Allgemeines beziehen sich auf die Erziehung zu höfischen Lebensformen, Anstand und Sittlichkeit. Zwei Titel betreffen die Mädchenerziehung, einer die Frauenbildung. Unter zwei Studienführern ist einer von Hugo Grotius. In der Gruppe Schulwesen gibt es einige Titel zum Unterricht sowie auch Schulbücher. In der Gruppe Universitätswesen ist unter 5 Studienplänen ebenfalls einer von Grotius. Die meisten der 50 Titel dieser Gruppe sind Werke zur Geschichte einzelner Universitäten.

2.109 Für das 18. Jh sind in der Gruppe Pädagogik 448 Titel verzeichnet, davon 197 in der Gruppe Allgemeines, 118 in der Gruppe Schulwesen und 133 in der Gruppe Universitätswesen. Die Wende im pädagogischen Denken des 18. Jhs wird repräsentiert von Rousseaus Emile ou de l'éducation (Amsterdam 1762), von dem auch spätere Ausgaben vorhanden sind. Von den für die Geschichte der Pädagogik bedeutenden Werken der Philanthropen sind zu nennen: Johann Bernhard Basedow mit seinem Methodenbuch für Väter und Mütter (Dessau 1773) und eine zeitgenössische Schrift über das Basedowische Elementarwerk (Leipzig 1785); Johann Heinrich Campe mit Robinson der Jüngere in verschiedenen Ausgaben ab 1782 und seiner Sammlung interessanter und durchgängig zweckmäßig abgefaßter Reisebeschreibungen für die Jugend (Braunschweig 1791); Ernst Christian Trapp mit seinem Täglichen Handbuch für die Jugend (Hamburg 1784) und Christian Gotthilf Salzmann, Über die heimlichen Sünden der Jugend (Leipzig 1785). Vom Ameisenbüchlein und vom Krebsbüchlein Salzmanns sind Ausgaben des 19. Jhs vorhanden. Von Heinrich Pestalozzi sind das Buch Lienhard und Gertrud in verschiedenen Ausgaben ab 1783 sowie andere Titel aus dem 19. Jh und später verzeichnet. Aus dem 18. Jh datiert weiterhin eine große Anzahl von Titeln zur Sittenlehre und Lebensführung, u. a. von Adolf Knigge Über Eigennutz und Undank (Leipzig 1796) sowie Über den Umgang mit Menschen (Hannover 1788). Auffallend sind auch hier wieder 26 Komplimentierbücher. Für die Gruppe Schulwesen wurden im 18. Jh häufiger Titel zu einzelnen Unterrichtsfächern erworben, so zum Geschichtsunterricht, Leseunterricht, Musikunterricht und Religionsunterricht. Zur Taubstummenerziehung sind ebenfalls Titel vorhanden. In der Gruppe Universitätswesen dominieren Schriften zu und aus einzelnen Universitäten. In dieser Gruppe ist auch der Akademische Adreß-Kalender enthalten. Von den Zeitschriften des 18. Jhs sind zu nennen der Kinderfreund, die Kinderzeitung, das Wochenblatt für die Schule, einige Hefte des Damenjournal sowie die Monatsschrift für Damen.

2.110 Aus dem 19. Jh stehen in der Gruppe Pädagogik insgesamt 1628 Titel, davon unter Allgemeines 266, unter Schulwesen 466 und unter Universitätswesen 896. Johann Friedrich Herbarts Hauptwerke Pestalozzis Idee eines ABC der Anschauung (Göttingen 1804), Umriß pädagogischer Vorlesungen (Göttingen 1835) und Die Psychologie als Wissenschaft (Königsberg 1824) sind vorhanden. Herbatianer wie Friedrich Beneke (1798-1854), Tuiskon Ziller (1817-1882), Wilhelm Rein (1809-1865) und Otto Willmann (1839) sind ebenfalls mit ihren Hauptwerken vertreten, teilweise sind diese aber der Philosophie (Signatur E) zugeordnet. Vorhanden sind von Beneke die Erziehungs- und Unterrichtslehre (Berlin 1835) und das Lehrbuch der Psychologie (Berlin 1833), von Ziller die Grundlegung zur Lehre vom erziehenden Unterricht (Leipzig 1854), seine Allgemeine Pädagogik (Leipzig 1884) und die Vorlesungen über allgemeine Pädagogik (Leipzig 1876), von Rein Der Zeichenunterricht (Hannover 1889) und Über gemeinsame Erziehung von Knaben und Mädchen (Freiburg i. Br. 1900) sowie von Willmann Didaktik als Bildungslehre (Braunschweig 1882).

2.111 Als Pädagoge und liberaler Schulpolitiker des 19. Jhs ist Friedrich Adolf Wilhelm Diesterweg mit seinen Schriften vertreten, darunter die Hauptwerke Wegweiser für deutsche Lehrer (Essen 1838) und Das pädagogische Deutschland (Berlin 1835). Das von Ziller herausgegebene und von Wilhelm Rein fortgesetzte Jahrbuch des Vereins für wissenschaftliche Pädagogik ist ab Jahrgang 4, 1872, vorhanden. Die von Diesterweg ab 1827 herausgegebenen Rheinischen Blätter für Erziehung und Unterricht sind ab 1834 vorhanden. Der pädagogische Bucherfolg, der am Anfang der Reformpädagogik stand, Rembrandt als Erzieher von Julius Langbehn, ist erst in der 45. Auflage vorhanden und der Malerei (Signatur Df) zugeordnet. Das von Friedrich Dittes herausgegebene Pädagogium (Leipzig 1884-1886) und seine Schule der Pädagogik (Leipzig 1880) finden sich ebenso wie das Lehrbuch der allgemeinen Pädagogik (Heidelberg 1843) von E. J. G. Curtmann sowie Die Seele des Kindes (Leipzig 1882) von Wilhelm Preyer, letzterer allerdings in der Philosophie (Signatur E), da Titel psychologischen Inhalts bis zum Beginn des 20. Jhs sowohl der Philosophie als auch der Pädagogik zugeordnet wurden. Bemerkenswert für den Bestand des 19. Jhs ist eine Sammlung von Abhandlungen aus dem Gebiete der pädagogischen Psychologie und Physiologie und die Monumenta Germaniae Paedagogica (1, 1887 ff.).

2.112 Hervorzuheben sind das Jahresverzeichnis der an den deutschen Schulanstalten erschienenen Abhandlungen (1889-1930) und die Urkundliche Geschichte des Stralsunder Gymnasiums von seiner Stiftung 1560-1860 (1860-1891) von Ernst Heinrich Zober (ag 1860). Interessant ist eine größere Anzahl von schwedischen Schulbüchern aus dem 19. Jh. In der Gruppe Universitäten finden sich Universitätskalender aus Melbourne, Tokio, Edinburgh und Aberdeen. Zu der umfangreichen Sammlung gedruckter Matrikeln gehören u. a. das Matrikelbuch der Universität Ingolstadt 1472-1872 und die Matrikel der Universität Heidelberg 1386-1662.

2.113 Unter mehr als 50 Zeitschriften des 19. Jhs sind die Zeitschrift für die Reform der höheren Schule (1893-1901), der Report of the Commissioner of Education (1875-1912), die Pädagogische Revue (1840-1852), die Monatshefte der Comenius-Gesellschaft (1892-1934), die Mitteilungen der Gesellschaft für deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte (1891-1910), die Allgemeine deutsche Universitätszeitung (1887-1898), die Akademischen Blätter (1886-1932) und die Burschenschaftlichen Blätter (1887-1938).

Inge Torge

Rechtswissenschaft

2.114 Der Gesamtbestand Recht (Signatur J) von 12.951 Titeln umfaßt 118 Inkunabeln, 1813 Titel aus dem 16. Jh, 2289 aus dem 17. Jh, 3346 aus dem 18. Jh sowie 5383 aus dem 19. Jh. Eine bemerkenswerte Sammlung zum deutschen, insbesondere mecklenburgischen Recht enthält die Bibliotheca Kaemmereriana (Signatur K; vgl. 2.137 ff.).

2.115 Von den 1813 Titeln des 16. Jhs sind in deutscher Sprache 222, in lateinischer 1526, in französischer 34, in griechischer 10, in italienischer 16, in niederländischer einer und in spanischer oder portugiesischer Sprache 4. Sechzehn Titel sind Rostocker Drucke.

2.116 Die juristischen Bestände gliedern sich in zehn Gruppen. Im Bereich Allgemeines (Signatur Ja) sind 12 Inkunabeln und 43 Titel aus dem 16. Jh verzeichnet. Zu diesen frühen Drucken gehören der Vocabularius iuris utriusque (Speyer 1477), Johannes Bertachinus' Repertorium iuris utriusque (Nürnberg 1483) und Petrus de Montes Repertorium utriusque iuris (Nürnberg 1467-1477 u. ö.). Unter den im europäischen Ausland erschienenen Titeln sind Alonso Diaz de Montalvo, Repertorium quaestionum super Nicolaum de Tudeschis (Lyon 1486); Guillelmus Durantis Speculum iudiciale (Padua 1478-1479 u. ö.) und Speculum iuris (Mailand 1509-1510); Vocabularius utriusque iuris (Straßburg 1494) und Vocabularius iuris utriusque (Basel um 1475 und Paris 1506). Darüber hinaus sind Ausgaben von Andreas Alciatus (Basel 1582), Ulrich Zasius (Frankfurt a. M. 1590), Andreas Tiraquellus (Frankfurt a. M. 1597), Carolus Johannes Corasius (Wittenberg 1603) und Ludovicus Molinaeus (Paris 1612) vorhanden. Der Hauptanteil der Titel stammt jedoch aus dem 19. Jh. Unter den Zeitschriften sind der Juristische Bücher-Saal (Leipzig 1737-1739) und die Allerneuesten Nachrichten von juristischen Büchern (Frankfurt a. M. und Leipzig 1739-1755) besonders erwähnenswert.

2.117 Die umfangreichen Bestände zum Kirchenrecht (Signatur Jb), deren Hauptanteile im 18. und 19. Jh liegen, enthalten alle mecklenburgischen Kirchenordnungen seit 1552. Von besonderem Interesse sind eine Kirchenordnung für Ungarn aus dem Jahre 1524 (o. O.) und eine Kirchenordnung für das Markgrafentum Brandenburg (Marburg 1524). Zu den älteren Beständen gehört auch eine umfangreiche Gruppe der Decretales in Ausgaben des 15. und 16. Jhs, darunter die erste Inkunabel der Bibliothek, Novella super I-V decretalium des Johannes Andreae (Venedig 1489; auch in der zweibändigen Ausgabe Venedig 1612). In der neueren Literatur befinden sich zahlreiche Schriften des bekannten Kirchenrechtlers Rudolph Sohm (1841-1910), der in Rostock studierte und promovierte, darunter u. a. Kirchenrecht (Leipzig 1892-1923) und Kirchengeschichte im Grundriß (Leipzig 1888 u. ö.). Erwähnenswert sind Gesetzessammlungen, wie Corpus iuris canonici und Codex iuris canonici, und Zeitschriften, wie Zeitschrift für das Recht und die Politik der Kirche (Leipzig 1847), Archiv für katholisches Kirchenrecht (Innsbruck 1857-1885 und Mainz 1862-1893) sowie Allgemeines Kirchenblatt für das evangelische Deutschland (Stuttgart und Tübingen 1852-1936).

2.118 In der Gruppe Staatsrecht (Signatur Jc) liegt der größte Bestandsanteil im 17. und 18. Jh; er enthält umfangreiche Literatur statistischen Inhalts. Beim Strafrecht (Jd) stammt der Hauptteil des Schrifttums aus dem 19. Jh. Das 16. und 17. Jh sind mit 77 und 83 Titeln vertreten, darunter Maximilian I., Kynig Maximiliani cronung unnd gemeiner landfride (o. O. 1495), Collectio constitutionum imperialium cura Melchior Goldast (Frankfurt a. M. 1615), Collectio consuetudinum legum imperialium, hrsg. von Melchior Goldast (T. 1: Frankfurt a. M. 1610; T. 2: Hanau 1609; T. 3: Offenbach 1609), sowie weitere staatsrechtliche Werke Goldasts. Unter den Titeln des 19. Jhs sind die Gedanken über den constitutionellen Wert der deutschen Reichsverfassung (Rostock 1877) des Rostocker Staatswissenschaftlers Hermann Roesler erwähnenswert. Neben Werken wie Die Strafgesetzgebung der Gegenwart in rechtsvergleichender Darstellung (1894-1899) finden sich wichtige Zeitschriften, wie das Magazin für das deutsche Staats- und Lehnrecht (Wetzlar 1781-1791), Das Staatsarchiv (Hamburg, später Leipzig 1861 ff.), die Zeitschrift für Gesetzgebung und Praxis auf dem Gebiet des deutschen oeffentlichen Rechts (Berlin 1875-1880), das Archiv des norddeutschen Bundes und des Zollvereins (Berlin 1868-1875) sowie die Annalen der deutschen und ausländischen Criminal-Rechts-Pflege (Berlin 1828-1837 und Altenburg 1837 ff.), die Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft (1881-1944) und die Mitteilungen der international kriminalistischen Vereinigung (Berlin und Brüssel 1889-1914).

2.119 Das Zivilrecht (Signatur Je) umfaßt mit 2881 Titeln den umfangreichsten Bestand an Rechtsliteratur, welcher das römische Recht einschließt. Hier dominieren Schriften aus dem 16. und 17. Jh mit über 700 Titeln sowie 918 Titel aus dem 19. Jh. Das älteste Werk ist Guillelmus Durantis Speculum iuris (Straßburg 1473). Das Corpus iuris civilis des Kaisers Justinian ist in mehr als 28 Ausgaben verzeichnet. Eine fünfbändige Prachtausgabe (Basel 1541) gelangte 1577 als Geschenk des Rektors Johannes Cyriacus in die erste Sammlung der Bibliothek. Ferner finden sich 7 Werke von Bartolus de Saxoferrato, darunter Super prima parte Codicis (Venedig 1478), Super prima parte Digesti novi (Venedig 1478), Super prima et secunda parte Digesti veteris (Venedig 1477-1478) und Super prima parte Infortiati (Venedig 1478). Von Justinian sind das Infortiatum (Venedig 1477) und die Institutiones (Basel 1476 und Lyon 1511) vorhanden. Erwähnenswert sind weiterhin Baldus de Ubaldis' Super Codicis I-IX (Venedig 1480-1481), Johannes Fabers Lectura super Institutionum (Lyon 1517) sowie 3 Werke des Rostocker Juristen Johannes Oldendorp, Rationes sive argumenta (Rostock 1516), De executoribus ultimarum voluntatum (Frankfurt/Oder 1520) und Omnium praescriptionum enarratio (Rostock 1531). Mit einzelnen Problemen des Zivilrechts beschäftigen sich Wencelaus Lincken in dem Werk Von Testamenten der sterbenden menschen wie die gescheen und vollzogen sollen werden nach götlichem gesetz (o. O. 1524), das aus der Bibliothek Reiche (vgl. 1.27) stammt, Johannes Mauritius in Tractatus de restitutione in integrum (Frankfurt a. M. 1575) und Robert Lancellotus in Tractatus de in integrum restitutionibus (Frankfurt a. M. 1575). Mit Ausnahme der Inkunabeln waren viele der ältesten Titel bereits Mitte des 17. Jhs in der Bibliothek. Aus dem 19. Jh sind wichtige Zeitschriften vorhanden, u. a. die Kritische Zeitschrift für Rechtswissenschaft und Gesetzgebung (Heidelberg 1829 f.), die Kritische Vierteljahresschrift für Gesetzgebung und Rechtswissenschaft (München 1859-1944), Der Gerichtssaal. Zeitschrift für volkstümliches Recht (Erlangen 1849-1942) und Seufferts Archiv für Entscheidungen der obersten Gerichte in den deutschen Staaten (München 1847-1944).

2.120 Das Deutsche Privatrecht (Signatur Jf) verzeichnet für das 16. und 17. Jh etwa 100 Titel, darunter die niederdeutsche Ausgabe des Sachsenspiegels (Augsburg 1516), der auch in zahlreichen weiteren Ausgaben vorhanden ist. Umfangreiche Sammlungen von Hofgerichtsordnungen und Feuerordnungen vieler Städte und Länder finden sich ebenso wie umfangreiche Gesetzessammlungen und Gesetz- und Verordnungsblätter der deutschen Staaten im 19. Jh vor der Reichsgründung. Zum Zeitschriftenbestand zählen neben der Zeitschrift für deutsches Recht und deutsche Rechtswissenschaft (Leipzig 1839-1861) und dem Archiv für bürgerliches Recht (Berlin 1889) auch das Archiv für Handelsrecht (Hamburg 1818-1820), das Archiv für deutsches Wechselrecht (Leipzig 1850-1874) und die Wochenschrift für deutsches Handels- und Wechselrecht nach den Entscheidungen des Oberhandelsgerichts in Leipzig (Leipzig 1871-1873). Zum Lehnrecht (Signatur Jg) liegen 172 Titel vor, davon 68 aus dem 18. Jh. Erwähnenswert sind die Consuetudines feudorum (Basel 1498). Im Bestand zum Natur- und Völkerrecht (Ji) stammen etwa 100 Titel aus dem 18. und 19. Jh. Zu 5 Titeln aus dem 16. Jh gehören De emptione et venditione reddituum (Frankfurt/Oder 1525) und Wat byllick unde recht ys (Rostock 1529) von dem Rostocker Juristen Johannes Oldendorp. Aus dem 18. Jh liegen vor Greinir ..., oder Nachlese von alten und neuen, fremden und eigenen, einheimischen und ausländischen Abhandlungen, Anmerkungen usw. (Stockholm 1763) sowie die Annalen der Rechte des Menschen, des Bürgers und der Völker (Königsberg 1794-1795) und das Magazin für die Philosophie des Rechts und der Gesetzgebung (Giessen 1798).

2.121 Die Bestände zum Prozeßrecht (Signatur Jh) und Jus exoticum (Signatur Jk) stammen größtenteils aus dem 19. Jh. Zum Jus exoticum gehören 3 Inkunabeln (Leges Brixianae, Brescia 1490; Statuta Venetorum, Venedig 1492; und Leges et Statuta Civitatis Veronae, Vicenza 1475) sowie 110 Titel aus dem 16. und 17. Jh, darunter von Renatus Choppinus De privilegiis rusticorum (Paris 1603) und De civilibus Parisiorum moribus (Paris 1603). Periodika wie die Zeitschrift für Zivilrecht und Prozeß (Gießen 1828-1865), die Zeitschrift für Deutschen Zivilprozeß (Berlin 1879-1943), aber auch Sammlungen wie Die gesamten Materialien zu den Reichsjustizgesetzen (Berlin 1877-1898) gehören zum Bestand. Das Jus exoticum weist neben der Sammlung außerdeutscher Strafgesetzbücher in deutschen Übersetzungen (Berlin 1881-1942) eine große Anzahl nach Erdteilen und Ländern geordneter Schriften zu den Rechtsverhältnissen bei verschiedenen Völkern der Erde auf. Besonders zahlreich vertreten sind Darstellungen der Rechtsverhältnisse in den Vereinigten Staaten von Amerika und deren Vergleich mit den Rechtsverhältnissen in den europäischen Staaten in der ersten Hälfte des 19. Jhs.

Petra Herden

Karl-Heinz Jügelt

Staats- und Wirtschaftswissenschaften (Nationalökonomie)

2.122 Der Bestand Staats- und Wirtschaftswissenschaften (Nationalökonomie, Signatur JI) umfaßt 3410 Titel, davon 95 aus dem 16. Jh, 423 aus dem 17. Jh, 536 aus dem 18. Jh sowie 2356 aus dem 19. Jh. Eine Auszählung nach Sprachen ist nicht erfolgt. Der Bestand gliedert sich in die Systemgruppen Allgemeines (Signatur JIa) mit 386 Titeln, in der Mehrzahl aus dem 18. und 19. Jh; Politik (äußere und innere) und Parteien (Signatur JIb) mit 911, in der Mehrzahl aus dem 17. und 19. Jh; Staatswirtschaft, Statistik, Soziologie (Signatur JIc) mit 866, mehrheitlich aus dem 19. Jh; Staatshaushaltslehre, Finanzwissenschaft (Signatur JId) mit 517, mehrheitlich aus dem 19. Jh; Privatwirtschaft (Signatur JIe) mit 620, ebenfalls mehrheitlich aus dem 19. Jh; und Polizeiwissenschaft (Signatur JIf) mit 110 Titeln, vorrangig aus dem 19. Jh.

2.123 Die Hauptvertreter der Entwicklung der modernen Staatstheorie wie auch Theoretiker aus dem Zeitalter des klassischen Liberalismus im 19. Jh sind mit ihren Werken vertreten. Neben allgemeinen Darstellungen politischer Systeme und staatsphilosophischen sowie politisch-historischen Schriften ist die grundlegende Literatur der Kameralistik, der klassischen Nationalökonomie, der Volkswirtschaftslehre im frühen 19. Jh in Deutschland sowie Literatur der Historischen Schule der Nationalökonomie und in geringem Umfang auch von Vertretern der Grenznutzenschule vorhanden. Schriften von Autoren, die dem Früh-Sozialismus zuzuordnen sind, befinden sich nur teilweise im Bestand.

2.124 Erstausgaben von Karl Marx' Das Kapital (Hamburg 1867-1894) sind verzeichnet, des weiteren Veröffentlichungen von Lassalle, Rodbertus, Mehring, Adler und Dühring. Die Klassiker der Politik sind am stärksten im 16. bis 18. Jh vertreten. Die nach heutigem Verständnis vornehmlich ökonomische Literatur (ca. 67 Prozent des Gesamtbestandes) dominiert im 19. Jh.

2.125 In der Gruppe Allgemeines stammen von 386 Titeln 16 aus dem 16. Jh, 68 aus dem 17. Jh, 104 aus dem 18. Jh und 198 aus dem 19. Jh. Es handelt sich um staatstheoretische Schriften, Grundlagenwerke der Kameralwissenschaft und Staatswissenschaft, Verfassungs-, Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte, Literatur zum Geld- und Bankwesen sowie zur Gesetzgebung. Beispiele sind Niccolò Machiavelli, Tutte le opere (1550), Jean Bodin, De republica libri sex (1591), Antonio de Guevara, Horologicum (1572), Justus Lipsius, Politicorum sive civilis doctrinae libri sex (1590), Dithmar, Einleitung in die Oeconomischen-, Polizey- und Cameralwissenschaften (1745), Johann Heinrich von Justi, Staatswirthschaft, oder systematische Abhandlung aller ökonomischen und Kameralwissenschaften (1756), und Edward Baumstarks Kameralistische Encyklopädie (1835). Des weiteren sind Werke von Rousseau, John Stuart Mill, Achenwall, von Schlözer und Mangoldt in dieser Gruppe verzeichnet.

2.126 Unter 5 Zeitschriften aus dem 18. Jh sind Riems Physikalisch-ökonomische Quartalsschrift oder Fortsetzung der Physikalisch-ökonomischen Zeitung aufs Jahr 1788 (1788-1789) und die Allgemeine staatswissenschaftliche und juristische Literatur-Zeitung aufs Jahr 1789. Im 19. Jh kamen hinzu das Journal des Economistes (1862-1898), die Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft (1844-1944 sowie 1949 ff.), die Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik (1863-1944), die Schriften des Vereins für Sozialpolitik (1873-1901 sowie 1912 ff.) und Schmollers Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft im Deutschen Reiche (1871-1944 sowie 1949 ff.). Umfangreiche monographische Reihen von staatswissenschaftlichen Seminaren (Straßburg, Halle, München) liegen ebenfalls vor.

2.127 Die Gruppe Politik (äußere und innere) und Parteien enthält 911 Titel, davon 72 aus dem 16. Jh, 303 aus dem 17. Jh, 194 aus dem 18. Jh und 342 aus dem 19. Jh. Hauptvertreter der politischen Literatur der Neuzeit sind aus allen Jahrhunderten vertreten, vor allem aus dem 17. und 19. Jh. Zu den erwähnenswerten Titeln des 16. Jhs gehören mehrere Schriften von Lipsius und Machiavelli (in mehreren Auflagen und Sprachen) sowie von Daniel Clasen das Politicae compendium (Helmstedt 1575). Werke aus dem 17. Jh stammen u. a. von Besoldus, Saavedra, Lipsius, Conring, Pufendorf, Grotius, Althusius, Hobbes und Richelieu. In dieser Bestandsgruppe sind außerdem Werke zahlreicher Rostocker Autoren verzeichnet, u. a. Nicolaus Willebrand und Peter Lauremberg. 46 Titel sind unter dem Schlagwort Fürstenspiegel zusammengestellt (9 aus dem 16. Jh, 25 aus dem 17. Jh, 7 aus dem 18. Jh und 3 aus dem 19. Jh). Die Literatur zu Hofleben, Adel und Königtum macht ca. 10 Prozent des Bestandes aus. Auch Werke über Aristoteles und Machiavelli sind nachgewiesen. Erwähnenswert sind weiterhin die Schrift Consiliarius et senatoris officium (Köln 1643) sowie Gabriel Naudés Bibliographia politica (Frankfurt a. M. 1673).

2.128 Die Literatur des 18. Jhs ist u. a. vertreten durch Locke, Voltaire, Mably, Justi, Burke und Schlözer. Im 19. Jh, dem Zeitalter des klassischen Liberalismus, spiegelt die Literatur Themen wie Revolution, Restauration, Demokratie, Nationalismus, Arbeiterbewegung, allgemeine Grundzüge der Politik, Prinzipien bürgerlicher Gesetzgebung und Staatsverwaltung wider. Mehrfach ist Literatur über Verwaltungsbehörden, ihre Funktionen und Aufgaben vorhanden. Erwähnenswert sind Titel von Alexis de Tocqueville, John Stuart Mill, Friedrich Julius Stahl, Lassalle, Rodbertus, Saint-Simon, L. Blanc, Proudhon und Marx. Hervorzuheben sind die Grundsätze der Volkswirtschaftslehre (Rostock 1864) und das Lehrbuch des deutschen Verwaltungsrechts (Erlangen 1872-1873) von dem Rostocker Staatswissenschaftler Hermann Roesler, die Acta Borussica (Berlin 1894 ff.) sowie Friedrich Julius Stahls Schrift Die gegenwärtigen Parteien in Staat und Kirche (Berlin 1863). Neun Titel über Parteien in Deutschland, darunter ein Handbuch der konservativen Parteien von 1892, sind ebenfalls im Bestand.

2.129 Die Systemgruppe Staatswirtschaft, Statistik, Soziologie enthält 866 Titel, darunter 6 aus dem 17. Jh, 84 aus dem 18. Jh und 776 aus dem 19. Jh. Unter den Titeln des 18. Jhs, vornehmlich Schriften zur Ökonomie und Politik (Kameralwissenschaft oder Staatswissenschaft), sind erwähnenswert Seckendorffs Teutscher Fürsten-Staat (Frankfurt a. M. 1665), die erste deutsche Ausgabe von Adam Smiths The Wealth of Nations (Leipzig 1776-1778), J. Stewarts Untersuchung der Grundsätze der Staatswirtschaft (1769-1770) und William Pettys Several essays in political arithmetic (1755). Auch Titel wie Le Pornographe, ou idées d'un honnête homme sur un projet de réglement pour les Prostituées (1770) oder Über Staats- und Adress-Calender. Ein Beitrag zur Staatenkunde (Berlin 1792) finden sich hier.

2.130 Schriften des 19. Jhs betreffen Staatswirtschaft, Volkswirtschaft (ca. 22 Prozent des Bestandes, allgemeines und verschiedene Länder), Wohlfahrtswesen (besonders Deutschland, aber auch andere, zumeist europäische Länder), Sozialpolitik (Deutschland, England, Frankreich) sowie andere Bereiche. 14 Titel zur Invalidenversicherung und 14 zur Krankenversicherung in Deutschland liegen vor, weitere zu sozialpolitischen Fragestellungen, wie zu Armut (18), Altersheimen und Altersversicherung (10) und zu Frauenfragen (27). 10 Titel haben allgemeine soziologische Fragen zum Inhalt. Auch Parlamentsschriften sind vorhanden. In der zweiten Hälfte des 19. Jhs überwiegen Titel zur Statistik. Neben allgemeinen und einleitenden Werken zur Statistik ist besonders Literatur zur Statistik Deutschlands vorhanden (Statistiken einzelner Länder, Regionen, Städte und sozialstatistische Untersuchungen über die Lage der arbeitenden Bevölkerung). Gut vertreten sind Statistiken über Italien, in geringem Umfang auch solche über Norwegen, England, Frankreich, die USA, Schweden und die Schweiz. Unter zahlreichen statistischen Monatsschriften oder Jahrbüchern und Kongreßschriften sind hervorzuheben die Zeitschrift des Vereins für deutsche Statistik (1847-1848), die Vierteljahrsschrift für Volkswirtschaft und Kulturgeschichte (Berlin 1863-1893) und die Schriften des deutschen Vereins für Armenpflege und Wohltätigkeit (Leipzig 1886-1918). Neben zahlreichen Lehrbüchern zur Volkswirtschaftslehre sind Handbücher oder Handwörterbücher erwähnenswert, so das Handbuch der Staatswissenschaftslehre von J. F. E. Lotz (Erlangen 1821-1822) oder das Handbuch der Volkswirtschaftslehre von Karl Steinlein (München 1831) sowie das Handwörterbuch des gesamten Versicherungswesens von Eugen Baumgartner (Straßburg 1899).

2.131 Wichtige Vertreter der Volkswirtschaftslehre sind mit bekannten Werken vertreten, z. B. Adam Smith, Jean-Baptiste Say, Frédéric Bastiat, John Ramsay McCulloch, Pierre Joseph Proudhon, Karl Knies, Bruno Hildebrand, John Stuart Mill, Karl-Heinrich Rau (Lehrbuch der politischen Ökonomie, Heidelberg 1826-1837), Johann Heinrich von Thünen (Der isolierte Staat, Rostock 1842), H. von Mangoldt (Grundriss der Volkswirtschaftslehre, Stuttgart 1863), Hermann Roesler, Gustav von Schmoller, Wilhelm Roscher, Henry Charles Carey, Marie Esprit, Léon Walras und Karl Menger. Vertreten sind auch Lassalle, Dühring und E. Durkheim. In Kapseln mit kleinen Schriften zur Volkswirtschaft ist u. a. Literatur von Max Weber und Käthe Schirmacher vorhanden. Hinzuweisen ist auch auf Josef Stammhammers Bibliographie des Sozialismus und Communismus (Jena 1893-1909) sowie seine Bibliographie der Social-Politik (1896-1912). Etwa 10 Titel sind zur deutschen Sozialdemokratie verzeichnet, darunter Franz Mehrings Geschichte der Deutschen Sozialdemokratie (1897-1898). Weitere in dieser Bestandsgruppe vertretene Autoren sind Adler, Sombart, Semmler und Rodbertus.

2.132 In der Gruppe Staatshaushaltslehre und Finanzwissenschaft mit 517 Titeln sind 4 aus dem 16. Jh, 33 aus dem 17. Jh, 79 aus dem 18. Jh und 401 aus dem 19. Jh. Wichtige Theoretiker der Finanzwissenschaft sind mit ihren Hauptwerken vertreten (wenn auch mitunter in einer anderen Systemgruppe verzeichnet), so Justi, Stuart, Smith, Ricardo, von Thünen, Malthus, Mill, Cournot, Walras, Sax und Wicksell.

2.133 Während es in Werken des 16. bis 18. Jhs hauptsächlich um geldtheoretische Fragen, um das Studium der Finanz- und Handelspolitik und um das Rechnungswesen geht, stehen im 19. Jh Steuerfragen, Zollvereine, Zollordnungen, Zolltarife, Handels- und Zollverträge im Vordergrund. Darstellungen von Staats- und Finanzverwaltung, Verwaltungsberichte, allgemeine Werke zur Staatsfinanzwissenschaft, zur Geldtheorie und Geldgeschichte, zu Währungsfragen, zur Finanzgeschichte sind entsprechend vorhanden. 17 Titel liegen zum Zollwesen Deutschlands vor, 11 zum Deutschen Zollverein. Zahlreich ist auch die Literatur zum Zollwesen anderer Länder. Zum Steuerwesen sind ca. 65 Titel im Bestand, zum Finanzwesen allgemein ca. 35 Titel, davon 2 aus dem 17. Jh und 11 aus dem 18. Jh, ca. 60 Titel liegen zum Geldwesen allgemein vor, in der Mehrzahl aus dem 18. und 19. Jh. Hinzuweisen ist auf C. A. von Malchus' Handbuch der Finanzwissenschaft und Finanzverwaltung (Stuttgart und Tübingen 1830), auf C. O. J. S. Schmidts Handbuch der gerichtlichen Stempelverwaltung (Berlin und Stettin 1829), auf Eugen Böhm-Bawerks Kapital und Kapitalzins (Innsbruck 1884-1889) sowie auf das Finanz-Archiv, Zeitschrift für das gesamte Finanzwesen (Tübingen 1884-1899).

2.134 In der Gruppe Privatwirtschaft mit 620 Titeln sind 5 aus dem 17. Jh, 42 aus dem 18. Jh und 573 aus dem 19. Jh. Hier findet sich Literatur zu Themen wie Handel (ca. 33 Prozent), Schiffahrt, Verkehrswesen und Banken. Zum Bestand gehören Behördennachrichten, Denkschriften, Jahresberichte von Gesellschaften, industriegeschichtliche Darstellungen, in der zweiten Hälfte des 19. Jhs auch verstärkt agrarpolitische und -historische Literatur (ca. 64 Titel) sowie Schriften über Preußens landwirtschaftliche Verwaltung. Beim Verkehrswesen überwiegt Literatur zum Eisenbahnwesen (ca. 80 Titel, davon 7 zu Eisenbahntarifen). Daneben finden sich allgemeine Schriften zum Verkehr und einige über Schiffahrtskanäle und Flößerei (Schiffahrt in Deutschland 5 Titel, 2 Titel über Schiffahrtsversicherungen). Zahlreicher vorhanden ist Literatur über den Hamburgischen Handel im 19. Jh.

2.135 Der Bestand aus dem 17. Jh und 18. Jh setzt sich hauptsächlich aus allgemeinen Schriften über Handel, Industrie und Bankwesen zusammen. Darunter sind ein Rostocker Druck von 1687, Der Kauffmannsschaft Nutzbarkeit und Nothwendigkeit, ein Dictionnaire du citoyen ou abrégé historique, théorique et pratique du commerce (Amsterdam 1762) und Galianis Dialogues sur le commerce des blés (1770). Im 19. Jh sind u. a. Autoren wie List, Say, Schmoller, Roscher, Stieda, Mangoldt und Willbrandt erwähnenswert. Handbücher und Nachschlagewerke schließen das Handbuch für die Deutsche Handels-Marine (1880 ff.) und das Handbuch des Grundbesitzes im deutschen Reiche. I. Das Königreich Preußen (1881 ff.) ein. Unter den Zeitschriften sind The Economist (1865-1936), Börsen-Nachrichten der Ostsee. Allgemeines Journal für Handel und Industrie, für materielle und geistige Interessen (1843-1848) und das Archiv der Postwissenschaft (1829-1847). Erwähnenswert ist auch Die Preussische Rhederei mit ihren sämtlichen See-Schiffen (1854 ff.). Zum Fischereiwesen sind 4 Titel aus dem 19. Jh verzeichnet, zum Forstwesen 6, zu Handwerk und Gewerbe ca. 40.

2.136 In der Systemgruppe Polizeiwissenschaft mit insgesamt 110 Titeln finden sich 3 Titel aus dem 16. Jh, 8 aus dem 17. Jh, 33 aus dem 18. Jh und 66 aus dem 19. Jh. Die Literatur betrifft allgemeine Fragen der Polizeiwissenschaft, Polizeiverwaltung und -gesetzgebung. Zu den 3 Drucken des 16. Jhs gehören Johann Oldendorps Von Rathschlägen, wie man gute Policey und Ordnung in Stedten und Landen erhalten möge (Rostock 1597) und J. Boterus' Gründlicher Bericht von Anordnungen guter Policeyen und Regiments (Straßburg 1596). Unter den Titeln des 17. und 18. Jhs sind auch Johann Heinrich von Justis Grundsätze der Polizeywissenschaft (Göttingen 1759) und 4 Titel zum Wucher. Unter den Titeln des 19. Jhs befinden sich das Handbuch des teutschen Polizeyrechts von Günther Heinrich Berg (Hannover 1799-1800) und Louis Pappenheims Handbuch der Sanitäts-Polizei (Berlin 1858). Des weiteren ist aus dem 19. Jh Literatur zu Versicherungsfragen und zum Feuerlöschwesen vorhanden. Bemerkenswerte Titel unter den wenigen Periodika sind Der Wächter. Zeitschrift für Polizeiwissenschaft und Polizeipraxis (Bützow 1838-1839) sowie Der Wächter. Polizeianzeiger für Norddeutschland (Bützow und Schwerin 1840-1917, mit Lücken).

Helga Köppen

Bibliotheca Kaemmereriana

2.137 Der Gesamtbestand der Bibliotheca Kaemmereriana (Kämmerersche Bibliothek, Signatur K) von 18.739 Titeln umfaßt 5 Inkunabeln, 244 Titel aus dem 16. Jh, 1619 aus dem 17. Jh, 11.316 aus dem 18. Jh und 5323 aus dem 19. Jh (bis einschließlich 1840) sowie 232 Titel ohne Erscheinungsdatum.

2.138 Von den 244 Titeln des 16. Jhs sind in deutscher Sprache 45, davon 27 in niederdeutscher, in lateinischer 198 und in griechischer einer. 7 Titel des 16. Jhs sind Rostocker Drucke. Von den 1619 Titeln des 17. Jhs sind in deutscher Sprache 122, in lateinischer 1493, in französischer 3 und in griechischer einer. Von den 11.316 Titeln des 18. Jhs sind in deutscher Sprache 2161, in lateinischer 9145, in französischer 9 und in holländischer einer. Von den 5323 Titeln des 19. Jhs sind in deutscher Sprache 3223, in lateinischer 2086, in französischer 13 und in holländischer einer.

2.139 Der Bestand gliedert sich in zwei Abteilungen. In Abteilung I sind auch Kämmerers eigene Schriften (Signatur K.a.) mit 112 Titeln verzeichnet, davon der handschriftliche Nachlaß mit 62 Titeln und seine im Druck erschienenen Werke mit 50 Titeln (darunter auch Sammelbände mit nicht einzeln erfaßten Aufsätzen).

2.140 Den größten Bestand dieser Abteilung bildet die Rechtswissenschaft, die in 9 Gruppen gegliedert ist: (1) Allgemeiner Teil (Signatur K.b.) mit 475 Titeln, davon 181 in deutscher, 293 in lateinischer und einer in holländischer Sprache; neben einer Inkunabel sind 16 Titel im 16. Jh, 60 im 17. Jh (alle lateinisch), 288 im 18. Jh (fast 65 Prozent lateinisch) und 107 im 19. Jh (bis 1840) erschienen; (2) Natur-, Völker-, Staats- und Verwaltungsrecht (K.c.) mit 152 Titeln; (3) Kirchenrecht (K.d.) mit 72 Titeln; (4) Kriminalrecht, Kriminalprozesse, gerichtliche Medizin (K.e.) mit 211 Titeln; (5) Zivilrecht (K.f.) mit 1052 Titeln; (6) Zivilprozeß, Anleitung zur Praxis, praktische Arbeiten (K.g.) mit 265 Titeln; (7) Deutsches Privatrecht, Partikularrecht einzelner deutscher Bundes- und auswärtiger Staaten (K.h.) mit 443 Titeln; (8) Lehnrecht (K.i.) mit 96 Titeln; (9) Juristische Dissertationen in Quart (K.k.1) mit 2066 Titeln und ältere juristische Dissertationen (Dissertationes juris civilis, canonici et germanici) in Quart (K.k.2) mit 6943 Titeln, die im gedruckten Katalog nicht erfaßt wurden, sowie juristische Dissertationen und kleine juristische Schriften in Oktav (K.k.3) mit 2137 Titeln, davon 1704 aus dem 18. Jh.

2.141 Die Abteilung II enthält folgende Gruppen: (1) Mecklenburgica (Signatur K.l.) mit 1665 Titeln; (2) Geschichte, Hilfswissenschaften der Geschichte, Statistik, Erd- und Länderkunde, Reisebeschreibungen (K.m.) mit 317 Titeln; (3) Alt-Griechische, Alt-Römische, philologische und antiquarische Schriften, spätere lateinische Dichtungen, Reden, Briefe u. a.; Griechische Schriften (K.n.) mit 131 Titeln; (4) Römische Schriften (mit Kritiken, Kommentaren und Übersetzungen; K.o.) mit 389 Titeln; (5) Philologische und antiquarische Schriften, neue lateinische Dichtungen, Reden, Briefe u. a. (K.p.) mit 1236 Titeln; zu dieser Gruppe gehören außerdem 395 Dissertationen und Abhandlungen, die sich auf Philologie, Geschichte und Antiquitäten beziehen; (6) Neuere Sprachen und Nationalliteratur, Schöne Wissenschaften und Künste (darunter Nationalliteratur), Sprachdenkmale (Signatur K.q.) mit 438 Titeln; (7) Philologie der neueren Sprachen (Signatur K.r.) mit 42 Titeln; (8) Naturwissenschaften, Medizin, Ökonomie und Technologie (Signatur K.s.) mit 54 Titeln; (9) Theologische und philosophische Schriften (Signatur K.t.) mit 147 Titeln; (10) Literarhistorische, akademische, biographische, enzyklopädische, vermischte und gesammelte Schriften (Signatur K.u.) mit 115 Titeln.

2.142 In der Bibliothek finden sich insbesondere Werke zu drei Themenkomplexen, die mit den Tätigkeiten Kämmerers als Professor, Schriftsteller und Mitglied des Spruchkollegiums der Juristenfakultät zusammenhängen: (1) Römisches Recht (insbesondere sein Grundriß eines Leitfadens über die Institutionen des Römischen Rechts zum Gebrauch bei Vorlesungen, Rostock 1818), (2) das gesamte Mecklenburgische Recht und das Zivilrecht sowie (3) die Relationen, darunter Entscheidungsgründe im Spruchcollegium der Rostocker Juristenfacultät (Rostock 1815-1840).

2.143 Den größten Anteil am Bestand der Bibliothek hat die rechtswissenschaftliche Literatur mit einer bemerkenswerten Vollständigkeit im 17., 18. und 19. Jh (bis 1840), die mit 14.205 Titeln 75,8 Prozent der Sammlung umfaßt. Davon sind 3446 Titel in deutscher Sprache (24 Prozent) und 10.743 Titel in lateinischer Sprache (75,6 Prozent) erschienen. In der Gesamtzahl sind 11.439 Dissertationen sowie kleinere juristische Schriften und Abhandlungen enthalten. Von Kämmerer handschriftlich zusammengestellte Kataloge verzeichnen Titel mit Bezug zu Mecklenburg. Provenienznachweise von der Hand Kämmerers finden sich in vielen Bänden, die außerdem häufig durch die handschriftliche Eintragung Ex Libris Ferd. Kaemmerer, Dr. gekennzeichnet sind. Nachweislich stammen zahlreiche Werke in der Bibliothek aus Erbschaften von juristisch tätigen Vorfahren, so die neunbändige Sammlung Mecklenburgischer Gesetze und Verordnungen, größtenteils Originaldrucke aus den Jahren 1562 bis 1839, sowie ein Band handschriftlicher Älterer und neuerer Mecklenburgischer Verordnungen und Rescripte. Die ehemals 187, zur Zeit der Übernahme nur noch 120 Bde umfassende Breslachsche Sammlung juristischer Dissertationen und kleiner Abhandlungen wurde Kämmerer von Erben seines Großvaters Sibeth geschenkt.

2.144 Die Mecklenburgica (1665 Titel) umfassen in einer seltenen Vollständigkeit vor allem das mecklenburgische Recht. Auch die Geschichte und Literatur Mecklenburgs sind mit allen wichtigen, aber auch vielen seltenen Werken vertreten. Dazu gehören zahlreiche frühe und seltene Zeitschriften, die Staatskalender, verschiedene Volksbücher und Volkskalender, Bibliotheks- und Auktionskataloge, Druckereischriftproben sowie Sammelbände mit seltenen kleinen Schriften, die Collectio variorum scriptorum Mecklenburgicorum in 16 Bdn. Die historische Literatur (317 Titel) enthält die Geschichte der europäischen Staaten in 37 Bdn (Hamburg 1829-1837), die Geschichte der außereuropäischen Staaten in 12 Bdn (Quedlinburg 1836-1840) sowie die Bibliothek der wichtigsten, neueren Geschichtswerke des Auslandes in Uebersetzungen in 19 Teilen (Leipzig 1830-1831). Raumer, Spittler, Justus Möser und Johannes von Müller sind mit ihren Werkausgaben vertreten. Daneben finden sich Werke der historischen Hilfswissenschaften, der Diplomatik, Statistik, der Erd- und Länderkunde sowie Reisebeschreibungen.

2.145 Auch Zeitschriften und größere Werke allgemein literärgeschichtlichen Charakters sowie viele wichtige zeitgenössische Veröffentlichungen aus dem Gebiet der Klassischen Philologie (die griechischen Schriften mit den gesonderten Kritiken, Kommentaren und Übersetzungen; insgesamt 1756 Titel) finden sich in der Sammlung Kämmerers. Dazu gehören 60 Sammelbände Varia opuscula philologiam et antiquitatem spectantia mit Dissertationen und der jungen Germanistik (438 Titel), u. a. mit den Werken der Nationalliteratur und den Sprachdenkmälern. Beinahe alle (auch die heute völlig unbekannten) Schriftsteller und Dichter der deutschen Klassik und Romantik finden sich, meist in Gesamtausgaben und z. T. sogar in Erstausgaben, neben Almanachen, Frauentaschenbüchern und Volkskalendern. Bei den Erstausgaben oder Werkausgaben der Schriftsteller finden sich auch die Biographien, Beurteilungen, Briefsammlungen usw. Neben der deutschen Literatur sind andere Nationalliteraturen (England, Amerika, Frankreich, Italien, Spanien, auch Bulgarien, Rußland, Polen und Ungarn) durch umfangreiche Ausgaben oder Einzelbeipiele in deutscher Übersetzung oder als Teil der 27bändigen Bibliothek classischer Romane und Novellen des Auslandes (Leipzig 1825-1838) vorhanden. Zu den 147 Titeln der Gruppe Theologische und philosophische Schriften gehören die wichtigsten Werke zur Kirchengeschichte und zum Kirchenrecht, darunter 3 Inkunabeln.

2.146 Die kleine, 54 Titel umfassende Gruppe Naturwissenschaften und Medizin, Ökonomie und Technologie enthält ein Kreutterbuch von 1572, Abhandlungen zur Geschichte einzelner Naturwissenschaften (Chemie, Medizin), Krankenbücher sowie Werke mit praktischen Anleitungen bei verschiedenen Erkrankungen und zur Hygiastik, Gesundheitslehren, Diätetiken, praktische Anleitungen für Zimmer- und Fenstergärtner, Kanarienvogelzüchter, Schreibkünstler und Buchbinder. Zu den 115 Titeln der Gruppe Literarhistorische, akademische, biographische, enzyklopädische, vermischte und gesammelte Schriften gehören u. a. auch die seltenen 39 Bändchen von Joachim Heinrich Campes Sämmtlichen Kinder- und Jugendschriften (Braunschweig 1831-1836), die ersten beiden Jahrgänge von Robert Naumanns Serapaeum. Zeitschrift für Bibliothekswissenschaft, Handschriften und ältere Litteratur (Leipzig 1840 und 1841) sowie das Handbuch für Bücherfreunde (Halle 1788-1795) von Lawätz und die Anleitung für Bibliothekare und Archivare (Ulm 1788-1791) von J. G. Schellhorn.

Karl-Heinz Jügelt

Mathematik

2.147 Der Bestand Mathematik (Signaturen L und LII) mit 2066 Titeln umfaßt 4 Inkunabeln, 234 Titel aus dem 16. Jh, 390 aus dem 17. Jh, 384 aus dem 18. Jh sowie 1054 aus dem 19. Jh. Von den ausgezählten Titeln des 16. Jhs sind in deutscher Sprache 8 und in niederdeutscher Sprache 9 Titel, in lateinischer 43, in französischer einer und in italienischer 2. Neun Titel des 16. Jh sind Rostocker Drucke.

2.148 Der Bestand gliedert sich in die beiden Hauptgruppen Reine Mathematik (Signatur L, 843 Titel) mit den Gruppen Allgemeines (La) mit 227 Titeln, Arithmetik und Algebra (Lb) mit 394 sowie Geometrie (Lc) mit 222, zusammen 843 Titel; und Angewandte Mathematik (LII, 1223 Titel) mit den Gruppen Allgemeines (LIIa) mit 42, Astronomie und Astrologie (LIIb) mit 817, Geodäsie (LIIc) mit 105, Wege-, Bahn-, Wasserbau (LIId) mit 157, Nautik (LIIe) mit 93 sowie Versicherungsmathematik (LIIf) mit 9.

2.149 In der Reinen Mathematik sind allgemeine Schriften, spezielle Werke zur Arithmetik und Algebra und zur Geometrie vorhanden, überwiegend aus dem 19. Jh. Aus früheren Jahrhunderten liegen Ausgaben von Petrus Ramus, Michael Stifel, Hieronimus Cardanus, François Vieta, John Neper, Simon Stevin, Descartes, Newton, Leibniz, den Bernoullis und Leonard Euler vor.

2.150 Die Astronomie bildet mit 817 Titeln den größten Teil dieser Signaturgruppe, darunter 2 Inkunabeln. 22,1 Prozent der Titel stammen aus dem 16. Jh, 26,8 Prozent aus dem 17. Jh, 19,4 Prozent aus dem 18. Jh und 31,3 Prozent aus dem 19. Jh. Zu den Erstausgaben und zeitgenössischen Ausgaben aus dem 15. bis 19. Jh gehören Werke von Regiomontanus und Georg Peurbach sowie Kopernikus' De revolutionibus orbium coelestium (Nürnberg 1543), Tycho Brahes Astronomiae instauratae mechanica (Wandesburg 1598), Johannes Keplers Astronomia nova (Prag 1609), die Dioptrice (Augsburg 1611), die Harmonices mundi libri V (Linz 1619) und seine Tabulae Rudolphinae (Ulm 1627), ferner Galileis Dialogus de systema mundi (Lyon 1641; Straßburg 1675). Vertreten sind auch Werke von Hieronymus Cardanus, Johannes Hevelius, Pierre Louis Moreau de Maupertuis, Bernard le Bovier de Fontenelle, Christiaan Huygens, Friedrich Wilhelm Herschel, Carl Friedrich Gauß und Friedrich Wilhelm Bessel.

Kriegswissenschaft

2.151 Der Bestand Kriegswissenschaft (Signatur LIII) von 492 Titeln umfaßt 17 aus dem 16. Jh, 106 aus dem 17. Jh, 43 aus dem 18. Jh sowie 326 aus dem 19. Jh. Er ist nicht weiter unterteilt. Bücher des 17. Jhs behandeln die Fortifikation und die Reformen des Militärs. Zu erwähnen sind Machiavellis Sette libri dell'arte della guerra, corretti (o. O. 1587).

Renate Bähker

Medizin

2.152 Der Bestand Medizin (Signatur M) von 10.304 Titeln umfaßt 12 Inkunabeln, 480 Titel aus dem 16. Jh, 723 aus dem 17. Jh, 2380 aus dem 18. Jh sowie 6709 aus dem 19. Jh. Von den ausgezählten Titeln des 16. Jhs sind in deutscher Sprache 66 Titel, in lateinischer 39, in französischer 2, in griechischer 8, in italienischer 9 und in spanischer einer. Zu den Titeln des 16. Jhs gehören 10 Rostocker Drucke.

2.153 Der Bestand gliedert sich in die Systemgruppen Allgemeines (Signatur Ma) mit 1353 Titeln, Anatomie (Körperbau) und Physiologie (Körperverrichtung, Mb) mit 2159, Hygiene (Mc) mit 196, Pathologie und Therapie (Innere Medizin, Md) mit 2580, Chirurgie, Augen-, Ohren-, Zahnheilkunde (Me) mit 1237, Gynäkologie einschließlich Pädiatrie (Mf) mit 526, Pharmakologie, Bestrahlung, Bäder (Mg) mit 1275, Tierheilkunde (Veterinärwesen, Mh) mit 365, Staatsarzneikunde (Mi) mit 254, Psychiatrie und Neurologie (Mk) mit 119 sowie Gerichtsmedizin (Ml) mit 204 Titeln.

2.154 Die Gruppe Allgemeines beinhaltet medizinische Titel von übergreifendem Charakter, Gesamtwerke einzelner Autoren, Biographien, Medizingeschichte, Lexika u. a. Mit 1353 Titeln beträgt der Anteil am Gesamtbestand 13,1 Prozent. Davon sind 3 Titel Inkunabeln, 167 stammen aus dem 16. Jh, 171 aus dem 17. Jh, 230 aus dem 18. Jh und 782 aus dem 19. Jh. Von 180 Zeitschriften sind 34 aus dem 18. Jh. Das Arzneybuch des Ortolfus (Nürnberg 1477) ist die älteste medizinische Inkunabel. Unter den Drucken antiker Autoren sind 72 Hippokrates-Schriften mit einer griechischen Gesamtausgabe (Venedig 1526) und Übersetzungen von Janus Cornarius (Basel 1529 und 1544) hervorzuheben.

2.155 Die Gruppe Anatomie und Physiologie umfaßt 20,9 Prozent des Gesamtbestandes. Außer einer Inkunabel sind 39 Drucke des 16. Jhs, 139 des 17. Jhs, 692 aus dem 18. Jh sowie 1288 aus dem 19. Jh vorhanden. Von 34 Zeitschriften stammt eine aus dem 18. Jh. Der älteste Titel ist Mundinus' Anathomia (Leipzig 1486). Als wichtigster Autor des 16. Jhs ist Andreas Vesal mit 5 Titeln vertreten, darunter Anatomia (Nürnberg 1551) und De humani corporis fabrica libri septem (Basel 1555). Unter den Titeln des 17. Jhs sind Harveys Exercitationes duae anatomicae de circulatione sanguinis (Rotterdam 1649) und Exercitatio anatomica de motu cordis et sanguinis (Rotterdam 1648) erwähnenswert. Marie François Xavier Bichat, Luigi Galvani, Albrecht von Haller, Alexander Monro, Giovanni Morgagni und Lazzaro Spallanzani gehören zu den Autoren des 18. Jhs.

2.156 Die Gruppe Hygiene weist mit 196 Titeln einen Anteil von 1,9 Prozent auf. Rund 50 Prozent der Titel sind aus dem 19. Jh. In der Gruppe sind 4 Inkunabeln nachgewiesen. Das 16. Jh ist mit 22, das 17. Jh mit 19 und das 18. Jh mit 54 Titeln vertreten. Im 16. Jh sind Walter Ryff, New Kochbuch für die Kranken (Frankfurt a. M. 1555), und Paracelsus, De vita longa libri V (Basel 1562), hervorzuheben.

2.157 Mit 25 Prozent (2580 Titel) des Gesamtbestandes ist die Gruppe Pathologie und Therapie (Innere Medizin) die umfangreichste. 140 Titel entfallen auf das 16. Jh, 201 auf das 17. Jh, 643 auf das 18. Jh und 1596 auf das 19. Jh. Erwähnenswert sind im 16. Jh u. a. Paracelsus' Schreiben von Tartarischen Krankheiten (Basel 1563) und Girolamo Fracastoros Syphilis sive morbus Gallicus (Basel 1536). Unter den zahlreichen Titeln des 18. Jhs finden sich Werke von Baldinger, John Brown, De Haen, Auenbrugger, Hoffmann, Pinel, Reil, Rush und Sell. Von 17 Zeitschriften stammt eine aus dem 18. Jh. In der Pathologie finden sich vor allem Beschreibungen von Mißbildungen (82 Titel; 63 aus dem 19. Jh, 11 aus dem 18. Jh, 5 aus dem 17. Jh und 3 aus dem 16. Jh). Die Infektionskrankheiten und Seuchen jeglicher Art nehmen einen großen Raum ein. Unter anderem sind 269 Schriften zur Cholera und 157 Schriften über Syphilis vorhanden sowie 113 Pestschriften, von denen Janus Cornarius' De peste libri due (Basel 1551) erwähnenswert ist.

2.158 Die Gruppe Chirurgie, Augen-, Ohren-, Zahnheilkunde hat mit ihren 1237 Titeln einen Anteil von 12 Prozent. Für das 16. Jh werden 26 Titel, für das 17. Jh 44 verzeichnet. Im 18. Jh sind es 246 Titel und im 19. Jh, als die Augen-, Ohren- und Zahnheilkunde herausgelöst wurden, 921 Titel. Unter den chirurgischen Werken des 16. Jhs sind Paracelsus' Chirurgia (o. O. um 1550), Bartholomeus Maggius' De vulnerum sclopetorum et bombardorum curatione tractatus (Bonn 1552) sowie als ältester Titel dieser Bestandsgruppe Walter Ryffs Die groß Chirurgei, oder vollkommene Wundartzenei (Frankfurt a. M. 1545). Von 12 Zeitschriften ist eine aus dem 18. Jh.

2.159 Die Augenheilkunde ist mit 2 Titeln aus dem 16. Jh, 6 aus dem 17. Jh, 36 aus dem 18. Jh sowie 296 Titeln aus dem 19. Jh vertreten. Der älteste verzeichnete Titel ist Georg Bartisch, Augendienst (Dresden 1583). Die 10 Zeitschriften zur Augenheilkunde stammen aus dem 19. Jh. Die Ohrenheilkunde weist die meisten Titel (67) im 19. Jh auf, nur einen im 16. Jh und 5 im 18. Jh. Die 5 Zeitschriften zur Ohrenheilkunde gehören in das 19. Jh. Die Zahnheilkunde nimmt mit insgesamt 23 Titeln (3 aus dem 18. Jh und 20 aus dem 19. Jh) und einer Zeitschrift aus dem 19. Jh den kleinsten Raum in dieser Gruppe ein.

2.160 Von den 526 Titeln (5,1 Prozent) zur Gynäkologie und Pädiatrie entfallen 394 auf das 19. Jh, 108 auf das 18. Jh und jeweils 12 auf das 16. und 17. Jh. Von den 26 Hebammenlehrbüchern sind besonders Eucharius Rösslins Der Schwangerenn frawen und Hebammen Rosengarten (Augsburg 1532) und Jacob Rüffs Hebammenbuch (Frankfurt a. M. 1580) zu nennen sowie das Lehrbuch der Hof-Wehenmutter (Kölln a. d. Sp. 1690) von Justine Siegemund. Die 7 Zeitschriften zur Gynäkologie und 2 Zeitschriften zur Pädiatrie stammen aus dem 19. Jh.

2.161 Die Gruppe Pharmakologie, Bestrahlung und Bäder macht mit 1275 Titeln 12,4 Prozent aus. Neben 3 Inkunabeln sind 66 Titel aus dem 16. Jh, 128 aus dem 17. Jh, 255 aus dem 18. Jh und 823 aus dem 19. Jh verzeichnet. Von den 26 Zeitschriften stammt eine aus dem 18. Jh. Die meisten Titel zur Balneologie sind im 19. Jh zu finden, nur 4 gehören ins 16. Jh. 27 Titel befassen sich mit Seebädern, darunter auch Bad Doberan. Außerdem sind 4 Zeitschriften aus dem 19. Jh zur Balneologie vorhanden. Bei den Inkunabeln der Gruppe handelt es sich um zwei niederdeutsche Promptuarien (o. O. 1483 und Lübeck 1488) und um Arnold de Villanovas Traktat von der Bereitung der Weine (Straßburg 1484). Unter den Titeln des 16. Jhs finden sich Hieronymus Brunschwygs Buch der Gesundheit (Straßburg 1505), Walter Ryffs Confect Büchlin und Hauss Apoteck (Frankfurt a. M. 1544) und sein Spiegel und Regiment der Gesundheit (Frankfurt a. M. 1544), eine Apotecken Tax und ordnung aller Ertzneien ... (Wittenberg 1568) sowie mehrere Titel von Paracelsus.

2.162 Die Tierheilkunde hat mit 3,5 Prozent nur einen geringen Anteil am Gesamtbestand dieser Signaturgruppe. Die 6 ältesten Titel gehören ins 16. Jh. Aus dem 17. Jh sind 4, aus dem 18. Jh 78 Titel verzeichnet. Im 19. Jh vergrößert sich der Bestand um 273 Titel. Im älteren Literaturbestand bildet die Behandlung von Pferde- und Rinderkrankheiten einen Schwerpunkt. Zum Bestand zählen 11 Zeitschriften.

2.163 Der Hauptanteil der Titel zur Staatsarzneikunde stammt aus dem 19. Jh (273 Titel). 18 Titel sind dem 18. Jh zuzuordnen, 2 dem 17. Jh und einer dem 16. Jh. Der Anteil am Gesamtbestand macht 2,9 Prozent aus. Zu diesem Fachgebiet gehören 15 Zeitschriften aus dem 19. Jh.

2.164 Die 119 Titel (1,2 Prozent) der Gruppe Neurologie und Psychiatrie gehören mit den 5 Titeln aus dem 18. Jh und den 114 Titeln aus dem 19. Jh ausschließlich zum Themenkreis Psychiatrie. Die neurologischen Krankheiten sind in der Systemgruppe Md zu finden. Die Psychiatrie ist mit 8 Zeitschriften belegt.

2.165 Die Gerichtsmedizin hat nur einen geringen älteren Bestand (einen Druck aus dem 16. Jh, 3 aus dem 17. Jh, 51 aus dem 18. Jh sowie 149 aus dem 19. Jh). Bei 204 Titeln beträgt der Anteil am Gesamtbestand ca. 2 Prozent. Paul Zacchias, der Begründer der Gerichtsmedizin, ist mit seinen Questiones medico-legales (Leipzig 1630) vertreten, während C. E. Eschenbach als Begründer der Gerichtsmedizin in Rostock mit zwei Ausgaben seiner Medicina Legalis (Rostock 1746 und 1775) verzeichnet ist. Zum Bestand gehört eine Zeitschrift aus dem 19. Jh.

Dorothee Pries

Mecklenburgica

2.166 Von den ausgezählten 9086 Mecklenburgica-Titeln (Signatur MK) stammen 254 aus dem 16. Jh, 548 aus dem 17. Jh, 2222 aus dem 18. Jh, 6062 aus dem 19. Jh. Die alte Sammlung Mecklenburgica umfaßt die Literatur über das Land bis zum Erscheinungsjahr 1963. Erworben wurden insbesondere Schriften zur Geschichte, zu Recht und Verfassung (vgl. 2.171 Staatsrecht und 2.172 Rechtsverhältnisse) sowie zur Landeskunde. Die verhältnismäßig große Zahl ergibt sich aus der Sammlung von Kleinschrifttum in Form von Sonderdrucken, die als selbständige Veröffentlichungen behandelt wurden.

2.167 Den Anfang der Generalia (Signatur MK IA) bilden die allgemeinen und geschichtlichen Bibliographien, deren älteste, Mecklenburgischer Scribenten Bibliotheque, oder Catalogus derjenigen Schrifften, welche zur Erläuterung der Historie Mecklenburgs dienen, 1731 in Rostock erschienen ist. Es folgen die Gelehrten- und Schriftstellerverzeichnisse, erschienen ab 1700. Die Zeitungssammlung umfaßt neben den allgemeinen mecklenburgischen auch Lokalzeitungen. Die erste, Der freymüthige Erdbürger, erschien 1746 wöchentlich in Wismar.

2.168 Die Gruppe Landeskunde (Signatur MK IB) beginnt mit den landeskundlichen Zeitschriften, die seit Mitte des 19. Jhs erscheinen, den Staatskalendern und Handbüchern ab 1776, den Ortsverzeichnissen ab 1728, den Adreßbüchern ab 1846, den Statistiken ab 1850. Es folgt Literatur zur Naturkunde mit Zeitschriften und allgemeinen Darstellungen. Die Reisebeschreibungen eröffnet Thomas Nugent mit Travels through Germany (London 1768), der ältesten, in mehrere Sprachen übersetzten Reisebeschreibung dieser Gruppe. Oft anonym erschienene Reiseliteratur bildet eine größere Gruppe, auf die die Kartensammlung der Bestandsgruppe folgt. Erwähnenswerte Titel der kleinen Sachgruppe Bilderwerke sind ein Tiedemann-Druck von Georg Christian Lisch, Mecklenburg in Bildern (Rostock 1842-1845), und Julius Gottheils Mecklenburgisches Album (Hamburg 1855-1856). Den Abschluß bildet die Volkskunde, deren berühmtester Vertreter, Richard Wossidlo, als Begründer der mecklenburgischen Volkskunde und des Mecklenburgischen Wörterbuches anzusehen ist. Seine Werke sind vollständig vorhanden.

2.169 Die Geschichte (Signatur MK II) beginnt mit der Geschichte der mecklenburgischen Geschichtsforschung von J. F. Th. Burchard, Literatur zu den im 19. Jh gegründeten Geschichtsvereinen sowie den geschichtlichen und Heimatzeitschriften. Die Vor- und Frühgeschichte ist vertreten durch die Beschreibung von Sammlungen in Schwerin, Neustrelitz und Rostock sowie durch Gesamt- und Einzeldarstellungen von Funden und Fundstellen. Die Politische Geschichte umfaßt die Hilfswissenschaften, die Quellenkunde, die Zeitrechnung (mit Werken wie Niclaus Perlebergs Calendarium perpetuum, Rostock 1657), allgemeine Sammlungen von Wappen und Siegeln (mit einem Tiedemann-Druck von 1837), weiterhin Urkundensammlungen, Chronisten und Chroniken des Mittelalters (von Ibrahim ibn Jaqub bis zur niederdeutschen Chronica slavica, De wendische Kroneke, Lübeck 1485) und Historiker des 16. Jhs.

2.170 Es schließt sich an eine umfangreiche Sammlung zur Geschichte des Fürstenhauses mit Werken wie J. Borecus, De origine et rebus gestis ducum Megapolensium libri tres (Leipzig 1556). Zu erwähnen sind die Arbeiten E. A. Rudloffs über Niklot I. von 1739 und 1744; S. Buchholtz über Pribislav (1754); S. Pauli über Johann I. (1555); D. Richter über Heinrich I. (1730); J. Caselius über Johann Albrecht I. (1576); D. Richter über Christian Ludwig I. (1748). Es liegt Literatur vor zu Friedrich Wilhelm (1675-1713) und dem Güstrower Erbfolgestreit mit dem Hamburger Vergleich (1701); zu Karl Leopold (1678-1747) und den Streitigkeiten mit den Ständen; zu Christian Ludwig II. (1683-1756) und dem Landesgrundgesetzlichen Erbvergleich (1755); zu Karl II. (1741-1806) und Friedrich Franz I. (1756-1837) und den Befreiungskriegen; zu Helene, Herzogin von Orléans (1814-1858); zu Friedrich Franz II. (1823-1883) und der Konstituierenden Versammlung; zum Staatsgrundgesetz (1848-1859); und zu Luise, Königin von Preußen. Die Gesamtdarstellungen zur mecklenburgischen Geschichte folgen u. a. mit Conrad Schurtzfleisch, Res Mecklenburgicae ductu (Wittenberg 1677 u. ö.), und Heinrich Nettelbladt, Kurzer Entwurf zur mecklenburgischen Historie (Rostock 1739). Literatur zur Geschichte einzelner Landesteile, Zeiträume und Ereignisse schließt sich an, so zur Hanse, zum Dreißigjährigen Krieg und Wallenstein, zum Nordischen und zum Siebenjährigen Krieg sowie zur napoleonischen Zeit und den Befreiungskriegen.

2.171 Die Gruppe Staatsrecht (Signatur MK III) enthält zunächst die Quellen, so Assecuration und andere Reverse von 1626 in verschiedenen Ausgaben und die Jura Mecklenburgica (1724). Es folgen Lehrbücher und Teildarstellungen von E. F. Hagemeister, F. A. Rudloff, J. Wiggers, O. Büsing sowie Literatur zu Einzelfragen wie den Landesgrenzen, dem Landesherrn, den Landständen, den Verfassungskämpfen und Reformen von 1692 bis 1918 (einschließlich der Flugschriften), zur städtischen und ländlichen Bevölkerung, zum Heimat- und Einwohnerrecht und zu den Juden, zum Verhältnis zum Deutschen Reich und schließlich zu den Staatsverträgen.

2.172 Die umfangreiche Sammlung zu den Rechtsverhältnissen (Signatur MK IV) beginnt mit Sammelbänden und gesammelten Abhandlungen einzelner Verfasser oder Herausgeber. Es folgen die Gesetzessammlungen für das ganze Land, für Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. Im Bestand sind ferner Repertorien und praktische Ratgeber, Rechtssprüche und Entscheidungssammlungen, überdies die Zeitschriften sowie Literatur zum Privatrecht und Lehnrecht, zur Gerichtsverfassung und zum Zivilprozeß, zur Notariatswissenschaft, zum Kriminalrecht und Kriminalprozeß.

2.173 Die Sammlung Polizei (Signatur MK V) beginnt mit älteren Polizei- und Landordnungen aus dem 16. Jh, einer Land-Feuer-Ordnung aus dem Jahre 1772 und Feuerordnungen einzelner Städte ab dem 17. Jh. Es folgt Literatur zum Landarbeitshaus, zum Armenwesen und zur Wohlfahrtspflege in Form von Gesetzen und amtlichen Drucksachen sowie Darstellungen. Daran schließen sich die Medizinalordnungen (die früheste von 1779) und Gesetze an sowie Literatur über Apotheken, Hebammen, Seuchen, einzelne Ärzte und Ärztevereine, Irrenanstalten und das Veterinärwesen.

2.174 In der Gruppe Finanzverhältnisse (Signatur MK VI) findet sich die Literatur zu Steuern und Zöllen. Der älteste Titel ist die Gründliche Demonstration, was es mit dem Contributionswesen in dem Lande Mecklenburg biss anhero für eine Bewandniss gehabt (1724). Auf allgemeine Darstellungen folgt Literatur zu den Reformbestrebungen, zum Staatshaushalt, zu den Landesschulden und der Verpfändung von Ämtern.

2.175 In der Gruppe Militaria (Signatur MK VII) stammt das älteste vorhandene Gesetz von 1701, das neueste von 1855. Außerdem enthält diese Gruppe Literatur über das Rekrutierungswesen, die Geschichte des Heerwesens mit Gesamtübersichten und Schrifttum zu einzelnen Regimentern, überdies Literatur zu Einzelthemen der Kriegsgeschichte vom Mittelalter bis zum Ersten Weltkrieg, zum Sanitätsdienst, dem Roten Kreuz und zu den Kriegerdenkmälern in Mecklenburg.

2.176 Innerhalb der Literatur zu den Kirchlichen Verhältnissen (Signatur MK VIII) ist vor allem eine größere Sammlung zur Evangelisch-lutherischen Kirche zu nennen. Die kirchlichen Zeitschriften sind komplett ab 1832 vorhanden, die Gemeindeblätter einzelner Kirchspiele dagegen lückenhaft. Unter den zahlreichen Gesamt- und Einzeldarstellungen zur Kirchengeschichte finden sich Werke von A. Krantz, D. Chytraeus, D. Schröder, C. G. Mantzel, J. L. Voß, J. B. Krey und J. Wiggers. Behandelt werden die Bistümer Ratzeburg und Schwerin, die Orden und Klöster, die Geschichte einzelner Zeitabschnitte von der Christianisierung bis zum Ende des 19. Jhs, die Geistlichkeit seit der Reformation, die Reformierten Gemeinden und die Katholische Diaspora nach der Reformation. Das Schrifttum zum Gottesdienst, zur Religiösen Unterweisung, zu Kirchlichen Vereinen und Konferenzen enthält Missalien, Agenden, Ordinarien und Breviere des 15. und 16. Jhs; Literatur zur Liturgie, Cantionale und Gottesdienstordnungen; Gebet- und Andachtsbücher (das älteste von 1526); Literatur zum Kirchengesang und zur Kirchenmusik nebst Gesangbüchern (das älteste von 1525); Literatur über Prediger-Vereine, Kirchliche Landeskonferenzen, über Äussere und Innere Mission und Bibelgesellschaften.

2.177 Der Abschnitt Kirchenrecht, Kirchenverfassung und Kirchenverwaltung beginnt mit den Kirchengesetzen und -ordnungen seit der Reformation (die älteste von 1540) und den kirchlichen Gesetzessammlungen (ab 1820). Es folgen die Darstellungen des Kirchenrechts (u. a. Friedrich Wilhelm Christoph Siggelkow, 1780 u. ö.), ferner allgemeines und spezielles zur Kirchenverfassung, zum Kirchenvermögen (u. a. Augustin de Balthasar, 1747), zu den Geistlichen und ihren Aufgaben, zum kirchlichen Eherecht (u. a. Ernst Johann Friedrich Mantzel, 1744), zu den Kirchenbüchern (u. a. E. G. Reimkasten, 1800) und schließlich zur kirchlichen Topographie und Statistik (u. a. Johann Christian Wilhelm Dahl, 1809).

2.178 Der die Universität betreffende Bestand (Signatur MK IX) ist relativ klein. Auf Darstellungen zur Geschichte sowie Verzeichnisse über Matrikel und Rektoren, Professoren, Doktoren und Magister folgt Literatur über die vier Fakultäten, das Universitätsgebäude, die Institute, die Bibliothek (einschließlich der Geschichte inkorporierter Bibliotheken) sowie über Stipendien und Studenten. Erwähnenswert ist der Druck der Stiftungsbulle von 1419 aus dem Jahre 1620 und die Schrift von C. A. Döderlein zur Gründung der Universität Bützow (1760-1790) durch Herzog Friedrich. Die Sammlung zum Schulwesen umfaßt neben Zeitschriften (ab 1836) und Lehrerkalendern Literatur zur Geschichte, Statistik und Organisation des Schulwesens, zur Schulaufsicht und zu den einzelnen Schulgattungen. Zu erwähnen ist der Einblattdruck Supplication Etlicher Professoren zu Rostock an die Landesfürsten. Von Anrichtung der Schulen (Rostock 1556). Auch einige Schulbücher finden sich, u. a. von Georg Detharding (1727-1813), Theologe und Prediger an St. Jakobi zu Rostock, für die Schulen seiner Gemeinde.

2.179 Die Gruppe Wirtschaft (Signatur MK X) umfaßt Literatur zur Siedlungsgeographie und Siedlungsgeschichte, zu den Agrarverhältnissen, zur Landwirtschaft im allgemeinen, zu den Bauernvereinen, der Landwirtschaftskammer, den Lehrinstituten und der Versuchsstation, zur Wirtschaftskunde und -führung, zum Acker- und Pflanzenbau, Garten- und Obstbau, zur Tierzucht, Imkerei, ländlichen Hauswirtschaft und gewerblichen Nebenbetrieben. Es folgt Literatur zu Forst und Jagd, zum Wasserrecht und zur Fischerei, zu Gewerbe, Manufaktur und Industrie, zu Handel und Schiffahrt, zum Verkehr, zum Münzwesen, zu Maß und Gewicht, Geldwirtschaft und Banken und zum Versicherungswesen. Außerdem liegen die Zeitschriften der Mecklenburgischen Landwirtschaftsgesellschaft und des Mecklenburgischen Patriotischen Vereins ab 1803 vor. Erwähnenswert ist eine größere Sammlung zu Fragen der Leibeigenschaft und ihrer Aufhebung (die ältesten Titel aus dem 16. Jh), des Gesindes und der Landarbeiter.

2.180 Die umfangreiche Sammlung zur Ortsgeschichte (Signatur MK XI) umfaßt Schriften zu einzelnen Landesteilen, Städten und Dörfern in alphabetischer Folge. Die Mecklenburgica-Sammlung wird abgeschlossen von Literatur zur Geschichte adliger und bürgerlicher Familien und Personen in alphabetischer Folge (MK XII).

Waltraut Wienke

Naturwissenschaften

2.181 Der Bestand Naturwissenschaften (Signatur N) von 10.792 Titeln umfaßt 77 Titel aus dem 16. Jh, 318 aus dem 17. Jh, 1866 aus dem 18. Jh sowie 8531 aus dem 19. Jh. Von den 77 Titeln des 16. Jhs sind in deutscher Sprache 19, in lateinischer 57 und in französischer einer. Von 318 ausgezählten Titeln des 17. Jhs sind in deutscher Sprache 22, in lateinischer 266, in französischer 15, in englischer 4, in niederländischer 10 und in italienischer Sprache einer.

2.182 Der Bestand gliedert sich in die Systemgruppen Naturwissenschaften (allgemein) und Biologie (Signatur Na) mit 1468 Titeln, Zoologie (Signatur Nb) mit 2876, Botanik (Nc und Nd) mit 4968 und Mineralogie, Geologie, Paläontologie (Ne) mit 1480 Titeln. Die chronologische Differenzierung ist mit rund einem Prozent aus dem 16. Jh, 3 Prozent aus dem 17. Jh, 17 Prozent aus dem 18. Jh und 79 Prozent aus dem 19. Jh in den meisten Gruppen ähnlich. Lediglich die Allgemeine Naturwissenschaft verzeichnet einen höheren Bestand an Literatur des 16. und 17. Jhs.

2.183 Bei den Allgemeinen Naturwissenschaften und der Biologie finden sich vor allem Schriften übergreifenden Charakters zur Naturgeschichte, Naturphilosophie, Geschichte der Naturwissenschaften sowie biographische Literatur. Im Bestandsaufbau spiegeln sich die wesentlichen Stationen der Wissenschaftsentwicklung über die Jahrhunderte wider. Mit rund 10 Prozent ist hier der Anteil an Werken des 16. und 17. Jhs deutlich höher als in anderen Gruppen. Der Bogen spannt sich von den 15 Drucken des 16. Jhs über die Mikroskopiker des 17. Jhs (Anton von Leeuwenhook, Marcello Malpighi und Francesco Redi) zu Buffons Histoire naturelle (Paris 1777-1789) und Linnés Systema naturae (Stockholm 1740), deren Wirkungen weit über das 18. Jh hinausgingen. Aus der Fülle von Veröffentlichungen des 19. Jhs ragen u. a. Lorenz Okens Naturphilosophie (Jena 1804-1811) und Allgemeine Naturgeschichte für alle Stände (Stuttgart 1839-1842), Alexander von Humboldts Kosmos - Versuch einer Weltbeschreibung (Stuttgart und Tübingen 1845-1862) sowie eine große Zahl von Titeln hervor, die sich mit dem Werk von Charles Darwin auseinandersetzen. Zum Bestand an Zeitschriften und periodischen Veröffentlichungen naturforschender Gesellschaften, Vereine und Museen des 18. und 19. Jhs zählen über 50 deutschsprachige und 15 ausländische Titel.

2.184 Die Zoologie umfaßt 16 Prozent des Gesamtbestandes. Sie gliedert sich in Allgemeines, Angewandte Zoologie mit ca. 1000 Titeln und Spezielle Zoologie mit ca. 1800 Titeln. Der Bestand Allgemeines enthält im wesentlichen Einführungen und Anleitungen zur praktischen Arbeit, Lehr- und Handbücher sowie Zeitschriften.

2.185 Erwähnenswert sind die ersten neuzeitlichen, zumeist reich mit Holzschnitten ausgestatteten Gesamtdarstellungen des Tierreiches der Väter der Zoologie, Albertus Magnus, Conrad Gesner und Ulisse Aldrovandi. Hierzu zählt der einzige deutsche Druck von Albertus Magnus' Thierbuch (Frankfurt a. M. 1545). Mit einer beachtlichen Anzahl von Titeln ist Conrad Gesner vertreten, darunter Icones animalium ..., Icones avium ..., Nomenclator aquatilium ... (Zürich 1560), verschiedene Ausgaben seiner Historiae animalium ... (Zürich 1551-1558, Frankfurt a. M. und Zürich 1585-1605) sowie das Thierbuch (Zürich 1563) und das Fischbuch (Zürich 1563). Von den vorhandenen Werken Aldrovandis erlangte insbesondere die dreibändige Ornithologia (Frankfurt 1610-1613) Bedeutung. Den Rara zuzurechnen sind die Rostocker Drucke, so Nicolaus Marescalcus' Historia aquatilium (Rostock 1520) sowie Fragmente der Anatomie des Mundinus, De omnibus corporis humani membris interioribus anatomia (Rostock 1514). Zum relativ kleinen Bestand an vergleichender Tierphysiologie und -anatomie zählen Werke von Lazzaro Spallanzani, Caspar Friedrich Wolff, William Harvey und Georges Cuvier. In 24 Untergruppen der Systematischen Zoologie finden sich 1400 Titel, darunter zahlreiche frühe Werke, die zur Erweiterung der Artenkenntnisse und zoologischen Systematik beitrugen.

2.186 Unter der gut vertretenen entomologischen Literatur (ca. 365 Titel) finden sich u. a. Francesco Redis Experimenta circa generationem insectorum (Amsterdam 1671) und René-Antoine Reaumurs Memoires pour servir à l'histoire des insectes (Amsterdam 1737). Den regionalen Faunen, der zoologischen Reiseliteratur, Zoologischen Gärten und Museen sind relativ wenig Titel zuzuordnen.

2.187 Daß in der Mitte des 19. Jhs mit Johann August Roeper (1836-1879) über 30 Jahre ein Botaniker der Universitätsbibliothek vorstand, spiegelt sich auch in der Bestandsentwicklung wider. Roeper sorgte für die systematische Vermehrung der naturwissenschaftlichen Abteilung und gliederte den Bestand des Naturhistorischen Museums der Bibliothek an. Auch zahlreiche Titel aus seiner Privatbibliothek lassen sich im Bestand nachweisen. Mit 46 Prozent bildet das botanische Schrifttum nicht nur den Schwerpunkt der Naturwissenschaften, es ist in den beiden Systemgruppen - Pflanzenanatomie, Pflanzenphysiologie, Allgemeine Botanik (Nc) und Systematische und Angewandte Botanik (Nd) - auch tiefer gegliedert und bibliographisch bearbeitet.

2.188 Die Literatur zur Pflanzenanatomie, Pflanzenphysiologie und Allgemeinen Botanik umfaßt ca. 2700 Titel, vorwiegend aus dem 18. und 19. Jh. Sie verzeichnet mit 340 Titeln alle wesentlichen Einführungen, Lehr- und Handbücher der Botanik (so von Ludolph Christian Treviranus, Matthias Schleiden) und botanischen Wörterbücher. Auffallend sind eine relativ große Anzahl von Fachbibliographien sowie 25 deutschsprachige und 13 ausländische Zeitschriften und periodische Veröffentlichungen. Spezielle morphologische, anatomische und physiologische Gesichtspunkte behandeln ca. 900 Titel, darunter ein großer Anteil von Kapselschriften aus Roepers Privatsammlung.

2.189 In der Systematischen und Angewandten Botanik sind ca. 450 Titel der Sachgruppe Allgemeines, Sammelbände zugeordnet. Hier finden sich u. a. die zumeist mit Illustrationen reich ausgestatteten Pflanzen- und Kräuterbücher sowie Tafelwerke des 16. bis 19. Jhs. Neben gedruckten Ausgaben des Dioscorides sind unter den Drucken des 16. Jhs zahlreiche Werke der Väter der Botanik, Leonhard Fuchs, Hieronymus Bock, Petrus Andreas Matthiolus, Rembertus Dodonaeus, Ludwig Thurneysser zum Thurn u. a. Zu den frühen Rostocker Autoren zählen Peter Lauremberg mit Apparatus plantarum (Frankfurt a. M. 1631) und Horticultura (Frankfurt a. M. 1632) und Peter Simon Paulli, dessen Quadripartitium botanicum (Frankfurt a. M. 1667) mit Wilhelm Laurembergs Bothanotheca von 1626 eine der ersten Botanisieranleitungen für Medizinstudenten enthält. An den Sachstellen Pflanzensysteme und Natürliche Systeme sind 125 Titel verzeichnet, darunter die Werke von Carl von Linné, John Ray und August Pyramus de Candolle.

2.190 Einen hervorragenden Platz nimmt mit ca. 400 Werken aus aller Welt die Flora Regionalis ein. Neben der Flora Germanica, die mit 130 Titeln, darunter einige Mecklenburgica, am besten repräsentiert ist, sind vor allem die Scandinavica und Suecica, die Helvetica und Russica häufig vertreten. Neben der Flora Europea finden sich auch zahlreiche Floren von Afrika, Amerika, Asien und Australien. Der älteste Titel ist Carl Clusius, Rariorum aliquot stirpium per Hispanias observatorum historia, libris duobus expressa (Antwerpen 1576). Bemerkenswert ist die Anzahl von Titeln des aus Rostock stammenden Australienforschers Ferdinand von Müller, die z. T. mit Widmungen für die Universitätsbibliothek Rostock versehen sind. Dazu gehören einige Bände seiner Fragmenta Phytographiae Australiae (Melbourne 1863-1877) und Eucalyptographia (Melbourne 1879-1884). Unter der Garten-, Gemüse-, Obst- und Weinbauliteratur, die etwa 400 Werke umfaßt, finden sich zahlreiche Titel aus dem 17. und 18. Jh. Sabine Rudlof

2.191 Die Mineralogie, Geologie, Paläontologie (Signatur Ne) beinhaltet 1480 Titel (14 Prozent). Davon entfallen 7 auf das 16. Jh, 44 auf das 17. Jh, 167 auf das 18. Jh und 1262 auf das 19. Jh. Die Schriften über Geophysik, Hydrologie, Hydrographie und Hydrogeologie sind bei der Physik (Signatur Oi) eingeordnet. Der Bestand mit den Signaturen Ne 1-3000 ist in einem Band ohne Gliederung zusammengefaßt. Er spiegelt deutlich die historische Entwicklung der Geowissenschaft wider. Von den 7 Schriften des 16. Jhs sind 4 von Georg Agricola, darunter De re Metallica libri XII (Basel 1556). Aus dem Bestand des 17. Jhs ragen einige umfangreiche Werke von allgemeinerem, historischem, übergreifendem Inhalt und mit lehrbuchartigem Charakter hervor. Im Bestand sind die seltene Erstlingsschrift von Alexander von Humboldt, Mineralogische Betrachtungen über einige Basalte am Rhein (Braunschweig 1790), und die Orapoeia von Andreas Georgius Fabricius (Mühlhausen 1631).

2.192 Ausgeprägter und vielfältiger sind die Bestände aus dem 18. Jh und besonders aus dem 19. Jh. Stärker vertreten sind Mineralogie, Mineralchemie, Geologie (allgemeine, angewandte, regionale) und Literatur über Gesteine (darunter 50 Titel in Kapseln). Mit Edelsteinen befassen sich 6 Schriften aus dem 17. Jh, mit Mineraliensammlungen je 3 aus dem 17. und 18. Jh. Einige Schriften betreffen Versteinerungen. In der Kapsel Mineral II sind ca. 75 Schriften. Von den Sachgruppen Paläontologie, Paläogeographie und von den Untergruppen Fossile Fauna und Fossile Flora befinden sich ebenfalls zahlreiche Schriften in Kapseln. Ein Werk von 1735 beschäftigt sich mit der Lithotheologie. Zu den vierzehn Zeitschriften gehört Johann Samuel Schröters Journal für die Liebhaber des Steinreichs und der Konchyologie (Weimar 1774-1780).

Krastana Riedewald

Physik

2.193 Der Gesamtbestand Physik (Signatur O) von 908 Titeln umfaßt 25 aus dem 16. Jh, 69 aus dem 17. Jh, 183 aus dem 18. Jh sowie 631 aus dem 19. Jh. Er gliedert sich in die Gruppen Allgemeines (Signatur Oa) mit 314 Titeln, Feste Körper (Ob) mit 42, Flüssige Körper (Oc) mit 26, Gasförmige Körper (Statik und Mechanik), Akustik (Od) mit 45, Optik (Oe) mit 121, Wärme (Of) mit 46, Magnetismus (Og) mit 23, Elektrizität (Oh) mit 149, Physikalische Geographie (Oi) mit 55, Meteorologie (Ok) mit 81 sowie Angewandte Physik (Ol) mit 6.

2.194 Die 25 Drucke des 16. Jhs sind mit Ausnahme eines griechischen Titels in lateinischer Sprache. Von den 64 Titeln des 17. Jhs sind 53 in lateinischer Sprache, 4 in deutscher, 6 in französischer und einer in italienischer. Von den 183 Titeln des 18. Jhs sind 42 in lateinischer, 116 in deutscher, 21 in französischer, 2 in englischer und je einer in italienischer und niederländischer Sprache. Die Titel des 19. Jhs sind fast ausschließlich in deutscher Sprache.

2.195 Zur Gruppe Allgemeines (Signatur Oa) mit mehr als 30 Prozent des Bestandes gehören als älteste Werke Egidio Colonnas [Egidius Romanus] Commentaria super 8 libros physici auditus (Venedig 1502), dann Hieronymus Cardanus, De rerum varietate libri 17 (Basel 1557), sowie Franciscus Bonamicus, De motu libri X (Florenz 1591), das seit mindestens 1618 im Bestand ist. Es finden sich außerdem Joachimus Cureus' Libellus physicus continens doctrina de natura (Wittenberg 1572) und Philipp Melanchthons Initia doctrinae physicae dictata (Wittenberg 1549, 1550 und 1573). Weitere Werke des 16. Jhs sind in einem Band mit 18 Rostocker Disputationen enthalten, so Johannes Sturms Disputationes physicae (Rostock 1597), Carolus Georgius Bangius' Compendium naturalis scientiae (Wittenberg 1599) und Jacobus Schickfuss' Exercitationes ex libris physiologicis peripatetici praecipuis collectae (Frankfurt a. M. 1598).

2.196 Fünf kleine Abhandlungen von Caspar Bartholinus, u. a. Physicae generalis praecepta (Rostock 1617) und De terra, aere et igni institutio physica (Rostock 1619), zählen zu den frühesten Titeln des 17. Jhs, das auch durch Athanasius Kirchers Physiologia experimentalis (Amsterdam 1680) und Otto von Guerickes Experimenta nova (ut vocantur) Magdeburgica de vacuo spatio (Amsterdam 1672) repräsentiert wird. Rostocker Medizinprofessoren wie Johannes Ernestus Schaper (Demonstrationes physicae curiosae, Rostock 1711) und Georg Detharding (Fundamenta scientiae naturalis, Kopenhagen 1735) sind in dieser Systemgruppe ebenso vertreten wie Leonhard Euler mit Conjectura physica circa propagationum soni ac luminis (Berlin 1750).

2.197 Zu den zahlreichen naturphilosophischen Werken gehören Guilielmus Gilbert, De mundo nostro sublunari philosophica nova (Amsterdam 1651), Wolferdus Sengerdius, Philosophia naturalis (Leiden 1680), und Georg von Buquoy, Skizzen zu einem Gesetzbuche der Natur (Leipzig 1817-1819). Auch Augustin Fresnels OEuvres complètes (Paris 1866-1868) sind vorhanden. Zu den - teilweise sehr kurzlebigen - Zeitschriften dieser Gruppe zählen das Magazin für das Neueste aus der Physik und Naturgeschichte (Gotha 1781-1799), das Journal der Physik (Halle und Leipzig 1790, Leipzig 1791-1794), Neues Journal der Physik (Leipzig 1795-1797) und deren Fortsetzung Annalen der Physik (Halle, später Leipzig 1799 ff., vollständig) sowie das Journal de l'école polytechnique (1795-1894) und die Zeitschrift für Mathematik und Physik (Leipzig 1856-1889).

2.198 Unter den zahlreichen Grundrissen, Lehr- und Handbüchern sind die Beyträge zur Physik und Chemie (Rostock 1797) und der Grundriß der Physik für Vorlesungen (Hamburg 1798) des Rostocker Professors für Naturgeschichte und Chemie, Heinrich Friedrich Link. Erwähnenswert sind auch das Physikalische Wörterbuch von Johann Carl Fischer und Johann Samuel Traugott Gehler sowie die Fortschritte der Physik, dargestellt von der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin (Berlin 1847-1919).

2.199 Zur Gruppe Feste Körper (Signatur Ob) gehören die frühen lateinischen Titel von August Galesius, De terrae motu liber (Bologna 1571), Josephus Valdanius, De mistione (Basel 1562), und Henricus Brucaeus, De motu primo libri tres (Rostock 1573, 1578, 1585, hrsg. von Erasmus Stockmann 1604). Unter den Titeln des 17. Jhs finden sich Johannes à Leuneschlos, Tractatus de corpore figuris aeneis illustratus (Heidelberg 1659), und Joannes Baptista du Hamel, De corporum affectionibus cum manifestis, tum occultis libri 2 (Paris 1670). Von den Wissenschaftlern des 18. Jhs sind in dieser Bestandsgruppe u. a. Leonhard Euler, Joachim Pieter, George Atwood, Heinrich Valentin Becker und Abel Bürja mit ihren Werken verzeichnet. Unter den 25 Titeln des 19. Jhs sind neben einer lateinischen Dissertation auch eine französische und drei englische Abhandlungen. 1866 erschien in Rostock die von L. C. H. Vortisch verfaßte Schrift Das Mangelhafte der Newton'schen Gravitations-Theorie.

2.200 Die kleine Gruppe Flüssige Körper (Signatur Oc) verzeichnet aus dem 16. Jh Federicus Delphinus, De fluxu et refluxu aquae maris disputatio. De motu octavae sphaerae (Venedig 1559), aus dem 17. Jh Isaac Vossius, De motu marium et ventorum liber (Den Haag 1663), und De Nili et aliorum fluminum origine (Den Haag 1666). Aus dem 18. Jh stammt eine der seltenen Bützower Dissertationen im Bestand, Dissertatio physicae de causa fluxus siphonis bierurales in vacuo continuati. Praeside Joanne Nicolao Tetens publice defendet Joannes Jacobus Engel (Bützow 1763).

2.201 In der Systemgruppe Gasförmige Körper und Akustik (Signatur Od) ist die Forschung des 17. Jhs repräsentiert durch Joannes Baptista Porta, De aeris transmutationibus libri 4 (Rom 1614), und zwei Werke von Athanasius Kircher, Phonurgia nova (Kempten 1673) und Neue Hall- und Thon-Kunst (Nördlingen 1684), sowie durch Joachim Jungius' Harmonica theoretica (Hamburg 1674). Aus dem 18. Jh sind ebenfalls Werke zur Akustik, aber auch mehrere Werke über Barometer und Hygrometer im Bestand, so z. B. Joachim de Alencé, Abhandlungen dreyer Instrumenter, Barometri, Thermometri, und Notiometri oder Hygrometri (Mainz 1688), Johann Christian Hagemann, Tractatus physicus de motu Mercurii in barometris (Königsberg 1724), und J. F. Daniell, On a new hygrometer (London 1820). Mit der Luftfahrt im Ballon und ihren Grundlagen beschäftigen sich Abbildung der erfundenen Kunst zu fliegen (Rostock? 1709), Christian Gottlieb Kratzensteins Abhandlung von dem Aufsteigen der Dünste und Dämpfe (Halle 1744), Description des expériences de la machine aérostatique de MM de Montgolfier par Faujas Saint-Fond (Paris 1783) von Étienne Jacques und Michel Joseph de Montgolfier, Prospectus der zwanzigsten Luftreise des Herrn [Jean-Pierre] Blanchard (Hamburg 1786) sowie vier weitere Hamburger Drucke zu Blanchards Luftreise im Jahre 1786.

2.202 Die Gruppe Optik (Signatur Oe) beginnt mit 19 Titeln des 19. Jhs, die im Bestand anderer Gruppen oder Fächer verzeichnet wurden. Die ältesten Titel zur Optik sind Joannes Archiepiscopus Cantuarensis, Perspectivae communis libri 3 (Köln 1580), und Joannes Baptista Porta, De refractione optices parte libri 9 (Neapel 1593). Der relativ umfangreiche Bestand dieser Systemgruppe setzt sich für das 17. Jh fort mit Franciscus Aquillonius, Opticorum libri sex (Antwerpen 1613), Andreas Albertus, Perspectiva ohne und durch die Arithmetik gefunden (Nürnberg o. J.), Johannes Christophorus Kolhans, Tractatus opticus (Leipzig 1663), Robert Boyle, Experimenta et considerationes de coloribus (Amsterdam 1667), und Christiaan Huygens, Traité de la lumière (Leiden 1690). Die Wissenschaft des frühen 18. Jhs repräsentiert Isaac Newtons Optice (London 1709), gefolgt von 6 deutschen, 3 lateinischen und je einem französischen und italienischen Titel. Zu den zahlreichen, meist deutschen Titeln des 19. Jhs gehört auch die erste Geschichte der Optik von Emil Wilde (Berlin 1838-1843).

2.203 Die Gruppe Wärme (Signatur Of) verzeichnet mit Carolus Augustus de Bergens Commentatio de thermometris mensurae constantis (Nürnberg 1757) und Franz Xaver Baaders Vom Wärmestoff (Wien 1786) lediglich 2 Titel des 18. Jhs. Der übrige Bestand der Systemgruppe setzt sich aus Titeln des 19. Jhs zum Thermometer, zur Morphologie der Wärme, zur Wärmelehre und Thermodynamik zusammen, darunter Robert Röntgen, Die Grundlehren der mechanischen Wärmetheorie (Jena 1871-1874), und Max Planck, Vorlesungen über Thermodynamik (Leipzig 1897). Neben einigen Originaltiteln in Französisch (M. Fourier, Achille Cazin, G. A. Hirn, Athanase Dupré) und Englisch (J. Clerk Maxwell) finden sich auch Übersetzungen der Werke von Charles Briot, James Prescott Joule, John Tyndall und J. Clerk Maxwell.

2.204 Der Bestand zum Magnetismus (Signatur Og) verzeichnet neben 3 Titeln des 16. Jhs auch Guilielmus Gilberts De magnete (Frankfurt a. M. 1629) und Athanasius Kirchers Magneticum naturae regnum (Rom 1667). Die Wissenschaft des 18. Jhs repräsentieren u. a. Anton Brugmanns Philosophische Versuche über die magnetische Materie (Leipzig 1784). Die Resultate aus den Beobachtungen des magnetischen Vereins im Jahr 1836-1841, hrsg. von Carl Friedrich Gauß und Wilhelm Weber (Göttingen 1837-1842), gehören zum Bestand des 19. Jhs, der auch 3 englische Originaltitel von Edward Sabine, Edward N. Dickerson und J. A. Ewing enthält.

2.205 Die Gruppe Elektrizität (Signatur Oh) verzeichnet vollständig die Zeitschrift für Angewandte Elektricitätslehre (München 1879 ff.) und nahezu vollständig das Centralblatt für Elektrotechnik. Erste deutsche Zeitschrift für Angewandte Elektricitätslehre (München und Leipzig 1883 ff.). Außerdem liegen die französischen Zeitschriften La Lumière électrique (Paris 1884-1894) und D'Éclairage électrique (Paris 1894-1907) sowie auch die englische Zeitschrift The Electrician (London 1898 ff.) vor. 25 Titel des 18. Jhs beschäftigen sich mit den Eigenschaften, Auswirkungen und Ursachen der Elektrizität, aber auch mit Donner und Blitz. Unter den französischen Originaltiteln ist eine Histoire générale et particulière de l'électricité (Paris 1752), unter den Übersetzungen aus dem Französischen die Anwendung der Wirksamkeit der Elektrizität zur Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit (Weissenfels und Leipzig 1788-1789) von Bertholon de St. Lazare. Praktische Hinweise gibt Johann Nicolaus Tetens' Ueber die beste Sicherung seiner Person bei einem Gewitter (Bützow und Wismar 1774). Zwei weitere Titel über den Blitz von Johann Albrecht Hinrich Reimarus (Hamburg 1778 und 1794) stehen in der Systemgruppe Meteorologie.

2.206 Zur Gruppe Physikalische Geographie (Signatur Oi) gehören als älteste Werke Pandulphus Sfondratus' Causa aestus maris (Ferrara 1590), Nonius Marcellus Sayas Tractatus in quo adversus ...opinionem terram esse aqua majorem (Paris 1585) und Otho Casmanns Marinarum quaestionum tractatio philosophica (Frankfurt a. M. 1596). Aus dem 17. Jh stammen P. Du-Vals Traité de Géographie (Paris 1680) und eine Geographia generalis - Beschreibung der Erd-Kugel (Nürnberg 1696). Außerdem sind mehrere physikalische Erdbeschreibungen sowie Schriften über Ebbe und Flut, Gletscher, Klimaveränderungen und Klimatabellen aus dem 18. und 19. Jh vorhanden, z. B. Alexander von Humboldts Werk Über die Haupt-Ursachen der Temperatur-Verschiedenheiten auf dem Erdkörper (Berlin 1827).

2.207 Die Meteorologie (Signatur Ok) verzeichnet das Meteorologische Jahrbuch von Augustin Stark (Augsburg 1814-1824) und Results of meteorological observations (Washington 1861-1864). Das 16. Jh wird repräsentiert durch Johannes Garcaeus, Meteorologia (Wittenberg 1568), während alle übrigen Titel zur Meteorologie aus dem 19. Jh stammen, beispielsweise das Lehrbuch der Meteorologie (Halle 1831-1836) von Ludwig Friedrich Kämtz. In der Gruppe Angewandte Physik (Signatur Ol), der mit nur 6 Titeln kleinsten Systemgruppe des Bestandes zur Physik, ist nur die 4. Auflage von George Adams' Micrographia illustrata, or the Microscope explained (London 1771) erwähnenswert.

Karl-Heinz Jügelt

Chemie

2.208 Der Gesamtbestand Chemie (Signatur P) von 968 Titeln umfaßt 37 Titel aus dem 16. Jh, 189 aus dem 17. Jh, 138 aus dem 18. Jh sowie 604 aus dem 19. Jh. Von den Titeln des 16. Jhs sind fast 80 Prozent in lateinischer Sprache, in deutscher Sprache 3. Die Titel des 17. Jhs unterteilen sich in 50 deutsche, 105 lateinische (55 Prozent), 22 französische sowie 12 niederländische. Der Bestand zur Chemie gliedert sich in die Systemgruppen Allgemeines (Pa) mit 209 Titeln, Organische und anorganische Chemie (Pb) mit 230 Titeln sowie Angewandte (industrielle) Chemie (Pc) mit 265 Titeln, deren Bestände überwiegend aus dem 19. Jh stammen. Lediglich die Alchemie (Pd) weist unter insgesamt 264 Titeln eine große Anzahl von Werken des 17. und 18. Jhs auf.

2.209 In der Gruppe Allgemeines (Pa) überwiegen die Schriften zur allgemeinen Chemie (17 Titel aus dem 17. Jh, 18 aus dem 18. Jh und 66 aus dem 19. Jh). Der einzige Titel des 16. Jhs ist von Andreas Libavius. Unter den übrigen Schriften befinden sich Wörterbücher (6), Werke zur Geschichte der Chemie (13, darunter eines von Daniel Sennert von 1655), Handbücher (4), Werke zur chemischen Analyse (4) und zum Atomgewicht sowie der Atomtheorie (9). Auch einige Schriften von Lavoisier, von und über Justus von Liebig und von Georg Ernst Stahl (5) liegen vor sowie Mitscherlichs Gesammelte Schriften (Berlin 1896). Einige Zeitschriften aus dem 19. Jh sind ebenfalls verzeichnet.

2.210 Die Systemgruppe Organische und Anorganische Chemie verzeichnet 193 Titel aus dem 19. Jh. Von den restlichen 37 sind 12 aus dem 17. Jh und 25 aus dem 18. Jh. Stärker vertreten ist die allgemeine Chemie mit 4 Titeln des 17. Jhs, 14 des 18. Jhs und 56 des 19. Jhs. 33 Titel des 19. Jhs betreffen die analytische, anorganische, organische, reine und theoretische Chemie. Hinzu kommen Schriften von Bercelius, Butlerov, Gay-Lussac, Göttling, Kekulé, von Stradonic und Kunckel sowie zahlreiche Schriften von Schorlemmer und Wöhler.

2.211 Zur Gruppe Angewandte (industrielle) Chemie gehören 265 Titel, davon 235 aus dem 19. Jh. Von den übrigen sind 16 aus dem 18. Jh, 11 aus dem 17. Jh und 3 aus dem 16. Jh. Eine starke Gruppe bilden die Schriften zur Agrikulturchemie (33 Titel), Technischen Chemie (12), Photochemie (8), Medizinischen Chemie (9). Schriften zur Gärung, Wasser- und Tierchemie, Wein- und Zoochemie sind schwächer vertreten. Drei Titel aus dem 17. Jh und 4 aus dem 18. Jh finden sich zu Metallen.

2.212 Die Alchemie umfaßt 264 Titel, davon 33 des 16. Jhs, 148 des 17. Jhs, 78 des 18. Jhs, 5 des 19. Jhs. Unter den Titeln des 16. Jhs sind 8 Werke von Paracelsus, 3 von Raymundus Lullus und 2 von Bonus Lombardus, darunter die Introductio (Basel 1572). Mit je 2 Schriften sind Geber und Garlandia vertreten und mit je einer Schrift Roger Bacon, Dorn, Aubertus und Libavius.

2.213 Zu den Metallen finden sich 11 Schriften (davon 2 des 16. Jhs, 7 des 17. Jhs, 2 des 18. Jhs). Zur Naturphilosophie liegen die Archidoxa des Paracelsus (Straßburg 1574) und 4 Titel des 17. Jhs vor. Eine Schrift von 1561 beschäftigt sich mit der Quintessenz. Zum Stein der Weisen sind 3 Titel des 16. Jhs, 4 des 17. Jhs und 5 des 18. Jhs vorhanden, über Wunder der Natur je 2 Titel des 16., 17. und 18. Jhs sowie eine Schrift über chemische Wunder von 1557. Die Zauberei ist mit einem Titel vertreten.

Krastana Riedewald

Geographie

2.214 Der Gesamtbestand Geographie (Signatur Q) von 3160 Titeln umfaßt 2 Inkunabeln, 98 Titel aus dem 16. Jh, 471 aus dem 17. Jh, 1017 aus dem 18. Jh und 1572 aus dem 19. Jh. Von den 98 ausgezählten Titeln des 16. Jhs sind in deutscher Sprache 18, in lateinischer 55, in französischer 8, in italienischer 8, in niederländischer 4 und in spanischer oder portugiesischer 5. Von den 471 Titeln des 17. Jhs sind 141 in deutscher Sprache, 147 in lateinischer, 130 in französischer, 5 in englischer, 25 in italienischer, 19 in niederländischer, 3 in spanischer oder portugiesischer sowie einer in schwedischer. Von den 1017 Titeln des 18. Jhs sind 723 in deutscher Sprache, 23 in lateinischer, 173 in französischer, 54 in englischer, 3 in italienischer, 9 in niederländischer, 13 in spanischer oder portugiesischer sowie 19 in skandinavischen Sprachen.

2.215 Der Bestand gliedert sich in die Systemgruppen Geographie und Geschichte sowie Geographie an sich (Signaturen Qa und Qb) mit 451 Titeln, Europa (Qc) mit 1092, Asien und Afrika (Qd und Qe) mit 214, Amerika (Qf) mit 130, Australien und Südsee (Qg) mit 16, Reisen (Qi) mit 1167 Titeln. Der übrige Bestand umfaßt Karten (Qk) mit 1599 Titeln, Pläne und Ansichten (Ql) mit 346 sowie Seekarten (Qm) mit 27 Titeln, insgesamt 1972 Titel. Diese Titel sind z. T. in 495 Bdn oder Mappen zusammengefaßt. Die Feingliederung der Systemgruppen der Geographie erfolgt zumeist nach Ländern oder Erdteilen. Insbesondere die ältere Literatur der einzelnen Systemgruppen ist numerisch nach den Formaten Quart oder Folio verzeichnet.

2.216 Die Gruppen Geographie und Geschichte, Völkerkunde (Signatur Qa) und Geographie an sich (Qb) umfassen größtenteils Werke, die nach heutigem Verständnis vielfach interdisziplinär sind; auch ethnographisches Schrifttum findet sich hier. 32 Titel sind dem 16. Jh, 88 dem 17. Jh, 102 dem 18. Jh und 229 dem 19. Jh zuzuordnen. Unter den Titeln des 16. und 17. Jhs finden sich Werke wie der Rostocker Große Atlas (1664), 6 Ausgaben von Sebastian Münsters Cosmographia und 3 von Abraham Ortelius' Theatrum orbis terrarum.

2.217 Zum Bestand Europa (Signatur Qc) gehört eine Inkunabel, 33 Titel stammen aus dem 16. Jh, 141 aus dem 17. Jh, 414 aus dem 18. Jh und 503 aus dem 19. Jh. Unter den Werken, die ganz Europa oder große Teile des Kontinents betreffen, befinden sich u. a. vier Ausgaben von Siegmund Herbersteins Rerum Moscoviticarum commentarii (Basel 1556 und 1571; die erste deutschsprachige, Wien 1557; und eine italienische, Venedig 1550). Inhaltlich sicher nicht am rechten Platz, aber erwähnenswert ist Hernando Cortés' Praeclara Ferdinandi Cortesii de Nova maris Oceani Hyspania Narratio sacratissimo (Nürnberg 1524). Für Asien (Signatur Qd) sind 122 Titel nachgewiesen, davon 3 des 16. Jhs, 17 des 17. Jhs, 36 des 18. Jhs und 66 des 19. Jhs. Viele der Orientalia des 16. und 17. Jhs stammen aus der Bibliothek Tychsens (s. o. 1.54). Schwerpunkte bilden der Nahe und Mittlere Osten mit 39 Titeln sowie China, Korea und Japan mit 27. Bemerkenswert ist die deutsche Übersetzung der ersten größeren Darstellung über China, die Ausführliche Beschreibung des Chinesischen Reichs (1747-1749), in Rostock herausgegeben von J. Ch. Koppe. 91 Titel sind zu Afrika (Signatur Qe) verzeichnet, 2 sind aus dem 16. Jh (darunter Johannes Leos De totius Africae descriptione libri IX, Antwerpen 1556), 14 aus dem 17. Jh, 22 aus dem 18. Jh und 54 aus dem 19. Jh.

2.218 In der relativ kleinen Sammlung zu Amerika (Signatur Qf) finden sich eine Inkunabel, 8 Titel des 16. Jhs, 13 des 17. Jhs, 30 des 18. Jhs und 78 des 19. Jhs. Neben Petrus Martyr Anglerius' De rebus oceaneis et orbe novo decades (Basel 1533) finden sich Louis Hennepins Description de la Louisiane (Paris 1683) und Fernando de Cepedas Relación universal legítima y verdadera del sitio ...de la ciudad de México (Mexico 1637). Die Literatur des 16. und 17. Jhs beschäftigt sich überwiegend mit Süd- und Mittelamerika und den Westindischen Inseln, ab der Mitte des 18. Jhs rückt Nordamerika, später die USA, in den Mittelpunkt (zur Nordamerika-Sammlung des Rostocker Historikers Carl Türk s. o. 1.52). Die mit Abstand kleinste Systemgruppe, Australien und Ozeanien (Signatur Qg), verzeichnet insgesamt nur 2 Titel aus dem 18. Jh und 14 aus dem 19. Jh.

2.219 In der Gruppe Reisen (Signatur Qi) ist unter 1167 Titeln eine Inkunabel. 23 Titel stammen aus dem 16. Jh, 118 aus dem 17. Jh, 379 aus dem 18. Jh und 628 aus dem 19. Jh. Der älteste Titel ist Bernhard von Breydenbachs Peregrinatio in terram sanctam (Mainz 1486). Amerigo Vespuccis De novo mondo (Antwerpen, vor 1520) und Fernando Colombos Historie; Nelle quali s'ha particolare, & vera relatione della vita, & de' fatti dell 'ammiraglio D. Christoforo Colombo suo padre ... (Venedig 1571) repräsentieren die Literatur zu den frühen Entdeckungsfahrten in die Neue Welt, während die Reisen in den Orient u. a. durch Nicolas Nicolais reich mit Holzschnitten ausgestattetes Werk Der Erst Theyl Von der Schiffart und Raysz in die Türckey unnd gegen Orient (Nürnberg 1572) und einen Band mit vier holländischen Schriften des Jan Huyghen van Linschoten vertreten sind. Zu den erwähnenswerten Titeln des 16. Jhs gehören weiterhin Johann Helfrichs Kurzer und wahrhafftiger Bericht von der Reis aus Venedig nach Hierusalem (Leipzig 1580 und 1582) und Melchior von Seydlitz' Gründliche Beschreibung der Weltfart nach dem heiligen Lande (Görlitz 1580).

2.220 Bemerkenswerte Titel des 17. Jhs sind Marco Polos seltenes Werk Delle Meraviglie del Mondo (Venedig 1626), Pietro Della Valles Il Pellegrino (Rom 1658-1663) und Viaggi (Venedig 1663-1664), Adam Olearius' Muskowitische oft begehrte Beschreibung der neuen Orientalischen Reise an den König von Persien ... (Schleswig 1656) sowie die sehr frühen Reiseführer Cherubini di Poste per diverse parti del Mondo (Rom 1639) von Giovanni da L'Herba und Bibliotheca, seu Cynosura Peregrinantium (Ulm 1643-1644) von David Frölich. Unter den Titeln des 18. Jhs finden sich die Sammlungen Histoire des Voyages (44 Bde, Paris 1746-1752), Sammlung der besten und neuesten Reisebeschreibungen in einem ausführlichen Auszuge (30 Bde, Berlin 1763-1785) sowie die Sammlung neuer und merkwürdiger Reisen zu Wasser und zu Lande, aus verschiedenen Sprachen übersetzt (Göttingen 1750-1764). Neben Reiseberichten zu Deutschland und zu Süd- und Westeuropa (hier überwiegt die Literatur zu Italien, Frankreich und Spanien) bilden Reisebeschreibungen aus dem Orient den Schwerpunkt der Sammlung des 17. und 18. Jhs. Nordamerika ist ab dem letzten Drittel des 18. Jhs umfangreicher vertreten (s. o. 1.59). In diesem Bestand finden sich auch viele Titel aus der Bibliothek Tychsens (s. o. 1.54).

2.221 Der Bestand an Karten und Atlanten (Signatur Qk) umfaßt 1599 Stücke in Einzelkarten und 433 Bdn (d. h. zusammengebundene Karten, Karten in Mappen, Sammlungen und Rollen). Davon sind 157 Karten nicht datiert. Im Bestand sind 48 Karten oder Atlanten des 16. Jhs, 325 des 17. Jhs, 298 des 18. Jhs und 338 des 19. Jhs. Unter den Karten des 17. Jhs finden sich Werke aller bekannten Kartenstecher und Kartenverleger der Niederlande. Mehrere Sammelbände vereinigen Karten jeweils eines Verlegers. Der Schwerpunkt der Sammlung ab dem 18. Jh liegt bei Karten Deutschlands und der deutschen Länder. Andere europäische Länder sind in der Regel mit 10 bis 20 Karten vertreten. Zur reichen Sammlung von Atlanten gehören neben Gerard Mercators Atlas minor in verschiedenen Ausgaben (u. a. Amsterdam 1610 und 1623, Arnheim 1621) zwei besonders bemerkenswerte Atlanten, der Rostocker Große Atlas (Amsterdam 1664) - das drittgrößte Buch der Welt - und der Etui-Atlas der Erde (Bützow 1831) - der kleinste Atlas der Welt.

2.222 Der Rostocker Große Atlas mit einer Höhe von 1666 mm und einer Breite (aufgeschlagen) von 2040 mm sowie einem Gewicht von 120 kg enthält zwischen den lederbezogenen Eichenholzdeckeln 32 meist doppelseitige Karten, die 1664 von Kors Dierksen und seinem Sohn in Amsterdam zusammengestellt und gebunden wurden. Der Atlas vermittelt einen repräsentativen Querschnitt durch das Goldene Zeitalter der niederländischen Wandkartenprodukti- on. Von besonderem regionalkundlichem Interesse ist eine von dem Rostocker Professor Johannes Lauremberg 1622 gezeichnete Karte des Herzogtums Mecklenburg. Darüber hinaus enthält der Atlas Karten von ganzen Erdteilen, einzelnen Ländern sowie kleineren Regionen aus den Werkstätten von de Witt, W. J. Blaeu, G. Blaeu, Claes J. Vischer, D. Dankerts, J. A. Colom und H. Allardt. Der in der Rostocker Steindruckerei Tiedemann gedruckte Etui-Atlas der Erde, angefertiget von Louise Romanna von Reiche (Bützow 1831) mit einem Format von 67 x 68 mm enthält 26 handkolorierte Karten der Hemisphären, der Erdteile, einzelner Länder und deutscher Regionen.

2.223 Pläne und Ansichten (Signatur Ql) sind mit 346 Titeln nachgewiesen, die z. T. in 57 Bdn zusammengefaßt sind. 134 Pläne oder Ansichten sind nicht datiert. 2 Titel stammen aus dem 16. Jh, 85 aus dem 17. Jh, 35 aus dem 18. Jh und 33 aus dem 19. Jh. Die Pläne und Ansichten des 17. Jhs zeigen vorwiegend europäische Städte, aber 32 undatierte Pläne und Ansichten Spanisch-Amerikas stammen vermutlich ebenfalls aus dem 17. Jh. Bei den Seekarten (Signatur Qm) sind neben einem Band mit 20 Seekarten von P. Goos und H. Donker (Amsterdam, um 1660) erwähnenswert De Zee-Atlas of Water-Werelt (Amsterdam 1669) von Henrick Donker und De groote See-Spiegel von Willem Janszoon Blaeu (Amsterdam 1658).

Michael Hexel

Karl-Heinz Jügelt

Geschichte

2.224 Der Bestand Geschichte (Signatur R) umfaßt 12.766 Titel, darunter 24 Inkunabeln, 757 Titel des 16. Jhs, 1855 des 17. Jhs, 2523 des 18. Jhs und 7607 des 19. Jhs. Ca. 62 Prozent der Titel entfallen auf die deutsche, 18 Prozent auf die lateinische und 11 Prozent auf die französische Sprache; 5 Prozent sind in skandinavischen Sprachen; die restlichen 4 Prozent verteilen sich auf Englisch, Italienisch, Spanisch, Niederländisch und Portugiesisch. Ein differenzierteres Bild ergibt sich bei der Aufschlüsselung nach Jahrhunderten. So nehmen im 16. Jh die Titel in lateinischer Sprache mit ca. 49 Prozent eine Spitzenposition ein. Es folgen Titel in deutscher Sprache mit etwa 36 Prozent, in französischer mit 11 Prozent und in italienischer mit ca. 2 Prozent. Die übrigen ca. 2 Prozent verteilen sich auf sonstige Sprachen. In den beiden folgenden Jahrhunderten tritt die lateinische Sprache gegenüber den Volkssprachen (besonders Deutsch) zurück. Im 18. Jh liegen 52 Prozent in deutscher Sprache, 23 Prozent in Latein, 19 Prozent in Französisch und 2 Prozent in Englisch vor. Auf skandinavische und übrige Sprachen entfallen jeweils 2 Prozent. Im 19. Jh nimmt die deutschsprachige Literatur mit 74 Prozent eine Vorrangstellung ein. Es folgen Latein mit 9 Prozent, Französisch und die skandinavischen Sprachen mit jeweils 7 Prozent und die übrigen Sprachen mit ca. 3 Prozent.

2.225 Die Systematik ist nach geographischen Gesichtspunkten gegliedert. Dabei spiegelt sie die politische Geographie um die Mitte des 19. Jhs wider. Auf die Gruppen Einleitendes (Signatur Ra) mit 307 Titeln und Weltgeschichte (Rb) mit 1591 folgen die Gruppen Völker des Altertums (Rc) mit 1482, Staaten Europas insgesamt (Rd) mit 74, Deutsche Geschichte (Re) mit 1442, Deutsche Landesgeschichte (Rf) mit 2721, Finnland (Rg) mit 27, Frankreich (Rh) mit 1441, Griechenland - Neuzeit (Ri) mit 25, Großbritannien (Rk) mit 368, Italien (Rl) mit 402, Moldau, Walachei, Rumänien (Rm) mit 7, die Niederlande und Belgien (seit 1830, Rn) mit 271, Polen (Ro) mit 202, Portugal (Rp) mit 57, Rußland (Rq) mit 323, Skandinavien (Rr) mit 862, die Schweiz (Rs) mit 216, Spanien (Rt) mit 299, Türkei und Balkan (Ru) mit 113, Ungarn (Rv) mit 120 sowie die Außereuropäischen Staaten (Rw) mit 416.

2.226 Die Gruppe Einleitendes beinhaltet Literatur allgemeinen Charakters (Bücherkunde, allgemeine Zeitschriften zur Geschichte, historische Sammelwerke, vermischte Schriften, Methodenlehre, Historiker-Biographien, historische Lexika etc). Mit 307 Titeln beträgt ihr Anteil am Gesamtbestand der Signaturgruppe rund 2,4 Prozent. Davon stammen 171 Titel aus dem 19. Jh und 100 aus dem 18. Jh. Unter den Autoren des 16. Jhs befinden sich Franciscus Jovius, David Chytraeus und Jean Bodin.

2.227 Mit 1591 Titeln (12,5 Prozent) gehört die Gruppe Weltgeschichte zu den umfangreichsten. Übergreifende Darstellungen und Gesamtdarstellungen, Handbücher und Kalendarien nehmen mit 306 Titeln einen herausragenden Platz ein. Neben 12 Inkunabeln (u. a. von Schedel und Rolevinck) sind 68 Drucke des 16. Jhs verzeichnet (u. a. von Martinus Polonus, M. A. Coccius, Cuspinianus, J. Nauclerus, Carion, Sleidanus und S. Franck). Erwähnung verdienen Nikolaus Marschalk [Marescalus] Thurius' Deflorationes antiquitatum ab origine mundi (Rostock 1522), Sebastian Francks Chronica. Zeytbuch und Geschichtsbibel von Anbeginn biss inn dis gegenwertig MDXXXI jar (Straßburg 1531) und die Chronica. Beschreibung und gemeine Anzeyge vonn aller Welt herkommen, fürnämen Lannden, Stande, Eygenschafften, Historien, Wesen, Manier, Sitten, an und abgang (Frankfurt a. M. 1535). Je 74 Drucke sind aus dem 17. und 18. Jh und 78 Drucke aus dem 19. Jh vorhanden. Die Titel zum Altertum (197) und zum Mittelalter (218) stammen zu jeweils 75 Prozent aus dem 19. Jh. Von großer Bedeutung ist der zeitgenössische Literaturbestand zur Geschichte des 16. Jhs. 61 der 125 zu diesem Zeitraum vorhandenen Titel stammen aus dem 16. Jh, weitere 32 sind im 17. Jh erschienen. Unter den Verfassern des 16. Jhs sind mehrere bedeutende Vertreter des italienischen Humanismus (so Francesco Guicciardini). Der Zeitraum von 1600 bis 1789 weist mit 502 Titeln den größten Bestand auf. Dabei handelt es sich zu 90 Prozent (201 Drucke des 17. Jhs und 256 des 18. Jhs) um zeitgenössische Literatur. Bei den Drucken zum Zeitraum nach 1789 (243 Titel) überwiegen Titel des 19. Jhs mit ca. 80 Prozent.

2.228 Die Gruppe Völker des Altertums hat mit 1482 Titeln einen Anteil von 11,6 Prozent am Bestand. Davon stammen ca. 90 Prozent aus dem 19. Jh. Auf die Griechische Geschichte (unter Einschluß von Byzanz) entfallen ca. 45 Prozent der Titel, auf die Geschichte des Römischen Reiches ca. 40 Prozent und auf die Geschichte der übrigen Völker des Altertums ca. 15 Prozent. Zu den Autoren der 14 Drucke des 16. Jhs gehören Bruni, Sigonius und Reinerus Reineccius.

2.229 Die Gruppe Staaten Europas hat mit 74 Titeln - die Mehrzahl aus dem 19. Jh - einen geringen Anteil am Gesamtbestand. Zu den kleineren Bestandsgruppen gehören auch die zu einigen einzelnen europäischen Ländern, so Finnland mit 27, bis auf einen sämtlich aus dem 19. Jh stammenden Titeln, Griechenland mit 24 Titeln des 19. Jhs und einer, hier vermutlich versehentlich nachgewiesenen Inkunabel, ferner Rumänien mit 7 Titeln sowie Portugal mit 57 Drucken, die weitgehend aus dem 17. und 18. Jh stammen. Unter den Drucken des 16. Jhs befindet sich auch das Hauptwerk des Klassikers der portugiesischen humanistischen Historiographie, J. Osorio.

2.230 Die Systemgruppen Deutsche Geschichte (1442 Titel) und Deutsche Landesgeschichte (2721 Titel) erreichen zusammen einen Anteil von 33 Prozent am Bestand Geschichte. Von den Titeln der Gruppe Deutsche Geschichte sind 118 aus dem 16. Jh, 373 aus dem 17. Jh, 156 aus dem 18. Jh und 795 aus dem 19. Jh. Schwerpunkte bilden, auch im Hinblick auf die zeitgenössische Literatur, die Regierungszeit Karls V., darunter vor allem Schrifttum, das das Mit- und Gegeneinander von Kaiser, Papst und Fürsten vor dem Hintergrund der Reformation dokumentiert, und der Dreißigjährige Krieg. Eine größere Anzahl von Titeln läßt sich auch zum Siebenjährigen Krieg, zum Napoleonischen Zeitalter (besonders zum nationalen Befreiungskrieg) sowie zu den revolutionären Ereignissen der Jahre 1848/49 nachweisen (darunter eine Flugschriftensammlung). Neben 4 Inkunabeln und Paläotypen, 92 Drucken des 16. Jhs und 228 des 17. Jhs finden wir in der Gruppe Deutsche Landesgeschichte vor allem Titel aus dem 18. Jh (543) und dem 19. Jh (1854). Diese Gruppe ist untergliedert in die Geschichte der einzelnen Territorien mit insgesamt 2109 Titeln, die Geschichte der Erzbistümer, Bistümer, Abteien und Klöster mit 145 sowie die Stadt- und Ortsgeschichte mit 463. Schwerpunkte bilden vor allem Brandenburg-Preußen und Österreich. Die Bestände zur Geschichte Mecklenburgs werden in einem separaten Katalog nachgewiesen. Zu den Autoren in diesen beiden Gruppen gehören sowohl Repräsentanten der vom Humanismus geprägten deutschen Historiographie (Aventinus, Krantz, Wimpfeling, Trithemius, Franck, D. Chytraeus) als auch einzelne Vertreter des italienischen Humanismus (z. B. Aeneas Sylvius). Die Reichspublizistik ist mit Drucken von Sleidan, Chemnitz, Conring und Pufendorf vertreten. Unter den Werken des 18. Jhs ragen die der Göttinger Aufklärungshistoriographie heraus.

2.231 Die Gruppe Frankreich nimmt mit 1441 Titeln (11,3 Prozent) einen verhältnismäßig großen Raum ein. Davon gehen 166 auf das 16. Jh, 306 auf das 17. Jh, 316 auf das 18. Jh und 653 auf das 19. Jh zurück. Schwerpunkte mit einem relativ hohen Anteil an zeitgenössischer Literatur sind Gesamtdarstellungen zur Geschichte Frankreichs, die Geschichte Frankreichs zwischen 1500 und 1715 (Renaissance-Königtum, religiös-politische Krise, Durchsetzung des Absolutismus), die Französische Revolution und das Zeitalter Napoleons. Unter den Autoren des 16. und 17. Jhs befinden sich u. a. Paulus Aemilius, François Hotman, Richelieu und mehrere Vertreter der französischen Memorialistik (wie Philippe de Commines).

2.232 Von den 368 Titeln zur Geschichte Großbritanniens entfällt die Hälfte auf das 19. Jh, in die andere teilen sich das 16. Jh mit 7, das 17. Jh mit 74 und das 18. Jh mit 103 Titeln. Einen Schwerpunkt bilden Titel zur Krise des 17. Jhs. Darunter befinden sich auch Titel zeitgenössischer Polemik. Unter den Verfassern des 16. Jhs ragen die Humanisten Polydore Vergil, Camden und Buchanan heraus. Im Bestand finden sich auch Werke bekannter britischer Historiker wie Clarendon und Gilbert Burnet.

2.233 Die Gruppe Italien umfaßt mit 402 Titeln (39 des 16. Jhs, 42 des 17. Jhs, 49 des 18. Jhs und 272 des 19. Jhs) 3,2 Prozent. Etwa die Hälfte der Literatur betrifft die Stadtgeschichte (besonders Venedig), wobei die Titel aus verschiedenen Jahrhunderten stammen. Bedeutend ist die Zahl der Drucke des 16. Jhs von Autoren des italienischen Humanismus (Machiavelli, Sabellicus, Foglietta, Fazellus, Sigonius, Buonaccorsi, Blondus, Capella). Unter den Autoren des 18. Jhs sind Muratori, Giannone und Denina vertreten.

2.234 Die Gruppe Niederlande und Belgien weist mit 271 Titeln einen Bestandsanteil von 2,1 Prozent auf. Mit 30 Titeln aus dem 16. Jh und 115 aus dem 17. Jh ist der Anteil älterer Literatur recht hoch. Ein größerer Teil der Literatur konzentriert sich auf Gesamtdarstellungen sowie auf Literatur über die Zeit des Freiheitskampfes der Niederlande. - 50 Prozent der 202 Titel der Gruppe Polen haben ihren Ursprung im 19. Jh, weitere 25 stammen aus dem 18. Jh. Titel des 16. und 17. Jhs tragen jeweils 12,5 Prozent zum Bestand bei.

2.235 Die Gruppe Rußland weist mit 323 Titeln (davon 88 aus dem 18. Jh und 215 aus dem 19. Jh) einen Anteil von 2,5 Prozent auf. Schwerpunkte liegen in der Regierungszeit von Peter dem Großen und Katharina II. Eine Sonderstellung, besonders im Hinblick auf die ältere Literatur, nimmt das Baltikum ein (vor allem Livland). Zu den nennenswerten Titeln gehören für das 16. Jh Siegmund Herberstein, Rerum Moscoviticarum commentarii (Basel 1556), und für den baltischen Raum Balthasar Russow, Chronica der Provinz Lyfflandt (Rostock 1578) und Nye Lyfflendische Chronica (Rostock 1578).

2.236 Mit 862 Titeln (6,8 Prozent) sind die skandinavischen Länder gut repräsentiert. Dabei entfallen ca. 7 Prozent der Titel auf Skandinavien insgesamt, 50 Prozent auf Schweden, 25 Prozent auf Dänemark, 15 Prozent auf Norwegen und der Rest auf Island. Im Literaturbestand zu Dänemark fallen besonders Drucke des 18. Jhs ins Gewicht, die etwa die Hälfte der Titel ausmachen. Dabei konzentriert sich die Literatur auf die Zeit des aufgeklärten Absolutismus in der zweiten Hälfte des 18. Jhs (darunter auch zeitgenössisches Schrifttum zur Auseinandersetzung um den Grafen Struensee). Im Bestand zu Schweden ist der Zeitraum zwischen dem Machtantritt Gustavs II. Adolf und der Beendigung des Nordischen Krieges von Interesse.

2.237 Von 216 Titeln zur Geschichte der Schweiz stammen fast 80 Prozent aus dem 19. Jh. Von den älteren Drucken erwähnenswert ist Johann Stumpfs Gemeiner loblicher Eydgnoschafft [sic] Stetten, Landen und Völckeren Chronick wirdiger thaaten beschreybung (Zürich 1548). Weitere bedeutende Drucke des 16. Jhs (Tschudi, Watt) sind bei der Geographie erfaßt.

2.238 Der Anteil Spaniens beträgt mit 299 Titeln 2,3 Prozent. Über 50 Prozent der Titel stammen aus dem 19. Jh. Unter den Autoren des 15. und 16. Jhs sind u. a. Vasaeus, Pulgar und Mariana. Hervorzuheben sind Johannes Vasaeus' Rerum Hispaniae memorabilium annales (Köln 1577) und Juan de Marianas Historiae de rebus Hispaniae libri XXX (Mainz 1605).

2.239 Die Gruppe Türkei und Balkan (113 Titel) stellt aufgrund ihres relativ hohen Anteils an Drucken des 16. Jhs (34) und des 17. Jhs (30) eine interessante Gruppe dar. Mehrheitlich handelt es sich um Gesamtdarstellungen und um Schilderungen der Türkenkriege vor dem Hintergrund der Expansion des Osmanischen Reiches; darunter ist ein Güstrower Druck des Omichius von 1582.

2.240 Ungarn gehört mit 120 Titeln zu den kleineren Systemgruppen. Etwa zwei Drittel des Bestandes stammen aus dem 19. Jh. Bei den älteren Titeln handelt es sich vor allem um Gesamtdarstellungen. Einen Schwerpunkt (ca. 30 Prozent der Titel) bildet Literatur zu Siebenbürgen, ebenfalls vorwiegend aus dem 19. Jh. Erwähnenswert sind Antonio Bonfinis Decades III rerum Ungaricum (Basel 1543).

2.241 Die Gruppe Außereuropäische Staaten umfaßt 416 Titel (3,3 Prozent). Davon entfallen 16 Titel auf das 16. Jh, 38 auf das 17. Jh, 108 auf das 18. Jh und 254 auf das 19. Jh. Neben einer geringen Zahl von Gesamtdarstellungen zu allen Erdteilen dominiert die Literatur zu Asien und Amerika mit jeweils 45 Prozent vor Afrika mit knapp 10 Prozent. Schwerpunkte bilden die Titel zu Indien und zu den USA (vor allem zum Unabhängigkeitskrieg; darunter auch zeitgenössische Titel). Ein großer Teil der älteren Literatur zur Entdeckungsgeschichte (Petrus Martyr Anglerius, Acosta, Cortés, Lerius, Leo Africanus u. a.) wird im Bestand zur Geographie nachgewiesen.

Archäologie, Vor- und Frühgeschichte, Kulturgeschichte

2.242 Der Bestand zur Archäologie, Vor- und Frühgeschichte, Kulturgeschichte (Signatur S) beläuft sich auf 1668 Titel. Davon entfallen auf das 16. Jh 81 Titel (darunter zwei Rostocker Drucke), das 17. Jh 163, das 18. Jh 237 und das 19. Jh 1187. Während ca. 90 Prozent der Drucke des 16. und 17. Jhs und ca. 50 Prozent der Drucke des 18. Jhs in Latein verfaßt sind, herrscht die deutsche Sprache bei den Drucken des 19. Jhs vor. Der Bestand gliedert sich in Allgemeines (Sa) mit 261 Titeln, Orient (Sb) mit 42, Griechen und Römer (Sc) mit 1007, Abendländische Völker, speziell Deutschland (Sd) mit 349 und Afrika, Amerika, Australien (Se) mit 9. Mit ca. 60 Prozent weist die Gruppe Griechen und Römer (Sc) den größten Anteil auf. Davon sind 56 Drucke aus dem 16. Jh, 114 aus dem 17. Jh, 129 aus dem 18. Jh sowie 708 aus dem 19. Jh. Auch sonst überwiegen die im 19. Jh erschienenen Titel, und zwar in der Gruppe Allgemeines mit ca. 60 Prozent, in der Gruppe Orient mit etwa 70 Prozent, in der Gruppe Abendländische Völker mit rund 82 Prozent und in der Gruppe Afrika, Amerika, Australien mit 100 Prozent. Unter den älteren Drucken befinden sich Titel von Sigonius, Cyriacus, Budaeus, Lipsius, Cellarius, Semmler und Montfaucon. Erwähnenswerte Werke des 16. Jhs sind Lilius Gregorius Gyraldus [Giglio Gregorio Giraldi], De deis gentium varia et multiplex historia (Basel 1555), und Johannes Pierius Valerianus [Giovanni Pierio Valeriano Bolzani], Hieroglyphica (Basel 1575).

Historische Hilfswissenschaften

2.243 Der Bestand der Historischen Hilfswissenschaften (Signatur T) von insgesamt 669 Titeln umfaßt 39 aus dem 16. Jh, 83 aus dem 17. Jh, 204 aus dem 18. Jh und 343 aus dem 19. Jh. Die Mehrzahl der Drucke des 16. und 17. Jhs sind in Latein, die des 18. und 19. Jhs in deutscher Sprache. Der Bestand unterteilt sich in Chronologie (Ta) mit 115 Titeln, Diplomatik (Tb) mit 166, Genealogie (Tc) mit 190, Heraldik (Td) mit 89 und Kalender (Te) mit 109. Die Drucke des 16. bis 18. Jhs machen fast die Hälfte des Gesamtbestandes aus. Gut repräsentiert ist die ältere Literatur zur Chronologie und Genealogie mit Werken wie Gerard Mercators Chronologia (Köln 1569), Johannes Trithemius' Polygraphiae libri VI (Köln 1564) und Jost Ammans Insignia Sacrae Caesareae Maiestatis (Frankfurt a. M. 1579).

Numismatik

2.244 Der Gesamtbestand Numismatik (Signatur Nsm) von 1427 Titeln umfaßt 41 aus dem 16. Jh, 128 aus dem 17. Jh, 516 aus dem 18. Jh und 742 aus dem 19. Jh. Zahlreich sind Titel zur Münzkunde des Altertums und Deutschlands. Die Münzkataloge des 19. Jhs der deutschen und europäischen Münzsammlungen sind fast vollständig vorhanden. Zu den bemerkenswerten Titeln des 16. Jhs gehören Fulvius Ursinus, Familiae Romanae quae reperiuntur in antiquis numismatibus ab urbe condita ad tempora Divi Augusti (Rom 1577), und Hubertus Gholtz, Les images presque de tous les empereurs ... (Antwerpen 1557), sowie zwei Werke von Enea Vico, Le imagini delle donne Auguste (Venedig 1557) und Augustarum imaginis aereis formis expressae (Venedig 1558).

Robert Graf

Landwirtschaft

2.245 Der Bestand Landwirtschaft (Signatur U) von 1910 Titeln umfaßt 14 aus dem 16. Jh, 38 aus dem 17. Jh, 303 aus dem 18. Jh und 1555 aus dem 19. Jh. Von den Titeln des 16. Jhs sind 4 in deutscher Sprache, 4 in lateinischer, 2 in französischer, 3 in italienischer und einer in niederländischer. Von den 38 Titeln des 17. Jhs sind 10 in deutscher Sprache, 5 in lateinischer, 21 in französischer, jeweils einer in italienischer und spanischer. Von den 303 Titeln des 18. Jhs sind 274 in deutscher Sprache, 6 in lateinischer, 14 in französischer, 3 in englischer, 2 in italienischer sowie einer in niederländischer und 2 in spanischer Sprache. Von den 1555 Titeln des 19. Jhs sind 1474 in deutscher Sprache, 9 in lateinischer, 16 in französischer, 35 in englischer, 5 in italienischer, 2 in niederländischer sowie 14 in skandinavischen Sprachen. Bis zum Jahre 1860 war der Bestand sachlich undifferenziert verzeichnet in den Katalogbänden UI und (teilweise) UII/1. Der sachlich gegliederte Bestand wird heute durch die Katalogbände UII/1 und UII/2 (Varia, Generalia, vermischte Schriften), UII/3 und UII/4 (Tierkunde), UIII (Acker- und Pflanzenbau) sowie UIV (Agrargeographie, -geschichte, -ökonomie etc.) erschlossen.

2.246 Während die älteren Darstellungen der römischen Agrarschriftsteller, z. B. Columellas De re rustica libri XII (Paris 1543), zum Bestand der Klassischen Philologie (Signatur Cd) gehören, beginnt die neuzeitliche Literatur des Bestandes Landwirtschaft mit Petrus de Crescentiis, De omnibus agriculturae partibus (Basel 1548). Unter den Titeln des 16. bis 18. Jhs sind die Vertreter der sogenannten Hausväterliteratur, Konrad Heresbach (Rei rusticae libri IV, Köln 1571) und Johannes Coler (Oeconomia ruralis et domestica, Wittenberg 1613) zu erwähnen. Für das 18. Jh stehen Nöel Chomels Dictionnaire oeconomique (Amsterdam 1732) und Gottfried Bürgels Ökonomisches und physicalisches Lexicon enthaltend was gehört zum Hof- Haus- und Feldt-Leben (Leipzig 1750-1757). Zu finden sind hier aber auch alte Koch-, Garten- und Jagdbücher wie Marx Rumpolts Ein new Kochbuch (Frankfurt a. M. 1581), das New Jägerbuch (Straßburg 1590) von Jacques Du Fouilloux oder Johannes Peschels Garten-Ordnung (Eisleben 1597).

2.247 Unter den Varia, Generalia und vermischten Schriften finden sich rund 650 Titel, darunter in der Mehrzahl allgemeine Einführungen, Lehr- und Handbücher sowie Zeitschriften aus dem 19. Jh (80 Prozent). Im Sachgebiet Tierzucht (200 Titel), das neben der landwirtschaftlichen Viehzucht die Pferde-, Kleintier-, Geflügel-, Bienen- und Seidenraupenzucht ausweist, ist die ältere Literatur vor allem auf Pferdezucht konzentriert. Auch zur Bienenzucht liegt eine größere Anzahl von Titeln vor.

2.248 Die Literatur über Pflanzenbau (280 Titel) umfaßt alle Bereiche des Ackerbaus einschließlich Bodenkunde, Schädlingskunde und landwirtschaftlicher Wasserbau. Unter den Schriften zur Düngerlehre befinden sich Justus von Liebigs Naturwissenschaftliche Briefe über die Landwirtschaft (Leipzig und Heidelberg 1859). Rund 170 Titel betreffen Forst- und Holzwirtschaft sowie Jagd. Zu historischen und geographischen Fragen der Landwirtschaft und zur landwirtschaftlichen Buchführung sind 160 Titel verzeichnet. Allerdings ist der überwiegende Teil der betriebswirtschaftlichen Literatur im Bestand Staats- und Wirtschaftswissenschaft (Signatur JI) zu finden; so auch Johann Heinrich von Thünens Der isolierte Staat in Beziehung auf Landwirtschaft und Nationalökonomie (Rostock 1842-1863). Erwähnenswert sind eine Reihe landwirtschaftlicher Zeitschriften und zahlreiche Veröffentlichungen der überwiegend im 19. Jh gegründeten landwirtschaftlichen Akademien und Versuchsstationen.

Sabine Rudlof

Handel, Gewerbe und Industrie

2.249 Handel, Gewerbe und Industrie (Signatur V) bilden eine Signaturgruppe mit einem Gesamtbestand von 811 Titeln. Unter den Werken des 16. Jhs (6 Titel) und des 17. Jhs (21) bildet Literatur zum Bergbau und Hüttenwesen einen Schwerpunkt. Hervorzuheben sind Werke wie De re metallica, libri XII von Georg Agricola (Leipzig 1546), Pirotechnica von Vannoccio Biringuccio (Venedig 1559) und 4 Werke von Antonio Neri zur Glasmacherei.

2.250 Die Literatur des 18. und 19. Jhs mit 173 und 611 Titeln enthält neben allgemeinen Werken zu Handwerk und Gewerbe, wie Allgemeines Handlungs-, Kunst-, Berg- und Handwerks-Lexicon von Adrian Beier (Jena 1722), Literatur zu speziellen Gewerken, u. a. zum Brauwesen und zur Branntweinbrennerei (8 Titel), Uhrmacherei (3) und zu Buchdruck und Buchbinderei (8). Weiterhin sind Werke zur Manufakturentwicklung und zur Technologie vorhanden, wie die Anleitung zur Technologie von Johann Beckmann (Göttingen 1777), das mehrbändige Technologische Wörterbuch von Johann Karl Gottfried Jacobson (Berlin 1781-1795) oder das Handbuch der mechanischen Technologie von Karl Karmarsch (Hannover 1851). Unter den 161 Titeln zum Handel überwiegt die Literatur des 18. und 19. Jhs. Hier sind auch einige Werke zur Schiffahrt verzeichnet. Hervorzuheben sind die Lexika von Jacques Savary (Amsterdam 1726-1732), Carl Günther Ludovici (Leipzig 1752-1756) und Philipp Andreas Nemnich (Hamburg 1815-1817).

Renate Koch

Sport und Spiele

2.251 Die Bestände Sport und Spiele (Signaturen W und X) stehen unter der Überschrift Leibesübungen. Von 209 Titeln stammen 23 aus dem 16. Jh, 40 aus dem 17. Jh, 40 aus dem 18. Jh und 106 aus dem 19. Jh. Der Bestand Sport gliedert sich in die Gruppen Allgemeines (Signatur Wa), Reiten, Rennsport und Hippologie (Wb), Fechten, Turnierwesen, Segelfliegen und Flugsport (Wc), Geräteturnen, Gymnastik, Leichtathletik, Sport im engeren Sinne, Fußball, Schwimmen, Segeln, Wassersport, Autosport und Radsport (Wd), Tanzkunst (We), Schießsport (Wf), Bergsteigen, Skilauf und Alpinismus (Wg). Der Bestand zu den Spielen ist nicht weiter differenziert.

2.252 Die Sachgruppe Allgemeines umfaßt einzelne Schriften mit übergreifender Thematik, Lexika, Geschichte, Anweisungen, Bibliographien. Zu ihr gehören 4 Schriften aus dem Jahre 1566, die seltenen Turnierbücher von Georg Rüxner und Hans von Francolin sowie die Chronica der Kriegshändel (Frankfurt a. M.) und die Chronica und Historien der Braunschweigischen Fürsten (Frankfurt a. M.) von Justin Gobler. Allgemeine Leibesübungen sind mit 2 Schriften aus dem 18. Jh und einer aus dem 17. Jh vertreten. Die umfangreichste Sammlung liegt zum Reiten vor. Hier finden sich insgesamt 20 Schriften aus dem 16. Jh. Der Allgemeinen Reitkunst sind 6 Schriften aus dem 16. Jh, 12 aus dem 17. Jh, 6 aus dem 18. Jh und 5 aus dem 19. Jh zugeordnet. Die Französische Reitkunst ist mit 3 Schriften aus dem 17. Jh vertreten. 13 Schriften betreffen Pferdedressur (davon 5 aus dem 16. Jh, 3 aus dem 17. Jh und 5 aus dem 19. Jh). Je eine Schrift über Pferdedressurmaschinen, Pferderassen, Zäumen, Zäumungsmaschinen (alle aus dem 19. Jh) sowie eine Schrift von 1550 über Turniere beschließen die Gruppe.

2.253 In der kleinen Systemgruppe Fechten mit insgesamt 9 Titeln finden sich 6 allgemeine Werke zur Fechtkunst (eines von 1570, 2 aus dem 17. Jh, eines aus dem 18. Jh und 2 ohne Erscheinungsjahr). Eine Schrift über Fechtturniere stammt aus dem 18. Jh. Im Bestand ist auch eine Schrift über Hiebfechten. In der Systemgruppe Gymnastik befinden sich die Werke zu den verschiedenen Sportarten alphabetisch geordnet. Der Bestand stammt überwiegend aus dem 19. Jh, beispielsweise Friedrich Ludwig Jahns Die deutsche Turnkunst von 1816. Zur Gymnastik selbst sind 3 Schriften aus dem 19. Jh vorhanden. Im Bestand ist die Schrift Die Kunst des Schwimmens in drei Stunden ohne alle Anweisung und Gefahr gründlich zu erlernen (Neubrandenburg 1835). Die Untergruppe Turnen beinhaltet 7 Schriften aus dem 19. Jh, darunter Werke von GutsMuths, Schmidt und Moritz Kloss. Die Systemgruppe Ballett ist mit einem Titel aus dem 18. Jh und einem Rostocker Titel aus dem 19. Jh (Tänze, 1861-1864) vertreten. Dazu kommt eine Schrift aus dem Jahre 1868 über die Geschichte der Tanzkunst.

2.254 Die Systemgruppe X weist den Bestand zu verschiedenen Spielen nach. Hervorhebung verdienen 19 Titel zum Schachspiel mit dem Werk von Gustav Selen [Herzog August von Braunschweig], Das Schach- oder Königspiel (Leipzig 1616), sowie mehreren Schriften von Antonius von der Linde über die Geschichte des Schachspiels und seine Bibliographie (Berlin 1874). Zu Glücksspielen liegen 3 Titel vor (je einer aus dem 16., 17. und 19. Jh). Weiter sind je ein Titel zum Golf, Joujou sowie zum Kartenspiel aus dem 17., 18. und 19. Jh vorhanden, darunter der Neuste Almanach (Berlin 1809). Mit einzelnen Schriften sind Spiele wie Jeu, Whist, Quadrillespiel, Punktspiel und La Maison (2 Titel aus dem 17. Jh) vertreten. Hinzu kommen mehrere Schriften von Flittner und zahlreiche Kleinschriften über Gesellschaftsspiele. Neben einer Enzyklopädie der Spiele gibt es noch zwei Bücher über die Geschichte der Spiele. Ein Rarum ist Thomas Hydes Werk von 1694 über die orientalischen Spiele. Zu diesem Bestand gehören ebenfalls ein geographisches Städtespiel von etwa 1820, 3 Werke aus dem 17. Jh, ein undatiertes Werk zu den Würfelspielen und eins über das Tarokspiel aus dem Jahre 1807. Drei Schriften über Rätsel und eine zum Skat komplettieren den Bestand.

Krastana Riedewald

Sondersammlungen Inkunabeln

2.255 Die Bibliothek besitzt 645 Inkunabeln, darunter einige Mehrfachexemplare. Sie wurden 1907 und 1908 einschließlich der 620 Drucke aus den Jahren 1501 bis 1520 katalogisiert, im alten Alphabetischen Katalog nachgewiesen und als Sondersammlung entsprechend der Systematik aufgestellt. 1985 wurden die Inkunabeln und die Drucke von 1501 bis 1520 wieder getrennt aufgestellt, wobei letztere den Grundstock der Drucke des 16. Jhs bilden. Der Inkunabelbestand stammt aus sehr unterschiedlichen Provenienzen, von denen viele noch nicht erforscht sind. Er besteht zu 70 Prozent aus theologischer und juristischer Literatur.

2.256 612 Inkunabeln sind in lateinischer Sprache, 21 in deutscher (davon 12 in niederdeutscher), 8 in hebräischer und 4 in griechischer. Aus dem deutschen Sprachraum stammen über 400 Inkunabeln, 120 aus Italien, 14 aus Frankreich, weitere aus Spanien, Holland und Belgien. Neun Inkunabeln gehören der Frühzeit bis 1470 an, der größte Teil des Bestandes stammt aus der Zeit zwischen 1480 und 1500. Als Druckorte ragen Basel (78), Köln (52), Nürnberg (79) und Venedig (89) heraus.

2.257 Die erste Inkunabel des Bestandes, die Novella des Johannes Andreae (Venedig 1489), stammt aus einer Schenkung des Rostocker Juristen Laurentius Kirchovius vom 13. Februar 1576. Nach Meinung des Rostocker Bibliothekars Gustav Kohfeldt stammen die meisten Inkunabeln aus Rostocker Kloster- und Kirchenbüchereien, zu denen die der Kartause von Marienehe und die des Dominikanerklosters St. Johannis gehören. Doch erst 1842 gelangten sie mit dem Kauf der Bibliothek der Marienkirche in den Besitz der Universitätsbibliothek. Um mindestens 180 Inkunabeln erhöhte sich damit der Bestand. 31 Inkunabeln in 29 Folianten aus dem Besitz des Lübecker Vikars Conrad Stenhop, der 1444 in Rostock immatrikuliert wurde und nach 1480 in der Kartause Marienehe lebte, sind erhalten geblieben. Außer einer Biblia Latina (Basel 1477) handelt es sich dabei nur um juristische Werke, die Stenhop z. T. selbst illuminiert, rubriziert und mit Eigentumsvermerk versehen hat. Ein Beispiel ist das Repertorium iuris (Nürnberg 1477) von Petrus Brixienis, das mit 24 mehrfarbigen Initialen ausgestattet ist, die zusammen das Alphabet bilden. 1842 gelangten sie mit dem Kauf der Marienbibliothek (s. o.) in die Universitätsbibliothek, wodurch sich der Bestand um mindestens 180 Inkunabeln erhöhte.

2.258 Eine beachtliche Zahl von Drucken stammt aus verschiedenen Klöstern; wie sie nach Rostock gelangten, ist noch ungeklärt. Für die Zugänge des 19. Jhs gibt es noch keine Nachweise, aus der späteren Landesbibliothek Rostock kamen nur einige Bände nach 1924 hinzu. Frühe Bibelausgaben enthält die Bibelsammlung Masch aus der Landesbibliothek Neustrelitz, die seit 1950 in Rostock steht (vgl. 2.274 f.). Kriegsverluste sind nicht zu beklagen, aber zu Neuerwerbungen nach 1945 kam es auch nicht.

2.259 Zur Theologie sind 341 Titel zu zählen, darunter neben 80 Predigtsammlungen wie den Sermones des Vincentius Ferrerius (Köln 1485) auch die Legenda aurea des Jacobus de Voragine (1481) und das Quadragesimale von Johannes Gritsch (1492). Unter 40 homiletischen und liturgischen Schriften ist die Summa des Angelus de Clavasio (Nürnberg 1492), ebenso das Rationale divinorum des Guillelmus Duranti in mehreren Ausgaben (Ulm 1475; Rom 1477; Nürnberg 1480; Straßburg 1484 und 1488). Weiter liegen 37 Gesamt- oder Teilausgaben von Bibeln vor (niederdeutsche Ausgaben der Kölner Bibel um 1480 und der Lübecker Bibel 1494), 31 Titel zur Patristik (Augustinus, Ambrosius, Lactantius), 29 zur Ethik und Dogmatik (Thomas von Aquin, Antonius Florentinus) sowie 24 zur Erbauungsliteratur, z. B. der Speyghel der dogede (1485) oder Die guldin Bibel von Antonius Rampigollis (um 1475). Die zweitgrößte Gruppe des Inkunabelbestandes bilden die juristischen Schriften mit 118 Drucken. 60 Titel liegen zum Kirchenrecht vor (Lectura super Decretalium des Nicolaus Panormitanus, Köln 1477; Liber sextus decretalium, Mainz 1473), 33 zum Zivilrecht (Corpus juris civilis glossatum, Venedig 1482) und 14 sind allgemeine Quellenwerke (Repertorium iuris des Bertachinus, Nürnberg 1483).

2.260 Der Inkunabelbestand zur Klassischen Philologie zählt 77 Titel. 62 Titel stammen von lateinischen und 15 von griechischen Autoren. Zur Philosophie werden 29 Werke (Aristoteles, Bo"etius) gezählt, zur Geschichte 22 (Cronecken der Sassen von Konrad Botho, Mainz 1492; Die Cronica van der hilliger stat Coellen, 1499) und zu den Naturwissenschaften 18 (Anatomia des Mundinus, o. J.). Der älteste Druck ist das in einem Einband aufgefundene Bruchstück eines Donat, das nach Claussen vor 1450 zu datieren ist. Ciceros De officiis, 1466 in Mainz auf Pergament gedruckt, ist die älteste datierte Inkunabel der Sammlung. Die Bibliothek besitzt außerdem den Lübecker Pergamentdruck des Rudimentum novitiorum (1475), Breydenbachs Itinerarium in terram sanctam (Mainz 1486) und Schedels Liber chronicarum (Nürnberg 1493). Ebenfalls erwähnenswert sind 3 Exemplare des ersten datierten Druckes (9. April 1476) der seit 1462 in Rostock tätigen Brüder vom gemeinsamen Leben, die Opera des Lactantius. Von den über 20 Drucken der Michaelisbrüder bis 1500 sind nur weitere 4 in der Bibliothek.

2.261 Zahlreiche Bände der Sammlung weisen Besitzvermerke und Marginalien auf. Der Erhaltungszustand des größten Teils der Inkunabeln ist erstaunlich gut. Wohl 75 Prozent des Bestandes sind in zeitgenössischen Einbänden oder in Einbänden des 16. Jhs erhalten. Ein großer Teil davon ist gegen Ende des 19. Jhs und später ausgebessert worden.

Hanno Lietz

Musikaliensammlung

2.262 Zur historischen Musikaliensammlung gehören 220 Titel Musikdruk-kcke des 16. bis 19. Jhs und 920 Titel Musikhandschriften verschiedener Provenienz. Die Musikdrucke des 16. Jhs kamen mit den zur Akademischen Bibliothek Bützow gehörenden Beständen der Sammlung des Herzogs Johann Albrecht (1525-1576) im Jahre 1789 nach Rostock. In schön gebundenen Stimmbüchern enthält diese Sammlung geistliche und weltliche Vokalmusik, besonders niederländischer und deutscher Komponisten der Renaissance. Als Instrumentalmusik sind einige Lauten-, Gitarren- und Orgeltabulaturen nennenswert.

2.263 Musikalien des 17. und 18. Jhs bilden die Privatsammlung der Herzogin Louise Friederike von Mecklenburg-Schwerin (1722-1791), die mit der Bibliothek der verstorbenen Herzoginwitwe im Juli 1799 auf Befehl des Herzogs Friedrich Franz I. (1756-1837) der Universitätsbibliothek übergeben wurde. Als geborene württembergische Prinzessin erbte sie nach dem frühen Tod ihres Vaters, des Erbprinzen Friedrich Ludwig von Württemberg-Stuttgart (1698-1731), einen Teil seiner Notensammlung und brachte sie - zusammen mit eigenen Beständen - nach ihrer Heirat 1746 mit dem Erbprinzen Friedrich von Mecklenburg-Schwerin (1717-1785) in die mecklenburgische Residenz. Infolgedessen ist ein Teil der Musikdrucke französischer und süddeutscher Herkunft. Vom Ende des 17. Jhs und vom Anfang des 18. Jhs enthalten sie vor allem Opern, Ballette, aber auch vokale und instrumentale Kammermusik. Dieser Sammlung hatte Friederike Louise in Schwerin durch rege Sammeltätigkeit und eigenes Musizieren weitere Bestände hinzugefügt. Die Drucke des 19. Jhs sind zum Teil Bestand der Rostocker Singakademie gewesen. Alle Bestände der Musikaliensammlung sind in einem alphabetischen Sonderkatalog und einem chronologischen Bandkatalog erschlossen. Die Drucke bis 1800 sind im RISM nachgewiesen. Musiktheoretische Werke dieser Zeit sind in den Gesamtbestand integriert.

Barbara Linnert

Hebraica und Judaica

2.264 Zur Sammlung gehören sowohl Werke aus den alten herzoglichen Bibliotheken, die Grundlage der Bützower Akademischen Bibliothek waren, als auch Werke, die für die alte Universitätsbibliothek in Rostock angeschafft oder geschenkt wurden, des weiteren die Werke, die im 19. Jh für Lehre und Forschung an der Universität erworben wurden oder durch Schenkungen in die Bibliothek gelangten. Die Hebraica sind heute überwiegend unter der Signatur CIc aufgestellt, während ein großer Teil der Judaica verstreut über alle Fachgebiete zu finden ist.

2.265 Kern der Sammlung sind die hebräischen und jiddischen Drucke oder Werke zur Judaistik, die im Jahre 1817 zusammen mit der übrigen Bibliothek und dem handschriftlichen Nachlaß Oluf Gerhard Tychsens (1734-1815) von der Universität gekauft wurden. Tychsen wirkte ab 1760 an der Universität Bützow, wurde 1763 zum ordentlichen Professor für orientalische Sprachen berufen und war darüber hinaus ab 1770 als Bibliothekar tätig, zunächst in Bützow, ab 1789 in Rostock. Seine vielfältige private Bibliothek, die bei seinem Tod ca. 10.000 Bde umfaßte, spiegelt die Breite seines Tätigkeitsfeldes und die große bibliographische Kenntnis wider, mit der er seine Sammlung zusammenstellte. Neben Fächern wie der Numismatik und der Geschichte unterschiedlicher orientalischer Sprachen galt sein Hauptinteresse der Judaistik. Durch sein Studium in Halle (1756-1759) bekam er Verbindung zum Callenbergischen Institutum Judaicum und wurde 1759/60 auf zwei Missionsreisen ausgesandt. Deshalb befinden sich zahlreiche Missionsdrucke des Instituts in seiner Bibliothek. Möglicherweise ist dies neben dem Bestand der Bibliothek der Franckeschen Stiftungen in Halle heute die umfangreichste erhaltene Sammlung dieser Schriften. Intensiv beschäftigte sich Tychsen mit der hebräischen Sprache. Dies wird auch an einem Schwerpunkt der Sammlung deutlich: dem Bestand an Grammatiken aus älterer wie auch jüngerer Zeit, die zu einem großen Teil auf Tychsen zurückgehen.

2.266 Unter den Hebraica befindet sich eine Anzahl seltener Werke, die schon von Tychsen mit Vermerken versehen wurden, darunter wohl auch einige Unikate. Aus der Bibliothek des Gelehrten stammen acht hebräische Inkunabeln und Inkunabelfragmente sowie eine bemerkenswerte Sammlung arabischer Drucke (u. a. der erste arabische Druck in Europa, Horae septem canonicae, erschienen 1514 in Fano). Nach dem Tode Tychsens fertigte Anton Theodor Hartmann, sein Freund und Biograph, einen Auktionskatalog der Bibliothek an, doch die Universität entschloß sich zum Ankauf der Sammlung, so daß die geplante Auktion nicht stattfand. Später wurden allerdings Dubletten und für weniger wichtig erachtete Bücher verkauft, wie einem durchschossenen Exemplar des Auktionskataloges zu entnehmen ist.

2.267 Die Tychsensche Bibliothek wurde zunächst separat aufgestellt, im Zuge der Reorganisation entschloß man sich jedoch, sie in den Bestand der Hauptbibliothek einzuarbeiten. Da die Sprachschwierigkeiten bei der Katalogisierung der orientalischen Bestände ein Hindernis darstellten, war man auf die Hilfe von Spezialisten angewiesen, wodurch sich die Arbeiten verzögerten. Im Falle der Hebraica und Judaica konnte ab 1860 (bis in die siebziger Jahre hinein) Johannes Bachmann (1832-1888) gewonnen werden, Professor für alttestamentliche Theologie (später Hymnologie) in Rostock von 1858 bis 1888. Der von ihm angelegte handschriftliche systematische Bandkatalog zeugt von großer Sachkenntnis und gestattet durch Verweisungen auch Zugang zu vielen, wenn auch sicher nicht allen relevanten Werken, die durch die Reorganisation heute verstreut über nahezu alle Fachgruppen zu finden sind, viele in der Theologie (Signatur F) und bei den Semitischen Sprachen allgemein (Signatur CIa). Die Beschreibung der Sammlung orientiert sich in ihrer Gliederung im wesentlichen an diesem Bandkatalog.

2.268 Die Zählung ergab im Fach CIc ca. 1300 Hebraica bis 1900 in hebräischer Sprache oder mit hebräischen Textbestandteilen (dazu ca. 100 Drucke aus dem 20. Jh, hauptsächlich Dissertationen). Sie setzen sich zusammen aus einer Inkunabel, ca. 150 Drucken des 16. Jhs, ca. 320 des 17. Jhs, ca. 550 des 18. Jhs und ca. 270 des 19. Jhs. Zu den Hebraica zählen weiterhin ca. 240 jiddische Drucke bis 1900 (10 aus dem 16. Jh, 10 aus dem 17. Jh, ca. 200 aus dem 18. Jh und ca. 20 aus dem 19. Jh). Ergänzend wurden die Bibeldrucke (Gruppe Fb) gezählt, da hier eine größere Zahl an Hebraica vorhanden ist. Zu den insgesamt ca. 140 Ausgaben gehören 10 Polyglotten aus dem 16. und 17. Jh, 7 hebräische Inkunabeln und Inkunabelfragmente, ca. 40 Werke aus dem 16. Jh, ca. 25 aus dem 17. Jh, ca. 30 aus dem 18. Jh und ca. 15 aus dem 19. Jh. Weiterhin liegen ca. 15 jiddische Bibelausgaben aus dem 16. bis 19. Jh vor. 85 hebräische Bibeldrucke befinden sich in der Sammlung Masch, darunter je ca. 30 aus dem 16. und 17. Jh und etwa 20 aus dem 18. Jh (s. u. 2.274).

2.269 Liegt bei den Hebraica der Schwerpunkt im 18. Jh, so verlagert er sich bei den insgesamt mehr als 1000 Judaica im Fach CIc mehr in die jüngere Zeit. Ca. 590 Titel in deutscher Sprache im Zeitraum bis 1900 sind vorhanden, davon 2 aus dem 16. Jh, ca. 20 aus dem 17. Jh, ca. 140 aus dem 18. Jh und ca. 430 aus dem 19. Jh (dazu ca. 400 Titel aus dem 20. Jh, überwiegend Dissertationen). In Latein wurden ca. 330 Werke verfaßt (6 im 16. Jh, ca. 110 im 17. Jh, ca. 180 im 18. Jh und ca. 30 im 19. Jh). Weiterhin sind vorhanden ca. 15 Titel in niederländischer Sprache und ca. 50 Drucke in Aramäisch, Arabisch, Syrisch, Samaritanisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch und verschiedenen skandinavischen Sprachen. Zumeist aus dem 19. Jh stammen ca. 25 Titel in französischer und etwa 20 in englischer Sprache. Hebraica und Judaica aus den übrigen Bestandsgruppen mußten außer acht bleiben; die Neukatalogisierung des Bestandes wird diese Werke einbeziehen.

2.270 Unter den Drucken in hebräischer Sprache und Judaica sind ca. 110 Titel zu einleitenden Themen der hebräischen Philologie und Gelehrtengeschichte, darunter ca. 60 Dissertationen und kurze Abhandlungen. Die Werke stammen überwiegend aus dem 18. Jh und sind oft in lateinischer Sprache. Unter den Bibliographien und Katalogen befindet sich das einzige nachgewiesene Exemplar des ersten gedruckten Kataloges der Oppenheimer-Bibliothek (Verzeichnis verschiedener Hebräischen und Rabbinischen Bücher, welche insgesamt aus der Hand auf die nachher angeführten Bedingungen verkauft werden sollen. Hannover, den 18ten May 1764). Der Abschnitt zur jüdischen Geschichte umfaßt ca. 500 Werke (darunter mehr als die Hälfte Dissertationen), zum großen Teil in deutscher oder lateinischer Sprache und meist aus dem 18. oder 19. Jh. Gesamtdarstellungen belaufen sich auf ca. 175 Titel (davon ca. 100 Dissertationen, überwiegend in deutscher Sprache und aus dem 19. Jh). Ebenfalls ca. 175 Titel behandeln das Gebiet der jüdischen Lehre (Theologie) und des religiösen Brauchtums (darunter etwa 75 Dissertationen). Die ältesten Werke sind aus dem 16. Jh, ein großer Teil aus dem 17. oder 18. Jh, häufig in Latein. Zu Fragen des jüdischen Zivilrechts gibt es mehr als 150 Titel, zum größten Teil (ca. 115) Dissertationen meist jüngeren Datums und in deutscher Sprache; aber auch Werke aus dem 16. Jh sind vorhanden. Etwa 40 Titel belegen die Diskussion um die Judenemanzipation im 19. Jh (in diesem Abschnitt finden sich auch ca. 50 anti-judaistische Schriften zur Judenfrage aus dem 19. und 20. Jh). Zur christlich-jüdischen Polemik und Apologetik sind ca. 20 meist lateinische Titel vorhanden, die vorwiegend aus dem 17. und 18. Jh stammen. Neben mehr als 30 Callenbergischen Missionstraktaten in jiddischer und hebräischer Sprache liegen etwa 35 weitere Titel zu dieser Thematik vor (meist aus dem 17. und 18. Jh), beginnend mit Joannes Immanuel Tremels Übersetzung des Calvinschen Katechismus ins Hebräische (1554).

2.271 Einen durch Auswahl und Alter hervorragenden Teil der Sammlung bilden die Werke zur hebräischen Sprachlehre. Dies ist einerseits begründet durch den universitären Lehr- und Forschungsauftrag, andererseits durch Tychsens Interesse an dieser Thematik und seine große Sachkenntnis. Von den rund 560 Werken, unter denen sich ca. 190 Dissertationen befinden (davon ca. 115 aus dem 19. Jh), sind etwa 60 im 16. Jh, 130 im 17. Jh, 160 im 18. Jh und 200 im 19. Jh erschienen. Die Geschichte der hebräischen Sprache behandeln ca. 45 Drucke aus dem 17. bis 19. Jh. Einen Schwerpunkt bilden die Grammatiken. Dazu gehören etwa 180 Gesamtdarstellungen, darunter ca. 40 Titel aus dem 16. Jh, 55 aus dem 17. Jh, 50 aus dem 18. Jh und 35 aus dem 19. und 20. Jh. Etliche Titel sind in verschiedenen Auflagen vorhanden. Hinzu kommen ca. 65 Dissertationen und Abhandlungen zur Grammatik insgesamt und ca. 150 Werke zu einzelnen Aspekten der Grammatik (darunter ca. 90 Dissertationen), beginnend im 16. Jh, meist jedoch aus dem 17. und 18. Jh. Zur Lexik des biblischen Hebräisch liegen etwa 90 Werke vor, darunter ca. 30 Dissertationen zu einleitenden Fragen (aus dem 18. Jh, vorwiegend aber aus dem 19. Jh) und etwa 20 Titel zu einzelnen Aspekten (in ähnlicher Verteilung). Der älteste Druck unter den ca. 40 Gesamtdarstellungen zur biblischen Lexik ist David Kimchis Sefer haschoraschim (Neapel 1491). Weiterhin befinden sich darunter ca. 15 Titel des 16. Jhs. Den Wortschatz des Neuhebräischen behandeln ca. 60 Werke (einige bereits aus dem 17. Jh, vornehmlich aber aus dem 19. Jh).

2.272 Unter ca. 950 Werken zur hebräischen Literatur von meist jüdischen Verfassern sind fast 200 Dissertationen. In diesem Abschnitt überwiegen Drucke aus dem 17. und 18. Jh in hebräischer Sprache. Etwa 20 meist deutsche Titel des 19. Jhs behandeln die Literaturgeschichte. Zur Bibelkritik finden sich insgesamt ca. 290 Werke (einschließlich ca. 90 Dissertationen oder kurzen Abhandlungen), darunter ca. 145 Kommentare zu Teilen der hebräischen Bibel aus dem 16. bis 19. Jh (hauptsächlich im 17. oder 18. Jh verfaßt) und etwa 25 Werke zu Midraschim. Etwa 10 kommentierte Bibelausgaben des 16. und 17. Jhs beginnen mit der ersten Ausgabe der Rabbinischen Bibel (Venedig 1516-1517). Eine Gruppe von etwa 140 hebräischen Bibelausgaben findet sich im Fach Theologie (Signatur Fb), darunter 7 Inkunabeln und Inkunabelfragmente, beginnend mit dem ersten bekannten Bibeldruck, dem Psalter, 1477 vermutlich in Bologna gedruckt. Zum Talmud verzeichnen die Kataloge ca. 180 Titel, darunter etwa 70 Dissertationen. Die jüdische Poesie und Liturgie ist mit ca. 70 Titeln vertreten, davon etwa die Hälfte Dissertationen und kurze Abhandlungen, die andere Hälfte Gebetbücher und liturgische Werke. Schließlich sind um 100 Schriften zu rabbinischen Gelehrten und ihren Werken vorhanden, darunter etwa 80 Dissertationen (ca. 25 Prozent aus dem 19. Jh), und etwa 300 Ausgaben von Werken der Gelehrten, die vielfach aus dem 16. und 17. Jh, meist jedoch aus dem 18. Jh stammen.

2.273 Die Sammlung enthält ca. 240 in Jiddisch gedruckte Titel, deren Auswahl Tychsens großes bibliographisches Wissen bezeugt. Das älteste Werk ist der erste bekannte jiddische Druck Merkevet hamischne (Krakau 1534). Besonders erwähnenswert sind 3 Drucke aus der venezianischen Offizin Di Gara, erschienen an der Wende vom 16. zum 17. Jh. Bemerkenswert sind auch Volksdrucke des 18. Jhs, darunter mehr als 80 Kalender, gedruckt zwischen 1733 und 1815 in Amsterdam und mehreren deutschen Städten (65 des 18. Jhs und 18 des 19. Jhs). Einen weiteren Schwerpunkt bilden Missionsdrucke aus dem Callenbergischen Institutum Judaicum, das von 1728 bis 1792 in Halle bestand. Mit mehr als 30 Titeln sind ca. zwei Drittel der bekannten jiddischen Schriften aus dem Institut vorhanden, einige in mehreren Auflagen. Unter der Signatur Fb sind außerdem große Teile der jiddischen Bibelausgabe Callenbergs verzeichnet, die ab 1730 in einzelnen Bändchen erschien. Die Bibliothek hat glücklicherweise bei den Hebraica und Judaica kaum Kriegsverluste zu beklagen, so daß der Bestand in seiner historisch gewachsenen Zusammensetzung bis auf wenige Ausnahmen noch vorhanden ist.

Bibelsammlung Masch

2.274 Die heute in der Bibliothek bewahrte Sammlung gehörte ursprünglich zum Bestand der Großherzoglichen und späteren Landesbibliothek Neustrelitz, bis sie nach deren Auflösung im Jahre 1950 nach Rostock gelangte. Der Rostocker Bestand umfaßt zum großen Teil Werke, die Eigentum des Theologen Andreas Gottlieb Masch (1724-1807) waren, außerdem offenbar auch Drucke aus herzoglichem Besitz. Masch lebte ab 1756 in Neustrelitz, er wurde 1765 Superintendent des Stargardischen Kirchenkreises und wenig später auch des Fürstentums Ratzeburg. Seiner Initiative ist die Gründung der Ratzeburger Dombibliothek zu verdanken. Bekannt wurde er insbesondere durch seine Neuausgabe der Bibliotheca sacra von Le Long und Boerner (Leipzig 1709), die von 1778 bis 1790 in Halle erschien. Die Privatbibliothek des Gelehrten war, wie aus dem 1808 in Neubrandenburg gedruckten Auktionskatalog hervorgeht, weit umfangreicher als die in Rostock erhaltene Bibelsammlung. Diese selbst wird in dem Auktionskatalog nicht verzeichnet. Einige Bände aus seinem Besitz beschrieb Masch in den Beyträgen zur Geschichte merkwürdiger Bücher (Bützow und Wismar 1769). Die Ratzeburger Dombibliothek erwarb im Jahre 1774 die Bibelsammlung des Theologen, nach seinem Tode auch die nach 1774 hinzugekommenen Supplemente. Entsprechend findet sich im Umschlagdeckel dieser Bände das Exlibris Bibliotheca Ecclesiae Cathedralis Raceburg 1769. Jedoch wurde die Sammlung, offenbar auf herzoglichen Befehl, nie nach Ratzeburg überführt, sondern der Großherzoglichen Bibliothek einverleibt. So erklärt sich, daß zu der heute in Rostock befindlichen Sammlung auch Drucke aus herzoglichem Bestand gehören, meist aus jüngerer, aber auch aus älterer Zeit.

2.275 Zu der Sammlung gehören neben wenigen grammatischen Werken fast ausschließlich Bibeldrucke in vielen Sprachen: bis 1900 ca. 480 Titel (weitere 8 aus dem 20. Jh), darunter 9 Inkunabeln (8 in Latein) und die Lübecker niederdeutsche Bibel von 1494. Aus dem 16. Jh sind ca. 145 Drucke vorhanden, davon mehr als 50 lateinische, mehr als 20 Polyglotten oder zweisprachige Ausgaben, ebenfalls mehr als 20 hebräische und aramäische und jeweils ca. 15 griechische, hoch- und niederdeutsche Drucke. Von den ca. 130 Ausgaben des 17. Jhs sind nur etwa 20 lateinisch, etwa ebensoviele sind Polyglotten oder zweisprachig, jeweils fast 20 hebräisch und deutsch. Aus dieser Zeit stammen auch französische, spanische, holländische und italienische Drucke sowie je eine armenische, äthiopische, dänische und gotische Bibel. Bei den ca. 170 Ausgaben des 18. Jhs überwiegen die 55 deutschsprachigen gegenüber etwa 20 hebräischen und mehr als 10 Polyglotten und zweisprachigen Ausgaben. Weiterhin liegen mehr als 20 griechische und etwa die Hälfte lateinische Ausgaben vor. Aus dem Institutum Judaicum in Halle (s. o. 2.265) stammen 14 Drucke, meistens indostanisch, aber auch syrisch, neugriechisch, jiddisch und türkisch. Die ca. 25 Ausgaben des 19. Jhs sind meistens deutsch oder griechisch.

Heike Tröger

Hermann Süß

Goethe- und Schiller-Sammlung des Karl Friedrich von Both

2.276 Am 1. August 1874 erhielt die Bibliothek als Geschenk des ehemaligen Vizekanzlers der Universität, Karl Friedrich von Both (1789-1875), dessen Goethe- und Schiller-Sammlung, die 900 Titel vorwiegend des 19. Jhs umfaßt. Darunter befinden sich 8 Werkausgaben Goethes und 314 Einzelschriften Schillers in Erstausgaben. Die Sammlung (Signatur v.B.) wird ergänzt durch 42 Titel zu Goethes und 31 Titel zu Schillers Leben sowie 251 Titel über Goethe und 84 Titel über Schiller. Dazu kommen 30 Titel zu Goethe und Schiller gemeinsam. 14 Titel beschäftigen sich mit dem Xenienkampf, 30 umfaßt die Rubrik Weimariana. Die Sammlung enthält auch Kapseln mit Ausschnitten aus Tageszeitungen, Aufsätze aus Zeitschriften, Festreden, Berichte über Feiern sowie Sondernummern bei Jubiläen, insbesondere zum Schillerjahr 1859, die noch nicht erschlossen sind. Für die Sammlung gibt es einen handschriftlichen Standortkatalog nach den vorgenannten Gruppen. Der Buch- und Zeitschriftenbestand ist darüber hinaus in den Hauptkatalogen erfaßt.

Bibliothek des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg

2.277 Die im Jahre 1850 gegründete, zuerst bei E. Boll in Neubrandenburg, dann ab 1868 bei Dr. F. E. Koch in Güstrow und ab 1885 in der Universitätsbibliothek aufgestellte Sammlung umfaßt mit 2260 Titeln in 3050 Bdn vorwiegend Literatur aus dem 19. Jh sowie Ergänzungen durch Tauschzugänge bis einschließlich 1963. Da der Verein mit seinem Archiv einen Schriftentausch mit naturkundlichen Vereinen und Museen aus aller Welt unterhielt, der von der Universitätsbibliothek weitergeführt wurde, befinden sich in der Sammlung 185 Periodika (Signatur NV; Jahrbücher, Sitzungsberichte, Museumskataloge usw.) von 105 deutschen Vereinigungen sowie 160 periodische Publikationen von 144 ausländischen Vereinen. Der Bestand an Einzelschriften (Signatur NV I-XIII) gliedert sich in Naturwissenschaften im Allgemeinen (71 Titel), Astronomie und mathematische Geographie (27), Erdkunde, Geschichte, Volkskunde (144), Geologie, Mineralogie, Paläontologie (394), Botanik (302), Zoologie (388), Mathematik (15), Physik (39), Meteorologie (18), Chemie (76), Medizin (148), Angewandte Naturwissenschaften (37) und Varia (8). Der 1885 in der Universitätsbibliothek aufgestellte Bestand wurde durch einen 1896 gedruckten Katalog erschlossen. Der Bestand ist im Alphabetischen Katalog I nachgewiesen.

Rostocker und Bützower Universitätsschriften (Dissertationen, Disputationen, Thesen, Programme)

2.278 Insgesamt wurden (unter der Signatur RU) 5283 Universitätsschriften gezählt, davon 5257 in lateinischer und 26 in deutscher Sprache. Zu Rostock gehören 5040 lateinische und 19 deutsche Universitätsschriften, zu Bützow 217 lateinische und 6 deutsche.

2.279 Bei den lateinischen Universitätsschriften stammen von 1655 theologischen 1637 aus der Rostocker Theologischen Fakultät, davon 54 aus dem 16. Jh, 949 aus dem 17. Jh und 634 aus dem 18. Jh. Aus der Bützower Theologischen Fakultät stammen 18 Universitätsschriften. Von den 1388 juristischen Universitätsschriften entfallen 1312 auf die Rostocker Juristische Fakultät, davon 35 aus dem 16. Jh, 734 aus dem 17. Jh und 543 aus dem 18. Jh. Auf die Bützower Juristische Fakultät entfallen 76. Von den 200 medizinischen Titeln stammen 168 aus der Rostocker Medizinischen Fakultät, davon 15 aus dem 16. Jh, 67 aus dem 17. Jh und 86 aus dem 18. Jh. Aus der Bützower Medizinischen Fakultät liegen 32 vor. Von 926 philosophischen, philologischen und historischen Schriften sind 920 aus der Rostocker Philosophischen Fakultät, davon 63 aus dem 16. Jh, 570 aus dem 17. Jh und 287 aus dem 18. Jh; aus der Bützower Philosophischen Fakultät sind 6 Titel. Bei den 1088 lateinischen Programmen stammt ein Programm aus dem 16. Jh, 412 aus dem 17. Jh und 590 Rostocker Programme sowie 85 Bützower aus dem 18. Jh.

2.280 Alle deutschen Universitätsschriften stammen aus dem 18. Jh. Von den insgesamt 33 juristischen stammen 15 aus der Rostocker Juristischen Fakultät und 18 aus der Bützower. Von der Rostocker Philosophischen Fakultät liegt eine Schrift vor, gegenüber 3 Titeln aus Bützow. Von 9 Programmen stammen 4 aus Rostock und 5 aus Bützow.

Karl-Heinz Jügelt

Leichenpredigten und Beerdigungsprogramme

2.281 Leichenpredigten und Beerdigungsprogramme gehören als Veröffentlichungen der Universität schon zur alten Rostocker Sammlung vor 1789. 50 Sammelbände mit Funeralia (Leichen- und Trauerreden) hoher oder berühmter Persönlichkeiten sind 1799 mit der Bibliothek der Herzoginwitwe Louise Friederike in die Universitätsbibliothek gekommen. Eine umfangreiche Sammlung von Leichenpredigten und Beerdigungsprogrammen gehörte zu der 1924 angegliederten Landesbibliothek Rostock. Sie umfaßte insgesamt 1350 Stücke. Davon stammen 1210 aus dem 17. Jh, 114 aus dem 18. Jh und 26 aus dem 16. Jh. Nach dem Stand der Personen beziehen sich 721 auf Universitätsangehörige, deren Familienmitglieder und Studenten, 424 auf Beamte der Stadt oder des Hofes oder auf Geistliche. 204 Personen gehören dem grundbesitzenden Adel an. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, handelt es sich um Mecklenburger. Die Sammlung ist alphabetisch nach Personen geordnet, wobei Ehefrauen den Ehemännern zugeordnet sind. Der Bestand ist nicht erschlossen.

Astrid Händel

Handbibliothek des Thünen-Archivs der Universität Rostock

2.282 Johann Heinrich von Thünen (1783-1850), bedeutender Theoretiker der Nationalökonomie und erfolgreicher mecklenburgischer Landwirt, bewirtschaftete ab 1810 das von ihm erworbene Rittergut Tellow bei Teterow und veröffentlichte die Ergebnisse langjähriger Untersuchungen in seinem Hauptwerk Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirtschaft und National-Ökonomie (Hamburg 1826, Rostock 1842 und 1850). Der Nachlaß Thünens gelangte 1901 durch Stiftung in den Besitz der Universität Rostock und steht im Universitätsarchiv für agrarwissenschaftliche und agrargeschichtliche Studien zur Verfügung. Für die Benutzer des Nachlasses existiert eine agrarwissenschaftliche Spezialbibliothek, von der 250 Titel mit 450 Bdn, überwiegend aus dem 19. Jh, den historischen Bestand bilden. Darunter befinden sich neben Thünens vor allem in Periodika veröffentlichten Schriften die wichtigsten Werke zu Theorie und Praxis des Landbaus aus dem 19. Jh, z. B. Albrecht Daniel Thaer, Grundsätze der rationellen Landwirtschafth (Berlin 1809-1812), Benjamin Bell, Versuche über den Ackerbau nebst einem Vorschlage die höhere Cultur der Felder zu befördern (Berlin 1804), und Johann Gottlieb Koppe, Anleitung zu einem vortheilhaften Betriebe der Landwirtschafth (1836 und 1861).

Angela Hartwig

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog I (AK I) [hschr. Strumpfbandkatalog im Format 16,5 x 20,5 cm, in Kapseln aufgestellt; enthält Bücher, Zeitschriften und Karten bis zum Erscheinungsjahr 1959, PI-Aufnahmen erst seit den dreißiger Jahren; weitgehend nach PI geordnet, innerhalb eines Verfassers chronologisch; nicht vollständig; seit 1993 Dienstkatalog, für die Öffentlichkeit in Mikroform]

Alphabetischer Katalog II (AK II) [hschr. und mschr. sowie mit Titeldruckkarten versehener Zettelkatalog im Internationalen Bibliotheksformat; enthält Bücher, Dissertationen, Karten, Musikalien und Zeitschriften der Erscheinungsjahre 1960 bis 1973; nach PI; seit 1993 Dienstkatalog, für die Öffentlichkeit in Mikroform]

Alphabetischer Katalog III (AK III) [mschr. und mit Titeldruckkarten versehener Zettelkatalog im Internationalen Bibliotheksformat; enthält Bücher, Dissertationen, Karten, Musikalien und Zeitschriften ab Erscheinungsjahr 1974; nach RAK]

Sachkataloge [hschr. Bandkataloge in 2°, angelegt ab 1837; enthalten den gesamten Zugang bis zum Erscheinungsjahr 1963; Eintragungen vollständig, mit Umfangsangaben und Einbandart, nach Wissenschaftsgebieten geordnet (Großbuchstaben A-Z für die Sachgruppen, Kleinbuchstaben für die Untergruppen, die Zahlenreihen zur Kennzeichnung der Formate)]

Es werden unterschieden: (1) Standortfreie Systematische Kataloge, sogenannte Materialkataloge, wie (F) Theologie, (J) Recht, ohne Trennung der Formate; (2) Standortgebundene Sachkataloge mit weit vorangetriebener Systematik, mit Unterscheidung nach Formaten bei der Vergabe der Signatur bei Teilen von (M) Medizin, (N) Naturwissenschaften und (Q) Geographie; ohne Unterscheidung nach Formaten bei der Vergabe der Signatur, sondern Formatspalten bei (C) Philologie, (R) Geschichte und (MK) Mecklenburgica; und (3) reine Standortkataloge für alle übrigen Sachgruppen, oft mit eigenem Schlagwortregister in Bandform, bei anderen in Zettelform als Mischung von Registerabschrift und kompletter Titelkarte bei Neuerwerbungen. Ab 1993 nur noch Dienstkatalog.

Systematischer Katalog (SyK) [mschr. und mit Titeldruckkarten versehener Zettelkatalog im Internationalen Bibliotheksformat; enthält den Zugang der Erscheinungsjahre 1964 bis 1990; nach PI bis 1973, nach RAK 1974 bis 1990, standortfrei, Systematik folgt in den Hauptgruppen der BBK, sonst hauseigen; gegliedert in Formal- und Sachstellen, gekennzeichnet durch Notationen, Ordnung (bis in die kleinsten Untergruppen) getrennt, alphabetisch bzw. chronologisch rückläufig; Schlagwortregister]

Schlagwortkatalog (SWK) [mschr. und mit Titeldruckkarten versehener Zettelkatalog im Internationalen Bibliotheksformat; enthält den Zugang ab 1991; Titelaufnahmen nach RAK, Ordnung nach RSWK; noch sehr unvollständig]

Zentrale Nachweise: Mecklenburgische und pommersche Zeitungen sind bei Gittig, deutsche Zeitungen bei Hagelweide nachgewiesen.

3.2 Moderne Sonderkataloge

Biographischer Katalog [hschr. Bandkataloge in 2°; zwei ältere Ausgaben ohne nähere Angaben über Beginn und Abschluß, einbändig oder mehrbändig; ab 1955 Zettelkatalog im Internationalen Bibliotheksformat; alphabetisch nach Personennamen geordnet, enthalten Titel von Veröffentlichungen mit biographischen Beschreibungen, je nach Bedeutung der Person]

Von Both'sche Goethe- und Schiller-Sammlung [hschr. Bandkatalog in 2°; nach Sachgruppen angelegt, mit Formatspalten, ohne Register. Der Bestand ist auch im AK I verzeichnet.]

Dissertationen und andere Universitätsschriften [kein Katalog, nur verschiedene Verzeichnisse, abhängig vom Promotionsort und -jahr, manchmal von der Erscheinungsform, oft vom Inhalt]

Familienpapiere [hschr. Bandkatalog in 4° für zwei verschiedene Sammlungen; geordnet nach dem Alphabet der gefeierten Person, mit Jahrhundertspalten]

Süß, Hermann; Tröger, Heike: Katalog der hebräischen Bibeldrucke aus der Sammlung Masch. Rostock 1992 [mschr.]

Inkunabelkatalog [nach Signaturen geordnetes Verzeichnis, das Verfasser, Titel, Ort und Jahr sowie GW- und Hain-Nummern aufführt]

Luther-Drucke s. u. 5, Wienke

Katalog der Mecklenburgica-Sammlung (MK) [hschr. Bandkatalog in 2°, standortgebundener Systematischer Katalog; verzeichnet das Schrifttum über das Land Mecklenburg bis Erscheinungsjahr 1963. Der Katalog hat eine feine Systematik und Formatspalten. Das MK-Schrifttum ist nur an diesen Stellen im Sachkatalog zu suchen. Die Belletristik und Mundartdichtung dagegen steht ausschließlich bei (Cf) Deutsche Literatur an den dafür vorgesehenen Sachstellen. Auch Literatur aus dem Land ist hier teilweise zu finden. Ab 1993, wie alle anderen Bandkataloge, nur noch Dienstkatalog. Der Öffentlichkeit steht für die Teile Generalia und Landeskunde eine Mikroform zur Verfügung.]

Neuer Systematischer Katalog der Mecklenburgica-Sammlung (NMK) [Zettelkatalog im Internationalen Bibliotheksformat, nach PI, ab 1975 nach RAK; systematisch geordnet, innerhalb chronologisch, Schlagwortregister; enthält Literatur über das Land Mecklenburg ab 1945 und über die durch die Verwaltungsreform 1952 entstandenen Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg. In vielen Fällen ist die MK-Literatur (wie beim Bandkatalog) nur hier zu finden.]

Musikaliensammlung (Mus.saec.) [(1) hschr. Strumpfbandkatalog im Format 16,5 x 20,5 cm, in Kapseln aufgestellt, alphabetisch geordnet; (2) hschr. nach Jahrhunderten und innerhalb der Jahrhunderte nach Komponisten geordneter Bandkatalog in 2°, ohne Register; geführt bis Erscheinungsjahr 1963; seit 1993 Dienstkataloge]

Porträtsammlung [hschr. Strumpfbandkatalog im Format 16,5 x 20,5 cm; enthält Darstellungen berühmter Mecklenburger oder solcher Personen, die zu Mecklenburg in Beziehung standen. Ordnung: (1) Mecklenburgisches Fürstenhaus; (2) Gemahle mecklenburgischer Prinzessinnen; (3) sonstige Mecklenburger in alphabetischer Folge]

Katalog der Bibliothek des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg [aufgestellt in der Rostocker Universitätsbibliothek]. Güstrow 1896 [Dazu Bandkataloge in 2° als standortgebundene Systematische Kataloge mit alphabetischem Register und hschr. Nachträgen bis 1963. Teil 1 (Sig. NV) enthält die periodischen Veröffentlichungen der naturwissenschaftlichen Vereine und Institute, geographisch nach Ländern und innerhalb dieser nach den Redaktionen bzw. Vereinssitzen alphabetisch nach Städten geordnet. Teil 2 (Sig. NV I-XIII) enthält die Einzelschriften. Der Bestand ist im AK I nachgewiesen.] Waltraut Wienke

3.3 Historische allgemeine Kataloge

Bibliotheca Academica:

Tychsen, Oluf G.: Catalogus Bibliothecae Academiae Rostochiensis in templo Jacobaeo olim asservatae, conscriptus ab Olav. Gerh. Tychsen. 1789

Darin enthalten sind die in folgenden historischen Katalogen erfaßten Bestände:

Catalogi librorum bibliothecae Rostochiensis ex annis 1594, 1657, 1659 [Ms.; mit Akten zur Revision der Bibliothek 1659 und 1669]

Inventarium Supellectilis librariae [Georgii Reichii (1495-1565)]. 14. Octobr. 1657 [Ms.]

Catalogus Bibliothecae philosophicae Academiae Rostochiensis. 1660 [Ms.; Abschrift aus Mss. Meckl. J 68]

Specificatio der Bücher, so der Academie per sortem zugefallen sind [Bibliothek Sledanus 1685; geschrieben von Christoph Redeker; Ms.]

Catalogus Bibliothecae Academiae Rostochiensis [nach 1700; Bibliotheca Theologica, Juridica, Historica, Medica, Philosophica; jeweils auch Rostochiensia]

Sibrand, Joachim H.: Catalogus Bibliothecae Academiae Rostochiensis confectus a Joach. Henr. Sibrand. 1709 [erster alphabetischer Gesamtkatalog mit Standortangabe]

Catalogus librorum Bibliothecae Academiae Rostochiensis. 1725 [erster Standortkatalog; gilt bis 1732]

[Aepinus, Franz A.]: Catalogus der Philosophica und Mecklenburgica. 1730 [Ms.]

Catalogus Bibliothecae Academiae in templo Jacobaeo ordine alphabetico scriptus [nach 1732; nur Folio; Ms.]

Fundamentum Catalogi realis Bibliothecae Rostochiensis incompletum [nach 1732; Ms.]

Catalogus alphabeticus Bibliothecae Academiae Rostochiensis Jacobeae [nach 1732; Ms.]

Verzeichnis der medicinischen Bücher auf der academischen Bibliothek [um 1760; Ms.; geschrieben von C. E. Eschenbach]

3.4 Historische Sonderkataloge

Bibliotheca Scheffeliana, cum adjuncta Vita et designatione Curiosorum [1739; Ms.; mit Briefen und Missiven von 1734 bis 1739 und dem Lebenslauf Scheffels, geschrieben von J. L. Engel]

Index librorum Willebrandiorum, quibus Martinus Alb. Willebrandus Bibliothecam academicam donavit [1742; Ms.; geschrieben von F. A. Aepinus]

Catalogus bibliothecae Mart. Alberti Willebrandi, Bibliothecae Acad. Rost. ex testamento donatae [1746; Ms.; geschrieben von F. A. und A. J. D. Aepinus; mit Briefen und Missiven zu den Willebrandschen Schenkungen 1743-1748]

Akademische Bibliothek zu Bützow (1772-1788):

Catalogus Bibliothecae Academicae Bützoviensis, anno 1789. Rostochium transportate, concinnatus ab Ol. Gerh. Tychsen. Butzovii, 24. Apr. 1786 [Ms.]

Darin enthaltene inkorporierte Sammlungen:

Catalogus Suerinensis Bibliothecae a Johanne Alberto a. 1533 fundatae et Christiani Ludovici I. jussu 1667 revisae. 1533/1667 [Ms.]

Catalogus sive Index universalis omnium librorum tam manuscriptorum quam typis editorum, qui in ...domini Joanni Alberti, Ducis Megalburgensis etc. bibliotheca Suerinensis habentur et exstant, secundum seriem alphabeticam digestus. [Am Schluß:] Scripsit Georgius Fues Suerinensis anno [MD] XCIX. 1599 [Ms.]

Hallervord, Johann: Abrechnung über 1020 gelieferte Bücher. 1635 [Ms.; angefertigt für Herzog Adolf Friedrich, mit Preisen]

Catalogus librorum Ducis Christiani Ludovici I. [ca. 1638-1695; Ms.]

Catalogus Bibliothecae Ducis Christiani Ludovici II. [ca. 1638-1795; nur Bücher in Folio; Ms.]

Catalogus derer Bücher, welche in der Hertzoginnen [Eleonore Marie, gest. 1657] Kleiderkammer vorhanden gewesen. 1657 [Ms.]

Catalogus der Bücher, welche in des gottseligen Herrn [Herzog Adolf Friedrich I.] Schreibstube vorhanden gewesen. 1658 [Ms.]

Tychsen, Oluf G.: Catalogus librorum Bibliothecae Paedagogii Bützoviensis 1766-1772 [nebst] Verzeichnis der Bücher, welche 1781 der Universitäts-Bibliothek in Bützow einverleibt sind. 1766-1772/1781 [Ms.]

Catalogus Bibliothecae ducum quorundam Megapol. ...iussu ducis Friderici ...confectus ab O. G. Tychsen Sverini in superiore veteris cancellariae consignatione. 1769 [Ms.]

Catalogus Bibliothecae Johannis Alberti et Christiani Ludovici I. Bützovium translatae, ab Ol. Gerh. Tychsen anno 1770 concinnatus. 1770 [Ms.]

Verzeichnis der an die Bützow'sche Academische Bibliothek geschenkten Bücher und Seltenheiten. 1771 ff. [Ms.; verfaßt von Tychsen]

Verzeichnis der Bücher in der Bibliothek Friedrichs zu Mecklenburg-Schwerin nach Materien [1772/nach 1809; Ms.; geschrieben von Cornelius; mit späteren Ergänzungen Floerckes]

Bücher, welche aus dem Vermächtnis des Kammerdieners Weiss in die Bützowische öffentliche Bibliothek gekommen sind [nach 1776; Ms.]

Universitätsbibliothek Rostock (nach 1790):

Catalogus librorum Bibliothecae donatorum. 1789-1837 [Ms.; begonnen von Tychsen]

Catalogus bibliothecae, quam possedit E. Toze, Prof. hist. Bützov., manu possessoris scriptus [18. Jh, 251 Bl. (195-198 fehlen); Ms.]

Designation der in der academischen Bibliothek zu Rostock nicht vorhandenen, aus dem Verzeichnis des Ausschusses und der Doubletten der Regierungs-Bibliothek ausgesuchten Bücher. 18.-29. 3. 1795 [Ms.; geschrieben von Tychsen]

Verzeichnis der aus Serenissimi regnantis Bibliothek zu Ludwigslust an Hofrath Tychsen für die Rostocker Universitäts-Bibliothek abgelieferten Bücher. 1790 [Ms.]

Verzeichnis der aus der Bibliothek des Prinzen Ludwig an die Rostocker Universitäts-Bibliothek abgelieferten Bücher. 1790 [Ms.]

Katalog der Bibliothek des Mediziners G. C. Detharding [um 1750; Ms.]

Catalogus disputationum theologicarum, philologicarum, et philosophicarum [18. Jh]. 2 Teile [Sammlung des Georg Veit Heinrich Niehenck; Ms.]

Catalogus librorum [Alberti] Ranfftii [18. Jh; Ms.; zusammengebunden mit Ranfftische Genealogie und Väterliche auch Mutterliche Personalia respice von 1717 und 1735]

Catalogus über die von der Herzogin Louisa Friederike hinterlassene Bücher-Sammlung (welche größtentheils in die Universitäts-Bibliothek gekommen) [ca. 1791; Ms.; 1799 übernommen]

Catalogus der Mecklenburgica des Bürgermeisters Spalding in Güstrow [vor 1818; Ms.; eigenhändig]

Catalogus der Spaldingschen Mecklenburgicorum [1818; Ms.; vgl. Bestandsgeschichte 1.54; enthält die tatsächlich von der Universität erworbenen Titel]

Kämmerer, Ferdinand: Catalog der Juristischen Bibliothek des Professors Kämmerer. 1824 [Ms., eigenhändig]

ders.: Verzeichnis meiner Sammlung von Dissertationen und sonstigen kleinen Schriften, welche sich besonders auf Mecklenburgisches Recht beziehen. 1837 [Ms.]

ders.: Vollständiges Sach-Register zu meiner Sammlung kleiner juristischer Schriften, welche in Octav-Format und in mehreren Bdn zusammengebunden sind. 1828 [Ms.]

ders.: Chronologisches Verzeichniß meiner Sammlung Mecklenburgischer Verordnungen welche in Quartformat gedruckt sind. 1833 [Ms.]

ders.: Catalogus Auctorum Graecorum, Latinorum, Aliorumque Librorum. 1816 [Ms.]

ders.: [Katalog der Werkausgaben]. o. J. [Ms.]

ders.: Verzeichniß derjenigen von meinen Büchern, welche das Mecklenburgische Recht, Geschichte usw. betreffen, oder nahe damit in Verbindung stehen. 1817 [Ms.]

4. QUELLEN UND DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien und gedruckte Quellen

Zur ältesten Geschichte der Bibliothek (Bibliotheca Philosophica - Bibliotheca Academica) bis 1789

Bibliotheksarchiv:

Sammelband mit Quästurrechnungen, Quittungen und Bibliothekssachen [1578-1704]

Catalogus librorum, qui publica auctione per ministros Academiae plus licitantibus d. 30. sept. et sgg. anni 1748 in area concilii vendentur. Rostock 1748 [Dublettenverkauf 1748]

Handschriftensammlung:

Sammelband zur Geschichte der Universitätsbibliothek. Alte Cataloge, Contracte wegen Einkaufung von Büchern, Missiven und verschiedene Schreiben in Bibliotheksangelegenheiten usw. [1594-1756; Ms.]

Libellus in quo consignandi libri commodati et restituti ao. 1650 Bibliothecariis Herm. Schuckmanno et Bernhardo Taddelio [1650-1783; Ms.]

Arnd, Carolus: Memorabiliae Bibliothecae Rostochiensium Academicae. Ortus, Progressus et Modernus Status. 1717-1718 [Ms.]

Rationes Bibliothecae Universitatis Rostochiensis [1719-1759; Ms.]

Universitätsarchiv:

Album Facultatis Artium oder Liber matricularis. 1419-1701

Liber Facultatis Philosophicae [Dekanatsbuch; 1567-1738]

Acta Concilii. 1563 ff. [Ms.]

Auszüge aus Konzilsprotokollen. 2 Bde. 1563-1600 [Ms.]

Akten betr. Universitäts-Bibliothek. Bücherbestand: Kataloge, Ankäufe, Schenkungen, Vermächtnisse, Dublettenverkauf, Leseverein. 1579-1800

Rechnungen. 1636-1780

Akten betr. Vermehrung (Ankäufe, Schenkungen, Vermächtnisse). 1693-1799

Die Anfänge des Bibliotheksetats. 1788-1797

Zur Geschichte der Universitätsbibliothek ab 1790

Bibliotheksarchiv:

Tychsen'sche Korrespondenz betr. Geschenke und Ankäufe. 1788-1812

Bibliotheksrechnungen mit Belegen. 1789-1801

Rechnungsbuch über Einnahmen und Ausgaben. 1800-1808

Ältere Acten Vermehrungsgeschäft und Mehrungswesen betr. Manualia. 1794-1844

Akten betr. Vermehrung der Bibliothek; Geschenke. 1795-1854

Neues Reglement über die Anschaffung der Bücher für die Universitäts-Bibliothek zu Rostock, am 18. Dez. 1832 abgefaßt und durch das Rescript ...vom 29. Dezember 1832 genehmigt und bestätigt. Rostock 1833

Regulativ über die Vermehrung und die Benutzung der Universitäts-Bibliothek zu Rostock. Rostock 1835

Regulativ über die Vermehrung der Universitäts-Bibliothek zu Rostock. Landesherrlich genehmigt am 21sten Sept. 1840. Rostock 1840

Regulativ über die Vermehrung der Universitäts-Bibliothek [Verf.: Friedrich Wilhelm Schirrmacher; Rostock, um 1890]

Bestimmungen über die Vermehrung der Universitätsbibliothek. Rostock 1904

Ordnung über die Verwaltung der ordentlichen Mittel der Universitäts-Bibliothek zu Rostock. Rostock 1913

Geschäfts-Ordnung für die Bibliotheks-Commission [1840; Ms.]

Geschäfts-Ordnung für die Bibliotheks-Commission der Universitätsbibliothek zu Rostock. In: Intelligenz-Blatt zum Serapeum 13 (1849) S. 97-100

Jahresberichte der Bibliothek. 1836 ff.

Verzeichnis [Nr. 1] verschiedener in mehreren Wissenschaften einschlagender Bücher [der Universitätsbibliothek], welche zu Rostock am 30sten April 1792 ...verkauft werden sollen. Rostock 1792

Dazu: O. G. Tychsen: Verzeichnis der aus der vormaligen academischen Bibliothek zu Rostock den 7. May 1792 verkauften Bücher [vom 10. September 1792; Ms.]

Verzeichnis [Nr. 2] der Doubletten der Großherzoglichen Universitäts-Bibliothek zu Rostock, bestehend aus einer Sammlung mecklenburgischer Schriften und aus Werken aller wissenschaftlichen Fächer. Rostock 1818

Index tertius librorum e bibliotheca Rostochiensis ...auctione divendendorum 1823. Rostock 1822 [durchschossenes Exemplar mit Angabe der Käufer und der Preise]

Verzeichnis von Doubletten der hiesigen Universitäts-Bibliothek, enthaltend werthvolle wissenschaftliche Werke, welche am 15. November 1861 versteigert werden sollen. Rostock 1861

Verzeichnis der Vermehrung der Grossherzoglichen Universitäts-Bibliothek zu Rostock 1836-1838. Rostock 1837-1838 [mehr nicht erschienen]

Akten betr. Austausch der academischen Schriften mit anderen Universitäten, Academien etc. 1817-1852

Akten betr. Ankauf der Marianischen Bibliothek

Akten betr. Geschenke an die Bibliothek. 1884-1921

Akten betr. Geschenke von Privaten an die Universitätsbibliothek 18.-19. Jh; landesherrliche Geschenke

Akten betr. Geschenke 1867-1870; 1876-1901

Akten betr. Pflichtexemplare der [mecklenburgischen] Buchdrucker und Buchhändler 1876-1901; Geschenke, Pflichtexemplare 1884-1895; Geschenke 1884-1924

Tychsen, Oluf Gerhard: Verzeichnis der Personen, welche die Bibliothek und das Museum seit ihrer hiesigen Errichtung vom 5. Febr. 1790 außerordentlich besucht haben. 1790-1808

Verzeichnis der seit 1834 angekommenen Bücher. 1834-1861

Berechnung der zum Ankauf nützlicher Bücher bestimmten Gelder: mit Belegen. 1801-1815

Bibliotheksakten betr. Kommissionssitzungen: Protokolle und Anlagen. 1840-1877

Akten betr. Quartalskonferenzen: Protokolle und Anlagen. 1835-1864

Akten betr. Reorganisation. 1834-1870

Verzeichnis der seit 1845 eingegangenen Geschenke mit beiliegender Akte über zukünftigen Wegfall der Geschenkbücher [1845-1863]

Ratenbücher. Rate I-XVIII. 1885-1912/13 Zugangsbücher bzw. Ratenbücher. Rate I-XIV. 1913-1934; Zugangsbuch Rate I-XIV. 1934-1936

Universitätsarchiv:

Akten betr. Universitätsbibliothek. 1823-1837, 1839-1842, 1843-1855, 1855-1871

Jahresberichte der Universitätsbibliothek. 1903-1942

Revision der Bibliotheksrechnungen. 1826-1834

Akten betr. Vermehrung der Universitätsbibliothek. 1842-1906

Vereinigung mit der Landesbibliothek. 1924

Regulative der Universitätsbibliothek, Bibliotheksordnung. 1823, 1824/25, 1834

4.2 Darstellungen

Zur Geschichte der Bibliothek bis 1790

Tychsen, Oluf Gerhard: Geschichte der öffentlichen Universitäts-Bibliothek und des Museums zu Rostock. Rostock 1790

Tychsen, Oluf Gerhard: Der Geschichte der öffentlichen Universitäts-Bibliothek und des Museums zu Rostock. Erste Fortsetzung, welche die freywilligen Geschenke enthält. Rostock 1793

Zur Geschichte der Bibliothek und einzelner Perioden (in chronologischer Reihenfolge)

Bibliotheca Academica Rostochiensis. In: Johann Friedrich Jugler: Bibliotheca historiae litterariae selecta. Teil 1. Jena 1754, S. 564-567

Kohfeldt, Gustav: Alte Fakultäts- und Regentien-Büchereien. In: Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock 11 (1919) S. 77-78

ders.: Die Berufung des ersten Rostocker Universitätsbibliothekars Joach. Moersius i. J. 1615. In: Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock 11 (1919) S. 78-80

ders.: Aus der Universitäts-Bibliothek Rostock. [Kurze Geschichte.] In: Mecklenburgische Monatshefte 2 (1926) S. 562-566

Bahlow, Hans: Universitäts-Bibliothek Rostock in Geschichte und Gegenwart. In: Rostocker Universitäts-Führer 1935/36, S. 88-95

Roloff, Heinrich: Friedrich Wilhelm Rönnbergs Plan zur Reorganisierung der Universitätsbibliothek Rostock. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen (1955) Beih. 79, S. 11-36

Ewert, Gisela: Die Reform des Sachkataloges an der Universitätsbibliothek Rostock. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 79 (1965) S. 409-418

Ewert, Gisela: Der systematische Katalog der Universitätsbibliothek Rostock. 2 Bde. Rostock 1966-67 (Als Ms. vervielf.; Veröffentlichungen der Universitätsbibliothek Rostock 4)

Schmidt, Gabriele: Die Bibliothekare der Universitätsbibliothek Rostock und die Bestandsentwicklung unter besonderer Berücksichtigung der Zäsuren der Entwicklungsgeschichte von 1789 bis 1904. Abschlußarbeit. Leipzig: Fachschule für wissenschaftliches Bibliothekswesen 1980

Schoknecht, Ingrid: Die Benutzung der Universitätsbibliothek Rostock seit dem Erlaß der ersten Bibliotheksinstruktion im Jahre 1650. Abschlußarbeit. Berlin: Fachschule für wissenschaftliche Information und wissenschaftliches Bibliothekswesen 1981

Franz, Sylvia: Die räumliche Unterbringung der Universitätsbibliothek Rostock in ihrer historischen Entwicklung bis zum Einzug in das Magazingebäude 1939. Abschlußarbeit. Leipzig: Fachschule für wissenschaftliches Bibliothekswesen 1982

Lanz, Christine: Die veränderten Benutzungsbedingungen im Rahmen der Reorganisation der Universitätsbibliothek Rostock ab 1835. Diplomarbeit. Berlin: Humboldt-Universität, Institut für Bibliothekswissenschaft und wissenschaftliche Information 1988

Siebert, Stefan: Die Academische Bibliothek der Friedrichs-Universität Bützow (1772-1789) - ein Beitrag zur Geschichte der Universitätsbibliothek anhand der von Oluf Gerhard Tychsen nachgelassenen Akten. Diplomarbeit. Berlin: Humboldt-Universität, Institut für Bibliothekswissenschaft und wissenschaftliche Information 1990

Jügelt, Karl-Heinz: Nathan Chytraeus, der Begründer der Universitätsbibliothek Rostock. In: Thomas Elsmann u. a. (Hrsg.): Nathan Chytraeus: 1543-1598. Ein Humanist in Rostock und Bremen. Quellen und Studien. Bremen 1991, S. 13-26

Jügelt, Karl-Heinz: Bibliotheca Philosophica - Bibliotheca Academica - Universitätsbibliothek: Bücher, Bibliothekare und Ereignisse in der 425jährigen Geschichte der Universitätsbibliothek Rostock. In: ...Mögen viele Lehrmeinungen um die eine Wahrheit ringen - 575 Jahre Universität Rostock. Hrsg. vom Rektor der Universität Rostock. Rostock 1994, S. 40-69

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Altmann, Ursula: Bucheinbände mit Schließen-Exlibris aus Rostock. In: Einbandstudien. Ilse Schunke zum 80. Geburtstag gewidmet. Hrsg. von Ursula Altmann und Hans-Erich Teitge. Berlin 1972, S. 21-37

Bahlow, Hans: Die Büchersammlung Johann Albrechts von Mecklenburg. In: Der niederdeutsche Buchdruck im Schrifttum Dr. Bruno Claussens. Festgruß zum 70. Geburtstag am 26.1.1950. Neumünster 1950, S. 1-10

Belitz, Oskar: Seltene Werke auf der Rostocker Universitätsbibliothek. In: Hamburgische Literarische und Kritische Blätter 26 (1850) S. 865-867

Bibliotheca Kaemmereriana. Vermächtnis des weil. Geh. Hofrathes Prof. Ferdinand Kämmerer an die Universitäts-Bibliothek zu Rostock. Rostock 1843

Bockwitz, Hans: Die in Kupfer gestochene Rostocker Estherrolle aus Oluf G. Tychsen's Bibliothek. In: Buch und Schrift 4 (1930) S. 120-122

Claussen, Bruno: Aus den Schätzen und Sammlungen der Universitäts-Bibliothek. In: Mecklenburgische Monatshefte 10 (1934) S. 530-532

Claussen, Bruno: Schätze und Sammlungen der Universitäts-Bibliothek. In: Rostocker Universitäts-Führer. Sommer-Semester 1937, S. 43-46

Nerger, Karl (Hrsg.): Dat Bokeken van deme Repe des Mag. Nicolaus Rutze van Rostock. Nach der Inkunabel (Fm-64) der Rostocker Universitätsbibliothek. Rostock 1886 (Programm der Rostocker Großen Stadtschule) [mit Erläuterungen vom Herausgeber]

French, Ramona: Oluf Gerhard Tychsen - ein Orientalist des 18. Jahrhunderts. Diss. Rostock: Universität Rostock, Fakultät für Gesellschaftswissenschaften 1984

Gaehtgens, Wolfgang T.: Die alten Musikalien der Universitätsbibliothek und die Kirchenmusik in Alt-Rostock. In: Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock 22 (1940/41) S. 164-181

Händel, Astrid: Die Bibliothek des Herzogs Johann Albrecht zu Mecklenburg und ihre Kostbarkeiten. In: Beiträge zur Geschichte der Wilhelm-Pieck-Universität Rostock 4 (1983) S. 17-32

Händel, Astrid: Quellen zur frühen Geschichte der Universitätsbibliothek. In: Beiträge zur Geschichte der Wilhelm-Pieck-Universität Rostock 11 (1988) S. 5-23

Hofmeister, Adolf: Joh. Friedrich Schönemanns Andachtsbuch. In: Quartalbericht des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Alterthumskunde 57 (1892) Heft 2, S. 10-12

ders.: Eine neue Bücheranzeige des 15. Jahrhunderts. In: Centralblatt für Bibliothekswesen 3 (1886) S. 35-36

ders.: Eine niederdeutsche Bücheranzeige des 15. Jahrhunderts. In: Centralblatt für Bibliothekswesen 6 (1889) S. 110-113

ders.: Tycho Brahes Astronomiae instauratae mechanica von 1598. III. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 20 (1903) S. 280

Jügelt, Karl-Heinz: Einige Bemerkungen zu den ungarischen und Ungarn betreffenden Beständen des 16.-18. Jhs in der Universitätsbibliothek Rostock. In: Berliner Beiträge zur Hungarologie 3 (1988) S. 61-71

ders.: Die Nordamerika-Sammlung des Rostocker Historikers Karl Türk und die Universitätsbibliothek Rostock. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Wilhelm-Pieck-Universität Rostock. Gesellschaftswissenschaftliche Reihe 33 (1984) Heft 2, S. 66-73

ders.: Philipp Jacob Spener und die Universität Rostock. [Ein unbekannter Spener-Brief in der Universitätsbibliothek Rostock.] In: Widerstreben und Widerstehen: Theologische Existenz heute. Festschrift zum 65. Geburtstag von Ernst Rüdiger Kiesow am 9. Januar 1991. Hrsg. von Franz-Heinrich Beyer u. a. Rostock 1991, S. 205-216

ders.: Zur Provenienz der Werke von Joachim Jungius in der Universitätsbibliothek Rostock. In: ders.: Joachim Jungius (1587-1657) in seiner Zeit - für unsere Zeit. Rostock 1988, S. 67-71

ders.: Der Rostocker Große Atlas. In: Almanach für Kunst und Kultur im Ostseebezirk 7 (1984) S. 29-35

ders.: Die Sammlung Mecklenburgica - Aufgabe und Verpflichtung der Universitätsbibliothek Rostock bei der Pflege, Verbreitung und Propagierung des kulturellen Erbes. In: Die Bestände der Universitätsbibliotheken und ihrer Zweigstellen. Berlin 1982, S. 36-41 (Schriftenreihe der Universitätsbibliothek Berlin 40)

ders.: Wissenschaftsgeschichtliches zum Rostocker Exemplar der Erstausgabe des ersten Bandes von Das Kapital. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Wilhelm-Pieck-Universität Rostock. Gesellschaftswissenschaftliche Reihe 32 (1983) Heft 1, S. 89-95

ders.: Magister Georg Reiche (1495-1565), Prediger der Nikolaikirche, und die Universität Rostock. In: Wissenschaftliche Tagung Universität und Stadt anläßlich des 575. Jubiläums der Eröffnung der Universität Rostock, veranstaltet von der Universität Rostock, Fachbereich Geschichtswissenschaften in Verbindung mit dem Archiv und den Städtischen Museen der Hansestadt Rostock im November 1994. Rostock 1995, S. 103-114

Kobert, Klaus: Die Bestände der Universitätsbibliothek Rostock auf den Gebieten der Mathematik und der Naturwissenschaften, ihre Zusammensetzung und Erschließung. Abschlußarbeit. Berlin: Humboldt-Universität, Institut für Bibliothekswissenschaft 1965

Latendorf, Friedrich: Die Bibelsammlung der Großherzoglichen Bibliothek zu Neustrelitz. In: Mecklenburgische Anzeigen, Nr. 304 vom 31. Dezember 1883

Marz, Renate: Die Entwicklung des Bestandes an mathematischer Literatur an der Universität Rostock im Zeitraum von 1946 bis 1984. Abschlußarbeit. Berlin: Humboldt-Universität, Institut für Bibliothekswissenschaft und wissenschaftliche Information 1985

Meltz, Karl: Die ältesten niederdeutschen Bibeldrucke der Universitätsbibliothek Rostock. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Universität Rostock. Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe 4 (1954/55) S. 167-198

Meltz, Karl: Die Frühzeit des Buchdrucks und die Inkunabelkatalogisierung an der Universitätsbibliothek Rostock einst und jetzt. Zugleich ein Beitrag zum Rostocker Realkatalog. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Universität Rostock. Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe 4 (1954/55) S. 67-78

Naumann, Robert: Die Kämmerer'sche Bibliothek in der Universitätsbibliothek zu Rostock. In: Serapeum 7 (1846) S. 380-382

Pietschmann, Irina: Die Entstehung der niederdeutschen Druckschriftenabteilung an der Universitätsbibliothek Rostock 1907-1917. Abschlußarbeit. Leipzig: Fachschule für wissenschaftliches Bibliothekswesen 1982

Roloff, Heinrich: Die Bibliotheca Kaemmereriana in der Universitätsbibliothek Rostock [Rostock 1940; wiss. Hausarbeit]

Roloff, Heinrich: Die Bibliothek des Juristen Ferdinand Kämmerer (1784-1841) und ihre Eingliederung in die Universitätsbibliothek Rostock. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 69 (1955) Beih. 79, S. 39-64

Rossmann, Brigitte: Die Pflege der Sammelschwerpunkte im Bereich der Universitätsbibliothek. Abschlußarbeit. Rostock, Berlin: Fachschule für wissenschaftliche Information und wissenschaftliches Bibliothekswesen 1972

Rudlof, Sabine: Die Entwicklung des Bestandes an zoologischer Literatur an der Universität Rostock bis zur Übernahme der Bibliotheken der Sektion Biologie als Zweigstelle der Universitätsbibliothek Rostock im Jahre 1975. Abschlußarbeit. Berlin: Humboldt-Universität, Institut für Bibliothekswissenschaft 1981

Schmidt, Gerhard; Hufeld, Sigrid: Ein Superatlas auch in Rostock. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Universität Rostock. Mathematisch-naturwissenschaftliche Reihe 15 (1966) S. 875-890

Silberstein, Siegfried: Eine in Kupfer gestochene Estherrolle aus der Universitätsbibliothek zu Rostock. Rostock 1930

Süßmann, Walter: Zwei bedeutende Erwerbungen der Universitätsbibliothek Rostock im 19. Jh. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Universität Rostock. Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe 3 (1953/54) S. 81-83 [betr. Marienbibliothek und Bibliotheca Kaemmereriana]

Tröger, Heike: Die Erwerbung des Nachlasses von Oluf Gerhard Tychsen, Orientalist und Bibliothekar, durch die Universitätsbibliothek Rostock. Diplomarbeit. Berlin: Humboldt-Universität, Institut für Bibliothekswissenschaft und wissenschaftliche Information 1990

Tröger, Heike: Altjiddische Drucke in der Universitätsbibliothek Rostock. In: Jiddistik-Mitteilungen 11 (1994) S. 14-16

Wienke, Waltraud: Luther-Drucke des 16. Jahrhunderts: Katalog der Universitätsbibliothek Rostock. Rostock 1990 [unveröff. Ms.] Stand: Dezember 1995

Katrin Sievert

Karl-Heinz Jügelt


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.