FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin
Impressum
 Home > Europa > Ungarn > Budapest 

Egyetemi Könyvtár

Universitätsbibliothek


Adresse. Ferenciek tere 6, H-1053 Budapest; Postadresse: H-1364 Budapest, Pf. 233
Telefon. (01) 266-5866
Telefax. (01) 266-4634

Unterhaltsträger. Eötvös Lóránd Tudományegyetem [Lóránd-Eötvös-Universität]; Müvelodési és Közoktatási Minisztérium [Ministerium für Bildung und Unterrichtswesen]
Funktionen. Wissenschaftliche Fachbibliothek, Universitätsbibliothek, Zentralbibliothek sämtlicher Lehrstuhlbibliotheken der Universität.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Philosophie, allgemeine Psychologie, allgemeine Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit, Religionsgeschichte, Religionswissenschaft; ungarische Literatur zu diesen Fachgebieten mit dem Anspruch auf Vollständigkeit, ausländische Literatur in Auswahl. - 2. Besondere Sammelgebiete: von der Universität herausgegebene Fachliteratur und Kollegienhefte aus allen Teilbereichen der Philosophie, der Naturwissenschaften und der Rechtswissenschaft; Handschriften, Alte Drucke und Rara der oben angegebenen Fachgebiete.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek mit Präsenzbestand. - Öffnungszeiten: Informationsdienst, Kataloge, Zeitschriftenlesesaal, Allgemeiner Lesesaal: Montag bis Freitag 8-19 Uhr; Ausleihe: Montag und Mittwoch 11-19 Uhr, Dienstag, Donnerstag und Freitag 9-15.30 Uhr, Samstag 8-13 Uhr. - Leihverkehr: nationaler und internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Mikrofilm-Lesegerät.
Gedruckte Informationen. Az Egyetemi Könyvtár [Die Universitätsbibliothek]. Budapest 1953. - Útmutató. Egyetemi Könyvtár [Anleitung. Universitätsbibliothek]. Budapest 1964. - The Budapest University Library. Budapest 1973. - A Budapesti Egyetemi Könyvtár [Die Budapester Universitätsbibliothek]. Budapest 1973.
Hinweise für anreisende Benutzer. Das Bibliotheksgebäude wird z. Z. vollständig umgebaut. - Von den Bahnhöfen und vom internationalen Busbahnhof Metroverbindung (Linie 3) bis Haltestelle Ferenciek tere, von dort Fußwegnähe (10 Minuten). - Parkmöglichkeiten bei der Bibliothek.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Universitätsbibliothek Budapest ist die Nachfolgeinstitution der 1635 in Trnava [Tyrnau, Nagyszombat] gegründeten und vom Jesuitenorden verwalteten erzbischöflichen Universitätsbibliothek, die 1773 verstaatlicht und 1777 auf königlichen Erlaß nach Buda [Ofen] transferiert wurde.

1.2 Bereits im Jahre 1561 hatte der Erzbischof von Esztergom [Gran], Miklós Oláh (1493-1568), gleichzeitig mit der Ansiedlung des Jesuitenordens und ihres Kollegiums in Tyrnau eine Bibliothek gegründet. Der damalige Grundbestand verbrannte im Mai 1567, und die Jesuiten verließen Tyrnau. Ihre erneute Ansiedlung erfolgte im Juni 1586 in Kláštor pod Znievom [Kloster, Znióváralja]. Mit Hilfe des Nachlasses des Erzbischofs von Gran, Miklós Telegdi (1535-1586), konnte hier auch eine neue Bibliothek errichtet werden. Als Folge der Religionskämpfe des Jahres 1592 wurde ein großer Teil dieses Bestandes ebenfalls vernichtet. Wegen der drohenden Gefahr türkischer Besetzung zog der Jesuitenorden im Herbst 1598 nach Šala [Vágsellye] um und nahm einen Teil der Bibliothek mit. In Vágsellye trat ein bedeutender Bestandszuwachs ein, da namhafte Rektoren, wie György Forró, Péter Pázmány und György Káldi, sich um den systematischen Aufbau der Sammlung bemühten. Von diesem Bestand sind heute in der Universitätsbibliothek noch 54 Bde nachweisbar.

1.3 Der Angriff des protestantischen Fürsten von Siebenbürgen, István Bocskai, zwang die Jesuiten erneut zu fliehen. Sie brachten sich und einen Teil ihrer Bibliothek in Wien in Sicherheit. In den zehn Jahren ihres Aufenthalts in Wien (1605-1615) wurde der Bestand lediglich um einen einzigen Band vermehrt. Auf die Rechtskontinuität Bezug nehmend, kehrten die Jesuiten 1615 nach Tyrnau zurück und organisierten aus den zerstreuten Beständen eine neue Bibliothek, aus der heute noch 149 Bde erhalten sind. Der durch Nachlässe, Geschenke und Erwerbungen vergrößerte Bestand erhielt 1632 durch Bücherspenden des ungarischen Kardinals Péter Pázmány (1570-1637) einen beträchtlichen Zuwachs. Im gleichen Jahr entstand der älteste noch heute erhaltene Katalog, der 1489 Bde verzeichnet. Aufgrund der Bemühungen der Wissenschaftler Tamás Jászberényi, Jakab Némethi und Márton Palkovich, die die Bibliothek betreuten, und des Hilfspersonals konnte die Bibliothek im Jahr der Gründung der Universität (1635) als funktionsfähige und dem Fachbedarf tsprechende Institution eröffnet werden. Ihr Grundbestand war in den Jahren 1561 bis 1635 für die Zwecke des katholischen humanistischen Gymnasialunterrichtes angeschafft worden und umfaßte vor allem Lehrbücher und Unterrichtswerke.

1.4 Die Leitung und Verwaltung der von Kardinal Péter Pázmány am 12. Mai 1635 gegründeten Universität wurde dem Jesuitenorden übertragen. Bei ihrer Eröffnung am 13. November 1635 bestand sie zunächst nur aus einer Philosophischen Fakultät, 1636/37 kam eine Theologische, 1667 eine Juristische und 1769 eine Medizinische Fakultät hinzu. Die ca. 1500 Bde umfassende Universitätsbibliothek stand nicht nur den Studenten und Professoren zur Verfügung, sondern auch der Öffentlichkeit. Ihr Bestand wurde nach dem Literaturbedarf der einzelnen Fakultäten ständig vermehrt. Neben den für den Gymnasialunterricht benötigten Werken wurde vor allem theologische, aber auch philosophische, juristische und medizinische Literatur angeschafft, die die Jesuitenprofessoren für ihre wissenschaftliche Fortbildung und ihre Forschungen benötigten. Der Kanzler der Universität war zugleich Bibliotheksdirektor und somit für die Erwerbung verantwortlich. In den achtziger Jahren des 17. Jhs wurde die erste Fachordnung des Bestandes ausgearbeitet, die mit der Magazinordnung identisch war. Sie entsprach den Universitätsfakultäten und ihren Unterrichtsfächern. Nach dem Umbau des Universitätsgebäudes im Jahre 1715 wurde die Bibliothek im ersten Stock des Nordflügels, um die Mitte des 18. Jhs dann im ersten Stock des sogenannten Transsylvania-Flügels untergebracht.

1.5 Der Bestand wurde in der Folgezeit u. a. durch Schenkungen und die Erzeugnisse der universitätseigenen Druckerei vermehrt sowie durch Ankäufe aus den jährlichen Einnahmen der Druckerei, ferner bei besonderen Anlässen durch Bücherspenden aus ihrem Magazin. Ausländische Bücher wurden mit dem bescheidenen Budget der Bibliothek erworben, meist über Wiener Kommissionäre, oder sie kamen als Spenden ausländischer Jesuitendruckereien oder als Geschenke von Jesuitenrektoren und -professoren in den Bestand. Mehrere wissenschaftliche Gesellschaften Europas sowie finanzielle Vermächtnisse und Bücherspenden ungarischer Aristokraten trugen zu einer bedeutenden Bestandserweiterung bei. Daß diese trotz der unterschiedlichen Provenienzen als systematisch zu bezeichnen ist, dokumentieren die damals angeschafften wissenschaftlichen Standardwerke, Lehrbücher, die in mehreren Ausgaben und Exemplaren im Katalog verzeichnet sind, sowie Reihen, die laufend bezogen wurden.

1.6 Seit der Mitte des 18. Jhs wurden naturwissenschaftliche und darunter besonders physikalische Werke kontinuierlich angeschafft. Dies war eine Folge der Unterrichtsreformen Maria Theresias (1753 und 1770), durch die 1753 der Physikunterricht an der Universität neu strukturiert wurde. Der Universitätsrektor Ferenc Kéri Borgia (1702-1768) veranlaßte, daß die Werke von Newton und seinen Anhängern unmittelbar nach Erscheinen in mehreren Exemplaren angeschafft wurden. Beim Philosophieunterricht zeigten die Reformen nur verzögert eine Wirkung. Bis Mitte des 18. Jhs dominierte die Spätscholastik und nur allmählich wurden auch Schriften der deutschen Naturphilosophen erworben, mit noch größerer Verzögerung die Schriften der Aufklärer. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Sammlung zur Geschichtswissenschaft, die bis heute einen zentralen Platz einnimmt. Schon vor der Gründung des Lehrstuhls für Kirchengeschichte (1753) und des Lehrstuhls für Geschichte (1769) wurden Quellenausgaben und Serien sowie geschichtswissenschaftliche Literatur gekauft, wodurch die Forschungen der bekannten Tyrnauer Jesuitenhistoriker, Gábor Hevenesi (1656-1715), György Pray (1724-1801) und István Kaprinai (1714-1786), ermöglicht wurden. Im Jahre 1769 wurde die Universität auch um eine Medizinische Fakultät erweitert, die heute selbständige Semmelweis Medizinwissenschaftliche Universität in Budapest [Semmelweis Orvostudományi Egyetem] (s. Eintrag dort).

1.7 Aufgrund der historischen Kataloge können Zusammensetzung und Zuwachs der Bestände in den Jahren 1691 bis 1773, einer für die Entwicklung der Bibliothek zentralen Periode, veranschaulicht werden. Insgesamt verdoppelte sich der Bestand in dieser Zeit auf ca. 11.340 Bde: zu 5331 Bdn im Jahre 1690 kamen bis 1773 6012 Bde hinzu. Dabei handelte es sich vorwiegend um Titel in lateinischer Sprache. In anderen Sprachen sind ca. 800 Bde Zuwachs verzeichnet, davon 386 in Deutsch, 228 in Italienisch, Französisch und Spanisch, 127 in Ungarisch und Böhmisch, 58 in Griechisch und 37 in Hebräisch. Überdurchschnittliche Zuwächse ergaben sich in den Fächern Kirchenrecht (320 Bde, vormals 157), Zivilrecht (245/71), Medizin (160/88), Kontroverstheologie (342/221), Geschichte (763/417), Politik (133/54), Humanistische Autoren (653/570) und Katechismen (74/46). In etwa verdoppelt haben sich die Bestände zur Moraltheologie (210/214), zur Philosophie (418/362), an Predigtwerken (262/283) und zur Spirituellen Theologie (517/634). In den übrigen Gruppen blieb der Zuwachs hinter dem bereits vorhandenen Bestand zurück: Bibeln (174/239), Konzilien (194/384), Scholastische Theologie (390/507), Mathematik (184/339), Apologetik (60/75) und Viten (77/118).

1.8 Die Aufhebung des Jesuitenordens bedeutete auch für die Geschichte der Bibliothek einen entscheidenden Wendepunkt: Universität und Bibliothek wurden verstaatlicht und sollten in Zukunft staatlichen Zielsetzungen dienen. Dazu mußten die Erwerbungsrichtlinien und damit die Zusammensetzung des Bestandes verändert werden. In Umsetzung der Aufklärungsideale sollte die Bibliothek unter Kaiser Joseph II. (1741-1790) der gründlichen Ausbildung und Erziehung der Jugend dienen; sie wurde zur Öffentlichen Bibliothek erklärt. Als der Universität 1773 auch das Vermögen des Jesuitenordens in Tyrnau zufiel, wurde sie zusammen mit ihrer Bibliothek der Aufsicht der Kulturabteilung der Statthalterei unterstellt (der politischen Verwaltungsbehörde in den österreichisch-ungarischen Kronländern). Ein zu diesem Zeitpunkt zusammengestelltes Inventar verzeichnet 10.090 gedruckte Bände und 8 Hss. Diese Zahl ist im Vergleich mit den in den Katalogen verzeichneten Zuwachszahlen (s. o. 1.7 ) rückläufig. Dies erklärt sich aus der Tatsache, daß die theologischen Werke zum Teil ausgesondert oder bei der Neukatalogisierung nicht berücksichtigt wurden. Nach 1773 sollten die Bibliotheken weiterer Jesuitenklöster in Ungarn inventarisiert und in den Bestand der Universitätsbibliothek eingearbeitet werden, ein Vorgang, der Jahrzehnte in Anspruch nahm. Die Statthalterei erteilte der Bibliothek ein Jahresbudget aus dem Universitätsfonds, das unter den Fakultäten proportional aufgeteilt werden mußte. Mit Hilfe eines außerordentlichen Zuschusses wurden Lücken im Zeitschriftenbestand geschlossen.

1.9 Am 16. Januar 1777 bestätigte Maria Theresia den Umzug der Universität und der Bibliothek nach Ofen. Die letzte bedeutende Bestandsvermehrung in Tyrnau fand im Frühjahr 1777 statt, als der Bibliothekar und Theologieprofessor Lajos Csapodi (1729-1801) aus der Bibliothek des aufgelösten Wiener Jesuitenklosters Bücher ankaufte. Der Umzug der Universitätsbibliothek wurde von dem damaligen Bibliotheksdirektor und ehemaligen Jesuiten vollzogen, dem Historiker György Pray. Er bemühte sich auch um die Erhaltung des Status einer Öffentlichen Bibliothek und organisierte die Verteilung des auszusondernden Bestandes. Ca. 11.000 Bde wurden am 22. August 1777 ins Königliche Schloß nach Ofen gebracht. Die für den Universitätsunterricht und die Wissenschaft nicht geeigneten Titel (ca. 3000 Bde) blieben in Tyrnau und bildeten den Grundbestand der Akademiebibliothek. Ein Teil der theologischen Titel wurde unter den Seelsorgern der Diözese verteilt. Im Königlichen Schloß in Ofen erhielt die Bibliothek fünf Räume und wurde entsprechend der bisherigen Fachordnung aufgestellt. Das Inventar verzeichnete damals einen Bestand von 14.674 Bdn, zu dem 1740 Bde hinzukamen, die an die ehemaligen Ordensbrüder ausgeliehen gewesen waren. Lehrbücher in schlechtem Zustand wurden im Inventar nicht berücksichtigt. Die Zusammensetzung des Bestandes erfuhr 1777 keine grundsätzliche Änderung; erworben wurden vor allem Lehrbücher. 1780 erhielt die Bibliothek das Pflichtexemplarrecht auf alle in Ungarn erscheinenden Titel, dessen Auswirkungen sich jedoch erst später zeigten. Die aus den ehemaligen Jesuitenbibliotheken stammenden Bestände wurden zwar registriert, eine fachgerechte Bearbeitung der 58.000 Bde war aber nicht möglich.

1.10 1783 umfaßte der bearbeitete Bestand 15.494 Bde. Fast die Hälfte davon entfiel auf Theologie und Kirchengeschichte (7270 Bde), der Rest verteilte sich auf Philosophie (1184), Geschichte (1587), Literatur (806), Dichtung (603), Sprachwissenschaft (995), Rechts- und Staatswissenschaft (1580), Medizin (766) und Mathematik (703). Da die Räume im Königlichen Schloß schon 1780 nicht mehr den ganzen Bestand aufnehmen konnten, wurde der Bibliothek das Gebäude des 1784 aufgelösten Franziskanerklosters in Pest zur Verfügung gestellt. Dort waren die Bücher für einige Zeit adäquat und sicher untergebracht. Im Herbst 1784 wurde die Theologische Fakultät nach Bratislava [Preßburg, Pozsony] verlegt und mit ihr der Großteil des Bestandes zur Theologie. Ab Mitte der achtziger Jahre des 18. Jhs erhielt die Universitätsbibliothek erneut Bestände aus den aufgehobenen Klöstern der Jesuiten und anderer Orden in Auswahl. Zwischen 1780 und 1790 war der Zuwachs aus ehemaligen Klosterbibliotheken am größten. Er betrug 8000 bis 10.000 Bde, die neben den Jesuitenbibliotheken aus Klosterbibliotheken der Pauliner, Kamaldulenser, Trinitarier, Franziskaner, Augustiner, Klarissen, Serviten, Prämonstratenser, Dominikaner, Zisterzienser, Kapuziner, Karmeliten, Minoriten und Piaristen stammten. Aufgrund der großen Zahl war eine adäquate Unterbringung und Sichtung dieses Bestandes nicht möglich. Auch der Erlaß von 1785, der moderne aufklärerische Richtlinien über die Zusammensetzung des Bestandes der wissenschaftlichen Bibliotheken Ungarns enthielt, konnte nicht umgesetzt werden, weil die räumlichen und personellen Kapazitäten für eine entsprechende Bearbeitung des Bestandes fehlten. Die moraltheologischen und moralphilosophischen oder aszetischen Werke, deren Aussonderung die neuen Richtlinien verlangten, blieben größtenteils in der Bibliothek. In der Folgezeit wurde der Bestand durch systematische Ankäufe und Erwerbungen auf Auktionen im In- und Ausland vermehrt. Besondere Aufmerksamkeit galt der Anschaffung naturwissenschaftlicher Zeitschriften. Ab dem Ende des 18. Jhs gingen Büchernachlässe, die früher eine wichtige Rolle gespielt hatten, kaum noch ein. Die Handschriften, Alten Drucke und Rara bildeten noch keine selbständige Abteilung, so daß eine planmäßige Erwerbung in diesem Bereich nicht stattfinden konnte. Ohne die weiterhin unbearbeiteten Zugänge aus aufgelösten Klöstern umfaßte der Bestand nun ca. 25.000 Bde.

1.11 Als bedeutendste ungarische Bibliothek an der Wende vom 18. zum 19. Jh hatte die Budapester Universitätsbibliothek auch die Aufgaben einer Nationalbibliothek wahrzunehmen, bis 1802 die heutige Széchényi-Nationalbibliothek [Országos Széchényi Könyvtár] gegründet wurde (s. Eintrag dort). Das Jahresbudget deckte mit den Ergänzungsgeldern bis 1813 den Bedarf. Da die finanziellen Mittel immer geringer wurden, erließ die Statthalterei neue Erwerbungsrichtlinien. Danach durften nur noch die für die wissenschaftliche Arbeit und den Unterricht notwendigen Werke und solche, die in der Bibliothek nicht fehlen dürfen, angeschafft werden. Dabei sollte der Literaturbedarf der Fakultäten im Vordergrund stehen. Diese Richtlinien wurden - wie die Anschaffungslisten beweisen - streng eingehalten. Ausnahmen bedurften der Genehmigung durch die Statthalterei. Ab 1820 kam es zu weiteren Einschränkungen: die Anschaffung der Bücher ging nach und nach in die Kompetenz des Universitätsrates über. Das hatte zur Folge, daß sich durch verfehlte Ankäufe das Renommee der Bibliothek in Fachkreisen langsam verringerte.

1.12 Besonders schwierig war die Erwerbung der Zeitschriften, die über Pester und Wiener Buchhändler abgewickelt wurde. Durch ihre Vermittlung kamen auch die Privatbibliotheken des Philosophen Friedrich August Clemens Werthes (1748-1817) und des Wiener Juristen Joseph Philipp Stur in den Besitz der Bibliothek. Das Pflichtexemplarrecht bestand zwar, trug aber praktisch nicht zur Bestandsvermehrung bei, da nicht einmal die Universitätsdrucke akzeptiert wurden. Die Pflichtexemplare, die durch die Statthalterei verspätet eingingen, waren meistens beschädigt, so daß zwischen 1819 und 1844 aus dieser Quelle nur etwa 100 Werke inkorporiert wurden. 1824 begann der internationale Schriftentausch mit den Universitätsbibliotheken. Auch wichtige Spenden und Nachlässe bereicherten die Bibliothek, so 1796 die Sammlungen der Historiker Gábor Hevenesi (91 Bde) und István Kaprinai (156 Bde; s. o. 1.6) sowie 1802 die Sammlung des Pfarrers und Historikers Mihály Winkler (1754-1810; ca. 100 Bde). Diese Sammlungen beinhalten vorwiegend Werke zur ungarischen Geschichte, zur Theologie und Ordensgeschichte. Als Schenkung gelangte 1815 ein Teil der Büchersammlung des Palatins Joseph (1776-1847; ca. 9000-10.000 Bde zu Philologie, Geschichte und Medizin) in die Bibliothek. Zur Entlastung der Bibliothek wurde das noch immer unbearbeitete Material aus aufgelösten Klöstern zu Anfang des 19. Jhs den ursprünglichen Eigentümern zurückgegeben oder versteigert; der Dublettenbestand wurde durch Versteigerungen ebenfalls verringert. Nach der Aussonderung dieses Materials umfaßte der Bestand ca. 40.000 Bde. Der Zuwachs in den Jahren 1819 bis 1844 betrug 8757 Bde, d. h. jährlich durchschnittlich 350 Bde. 1845 besaß die Bibliothek 54.344 Bde.

1.13 Der begrenzte Etat schränkte die Sammeltätigkeit auch weiterhin ein. Im Vordergrund stand nun die Lückenschließung bei der medizinischen und der juristischen Fachliteratur sowie die Erwerbung auch älterer Nachschlagewerke und Handbücher. Der Etat wurde von der Bibliothekskommission bis 1901 auf die Fächer Theologie (10 Prozent), Rechtswissenschaft (24), Medizin (30) und Philosophie (36) verteilt. Eine Zentralkommission von sechs Personen leitete die regelmäßige und systematische Erwerbung. Zusätzlich trugen Pflichtexemplare, Nachlässe, Spenden, der Schriftentausch und außerordentliche Kredite dazu bei, daß der Bestand bis zu den siebziger Jahren des 19. Jhs auf ca. 200.000 Bde anwuchs. 1875/76 konnte die Universitätsbibliothek ein neues, für sie erbautes Gebäude beziehen; es handelt sich dabei um den ersten Bibliotheksbau in Ungarn. Die Bestände waren damit optimal untergebracht, wurden nach einer neuen Systematik aufgestellt und neu katalogisiert.

1.14 Neben der unregelmäßigen Pflichtablieferung waren in der zweiten Hälfte des 19. Jhs Nachlässe und Spenden von Bedeutung. So kam 1860 die Privatbibliothek des Professors János Szilassy (1795-1859; 5000-6000 Bde zu Pädagogik und Geschichte) in den Bestand und um 1870 die Sammlung des Medizinprofessors Pál Almási Balogh (1794-1867; ca. 4000 Bde). Darüber hinaus stand die Bibliothek im Jahre 1862 mit 18 europäischen Universitätsbibliotheken und 13 wissenschaftlichen Gesellschaften in ständigem Kontakt und Schriftentausch und nahm direkte Geschäftsverbindungen mit ausländischen Verlagen auf (u. a. Josef Baer in Frankfurt, Karl W. Hiersemann und Otto Harrassowitz in Leipzig). 1899 umfaßte der Gesamtbestand 270.000 Bde. Der Jahreszuwachs in den ersten Jahren des 20. Jhs betrug durchschnittlich 4400 Bde.

1.15 Am Ende des Ersten Weltkriegs umfaßte der Gesamtbestand ca. 520.000 Bde. In den Jahren der Inflation nach dem Ersten Weltkrieg erhielt der Bibliotheksdirektor freie Hand bei der Erwerbung. 1925/26 wurde der Bibliotheksetat wieder prozentual unter den Fakultäten aufgeteilt, die aber - außer der Theologischen Fakultät - ihren Bedarf nicht genau bestimmten, so daß die tatsächliche Aufteilung nicht nach den vereinbarten Prozenten erfolgte. Die Naturwissenschaften traten zunehmend in den Hintergrund. Die Bibliothek der Medizinischen Fakultät wurde 1929 ausgegliedert; schließlich wurde 1951 die gesamte Medizinische Fakultät in eine selbständige Institution umgewandelt, die heutige Semmelweis Medizinwissenschaftliche Universität [Semmelweis Orvostudományi Egyetem] (s. Eintrag dort). Die ständig steigende Zahl der Neuerscheinungen und die begrenzten finanziellen Möglichkeiten hatten zur Folge, daß der Sammelkreis der Universitätsbibliothek eingeengt werden mußte. Sie verwandelte sich in eine Fachbibliothek mit den Sammelgebieten Theologie, Philosophie, Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit sowie Sprach- und Literaturwissenschaft. Der Jahreszuwachs stieg auf 10.000 Bde.

1.16 Da während des Ersten Weltkriegs nur deutschsprachige Zeitschriften bezogen werden konnten, entstanden insbesondere bei den ausländischen Periodika Lücken, die von 1929 bis einschließlich 1935 nur zum Teil geschlossen werden konnten. Zwischen den Weltkriegen wurde die Erwerbung ausländischer Periodika von der Zentrale für Büchervertrieb und Bibliographie [Országos Könyvforgalmi és Bibliográfiai Központ] durch Ankauf und Tausch unterstützt. Spenden aus dem Ausland gingen in erster Linie vom Völkerbund ein, der ab 1921 regelmäßig seine Publikationen schickte. 1928 tauschte die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft eine von der Bibliothek gewünschte Auswahl aus der neuesten deutschen Literatur gegen einen Bestand aus dem ungarischen Dublettenmaterial. Des weiteren wurden Bestände aus aufgelösten Bibliotheken übernommen, so 1922 11.900 Bde aus der aus finanziellen Gründen aufgelösten Bibliothek für Pädagogik und Unterrichtswesen [Országos Tanügyi és Pedagógia Könyvtár; gegr. 1873].

1.17 Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs ergaben sich erneut Schwierigkeiten bei der Erwerbung. Nach dem Kriegseintritt Ungarns im Jahre 1941 waren Ankäufe nur noch in Italien und Deutschland möglich. Die Bestandsvermehrung erfolgte vor allem durch Ankauf oder durch Schriftentausch mit deutschen und italienischen Universitäten. 1941 erhielt die Bibliothek von der deutschen Regierung eine repräsentative Spende (1355 Bde), darunter neuerschienene Lexika, Werke zu Kunstgeschichte, Philosophie, Literatur und Geschichte. Außerdem kamen 1940 die bedeutenden Nachlässe des Schriftstellers Kálmán Harsányi (1876-1929; ca. 3000 Bde) und des Professors János Reiner (1865; ca. 4000 Bde) hinzu. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Bibliothek ohne Verluste, so daß der Bestand 1945 800.000 Bde umfaßte. Durch Ankäufe, Schriftentausch und Pflichtexemplare wuchs der Bestand seit dem Zweiten Weltkrieg auf 1.400.000 Bde an.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Bei der Aufstellung und Katalogisierung der Bestände spielten bis Mitte des 19. Jhs chronologische Gesichtspunkte keine Rolle. Jedoch wurden einige Sondersammlungen gebildet. 1881 war die Separierung der Handschriften und Inkunabeln abgeschlossen, die nun zusammen eine selbständige Abteilung bildeten (s. u. 2.15). Vor 1711 erschienene Hungarica wurden zur Altungarischen Bibliothek zusammengefaßt (s. u. 2.16). Innerhalb dieser Sammlung bilden die ungarischsprachigen Drucke und in anderen Sprachen in Ungarn erschienenen Drucke separate Gruppen (RMK I. und RMK II.). Der Bestand der bis 1711 im Ausland publizierten Werke mit Bezug zu Ungarn wurde auf zwei Gruppen verteilt: ungarische Verfasser (RMK III.) und Werke mit Bezug zu Ungarn (MV). Ferner wurde das Kleinschrifttum des 16. Jhs (Streitschriften der Reformation, politische Flugschriften) separiert und bildete den Kern der Kleindrucksammlung (s. u. 2.18). Die Zeitgrenze wurde später unter Einbeziehung inhaltlicher Gesichtspunkte auf das 17. und 18. Jh ausgedehnt. Selbständige Einheiten bildeten auch die Gelegenheitsdrucke (Begrüßungsgedichte, Leichenpredigten und -sprüche) sowie die Kalender. Die Sammlung des Kupferstichkabinetts wurde Anfang des 20. Jhs aus alten Stichen und Drucken zusammengestellt, die bis Ende des 19. Jhs tstanden waren und in die vorherigen Gruppen nicht paßten, jedoch einen besonderen Wert besaßen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Vetustissima-Sammlung gegründet, in die zwischen 1501 und 1550 erschienene Drucke der Gruppe MV, der Stichsammlung und der Kleindrucksammlung überführt wurden. 1960 begann die Zusammenstellung der Antiquissima-Sammlung aus dem rekonstruierten Grundbestand der in Tyrnau bis 1635 gesammelten Drucke. Ferner entstanden eine Kartensammlung (vor 1840 gedruckte Einblatt-Karten) sowie die Schematismen- und Adreßbücher-Sammlungen und eine Sammlung der Kleindrucke des 18. und 19. Jhs. Heute besitzt die Bibliothek ca. 70 Sondersammlungen mit insgesamt ca. 100.000 bibliographischen Einheiten. Die Angaben zum historischen Bestand beruhen auf Auszählungen repräsentativer Abschnitte der Alphabetischen Dienstkataloge und anschließenden Hochrechnungen.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Vom heutigen Gesamtbestand - 1.400.000 Bde - sind ca. 350.000 vor 1900 erschienen. Darunter sind 1143 Inkunabeln, 7780 Bde stammen aus dem 16. Jh, ca. 19.000 aus dem 17. Jh, ca. 76.600 aus dem 18. Jh und ca. 245.000 aus dem 19. Jh.

2.3 Eine selbständige sprachliche Einheit bilden nur die vor 1711 gedruckten alten ungarischen Bücher. Ein Sonderbestand deutschsprachiger Werke existiert nicht. Aus den historischen Katalogen geht hervor, daß 1690 199 deutschsprachige Titel vorhanden waren und 1774 bereits 585. Der aktuelle historische Bestand in deutscher Sprache (ca. 52.000 Bde) setzt sich zusammen aus 16 Inkunabeln, 110 Bdn aus dem 16. Jh, 760 aus dem 17. Jh, 2350 aus dem 18. Jh und ca. 49.000 aus dem 19. Jh. Die Mehrzahl der Inkunabeln liegt in Latein vor (1127 Bde), ferner 7440 Bde aus dem 16. Jh, 17.100 aus dem 17. Jh, 41.360 aus dem 18. Jh und 73.500 aus dem 19. Jh. Der Bestand in sonstigen Sprachen stieg von 233 im 16. Jh auf 1140 im 17. Jh, 32.900 im 18. Jh und 122.500 im 19. Jh (nach den Katalogen).

Systematische Übersicht

2.4 Eine einheitliche Systematik für den Gesamtbestand existiert nicht. Die historischen Kataloge sind z. T. in Fachgruppen gegliedert. Der 1875 begonnene und bis 1949 weitergeführte Katalog umfaßt retrospektiv und systematisch den damaligen Gesamtbestand. Ab 1950 wurde für die Neuzugänge (ca. 600.000 Bde) das Numerus-currens-System eingeführt. Der Jahreszuwachs der deutschsprachigen Werke beträgt im Durchschnitt 2000 Bde, darunter auch ältere Drucke. 80 Prozent dieses Bestandes tfallen auf die Hauptsammelgebiete der Bibliothek. Ca. 800.000 Bde, d. h. mehr als die Hälfte des aktuellen Gesamtbestandes, sind nach wie vor in der 1875 eingeführten Fachordnung erschlossen. Auf diesen Bestand stützt sich die nachfolgende Systematische Beschreibung. Eine komplizierte Magazinordnung war notwendig, weil nicht nur die ungarischen und fremdsprachigen Werke, sondern im Interesse der optimalen Platzausnutzung auch die Formate gesondert aufgestellt wurden. Der ganze Bestand wurde zunächst in 300, später in 348 Teile gegliedert. Im ersten Drittel des 20. Jhs wurden kleinere Modifizierungen vollzogen und neu tstandene Fachrichtungen in die Systematik aufgenommen. Alle Fachgruppen enthalten deutschsprachige Drucke.

2.5 Die Systematik von 1875 gliedert den Bestand in 9 Fächer, die unterschiedlich viele Untergruppen aufweisen: (A) Theologie, (B) Jurisprudenz, (C) Staatswissenschaft, (D) Medizin, (E) Mathematik und Naturwissenschaften, (F) Philosophie, Ästhetik und Pädagogik, (G) Geschichte, Geographie und Literaturgeschichte, (H) Sprach- und Literaturwissenschaft, (J) Allgemeines.

2.6 Die Gruppe Theologie (Signatur A) verzeichnet insgesamt 8800 Bde in den Untergruppen Bibel, Bibelkritik, Bibelphilologie, kirchliche Werke, Synoden, Kirchengeschichte, Mythologie, Religion, Moral, Aszetik, Religionsphilosophie und -soziologie, Liturgik, Seelsorge, kirchliche Kunst, allgemeine und vergleichende Theologie, theologische Enzyklopädien und Lexika. Den deutschsprachigen Bestand repräsentieren u. a. Biblia ...nach der teutschen Übersetzung D. Martin Luthers (Halle 1720), J. F. Schröder, Satzungen und Gebräuche des talmudisch-rabbinischen Judenthums (Bremen 1851) und Friedrich Leopold zu Stolberg, Geschichte der Religion Jesu Christi (Hamburg und Mainz 1808-1846).

2.7 Der stark untergliederte Bestand zur Jurisprudenz (Signatur B) umfaßt insgesamt 62.000 Bde. Er gliedert sich in Allgemeine und vergleichende Rechtswissenschaft, Verfassungsgeschichte, Rechtsphilosophie, Allgemeines Recht, Römisches Recht, Kirchenrecht, Öffentliches Recht, Landtagsschriften, Privatrecht, Grubenrecht, Strafrecht, Zivilgerichtsbarkeit, Handels- und Wechselrecht, Juristische Enzyklopädien und Lexika. Beispiele für deutsche Titel sind Nicolaus von Tornauw, Das Moslemische Recht aus den Quellen dargestellt (Leipzig 1855) und Ignatz Schwarz, Institutiones Juris Universalis (Augsburg 1743) sowie Robert von Mohl, Die Geschichte und Literatur der Staatswissenschaften (Erlangen 1855-1858).

2.8 Zur Staatswissenschaft (Signatur C) liegen insgesamt 65.000 Bde vor. Sie verteilen sich auf die Untergruppen Politik, Soziologie, Ökonomie, Statistik, Industrie, Handel, Verkehr, Presse, Zensur, Staatswissenschaftliche Enzyklopädien und Lexika. Zum deutschsprachigen Bestand der Gruppe gehören Heinrich Leo, Studien und Skizzen zu einer Naturlehre des Staates (Halle 1833), Worte für die Gegenwart über die Bischöfe Ungarns und ihre Güter (Tyrnau 1843) sowie Miksa Greger, Ungarns Weinfrage. Denkschrift an Josef Grafen Zichy (London 1873).

2.9 Insgesamt 89.000 Bde zur Medizin (Signatur D) gliedern sich in Allgemeine Medizinwissenschaft, Anthropologie, Geschichte der Medizinwissenschaft, Diagnostik, Pathologie, Pharmazie, Chirurgie, Psychiatrie, Gesundheitslehre, Gerichtsmedizin, Veterinärmedizin, Homöopathie, Medizinische Enzyklopädien und Lexika. Hier finden sich u. a. Johann Gottlob Bernstein, Praktisches Handbuch für Wundärzte und Geburtshelfer (Leipzig 1790) und Christian Ludwig Mursinna, Rede über die alte und neue Chirurgie (Berlin 1812).

2.10 Der Bestand Mathematik und Naturwissenschaften (Signatur E) umfaßt 77.000 Bde in den Untergruppen Mathematik, Physik, Chemie, Astronomie, Magie, Naturkunde, Paläontologie, Technologie, Technik, Kriegswissenschaft, Naturwissenschaftliche Enzyklopädien und Lexika. Den deutschsprachigen Bestand repräsentieren u. a. Joseph Anton Maria von Sperges, Tyrolische Bergwerksgeschichte (Wien 1765), André Jean Marie Brochant de Villiers, Die Krystallisation in geometrischer und physikalischer Hinsicht (Heidelberg 1820) und Charles Darwin, Über die Entstehung der Arten im Thier- und Pflanzen-Reich (Stuttgart 1873).

2.11 Im Bestand Philosophie, Ästhetik und Pädagogik (Signatur F) finden sich 89.000 Bde zur Philosophie und ihrer Geschichte, zur Ästhetik und Pädagogik sowie eine Untergruppe mit Lexika und Enzyklopädien zu diesen Teilgebieten. Zur Philosophie findet sich beispielsweise Gottlob Ernst Schulze, Über den höchsten Zweck des Studiums der Philosophie (Leipzig 1789); aus der Erziehungswissenschaft des 19. Jhs sind Titel zu nennen wie August Hermann Niemeyer, Grundsätze der Erziehung und des Unterrichts (Halle 1834-1835) und Franz Joseph Köhler, Die Pädagogik der göttlichen Providenz (Gmünd 1873).

2.12 Die Gruppe Geschichte, Geographie und Literaturgeschichte (Signatur G) ist mit insgesamt 190.000 Bdn die umfangreichste des Bestandes. Sie gliedert sich in Allgemeine Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, Ungarische Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, Literaturgeschichte, Bücherkunde, Kunstgeschichte, Archäologie, Erdkunde, Ethnographie, Universitäten, Prähistorie. Erwähnenswerte deutsche Titel des Bestandes sind Adam Weishaupt, Vollständige Geschichte der Verfolgung der Illuminaten in Bayern (Frankfurt und Leipzig 1786), Wilhelm Matzka, Die Chronologie in ihrem ganzen Umfange (Wien 1844) und Hermann Alexander von Berlepsch, Chronik der Gewerke (St. Gallen 1850-1853).

2.13 Zu Sprach- und Literaturwissenschaft (Signatur H) liegen insgesamt 116.000 Bde vor. Der Bestand gliedert sich in Klassische Philologie, Griechische und lateinische Autoren, Allgemeine Sprachwissenschaft, Ungarische und finnisch-ugrische Literatur, Germanische Literatur, Romanische Literatur, Slawische Literatur, Östliche Literaturen, Anthologien, Sprachwissenschaftliche Enzyklopädien, Lexika. Im deutschsprachigen Bestand finden sich Titel wie René Rapin, Vergleichung des Thucydides mit dem Livius (Augsburg 1767), Hans von der Gabelentz, Über das Passivum (Leipzig 1860) und Friedrich Müller, Deutsche Sprachdenkmäler aus Siebenbürgen (Hermannstadt 1864).

2.14 Der Gesamtbestand Allgemeines (Signatur J 24.000 Bde) umfaßt im wesentlichen Bibliographien.

Sondersammlungen

2.15 Handschriften- und Rarasammlung. Der überwiegend lateinischsprachige Inkunabelbestand der Sammlung umfaßt 1143 Titel in 1130 Bdn. 16 deutschsprachige Inkunabeln wurden in 15 Offizinen des deutschen Sprachgebiets gedruckt. Der älteste deutschsprachige Titel ist Albrecht von Eyb, Ehebüchlein. Leben der Semiramis (Blaubeuren: Konrad Mancz 1475). Der Hortus Sanitatis. Ein Gart der Gesundheit liegt in zwei Ausgaben vor (Mainz: Peter Schöffer 1485; Straßburg: Johann Grüninger, ca. 1485). Die übrigen Titel sind Ars moriendi (Leipzig: Konrad Kachelofen 1493), Hartmann Schedel, Liber chronicarum (Nürnberg: Anton Koberger 1493), Johannes Stoeffler und Jacobus Pflaum, Almanach nova in annos 1499-1531 (Ulm: Johann Reger 1499), Auslegung des Lebens Jesu Christi (Ulm: Johann Zainer, nicht vor 1478), Barlaam et Josaphat (Augsburg: Anton Sorg, ca. 1476), Joannes Glogaviensis, Signatio (Wien: Johann Winterburg, ca. 1497), Johannes de Paltz, Die himmlische Fundgrube (Leipzig: Martin Landsberg, nicht vor 1490), Speculum humanae Salvationis (Augsburg: Anton Sorg, ca. 1478), Summa poenitentiae. Lat.-Germ. (Nürnberg: Peter Wagner, ca. 1490), Vocabularius Italico-Teutonicus (Wien: Stephan Koblinger ?, 1482), Wie das Begängnis und Exequien Kaiser Friederichs zu Wien gehalten sei (Leipzig: Gregor Boettiger 1493), Vocabularius Latino-Germanicus (Eltville: Nikolaus Bechtermünze, ca. 1477) und Vocabularius ex quo (Nürnberg: Georg Stuchs ?, 1490).

2.16 Die Altungarische Bibliothek umfaßt insgesamt 1900 Titel vor 1711, die sich wiederum verteilen auf die Untergruppen: RMK I. 500 Titel; RMK II. 700 Titel; RMK III. 700 Titel. Deutschsprachige Werke ungarischer Verfasser, die in Ungarn oder anderen Ländern publiziert wurden, sind im Vergleich mit den lateinischen Werken äußerst selten. Zu den wenigen deutschen Titeln gehören Joannes Hartlieb, Christlicher und kurtzer Bericht von dem hochwirdigen Sacrament des Altars (Eberau 1590) sowie Martinus Szentiványi, Katholische Zweifls-Auflösungen (Tyrnau 1701) und Irrthumbs-Bezüchtigung (Tyrnau 1704).

2.17 Hungarica. Die Werke ausländischer Verfasser mit Bezug zu Ungarn wurden zu einer Gruppe (Signatur MV) zusammengefaßt. Von ca. 600 Bdn insgesamt sind ca. 120 Bde (20 Prozent) in Deutsch. Die deutschsprachigen Titel stammen aus dem 17. und 18. Jh und beschäftigen sich überwiegend mit der Geschichte Ungarns, so Martin Zeiller, Beschreibung des Königreichs Ungarn (Frankfurt und Leipzig 1690).

2.18 Die Sammlung der Kleindrucke umfaßt ca. 35.000 Titel des 16. bis 18. Jhs. Im Bestand ist auch eine nicht näher bestimmbare Anzahl deutschsprachiger Titel aus Druckorten des historischen Ungarn.

2.19 Sammlung von Stichen, Landkarten- und Landschaftsbildern. Von ca. 6000 Titeln weisen 15 bis 20 Prozent einen Bezug zu Deutschland auf.

2.20 Antiquissima-Sammlung. Der ältere sogenannte Urbestand (vor 1635) zählt ca. 400 Bde; deutschsprachiges Material ist kaum darunter.

2.21 Parteihistorische Sammlung. Diese in den Jahren 1950 bis 1955 geschaffene Sammlung umfaßt ca. 300 Drucke aus der Zeit der ungarischen Räterepublik von 1919, vor allem in ungarischer, aber auch in deutscher Sprache (ca. ein Drittel) sowie anderen Sprachen.

2.22 Mikrofilmsammlung. Ca. 3000 Rollen enthalten in ungarischen Bibliotheken nicht vorhandene Werke und Rara.

Eine Revision der Sondersammlungen wird von der Handschriften- und Rara-Abteilung der Universitätsbibliothek geplant.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Alphabetischer Dienstkatalog der Monographien

[in Zettelform (Quartformat in Kartons); verzeichnet außer den Inkunabeln das vollständige Buchmaterial und die Serienaufnahmen bis 1989; seit 1989 als EDV-Katalog geführt]

Alphabetischer Dienstkatalog der Zeitschriften

[in Zettelform (Quartformat in Kartons); wird parallel zum Dienstkatalog der Monographien geführt; verzeichnet den gesamten Zeitschriftenbestand]

Alphabetischer Leserkatalog der Monographien

[verzeichnet den Zuwachs ab 1926 bzw. die Neukatalogisierung ab 1928; Titelaufnahmen sind mit denen des Dienstkatalogs, außer den Serienblättern, identisch]

Alphabetischer Leserkatalog der Zeitschriften

[geführt seit 1951; verzeichnet den gesamten Zeitschriftenbestand; ergänzt durch den zwischen 1950 und 1989 erstellten Dezimalkatalog]

Stichwortkatalog

[geführt seit 1989; verzeichnet Titel ab 1949 und neukatalogisiertes Material; Schöne Literatur ist mit Titel verzeichnet, Personennamen gehören ebenfalls zu den Stichwörtern; den thematischen Zugriff erleichtert der ab 1950 kontinuierlich geführte Dezimalkatalog nach internationalen Regeln]

Standortkatalog

[verzeichnet den Gesamtbestand, ergänzt den Alphabetischen Dienstkatalog der Bücher und Zeitschriften]

Alphabetischer Katalog des Freihandbestandes, der Kollegienhefte und -literatur

[im öffentlichen Lesesaal; der Bestand ist mit Sondersignaturen auch im Alphabetischen Dienstkatalog verzeichnet]

Stichwortkatalog des Freihandbestandes, der Kollegienhefte und -literatur

Alphabetischer Katalog der Hilfs- und Handbibliothek

Sachkatalog der Hilfs- und Handbibliothek

[auf der Grundlage des vereinfachten Dezimalsystems aufgebauter Stichwortkatalog, der durch einen Dienst-Standortkatalog ergänzt wird]

Alphabetischer Leser-Standortkatalog der Handschriften- und Rara-Sammlung

Dienst-Standortkatalog der Handschriften- und Rara-Sammlung

[zugleich Bestands- und Zuwachsnachweis]

Alphabetischer Katalog der Mikrofilmsammlung

Dienst-Standortkatalog der Mikrofilmsammlung

[zugleich Bestands- und Zuwachsverzeichnis]

[alle Kataloge in Zettelform]

Stichwortkatalog der Kleindrucke

[im Aufbau]

Die Sondersammlungen sind in gedruckten Katalogen und in mehr als 70 Dienst- und Leserkatalogen in Zettelform verzeichnet.

3.2 Historische allgemeine Kataloge

Standort Tyrnau:

Catalogus Collegii Tyrnaviensis Societatis Jesu, ordine alphabetico auctorum Sec. XVII.

[1632 angefertigt; alphabetisch nach dem ersten Buchstaben des Ordnungswortes, mit dem Vornamen des Verfassers als Titelordnungswort; bei Einführung der vereinfachten Fachordnung in den achtziger Jahren des 17. Jhs, die im wesentlichen mit der Magazinordnung identisch war, unbrauchbar]

Catalogus novus librorum collegii Tyrnaviensis Societatis Jesu, conscriptus anno domini 1690. Servato ordine alphabetico

[2 Bde; alphabetisch, innerhalb der einzelnen Buchstaben nach Fächern gegliedert; nach der leicht modifizierten Fachordnung von 1680 geführt bis 1773; erster Katalog in der Geschichte des ungarischen Bibliothekswesens auf vorgedruckten rubrizierten Formularen]

Catalogus librorum Bibliothecae Tyrnaviensis conscriptus anno 1774

[im Oktober 1774 fertiggestellter Sachkatalog; innerhalb der einzelnen Fächer streng alphabetisch geordnet, Sachtitel waren unter den nach den Verfassern verzeichneten Werken nicht am richtigen Platz, was weitere Modifizierungen verlangte; erster Katalog, der die Handschriften in einer Sondergruppe erschloß]

Standortkatalog

[in 5 Heften, 1777 fertiggestellt; die Titel werden innerhalb der einzelnen Fächer nach der Standortnummer angegeben]

Standort Buda:

Catalogi Bibliothecae Universitatis Budensis

[18. Jh; in 5 Abteilungen: 1. Sacra scriptura, 2. Elenchus librorum pro facultate philosophica necessariorum Universitatis Budensis, 3. Libri Philosophici, 4. Poeta antiqui, 5. Juristae]

Catalogus librorum Bibliothecae Regiae Universitatis Budensis, in classes disciplinarum serie alphabeti digestus et coordinatus. Cum supplementis ad annum usque 1779

[in Fachordnung, innerhalb der Fächer streng alphabetisch; mehrfach modifiziert, wurde jedoch durch die umfangreichen Zuwächse des 19. Jhs unbrauchbar]

Standort Pest:

Catalogus librorum Bibliothecae Regiae Scientiarum Universitatis Pestanae

[nach 1784; 23 Bde und 2 Supplementbände]

Catalogus librorum Bibliothecae Universitatis Pestiensis

[18. Jh; 2 Bde]

Catalogus generalis Bibliothecae Regiae Universitatis Pestiensis ordine alphabetico

[Ende des 18. Jhs; 5 Bde]

Catalogus systematicus in fasciculis

[Ende des 18. Jhs; besteht aus einem theologischen Teil: I. (fehlt), II. Scripturae sacrae interpretes catholici, III. Scripturae sacrae interpretes catholici, IV. Sancti patres et scriptores ecclesiastici, V. Theologi speculativi, VI. Theologi polemici, VII. Theologi morales, und aus einem nicht-theologischen Teil: I. Grammatici, II. Historici sacri, III. Historia literaria et miscella, IV. Historia ecclesiastica, V. Historia civilis, VI. Philosophi, VII. Poetae, VIII. Medici]

Catalogus Bibliothecae Regiae Universitatis Pestiensis

[Anfang des 19. Jhs; enthält 9 Abteilungen: I-II. Theologi, III. Juridici, IV. Medici, V. Pars 1. Philosophici, Pars 2. Mathematici, VI. Historia ecclesiastica, VII. Historia civilis, VIII. Historia litteraria, Diplomatica, Numismatici, Geographi, IX. Philologi]

Standort Budapest:

Sachkatalog

[in Zettelform; angelegt 1875; verzeichnet in 9 Hauptgruppen den Hauptbestand und die Sondersammlungen; in Bandform für einige kleinere Bestandsgruppen; mehrfach modifiziert, Ende der zwanziger Jahren einer Revision unterzogen und erweitert; blieb bis 1989 als beschreibender Dienstkatalog in Gebrauch; ein parallel geführter Standortkatalog wurde nach einigen Jahren wieder eingestellt]

3.3 Historische Sonderkataloge

Catalogus antiquus Bibliothecae Regiae Scientiarum Universitatis, opera theologica continens [18. Jh]

Protocollum librorum continuandorum Bibliothecae Regiae Universitatis Budensis anno 1781-1799

Garay, János (Bearb.): Catalogus manuscriptorum Bibliothecae Regiae Scientiarum Universitatis

[um 1850; ohne detaillierte Beschreibungen und Hinweise]

Catalogus manuscriptorum quae in Regiae Scientiarum Universitatis Bibliotheca Archivo Pestini asservantur

[Handschriftentitelsammlung; erneuert 1877]

Pray, György: Index rariorum librorum Bibliothecae Universitatis Regiae Budensis. 2 Bde. Buda 1780-1781

Elenchus librorum, et majorum operum, quae in Bibliotheca Regiae Universitatis Budensis in pluribus exemplaribus habentur integra [18. Jh]

Inkunabelkatalog

[in Zettelform; 1881 bearbeitet von Károly Kudora; wird z. Z. vermißt]

Catalogus librorum editionis saeculi XV. et initii saeculi XVI. qui in Bibliotheca Regiae Universitatis Pestiensis huiusque reperti sunt (ab anno 1466 usque ad annum 1503)

[Ende des 18. Jhs]

Catalogus Bibliothecae Regiae Universitatis Pestiensis Res Hungarica

[Anfang des 19. Jhs; 2 Bde]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Dokumente aus der Zeit von 1778 bis 1944 werden im Universitätsarchiv (H-1088 Budapest, Ludovika tér 8) aufbewahrt:

I. Kurrentes Schrifttum

1. Schriften 1779-1816, 1818-1832, 1840-1844

2. Hilfsbücher

a. Inventare 1778-1858, 1863-1870, 1884-1887, 1897-1944,

b. Verzeichnisse 1884-1897

II. Diverses Schrifttum

Meldungen, Protokolle der Bibliothekskommission, Bibliothekserlasse, Bauangelegenheiten usw.

Handschriftentitelsammlung [erneuert; die Handschriften befinden sich vor allem in der Handschriftenabteilung der Bibliothek]:

1. Liste der im 15. und 16. Jh gedruckten Bücher in der Universitätsbibliothek der Ungarischen Königlichen Universität [19. Jh]

2. Wertvollere Drucke und Kodizes (1470-1729) in der Bibliothek der Kön. Ung. Universität [19. Jh]

3. Fachtitelliste der Budapester Universitätsbibliothek: a) Handliste der Naturwissenschaften, b) Chemie, c) Physik, d) Botanik, e) Ökonomie [19. Jh]

4. Medizinische Titelliste in alphabetischer Ordnung

5. Juristische und staatswissenschaftliche Titelliste

4.2 Darstellungen

Az Egyetemi Könyvtár Évkönyvei [Jahrbücher der Universitätsbibliothek]. Budapest 1962-1972 [Bde 1-5 (hrsg. von Miklósné Déri) und Bd 6 (hrsg. von Miklós Vértesy) enthalten Bibliographien der Literatur über die Bibliothek.]

K[önigliche] ung[arische] Universitätsbibliothek. In: Johann Bohatta und Michael Holtzmann: Adressbuch der Bibliotheken der österreichisch-ungarischen Monarchie. Wien 1900, S. 405-409

Mutató a Királyi Magyar Pázmány Péter Tudományegyetem Könyvtárának szakrendszerehez [Verzeichnis des Fachsystems der Bibliothek der Königlichen Ungarischen Péter-Pázmány-Universität]. Budapest 1938

Vértesy, Miklós: La Bibliotheca Universitaria di Budapest [Die Universitätsbibliothek Budapest]. In: Rassegna d'Ungheria [Ungarische Rundschau] 4 (1944) S. 332-341

Domanovszky, Ákos: A leltározás és raktározás új rendje a budapesti Egyetemi Könyvtárban [Neue Ordnung der Katalogisierung und Aufstellung in der Budapester Universitätsbibliothek]. In: Magyar Könyvszemle [Ungarische Bücherschau] 71 (1955) S. 161-177

Bruckner, János: A jozefinista kultúrpolitika és az Egyetemi Könyvtár (1780-1784) [Die josephinische Kulturpolitik und die Universitätsbibliothek (1780-1874)]. In: Magyar Könyvszemle 72 (1956) S. 112-137

Tóth, András: Az Egyetemi Könyvtár Fejér György igazgatósága alatt [Die Universitätsbibliothek unter dem Direktorat von György Fejér]. In: Magyar Könyvszemle 75 (1959) S. 265-279

Pálvölgyi, Endre: Az Egyetemi Könyvtár története 1635-1960 [Die Geschichte der Universitätsbibliothek 1635 bis 1960]. In: A 325 éves budapesti Eötvös-Lóránd Tudományegyetem rövid története [Kurze Geschichte der 325jährigen Lóránd-Eötvös-Universität Budapest]. Budapest 1960, S. 56-63

Dümmert, Dezso: Mikor és hol keletkezett Magyarország legrégibb közkönyvtára? [Wann und wo entstand die erste öffentliche Bibliothek in Ungarn?]. In: Könyvtáros [Bibliothekar] 11 (1961) S. 654-655

Vértesy, Miklós; Szinnyei, József; Horváth, Árpád: Az Egyetemi Könyvtár története 1875-1876-ban [Die Geschichte der Universitätsbibliothek 1875-1876]. In: Az Egyetemi Könyvtár Évkönyvei [Jahrbücher der Universitätsbibliothek] 1 (1962) S. 97-104

Dümmert, Dezso: A budapesti Egyetemi Könyvtár gyujteményének keletkezése (1561-1635) [Zur Entstehung der Sammlungen der Budapester Universitätsbibliothek (1561-1635)]. In: Magyar Könyvszemle 79 (1963) S. 43-58

Tóth, András: Az Egyetemi Könyvtár a ferenci abszolutizmus korában (1790-1823) [Die Universitätsbibliothek zur Zeit des Absolutismus von Franz I. (1790-1823)]. In: Magyar Könyvszemle 79 (1963) S. 186-213

Izsépy, Edit: Az 1920-as évek gazdasági nehézségei hatása az Egyetemi Könyvtár folyóiratállományára [Die Auswirkung der ökonomischen Schwierigkeiten der zwanziger Jahre des 20. Jhs auf die Zeitschriftensammlung der Universitätsbibliothek]. In: Az Egyetemi Könyvtár Évkönyvei 2 (1964) S. 127-133

Tóth, András: Az Egyetemi Könyvtár története a szerzetesrendek feloszlatása korában (1773-1790) [Die Geschichte der Universitätsbibliothek zur Zeit der Auflösung der geistlichen Orden (1773-1790)]. In: Az Egyetemi Könyvtár Évkönyvei 3 (1966) S. 101-146

Pajkossy, Györgyné: Az Egyetemi Könyvtár története 1690-tol 1774-ig [Die Geschichte der Universitätsbibliothek von 1690 bis 1774]. In: Az Egyetemi Könyvtár Évkönyvei 4 (1968) S. 63-88

Pálvölgyi, Endre: Az Egyetemi Könyvtár 17-18. századi katalógusai [Kataloge des 17. und 18. Jhs in der Universitätsbibliothek]. In: Az Egyetemi Könyvtár Évkönyvei 4 (1968) S. 25-63

Vértesy, Miklós: Die Geschichte der Inkunabelsammlung der Universitätsbibliothek in Budapest. In: Beiträge zur Inkunabelkunde. 3. Folge, Bd 3. Berlin 1968, S. 107-121

Vértesy, Miklós: Az Egyetemi Könyvtár a kapitalizmus kibontakozása korában [Die Universitätsbibliothek zur Zeit des entstehenden Kapitalismus]. In: Az Egyetemi Könyvtár Évkönyvei 4 (1968) S. 115-164

Tóth, András: Geschichte der Universitätsbibliothek Budapest 1561-1918. In: Bibliothek und Wissenschaft 6 (1969) S. 197-242

Vértesy, Miklós: Egyetemi Könyvtár a Horthy-korszakban [Die Universitätsbibliothek in der Horthy-Ära]. In: Az Egyetemi Könyvtár Évkönyvei 5 (1970) S. 123-172

Tóth, András; Vértesy, Miklós: A Budapesti Egyetemi Könyvtár története (1561-1944) [Die Geschichte der Budapester Universitätsbibliothek (1561-1944)]. Budapest 1982

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Csontosi, János: A Konstantinápolyból érkezett Corvinák bibliográfiai ismertetése [Bibliographische Bekanntmachung der Corvinen aus Konstantinopel]. In: Magyar Könyvszemle [Ungarische Bücherschau] 2 (1877) S. 157-218

Dümmert, Dezso: A budapesti Egyetemi Könyvtár állományának alapjai. Az Antiquissima-gyujtemény I. és II. kollekciója (1586-1605) [Der Grundbestand der Budapester Universitätsbibliothek. Kollektion I. und II. (1586-1605)]. In: Magyar Könyvszemle 80 (1964) S. 292-309

Dümmert, Dezso: Antiquissima-gyujtemény III. kollekciója (Collectio Tyrnaviensis 1612-1635) [Die III. Kollektion der Antiquissima-Sammlung]. [Ms., Budapest 1965]

Illésy, János: Az Egyetemi Könyvtár megvizsgálása 1780-ban. [Die Untersuchung der Universitätsbibliothek im Jahr 1780]. In: Magyar Könyvszemle N. F. 5 (1897) S. 45-50

Lehrs, Miksa: A budapesti Egyetemi Könyvtár XV. századbeli ritka rézmetszete. Az eredeti német kéziratból ford. Kudora Károly [Ein seltener Kupferstich des 15. Jhs in der Budapester Universitätsbibliothek. Übersetzung aus den deutschsprachigen Handschriften von Károly Kudora]. In: Magyar Könyvszemle N. F. 1 (1892/93) S. 191-194

Máté, Sándor: A budapesti Magyar Királyi Tudományegyetem Könyvtára 1774-1895. A millenniumi országos ünnepély alkalmára írta [Die Bibliothek der Budapester Ungarischen Königlichen Universität 1774-1895. Auf die Millenniumsfeier des Landes verfaßt]. Budapest 1896

Pajkossy, Györgyné: A két Mercurius Gallobelgicus [Zwei Mercurius Gallobelgicus]. In: Az Egyetemi Könyvtár Évkönyvei 5 (1970) S. 239-248

Szabó, Károly: Régi Magyar Könyvtár [Die Altungarische Bibliothek]. Teile I und II, Budapest 1879-1885; Teil III, 2 Bde, Budapest 1896-1898

Stand: August 1996

Éva Knapp


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.