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Biblioteka Uniwersytecka w Warszawie

Universitätsbibliothek Warschau


Adresse. ul. Krakowskie Przedmiescie 32, 00-927 Warszawa
Telefon. (022) 826 41 55 (Direktion), 826 40 47 (Abteilung für Wissenschaftliche Information)
Telefax. (022) 826 41 55
e-mail. [buw@plearn.edu.pl]
Bibliothekssigel. <WA U>

Unterhaltsträger. Uniwersytet Warszawski [Universität Warschau]
Funktionen. Wissenschaftliche Hochschulbibliothek, Öffentliche Bibliothek, Zentralbibliothek für Sozialwissenschaften.
Sammelgebiete. Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, Russica (russischsprachige in Rußland und anderen Ländern gedruckte Bücher des 19. Jhs), Literatur zu den polnisch-russischen Beziehungen.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek mit Präsenzbestand. - Öffnungszeiten: Hauptlesesaal: Montag bis Samstag 9-20.45 Uhr, Sonntag 15-19.45 Uhr; Lesesaal für Zeitschriften- und Mikroformen: Montag bis Samstag 9-20 Uhr; Lesesaal für Alte Drucke: Montag bis Freitag 9-19.45 Uhr, Samstag 10-14.30 Uhr; Kupferstichkabinett: Montag und Donnerstag 11-15 Uhr, Dienstag und Freitag 11-18 Uhr; Kartographische Abteilung: Dienstag bis Freitag 10-14 Uhr; Musiksammlung: (ul. Zwirki i Wigury 93): Montag bis Freitag 9-17 Uhr; Ausleihe (nur Bücher, die nach 1950 erschienen sind): Montag bis Freitag 9-14 und 15-19 Uhr; Samstag 9-15.30 Uhr. Im August ist die Bibliothek für Benutzer geschlossen. - Leihverkehr: nationaler und internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Reprographische Werkstatt für Fotokopien, Mikrofilme, Kleinbildnegative, Lichtbilder und Mikrofilmrückvergrößerungen (Alte Drucke).
Gedruckte Informationen. Hanna Kolendo, Wiesawa Kostrzewa-Zorbas (Hrsg): Biblioteka Uniwersytecka w Warszawie [Die Universitätsbibliothek Warschau]. Warszawa 1990. - Informationsabteilung (Hrsg.): Biblioteka Uniwersytecka w Warszawie. Warszawa 1994.
Hinweise für anreisende Benutzer. Ausländische Benutzer benötigen einen Reisepaß. - Busverbindung vom Zentralbahnhof und vom Flughafen (Linie 175) bis Haltestelle Krakowskie Przedmiescie. - Keine Parkmöglichkeiten in Bibliotheksnähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek entstand im Jahre 1817 an der ein Jahr zuvor gegründeten Universität. Sie sollte die Funktionen einer Hochschulbibliothek, einer Nachfolgeinstitution der nach der dritten Teilung Polens (1795) nach Rußland verschleppten Zauski-Bibliothek der Republik Polen [Biblioteka Rzeczypospolitej Zauskich zwana; gegr. 1747] und einer allgemein zugänglichen Volksbibliothek mit polnischer und europäischer Literatur vereinen. Die Öffentliche Bibliothek bei der Königlichen Warschauer Universität [Biblioteka Publiczna przy Królewskim Uniwersytecie Warszawstkim], so die seit dem 28. März 1818 geführte Bezeichnung, verfügte dank der Bemühungen ihres ersten Direktors, des Bibliothekars, Buch- und Kulturwissenschaftlers Samuel Bogumi Linde (1771-1847), von Anfang an über eine umfangreiche Sammlung. Den Grundstock der Bibliotheksbestände bildeten die Bücher aus Hochschulen, die in Warschau vor der Gründung der Universität bestanden hatten: die Hochschule für Recht und Verwaltung und die Medizinische Schule. Hinzu kamen die Sammlungen des Warschauer Lyzeums (gegr. 1804) und die Bibliothek beim Appellationsgericht.

1.2 Der Bestand des Warschauer Lyzeums umfaßte Bestände aus der Ritterschule und einigen Klosterbibliotheken sowie die Privatbibliothek des polnischen Dichters und Gnesener Erzbischofs Ignacy Krasicki (1735-1801), die eine hervorragende Sammlung europäischer Literatur des 16. bis 18. Jhs darstellt. Hervorzuheben ist auch die umfangreiche Sammlung von Kazimierz Chrominski (1759-1816), der Jurist und Schullehrer in Lublin, Vilnius [Wilna] und Swisocz war. Im Ausland gekauft wurden die Sammlung von Reformationsschriften des Bibliophilen Johann Efreim Scheibel (1736-1809) aus Wrocaw [Breslau] und die Bibliothek des schlesischen Orientalisten Samuel Weinisch (1700-1764). Reich an Alten Drucken (vor 1800) war auch die Bibliothek des Appellationsgerichts, die die Büchersammlung von Feliks L>ubienski (1758-1848), Justizminister des ehemaligen Warschauer Großherzogtums, einschloß, und die sich ihrerseits zum großen Teil aus Klosterbibliotheken und einigen Privatsammlungen zusammensetzte.

1.3 Die Universitätsbibliothek konnte dank der Unterstützung des Ministers für Religion und Volksbildung, Stanisaw Kostka Potocki (1755-1821), bald die wertvolle Graphiksammlung des letzten polnischen Königs, Stanisaw August Poniatowski (1732-1798), erwerben. Überdies erhielt sie die Bestände der aufgelösten Klöster aus dem Gebiet des Königreichs Polen sowie Bestände verschiedener Wojewodschaftsschulen (u. a. aus Kalisz [Kalisch]). 1820 wurden sowohl die wertvolle Piaristenbibliothek aus Lomza als auch die bedeutende Sammlung der Warschauer Piaristenschule eingegliedert. Der Bibliotheksdirektor Samuel Bogumi Linde intensivierte überdies die Erwerbungstätigkeit für die Öffentliche Bibliothek. Er erstand Bücher in Antiquariaten, bei Versteigerungen im Ausland (u. a. in Paris, Wien, Regensburg, Leipzig, Köln, Frankfurt a. M., Königsberg, Berlin) und bei italienischen Buchhändlern.

1.4 Die Entwicklung der Bibliothek wurde durch Repressionsmaßnahmen nach der Niederschlagung des Novemberaufstandes von 1831 gehemmt. Am 21. November 1831 wurden die Universität und ihre Öffentliche Bibliothek geschlossen. Der größere Teil der Bibliothek wurde nach St. Petersburg verbracht und der Kaiserlichen Öffentlichen Bibliothek, der Petersburger Akademie der Wissenschaften sowie anderen Bibliotheken des russischen Imperiums übergeben. Von den 134.067 Bdn, über die die Öffentliche Bibliothek der Warschauer Universität 1831 verfügte, wurden 90.505 Drucke, 1856 Hss. und 984 Landkarten sowie das gesamte Kupferstichkabinett nach Rußland gebracht. Ein Teil dieser Sammlungen gelangte erst durch den Rigaer Vertrag von 1921 nach Polen zurück. Die Universitätsbibliothek erhielt nur das Kupferstichkabinett zurück; der Rest wurde der 1928 in Warschau gegründeten Nationalbibliothek übergeben, wo er 1944, nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes, von einem Brandkommando der deutschen Besatzungsmacht vernichtet wurde. Zum großen Teil blieben die Bücher und Zeitschriften aber in Rußland, denn die ehemalige Kaiserliche Öffentliche Bibliothek in St. Petersburg wurde im Vertrag von Riga als Weltkulturdenkmal anerkannt, so daß aus ihren Beständen kaum Werke ausgesondert werden durften.

1.5 Der in Warschau verbliebene Teil der Universitätsbibliothek bildete gemeinsam mit dem Restbestand der aufgelösten und z. T. ebenfalls verschleppten Bibliothek der Warschauer Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften [Biblioteka Warszawskiego Towarzystwa Przyjació Nauk] den Grundstock der 1834 gegründeten Regierungsbibliothek [Biblioteka Rzadowa], die nach 1840 als Bibliothek des Warschauer Wissenschaftlerkreises [Biblioteka Warszawskiego Okregu Naukowego] fungierte. Die ehemalige Bibliothek der Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften enthielt wertvolle Sammlungen polnischer Gelehrter, u. a. des Physikers und Meteorologen Antoni Magier (1762-1837), des Priesters, Philosophen und Politikers Stanisaw Staszic (1755-1826) und des Priesters, Theologieprofessors und Hebräisten Ludwik Alojzy Chiarini (1789-1832).

1.6 Die Regierungsbibliothek erhielt 1934 das Pflichtexemplarrecht auf Publikationen aus dem russischen Teilungsgebiet Polens. 1838 wurde ihr die Bibliothek des Chemikers und Technologen Adam Maksymilian Kitajewski (1789-1837) übergeben. Sie enthielt zahlreiche ausländische Drucke aus den Jahren 1820 bis 1830, vor allem in deutscher Sprache und überwiegend zu Mathematik, Physik, Chemie, Geologie, Mineralogie und Technik. 1846 wurde die umfangreiche Sammlung des Hauptzensors des Königreichs Polen, Józef Kalasanty Szaniawski (1764-1843), übernommen. Die Werke Kants (mit Kommentaren) und der deutschen Philosophen des Idealismus, Fichte, Schelling, Hegel und Schleiermacher, standen im Mittelpunkt seines Sammelinteresses. 1855 erhielt die Bibliothek die Sammlung ihres ehemaligen Direktors Samuel Bogumi Linde mit Klassikern der polnischen und deutschen Literatur (290 Bde). In den Jahren 1840 bis 1842 gab der russische Zar einige Dubletten aus den 1795 und 1831 nach St. Petersburg gebrachten Beständen zurück. Für die Warschauer Bibliothek waren sie von großem Wert, da sie vor allem aus den historischen polnischen Beständen (überwiegend aus der Zauski-Bibliothek, s. o. 1.1) stammten.

1.7 Im Gegensatz zur Russica-Sammlung, die heute eine der größten in Europa ist, wurde das Schrifttum aus Westeuropa nur bescheiden ergänzt. Erst 1852 wurde eine Geschäftsverbindung mit der Buchhandlung Schaab in Mainz geknüpft. Seit 1849 waren jährlich zwischen 2 und 142 Werke aus Westeuropa erworben worden. Eine verstärkte Erwerbungstätigkeit (auch hinsichtlich Alter Drucke) erfolgte in der Zeit der Entspannungspolitik unter der Leitung von Aleksander Wielopolski (1803-1877), dem Oberhaupt der Zivilregierung des Königreichs Polen. 1862 wurde die Universität Warschau als Warschauer Hauptschule [Szkoa Gówna Warszawska] neu eröffnet. Diese wurde einschließlich ihrer Hauptbibliothek [Biblioteka Gówna] im Zuge der Repressionen nach dem Januaraufstand (1863) schon 1869 wieder geschlossen. Vorher jedoch wurden die Einkäufe im Ausland fortgesetzt. Bei Buchversteigerungen in Leipzig sowie in Antiquariaten in Leipzig, Köln und Frankfurt a. M. wurden auf Initiative des Professors für Rechtswissenschaft, Romuald Hube (1803-1890), in den Jahren 1861 bis 1862 ca. 3400 Bde erworben, vor allem deutschsprachige Literatur. Darunter waren 28 Inkunabeln, 80 Drucke aus dem 16. Jh, 162 aus dem 17. Jh und 411 aus dem 18. Jh, u. a. aus dem Besitz von Friedrich Ludwig Keller (1799-1860), Professor der Rechtsgeschichte in Zürich und Berlin.

1.8 Überdies wurden in den Jahren 1861 bis 1862 auch 9 mittelalterliche Pergamentkodizes und 2710 Werke aus dem 19. Jh erworben, u. a. juristische Literatur, Quellen und historische Monographien, Literatur zu den Historischen Hilfswissenschaften, philologische Werke, Wörterbücher, Bibliothekskataloge, Bibliographien und Lehrbücher. Darunter fanden sich auch Werke von Martin Schrettinger (1772-1851), einem deutschen Bibliothekar und Verfasser des Handbuchs der Bibliothekswissenschaft (1834). Deutsche Drucke hatten an diesen Käufen den größten Anteil. Der Mangel an Literatur zur Mathematik und zu den Naturwissenschaften wurde nach 1857 z. T. durch 4000 Bde aus der Bibliothek der aufgelösten Medizinisch-Chirurgischen Akademie [Akademia Medyko-Chirurgiczna] in Warschau behoben. Die juristische Sammlung ergänzten zum einen Bestände der 1861 aufgelösten Kodifikationskommission [Komisja Kodyfikacyjna; 3000 Werke in 5954 Bdn, mit einer Sammlung zum Deutschen Recht], zum anderen die Bibliothek des Zensurkomitees [Komitet Cenzury; 3302 Werke in 6820 Bdn], die verbotene Bücher und Broschüren enthielt.

1.9 Im Jahre 1865 wurde der Hauptbibliothek die 5000 Drucke umfassende Senatsbibliothek [Biblioteka Senacka] eingegliedert. Drei Jahre später kam die Staatsratsbibliothek [Biblioteka Rady Stanu] hinzu, die 2429 Titel (5752 Bde) zu Rechtswissenschaft, Ökonomie, Historiographie und Militärwesen sowie Zeitschriften umfaßte (u. a. die Allgemeine Preußische Zeitung, 1836-1844). Trotz der Bemühungen, die Bestände entsprechend zu ergänzen, fehlte es an Zeitschriften aus der ersten Hälfte des 19. Jhs. Von den weiteren Sammlungen, die die Bibliothek im 19. Jh erwarb, ist die von Ignacy Turku (1798-1856) hervorzuheben, der Minister und Staatssekretär des Königreichs Polen und Absolvent der Wiener Universität war. Seine Bibliothek enthielt Literatur zu den Gebieten Rechtswesen, Staatskunde, Staatsverwaltung, Ökonomie, Politik und Militärwesen, darunter eine beachtenswerte Sammlung deutschen Schrifttums aus der Zeit des Völkerfrühlings 1848/49 (Broschüren, die Polen in den Jahren 1831-1855 betreffen) sowie 257 Zeitschriftentitel, vor allem zum Recht und zur Ökonomie. Von großem Wert war auch die Sammlung des Mathematikprofessors Adrian Krzyzanowski (1788-1852). Ergänzt wurden die Bestände der Bibliothek ferner durch den Erwerb der historischen Sammlung des Krakauer Buchhändlers und Historikers Ambrozy Grabowski sowie durch typographisch bemerkenswerte Stücke aus der Sammlung des bekannten Bibliophilen Kazimierz Stronczynski (1809-1896).

1.10 Im Jahre 1862 waren 59.702 Monographientitel (95.642 Bde), 2763 Zeitschriftenbände, 92 Atlanten, 118 Karten, 7842 Hefte mit Stichen und Noten, 577 Hss. und 5887 Münzen erschlossen. Nach Schätzungen des damaligen Bibliothekars und späteren Herausgebers der Polnischen Nationalbibliographie, Karol Estreicher (1821-1908), besaß die Bibliothek inklusive der unerschlossenen Bestände ca. 200.000 Bde. Bemerkenswert ist, daß bei den Ankäufen nach dem Jahr 1863 die Literatur zur Bibliographie sowie zur Buch- und Druckgeschichte aus den Jahren 1805 bis 1863 ein Drittel ausmachte. Überdies wurden auch historische, naturwissenschaftliche und medizinische Werke erworben, vor allem in deutscher Sprache. Die meisten Warschauer Professoren sprachen Deutsch, da viele von ihnen deutsche Universitäten absolviert hatten. Nach der Niederschlagung des Januaraufstandes von 1863 erhielt die Hauptbibliothek einen Teil der konfiszierten Klostersammlungen, vor allem aus den aufgelösten Warschauer Klöstern. 1865 wurde mit der Russifizierung des Bibliotheksbestandes begonnen.

1.11 Nach der Umwandlung der Hauptschule in eine russische Universität wurde ihr 1871 die Hauptbibliothek als Bibliothek der Kaiserlichen Warschauer Universität [Biblioteka Imperatorskago Varšavskago Universiteta] unterstellt. Diesen Namen trug sie bis 1915, als die Universität und das Bibliotheksarchiv mit der Sammlung der wertvollen Drucke aus dem 15. und 16. Jh (dem sogenannten 28er Saal) sowie den Handschriften während des Ersten Weltkriegs nach Rostov am Don evakuiert wurden. Mit Ausnahme des Bibliotheksarchivs, das verlorenging, kamen diese Sammlungen 1925 als Folge des Rigaer Vertrags von 1921 zurück. 1871 besaß die Bibliothek 90.084 Monographien in 161.628 Bdn, 5008 Zeitschriftenbände, 164 Atlanten, 1878 Landkarten, 130 Stiche, 2709 Hefte mit Stichen, 180 Notendrucke, 2218 Notenhefte, 742 Hss. und 10.412 Münzen und Medaillen. Die Sammlung der Alten Drucke wurde nur gelegentlich durch Schenkungen von Privatpersonen und kleinere Einkäufe erweitert. Im Jahre 1874 erhielt die Bibliothek mehrere Alte Drucke aus den Sammlungen von Romuald Hube (s. o. 1.7) und des Professors der Klassischen Philologie Ignacy Kossowicz. 1879 kam die Sammlung philologischer Literatur von Hilary und Leonid Lukaszewski aus Kazan' hinzu und 1897 die Sammlung des Präsidenten der Landeskreditgesellschaft, Arkadij Tooczanow (1830-1897).

1.12 Die Bibliothek übernahm Ende des 19. Jhs auch Bücher aus aufgelösten polnischen kulturellen Einrichtungen, so aus den Sammlungen der Provinzschule und der Wissenschaftlichen Gesellschaft in Pock [Towarzystwo Naukowe Pockie]. 1899 kam die wertvolle Sammlung der aufgelösten Polnischen Bank [Bank Polski] hinzu, die reich an literarischen, historischen und das Theater betreffenden Werken war; sie stammte überwiegend aus dem Vorbesitz von Kajetan Kwiatkowski (1770-1852), dem Kammerherren des letzten polnischen Königs. Seine Sammlung umfaßte vor allem französische Literatur und Werke der deutschen Aufklärung. Eine sehr wertvolle, mehrsprachige Sammlung aus Privatbesitz erhielt die Bibliothek nach dem Tode des Direktors des Astronomischen Observatoriums, Ivan Vostokov (

† 1898, Mitglied der deutschen Astronomischen Gesellschaft). Zum großen Teil hatte Vostokov die Bücher von seinen zahlreichen Reisen mitgebracht, die er nach Deutschland, in die Schweiz und durch die Österreichisch-Ungarische Monarchie unternommen hatte. Er sammelte Literatur zu Astronomie, Mathematik, Physik und Geographie sowie deutschsprachige literarische Werke, Reiseführer und Landkarten.

1.13 An Reihen wurde vor allem Literatur zu den Gebieten Rechtswissenschaft, Geographie, Ökonomie, Mathematik und Naturwissenschaften gekauft. Bei der Erwerbung westlichen Schrifttums bevorzugte man Werke in deutscher Sprache, die sowohl den polnischen als auch den russischen Wissenschaftlern geläufig war (z. B. 90 Prozent der Titel zur Chemie). 1901 betrug der Anteil der für die Bibliothek angeschafften Bücher in polnischer Sprache kaum 10 Prozent der Erwerbungen (die Vorlesungen wurden in Russisch gehalten), der Anteil der Titel in deutscher Sprache hingegen mehr als 11 Prozent.

1.14 In den ersten Jahren des 20. Jhs lag der Schwerpunkt der Erwerbungstätigkeit bei der Klassischen Philologie und den Slavica. Auf die Erwerbungspolitik dieser Zeit übte der Bibliotheksleiter und Klassische Philologe Siergiej Wiechow (1857-1919) großen Einfluß aus. An der Historisch-Philologischen Fakultät der Warschauer Universität gab es zu dieser Zeit Lehrstühle für Griechische und Römische Literatur und für Slawische Philologie. Überdies wurden viele Veröffentlichungen zum Bibliothekswesen in den deutschsprachigen Ländern gekauft. Ausländische Literatur erwarb die Bibliothek seit 1875 über die Warschauer Buchhandlung Gebethner und Wolf und später über diejenigen deutschen Buchhandlungen, die den günstigsten Rabatt erteilten. Im Zeitraum von 1910 bis 1913 waren dies die Leipziger Buchhandlungen F. A. Brockhaus, Gustav Fock, Alfred Lorentz, Karl W. Hiersemann sowie die Buchhandlung Karl Block mit Niederlassungen in Breslau und Warschau. Überdies unterhielt die Universitätsbibliothek Tauschbeziehungen mit mehreren deutschen Universitäten, u. a. der Münchener.

1.15 Als die Russen 1915 Warschau verließen, umfaßten die erschlossenen Sammlungen 319.956 Titel in 608.814 Bdn und 1380 Hss. Darüber hinaus waren zahlreiche nicht-katalogisierte Titel vorhanden. Der stark russifizierte Bestand war für polnische Benutzer, die nicht mit der Universität verbunden waren, bis dahin schwer zugänglich. Nachdem Polen 1918 seine Unabhängigkeit wiedergewonnen hatte, wurde die Bibliothek mit ihren Sammlungen zum Zentrum der Forschung vor allem in den Bereichen Geschichte, Recht, Philologie und Theologie.

1.16 Noch im Jahre 1915 wurde die Warschauer Universität als polnische Institution wiedereröffnet. Ihre Bibliothek erhielt den Namen Universitätsbibliothek Warschau [Biblioteka Uniwersytecka w Warszawie]. Während der Zwischenkriegszeit erfolgte eine umfangreiche Polonisierung und Modernisierung der Bestände. Der Erwerb ausländischer Literatur beschränkte sich vor allem auf französische und deutsche Werke. So wurden im Studienjahr 1932/33 Bestellungen für 4718 französische, 4283 deutsche, 1484 russische und 968 englische Titel aufgegeben; 1933/34 waren es 4348 französische, 3512 deutsche, 1586 russische und 1068 englische.

1.17 Vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war die Universitätsbibliothek die größte Bibliothek in Polen. Ihr Bestand umfaßte 820.000 Drucke, 4132 Hss. und 103.604 Zeichnungen und Stiche. Große Verluste erlitt die Bibliothek während des Zweiten Weltkriegs vor allem im Bereich der historischen Sonderbestände. Diese wurden von den deutschen Behörden zum großen Teil der Abteilung III, Sondersammlungen der Staatsbibliothek Warschau zugewiesen und in die ehemalige Majoratsbibliothek der Familie Krasinski in der Okólnik-Straße gebracht. Dort wurden nach dem Warschauer Aufstand 1944 u. a. etwa 300 Inkunabeln von einem deutschen Brandkommando vernichtet. Die Alten Drucke wurden teilweise nach Pruszków bei Warschau und teilweise nach Österreich, Deutschland und Schlesien gebracht und kehrten nach dem Krieg in schlechtem Zustand in die Universitätsbibliothek zurück. Die größten Verluste erlitten das Kupferstichkabinett (zu 45 bis 62 Prozent vernichtet) und der Handschriftenbestand (zu 95 Prozent verbrannt).

1.18 Nach 1945 übernahm die Universitätsbibliothek Bestände aus den sogenannten sichergestellten Sammlungen. Es handelte sich meist um ehemalige deutsche Bibliotheken, überwiegend aus Pommern, z. T. auch aus Schlesien. Sehr umfangreiche Bestände kamen aus Sobowidz [Sobbowitz] bei Gdansk [Danzig; ca. 2000 Bde], aus Pszczóki im Bezirk Danzig (39 Kisten, deren Inhalt nicht näher beschrieben werden kann), vom Bahnhofsmagazin in Szczecin [Stettin; 43 Kisten] sowie aus Supsk [Stolp] und Koszalin [Köslin]. Allerdings wurden der Universitätsbibliothek vergleichsweise wenige ehemalige deutsche Sammlungen zugewiesen, da es gelungen war, den Großteil der eigenen Vorkriegsbestände zu retten. Weder war der Bedarf an neuen Sammlungen groß, noch war Platz dafür vorhanden.

1.19 Aus der Majoratsbibliothek der Familie von Schönaich aus Siedlisko [Carolath] und Bytom [Beuthen a. d. O.] wurde Ende März und Anfang April 1946 ein Wagen Bücher angenommen. Die Majoratsbibliothek war von Georg von Schönaich (1557-1619) begründet worden, der zugleich Stifter des berühmten Gymnasiums in Beuthen war. Seine Bücher sind mit handschriftlichen Besitzeintragungen versehen, wobei oft auch der Einkaufsort und der Preis genannt werden. Die Sammlung hat charakteristische Einbände aus weißem Schweinsleder mit Blindprägungen und mit Supralibros in Form des Familienwappens auf dem Vorderdeckel. In der Provenienzkartei sind nur die Drucke des 16. Jhs verzeichnet (mehr als 200); der Bestand des 17. bis 19. Jhs ist im Alphabetischen Katalog erschlossen. In späteren Drucken findet sich die Signatur des Fürsten Heinrich Karl Wilhelm von Carolath-Beuthen (1783-1864), der seit 1854 Mitglied des Herrenhauses war. Die Sammlung der Familie Schönaich trägt den Besitzvermerk Majorats-Bibliothek zu Carolath. Sie umfaßt hauptsächlich historische und juristische Werke, griechische und lateinische Klassiker-Ausgaben sowie Silesiaca. Teile der Sammlung gelangten auch in die Universitätsbibliothek

1.20 Bemerkenswert ist auch der übernommene Teil der Hofbibliothek der Großherzöge von Hessen-Darmstadt, der zum großen Teil mit dem Siegel HSB oder Großherzogliche Kabinetts-Bibliothek versehen ist. Diese in Schlesien sichergestellte Sammlung gelangte durch Vermittlung des Nationalmuseums in Warschau im Februar 1946 in den Bestand (90 Kisten, etwa 4000 Drucke des 16. bis 19. Jhs). Es handelt sich um Teile einer repräsentativen Hofbibliothek, die reich an literarischen Werken, Schriften zum Theaterwesen, Libretti, Gelegenheitsdrucken, panegyrischer Literatur und Amtsdrucken sind. Die Drucke aus dem 19. Jh weisen gut gestaltete Einbände auf; die Bücher aus dem 16. bis 18. Jh sind meist in Pergament gebunden. Zur Zeit erfaßt die Provenienzkartei hiervon etwa 50 Bde aus dem 16. Jh, der übrige Bestand ist im Alphabetischen Katalog verzeichnet.

1.21 Im Dezember 1949 kam die Wallenberg-Fenderlinsche Bibliothek, die Sammlung der evangelisch-reformierten Gemeinde aus Kamienna Góra [Landeshut in Schlesien], nach Warschau. Sie zählte einige zehntausend Titel, darunter etwa 6500 Alte Drucke. Die Begründer dieser Bibliothek waren Melchior Ducius von Wallenberg (†1794) und seine Gemahlin Anna Rosina († 1829). Die Bibliothek umfaßt alle Wissensgebiete und wertvolle Sammlungen von Silesiaca sowie protestantischer Literatur. 1968 wurde der größte Teil der Alten Drucke (6404 Bde) aus der Wallenberg-Fenderlinschen Bibliothek einschließlich ihres Katalogs der Universitätsbibliothek in Lódz übergeben (s. Eintrag dort). In Warschau blieben nur 7 Inkunabeln, einige besonders wertvolle Drucke des 16. Jhs (u. a. ein Sachsenspiegel, Leipzig 1595) sowie der Bestand aus dem 19. Jh.

1.22 Mit einigen hundert Büchern ist die Sammlung des Pfarrers der St. Katharinenkirche in Danzig, Ernst Blech (1846-1922), in der Provenienzkartei vertreten. Es handelt sich vor allem um Literatur zur Geschichte Westpreußens und Danzigs, meist aus dem 19. Jh und vom Anfang des 20. Jhs. Die Bücher sind mit handschriftlichen Besitzeintragungen sowie mit dem Erwerbungsdatum und dem Preis versehen.

1.23 Andere Sammlungen aus Schlesien und Pommern sind nur fragmentarisch erhalten. So finden sich einzelne Werke mit dem Buchstaben-Supralibros GRHZLUB, das für Georg Rudolf Herzog zu Liegnitz und Brieg (1595-1653) steht. Im Bestand des 19. Jhs finden sich Bücher mit dem Siegel Graf Yorck Klein-Oels Majorats Bibliothek, die zur Familienbibliothek aus Olesniczka [Klein-Oels] gehörten. Unter den Alten Drucken findet sich ein Teilbestand aus dem Gymnasium in Stettin (handschriftlich gekennzeichnet oder mit dem Siegel Ex Biblioth. Gymn. Pal. Sedinensis versehen). Die Provenienzkartei weist z. Z. etwa 80 Werke aus dieser Sammlung nach; ferner finden sich Drucke aus der Bibliotheca Schwederiana in Köslin.

1.24 Eine weitere übernommene Sammlung steht zwar in Bezug zum deutschen Kulturraum, ist aber rein polnischer Provenienz. Es handelt sich um die im Februar 1945 von Stefan Skierski, dem Superintendenten der Protestantischen Kirche in Warschau, der Universität Warschau als unbefristetes Depositum übergebene historische Bibliothek der Warschauer Evangelisch-reformierten Synode und der Warschauer Protestantischen Kirche. Diese hatte sich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in der Lesznostraße in Warschau befunden. Sie bestand aus 7286 Titeln (darunter 2145 Alte Drucke in 2759 Bdn), 931 Hss. und einer Siegel-Sammlung mit 51 Einheiten. Ihr Zustand ist schlecht, weil sie im Herbst und Winter 1944/45 in einem Raum ohne Fenster gelagert war. Für die Alten Drucke dieser Sammlung existiert eine separate Provenienzkartei, die Büchersammler und Besitzer aus polnischen protestantischen Familien verzeichnet (Bielski, Karczewski, Koysz, Koszkiel, Kurnatowski, Nieszkowski, Russocki, Stryjenski, Suchodolski, Swida, Twardowski, Woan). Es finden sich aber auch Namen Warschauer bürgerlicher Dissidenten (Braunig, Haas, Jacobson, Kächtler, Michler, Ragge-Rogowski, Schultz), Warschauer protestantischer Geistlicher, Lutheraner (Karol Schmidt) sowie die Namen von Anhängern der reformierten Kirche (Karol Bogumi Diehl, Samuel Adam Hartmann). Bestandsschwerpunkte sind die polnische sowie die europäische, vor allem aus dem deutschen Sprachgebiet stammende Reformationsliteratur. Besonders bemerkenswert sind zahlreiche seltene polnische Germanica (u. a. Kirchengesangbücher, Gebetbücher und Katechismen), die in Polen für die Warschauer Kultusgemeinde gedruckt wurden.

1.25 Die Universitätsbibliothek Warschau ist heute die drittgrößte Bibliothek Polens. Ihre Sammlungen werden nach wissenschaftlichen und didaktischen Gesichtspunkten ergänzt. Die Bibliothek erfüllt seit einigen Jahren die Aufgabe der landesweiten Zentralbibliothek für die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften (vor allem Philosophie, Geschichte, Politik, politische Wissenschaften, Rechtswissenschaften, Staatswissenschaft, Staatsverwaltung, Wissenschaftswesen, Prognostik, Pädagogik, Bildungs- und Schulwesen, Psychologie und Soziologie).

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Bei einem Gesamtbestand von 2.208.519 Bdn entfallen auf Monographien 1.411.656 Bde, auf Zeitschriften 567.236 Bde und auf Sondersammlungen (Alte Drucke, Hss., Karten und Graphik) 241.450 Nummern (Stand von 1991). Hinzu kommen die Sammlungen der Institutsbibliotheken, die mit der Hauptbibliothek vernetzt sind. Diese umfassen 1.899.048 Bde, darunter 1.383.874 Bde Monographien, 314.078 Bde Zeitschriften und 201.096 Bde in den Sondersammlungen.

2.2 Die Bibliothek besitzt etwa 130.000 Alte Drucke (bis 1800), die separat aufgestellt und katalogisiert sind, darunter 142 Inkunabeln und ca. 12.000 Bde aus dem 16. Jh. Der bei weitem größte Teil (ca. 118.000 Bde) stammt aus dem 17. und 18. Jh. Ausländische Drucke machen ca. 75 Prozent, Polonica ca. 25 Prozent dieses Bestandes aus. Bei den Fremdsprachen steht Latein an erster Stelle, danach folgen Französisch, Deutsch, Italienisch, Englisch, Russisch und andere Sprachen.

2.3 Von 142 Inkunabeln stammen 85 aus dem deutschen Sprachgebiet. Die meisten wurden in Nürnberg (19), Straßburg (18), Leipzig (15), Basel, Köln und Speyer (je 6) gedruckt. 136 Inkunabeln sind in lateinischer Sprache, die übrigen in deutscher Sprache erschienen.

2.4 Von den Büchern des 16. Jhs stammen ca. 50 bis 60 Prozent aus deutschsprachigen Gebieten (ca. 6000 Bde). Die Mehrzahl von ihnen wurde in Druckereien in Basel und Köln hergestellt. Zahlreiche Renaissancedrucke stammen auch aus Frankfurt a. M., Leipzig, Wittenberg und Straßburg. Die meisten Drucke des 16. Jhs aus dem deutschen Sprachgebiet (ca. 80 Prozent) sind in Latein, der Rest ist in Deutsch (auch Niederdeutsch), Griechisch, Hebräisch und Sorbisch erschienen.

2.5 Bei den Drucken des 17. und 18. Jhs entfallen ca. 20 Prozent der fremdsprachigen Bestände auf die deutsche Sprache. Drucke aus Österreich, Deutschland und der Schweiz - einschließlich der lateinischsprachigen - bilden schätzungsweise 40 Prozent der fremdsprachigen Bestände (ca. 47.000 Bde).

2.6 Der Umfang der fremdsprachigen Bestände aus dem 19. Jh kann aufgrund der unzureichenden Erforschung der Bibliotheksgeschichte nicht angegeben werden. Zudem sind sie weder separat aufgestellt noch katalogisiert. Anzunehmen ist, daß Russica den Schwerpunkt des ausländischen Schrifttums aus dem 19. Jh bilden. Zu nennen sind ferner französische Bestände zu den Geisteswissenschaften, deutsche zu Mathematik, Naturwissenschaften, Slawistik und Klassischer Philologie sowie in geringerer Zahl englische Titel.

Systematische Übersicht

2.7 Der Mangel an Sachkatalogen und Spezialinventaren macht eine genaue Beschreibung der Alten Drucke nach Fachgruppen unmöglich. Die folgenden exemplarischen Beschreibungen beruhen daher auf Schätzungen.

Inkunabeln und Drucke des 16. Jhs

2.8 Unter den deutschen Inkunabeln (85 Bde) finden sich drei in Polen unikale Drucke: Joannes de Paltz, Die Himmlische Fundgrube (Leipzig: M. Landsberg, nicht vor 1490), Otto von Passau, Die vierundzwanzig Alten (Köln 26.V.1492) und eine Ausgabe des Gart der Gesundheit (Augsburg 13.VIII.1493). Vorhanden sind auch eines von zwei in Polen erhalten gebliebenen Exemplaren von Bernhard von Breidenbachs Die heyligen reyssen gen Iherusalem (Mainz: Erhart Reuwich [Drucker: Petrus Schöffer] 21.VI.1486) sowie eines von drei in Polen vorhandenen Exemplaren der Reformation der Stadt Nürnberg (Nürnberg 5.VI.1484). Alle Drucke sind illustriert. Inhaltliche Schwerpunkte des Bestandes liegen bei der Theologie und der Philosophie (32), insbesondere Scholastik. Dazu kommen Kommentare zum Kanonischen und Römischen Recht (13). Ferner finden sich liturgische Bücher (4), Bibelkommentare (6), Kirchenväter-Ausgaben (3), Werke der antiken Klassiker (2) sowie Gebrauchsdrucke (Kalender, Annalen, Kräuterbücher, Reiseführer und Biographien; 10).

2.9 Der Germanica-Bestand aus dem 16. Jh umfaßt ca. 6000 Bde, darunter ca. 1500 zur Theologie. Die theologische Abteilung enthält eine umfangreiche Sammlung von Bibelkommentaren katholischer und protestantischer Verfasser (ca. 400 Bde). Ausgaben der ganzen Bibel und einzelner Bücher liegen in ca. 140 Bdn vor, darunter 28 deutsche, 20 griechische und hebräische). Bei den Kirchenväter-Ausgaben (ca. 100 Bde) handelt es sich hauptsächlich um Baseler Drucke. Hinzu kommen Schriften zur Kirchengeschichte einschließlich der Konzilsbeschlüsse von Köln und Trient; Predigten und einzelne Homilien (genannt seien hier, da recht zahlreich vertreten, Johann Wild [Ferus], ca. 30 Bde; und Martin Eisengrein, 14 Bde); Werke katholischer Autoren, besonders aber der Jesuiten (u. a. Canisius, Osorius, Ribadeneira, Suarez, Toletus), die in Köln und Ingolstadt gedruckt wurden; Katechismen und Indizes verbotener Bücher (ca. 20 Bde); liturgische Bücher (darunter einige Musikdrucke) sowie Heiligenviten (z. B. der Hl. Gertrud, der Hl. Hedwig und des Hl. Ulrich).

2.10 Zur Reformation liegt eine umfangreiche Sammlung vor, darunter ca. 200 Ausgaben von Werken Luthers oder ihn betreffende Titel. Von Luthers Anhängern sind besonders Melanchthon (ca. 190), Johann Brentz (35), Martin Bucer (23), Matthias Flacius Illyricus (ca. 40), Christoph Pezelius (11) und Johann Spangenberg (14) zu nennen; von seinen Gegnern vor allem Joannes Cochlaeus (36 Bde), Johann Eck (25) und Joannes Hofmeister (26). Von Vertretern anderer Reformationsgruppen finden sich ebenfalls Schriften, so u. a. von Sebastian Franck, Caspar Schwenckfeld, Johann Oecolampadius (etwa 30) sowie von Erasmus (152) und dessen Anhängern (z. B. Johann Gropper, 18; Michael Helding, 11; Georg Witzel, 35). Auch polemische Literatur und Streitschriften, etwa zum Augsburger Bekenntnis (ca. 30 Ausgaben) und zum Augsburger Interim (aus Regensburg, Augsburg und Leipzig), sind vorhanden. Das Konkordienbuch mit der Konkordienformel (Formula Concordiae), das sogenannte Bergische Buch aus dem Kloster Berge bei Magdeburg, ist ebenfalls im Bestand.

2.11 Die Klassische Philologie vertreten ca. 400 Bde. Die vorhandenen Ausgaben griechischer und römischer Klassiker stammen vor allem aus Offizinen in Basel, Leipzig, Frankfurt und Heidelberg. Cicero ist mit ca. 75 Bdn (darunter auch deutsche Übersetzungen) besonders umfangreich vertreten.

2.12 Das juristische Schrifttum (ca. 300 Bde) setzt sich überwiegend aus Kommentaren zum Römischen Recht zusammen, so z. B. von Johann Borcholten, Johann Oldendorp, Andreas Perneder, Johann Schneidewin und Matthaeus Wesenbeck. Einige Titel finden sich zum Magdeburger Stadtrecht (Sachsenspiegel, Leipzig 1539, 1569, 1589 und 1595; Dresden 1553; Frankfurt a. M. 1600), zum Strafrecht (z. B. Die Peinlich-Hals-Ordnung von Karl V., Mainz 1533 und 1545; Frankfurt a. M. 1563 und 1575), zum allgemeinen Deutschen Recht sowie zum Recht einzelner Herzogtümer (z. B. Steiermark) und Städte (Bamberg, Meißen, Nürnberg u. a.).

2.13 Das geographische und historische Schrifttum (ca. 200 Bde) betrifft die Geschichte und Geographie Europas und der ganzen Welt. Es handelt sich z. T. um illustrierte Bücher, wie die Atlanten von Georg Braun (Civitates orbium terrarum, Köln 1573-1617) und Sebastian Münster (z. B. Cosmographiae universalis libri VI, Basel 1550, 1554, 1559, 1572 und 1598) oder Werke aus der Offizin de Bry in Frankfurt a. M. Ferner finden sich Beschreibungen einzelner Regionen (u. a. Brandenburg, Sachsen), Staaten (Frankreich, Spanien) und Städte (Augsburg, Greifswald, Oldenburg). Hinzu kommen Annalen, z. B. von Johann Carion, Laurentius Surius und Johann Sleidan, sowie Briefwechsel von Jesuitenmissionaren aus China, Japan und Amerika. Schriften über die türkischen Invasionen Europas, u. a. von Johann Leunclavius (Löwenklau), sind gesondert erfaßt. Der Bereich Biographie und Genealogie (etwa 20 Bde) enthält Schriften über einzelne Familien, Festreden über Leben und Wirken bekannter Persönlichkeiten sowie allgemeine Werke zur Heraldik (Wappenbücher, Stammbücher).

2.14 Bei den Naturwissenschaften (ca. 200 Bde) steht an erster Stelle der Bestand zur Medizin. Er umfaßt sowohl Werke von Autoren des Altertums, wie Galen (14 Ausgaben) und Hippokrates, als auch von Ärzten des 16. Jhs, wie Paracelsus (15 Ausgaben), Leonhard Fuchs, Johannes Andernacus Guinterius, Andreas Vesalius und Christoph Wirsung. Zahlreich vorhanden sind Titel zur Apothekerkunst, besonders Pharmakopöen und Kräuterbücher. Etwa 90 Bde entfallen auf die Astronomie, u. a. von Nikolaus Kopernikus, Messalahach [Ma Sha Allah, al Misri], Valentinus Nabod, Ptolemäus, Georg Peurbach und Joannes Regiomontanus, dem Mathematiker und Astronomen aus Köln. Hinzu kommen Titel zur Mathematik und Geometrie.

2.15 Zu Sprachwissenschaft, Grammatik und Rechtschreibung liegen ca. 100 Bde aus dem 16. Jh vor. Neben theoretischen Abhandlungen zur griechischen, lateinischen und hebräischen Sprache (u. a. von Nicolaus Clenardus, Joachim Camerarius, Elia Levita, Thomas Linacre, Petrus Mosselan, Sebastian Münster und Johannes Reuchlin) sind Wörterbücher verzeichnet (22 Baseler Drucke des Lexicon von Calepinus). Teil des Bestandes sind auch einige deutsche Grammatiken wie Fabian Franckes Gemma Gemmarum (Leipzig 1501) und Underricht der Hoch Teutschen Sprach: Grammatica seu institutio verae Germanicae linguae von Albert Oelinger (Straßburg 1574), die Konrad Przecawski, einem königlichen Sektretär, gewidmet wurde.

2.16 Auf die Schöne Literatur entfallen ca. 50 Bde Germanica. Vertreten sind die typischen Genres der deutschen Literatur des 16. Jhs, wie Spottschriften (von Sebastian Brant, Johann Geiler von Kaysersberg, Johann Fischart, Philipps von Marnix), Märchen und Volkssagen (Melusine, Lothar, Trojanischer Krieg), Ritterromane (z. B. die Erstausgabe des Theuerdank, 1517, als eines von zwei in Polen erhaltenen Exemplaren), Sprichwörtersammlungen (z. B. die Erstausgabe der Sprichwörtter von Joannes Islebius Agricola, 1529) sowie eine Ausgabe der Fastnachtspiele (Leipzig 1560) von Bernhard Herxheimer. Unter den Gedichtsammlungen finden sich u. a. zahlreiche Werke von Balthasar Exner und Michael Haslob.

Drucke des 17. und 18. Jhs

2.17 Auf Deutsch erschienene Werke machen ca. 20 Prozent des 47.000 Bde umfassenden Germanica-Bestand des 17. und 18. Jhs aus. Er wurde zum großen Teil durch zeitgenössische Erwerbungen aufgebaut, d. h. durch laufende Bestandserweiterung und der europäischen Kulturentwicklung folgend. Die Übernahme ehemaliger deutscher Sammlungen nach dem Zweiten Weltkrieg spielt für den Bestand nur eine untergeordnete Rolle. Aus diesem Grund stellt die umfangreiche Sammlung ein hervorragendes Dokument der Wechselwirkungen zwischen polnischer und deutscher Kultur in diesen Jahrhunderten dar.

2.18 Das theologische Schrifttum (aus der Sammlung der aufgelösten Theologischen Fakultät) bildet auch hier die umfangreichste Gruppe. Darunter finden sich zahlreiche Titel zum Protestantismus und zu verschiedenen religiösen Kontroversen. Beachtenswert ist die Sammlung protestantischer Kirchengesangbücher, hauptsächlich der Lutheraner (etwa 150 Ausgaben) und der Calvinisten (etwa 30). Einige Gesangbücher stammen außerdem von den Böhmischen Brüdern (einer in Ostböhmen entstandenen religiösen Gemeinschaft) und den Mennoniten (z. B. Marienweder 1780).

2.19 Eine große Sammlung deutscher Drucke aus dem 17. und 18. Jh ist im Fach Recht zu finden. Sie enthält vor allem Kommentare zum Corpus iuris des Justinian sowie juristische Dissertationen aus verschiedenen Universitäten.

2.20 In der Sammlung zur deutschen Literatur sind die Barockliteratur (15 Ausgaben der Werke von Martin Opitz) und die Literatur der Aufklärung gut repräsentiert. Bemerkenswert ist auch das philosophische Schrifttum vertreten. Von Kants Werken sind 45 Drucke aus dem 18. Jh vorhanden.

2.21 Zahlreich liegen auch Polonica mit unmittelbarem Bezug zu Deutschland oder zur Geschichte deutschsprachiger Gebiete vor. Hervorzuheben sind Werke über den polnischen König Jan III. Sobieski und seine Beteiligung am Kampf gegen die Türken während der Belagerung Wiens im Jahre 1683, so z. B. Christian Wilhelm Huhn, Nichts Neues und nichts Altes oder umbestandliche Beschreibung was anno 1683 vor bey und in der...Tuerckischen Belagerung Wien vom 7 Julii biss 12 September...taglich vorgelauffen (Breslau 1717), und Johann Hieronim Imhof, Relatio historico-politica (Sulzbach 1684). Der Bestand thält auch Ausgaben von Werken polnischer Schriftsteller und Wissenschaftler, die in deutscher und lateinischer Sprache im deutschen Sprachgebiet oder in deutscher Sprache in Polen veröffentlicht wurden. Ein Beispiel ist Andrzej Maksymilian Fredros Monita politico-moralia, das 1719 in Frankfurt a. M. und 1748 in Wien veröffentlicht wurde; die deutsche Fassung mit dem Titel Staats und Sitten Lehren erschien 1698 in Frankfurt a. M. Ein weiteres Werk von Fredro, Scriptorum seu togae et belli notationum selecta, erschien 1685 in Frankfurt. Auch Werke polnischer Schriftsteller der Aufklärung sind in deutscher Übersetzung vorhanden, so z. B. Ignacy Krasickis Begebenheiten des Nic. Doswiadczynski (Warschau 1776) und Herr Untertruchses (Warschau und Leipzig 1790) sowie Julian Ursyn Niemcewiczs Die Rückkehr des Reichstagsgesandten (Warschau und Leipzig 1792). Von dem auch in Deutschland bekannten polnischen Alchemisten Micha Sedziwój liegen deutsche Ausgaben seiner Werke vor (Wittenberg 1616, 1623; Köln 1617; Straßburg 1628, 1681; Frankfurt 1667). Die Tagebücher des polnischen Reisenden Graf Maurycy Beniowski waren auch außerhalb Polens verbreitet, wie 2 deutsche Ausgaben in der Bibliothek belegen (Berlin 1790 und Hamburg 1791).

Zeitschriften

2.22 Der Zeitschriftenbestand der Bibliothek umfaßt insgesamt ca. 50.000 Titel. An Sammelschriften und Serien kommen etwa 20.000 Titel hinzu. Den Schwerpunkt der Zeitschriftensammlung bilden die Russica. Deutsche Zeitschriften aus dem 19. Jh sind allerdings in gleicher Zahl wie die russischen vorhanden. Die Zahl der Germanica beträgt schätzungsweise 2000 Titel (oder 25 Prozent) des Zeitschriftenbestandes aus dem 19. Jh. Sie liegen meist in vollständigen Serien vor und betreffen vor allem die Gebiete Mathematik, Natur- und Humanwissenschaften. Hinzu kommen Almanache und Zeitungen (z. T. lückenhaft). Einige deutsche Zeitschriften wurden in Polen herausgegeben, vor allem in Schlesien, Pommern und Masuren. Aus Danzig sind 14 Zeitschriften aus dem 19. Jh verzeichnet. Den Bestand ergänzen Amtsblätter, wie das Amts-Blatt der Königlichen Brombergischen Regierung (1815-1891) oder das Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Köslin (1821-1898, 1913).

2.23 Unter den Germanica finden sich etwa 70 Kalender des 19. Jhs, von denen die Hälfte aus dem heutigen Gebiet Polens stammt. Die Kalender liegen leider nur in unvollständigen Reihen vor. Der Katalog der Verwaltungsberichte verzeichnet etwa 100 deutsche Titel aus dem 19. Jh. Meist handelt es sich um Personal- und Vorlesungsverzeichnisse sowie um Semestereröffnungsberichte der Hochschulen in Berlin, Bonn, Göttingen, Leipzig, München, Rostock und Wien.

Musiksammlung

2.24 Der Bestand der Musiksammlung beträgt etwa 75.000 Einheiten. Zwanzig Prozent davon entfallen auf die sogenannte Breslauer Sammlung, die seit 1952 Teil der Universitätsbibliothek ist. Unter diesen ca. 15.000 Einheiten sind etwa 10.000 Bücher und Musikdrucke aus dem 19. und 20. Jh, 1500 Musikdrucke aus dem 16. bis 18. Jh und etwa 500 Musikhandschriften aus dem 16. bis 19. Jh. Der Anteil der Germanica beträgt etwa 50 bis 60 Prozent. Den wertvollsten Teilbestand bilden Musikhandschriften und Alte Drucke, die hauptsächlich aus Breslauer Kirchen und aus der Umgebung Breslaus stammen. Diese Drucke wurden im 19. Jh im Kirchenmusikalischen Institut der Breslauer Universität gesammelt. Es handelt sich vor allem um religiöse Musik, aber auch um einzelne Ausgaben weltlicher Musik sowie um 97 wertvolle theoretische Abhandlungen. Drei von ihnen stammen aus dem 16. Jh, 8 aus dem 17. Jh. Zu den wertvollsten alten Musikdrucken gehören das Dodekachordon von Heinrich Glaeranus (Basel 1547), die Nova musices organicae tabulatura von Johann Woltz (Basel 1617) sowie theoretische Abhandlungen von Athanasius Kircher und Michael Praetorius aus dem 17. Jh und von Johann Mattheson aus dem 18. Jh.

Graphiksammlung

2.25 Die Graphik- und Zeichnungssammlung befindet sich im Kupferstichkabinett [Gabinet Rycin] der Bibliothek. Trotz großer Kriegsverluste ist sie eine der umfangreichsten Sammlungen ihrer Art in Polen und hinsichtlich ihres künstlerischen Wertes eine der bedeutendsten. Die Sammlung umfaßt etwa 52.500 Stiche und 7500 Zeichnungen. Germanica sind mit 5 bis 10 Prozent in den einzelnen Teilsammlungen vertreten, darunter Objekte aus dem 16. bis 20. Jh, meist aus der Abteilung Ikonographie. Neben Portraits und Landschaftsdarstellungen deutscher Gebiete - nicht nur von deutschen, sondern auch von Künstlern aus dem übrigen Europa (u. a. Albrecht Dürer, Barthel Beham, Hans Sebald Beham, Johann Elias Ridinger, Johann Nepomuk Strixner, Lovis Corinth, Max Liebermann) - findet sich hier eine Sammlung von 2800 Portraits deutscher Persönlichkeiten, die der Bibliothek in den Jahren 1946 und 1947 vom Museum des Polnischen Militärs [Muzeum Wojska Polskiego] übergeben wurde. Der Vorbesitzer der Sammlung ist unbekannt, da sie aus einer der Sammelstellen für in Pommern und Schlesien sichergestellte Bücher kam. Ihr künstlerischer Wert ist nicht groß, da sie sich aus Reproduktionen, Fotos und Zeitungsausschnitten zusammensetzt.

Kartographische Sammlung

2.26 Die Kartographische Abteilung umfaßt zahlreiche nennenswerte historische Werke. Von insgesamt 10.192 Einheiten sind 805 Germanica (8 Prozent) aus der Zeit vor 1918, darunter 35 Atlanten aus dem 16. bis 18. Jh, 112 aus dem 19. Jh und 27 vom Anfang des 20. Jhs. Die kleine Sammlung der Wandkarten beinhaltet 10 aus dem 19. Jh und 4 aus dem 20. Jh. Von den Karten sind 461 als Germanica zu bezeichnen. Davon stammt eine aus dem 16. Jh, 4 stammen aus dem 17. Jh, 91 aus dem 18. Jh, 218 aus dem 19. Jh und 147 aus dem 20. Jh. Einen weiteren Teilbestand bilden 160 Pläne vom 17. Jh bis zum Jahr 1918. Das älteste Stück der Sammlung ist der 1513 in Straßburg gedruckte Atlas des Ptolemäus. Eine Sondergruppe bilden militärische Pläne aus dem Siebenjährigen Krieg und dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Hinzu kommen Himmelskarten, von denen 9 in Deutschland veröffentlicht wurden. Bemerkenswert sind insbesondere deutsche Polonica, darunter der Plan von der Stadt Warschau (Dresden 1809), der im Maßstab 1:11.500 von Joseph Bach aus Dresden hergestellt wurde und zu den besten aus dem 18. und 19. Jh gehört. Interessant ist auch die Administrativkarte von den Königreichen Galizien und Lodomerien...in 60 Blättern von Karl Kummerer als Zinkographie im Maßstab 1:115.200 gedruckt (Wien 1855-1863). Der Wert dieser Karte beruht auf ihren individuellen Merkmalen: mit blauer Farbe wurden die Grenzen der Landgüter markiert, mit roter die Namen der Besitzer.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Allgemeinbestand:

Alphabetischer Katalog der Drucke aus dem 19. und 20. Jh

Sachkatalog der Drucke aus dem 19. und 20. Jh

Alphabetischer Katalog der Drucke vor 1800

 [mit unvollständigen
Provenienz-, Drucker- und Verlegerkarteien]

Zentralkatalog der Institutsbibliotheken der Warschauer Universität

[alphabetisch]

Katalog polnischer und ausländischer Zeitschriften

[alphabetisch]

Katalog der russischen Zeitschriften

[alphabetisch]

Katalog der Kalender

[alphabetisch]

Katalog der Verwaltungsberichte der Hochschulen, Schulen und Anstalten

[nach Orten]

Kartographische Sammlung:

Alphabetischer Katalog der geographischen Stichwörter

Chronologischer Katalog der Atlanten

Sachkatalog zur Kriegsgeschichte und zum Militärwesen

Graphiksammlung:

Sachkatalog

Autorenkatalog der Stiche

Autorenkatalog der alten Zeichnungen

Autorenkatalog der modernen Zeichnungen

Autorenkatalog der Stiche nach den Autoren der Urfassungen

Katalog der Exlibris

Alphabetischer Katalog der Bilderbücher und Alben

Provenienzkartei

Musiksammlung:

Alphabetischer Katalog der Noten

Alphabetischer Katalog der Bücher

Alphabetischer Katalog der alten Musikdrucke

Systematischer Notenkatalog

Realkatalog der Bücher

Zentralkatalog der alten Musikdrucke

[alle Kataloge hschr. und mschr., in Zettelform]

Gedruckte Kataloge:

Budzinska, Elzbieta: Szkoa graficzna Rubensa. Katalog rycin ze zbiorów Gabinetu Rycin BUW [Rubens' Graphikschule. Katalog der Stiche in der Sammlung des Kupferstichkabinetts der Warschauer Universitätsbibliothek]. Warszawa 1975

Katalog mikrofilmów BUW. Czasopisma [Mikrofilmkatalog der Warschauer Universitätsbibliothek. Zeitschriften]. Warszawa 1986-1991

Katalog mikrofilmów BUW. Druki XVI-XVIII wieku [Mikrofilmkatalog der Warschauer Universitätsbibliothek. Drucke des 16. bis 18. Jhs]. Warszawa 1986-1989

Katalog mikrofilmów BUW. Druki XIX-XX wieku [Mikrofilmkatalog der Warschauer Universitätsbibliothek. Drucke des 19. und 20. Jhs]. Warszawa 1985-1990

Katalog mikrofilmów BUW. Zbiory muzyczne [Mikrofilmkatalog der Warschauer Universitätsbibliothek. Die Musiksammlung]. Warszawa 1987

Komenderowa, Teresa (Hrsg.): Katalog druków XVI wieku w zbiorach UW [Katalog der Drucke des 16. Jhs in den Sammlungen der Warschauer Universität]. Bd 1. Warszawa 1994

Mendysowa, Janina (Hrsg.): Katalog druków muzycznych XVI-XVIII w. [Katalog der Musikdrucke des 16. bis 18. Jhs]. Bd 1. Warszawa 1970

[Bd 1 verzeichnet die Drucke des 16. Jhs; weitere Bde sind noch nicht erschienen]

Mrozowska, Alina; Majda, Tadeusz: Rysunki kostiumów tureckich z kolekcji Stanisawa Augusta w Gabinecie Rycin BUW [Zeichnungen türkischer Kostüme aus der Sammlung von König Stanisaw August im Kupferstichkabinett der Warschauer Universitätsbibliothek]. Warszawa 1991

Opalinska, Krystyna; Ciepowska, Ewa; Bargielska, Roma: Katalog czasopism rosyjskich BUW [Katalog der russischen Zeitschriften in der Warschauer Universitätsbibliothek]. Bd 1. Warszawa 1987

[umfaßt die Buchstaben A bis J]

Naecz, Barbara; Pawlaczyk, Ludgarda: Katalog polskich czasopism emigracyjnych BUW (do wrzesnia 1939) [Katalog der polnischen Emigrantenzeitschriften in der Warschauer Universitätsbibliothek (bis September 1939)]. Warszawa 1983

Sawicka, Stanisawa; Sulerzyska, Teresa: Katalog rysunków z Gabinetu Rycin BUW [Katalog der Zeichnungen im Kupferstichkabinett der Warschauer Universitätsbibliothek]. Warszawa 1967-1972

Stanczak, Edward (Hrsg.): Katalog czasopism polskich BUW [Katalog der polnischen Zeitschriften in der Warschauer Universitätsbibliothek]. Warszawa 1980-1989

3.2 Historische Kataloge

Siennicki, Stanisaw Józef: Les Elzevirs de la Bibliothèque de l'Université Imperiale de Varsovie. Varsovie 1874

Siennicki, Stanisaw Józef: Receuil des éditions des imprimeurs célèbres de l'Italie, de la France et de la Belgique conservées dans la Bibliothèque de l'Université Imperiale de Varsovie. Les Alde, les Junte, les Estienne et les Plantin. Varsovie 1880

Wierzbowski, Teodor: Bibliographia Polonica XV ac XVI ss. Vol. 1. Nr 1-800 annorum 1488-1600 opera et editiones, quae in Bibliotheca Universitatis Caesareae Varsoviensis asservantur. Warschau 1889 3.1

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Akta Komisji Rzadowej Wyznan Religijnych i Oswiecenia Publicznego tyczace sie Biblioteki Publicznej w Warszawie [Akten der Regierungskommission für Konfessionen und Volksbildung, die sich auf die Öffentliche Bibliothek in Warschau beziehen].

[Sign. ONW 7 A (1821-1841) vol. II-IV, VI-VIII. Arch. BUW]

Archiwum niemieckie dr Wittego, komisarza Staatsbibliothek Warschau 1942-1944 [Deutsches Archiv von Dr. Witte, Leiter der Staatsbibliothek Warschau 1942-1944].

[Sign. Arch. BUW]

Archiwum polskiej dyrekcji biblioteki z lat 1942-1944 [Archiv der polnischen Bibliotheksleitung aus den Jahren 1942-1944].

[Sign. Arch. BUW]

Bibliothecoviana Warszawskiej Uniwersyteckiej Biblioteki Leona Bykowskiego (spis zróde i opracowan dotyczacych dziejów BUW z lat 1822-1922) [Bibliothecoviana der Warschauer Universitätsbibliothek von Leon Bykowski (Verzeichnis der Quellen und Darstellungen zur Geschichte der Bibliothek der Jahre 1822-1922)].

[Sign. Arch. BUW]

Inwentarze biblioteczne z lat 1871-1915 [Die Bibliotheksinventare aus den Jahren 1871-1915].

[Sign. Arch. BUW]

Inwentarz dziaowy dzie polskich z r. 1838 i 1846-49 [Realinventar der polnischen Bücher aus den Jahren 1838 und 1846-1849].

[Sign. Arch. BUW]

Inwentarze rocznych wpywów obiekt¢w bibliotecznych z lat 1835-1836, 1838-1842, 1844-1849, 1850-1870 [Inventare der jährlichen Zugänge an Literatur in den Jahren 1835-1836, 1838-1842, 1844-1849, 1850-1870].

[Sign. Arch. BUW]

Kontrolla dzie zapotrzebowanych do Czytelni w Bibliotece Gównej 1865-1870 [Übersicht über die im Lesesaal benutzten Bücher der Hauptbibliothek 1865-1870].

[Sign. Arch. BUW]

Spis dzie wypozyczonych do domu wg alfabetu nazwisk wypozyczajacych za lata 1863-1865, 1866-1867, 1868-1869, 1870 [Alphabetisch geordnetes Benutzerverzeichnis ausgeliehener Bücher in den Jahren 1863-1865, 1866-1867, 1868-1869, 1870].

[Sign. Arch. BUW]

Sprawozdanie biblioteki za 1865 rok [Bibliotheksbericht für das Jahr 1865]. In: Otcet po vedomstvu Narodnogo Prosvešcenija w Carstve Polskom za 1865 god. 1866 [Bericht des Ministeriums für Volksaufklärung im Königreich Polen für das Jahr 1866].

[Sign. Arch. BUW]

Sprawozdania biblioteki z lat 1867-1868 [Bibliotheksberichte der Jahre 1867-1868].

[Zentrales Historisches Staatsarchiv in St. Petersburg; Sign. fond 733]

Sprawozdania biblioteki z lat 1918-1939 [Bibliotheksberichte der Jahre 1918-1939].

[Sign. Arch. BUW]

4.2 Darstellungen

Lelewel, Joachim: Stan Biblioteki przy Uniwersytecie Warszawskim [Der Zustand der Bibliothek der Warschauer Universität]. In: Bibliograficznych ksiag dwoje [Zwei bibliographische Bücher]. Bd 2. Wilna 1826 S. 339-419

Bielinski, Józef: Królewski Uniwersytet Warszawski [Die Königliche Warschauer Universität]. Warszawa 1907

Batowski, Zygmunt: Zbiór graficzny w Uniwersytecie Warszawskim [Die Graphiksammlung der Warschauer Universität]. Warszawa 1928

Sawicka, Stanisawa: Cabinet des Estampes de la Bibliothèque de l'Université de Varsovie. In: Mouseion 9 (1935) Vol. 31/32, Nr 3/4, S. 119-125

Sawicka, Stanisawa: Gabinet Rycin BUW w latach 1939-1949 [Das Kupferstichkabinett der Warschauer Universitätsbibliothek in den Jahren 1939 bis 1949]. In: Biuletyn Historii Sztuki [Bulletin zur Kunstgeschichte] 11 (1949) Heft 3-4, S. 392-397 Lodynski, Marian: Materiay do dziejów panstwowej polityki bibliotecznej w Ksiestwie Warszawskim i Królestwie Polskim (1807-1831) [Materialien zur Geschichte der Bibliothekspolitik der Regierung des Herzogtums Warschau und des Königreichs Polen (1807-1831)]. Wrocaw 1958

Stummer, Wanda: Biblioteka Uniwersytecka w Warszawie [Die Universitätsbibliothek in Warschau]. In: Uniwersytet Warszawski 1808-1815-1958 [Die Warschauer Universität 1808-1815-1958]. Warszawa 1958, S. 23-56

Sokoowska, Wanda: Dzieje Biblioteki Uniwersyteckiej w Warszawie 1939-1945 [Die Geschichte der Universitätsbibliothek Warschau 1939-1945]. Warszawa 1959

Kozerska, Helena: Straty w zbiorze rekopisów Biblioteki Uniwersyteckiej w Warszawie w czasie I i II wojny swiatowej [Die Verluste der Handschriftensammlung der Universitätsbibliothek Warschau während des Ersten und Zweiten Weltkrieges]. Warszawa 1960

Sawicka, Stanisawa; Sulerzyska, Teresa: Straty w rysunkach z Gabinetu Rycin Biblioteki Uniwersyteckiej 1939-1945 [Die Verluste an Zeichnungen aus dem Kupferstichkabinett der Universitätsbibliothek in den Jahren 1939 bis 1945]. Warszawa 1960

Sawicka, Stanisawa: Gabinet Rycin. Informator [Das Kupferstichkabinett. Wegweiser]. Warszawa 1962

Kozerska, Helena: Warszawska Biblioteka Uniwersytecka w latach 1832-1871. Biblioteka Rzadowa Okregu Naukowego - Gówna [Die Warschauer Universitätsbibliothek in den Jahren 1832 bis 1871. Die Regierungsbibliothek des Wissenschaftsbezirks - Hauptbibliothek]. Warszawa 1967

Bazejewicz, Olena: Biblioteka Liceum Warszawskiego 1806-1831 [Die Bibliothek des Warschauer Lyzeums 1806-1831]. In: Roczniki Biblioteczne [Bibliotheksjahrbücher] 23 (1979) Heft 2, S. 53-92

Niklewiczówna, Krystyna: Oddzia Starych Druków BUW 1949-1977 [Die Abteilung der Alten Drucke der Warschauer Universitätsbibliothek 1949-1977]. In: Z badan nad polskimi ksiegozbiorami historycznymi [Aus den Forschungen zu historischen polnischen Büchersammlungen]. Bd 8. Warszawa 1985 S. 5-56

Sipayo, Maria: Polskie superexlibrisy XVI-XVIII wieku w zbiorach BUW [Polnische Supraexlibris des 16. bis 18. Jhs in den Sammlungen der Universitätsbibliothek Warschau]. Warszawa 1988

Bazejewicz, Olena: Dzieje Biblioteki Uniwersyteckiej w Warszawie 1871-1915 [Die Geschichte der Universitätsbibliothek Warschau 1871-1915]. Warszawa 1990

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Es liegen zahlreiche Austellungskataloge, vorwiegend zu den Sondersammlungen, vor.

Stand: Mai 1994

Maria Cubrzynska-Leonarczyk


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.