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Vilniaus universiteto biblioteka

Universitätsbibliothek Wilna


Adresse. Universiteto 3, 2633 Vilnius
Telefon. (02) 61 06 16
Telefax. (02) 61 38 09
e-mail. [mb@vu.lt]
Internet. http://www.vu.lt
Bibliothekssigel. < VUB >

Unterhaltsträger. Vilniaus universitetas [Universität Vilnius]
Funktionen. Universitätsbibliothek, öffentliche wissenschaftliche Bibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Literatur aller Fächer, die an der Universität unterrichtet werden. - 2. Besondere Sammelgebiete: Werke in litauischer Sprache (in Auswahl) und Lituanica; Publikationen der UN und ihrer Abteilungen (UNESCO, WHO, IAEA, FAO, ILO, UNIDO, IMF, ICJ); persönliche Archive bedeutender Persönlichkeiten; Originalgraphik.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek. - Öffnungszeiten: Zentrale Lesesäle: Montag bis Freitag 9-21 Uhr, Samstag 9-20 Uhr, Sonntag 10-16 Uhr; Lesesäle der Zweigstellen: Montag bis Freitag 10-18 Uhr; Leserkataloge: Montag bis Freitag 9-20 Uhr, Samstag 9-17 Uhr; Rara und Alte Drucke: Montag bis Freitag 9-18 Uhr; Handschriften: Montag bis Freitag 9-18 Uhr, Samstag 9-15 Uhr; Graphisches Kabinett: Montag bis Freitag 9-18 Uhr; Lituanistik und Lituanica: Montag bis Freitag 9-18 Uhr. - Leihverkehr: nationaler und internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegeräte, Fotolabor, Computerterminals mit Zugang zum Bibliothekskatalog, CD-ROM,
Internet.
Gedruckte Informationen. Moksline biblioteka: Informacine atmena [Wissenschaftliche Bibliothek: Informationsblatt]. Vilnius 1974.- Moksline biblioteka: Informacine atmena studentams [Wissenschaftliche Bibliothek: Informationsblatt für Studenten]. Vilnius 1980.
Hinweise für anreisende Benutzer. Vom Hauptbahnhof Trolleybusverbindung (Linie 2) bis Haltestelle Gedimino oder Fußweg (ca. 20 Minuten); vom Flughafen Busverbindung (Linie 2) bis Haltestelle Lukiškiu, von dort Fußwegnähe (ca. 15 Minuten).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Auf Betreiben des Bischofs von Wilna, Walerijan Protasewicz (1504-1590), wurden 1570 zur Bekämpfung der sich ausbreitenden Reformation die Jesuiten nach Wilna gerufen, die dort noch im selben Jahr ein Kolleg gründeten (Collegium Vilnense Societatis Jesu). Das Kolleg wurde 1579 in eine Universität umgewandelt (Academia et Universitas Vilnensis), deren Bibliothek die Vorgängerinstitution der heutigen Universitätsbibliothek ist. Den Grundstock der Kollegbibliothek bildeten Schenkungen, von denen die testamentarisch übereignete Privatbibliothek des Großfürsten Litauens und Königs von Polen, Sigismund August (1520-1572), im Umfang von etwa 5000 Bdn eine der ersten und bedeutendsten war. Diese Renaissancebibliothek bestand aus einer mit Sorgfalt aufgebauten bibliophilen Sammlung von Ausgaben antiker Autoren sowie aus juristischen, medizinischen und naturwissenschaftlichen Werken, die kunstvoll in braunes Leder mit Supralibros eingebunden waren. Allerdings wurde das Testament Sigismund Augusts nicht genau befolgt, seine Bibliothek geteilt und nur ein Teil der Kollegbibliothek übergeben. Heute sind noch 14 Bde seiner Sammlung in der Universitätsbibliothek nachweisbar.

1.2 Eine umfangreiche Privatbibliothek humanistischer Prägung hinterließ Georgius Albinius (ca. 1510-1570), Suffragan von Wilna, dem Jesuitenkolleg; davon sind noch 6 Bde im Bestand nachweisbar. Weitere Bücherschenkungen kamen u. a. vom ersten Rektor des Jesuitenkollegs, Stanislaw Warszewicki (1504-1591), und von Bischof Walerijan Protasewicz (s. o. 1.1). Bei ihrer Umwandlung in eine Universitätsbibliothek im Jahre 1579 zählte die Bibliothek des Jesuitenkollegs 4500 Bde.

1.3 Auch im 17. Jh vergrößerte sich der Bestand der Universitätsbibliothek fast ausschließlich aufgrund von Schenkungen, u. a. durch Bücher aus dem Privatbesitz des Bischofs von Krakau und Wilna, Jerzy Radziwill (1556-1600), des Dekans der Kathedrale in Wilna, Nicolaus Dicius (1554-1629), des Bischofs von Wilna, Eustachius Wollowicz (1572-1630), und des Domherren und Professors Casimirus Joannes Woysznarowicz (

†1677). Seine vollständige Bibliothek mit etwa 3000 Bdn vermachte der Vizekanzler des Großfürstentums Litauen, Kasimieras Leonas Sapiega (Sapieha, 1609-1656), 1655 der Bibliothek. Er war der Gründer und Mäzen der Juristischen Fakultät der Universität sowie ein in seiner Zeit bekannter Bibliophiler. Die Sammlung ging in ihrem Grundbestand auf seinen Vater Leonas Sapiega (Sapieha, 1557-1633), Kanzler des Großfürstentums Litauen, zurück. Zusammen mit den anderen von Sapiega geschenkten Büchern wurde sie schon in der damaligen Universitätsbibliothek als Sondersammlung Bibliotheca Sapiehana behandelt. Sie enthielt wertvolle Drucke, wie eine Biblia polyglotta (Antwerpen 1568-1573), Hartmann Schedels Liber chronicarum (Nürnberg 1493) u. a. Während des Krieges zwischen Rußland und Schweden wurde die Bibliothek 1665 nach Kaliningrad [Königsberg] evakuiert. Von dort kehrten viele Bücher nicht mehr nach Wilna zurück; sie gingen verloren oder wurden geraubt. Große Verluste erlitt die Bibliothek außerdem während der Stadtbrände in den Jahren 1610, 1737 und 1748.

1.4 Im 18. Jh kamen als Schenkungen die Bibliotheken von Konstanty Kazimierz Brzostowski (1644-1722), Bischof von Wilna, und der an der Universität lehrenden Professoren Wladyslaw Dauksza (1677-1747), Dawid Pilchowski (1735-1803) u. a. hinzu. Ab 1766 erhielt die Bibliothek Pflichtexemplare der Universitätsdruckerei. 1773 umfaßte die Sammlung der Universitätsbibliothek 11.072 Bde, davon 80 Prozent zur Theologie (90 Prozent des Bestandes waren in lateinischer Sprache).

1.5 1773 wurde der Jesuitenorden aufgelöst. Die Universität, die nun der weltlichen Regierung unterstellt war, wurde umgestaltet und 1781 in Litauische Hauptschule (Schola Princeps Magni Ducatus Lithuaniae) umbenannt. Mit den Lehrzielen änderten sich auch die Funktion und die Erwerbungsrichtlinien der Bibliothek. Ab 1780 erhielt die Bibliothek das Pflichtexemplarrecht auf alle Drucke des Großfürstentums Litauen. Der König von Polen und Großfürst Litauens, Stanislaw August Poniatowski (1732-1798), schenkte der Bibliothek 1781 seine naturwissenschaftliche Büchersammlung. Ferner wurden Schenkungen der Professoren Josephus Sartorius (†1799) und Stefanus Bisius (1724-1790) aufgenommen. Für 3600 Goldmünzen wurde 1792 die Sammlung medizinischer Literatur von August Otto erworben. 1797 erhielt die Bibliothek von der Regierung eine Anleihe in Höhe von 300 Goldrubeln für die systematische Bestandserweiterung.

1.6 1795 fiel Litauen durch die dritte Teilung Polens an Rußland. Die Litauische Hauptschule wurde 1797 in Wilnaer Hauptschule (Schola Princeps Vilnensis) umbenannt und schließlich 1803 zur Kaiserlichen Universität umgestaltet. Zum Leiter der Bibliothek wurde der deutsche Professor der Klassischen Philologie Gottfried Ernst Groddeck (1762-1825) ernannt. Als Schüler des berühmten Direktors der Göttinger Universitätsbibliothek, Christian Gottlob Heyne (1729-1812), war er ein Fachmann auf dem Gebiet der Bibliothekskunde und Bibliographie. Die Bibliothek wurde nun auch für die Öffentlichkeit zugänglich. 1803 umfaßte der Bestand 9600 Titel (12.000 Bde). Eine Sammlung von Mathematikbüchern (1000 Bde) wurde von Professor Karol Langsdorf (1757-1834) erworben. Als Schenkungen gingen u. a. Bücher aus dem Besitz der Professoren Ludwik Bojanus (1776-1826) und Andrzej Sniadecki (1768-1838) sowie des deutschen Naturwissenschaftlers und Schriftstellers Georg Forster (1754-1794) ein. 1812 wurden die Arbeiten an dem unter der Leitung von Groddeck entstandenen vierbändigen Alphabetischen Katalog abgeschlossen (s. u. 3.3). Im Jahre 1815 wurde zur Bequemlichkeit der Leser die Ausleihe eingeführt und 1819 die Bibliothek in einen eigens erbauten Saal mit 90 Leseplätzen verlegt. Bis zum Jahre 1831 war der Bestand auf 51.837 Titel (60.000 Bde) angewachsen und der am besten geordnete und reichste in Rußland.

1.7 Nach dem polnischen Aufstand von 1830/31 gegen das zaristische Rußland wurde die Universität 1832 geschlossen. Die Bestände ihrer Bibliothek wurden aufgeteilt: 16.000 Bde medizinische und naturwissenschaftliche Literatur erhielt die Medizinisch-chirurgische Akademie und 20.000 Bde theologische und humanwissenschaftliche Literatur die Römisch-katholische Geistliche Akademie in Wilna. Dem Belorussischen Bildungsbezirk wurden 9000 Bde, der Universität Kiev 7653 Bde, der Universität Char'kov 4320 Bde übergeben. Schon 1842 wurde jedoch die Medizinisch-chirurgische Akademie geschlossen und ihre Bibliothek ebenfalls größtenteils der Universität Kiev übergeben. 1844 wurde die Römisch-katholische Geistliche Akademie einschließlich ihrer Bibliothek nach St. Petersburg verlegt. In Wilna blieben nur die Reste der ehemals bedeutenden Universitätsbibliothek: die kleine Bibliothek des Astronomischen Observatoriums und die Bibliothek des auf dem Gelände der Universität gegründeten Gymnasiums.

1.8 Im Jahre 1855 wurde in den Räumen der ehemaligen Universität das Archäologische Museum eröffnet, das 1858 mit einem Lesekabinett ausgestattet wurde. 1865 entstand aus dem Museum und seinem Lesekabinett die Öffentliche Bibliothek Wilna, die 1867 eröffnet wurde. Sie erhielt die nach dem polnischen Aufstand von 1863 konfiszierten Bücher aus Gutshöfen, Schulen, aufgelösten Klöstern und Privatsammlungen. Ab 1904 hatte sie das Pflichtexemplarrecht auf Drucke aus dem nordwestlichen Bereich Rußlands. Ihre Sammlung erreichte unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg einen Umfang von ca. 200.000 Bdn. Aufgrund ihres wertvollen Bestandes und der guten Kataloge nahm die Öffentliche Bibliothek den vierten Platz unter den Bibliotheken Rußlands ein. Während des Ersten Weltkriegs (1915) wurde die Bibliothek in verschiedene Städte Rußlands evakuiert und ihre Bestände wurden zerstreut. Bei Kriegsende gelangten Teile der Sammlung aus Rußland zurück und wurden der 1941 gegründeten Bibliothek der Litauischen Akademie der Wissenschaften [Lietuvos mokslu akademijos biblioteka] inkorporiert. Einige herrenlos gebliebene und verstaatlichte Bibliotheken in Litauen wurden der Öffentlichen Bibliothek eingegliedert, darüber hinaus erhielt sie Schenkungen von Privatpersonen und Institutionen.

1.9 Mit Erlangung der Unabhängigkeit Litauens wurde die Öffentliche Bibliothek 1919 zur Litauischen Zentralbücherei. Sie umfaßte zu diesem Zeitpunkt ca. 450.000 Bde. Als Polen 1919 Wilna okkupierte, änderte sich ihr Status erneut: sie wurde zur Öffentlichen Universitätsbibliothek der Stephan-Báthory-Universität Wilna [Uniwersytecka biblioteka publiczna w Wilnie]. 1926 konnte die Privatsammlung des polnischen Historikers Joachim Lelewel (1786-1861) inkorporiert werden (s. u. 2.24), einschließlich einer einzigartigen Sammlung alter Atlanten (260 Titel, 400 Bde, s. u. 2.18 ). Im selben Jahr kam auch die sogenannte Vilnius-Versailles-Bibliothek hinzu, die von polnischen Teilnehmern des Aufstandes von 1830/31 in der Emigration aufgebaut worden war (1070 Einheiten; s. u. 2.25 ). 1935 wurde in der Bibliothek eine Sonderabteilung für Bibliographie gegründet. Die Zahl der ausländischen Tauschpartner belief sich 1937/38 auf 42 in 16 Staaten. 1939 war der Gesamtbestand auf 657.000 Bde angewachsen.

1.10 Als Litauen 1939 Wilna zurückerhielt, wurde die Universitätsbibliothek zur wichtigsten Bibliothek Litauens. 1943 wurde sie zusammen mit der Universität auf Befehl der deutschen Regierung geschlossen. Die Bestandsverluste während des Zweiten Weltkriegs umfaßten 158.650 Bucheinheiten, viele Handschriften des 15. bis 17. Jhs und eine wertvolle Exlibris-Sammlung. 1944 wurde die Bibliothek wiedereröffnet. Aufgrund der Bemühungen des Bibliotheksdirektors Ljavas Vladimirovas (*1912) und seiner Mitarbeiter konnten zwischen 1956 und 1959 viele wertvolle Werke, die im 16. bis 18. Jh zum Bestand der Universitätsbibliothek gehört hatten, zurückerworben werden: aus Moskau 106 Bde, aus St. Petersburg 4572 Bde, aus Char'kov 1000 Bde und aus Kiev 7542 Bde. Unter den aus Moskau zurückgelangten Büchern war auch der unikale Katechismas von Mikalojus Daukša aus dem Jahre 1595. Auf dem Wege des Tausches erhielt die Bibliothek 1957 aus Odessa das erste litauische Buch, Catechismusa prasty szadei [Einfache Worte des Katechismus, Königsberg 1547] von Martynas Mazvydas (ca. 1510-1563). Es handelt sich hierbei um eines von weltweit zwei noch erhaltenen Exemplaren.

1.11 In den sechziger Jahren konnten die Bestände der Bibliothek erheblich vergrößert und auch bedeutende organisatorische Veränderungen vorgenommen werden. Nach der Reorganisierung eines Teils der ehemaligen Litauischen Universität in Kaunas [Kauen] zum Polytechnischen Institut gelangten 1961 mehr als 20.000 Bde von dort in die Wilnaer Universitätsbibliothek. Weitere ca. 216.600 Bde schenkten 1963/64 die Universitätsbibliotheken in Kazan', Saratov und Moskau sowie die Bibliothek der Akademie der Wissenschaften in Novosibirsk. 1965 wurde die Bibliothek zur Depotbibliothek der UN und ihrer Unterorganisationen. Die Handschriften wurden 1967 aus der Rara-Abteilung ausgesondert und zu einer selbständigen Sammlung zusammengefaßt, die heute mehr als 210.000 Dokumenteinheiten zählt. Im Jahre 1968 wurde eine eigene Restaurierungsabteilung gegründet, 1969 das Graphische Kabinett. Die Bibliothek hatte 1970 574 institutionelle und private Tauschpartner in verschiedenen Ländern, von denen sie für 9797 Einheiten im Tausch 11.612 Einheiten erhielt. Im selben Jahr wurde ein neues, speziell für die Bibliothek entworfenes Büchermagazin gebaut.

1.12 Anläßlich ihres 400jährigen Jubiläums im Jahre 1979 erhielt die Bibliothek zahlreiche Schenkungen von Institutionen, Botschaften und Privatpersonen, auch von Exil-Litauern. Erwähnenswerte Donatoren sind Leonardas Andriekus aus den USA, der eine wertvolle Sammlung von Kunstbänden schenkte, Genius Procuta aus Kanada und Juozas Riauba aus Australien. Große Schenkungen machten auch Jonas Gelazevicius (11.000 Bde), Jonas Kubilius (6424 Bde) und Aleksandras Gerutis aus der Schweiz (3295 Bde). Aus Privatsammlungen gelangten auch in den folgenden Jahren weitere wertvolle Bücher in den Bestand. Jurgis Lebedys (1913-1970), Professor der Universität Wilna, hinterließ der Bibliothek seine wertvolle, 3600 Einheiten zählende Lituanica-Sammlung. Im Jahre 1983 schenkte Dr. Andreas Hofer aus der Schweiz eine Sammlung alter Landkarten des 17. bis 19. Jhs (154 Einheiten). Der Experte für litauische Landeskunde und Bibliophile, Petras Jakštas (1895-1988), hinterließ der Bibliothek seine Sammlung litauischer Alter Drucke und Rara.

1.13 Durch Schenkungen und Nachlässe von Privatpersonen gelangten in den sechziger bis achtziger Jahren insgesamt 44.307 Bde Monographien und Periodika in die Bibliothek. Seit der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Litauens im Jahre 1990 erhielt die Bibliothek zahlreiche Schenkungen, die den Bestand um weitere 136.994 Bde ergänzten.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand der Bibliothek umfaßt 5.141.358 Inventareinheiten. In der Rara-Abteilung (ca. 180.800 Einheiten) werden neben 78.468 Bdn Alter Drucke (vor 1800) alle Veröffentlichungen in litauischer Sprache sowie sonstige seltene und wertvolle Ausgaben nach 1800 aufbewahrt. Drucke des 19. Jhs bilden gemeinsam mit Drucken des 20. Jhs den allgemeinen Bestand (ca. 4.700.000 Einheiten). Hinzu kommen ca. 210.000 Hss. und ca. 70.000 Einheiten des Graphischen Kabinetts (davon ca. 8000 Stiche des 17. bis 19. Jhs).

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Die Alten Drucke gliedern sich in 313 Inkunabeln, 5337 Bde aus dem 16. Jh, darunter 1650 Bde Postinkunabeln (Drucke bis 1550), ca. 18.000 Bde aus dem 17. Jh und 55.000 aus dem 18. Jh.

2.3 Der Germanica-Bestand der Rara-Abteilung umfaßt ca. 42.000 Bde, davon 10.000 Bde in den Teilbeständen. An deutschsprachigen Drucken des 19. Jhs kommen 23.000 Bde im allgemeinen Bestand hinzu. Unter den Inkunabeln sind 210 Germanica und unter den Postinkunabeln 642. Eine chronologische Übersicht des übrigen Germanica-Bestandes vor 1800 ist nicht möglich.

2.4 Alle vorhandenen Inkunabeln sind lateinisch. Von den Postinkunabeln sind 97 Prozent in Latein, jeweils etwa ein Prozent in Polnisch und in sonstigen Sprachen sowie 10 Einheiten in Deutsch. Angaben zur sprachlichen Zusammensetzung des übrigen Bestandes aus dem 16. Jh sind z. Z. nicht möglich. Etwa 85 Prozent des Bestandes aus dem 17. Jh sind in lateinischer Sprache, der Rest verteilt sich auf Polnisch (ca. 7 Prozent), Deutsch (ca. 5 Prozent) und Französisch (ca. 3 Prozent). Von den Drucken des 18. Jhs entfallen ca. 35 Prozent auf Latein, ca. 35 Prozent auf Polnisch, ca. 15 Prozent auf Deutsch, ca. 13 Prozent auf Französisch und ca. 2 Prozent auf andere Sprachen.

Systematische Übersicht

2.5 Die Rara-Abteilung setzt sich aus mehreren Teilbeständen zusammen. Nach dem chronologischen Prinzip wurden die Inkunabeln und die Ausgaben des 16., 17. und 18. Jhs separiert (s. u. 2.8-2.16). Ferner wurden die litauischen Bücher (s. u. 2.19) und die alten lettischen und estnischen Bücher zu Gruppen zusammengefaßt, desgleichen die Erzeugnisse berühmter Druckereien (Aldinen, Elzeviere, Plantin-Drucke; s. u. 2.17), die altslawischen Bücher im Alphabet der Kyrilliza und der Grazdanka sowie die Karten (s. u. 2.18), die Kleindrucke in polnischer Sprache (1919-1939) u. a.

2.6 Historisch gewachsene Sonderbestände der Rara-Abteilung bilden die Sammlungen der alten Bibliotheca Academiae Vilnensis und ihrer Unterabteilungen; s. u. 2.21 f.), die Bibliothek der Medizinischen Gesellschaft (s. u. 2.23), die Privatbibliothek von Joachim Lelewel (s. u. 2.24), die Bibliothek Vilnius-Versailles (s. u. 2.25) und die Büchersammlung des litauischen Wissenschaftlers, Botanikers und Kulturschaffenden Jurgis Pabreza (s. u. 2.20).

2.7 Die inhaltliche Beschreibung der Bestände aus dem 15. bis 18. Jh ist schwierig, da sie nur in Alphabetischen Katalogen verzeichnet sind. Genaue Angaben sind bei den Inkunabeln und Postinkunabeln möglich. Ein Systematischer Katalog existiert nur für den Bestand aus dem 19. Jh.

Rara-Abteilung

Alte Drucke

2.8 Von insgesamt 313 Inkunabeln wurden 210 (67 Prozent) im deutschen Sprachgebiet gedruckt: 53 in Straßburg, 48 in Basel, 34 in Nürnberg, 30 in Köln, 29 in Leipzig, 9 in Hagenau, je 2 in Lübeck und Augsburg, je eine in Heidelberg, Offenburg und Tübingen. Die älteste Inkunabel in der Bibliothek und zugleich in Litauen ist das Opus de universo des Rabanus Maurus (Straßburg 1467). Etwa 60 Prozent des Bestandes sind theologischen Inhalts - Bibelübersetzungen, Bibelkommentare, patristische Werke (u. a. von Augustinus und Thomas von Aquin), Schriften zum Kirchenrecht und liturgische Bücher. Die zweitgrößte Gruppe bilden die Werke antiker Autoren und der Humanisten. Erwähnenswert sind Vergils Bucolica (Köln 1495), Catulls Pelaei et Thetidis nuptiae (Leipzig 1493) und Ciceros In Catilinam oratio (Leipzig 1495). Die Gruppe der philologischen Literatur vertreten u. a. Priscianus Grammaticus, Opera (Venedig 1492), Isidorus Hispalensis, Etymologiae (Basel 1489) und Rabanus Maurus, De sermonum proprietate (Straßburg 1467). Die juristische Literatur wird durch 7 Inkunabeln repräsentiert (4 davon aus dem deutschen Sprachgebiet), die Medizin durch eine Ausgabe des Regimen sanitatis (Straßburg 1491).

2.9 Von 1650 Postinkunabeln sind 642 (ca. 40 Prozent) Germanica. Davon wurden 257 in Köln gedruckt, 229 in Basel (75 bei Froben), 79 in Straßburg, 53 in Leipzig und 24 in Nürnberg. 239 Bde (14 Prozent) sind Werke antiker Autoren und bei 177 Bdn handelt es sich um Werke der humanistischen Autoren des 16. Jhs, darunter 79 Bde von Erasmus und 15 von Melanchthon. 130 Bde entfallen auf die Rechtswissenschaft, 108 auf Geschichte, 46 auf Astronomie, 37 auf Logik, 35 auf Medizin, 30 auf Geographie und Kartographie sowie 2 auf Musik. Unter den Postinkunabeln, wie auch unter den Ausgaben der zweiten Hälfte des 16. Jhs, überwiegt die theologische Literatur, die sich aus Bibelausgaben, Schriften der Kirchenväter, Hagiographien, theologischen Disputationen u. ä. zusammensetzt. Von Luther sind 19 Titel aus dem 16. Jh vorhanden, die u. a. in Straßburg, Leipzig, Wittenberg, Nürnberg, Basel und Köln gedruckt wurden. Teil der Sammlung sind auch Kopernikus' De revolutionibus orbium coelestium (Nürnberg 1547) und andere Schriften zu Kosmologie, Astronomie und Geographie sowie Reisebeschreibungen.

2.10 Den größten Teil des Bestandes aus dem 17. Jh (ca. 18.000 Bde) bildet die theologisch-philosophische Literatur. Die Philosophie des 17. Jhs wird u. a. durch Werke von Francis Bacon und Thomas Hobbes repräsentiert. In Ausgaben des 17. Jhs liegen Schriften von Joannes Duns Scotus, zahlreiche Titel von Thomas von Aquin, Augustinus und Thomas a Kempis vor. Hervorzuheben sind Augustinus' Confessionum libri XIII in mehreren in Köln gedruckten Ausgaben (1619, 1620, 1647, 1683) und seine Meditationes (Köln 1614, 1631, 1639, 1649; Mainz 1616). Von Thomas von Aquin finden sich Dissertatio historica-theologica (Köln 1645) und Summa theologica (Köln 1604, 1622, 1638, 1639, 1640), von Thomas a Kempis Opera (Köln 1680) und De imitatione Christi (Augsburg 1615). Joannes Duns Scotus ist mit Quaestiones reportatae (Köln 1635) vertreten. Hinzu kommen zeitgenössische Lehrbücher der Rhetorik, Poetik, Philosophie, Logik und Metaphysik sowie gedruckte Vorlesungen zu diesen Fächern.

2.11 Einen wertvollen Teil des Bestandes aus dem 17. Jh bilden die Veröffentlichungen von Professoren der Universität, darunter Albertus Wijuk Kojalowicz, Historiae Lituanae (Danzig und Antwerpen 1650-1669), Kazimierz Kojalowicz, Institutiones rhetoricae (Vilnius 1668) und Sigismundus Lauxmin, Ars et praxis musica (Vilnius 1667) sowie Praxis oratoria (Braunsberg 1648; Frankfurt a. M. 1665, 1666, 1682). Von Adalbert Tylkowski (1625-1695), der als Professor der Philosophie und Mathematik in Wilna lehrte und auch im Ausland bekannt war, sind etwa 30 Titel vorhanden, die in Wilna und in anderen Städten Europas verlegt wurden. Ferner besitzt die Bibliothek 6 Ausgaben der Gedichte eines der berühmtesten europäischen Dichter des 17. Jhs, Casimirus Mathaeus Sarbievius (1595-1640), der ebenfalls in Wilna lehrte (Köln 1625, Vilnius 1628, Antwerpen 1632 und 1634, Kalisz 1681, Köln 1682). Alexander Aron Olizarovius' (1618-1659) De politica hominum societate (Danzig 1651) gilt als ein fortschrittliches Werk der Rechtswissenschaft und Pädagogik des 17. Jhs. Eine Besonderheit stellt das Werk von Casimirus Siemienowicz (ca. 1600-1651) über die Theorie der mehrstufigen Raketen dar: Artis magnae artileriae pars prima (Antwerpen 1650).

2.12 Die Sammlung mathematischer Werke thält 20 Titel zur Mathematik und Naturphilosophie von Athanasius Kircher (1601-1680); ferner finden sich Tobias Beutel, Geometrischer Lust-Garten (Leipzig 1660) und Bernhard Cantzler, Summa geometriae practicae (Nürnberg 1673). Zur Astronomie sind Werke von Pierre Gassendi (1592-1655), Athanasius Kircher, Peter Krüger (1580-1630), Barthold Feind, Philippus Lansbergius (1561-1630) u. a. vorhanden. Von letzterem stammen die Tabulae motuum coelestium perpetuae (Middelburg 1632). Schließlich ist noch die Centuria astronomica (Vilnius 1639) von Albert Dyblinski, einem Absolventen der Universität Wilna, zu erwähnen.

2.13 Der Bestand aus dem 18. Jh ist reich an philosophischen und theologischen Titeln, an Ausgaben antiker Werke sowie Originalausgaben französischer, deutscher und polnischer Literatur, an Enzyklopädien und Wörterbüchern sowie Reisebeschreibungen. Zur Philosophie sind Werke von Rousseau, Voltaire, Diderot, Helvetius, d'Alembert, Kant, Hume, Locke u. a. vorhanden. Kant ist mit 11 Titeln vertreten, die in Leipzig, Frankfurt, Riga und Königsberg gedruckt wurden. Den theologischen Bestand bilden zahlreiche Schriften zur Moraltheologie und Dogmatik sowie Predigten, Sammlungen päpstlicher Bullen u. a. Diese Titel sind oft in 20 oder mehr Exemplaren vorhanden, was durch die Lehrtätigkeit an der Jesuitenuniversität und die hinzugekommenen Bestände aus aufgelösten Klöstern zu erklären ist. Erwähnenswert ist eine Bibelausgabe von Luther (Tübingen 1729) mit eisenbeschlagenem Einband.

2.14 Die historische Literatur des 18. Jhs vertreten u. a. Werke von Edward Gibbon, die von Johann Georg Meusel u. a. besorgte Allgemeine Welthistorie (Halle 1772) und Werke des Earl of Clarendon. In Ausgaben des 18. Jhs liegen Jacques Bénigne Bossuets Einleitung in die Geschichte der Welt und der Religion (Leipzig 1762) und seine Darstellung des Fürstenbundes (Leipzig 1787) vor. Zahlreich vorhanden sind Darstellungen der Geschichte einzelner Länder, Biographien historischer Persönlichkeiten u. a., darunter Jacob Christian Gottlieb Schäffer, Briefe auf einer Reise durch Frankreich, England, Holland und Italien (Regensburg 1794), August Ludwig Schlözer, Neue Erdbeschreibung von ganz America, Franz Dominicus Häberlin, Neueste Teutsche Reichs-Geschichte (Halle 1774-1795) und Albert Georg von Schwarz, Diplomatische Geschichte der Pommersch-Rügischen Städte (Greifswald 1755). Mit der Geschichte der baltischen Länder beschäftigt sich August Ludwig Schlözers Geschichte von Littauen, Kurland und Liefland (Halle 1785).

2.15 Der Bestand aus dem 18. Jh enthält auch Schriften zur Architektur (z. B. von Waclaw Sierakowski) und zur Rhetorik (z. B. Gotthard Wagner, Rhetorica docens, Tegernsee 1734). Zum Recht finden sich Johann Carl König, Selecta juris publici novissima zum Behuff der Reichshistorie und der Staatsrechten ... (Frankfurt und Leipzig 1747-1757) und Karl Georg Riedesel, Vorträge ... über einige wichtige Materien des kammergerichtlichen Prozesses (Jena 1791), zur Psychologie Christian Wolff, Psychologia empirica (Frankfurt und Leipzig 1738). Die Medizin und die Naturwissenschaften repräsentieren u. a. August Schaarschmidt, Medizinische und chirurgische Nachrichten (Berlin 1748), August Gottlieb Richter, Chirurgische Bibliothek (Göttingen und Gotha 1771), Thomas Goulard, Chirurgische Werke (Lübeck 1767), Carl von Linné, Natursystem (Nürnberg 1789) und Anton Friedrich Büsching, Erdbeschreibung (Hamburg 1789-1792). Auch Schöne Literatur ist im Bestand, so Eberhard Julius' Wunderliche Fata einiger See-Fahrer (Nordhausen 1751), Molières OEuvres (Amsterdam und Leipzig 1763) sowie Shakespeares Schauspiele (11 Bde, Straßburg und Mannheim 1778-1779).

2.16 Die besonders zahlreichen Kleindrucke aus dem 18. Jh wurden nicht separiert (Titelaufnahme und Aufbewahrung zusammen mit den Monographien des 18. Jhs). Es handelt sich um Erlasse, öffentliche königliche Manifeste, Bundes- und Landtagsakten, Register, Theaterprospekte, Dissertationsthesen, Begrüßungsgedichte, Lobverse, Leichenpredigten und -klagen, Gerichtsentscheide u. a. Zum größten Teil wurden sie von Druckereien in Wilna hergestellt, einige auch in Warszawa [Warschau], Grodno [Gardin] und Königsberg.

Aldinen, Elzeviere und Plantin-Drucke

2.17 Sonderbestände innerhalb der Rara-Abteilung bilden die Drucke der Offizinen von Aldus Manutius, Elzevier und Plantin. Die Sammlung von Aldinen umfaßt 40 Bde mit Schwerpunkten bei den Ausgaben von Werken antiker Autoren (Aristoteles, Cicero, Ovid) und der Renaissance-Autoren (Justus Lipsius, Aldus Manutius u. a.). Aus der Werkstatt Plantins stammen 536 Bde, bei denen es sich um Werke von Autoren der Antike und der Renaissance handelt, um theologische Literatur, Bibelausgaben sowie Literatur zur Medizin und zu den Naturwissenschaften. 411 Bde stammen aus der bedeutenden niederländischen Druckerei Elzevier. Auch hierunter finden sich u. a. zahlreiche Werke von antiken Autoren (Ovid, Tacitus, Plinius, Caesar, Seneca), von Autoren der Renaissance (Erasmus von Rotterdam, Tommaso Campanella) und der Aufklärung (Descartes). Allein 70 Einheiten entfallen auf die berühmten Republiken von Elzevier, darunter Respublica et status imperii Romano-Germanici (Leiden 1634) mit 5 Einheiten und Respublica sive status Poloniae, Lithuaniae, Prussiae, Livoniae (Leiden 1627, 1642) mit 9 Einheiten.

Kartensammlung

2.18 Die Kartensammlung umfaßt 2863 Einheiten historischer Atlanten und Landkarten. 600 Atlanten sind bis 1900 erschienen, 85 davon im historischen deutschen Sprachgebiet. Als Inkunabel liegt Claudius Ptolemäus' Cosmographia (Rom 1490) vor. Von seiner Geographie sind 12 Ausgaben vorhanden (Straßburg 1513, 1520, 1525; Lyon 1535; Köln 1540, 1584; Basel 1545; Venedig 1561, 1562, 1696; Frankfurt und Amsterdam 1605; Arnheim 1617), von seinen Tabulae geographicae 3 Ausgaben (Utrecht 1698; Amsterdam und Utrecht 1704; Amsterdam 1730). Die Sammlung enthält ferner 3 Ausgaben von Sebastian Münsters Cosmographia universalis (Basel 1552, 1556, 1598); 10 Ausgaben (15 Einheiten) der Atlanten des berühmten Duisburger Kartographen Gerhard Mercator sowie 6 weitere Ausgaben des Mercator-Atlas, die von seinem Nachfolger Jodocus Hondius herausgegeben wurden (Duisburg 1595, 1602; Amsterdam 1606, 1607, 1616; Arnheim 1621; Amsterdam 1623; o. O. 1628; Amsterdam 1630, 1632); des weiteren 12 Ausgaben von Abraham Ortelius' Theatrum orbis terrarum (Antwerpen 1570, 1574, 1575, 1579, 1580, 1584, 1592, 1598, 1603; Venedig 1655). Zu erwähnen sind auch die von Lucas Janszon Waghenaer 1584 und 1589 herausgegebenen Seeatlanten sowie 8 Ausgaben der Atlanten von Jan und Wilhelm Blaeu, darunter der elfbändige, aus 337 Landkarten bestehende Atlas maior (Amsterdam 1662-1665). Die deutsche Kartographie des 18. Jhs wird u. a. durch 8 Atlanten von Johann Baptist Homann repräsentiert, durch Tobias Maiers Atlas Silesiae (Nürnberg 1750) und durch die Produktion des Augsburger Verlags von Matthäus Seutter, der von 1728 bis 1800 bestand. Den Grundstock dieser wertvollen kartographischen Sammlung bildete der Nachlaß von Joachim Lelewel (s. o. 1.9), der einen beachtlichen Bestand an Atlanten enthielt, darunter Mercator-Atlanten in 18 Bdn.

Drucke in litauischer Sprache

2.19 Der Bestand an Drucken in litauischer Sprache mit insgesamt 12.000 Bdn umfaßt den Zeitraum von 1547 bis 1918. Das erste in litauischer Sprache gedruckte Buch, Martynas Mazvydas' Catechismus (Königsberg 1547), wird hier als eines von zwei weltweit noch vorhandenen Exemplaren aufbewahrt (s. o. 1.10). Das erste in litauischer Sprache in Wilna gedruckte Buch, der Kathechismas von Mikalojus Daukša (1527/38-1613), ist ein Unikat (s. o. 1.10). Den größten Teil des Bestandes bilden die Ausgaben des 19. und frühen 20. Jhs, als wertvollster Teil sind jedoch die litauischen Drucke des 16. bis 18. Jhs zu betrachten (174 Titel, 283 Bde). Es handelt sich dabei um die umfangreichste Sammlung historischer Lituanica weltweit. Sie beinhaltet alte Gebet- und Gesangbücher, Fibeln und Predigten, die ersten Übersetzungen der Bibel sowie Wörterbücher und Grammatiken der litauischen Sprache. Zugleich ist dies die umfangreichste Sammlung protestantischer Literatur in litauischer Sprache (44 Titel, 94 Bde), darunter 14 Unikate, wie Baltramiejus Vilentas' (1525-1587) Evangelias bei epistolas [Evangelien und Episteln, Königsberg 1579] und das von ihm übersetzte Enchiridion Luthers (Königsberg 1579), Danielius Kleinas' (1609-1666) Naujos maldu knygeles [Neue Gebetbüchlein, Königsberg 1685], Johann Rikovius' (1652-1703) Naujos giesmiu knygos [Neue Gesangbücher, Königsberg 1685] und Martin Luthers Catechismus minor germanico-polonico-lithuanico-latinus (Königsberg 1751). Teil der Sammlung sind auch 3 Exemplare der Postille (Königsberg 1591) von Johann Bretke (Jonas Bretkunas, 1636-1602), die von Johann Behrend (Jonas Berentas, 1667-1737) bearbeitete Bibelübersetzung ins Litauische (Königsberg 1735) sowie die Bibelübersetzung (Königsberg 1755) von Adam Friedrich Schimmelpfennig (Adomas Fridrichas Šimelpenigis, 1699-1763) und Philipp Ruhigs (Pilypas Ruigys, 1675-1749) Betrachtung der litauischen Sprache (Königsberg 1745). Ebenfalls auf deutschem Sprachgebiet veröffentlicht wurden Friedrich Wilhelm Haack, Vocabularium Litthuanico-Germanicum et Germanico-Litthuanicum (Halle 1730), sowie Biblia (Frankfurt a. M. 1853, Berlin 1858) und Dainos oder Litthauische Volkslieder (Berlin 1843) von Ludwig Rhesa.

Sammlung Pabreza

2.20 Einen kleinen Sonderbestand innerhalb der Rara-Abteilung bilden die 93 erhaltenen Titel aus der Sammlung des Franziskanermönchs Jurgis Pabreza (1771-1849). Seine persönliche Bibliothek zählte ursprünglich 400 Einheiten systematisch gesammelter Literatur zu den Naturwissenschaften (Botanik und Biologie) und zur Medizin, darunter zahlreiche Handbücher, Enzyklopädien und Wörterbücher. Pabreza vermachte seine Sammlung testamentarisch dem Franziskanerkloster in Kretinga [Krettingen] bei Klaipeda [Memel]. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Sammlung zerstreut, so daß die Bibliothek heute nur noch einen Teilbestand aufbewahrt. Weitere Bücher dieser Sammlung finden sich in der Öffentlichen Kreisbibliothek in Kauen [Kauno apskrities viešoji biblioteka] (s. Eintrag dort). Erwähnenswerte Germanica sind Matthias Joseph Bluff und Carl Anton Fingerhuth, Compendium florae Germanicae (Nürnberg 1825-1831), Carl Ludwig Willdenow, Grundriß der Kräuterkunde (Berlin 1831-1833), Heinrich Friedrich Link, Pharmacopoea Borussica (Berlin 1829), Joseph Frank, Praxeos medicae universae praecepta (Leipzig 1811-1824), Carl von Linné, Systema vegetabilium (Göttingen 1825) und Albert Dietrich, Terminologie der phanerogamischen Pflanzen (Berlin 1838).

Bibliotheca Academiae Vilnensis (1570-1842)

2.21 Diese Sammlung stellt eine historisch gewachsene Einheit dar, die mit ihren alten Signaturen des 19. Jhs (nach Fächern) erhalten blieb. Einen großen Teil der Sammlung bilden Prunkausgaben aus den berühmtesten Druckereien des 16. bis 18. Jhs. Hervorgegangen ist sie aus den Bibliotheken des Jesuitenkollegs (1570-1579), der Jesuitenakademie und -universität (1579-1773), der Litauischen Hauptschule (1781-1803), der Kaiserlichen Universität (1803-1832), des Adeligenkollegs (1770-1773), des Hauptseminars (1803-1832) sowie der Römisch-katholischen Geistlichen Akademie (1833-1844; alle in Wilna). Es handelt sich um einen der wertvollsten Sonderbestände der Bibliothek. Er umfaßt auch die testamentarisch übereignete Sammlung König Sigismund Augusts, Privatbibliotheken anderer Adeliger Litauens, die Bibliotheca Sapiehana, Büchernachlässe der Bischöfe Georgius Albinius, Walerijan Protasewicz, M. Pac und Eustachius Wollowicz, vieler Professoren der Universität und andere Privatsammlungen (s. o. 1.1-1.6). Zwei Drittel des Bestandes, der jetzt 18.000 Einheiten (davon 24 Prozent Germanica) umfaßt, bilden die zurückerworbenen Bücher aus Moskau, St. Petersburg, Kiev und Charkov (s. o. 1.10 ).

2.22 Obwohl die Sammlung an einer katholischen Universität entstand, enthält sie Titel von Luther (6) und Erasmus (10). Zur Theologie und Patristik liegen außerdem die Opera des Hl. Ambrosius (Köln 1616) und die Opera des Hl. Bonaventura (Mainz 1610) vor. Inhaltliche Schwerpunkte liegen bei den Lehrbüchern des Griechischen und Lateinischen (z. B. 4 Ausgaben der Grammatik von Manuel Alvarez) und bei Ausgaben der Werke antiker Autoren, so Aristoteles' Naturalis philosophia (Köln 1568), Pindars Olympia (Heidelberg 1596), Plutarchs Vitae Parallelae (Frankfurt 1600) und Xenophons Opera (Frankfurt 1595). Ebenfalls gut vertreten sind die fremdsprachige Literatur, Lehrbücher der Rhetorik und Poetik, der Architektur sowie Holzschnitt- und Kupferstichalben. Sowohl im Bereich der Rechtswissenschaft als auch bei den Naturwissenschaften liegen Germanica vor, wie Hubert von Giffen, Antinomiae iuris feudalis (Frankfurt 1606), Nicolaus Vigelius, Methodus iuris (Frankfurt 1628), Joannes Taisnerius, Opus mathematicum (Köln 1562), Georg G. Kröll, Tractatus geometricus (Arnheim 1618) und Johann Lanz, Institutionum arithmeticarum libri (Köln 1621). Zahlreich sind auf deutschem Sprachgebiet erschienene Titel auch in der Gruppe Geschichte, so u. a. Antonius Albisius, Principum Christianorum stemmata (Straßburg 1627), Gothard Arthus, Mercurii Gallo-Belgici (Frankfurt 1604), Christophorus Besoldus, Historia Constantinopolitana (Straßburg 1634), Jacques Le Moyne, Indorum ...eicones (Frankfurt 1591), William Camden, Britannia (Frankfurt 1590), David Chytraeus, Chronicon (Leipzig 1598) und Caspar Ens, Deliciarum Germaniae index (Köln 1609).

Bibliothek der Medizinischen Gesellschaft

2.23 Die Medizinische Gesellschaft bestand an der Medizinischen Fakultät der Universität von 1805 bis 1914 und von 1920 bis 1939. Die von ihr aufgebaute Bibliothek umfaßt heute 16.111 Titel (16.502 Bde, davon 4744 Bde Periodika), darunter ca. 5000 Bde Germanica. Sie enthält Bücher, die als Geschenke von Mitgliedern der Gesellschaft in den Bestand eingegangen sind, u. a. von den Professoren Alexander Karol Welk (1801-1869), Adolph Abicht (1793-1860) und Johann Friedrich Wolfgang (1776-1859). Die überwiegend medizinische Literatur gliedert sich in medizinische Wörterbücher und Enzyklopädien, Sitzungsberichte der medizinischen Gesellschaften von Wilna, Warschau und Poznan [Posen], Pharmakopöen, Studien zu einzelnen medizinischen Fragen, Dissertationen und Lehrbücher. Sprachlich überwiegen unter den Werken des 19. Jhs das Polnische und das Russische, gefolgt von Deutsch, Französisch und Latein. Germanica des Bestandes sind z. B. Paracelsus, Praeparationum libri duo (Basel 1568), Edward Jenner, Continuatio disquisitionis et observationum in Variolas Vaccinas (Wien 1806), Robert Koch, Die Bekämpfung der Infektionskrankheiten (Berlin 1888) und Nikolaj Pirogoff, Grundzuege der allgemeinen Kriegschirurgie (Leipzig 1864). Unter den Autoren sind auch die Medizinprofessoren der Wilnaer Universität zu nennen: Stanislaw Bonifacy Jundzill (1761-1847), Joseph Frank (1771-1842), Jean Emmanuel Gilibert (1741-1814), Stefanus Bisius (1724-1790) und Adolph Abicht. Die Sammlung wird durch Werke zu den an die Medizin grenzenden Gebieten ergänzt. Zur Chemie findet sich Johann Christian Lehmann, Der Basalt chemisch und physisch beurtheilt (Frankfurt a. M. 1789), zur Physik Thomas Pyne, Die Wunder des Lebensmagnetismus als Heilmittel (Leipzig 1853) und zur Botanik Giovanni Antonio Scopoli, Flora Carniolica (Wien 1772). Die Naturphilosophie vertreten Heinrich Friedrich Links Beyträge zur Philosophie der Naturgeschichte (Rostock 1797).

Sammlung Joachim Lelewel

2.24 Prof. Joachim Lelewel (s. o. 1.9) hatte den Lehrstuhl für Weltgeschichte an der Universität in Wilna und war gleichzeitig einer der Initiatoren und Anführer des polnischen Aufstandes von 1830/31 gegen die Regierung des zaristischen Rußland. Nach der Niederschlagung des Aufstandes lebte er zunächst in Frankreich, später in Brüssel im Exil. Seine Büchersammlung (3225 Titel, 4800 Bde) übergab er 1857 zusammen mit seinen Handschriften, Atlanten und Landkarten der Bibliothek der Schule der polnischen Emigranten in Batignolles [Biblioteka Szkoly Narodowej Polskiej w Batignolles] unter der Bedingung, daß sie später an die Universität in Wilna weitergegeben würde. Im Jahre 1874 wurde die Schulbibliothek nach Kórnik [Kurnik] überführt, von wo Lelewels Sammlung 1926 schließlich an ihren Bestimmungsort gelangte. Bei der Büchererwerbung war Lelewel dem Leitsatz Wissenschaften, die der Erkenntnis der Geschichtsquellen helfen gefolgt. Zahlreiche Werke, vor allem zur Geschichte Polens, stammen von Joachim Lelewel selbst (ca. 100 Bde). Etwa 50 Prozent des Bestandes bilden Bücher zu Geographie, Kosmographie, Geschichte der Antike und der Neuzeit sowie Reisebeschreibungen (Ortelius, Ptolemäus, Cellarius u. a.). Numismatische Literatur ist mit rund 400 Bdn vertreten, darunter Kataloge der Münzsammlungen Belgiens, Englands, Rußlands, Polens und anderer Länder sowie numismatische Studien. Hervorzuheben ist ferner die umfangreiche Sammlung von Flugschriften und Kleinschrifttum aus der Zeit des Aufstandes von 1830/31 sowie von Werken, die die Ursachen seines Scheiterns analysieren. Weitere Schwerpunkte der Sammlung sind Literatur- und Kulturgeschichte, Sprachlehrbücher (u. a. des Holländischen, Türkischen, Arabischen, Hebräischen), Wörterbücher, Enzyklopädien und Bibliographien. Etwa 300 Einheiten umfaßt der Bestand an sogenannten Leleveliana, d. h. Bücher, Broschüren, Zeitungsausschnitte über Joachim Lelewel und sein Schaffen. Der Anteil der Germanica am Bestand beträgt ca. 400 Bde.

Bibliothek Vilnius-Versailles

2.25 Die Bibliothek wurde von den im Exil lebenden Teilnehmern des polnischen Aufstandes von 1830/31 in Batignolles bei Versailles aufgebaut (747 Titel, 1070 Einheiten). 1841 auf Initiative des Direktors der Polnischen Schule in Batignolles, Hipolit Klimaszewski, gegründet, wurde sie als Depositum der Universitätsbibliothek geführt und 1926 dorthin überstellt. Den größten Teil des Bestandes bilden die im Exil herausgegebenen polnischen Drucke, darunter Studien zur Geschichte Polens, Materialien über den Aufstand (Aufrufe, Reden), Literatur zu Fragen der polnischen Verbannung u. ä. Vorhanden sind darüber hinaus Ausgaben der antiken Klassiker, Werke der modernen französischen, englischen und deutschen Literatur (u. a. von Chateaubriand, Voltaire, Rousseau, Schiller, Shakespeare), theologische und philosophische Schriften sowie Nachschlagewerke und Enzyklopädien. Die Sammlung verzeichnet einen Anteil von ca. 100 Bdn Germanica.

Allgemeinbestand

Drucke des 19. Jahrhunderts

2.26 Der Bestand aus dem 19. Jh ist im Systematischen Katalog (nach UDC) erfaßt, der innerhalb der einzelnen Fächer eine Hochrechnung der deutschsprachigen Titel in Prozent ermöglicht.

2.27 Am deutschsprachigen Bestand aus dem 19. Jh (23.000 Bde) haben die Naturwissenschaften einen Anteil von etwa 16 Prozent. Davon entfallen auf die physikalischen Naturwissenschaften etwa zwei Drittel und ein Drittel auf die biologischen. In der ersten Gruppe überwiegt die Geographie mit Reisebeschreibungen und Darstellungen der Länder aller Kontinente. Darüber hinaus sind auch geographisch-statistisch-topographische Beschreibungen einzelner Regionen zu finden, so u. a. des Regierungsbezirks Erfurt (Erfurt 1840) oder Thüringens (Leipzig 1888). Zur Astronomie liegen u. a. Kataloge, Jahrbücher, Kalender der astronomischen Gesellschaften in Jena und Leipzig, Himmelsbeobachtungen, Berechnungen und Messungen der Sterne vor. Vorhanden sind ferner Lehr- und Handbücher der Chemie, die u. a. die chemische Technologie, die organische und anorganische Chemie und die Färbetechnik betreffen. Kleinere Bestände finden sich zu Physik, Geologie und Paläontologie.

2.28 Im Bereich der biologischen Naturwissenschaften überwiegen Werke zu Botanik, Zoologie und Physiologie. Der am besten vertretene Autor ist Charles Darwin, von dem zahlreiche Werke in deutscher Übersetzung vorliegen, die meist bei Schweizerbart in Stuttgart erschienen. Erwähnenswert sind auch einige interessante Werke zur Landwirtschaft, wie Allgemeiner vollständiger Acker-Katechismus (Breslau 1812) oder Edmund Oskar von Lippmanns Geschichte des Zuckers (Leipzig 1890), sowie Literatur zum Forstwesen.

2.29 Schöne Literatur und Belletristik machen etwa 13,5 Prozent der deutschsprachigen Titel des 19. Jhs aus. Mit zahlreichen bei Cotta in Stuttgart erschienenen Werken ist der Prosaschriftsteller Berthold Auerbach (1812-1882) vertreten (37 Bde). Die Romane von Willibald Alexis (1798-1871), die meist bei Reclam in Leipzig oder bei Schlesinger in Berlin erschienen, liegen in 14 Bdn vor. Die sogenannte Abenteuer-Literatur wird u. a. durch deutschsprachige Ausgaben von Werken Walter Scotts vertreten (20 Bde). Relativ umfangreich ist der Bestand an belletristischen Werken weniger bedeutender Autoren.

2.30 Die deutsche Klassik wird vor allem durch Goethes Werke repräsentiert, darunter einige Gesamtausgaben (etwa 200 Bde), Werkausgaben (etwa 400 Bde) und zahlreiche Faust-Ausgaben, die z. B. im Propyläen-Verlag zu Berlin erschienen sind oder bei Knaurs Nachfolger in Berlin und Leipzig. Gut vertreten sind der Gelegenheitsdichter Simon Dach (1605-1659; 6 Bde) und unter den Romantikern Achim von Arnim (1781-1831; 8 Bde). Hinzu kommen Ausgaben volkstümlicher Literatur, wie das Badische Sagenbuch (Karlsruhe 1846) oder Karl Goedekes und Julius Tittmanns Liederbuch aus dem sechzehnten Jahrhundert (Leipzig 1867). Die Abteilung enthält überdies einen umfangreichen Bestand an Ausgaben der Werke römischer und griechischer Dichter und Prosaiker, z. B. Aeschylos, Homer und Apuleius.

2.31 Der Bestand zur Geschichte (etwa 12,5 Prozent) umfaßt nicht nur Literatur über die alten Kulturen der Römer und Griechen, den Orient und zeitgenössiche Darstellungen der Geschichte des 19. Jhs, sondern auch Werke über ehemalige deutsche Herrscherhäuser, so u. a. Erinnerungsblätter aus dem Leben seiner königlichen Hoheit des Prinzen August von Preußen (Gotha 1869), François Ayme, Kaiser Wilhelm II. und seine Erziehung (Leipzig 1898) und Felix Dahn, Die Könige der Germanen (Würzburg 1861). Neben Standardwerken zur allgemeinen deutschen Geschichte oder Weltgeschichte sind auch Beschreibungen kleinerer Ortschaften zu finden, so z. B. Max Könneckes Geschichte des Dorfs Grockstedt (Querfurt 1892) und seine Geschichte des Dorfes Klein-Eichstedt bei Querfurt (Eisleben 1892). Hinzu kommen Chroniken, u. a. von Livland und Preußen, Jahresberichte verschiedener historischer Vereine und Titel zur Archivgeschichte, wie die Geschichte des Königlichen Staatsarchivs zu Hannover (Leipzig 1900).

2.32 Etwa 11,9 Prozent des deutschsprachigen Bestandes aus dem 19. Jh entfallen auf die Rechtswissenschaft. Darunter sind umfangreiche Handbücher des deutschen Staatsrechts sowie des deutschen Handels-, See- und Wechselrechts, Lehrbücher zum Lehnsrecht (Göttingen 1819), zum Konkursrecht (Stuttgart 1891) und zum österreichischen Presserecht (Leipzig 1878). Sammlungen von deutschen Gesetzen und Verordnungen sind sowohl aus dem 19. Jh als auch aus den vorhergehenden Jahrhunderten vorhanden. Weitere Teilbestände betreffen die römische Rechtsgeschichte und Rechtsaltertümer. Zur deutschen Verfassungsgeschichte liegt der Titel Die Deutsche Reichsverfassung von der Mitte des neunten bis zur Mitte des zwölften Jahrhunderts (Berlin 1896) vor. Außerdem finden sich Titel zum internationalen Privat- und Strafrecht, Quellen zu verschiedenen Rechtsgattungen, kirchliche Gesetzbücher und Werke zu verschiedenden Rechtsgebieten, darunter die Abhandlungen des kriminalistischen Seminars zu Marburg (Freiburg 1889), Peter Freeland Aiken, Vergleichende Darstellung der Constitution Großbritanniens und der Vereinigten Staaten von Amerika (Leipzig 1844), Michel Altmann, Die rechtliche Stellung der Geistlichen in Württemberg nach reichs- und landesgesetzlichen Bestimmungen (Stuttgart 1899) und Lothar von Dargun, Studien zum ältesten Familienrecht (Leipzig 1892).

2.33 Auf den Bereich Sprach- und Literaturwissenschaft entfallen ca. 10 Prozent des deutschsprachigen Bestandes aus dem 19. Jh. Neben Handwörterbüchern zu verschiedenen Sprachen, Sprachlehrbüchern des Französischen, Englischen, Russischen, Hebräischen u. a. sind auch entsprechende Titel zu den Mundarten vorhanden (z. B. Karl Albrecht, Die Leipziger Mundart. Grammatik und Wörterbuch der Leipziger Volkssprache, Leipzig 1881). Die Gruppe enthält auch die Schriften der Indogermanisten Hermann Osthoff (1847-1909) und Karl Brugmann (1849-1919), Arbeiten zur Sprache und zum Volkstum der Litauer von Adalbert Bezzenberger (1851-1922) sowie Ausgaben der von deutschen Wissenschaftlern gesammelten litauischen Volkslieder, Märchen und Sagen. Einen Überblick über die deutsche Literaturgeschichte bietet der Abriß der Deutschen Litteraturgeschichte: Ein Hilfsbuch für Schule und Haus (Bielefeld und Leipzig 1895) von Robert Koenig sowie seine Deutsche Literaturgeschichte (Bielefeld und Leipzig 1899). Im Bereich Literaturwissenschaft ist Sekundärliteratur sowohl zu den römischen Epikern und griechischen Lyrikern als auch zu den Schriften der bekannten und weniger bekannten Schriftsteller späterer Jahrhunderte zu finden. Eine umfassende bibliographische Übersicht im Bereich der Sprachwissenschaft bietet die Bibliotheca philologica, oder Verzeichnis derjenigen Grammatiken, Wörterbücher, Chrestomatien, Lesebücher und anderer Werke ...nebst einer systematischen Übersicht (Leipzig 1840).

2.34 Die Medizin (ca. 9,3 Prozent) ist mit fast allen Spezialgebieten im Bestand vertreten, z. B. durch Handbücher zur speziellen Pathologie und Therapie, Lehrbücher der Chirurgie und Operationslehre sowie anatomische Atlanten und Taschenbücher. Einen Schwerpunkt bilden Werke zur Augenheilkunde.

2.35 Die Literatur zu Religion und Religionsgeschichte umfaßt etwa 8 Prozent der deutschsprachigen Titel des 19. Jhs. Darunter sind apologetische Schriften, ausgewählte Schriften der Kirchenväter Augustinus, Petrus Chrysologus, Athanasius, Cyrillus u. a. sowie eine große Zahl von Werken Abraham a Sancta Claras (24 Bde). Beispiele für auf deutschem Sprachgebiet gedruckte Werke der Kirchenväter sind Ausgewählte Schriften des Hl. Athanasius (Kempten 1872-1875) und Ausgewählte Schriften des heiligen Cyrillus (Kempten 1879). Neben Ausgaben des Alten und Neuen Testaments liegt die bei Herder in Freiburg erschienene Reihe Biblische Studien vor, die Schriften über einzelne Teile der Bibel enthält, z. B. über die Geschichte der Deutung des Namens Maria oder die Schöpfungslehre. Hinzu kommen Werke über die evangelische oder die orthodoxe Kirche und ausführliche Grundrisse der universellen Kirchengeschichte.

2.36 Der deutschsprachige Bestand zur Philosophie (etwa 6,4 Prozent) umfaßt die wichtigsten Werk- und Einzelausgaben der bedeutendsten deutschen Philosophen, darunter Kant (80 Bde), Fichte (35 Bde), Hegel (34 Bde), Schleiermacher (20 Bde) und Schopenhauer (82 Bde). Schriften des englischen Philosophen Francis Bacon liegen in deutscher Übertragung vor, Spinozas Werk repräsentieren 19 Bde des 19. Jhs. Viele Texte sind mehrfach vorhanden, da sie meist zu Lehrzwecken dienten. Die Gruppe enthält auch Werke zur Psychologie.

2.37 Die Gruppe Exakte Wissenschaften (etwa 6,4 Prozent) umfaßt überwiegend mathematische Werke, vor allem Lehrbücher aus dem Gebiet der Zahlentheorie (z. B. von Paul Bachmann), der Geometrie und der Analysis. Statistiken wurden nicht nur über europäische und außereuropäische Staaten gesammelt, sondern auch über einzelne Regionen, so u. a. Johann Köpers Verzeichniss der Graefer Mecklenburgs (Rostock 1840). Zu nennen ist ferner Literatur zur Mechanik oder zu verschiedenen Technologien (u. a. Friedrich Körners Anleitung zur Bearbeitung des Glases in der Lampe, Jena 1831) oder zu Handwerkstechniken (Der aufrichtige Juwelier, Frankfurt a. M. 1801).

2.38 Die Sammlung zur Kunst (etwa 2,8 Prozent) setzt sich zusammen aus Studien zu verschiedenen Epochen (Renaissance, Rokoko u. a.), Arbeiten über einzelne Kunstwerke, Führer durch Kunstmuseen u. a. Auch Liedertexte (darunter litauische Volkslieder), Klavierwerke mit Noten u. ä. wurden hier eingeordnet.

Periodika

2.39 Periodika des 17. und 18. Jhs werden in der Rara-Abteilung nicht gesondert behandelt. Ein spezieller Katalog existiert für die litauischen Periodika des 19. und 20. Jhs. Erwähnenswert sind u. a. das Journal des Sçavans (Amsterdam 1665-1670), die Leipziger Acta eruditorum (vorhanden sind die Jahrgänge 1685, 1694, 1701, 1704, 1708, 1716, 1720, 1753, 1754), die erste polnische Zeitschrift, Merkuryusz Polski (Krakau 1661), und der Monitor (Warschau 1766-1778). Die Periodika der Jahre 1800 bis 1940 sind in einem Katalog erfaßt (s. u. 3.1 ), der auch eine Reihe deutscher Zeitungen und Zeitschriften verzeichnet, so die Zeitschrift des Vereins für deutsche Statistik (Berlin 1848), die Zeitschrift des Vereins zur Erforschung der rheinischen Geschichte und Alterthümer in Mainz (Mainz 1845-1855, 1859-1864, 1868-1875) und die Zeitschrift des historischen Vereins für Niedersachsen (Hannover 1853, 1860, 1882).

Sondersammlung

Graphisches Kabinett

2.40 Diese Sondersammlung umfaßt insgesamt ca. 70.000 Einheiten, davon etwa 8000 Graphiken (Radierungen, Lithographien, Kupferstiche etc.) des 17. bis 19. Jhs. Die litauische Graphik des 19. Jhs macht den größten Teil des Bestandes aus. Insbesondere sind Arbeiten der verschiedenen Inhaber des Lehrstuhls für Graphik an der Universität zu erwähnen - Izydor Weiss, Jozef Sounders, F. Lehmann - sowie die Graphiken von Absolventen der Universität - Gottlieb Jan Bogumil Kiesling, J. Chrzczonowicz, Vincentas Smakauskas, Jozef Ozieblowski u. a. In Paris erschien Jonas Kazimieras Vilcinskis' Album de Wilna (1847-1863; 163 Lithographien von 240 ehemaligen Estampen). Auch Kupferstiche deutscher oder in Deutschland tätiger Graphiker des 17. Jhs liegen vor, u. a. von Peter Aubry, Wenzel Hollar, R. Kustodi und Bartholomäus Kilian, ferner Radierungen des 18. Jhs von Wolfgang Kilian, A. M. Wolfgang, J. C. Sysang, Georg Friedrich Schmidt und J. M. Bernigeroth.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog der Drucke ab 1800

[geführt von 1946 bis 1994; nach Sprachen geordnet]

Systematischer Katalog der Drucke ab 1800

[geführt seit 1946; nach UDC]

Alphabetischer Dienstkatalog der Drucke ab 1800

[geführt seit 1951 nach den bibliographischen Regeln der UdSSR]

Alphabetischer Katalog der Periodika von 1800 bis 1940

[geführt von 1919 bis 1940]

Alphabetischer Katalog der Periodika ab 1940

[geführt seit 1959]

Alphabetischer Katalog der Kollektionen und Schenkungen im allgemeinen Bücherbestand

[geführt seit 1970]

[alle Kataloge in Zettelform]

EDV-Katalog

[geführt seit 1993, nach UNIMARC-System]

3.2 Moderne Sonderkataloge

Katalog der Inkunabeln

Katalog der Drucke des 16. Jhs

Katalog der Drucke des 17. Jhs

Katalog der Drucke des 18. Jhs

Katalog der Aldinen

Katalog der Elzevier-Drucke

Katalog der Plantin-Drucke

Katalog der litauischen Bücher

[für Titel mit Erscheinungsjahr bis 1918]

Katalog der lettischen Bücher

Katalog der estnischen Bücher

Katalog der slawischen Bücher

[in Kyrillica-Schrift]

Katalog der slawischen Bücher des 18. Jhs

[in Grazdanka-Schrift]

Katalog der Bibliotheca Academiae Vilnensis

Katalog der Bibliothek der Medizinischen Gesellschaft

Katalog der Bibliothek Vilnius-Versailles

Katalog der Büchersammlung von Joachim Lelewel

Katalog der Büchersammlung von Jurgis Pabeza

Systematischer Katalog der liturgischen Kalender

Katalog der Stiche

[nach Künstlern geordnet]

Thematischer Katalog der Stiche

[alle Kataloge in Zettelform; sofern nicht anders angegeben alphabetisch geordnet; geführt nach International Standard Bibliographic Description for Older Monographic Publications (Antiquarian) ISBD(A)]

Medicinos daktaru disertacijos apgintos ir pripazintos Vilniaus universitete 1793-1842: Rodykle [Verzeichnis der Dissertationen zur Erlangung des Doktorgrades in Medizin, die an der Universität Wilna 1793-1842 verteidigt und anerkannt wurden]. Bearb. von Alfonsas Bielinis. Vilnius 1958

Feigelmanas, Nojus: Senoji lietuviška knyga Vilniaus universitete: Leidiniu iki 1800 m. bibliografine rodykle [Das alte litauische Buch in der Universität Wilna: Bibliographisches Verzeichnis der Ausgaben bis 1800]. Vilnius 1959

Feigelmanas, Nojus: Lietuvos inkunabulai [Die Inkunabeln Litauens]. Vilnius 1975 [Gesamtkatalog der Inkunabeln in litauischen Bibliotheken; zur Universitätsbibliothek S. 310-332]

Vilniaus akademijos spaustuves leidiniai. 1576-1805 [Die Ausgaben der Druckerei der Wilnaer Akademie. 1576-1805]. Bearb. von Konstancija Cepiene und Irena Petrauskiene. Vilnius 1979

Racius, Vidas: Vilniaus universiteto bibliotekos elzevyrai [Die Elzevier-Drucke der Universitätsbibliothek Wilna]. Vilnius 1994

3.3 Historische Kataloge

Kossucki, Stanislaus: Index librorum jurisprudentiae in Bibliotheca D. Sigismundi II Augusti ...Vilna 1553

[hschr.; Stockholm, Königliche Bibliothek]

Catalogus librorum Bibliothecae Novitiatus Vilnensis Societatis Jesu. Vilna 1737-1748

[hschr.; Wilna, Handschriftenabteilung der UB, Sign. F1 C47]

Catalogus auctorum ordine alphabetico dispositus in Bibliotheca Collegii Academiae Vilnensis Societatis Jesu reperibilium ... Vilna

[2. Hälfte des 18. Jhs; hschr.; Wilna, Handschriftenabteilung der UB, Sign. F2 DC8]

Librorum Academiae Caesareae Vilnensis indices ad elementorum ordinem dispositi et confecti: Opera et studio Stanislawi Bakowski, Casimiri Kontrym, Sebastiani Zukowski ...moderante Godofr. Ernesto Groddeck Bibliothecae Acad. praefecto. Vilna 1810

[hschr., 4 Bde; Wilna, Handschriftenabteilung der UB, Sign. F3 290]

Katalog dubletów w BUW znajdujacych sie [Dubletten-Katalog der Universitätsbibliothek Wilna]. Bearb. von Aleksandr Bohatkiewicz. Wilno 1821

[hschr.; Kiev, Ukrainische Akademie der Wissenschaften]

Ksiega pism periodycznych prenumerowanych do Biblioteki Cesarskiego Uniwersytetu Wilenskiego [Buch der periodischen Ausgaben, die in der Bibliothek der Kaiserlichen Universität in Wilna abonniert wurden]. Wilno 1824-1829 [hschr.; Kiev, Handschriftenabteilung der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften und Wilna, Staatliches historisches Zentralarchiv Litauens, Sign. Ap. 2B76]

Abicht, Adolph u. a.: Opis knig biblioteki Vilenskogo Universiteta sostavlennaja po alfavitu avtorov ili nazvanij [Beschreibung der Bücher der Universitätsbibliothek Wilna, alphabetisch nach Autoren oder Titeln zusammengestellt]. [o. O., 19. Jh; hschr.; Wilna, Staatliches Historisches Zentralarchiv Litauens, Sign. F721 Ap. 2B77]

Sistematiceskij katalog russkogo otdelenija Vilenskoj publicnoj biblioteki [Systematischer Katalog der russischen Abteilung der Öffentlichen Bibliothek in Wilna]. Teile 1-12. Vilnius 1879-1880 und 1888-1913

Katalog dubletov Vilenskoj publicnoj biblioteki [Dubletten-Katalog der Öffentlichen Bibliothek in Wilna]. Teile 1-3. Vilnius 1880-1883

Milovidov, Aleksandr: Opisanie slavjano-russkich staro-pecatnych knig Vilenskoj publicnoj biblioteki. 1491-1800 [Beschreibung der slawisch-russischen Alten Drucke der Öffentlichen Bibliothek in Wilna. 1491 bis 1800]. Vilnius 1908

Dzikowski, Mikolaj: Katalog atlasów Biblioteki uniwersytetu Stefana Batorego w Wilnie [Atlantenkatalog der Bibliothek der Stephan-Báthory-Universität Wilna]. Vilnius 1939

Das personale Gelegenheitsschrifttum im Bestand der Bibliothek wird im Rahmen eines von der Volkswagen-Stiftung geförderten Projekts verzeichnet und in Kürze auf Mikrofiche zugänglich gemacht.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Archiv Academia et Universitas Vilnensis [Wilna, Handschriftenabteilung der UB, Sign. F1-C47; F2-KC489, KC490, KC654, KC665; F2-DC6, DC8; F3-2388, 2382; F12-318; F13-95, 96, 97, 98, 101, 104, 249; F15-32]

Archiv Departamenta narodnogo prosvešcenija Rossii, nacalo XIX v. [Das Archiv der Abteilung für Volksbildung Rußlands, Anfang des 19. Jhs]. [St. Petersburg, Staatliches historisches Zentralarchiv Rußlands, Sign. F733-29, 62, 66, 87]

Vilniaus viešosios bibliotekos archyvas. 1865-1915 [Das Archiv der Öffentlichen Bibliothek Wilna 1865-1915]. [Wilna, Handschriftenabteilung der UB, Sign. F46]

Vilniaus Stepono Batoro universiteto viešosios bibliotekos archyvas 1919-1939 [Das Archiv der Öffentlichen Bibliothek der Stephan-Báthory-Universität Wilna. 1919-1939]. [Wilna, Handschriftenabteilung der UB, Sign. F47]

Vilniaus universiteto bibliotekos archyvas [Das Archiv der Universitätsbibliothek Wilna]. [ab 1940; Wilna, Universitätsarchiv] 4.1

4.2 Darstellungen

Milovidov, Aleksandr: Iz istorii Vilenskoj Publicnoj biblioteki [Aus der Geschichte der Öffentlichen Bibliothek Wilna]. Vilnius 1911

Brensztejn, Michal: Biblioteka Uniwersytecka w Wilnie do roku 1832 [Die Universitätsbibliothek in Wilna bis 1832]. Vilnius 1922

Lisowski, Stanislaw: Uniwersytecka biblioteka publiczna w Wilnie za czasów rosyjskich [Die Öffentliche Universitätsbibliothek Wilna während der russischen Zeit]. In: Adam Lysakowski (Hrsg.): Biblioteki Wilenskie [Wilnaer Bibliotheken]. Wilno 1932, S. 11-36

Lysakowski, Adam: Uniwersytecka Biblioteka publiczna w Wilnie [Die Öffentliche Universitätsbibliothek in Wilna]. In: Ateneum Wilenskie 8 (1933) S. 231-240

Vladimirovas, Ljavas: Vilniaus universiteto biblioteka [Die Universitätsbibliothek Wilna]. Vilnius 1958

Vladimirovas, Ljavas: Une bibliothèque se prépare pour son 400e anniversaire. In: Bulletin de l'Unesco a l'Intention des Bibliothèques 2 (1969) S. 101-110, 114

Petrauskiene, Zofija: Bibliothek der Universität Vilnius. Vilnius 1970

Tornau, Jurgis: Valstybinis V. Kapsuko universitetas. Moksline biblioteka. 400 [400 Jahre Wissenschaftliche Bibliothek der Staatlichen Vincas-Kapsukas Universität]. Vilnius 1970

Bogušis, Vytautas: Vilniaus universiteto biblioteka XIX amziuje [Die Universitätsbibliothek Wilna im 19. Jh]. In: Kulturos barai [Kulturfelder] 15 (1970) Heft 8, S. 57-59

Vladimirovas, Levas: 400 metu kulturos, švietimo ir mokslo tarnyboje [400 Jahre im Dienste der Kultur, Bildung und Wissenschaft]. In: Kulturu kryzkeleje [Am Kreuzweg der Kulturen]. Juozas Jurginis u. a. (Red.). Vilnius 1970, S. 5-88

Krause, Friedhilde: 400 Jahre Wissenschaftliche Bibliothek der Staatlichen Vincas-Kapsukas-Universität in Vilnius. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 85 (1971) S. 275-280

Hermann, Arthur; Kraemer, Irmela: 400 Jahre Universitätsbibliothek Wilna. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 19 (1972) S. 65-70

Vladimirovas, Levas; Petrauskiene, Irena: Akademijos biblioteka ir spaustuve [Die Bibliothek und die Druckerei der Akademie]. In: Vilniaus universiteto istorija. 1579-1803 [Die Geschichte der Universität Wilna. 1579-1803]. Vytautas Merkys (Red.). Vilnius 1976, S. 206-214, 289-291

Vladimirovas, Levas: Universiteto biblioteka [Die Universitätsbibliothek]. In: Vilniaus universiteto istorija. 1803-1940 [Die Geschichte der Universität Wilna. 1803-1940]. Vilnius 1977, S. 106-113

Matulaityte, Stase: Senosios Vilniaus universiteto observatorijos biblioteka XVIII a. [Die Bibliothek des alten Observatoriums der Universität Wilna im 18. Jh]. In: Knygotyra [Buchforschung] 20 (1987) Heft 1, S. 68-85

Feigelmanas, Nojus: Zymieji Vilniaus universiteto bibliotekininkai. 1570-1939 [Die berühmten Bibliothekare der Universität Wilna. 1570-1939]. In: Knygotyra 21 (1988) Heft 1, S. 58-68

Kastanauskaite, Danute: Vilniaus universiteto mokslines bibliotekos rankraštiniai ir spausdinti katalogai [Handschriftliche und gedruckte Kataloge der wissenschaftlichen Bibliothek der Universität Wilna]. Vilnius 1990

Vladimirovas, Ljavas: Kogda ze vostorzestvuet spravedlivost'? [Wann wird die Gerechtigkeit siegen?]. In: Vilnius: Lietuvos rašytoju sajungos zurnalas rusu k. [Wilna: Zeitschrift des Litauischen Schriftstellerverbandes in Russisch] 15 (1992) Heft 9, S. 153-162 [über die Rückgabe nach Rußland ausgeführter litauischer Kulturschätze]

Jahrbücher:

Vilniaus universiteto bibliotekos metraštis. 1957 [Jahrbuch der Unversitätsbibliothek Wilna. 1957]. Vilnius 1958

Vilniaus universiteto bibliotekos metraštis. 1958-1959. Vilnius 1961

Vilniaus universiteto bibliotekos metraštis. 1972. Vilnius 1973

Vilniaus universiteto bibliotekos metraštis. 1991. Vilnius 1993

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Ambros, Michal: Ksiegozbiór Lelewela w Uniwersyteckiej Biblijotece Publicznej w Wilnie [Die Büchersammlung von Lelewel in der Öffentlichen Universitätsbibliothek Wilna]. In: Ateneum Wilenskie 8 (1933) S. 328-333.

Braziuniene, Alma: Collections of old books in the Library of Vilnius University. Present situation and problems of book depositing. In: Book-Time-Restoration. Collection of articles. Tartu 1995, S. 102-108 (Library Publications 7)

Chomskis, Vaclovas: Vilniaus universiteto kartografiniai rinkiniai [Die Kartensammlung der Universität Wilna]. In: Kulturu kryzkeleje [Am Kreuzweg der Kulturen]. Juozas Jurginis u. a. (Red.). Vilnius 1970, S. 89-106

Dzikowski, Mikolaj: Zbiór kartograficzny Uniwersyteckiej Biblioteki Publicznej w Wilnie [Die Kartensammlung der Öffentlichen Universitätsbibliothek Wilna]. In: Ateneum Wilenskie 8 (1933) S. 286-322

Feigelmanas, Nojus: Paleotipai Vilniaus universitete [Die Postinkunabeln der Universität Wilna]. In: Knygotyra [Buchforschung] 20 (1987) Heft 1, S. 51-58

Kisarauskas, Vincas: Lietuvos knygos zenklai, 1518-1918 [Litauische Bücherzeichen, 1518-1918]. Vilnius 1984

Lietuvos TSR bibliografija. Serija A: Knygos lietuviu kalba [Bibliographie der Litauischen SSR. Reihe A: Bücher in litauischer Sprache]. Teil 1: 1547-1861. Vilnius 1969; Teil 2: 1862-1904. Vilnius 1985-1988

Lisowski, Stanislaw: Starodruki Uniwersyteckiej Biblioteki Publicznej w Wilnie [Alte Drucke in der Öffentlichen Universitätsbibliothek Wilna]. In: Ateneum Wilenskie 8 (1933) S. 267-272

Matulaityte, Stase: Matematikos ir astronomijos XVII a. leidiniai Vilniaus universiteto bibliotekoje [Drucke des 17. Jhs zu Mathematik und Astronomie in der Universitätsbibliothek Wilna]. In: Knygotyra 21 (1988) Heft 14, S. 43-57

Safarewicz, Aleksander: Biblioteka Wilenskiego Towarzystwa Lekarskiego [Die Bibliothek der Wilnaer Medizinischen Gesellschaft]. In: Ateneum Wilenskie 8 (1933) S. 334-339

Vilniaus periodiniai leidiniai. 1760-1918: Bibliografine rodykle [In Wilna erschienene Periodika. 1760-1918: Bibliographisches Verzeichnis]. Bearb. von Jadvyga Kazlauskaite. Vilnius 1988

Stand: Mai 1995

Alma Braziuniene

Roma Ignataviciene


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.