FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Universitätsbibliothek

Adresse. Feldkirchenstr. 21, 96052 Bamberg; [Karte]
Postfach 2705, 96018 Bamberg
Telefon. (0951) 863-1503
Telefax. (0951) 863-1565 e-mail. unibibliothek.bamberg@unibib.uni-bamberg. de
Bibliothekssigel. <473>

Unterhaltsträger. Freistaat Bayern
Funktion. . Literaturversorgung der Universität für Forschung, Lehre und Studium. Versorgung der Region im Bereich des spezialisierten höheren Literaturbedarfs in Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek Bamberg.
Sammelgebiete. Alle an der Universität Bamberg vertretenen Fächer (Schwerpunkt Geisteswissenschaften), keine Naturwissenschaften, keine technischen Wissenschaften.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (bis auf Präsenzbestand). Bibliotheksstandorte: Teilbibliothek 1 (Katholische Theologie) An der Universität 2 (Westflügel), Tel. (0951) 863-1544; Teilbibliothek 2 (Pädagogik, Philosophie, Psychologie; Sozialwesen) Markusplatz 3, Tel. (0951) 863-1551; Teilbibliothek 3 (Sozial- und Wirtschaftswissenschaften) und Zentralbibliothek (Informationszentrum) Feldkirchenstr. 21, Tel. (0951) 863-1521 bzw. -1527; Teilbibliothek 4 (Sprach- und Literaturwissenschaften) An der Universität 7, Tel. (0951) 863-1557; Teilbibliothek 5 (Geschichts- und Geowissenschaften) Am Kranen 3, Tel. (0951) 863-1558. Öffnungszeiten der Teilbibliotheken 1, 2, 4 und 5: Montag bis Freitag 9-21 Uhr, Samstag 9-13 Uhr (in den Semesterferien verkürzte Öffnungszeiten). Öffnungszeiten der Teilbibliothek 3 mit Informationszentrum der Zentralbibliothek: Montag bis Freitag 9-19 Uhr, Samstag 9-13 Uhr; Ausleihe: Montag, Dienstag, Donnerstag 9-18 Uhr, Mittwoch 11-18 Uhr, Freitag 9-17 Uhr, Samstag 9-13 Uhr. Leihverkehr: DLV, internat. Leihverkehr (im Verbund mit der Staatsbibliothek Bamberg).
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Mikrofiche- und Mikrofilm-Lesegeräte, Kopiergeräte, Reader-Printer, CD-ROM-Stationen, Software-Bibliothek mit PC-Ausstattung, Online-Informationsvermittlung.
'Gedruckte Informationen.
'Benutzungsführer (5. Aufl. 1990). Merkblätter zur Kurzinformation.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert. Sofortbedienung für die magazinierten Bestände ist im allgemeinen nicht möglich. Die Universitätsbibliothek verteilt sich auf zwei Standorte: Feldkirchenstraße (Zentralbibliothek, Teilbibliothek 3) und den Innenstadtbereich (Teilbibliotheken 1, 2, 4 und 5). - Busverbindung ab Bahnhof (Linien 1, 7, 14) bis Haltestelle Feldkirchenstraße und Richtung Innenstadt (alle Linien zum ZOB). Aus Richtung Würzburg A 3, Ausfahrt Bamberg, B 505; aus Richtung München A 3, ab Autobahnkreuz Fürth/Erlangen A 73 bis Ausfahrt Bamberg-Süd; aus Richtung Berlin A 9, ab Autobahndreieck Bayreuth-Kulmbach A 70. Beschränkte Parkmöglichkeiten nur in der Feldkirchenstraße vorhanden.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Otto-Friedrich-Universität Bamberg geht zurück auf die Stiftung der Academia Ottoniana am 14. November 1647, die am 1. September 1648 feierlich eröffnet wurde und sich zu einer Universität mit allen vier Fakultäten entwickelte (1773-1803). Nach ihrer Aufhebung infolge der Säkularisation wurde für die philosophisch-theologischen Studien ein Lyzeum errichtet, das 1923 in Philosophisch-Theologische Hochschule umbenannt wurde. Die Wiedergründung als Gesamthochschule erfolgte durch Gesetz vom 25. Juli 1972 mit der Integration von Philosophisch-Theologischer und Pädagogischer Hochschule, die Umbenennung in Universität durch das Namensänderungsgesetz vom 10. August 1979, und 1988 die gesetzliche Zuerkennung des Namens Otto-Friedrich-Universität. Die Universitätsbibliothek nahm 1973 ihre Arbeit auf und schuf bis 1977 aus den Instituts- und Seminarbibliotheken der Philosophisch-Theologischen sowie der Pädagogischen Hochschule ein einheitliches Bibliothekssystem. Für die Altbestände wurde eine eigene Aufstellungssystematik entwickelt, die sich für Pädagogik und Psychologie an der Universität Konstanz und für die theologische Teilbibliothek an den Gesamthochschulbibliotheken Nordrhein-Westfalens orientiert. Für alle übrigen Fachgebiete wurde die Systematik der Universitätsbibliothek Regensburg übernommen.

1.2 Im Gegensatz zu ihrer geschichtlichen Tradition besitzt die Universitätsbibliothek keine größeren Altbestände. Bei der Aufhebung der alten Universität wurden die Buchbestände in eine selbständige Institution, die heutige Staatsbibliothek Bamberg, überführt. Auch die pädagogischen Altbestände des 1791 eröffneten Lehrerseminars blieben nicht erhalten. Mit der Auflösung der Anstalt zum Schuljahr 1935/36 wurden 2607 z. T. wertvolle Bände an die Lehrerhochschule Bayreuth abgegeben.

1.3 Der einzige erwähnenswerte Altbestand stammt aus der 1972 eingegliederten Philosophisch-Theologischen Hochschule, deren Buchbestände bis in die Zeit des 1803 eröffneten Lyzeums zurückreichen. Diese Bibliothek, vom Rektor verwaltet und in seiner Dienstwohnung aufgestellt, war nicht sehr umfangreich. Im Jahre 1900, als ein eigener Bibliotheksraum geschaffen und ein Bibliothekskonservator bestellt wurde, ergab eine Revision einen Bestand von 3000 Titeln in 7000 Bdn. In der Zeit von 1947 bis 1953 wurde in Bamberg ein erweiterter Vorlesungsbetrieb (Rechts-, Staats-, Natur- und zusätzliche Geisteswissenschaften) durchgeführt und ein entsprechender Literaturbestand aufgebaut. Nach der Integration der Philosophisch-Theologischen Hochschule wurde von den insgesamt 60.000 Bdn ca. ein Drittel an andere Universitätsbibliotheken abgegeben, da sie nicht dem Fächerspektrum der neuen Gesamthochschule entsprachen.

1.4 Die Übernahme der Bibliothek der Pädagogischen Hochschule Bamberg, die 1958 errichtet wurde und aus dem Institut für Lehrerbildung (1954) hervorging, konnte zum Altbestand kaum etwas beitragen. Von den 27.000 Bdn zum Zeitpunkt der Integration (1972) waren ca. 4 Prozent vor 1945 erschienen.

1.5 Der seit 1976 erfolgte Grundbestandsaufbau für die Neugründung richtete sich nach dem fortschreitenden Ausbaugrad des Fächerspektrums der Universität und den aktuellen Bedürfnissen von Forschung und Lehre. Daher besteht der Buchbestand überwiegend aus neuerer Literatur. Grundlegende ältere Literatur wurde aus Beschaffungsgründen häufig nicht im Original, sondern als Reprint oder in Mikroform erworben. Weiterführung und Ausbau der historischen Buchbestände obliegen von der Bamberger Bibliotheksgeschichte her vorrangig der Staatsbibliothek Bamberg.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bestände an älterer Literatur vor 1870 sind in allen Teilbibliotheken über den gesamten Buchbestand (Magazine, z. T. auch Lesesäle) verteilt. Die Aufstellung erfolgt im Freihandbereich nach den Systematiken, im Magazinbereich nach Numerus currens. Daher kann im allgemeinen weder der zahlenmäßige Umfang noch die zeitliche und sprachliche Schichtung mit hinreichender Verläßlichkeit angegeben werden. Aus den gleichen Gründen ist auch eine genauere sachlich-inhaltliche Beschreibung der Bestände kaum möglich.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Der Gesamtbestand an Druckschriften betrug Ende 1990 1.076.832 Bde. Eine nähere Spezifizierung konnte nur für die in der folgenden systematischen Übersicht aufgeführten Teilbestände gemacht werden, aber auch hier kann nur die ungefähre Größenordnung angegeben werden. Der überwiegende Teil der älteren Drucke stammt aus dem 19. Jh; etwa ein Zehntel der Bde gehört ins 18. Jh und noch einmal halb so viele sind vor 1700 erschienen. Von diesen Altbeständen sind rund 40 Prozent in deutscher, etwa 25 Prozent in englischer und ungefähr 15 Prozent in französischer Sprache verfaßt. Unter den übrigen Sprachen dominiert Latein als Sprache der Urkunden und der Theologie mit einem Anteil von rund 10 Prozent.

Systematische Übersicht

2.3 Im Bereich der Zentralbibliothek ist als Einzelobjekt ein vollständiges Exemplar der Encyclopédie Méthodique (Paris 1782-1832) südfranzösischer Provenienz erwähnenswert. In der Teilbibliothek 5 (Geschichts- und Geowissenschaften) lassen sich historische Buchbestände bei folgenden Sachgruppen finden: Britische Parlamentaria des 19. Jhs, ca. 2000 Bde überwiegend in Reprints; Quellen und Forschungen des 19. Jhs zur Französischen Revolution, ca. 1000 Bde im Original und ca. 500 Bde als Reprint (u. a. die nahezu vollständigen Protokolle von Nationalversammlung und Nationalkonvent sowie die dokumentarische zeitgenössische Zeitschrift Révolutions de Paris, 1789-1793); europäische Expansion nach Übersee in Quellen und Forschungen, ca. 800 Bde, davon ein Drittel im Original; ein größerer, bemerkenswerter Bestand an Bibliographien; Urkundenbücher zur mittel- und westeuropäischen Geschichte, ca. 500 Bde der Erscheinungsjahre 1840-1900, davon etwa 200 Bde im Original.

Sonderbestände

2.4 In der Teilbibliothek 1 (Katholische Theologie) sind durch die Übernahme der Bibliothek der Philosophisch-Theologischen Hochschule die Bestände der früheren Lyzeumsbibliothek vorhanden, darunter eine Bücherschenkung des Orientalisten und Lyzealprofessors Adam Martinet (1800-1877) mit Besitzeintrag. Zu dieser Schenkung ist ein Bücherverzeichnis von 1854 vorhanden, das in 36 Sachgruppen gegliedert 337 Titel aufführt. Die Sammlung kennzeichnet eine große Spannbreite an Literatur sowie ein hoher Anteil an fremdsprachigen Texten. Der Schwerpunkt liegt im philosophischen Bereich, daneben ist auch der Bestand zur Sprach- und Literaturwissenschaft beachtlich. Diese Altbestände sind zum größten Teil bereits katalogisiert.

2.5 Gleichzeitig wurde in der Teilbibliothek 1 mit der Separierung der historischen Bestände begonnen. Dieser Sonderstandort umfaßt inzwischen 4041 Bde. Davon stammen 3324 Bde aus dem 19. Jh, 478 aus dem 18. Jh, 204 aus dem 17. Jh und 35 aus dem 16. Jh. Der Bestand ist überwiegend deutschsprachig, daneben sind Titel in lateinischer und hebräischer Sprache erwähnenswert. Inhaltlich ist der Bestand über den Gesamtbereich der theologischen Wissenschaften und ihrer Nachbardisziplinen gestreut. Im Bereich der Kanonistik bilden Entscheidungssammlungen der kirchlichen Gerichte in ca. 50 Bdn des 16. bis 19. Jhs einen Schwerpunkt.

2.6 Die Jahresberichte und Programmschriften der bayerischen Studienanstalten von 1806/09 bis 1919/20 sind in 168 Sammelbänden aufgestellt. Die Sammlung ist bisher weder kollationiert noch katalogisiert.

2.7 Die Bibliothek des Naturkundemuseums, eine Dauerleihgabe, enthält an historischem Bestand überwiegend Werke aus dem 19. Jh (ca. 280 Bde) sowie einen Kupfertafelband über Schalentiere aus dem 18. Jh. Gegliedert ist der Bestand in die zwei großen Bereiche Botanik und Zoologie, innerhalb dieser Gruppen erfolgt die Aufstellung nach Numerus currens.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Nach Abbruch und Auflösung der alten Zettelkataloge der Vorgängerinstitutionen ist der Gesamtbestand der Bibliothek maschinenlesbar erfaßt (mit Ausnahme eines älteren Restbestandes) und in den periodisch aktualisierten Mikrofichekatalogen (COM 1:48) des Bamberger Bibliotheksverbundes (mit Teilbeständen der Staatsbibliothek, des Stadtarchivs und des Priesterseminars Bamberg) nachgewiesen.

Alphabetischer Katalog

[umfaßt den Gesamtbestand, Anlage nach RAK-WB]

Schlagwortkatalog

[Auswahlkatalog; Anlage nach RSWK]

Systematischer Katalog

[umfaßt den Gesamtbestand; nach Systemstellen geordnet]

Zentrale Nachweise:

Die Titelaufnahmen vom Alphabetischen und Schlagwortkatalog sind in den entsprechenden EDV-geführten Bayerischen Verbundkatalogen enthalten. Die Katalogdaten werden 1992 in den online geführten Bayerischen Verbundkatalog (BVB-KAT) übernommen. In einer weiteren Planungsphase stehen sie auch online als OPAC zur Verfügung. Der gesamte Zeitschriftenbestand ist auch im Bayerischen Zeitschriftenverzeichnis nachgewiesen, in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) jedoch nur unvollständig.

3.2 Moderne Sonderkataloge

Können bei Bedarf aus dem Katalogdatensatz erstellt werden, z. B. KWOC-Index, Sonderkatalog nach Lokalkennzeichen

3.3 Historische Kataloge

Die Zettelkataloge der Philosophisch-Theologischen und der Pädagogischen Hochschule finden heute keine Verwendung mehr.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Archivalien der Lyzeumsstiftung, verwahrt im Universitätsarchiv

Archivalien zur Bibliothek der Philosophisch-Theologischen Hochschule 1900-1938, verwahrt im Bayerischen Hauptstaatsarchiv

Inventarverzeichnisse der Philosophisch-Theologischen Hochschule, verwahrt in der Teilbibliothek 1 Zugangsbücher der UB Bamberg 1976 ff. Dazu s. auch Renate Decke-Cornill, Repertorium bibliotheksgeschichtlicher Quellen. Wiesbaden 1992, S. 25

4.2 Darstellungen

Jahresberichte über das Lyzeum, später die Philosophisch-Theologische Hochschule 1803 ff. [mit wechselnden Titeln]

Gesamthochschule (ab 1979: Universität) Bamberg: Jahresbericht 1976 ff.

Gesamthochschulbibliothek Bamberg: Jahresbericht 1975, 1976 Gesamthochschule Bamberg, Universitätsbibliothek: Jahresbericht 1977, 1978 Universitätsbibliothek Bamberg: Jahresbericht 1979 ff.

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Baier, Hans: Friedrich Nicolai und die Bamberger Universitätsbibliothek 1781. In: Dieter Karasek (Hrsg.): Buch und Bibliothek in Bamberg. Bamberg 1986, S. 277-297

Karasek, Dieter: Universitätsbibliothek Bamberg Standorte und Standpunkte. In: ibid., S. 3-54

Karasek, Dieter: Die Universitätsbibliothek Bamberg 1972-1982. In: Siegfried Oppolzer (Hrsg.): Die Universität Bamberg. Bamberg 1983, S. 129-136

Leskien, Hermann: Die Bibliothek der Gesamthochschule Bamberg. Ein Erfahrungsbericht. In: Bibliotheksforum Bayern 7 (1979) S. 25-42

Schopper, Werner: Gebrochene Kontinuität Skizzen zur Geschichte der Bamberger Hochschulen und ihrer Bibliotheken. In: Dieter Karasek (Hrsg.): Buch und Bibliothek in Bamberg, S. 189-248

Zeißner, Werner: Die Teilbibliothek 5 (Geschichts- und Geowissenschaften) der Universitätsbibliothek Bamberg. In: Bibliotheksforum Bayern 19 (1991) S. 33-46

Stand: September 1991

Werner Schopper


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.