FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
 Home > Deutschland > Nordrhein-Westfalen A - D > Düsseldor
 NRW E - L    NRW M - Z

Universitätsbibliothek

Adresse. Universitätsstraße 1, 4000 Düsseldorf 1 [Karte]
Telefon. (0211) 311-2900
Telefax. (0211) 311-3054 Telex. 8 587 348 uni d
Bibliothekssigel. <61>

Unterhaltsträger. Land Nordrhein-Westfalen
Funktion. . Universalbibliothek für Mitglieder und Angehörige der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und für Bewohner der Stadt und des Regierungsbezirks Düsseldorf. Bibliothekssystem mit Zentralbibliothek, Medizinischer Abteilung und 11 dezentralen Fachbibliotheken.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Sämtliche Wissenschaftsgebiete, insbesondere die an der Universität vertretenen. 2. Besondere Sammelgebiete: Rheinische Landeskunde, Familiengeschichte, Thomas Mann; Zeitschriften-Sammelschwerpunktprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen: Biologie, Geschichte, Philosophie, Psychologie.

Benutzungsmöglichkeiten. Zentralbibliothek mit Informationszentrum, Freihandaufstellung von ca. 550.000 Bdn und mehreren Lesesälen; Handschriftenlesesaal; Sonderlesesaal für Alte Drucke, AV-Medien und Thomas Mann-Sammlung. Online-Ausleihverwaltung. Öffnungszeiten: Zentralbibliothek und Medizinische Abteilung: Montag bis Freitag 9-20 Uhr, Samstag 9-13 Uhr. Eingeschränkte Öffnungszeiten für Handschriftenlesesaal, Sonderlesesaal und Fachbibliotheken. Leihverkehr: DLV, internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegeräte, Reader-Printer; Fotowerkstatt mit Mikrofichekamera, Mikrofilmkamera, Reprokamera; Personalcomputer zur Selbstbedienung; Online-Publikumskatalog mit zahlreichen Terminals; Informationsvermittlungsstelle für Datenbankrecherchen.
Gedruckte Informationen. Gedruckte Faltblätter bzw. Broschüren.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche Anmeldung für Handschriften- und Sonderlesesaal empfehlenswert. - Straßenbahnverbindung ab Hauptbahnhof zum Universitätscampus (Linie 704), Busverbindung von der Innenstadt (Linien 778 oder 836) bis Haltestelle Universität-Mitte. Tiefgarage unmittelbar vor der Universitätsbibliothek.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Universität Düsseldorf ist in den Jahren 1965 bis 1969 allmählich aus der Medizinischen Akademie in Düsseldorf hervorgegangen. Für die Universitätsbibliothek gibt es kein eigentliches Gründungsdatum. Die Übernahme der ehemaligen Landes- und Stadtbibliothek der Stadt Düsseldorf durch die Universität im September 1970 und ihr Zusammenschluß mit der 1951 begonnenen Zentralbibliothek der ehemaligen Medizinischen Akademie markieren den Beginn des Bibliothekssystems der Universität. Die Landes- und Stadtbibliothek brachte rund 500.000 Bde, die Bibliothek der Medizinischen Akademie rund 250.000 Bde in die Universitätsbibliothek ein.

1.2 Durch die Übernahme der ehemaligen Landes- und Stadtbibliothek kann die Universitätsbibliothek auf eine reiche Tradition zurückblicken und viele ältere Sammlungen vereinigen. Die Vorgängerinstitution geht auf das Gründungsdekret des Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz, Herzogs von Jülich und Berg, vom 9. März 1770 zurück, der auf Antrag des Geheimen Rates in Düsseldorf durch seinen jülich-bergischen Statthalter, den Reichsgrafen J. F. von Goltstein, eine öffentliche Bibliothek " aufrichten" ließ.

1.3 Als Quellen für die Bestandsvermehrung dienten zum einen die Überweisungen von Dubletten aus der Hofbibliothek in Mannheim, andererseits die Einführung von bis dato nicht bekannten Patentgebühren (als Geldleistung oder Bücherstiftung aus dem persönlichen Fachgebiet bei Ernennungen und Titelverleihungen). Die Sachkompetenz der Pflichtigen bestimmte somit den Bestandsaufbau. Der Zweck der Bibliothek, nämlich Bildung und Fortbildung der ortsansässigen Hofbeamten, Rechtsgelehrten, Geistlichen, Ärzte, Lehrer sowie Mitglieder der Behörden und Ausbildungsstätten zu fördern, bestimmte eindeutig die Zusammensetzung des Bestandes. Bibliophile Kostbarkeiten einer Hofbibliothek finden sich somit in der Hauptresidenz des Fürsten (Mannheim, später München) und nicht in Düsseldorf. Im Jahre 1786 gelangte die Bibliothek des Düsseldorfer Jesuitenkollegs mit 4430 Bdn in die Bibliothek.

1.4 Nach der Besetzung des linken Rheinufers durch Frankreich (1794) begegnet uns die Bezeichnung (Kurfürstliche) Hofbibliothek oder Öffentliche Bibliothek, nach der Gründung des Großherzogtums Berg (1806) der Name Großherzogliche Hofbibliothek. Nach Entstehung der preußischen Provinz Jülich-Kleve-Berg (1815), seit 1822 Preußische Rheinprovinz, bürgert sich allmählich die Bezeichnung Königliche Bibliothek Düsseldorf (so die Eigentumsstempel) ein, die sich etwa in den dreißiger Jahren in Königliche Landesbibliothek Düsseldorf (so ebenfalls die Eigentumsstempel) ändert. Das geschah in preußischer Zeit offenbar, ohne daß je durch einen Verwaltungsakt die Namengebung festgelegt wurde.

1.5 Nach aufwendiger Einrichtung der Bibliotheksräume in den Jahren 1770 bis 1779 standen schon in kurfürstlicher Zeit keine Staatsgelder für Buchanschaffungen mehr zur Verfügung. Trotz fehlender fester Dotierung konnte die Bibliothek durch die Buchgaben und sparsamen Käufe von den Barmitteln bis 1794 einen regelmäßigen Zuwachs im Wert von ca. 1000 Talern jährlich verzeichnen. Nach der Besetzung des linken Rheinufers fielen die Patentgelder aus den Landesteilen Jülich weg, flossen die aus dem Herzogtum Berg geringer. Nach Gründung des Großherzogtums Berg (1806) hörte der Buch- und Geldzuwachs praktisch auf, da unter französischer Herrschaft Ernennungen gebührenfrei wurden, so daß die Bibliothek nur geringen Zuwachs durch Schenkungen hatte.

1.6 Im Jahr 1809 erhielt die Bibliothek eine jährlich neu zu genegende Summe von 1000 Francs, welche jedoch nicht hinreichend war und lediglich den Erwerb einiger Fortsetzungswerke (vorwiegend zum französischen Recht) ermöglichte. Von 1809 bis 1824 stand der Bibliothek das Pflichtexemplarrecht des Großherzogtums Berg zu.

1.7 Die erhoffte und notwendige Etaterhöhung blieb auch in preußischer Zeit aus. Zwar gab es ab 1816 einen bescheidenen Jahresetat (300, später 400 Taler), gleichzeitig mußten jedoch an die neugegründete Universitätsbibliothek Bonn Bücher abgegeben werden. Es bestanden auch Pläne, die Bibliothek aufzulösen und ihre Bestände ganz oder teilweise nach Bonn zu überführen, da diese in einer Universitätsstadt mehr Nutzen bringen könnten. Dieser Plan kam jedoch nicht zur Ausführung. Ab dem Jahre 1819 (?) wurden zusätzlich 200 Reichstaler zugewiesen, damit die Königliche Bibliothek auch die Aufgaben einer Regierungsbibliothek wahrnehmen konnte. Der bescheidene Etat wurde durch einige Stiftungen (z. B. Lacomblets) und durch Bestände aus aufgelösten Bibliotheken (im Jahre 1828 Königliche Regierung zu Cleve; im Jahre 1822 Physikalisches Kabinett in Düsseldorf) sowie privaten Schenkungen ergänzt.

1.8 Der bedeutendste und wichtigste Zugang der Bibliothek im 19. Jh waren die Buchbestände aus etwa 25 niederrheinischen Klöstern, die aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 an die Hofbibliothek abgeliefert werden mußten. Die Ablieferung der Klosterbibliotheken zog sich über viele Jahre bis in preußische Zeit hin. Nicht alles wurde abgeliefert. Manches wertvolle Buch ging andere Wege. Bis etwa 1836 zog sich die Ablieferung und Eintreibung hin. Die Menge der abgelieferten Bücher dürfte etwa 16.000 bis 20.000 Bde betragen haben, ein Teil wurde später wieder ausgesondert.

1.9 Dieser Buchzuwachs war jedoch alles andere als planmäßig, vielmehr eher zufällig und lief damit dem Erwerbungsprofil früherer Jahrzehnte entgegen. In der Zeit der Übernahme der Bibliotheken säkularisierter Klöster und der immer geringer werdenden Stellflächen beklagt Theodor Joseph Lacomblet, Leiter von Bibliothek und Archiv, in einem im Jahre 1828 an die preußische Regierung gerichteten Memorandum den sich planender Kontrolle entziehenden unorganischen Bestandszuwachs und formuliert seine Erwerbungsgrundsätze: " Nach dem Standpunkte der Studien und wissenschaftlichen Betriebsamkeit in hiesiger Stadt wurde, mit Beseitigung der Theologie und Medizin, und nothdürftiger Berücksichtigung der juristischen und politischen Literatur, vorzüglich gestrebt das Fach der Geschichte mit ihren Hülfswissenschaften, der griechischen und römischen Classiker, der Alterthumskunde, Kunstgeschichte und der bildenden Künste selbst auszustatten, und durch große encyclopädische Werke die Lücken mehrer anderen Fächer einstweilig zu ersetzen." Diese Grundsätze sollten für das gesamte 19. Jh Gültigkeit besitzen.

1.10 Einer Notiz von Lacomblet zufolge wird man für 1804 mit einem Bestand von ca. 10.000 Bdn. rechnen können (2150 Bde aufgrund von Patentgebühren, 4430 Bde aus dem Jesuitenkollegium sowie 976 Werke, 1753 Dissertationen und 179 Deduktionen aus der Sammlung Hedderich, s. u. 2.31). Für das Jahr 1836 sind 23.126 Bde belegt (10.000 Bde aus der Zeit vor 1804, zuzüglich ca. 20.000 Bde Säkularisationsgut, abzüglich Aussonderungen, Dublettenverkauf und Abgaben an die Universitätsbibliothek Bonn sowie an Gymnasialbibliotheken in Düsseldorf und Essen).

1.11 Mitte und Ende des 19. Jhs verlangsamte sich der Zuwachs beträchtlich. Für das Jahr 1870 wurden 30.000, für 1890 40.532 Bde angegeben. Im Jahre 1904 ging die Königliche Landesbibliothek mit Vertrag vom 29. Januar 1904 in den Besitz der Stadt Düsseldorf über, die sie als Landes- und Stadtbibliothek fortführte. Ihr Bestand betrug zu diesem Zeitpunkt ca. 42.000 Bde.

1.12 Die Stadt Düsseldorf gewährte zunächst den bisherigen Anschaffungsetat von 4500 Mark. Bereits 1908 betrug die jährliche Summe 12.500 Mark. Dazu kam 1904 eine Sonderbewilligung von 100.000 Mark vorwiegend zur Rückwärtsergänzung des Bestandes. Die Summe von 100.000 Mark entsprach dem über Zwanzigfachen des langjährigen Jahresetats, so daß Nachkäufe und retrospektive Ergänzungen in größerem Umfang möglich wurden. Zu den 1904 vorhandenen 42.000 Bdn dürften in den Jahren bis zum Zweiten Weltkrieg noch einmal ca. 20.000 Bde an vor 1900 erschienener Literatur hinzugekommen sein, desgleichen 20.000 Bde Schenkungen und Deposita. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden antiquarisch noch mehr als 5000 vor 1900 erschienene Werke erworben.

1.13 Mit Übernahme der Bibliothek durch die Stadt änderte sich auch das Erwerbungsprofil. Nachdem die historischen Fächer bei den Erwerbungen im 19. Jh Vorrang gehabt hatten (1882 60 Prozent), gab es nach 1900 einige Akzentverschiebungen. In einer Eingabe vom 12. Februar 1903 forderte der Archivar und Bibliothekar, Dr. Ilgen, daß die Bibliothek den Bildungsstoff für breitere Schichten der Bevölkerung bereitstellen und auch " literarische Erscheinungen auf dem Gebiet des Handels, des Verkehrs, der Sozialpolitik in weiterstem Umfang erwerben müsse". Diese Forderungen übernahm der erste hauptamtliche Direktor der Landes- und Stadtbibliothek, Dr. Konstantin Nörrenberg (1904-1928), unter dem die Bibliothek eine bessere Unterbringung im westlichen Teil des 1896 fertiggestellten und bis 1906 erweiterten Kunstgewerbemuseums am Grabbeplatz erhielt.

1.14 Die Bestandsentwicklung bis 1945 wurde durch die Verbreiterung des Buchangebots auf Fächer, die früher nicht berücksichtigt wurden (Wirtschaft, Technik, Naturwissenschafen), die Bevorzugung deutschsprachiger Werke und das Zurückstellen rein wissenschaftlicher Literatur bestimmt. Die Landes- und Stadtbibliothek wird zu einer wissenschaftlich fundierten Bildungsbibliothek mit starker regionaler Verflochtenheit. Von 1905 bis 1943 wurden mehrere spezielle Sammlungen (über 30.000 Bde) z. T. als Dauerleihgabe (Depositum) übernommen und meist geschlossen aufgestellt. Bemerkenswert sind u. a. die 1907 übernommene Bibliothek des katholischen Pfarrers A. J. Binterim (1779-1855) mit 3785 Bdn (einschließlich einiger Inkunabeln), ein Teil der Bibliothek des Physikers und Astronomen J. F. Benzenberg (1777-1846) mit ca. 2400 Bdn und der ältere Teil der Bibliothek der Evangelischen Gemeinde Düsseldorf (1932) mit ca. 2900 Bdn. Hinzu kam 1933 eine Sammlung von ca. 37.000 Schulprogrammen.

1.15 Die Bestände, im Zweiten Weltkrieg größtenteils ausgelagert, hatten nur geringe Verluste, das Bibliotheksgebäude war jedoch schwer beschädigt, teilweise zerstört, so daß die älteren Bestände in den Nachkriegsjahren durch unsachgemäße Lagerung erheblich gelitten haben. Trotz der schlechten räumlichen Verhältnisse ist die Bibliothek nach 1945 erheblich gewachsen und hat ihre Bestandszahlen bis 1970 fast verdoppeln können: 1943 ca. 240.000 Bde, 1969 ca. 480.000 Bde (ohne Sondersammlungen).

1.16 Der Bestandsaufbau der ehemaligen Zentralbibliothek der Medizinischen Akademie in Düsseldorf wurde ab 1951 vornehmlich durch den Bedarf der Klinischen Medizin, daneben auch der vorklinisch-theoretischen Fächer bestimmt: Wissenschaftliche Zeitschriften des In- und Auslandes. Ältere Bestände, auch aus der Zeit vor 1900, kamen 1961 durch den Kauf der Pharmaziehistorischen Bibliothek Dr. Helmut Vester (ca. 9700 Bde) und 1971 durch die Übernahme des C. und O. Vogt-Instituts für Hirnforschung (früher Berlin-Dahlem, nach 1945 Neustadt im Schwarzwald) hinzu.

1.17 Die Universitätsbibliothek hat seit 1970 in ihrem Bestandsaufbau alle Wissensgebiete unter besonderer Berücksichtigung der an der Universität angebotenen Studiengänge und Forschungsschwerpunkte gepflegt. Beim Aufbau eines adäquaten Büchergrundbestandes sind durch retrospektive Ausfüllung von Bestandslücken und antiquarische Ergänzungen auch zahlreiche Werke mit Erscheinungsjahr vor 1900 gekauft worden. Das Schwergewicht der Antiquaria lag eindeutig bei den Geisteswissenschaften und umfaßte vornehmlich wichtige Quellenwerke. Geschlossene Sammlungen sind, mit einer Ausnahme, seit 1970 nicht erworben worden.

1.18 Die Thomas Mann-Sammlung des Düsseldorfer Buchhändlers Dr. Hans-Otto Mayer ist 1969 durch die Gesellschaft von Freunden und Förderern der Universität Düsseldorf gekauft und mit über 5000 Bdn, 15.000 Zeitungsausschnitten und archivalischem Material 1980 der Universitätsbibliothek übergeben worden.

1.19 Vom Gesamtbestand von ca. 2,2 Millionen Bdn sind etwa 410.000 Bde in der Medizinischen Abteilung und etwa 525.000 Bde in 11 dezentralen Fachbibliotheken aufgestellt. Der Altbestand von vor 1900 ist in den Büchermagazinen der Zentralbibliothek konzentriert.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Den Bestandsangaben liegen Zählungen anhand der Standortkataloge von 62 früheren Aufstellungsgruppen und an den Regalen im Magazin zugrunde. Seit 1971 wurden umfangreiche Bestände umgestellt, so daß kleinere Fehlermengen nicht zu vermeiden waren; die meisten Zahlen sind daher mit " ca." angegeben. Einerseits wurden für den Aufbau von systematisch geordneten Freihandbeständen in der Zentralbibliothek und in den dezentralen Fachbibliotheken Bücher und Zeitschriften aus den 62 Aufstellungsgruppen herausgezogen und " umsystematisiert", andererseits wurden seit 1980 auch die Drucke des 16. Jhs ebenso wie fast alle Zeitschriften und zeitschriftenähnliche Veröffentlichungen umgestellt.

2.2 In der Regel werden Werke oder Titel nach ihrer Zahl angegeben. Da auch Zeitschriften und zeitschriftenähnliche Veröffentlichungen im Numerus currens der 62 Aufstellungsgruppen über alle Fächer verteilt waren, entstünde ein verzerrtes Bild, wenn von diesen Publikationen nur die Titel und nicht die Zahl der Bände in die Berechnungen aufgenommen würden. Die Zeitschriftenbände werden daher dort, wo es erforderlich ist, gesondert ausgewiesen.

2.3 Die seit 1971 zur Lückenergänzung gekauften Werke und Zeitschriften aus der Zeit vor 1900 sind über viele Systemstellen der neuen Aufstellungssystematiken verstreut. Da es sich dabei durchweg um wissenschaftliche Primär- und Sekundärliteratur, vornehmlich in den Geisteswissenschaften, handelt, wird auf eine Übersicht der ca. 16.500 Titel/Bde nach Chronologie und Sprachen verzichtet. Die Mengenangaben beruhen hier auf Schätzungen oder Hochrechnungen. Chronologische Übersicht

2.4 Der Gesamtbestand an Werken, die vor 1900 erschienen sind, umfaßt etwa 94.500 Titel (Gesamtbestand 2,2 Millionen Titel). Davon stehen knapp 40.000 Werke im " gewachsenen Bestand", der seit etwa 1865 in 62 Fächer eingeteilt ist, etwa 17.500 Werke in geschlossenen Sammlungen (Deposita, Sonderstandorte usw.) und etwa 20.000 in der Sammlung der Schulprogramme. Enthalten sind auch etwa 16.500 Werke, die in der Zeit von 1971 bis 1990 zur Lückenergänzung erworben wurden. Da letztere über zahlreiche Fächer verstreut aufgestellt sind (auf Signaturen der neueren Aufstellungssystematiken), konnte ihre Zahl nur hochgerechnet und dem 19. Jh zugeteilt werden.

2.5 Die Bibliothek besitzt einen reichhaltigen Bestand an Zeitschriften und Zeitungen. Der überwiegende Teil der Zeitschriften war den jeweiligen Fächern zugeteilt und ist bei der Zählung wie Monographien nach Titeln erfaßt worden. Die Umrechnung der Titel auf Bände ergibt wegen des hohen Anteils an periodischen Publikationen, mehr- und vielbändigen Werken usw. und unter Berücksichtigung der schon früher auf gesonderten Signaturen stehenden Zeitschriften und Zeitungen insgesamt etwa 176.000 Bde vor 1900. Vorhanden sind ca. 700 Inkunabeln und ca. 350 Inkunabelfragmente; aus dem 16. Jh ca. 4400 Werke, aus dem 17. Jh ca. 6600, aus dem 18. Jh ca. 11.600 zuzüglich mehr als 6600 Bde periodische Veröffentlichungen, aus dem 19. Jh ca. 51.300 Werke und ca. 20.000 Schulprogramme zuzüglich ca. 31.000 Bde periodischer Veröffentlichungen. Übersicht nach Sprachen

2.6 Die ca. 700 Inkunabeln sind überwiegend in lateinischer Sprache (ca. 630 Titel) verfaßt; unter den volkssprachlichen Texten überwiegt das Niederdeutsche. Der Anteil an griechischen und französischen Texten ist gering. Im 16. Jh sind von ca. 4400 Werken ca. 3700 in lateinischer, knapp 100 in griechischer, ca. 550 in deutscher und ca. 65 in französischer Sprache geschrieben. Der Anteil an Werken in niederländischer, spanischer und italienischer Sprache ist gering. Im 17. Jh steigt der Anteil der deutschsprachigen Werke auf etwa 50 Prozent, und das Französische (ca. 20 Prozent) verdrängt das Lateinische (ca. 15 Prozent) auf den dritten Platz, sofern die Zahlen der (meist lateinischen) Dissertationen außer Betracht bleiben.

2.7 Von den Werken des 17. bis 19. Jhs sind deutschsprachig ca. 36.500 Werke, zuzüglich 20.000 Schulprogramme, ca. 8000 Erwerbungen nach 1971 und ca. 30.000 Bde periodischer Veröffentlichungen. In lateinischer Sprache liegen ca. 9100 Werke vor, in französischer ca. 4800, in englischer ca. 1900, zuzüglich der Nachkäufe ab 1971 mit ca. 6000 Werken. Je nach Wissenschaftsfach ist der Anteil des Lateinischen oder des Französischen im 18. und 19. Jh größer, die Anteile schwanken jeweils zwischen 8 und 12 Prozent. Bemerkenswert ist allenfalls noch der Anteil des Niederländischen in den historischen Fächern und in der Literatur. Bei den Nachkäufen ab 1971 überwiegt hingegen das Englische.

2.8 Einige Teilmengen veranschaulichen die Sprach- anteile in Prozentzahlen: Historische Fächer: deutsch 70 Prozent, lateinisch 9 Prozent, französisch 15 Prozent, englisch ein Prozent, italienisch 0,5 Prozent; Theologische Fächer: deutsch 42 Prozent, lateinisch 45 Prozent, französisch 10 Prozent; Staat und Wirtschaft: deutsch 80 Prozent, französisch 7 Prozent, englisch 1,5 Prozent. Im Fach Ausländische Literatur (meist 19. Jh) überwiegt bis 1945 noch das Französische mit 40 Prozent, gefolgt vom Englischen mit 30 Prozent und dem Italienischen mit unter 10 Prozent. In den Nachkäufen ab 1971 dominiert das Englische.

2.9 Ein 1843 gedruckter Katalog der Königlichen Landesbibliothek zu Düsseldorf umfaßt mit Ausschluß der Hss. und Inkunabeln, der Theologie, Medizin und Teilen der Jurisprudenz ca. 5000 Titel aus dem 16. bis 19. Jh in 12 Sachgruppen. Die Verteilung nach Sprachen ergibt 1808 Werke in Deutsch (36 Prozent), 2179 in Latein (43 Prozent), 689 in Französisch (14 Prozent), 66 in Italienisch (1,3 Prozent) 56 in Niederländisch (1,1 Prozent) und 29 in Englisch (0,6 Prozent). Dem Namen und der Zielsetzung der ehemaligen Landes- und Stadtbibliothek entsprechend überwiegt die Literatur in deutscher Sprache, der Anteil fremdsprachiger Literatur war bis 1970 vergleichsweise gering. Nach 1971 ist umgekehrt beim Erwerb von Literatur vor 1900 der fremdsprachige Anteil auf über 50 Prozent angestiegen. Systematische Übersicht

2.10 Der in der Folge der Säkularisation seit 1803 in die Hofbibliothek in Düsseldorf gekommene Handschriften- und Buchbestand (etwa 16.000-20.000 Bde) stammte aus etwa 25 verschiedenen geistlichen Korporationen, nämlich den Klöstern des Herzogtums Berg, des rechtsrheinischen Teils des Herzogtums Kleve, der Grafschaft Mark, der unter klevisch-märkischer Vogtei stehenden Reichsstifter Essen und Werden und auch des Minoritenklosters der Reichsstadt Dortmund. Aus einigen dieser Klöster sind nur wenige oder gar keine Bücher abgeliefert worden (beispielsweise Franziskanerkonvent Düsseldorf, Kanonissenstift Gerresheim usw.). Zusätzlich finden sich aber auch Werke, die aus Bibliotheken linksrheinischer Klöster stammen (beispielsweise Benediktinerabteien St. Nikolaus in Brauweiler und Groß St. Martin in Köln, Zisterzienserabtei Kamp usw.).

2.11 Mit beachtlichen Beständen sind vertreten aus dem Herzogtum Berg: Benediktinerabtei Siegburg, Zisterzienserabteien Altenberg und Heisterbach, Kollegiatstifter Kaiserswerth und Düssel- dorf, Kreuzbrüderkonvente Beyenburg (Steinhaus) und Düsseldorf, Franziskanerkonvente Lennep und Wipperfürth, Minoritenkloster Siegburg, Kapuzinerkonvente Düsseldorf und Kaiserswerth und Kapuzinermission Benrath, Jesuitenkolleg Düsseldorf; aus dem Herzogtum Kleve: Prämonstratenserstift Hamborn, Augustinereremitenkonvent Marienthal, Kreuzbrüderkonvent Marienfrede; aus der Grafschaft Mark und dem Gebiet der Reichsstifter: Reichsunmittelbare Benediktinerabtei Werden, reichsfürstliches Kanonissenstift Essen, Zisterzienserinnenkloster Kentrup, Dominikanerinnenkonvent Paradies bei Soest, Jesuitenresidenz Essen; zusätzlich: Augustinerchorfrauenhaus Coesfeld, Minoritenkonvent in Dortmund. Die mittelalterlichen Hss. und die Inkunabeln aus dem Säkularisationsgut sind gesondert aufgestellt, alle anderen Bücher in den übrigen Bestand integriert worden.

2.12 Große Teile des früheren Bestandes lassen sich anhand des 1843 erschienenen Sachkataloges überblicken. Er umfaßt 4896 Nummern in 12 großen Sachgruppen: (I) Bücherkunde und Litterärgeschichte (Geschichte der Buchdruckerkunst; Bücherverzeichnisse; Bibliothekswissenschaft; Litterärisch-Kritische Schriften; Litteraturgeschichte; Gelehrten-Geschichte; hohe Schulen) ca. 187 Titel. (II) Philologie (Alte und neue Sprachen; alte Klassiker; Opuscula) ca. 624 Titel. (III) Philosophie (Allgemeine und abhandelnde Schriften; Systeme; Lehrbücher; Naturrecht; Ethik; Erziehung) ca. 245 Titel. (IV) Mathematik (Reine und angewandte) ca. 53 Titel. (V) Naturwissenschaften (Physik; Chemie; Mechanik; Statistik; Hydraulik; Areometrie; Licht und Wärme; Optik; Magnetismus; Electrizität; Astronomie) ca. 137 Titel. (VI) Naturgeschichte (Mineralogie; Botanik; Thierkunde) ca. 78 Titel. (VII) Gewerbekunde (Bergbau; Land- und Forstwissenschaft; Viehzucht; Jagd und Fischerei; Technologie; Civil-, Wasser, Strassen-, Schiff- und Kriegsbaukunst; Handel) ca. 210 Titel. (VIII) Geschichte (mit Einschluss aller Hülfswissenschaften) ca. 1463 Titel. (IX) Jurisprudenz (Civil-, Criminal-, Feudal- und Kirchenrecht) ca. 773 Titel. (X) Staatswissenschaften (Regierungskunst; Politik; Staatsverfassung; Staatswirtschaft; Gesetzgebung; Regalien; Sicherheits- und Wohlfahrtspolizei) ca. 513 Titel. (XI) Schöne Künste und Wissenschaften (Zeichnende; Rede- und Dichtkunst; Musik) ca. 397 Titel. (XII) Vermischte Schriften (Lexika, Enzyklopädien, Werk- und Briefausgaben, Sammelschriften, Veröffentlichungen von Akademien und Gelehrten Gesellschaften u. a.).

2.13 Dem ersten " Teilkatalog" von 1843 folgten 5 Nachtragskataloge bis 1892, die jedoch meist Neuerwerbungen verzeichneten und nicht die ausgelassenen Fächer Medizin, Theologie und Teile der Jurisprudenz nachholten. Die verzeichneten " hauptsächlichen" Werke (d. h. ohne Inkunabeln und die genannten Fächer), sind als (Teil-)Kernbestand der alten Bibliothek anzusehen. Immerhin sind 1836 insgesamt 23.126 Bde nachgewiesen. Der zeitliche Schwerpunkt liegt im 18. Jh mit über 2200 Titeln. Zwischen den einzelnen Sachgruppen gibt es erhebliche Überschneidungen, insbesondere zwischen Geschichte, Staatswissenschaften und Jurisprudenz. Das Übergewicht des Faches Geschichte mit ihren Hilfswissenschaften wird durch verwandte Titel aus den benachbarten Fächern Jurisprudenz und Staatswissenschaften noch verstärkt. Daneben ist der Bestand an Werken griechischer und römischer Klassiker, der Altertumskunde überhaupt und der Bildenden Künste beachtlich. Da die Bibliothek vom jeweiligen Archivdirektor nebenamtlich verwaltet wurde, wird das Übergewicht der Geschichte auch den Interessen der " Archivbibliothekare" entsprochen haben. Die genannten Sammelschwerpunkte blieben bis gegeo Ende des 19. Jhs bestehen (vgl. 1.9).

2.14 In Anbetracht eines 1869 bezogenen Erweiterungsbaues ist Mitte der sechziger Jahre der gesamte Buchbestand neu geordnet und in 62 Aufstellungsgruppen eingeteilt worden. Die Einteilung geht vermutlich auf Theodor Joseph Lacomblet (bis 1866) zurück und ist wohl unter Waldemar Harleß (1866-1873, 1875-1900) vollendet worden. Innerhalb der einzelnen Fächer und Gruppen wurde nach dem Numerus currens aufgestellt, wobei Zeitschriften, Reihen und Fortsetzungswerke innerhalb des Numerus currens jeweils beisammen blieben. Dieser Gruppen-Numerus-currens ist bis 1970 fortgeführt worden. Der größte Teil des Altbestandes steht noch in diesen Gruppen. Herausgelöst wurden seit dem Bezug des Neubaus der Universitätsbibliothek (1979) die Bestände des 16. Jhs, Rara-Bestände, (fast) alle periodischen Veröffentlichungen und für die Freihandaufstellung geeignete Werke.

2.15 Für die Bestandsbeschreibung wurden die 62 Aufstellungsgruppen herangezogen, gezählt und zu größeren Beschreibungseinheiten zusammengefaßt. Neben diesen Gruppen gibt es seit Mitte des 19. Jhs auch geschlossene Sammlungen (Deposita, Geschenke, Sonderstandorte), die gesondert beschrieben werden. Auf eine Beschreibung der seit 1971 eingeführten neuen Aufstellungssystematiken (38 Sachgruppen und 5 Formalgruppen) wird verzichtet, da die zur Lückenergänzung nach 1971 gekauften Werke (ca. 16.600) überwiegend zur wissenschaftlichen Gebrauchsliteratur und nicht zu den historischen Beständen zählen.

2.16 Die Inkunabeln sind vermutlich unter Theodor Joseph Lacomblet separat aufgestellt worden, im Katalog von 1843 sind sie nicht verzeichnet. Einen besonderen Katalog gibt es noch nicht. Der Bestand von ca. 700 Inkunabeln und über 350 Inkunabelfragmenten ist durch die klösterlichen Vorbesitzer regional niederrheinisch geprägt. Köln ist der am meisten vertretene Druckort, aber auch die Niederlande sind gut repräsentiert (z. B. 56 Drucke aus Deventer). Oberdeutsche Druckorte sind weniger, französische durchschnittlich, italienische mit Ausnahme Venedigs (70 Drucke) schwach vertreten. Das Lateinische dominiert gegenüber dem Volkssprachlichen. Unter den volkssprachlichen Texten überwiegen die niederdeutschen gegenüber den hochdeutschen. Inhaltlich haben die theologischen und kanonistischen Werke den größten Anteil. Erbauungsliteratur im Geiste der devotio moderna ist erwähnenswert. Wichtig ist ein Teil der liturgischen Werke, soweit sie diözesane Eigenliturgien enthalten.

2.17 Der Bestand des 16. Jhs umfaßt etwa 4400 Titel. 4063 Werke sind im " gewachsenen" Bestand nachgewiesen, der Rest in verschiedenen Sondersammlungen. Die Drucke des 16. Jhs sind seit 1984 separat aufgestellt. Einen besonderen Katalog gibt es noch nicht. Etwa 2900 Werke sind im deutschsprachigen Raum und etwa 1450 im außerdeutschen Sprachraum gedruckt worden. Bei den letzteren ist neben Venedig, Paris und Lyon vor allem der südniederländisch-nordfranzösische Raum mit vielen Drucken vertreten. Über 3700 Werke sind in lateinischer, weniger als 100 in griechischer, etwa 550 in deutscher, etwa 65 in französischer Sprache verfaßt. Inhaltlich sind die theologischen Fächer am stärksten: Etwa 2050 Werke (davon knapp 1400 aus dem deutschsprachigen Raum) entfallen auf Bibelausgaben und -kommentare, Patristik, Scholastik, Erbauungsliteratur, Heiligenviten, Ordensgeschichte, kontroverstheologische Schriften. Die zweitgrößte Gruppe bilden die historischen Fächer mit knapp 400 Titeln (davon 280 aus dem deutschsprachigen Raum). Danach folgen medizinische Werke (unter 400 Titel), Texte antiker Autoren (176 Ausgaben griechischer Autoren, 217 Ausgaben lateinischer Autoren) und Schriften des Humanismus (etwa 320 Werke, davon 230 aus dem deutschsprachigen Raum). Hervorzuheben ist noch die juristische Literatur (etwa 300 Werke, davon etwa 230 aus dem deutschsprachigen Raum), während die volkssprachliche Literatur im engeren Sinne fast gar nicht vorhanden ist.

2.18 Der Bestand ist hauptsächlich durch seine kirchlichen, niederrheinischen Vorbesitzer regional geprägt: Etwa 90 Prozent der Werke stammen aus säkularisierten Klosterbibliotheken und entsprechen den speziellen Bedürfnissen niederrheinischer Klöster jener Zeit: wissenschaftlichem Interesse und praktischer Notwendigkeit. In zahlreichen Fällen sind die einzelnen Werke durch die Hände vieler Eigentümer gegangen, die ihre Besitzeintragungen, Schenkungsvermerke und eigenhändige Glossierung hinterlassen haben. Die Erschließung der Provenienzen hat begonnen.

2.19 Im Bestand sind zwei Humanistenbibliotheken erhalten, die über die Bibliothek der Reichsabtei Werden zur Zeit der Säkularisation in die Bibliothek gelangten: die Longolius-Bibliothek und die Cincinnius-Bibliothek. Beide wurden 1545 oder kurz danach vereinigt und nach 1555 in die Werdener Klosterbibliothek integriert, d. h. auf die dortigen Bestandsgruppen aufgeteilt. Nur die Longolius-Bibliothek (bekannt seit 1987) ist bisher erforscht und durch einen gedruckten Katalog erschlossen. Die in ihrer Existenz schon lange erkannte Cincinnius-Bibliothek ist bislang nur in groben Umrissen erschlossen.

2.20 Die Longolius-Bibliothek ist die Privatbibliothek des niederrheinischen Humanisten Gisbert Longolius (eigentlich Gijsbert van Langerack, 1507-1543). Longolius war Leibarzt des Kölner Erzbischofs Hermann von Wied und erster Professor für Griechisch an der Universität Köln. Der erhaltene Teil seiner Bibliothek umfaßt 123 Titel. Ihr Schwergewicht bilden humanistisch-philologische und medizinische Werke (u. a. 12 Galen-Ausgaben). Einige naturwissenschaftliche Titel verweisen auf die Freundschaft mit William Turner (1520-1568), dem " Vater der englischen Botanik". Der heutige Wert dieser Humanistenbibliothek, deren ehemaliger Besitzer ein persönlicher enger Freund Melanchthons zu den bedeutendsten Bildungstheoretikern des 16. Jhs gehörte, liegt insbesondere in den zahlreichen eigenhändigen Glossen von Longolius.

2.21 Die Cincinnius-Bibliothek geht auf den westfälisch-niederrheinischen Humanisten Johannes Cincinnius (eigentlich Kruyshaer, 1480-1555) zurück. Cincinnius, Bibliothekar und Archivar der rheinischen Benediktinerabtei Werden, hat drei Äbten als Säkularkleriker gedient und ist nie Konventsmitglied geworden. Seine Privatbibliothek, deren in Düsseldorf erhaltene Teile (ohne Berücksichtigung der Longolius-Bibliothek) mehr als 200 Titel umfassen, vermachte er testamentarisch der Abtei St. Ludger. Die zahlreichen naturwissenschaftlichen und medizinischen Titel spiegeln das besondere Interesse des früheren Besitzers wider. Die Cincinnius-Bibliothek gehört zu den kostbarsten Sachrelikten der Werdener Geistesgeschichte.

2.22 Das Übergewicht der historischen Literatur im Bestand vor 1900 (vgl. 2.12 und 2.17) wird durch die Aufteilung des Faches in 19 Aufstellungsgruppen (von 62) verdeutlicht. Daneben gibt es noch historische Werke in verschiedenen Sondersammlungen. Die Gliederung zeigt Schwerpunkte auf, die weniger planvollem Sammeln als den Interessen der Vorbesitzer zu verdanken sind. Im einzelnen in alphabetischer (statt systematischer) Reihenfolge:

2.23 Allgemeine Deutsche Geschichte: 1358 Titel, davon 17. Jh ca. 84, 18. Jh ca. 152, 19. Jh 1122; in Deutsch ca. 1188, in Latein ca. 123, in Französisch ca. 36 Titel; enthält wichtige Quellen zum Dreißigjährigen Krieg, Westfälischen Frieden und zu den deutschen Freiheitskriegen. - Afrikanische Geschichte: 22 Titel vor 1900, davon 17 in Deutsch. - Allgemeine Geschichte: ca. 700 Titel, Schwerpunkt mit 407 deutschsprachigen Titeln im 19. Jh; 17. Jh 152, 18. Jh 128 Titel; Weltgeschichte und Europäische Geschichte. - Amerikanische Geschichte: ca. 54 Titel aus dem 19. Jh. - Deutsche Spezialgeschichte: 2084 Titel, Schrifttum zur Lokal- und Regionalgeschichte, vornehmlich der Territorien Jülich-Kleve-Berg und Westfalen; davon 17. Jh ca. 192, 18. Jh ca. 382, 19. Jh ca. 1510; in Deutsch ca. 1846, in Latein ca. 188, in Französisch ca. 35 Titel.

2.24 Französische Geschichte: ca. 800 Titel, davon 17. Jh ca. 496, 18. Jh ca. 65, 19. Jh ca. 242 Titel; in Deutsch ca. 118, in Latein ca. 20, in Französisch ca. 656 Titel; reicher Bestand mit zahlreichen Quellen, Schwerpunkt im 17. Jh und überwiegend in Französisch. - Großbritannische Geschichte: 135 Titel, davon 17. Jh ca. 33, 18. Jh ca. 33, 19. Jh ca. 69. - Historische Hilfswissenschaften: 835 Titel, davon 17. Jh ca. 41, 18. Jh ca. 142, 19. Jh ca. 652; in Deutsch ca. 626, in Latein ca. 63 und in Französisch ca. 68 Titel; Schwerpunkt Genealogie. - Italienische Geschichte: ca. 120 Titel, überwiegend aus dem 19. Jh und größtenteils in Deutsch. - Jüdische Geschichte: ca. 90 Titel, davon 65 in Deutsch aus dem 19. Jh. - Kriegswissenschaft: ca. 360 Titel, davon Deutsch ca. 280 und Französisch 66; zum Heer und zur Marine, auch zum Festungsbau.

2.25 Niederländische Geschichte: ca. 400 Titel, davon 17. Jh ca. 112, 18. Jh ca. 155, 19. Jh ca. 231; in Deutsch ca. 36, in Latein ca. 53, in Französisch ca. 80 und in Niederländisch ca. 280 Titel; bemerkenswert eine Sammlung niederländischer Flugschriften von 1609 bis 1853 mit 249 Schriften in 12 Kapseln. - Nordische Geschichte: 61 Titel, mehrheitlich aus dem 19. Jh. - Österreichische Geschichte: 121 Titeln zur Geschichte der österreichischen Länder in den Grenzen von 1815, davon 17. Jh ca. 30, 18. Jh ca. 23, 19. Jh ca. 68; mehrheitlich in Deutsch. - Orientalische Geschichte: 72 größtenteils deutschsprachige Titel aus dem 19. Jh.

2.26 Politische Broschüren: ca. 220 vorwiegend deutschsprachige Titel aus dem 19. Jh. - Schweizer Geschichte 31 überwiegend deutschsprachige Titel. - Slawische Geschichte: 68 überwiegend deutschsprachige Titel aus dem 19. Jh. - Spanische und portugiesische Geschichte: 60 Titel, meist aus dem 17. und dem 19. Jh. - Insgesamt ergeben sich für die historischen Fächer folgende Anteile: 17. Jh ca. 1295, 18. Jh ca. 1237, 19. Jh ca. 5164 Titel; in Deutsch ca. 5290, in Latein ca. 707, in Französisch ca. 1129 Titel.

2.27 Der Gruppe Deutsche Spezialgeschichte verwandt ist die Bibliothek des 1880 gegründeten Düsseldorfer Geschichtsvereins, die 1921 als Dauerleihgabe übernommen wurde und 1939 in das Eigentum der Bibliothek überging. Sie enthält überwiegend die Tauschgaben in- und ausländischer Geschichtsvereine ab 1880, aber auch gelegentlich ältere Titel, die durch Geschenk oder Kauf eingingen. Die Gruppe umfaßt ca. 90 lfd. Meter. Da es sich häufig um Doppelstücke handelt, sind die Werke vor 1900 nicht gezählt worden. Es liegt ein Verzeichnis vor (s. u. 3.4).

2.28 Den historischen Fächern nicht eigentlich zuzuordnen ist die Aufstellungsgruppe Culturgeschichte, die Literatur zu den verschiedensten Sachgebieten enthält, u. a. Artistik, Dämonologie, Freimaurerei und Geheimbünde, Landes- und Volkskunde, Mythologie, Geschichte der Religionen, Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte. Nur ein Sechstel der insgesamt 854 Titel (ca. 1000 Bde) sind dem echten Altbestand zuzurechnen, der überwiegende Teil ist später erworben worden. Der Bestand zeichnet sich durch keine Besonderheiten aus. Im einzelnen: 17. Jh ca. 70 Titel, 18. Jh ca. 97 Titel, 19. Jh ca. 687 Titel; in Deutsch 712, in Latein 79, in Französisch 48 Titel.

2.29 Theologische Literatur bildet mit rund 5200 Werken aus dem 17. bis 19. Jh einen wichtigen Bestand und ist in 8 Aufstellungsgruppen eingeteilt. Fachlich sind weitere ca. 2000 Titel zuzurechnen, die als Bestand des 16. Jhs inzwischen separiert wurden. Die meisten der vor 1800 erschienenen Werke sind Säkularisationsgut aus niederrheinischen und bergischen Klöstern (s. o. 2.10 und 2.11). Dementsprechend überwiegt - außer bei den Drucken des 16. Jhs katholische theologische Gebrauchsliteratur aus dem 17. und 18. Jh. Im einzelnen in alphabetischer (statt systematischer) Reihenfolge: Biblische Theologie: ca. 400 Titel, meist aus dem 17. Jh und in Latein sowie aus dem 19. Jh und in Deutsch; Bibelausgaben, Exegese des Alten und Neuen Testaments mit Wörterbüchern, Hilfswerken usw. - Kirchengeschichte: ca. 1100 Titel, meist aus dem 19. Jh und in Deutsch; Quellen und Darstellungen zur Kirchen-, Theologie- und Dogmengeschichte. - Kirchenrecht: ca. 400 Titel, meist aus dem 18. Jh, überwiegend Quellen wie Kirchenordnungen usw. in Latein. - Mittelalterliche Theologie und Scholastik: ca. 100 Titel, meist aus dem 17. Jh und in Latein, vielfach Quellentexte. - Ordens- und Heiligengeschichte: ca. 800 Titel, meist aus dem 17. Jh und in Latein; hagiographische Schriften, Ordensgeschichte und Literatur zu einzelnen Klöstern. - Patres Ecclesiastici: ca. 80 Titel, meist aus dem 17. Jh und in Latein; Kirchenväter und Darstellungen zur Patristik. - Praktische Theologie: ca. 800 Titel, überwiegend deutschsprachig; Katechetik, Homiletik, darunter Andachtsliteratur und Gesangbücher aus der Region, Liturgik (in dieser Gruppe stärkere Kriegsverluste). - Systematische Theologie: ca. 1500 Titel, überwiegend in Latein, daneben 400 Titel in Deutsch, 200 in Französisch; vor allem Dogmatik, Kontroverstheologie, Konfessionsstreitigkeiten, auch Moraltheologie. - Insgesamt ergeben sich für die theologische Literatur folgende Anteile: 17. Jh knapp 2200 Titel, davon ca. 1600 in Latein, 18. Jh knapp 1300 Titel, davon ca. 700 in Latein, 19. Jh knapp 1700 Titel, davon 1500 in Deutsch; nach Sprachen: in Deutsch ca. 2300, in Latein ca. 2400, in Französisch ca. 460 Titel.

2.30 Der ältere Bestand an theologischer Literatur entstammt zum Teil auch der Bibliothek des Düsseldorfer Jesuitenkollegs, das 1619 gegründet worden war. Bei Aufhebung des Ordens 1773 hatte das Kolleg eine Bibliothek von 4430 Bdn, die 1786 an die Kurfürstliche Bibliothek abgegeben und 1808 endgültig integriert wurde. Von dieser Sammlung sind heute nur noch ca. 900 Werke vorhanden und über die Aufstellungsgruppen verstreut. Diese Überreste enthalten 15 Inkunabeln und überwiegend Werke des 16. und 17. Jhs. Mit ca. 38 Prozent bilden theologische Werke die thematisch größte Gruppe mit gängigen Titeln jesuitischer Autoren, Kirchenväter-Ausgaben sowie konfessionellen Streitschriften. An zweiter Stelle rangieren mit ca. 12 Prozent die Ausgaben klassischer Autoren, gefolgt von Fächern des damals üblichen Kanons wie Geschichte, Philosophie, Staats- und Kirchenrecht, aber auch Medizin und Naturwissenschaften (bevorzugt Astronomie). Ein Verzeichnis ist in Vorbereitung.

2.31 Jurisprudenz und Staatswissenschaften sind gut vertreten. Sie wurden gepflegt, solange die Bibliothek auch als Regierungs- bzw. Behördenbibliothek gebraucht wurde. Im 19. Jh sinkt der Anteil dieser Fächer jedoch stark. Etwa 5400 Werke sind in 9 Gruppen eingeteilt. Es gibt erhebliche Überschneidungen, vor allem hinsichtlich der Wirtschaft, so daß die Literatur zu Handel und Gewerbe hier einbezogen wird. Im einzelnen: Deutsches Recht: ca. 1205 Titel, überwiegend aus dem 19. Jh und in deutscher Sprache, nur 72 in Latein; ohne besonderen Schwerpunkt; die Herkunft durch Kauf und Schenkungen ist uneinheitlich. - Römisches Recht: 736 Titel, zur Hälfte aus dem 18. Jh; 502 Titel in Latein, der überwiegende Rest in Deutsch; meist grundlegende Quellen und Darstellungen. - Naturrecht: 55 Titel aus dem 18. und 19. Jh, hauptsächlich Werke von Christian Wolff und Samuel Pufendorf, ca. 30 Titel in Deutsch, der Rest in Latein und Französisch. - Französisches Recht: ca. 348 Titel, davon ca. 294 aus dem 19. Jh, überwiegend in Französisch und mit napoleonischem Recht als Schwerpunkt. - Juristische Dissertationen: hauptsächlich 122 Sammelbände juristischer Dissertationen des 18. Jhs in Latein, aus dem Besitz von Franz Anton Hedderich (1744-1808), Professor an der ehemaligen Rechtsakademie zu Düsseldorf, von dem auch eine kleine Gruppe Deductiones mit ca. 50 Beweisführungen des 18. Jhs stammt. - Juristische Zeitschriften: 44 Titel vor 1900, ausschließlich deutschsprachige Zeitschriften verschiedener Rechtsgebiete aus dem 18. und 19. Jh.

2.32 Staats- und Rechtsgeschichte: ca. 880 Titel, davon 17. Jh ca. 84, 18. Jh ca. 288, 19. Jh ca. 508; in Latein ca. 176 Titel (20 Prozent), der überwiegende Rest (75 Prozent) in Deutsch; vornehmlich umfangreiche Quellensammlungen zum Staatsrecht und europäischen Recht, u. a. von Johann Jakob Moser (1701-1785), aber auch zur Nationalökonomie. - Staatswissenschaften: ca. 1509 Titel, davon 17. Jh ca. 104, 18. Jh ca. 170, 19. Jh ca. 1235; in Deutsch ca. 1269, in Französisch ca. 118, in Latein ca. 75 (fast ausschließlich 17. Jh), in Englisch 21 Titel; neben Volkswirtschaftslehre und Finanzwissenschaft Literatur zu Staats- und Verwaltungslehre, d. h. zum Staatswesen, zur Diplomatie und zur staatlichen Hofhaltung; umfangreiche Literatur zur Kameralistik und Polizeiwissenschaft (Zucht- und Anstaltswesen, Gefängnisverwaltung); gleichwohl ohne wirkliche Schwerpunkte. - Handel und Gewerbe: ca. 452 Titel, davon 17. Jh 4, 18. Jh 28, 19. Jh 420, überwiegend in Deutsch; vergleichsweise kleiner Bestand, erfaßt Handel einschließlich Verkehr, Seefahrt und Eisenbahn, ebenso Gewerbe mit Handwerk; nach 1850 vermehrt Geschäftsberichte von Firmen, Kataloge zu Gewerbeausstellungen usw.

2.33 Die Aufstellungsgruppen zur Antike und mit Texten antiker Autoren umfassen etwa 3550 Werke. Der Bestand enthält hauptsächlich Werke des üblichen Bildungskanons und entspricht einer durchschnittlichen Größenordnung. Die Werke aus dem 15. und 16. Jh sind herausgezogen und separiert. - Antiquitas: knapp 550 Titel, davon 15. und 16. Jh ca. 21, 17. Jh 83, 18. Jh 61, 19. Jh ca. 380; im 16. und 17. Jh überwiegen die Titel in Latein (in 18. Jh noch über 20), im 19. Jh meist in Deutsch; inhaltlich hauptsächlich Titel zur Alten Geschichte, auch Archäologie, daneben altphilologische Sekundärliteratur, aber keine Textausgaben. - Scriptores graeci: ca. 670 Titel, davon 15. Jh ca. 20, 16. Jh ca. 40, 17. Jh ca. 80, 18. Jh ca. 80, 19. Jh ca. 450; heterogener Bestand mit vielen Schulausgaben und -übersetzungen aus dem 19. Jh; zu einem Drittel griechische Texte im Original; ältere Werke überwiegend Übersetzungen in lateinischer Sprache. - Scriptores latini: ca. 950 Titel, davon 15. und 16. Jh ca. 290, 17. Jh ca. 100, 18. Jh ca. 100, 19. Jh etwa die Hälfte des Bestandes; lateinische Autoren meist in der Originalsprache, kaum Übersetzungen; die (herausgezogenen) Titel des 15. und 16. Jhs wertvoll, teils selten; Bestand des 19. Jhs wenig bemerkenswert. - Neolatini: 500 Titel, davon 17. Jh ca. 233, 18. Jh ca. 52, 19. Jh ca. 300 Titel; überwiegend humanistische Schriften aus zeitgenössischen oder späteren barockzeitlichen Drucken; lateinische wissenschaftliche Werke der Voraufklärung nur gering vertreten; in geringer Anzahl deutsche oder französische Übersetzungen neulateinischer Autoren.

2.34 Die Aufstellungsgruppen mit deutscher und ausländischer Literatur, mit Werken zur Sprach- und Literaturwissenschaft und zur Literärgeschichte sind vergleichsweise umfangreich, jedoch heterogen zusammengesetzt. Der Bestand spiegelt die wechselvolle Geschichte der Bibliothek, Zeiten der Stagnation, besonders die Vernachlässigung durch den Unterhaltsträger Preußen. Viele Werke sind als Nachlässe und Schenkungen in die Bibliothek gekommen. Erst ab 1904 wurden Lücken in der wichtigsten Primärliteratur geschlossen, überwiegend bei deutschen, weniger bei ausländischen Autoren. Für die Gruppe Deutsche Literatur sind zwischen 1946 und 1970 noch ca. 2450 Titel aus der Zeit vor 1900 retrospektiv gekauft worden.

2.35 Deutsche Literatur: ca. 6500 Titel, davon 17. Jh ca. 40, 18. Jh ca. 814 und 19. Jh ca. 5690. Es handelt sich um Ausgaben deutschsprachiger Autoren mit Sekundärliteratur, ohne sprachwissenschaftliche Werke. Bemerkenswert ist, daß die Gruppe 1843 nur 100 Titel und bis 1904 nicht mehr als 500 umfaßte. Erst nach 1904 wurde planmäßig gesammelt und nach rückwärts ergänzt. Durch umfangreiche Schenkungen und gezielte Käufe stieg der Bestand bis 1945 auf ca. 4100, bis 1970 auf ca. 6500 Titel (ca. 18.000 Bde). Der Zeitraum von 1750 bis 1850 (Kreis der Brüder Jacobi, Heine, Freiligrath, Junges Deutschland usw.) wurde besonders berücksichtigt. Wissenschaftliche Literatur zur Germanistik ist erst ab 1904 in nennenswertem Umfang gekauft worden. Die Heine-Sammlung ist 1970 in das Heinrich-Heine-Institut der Stadt Düsseldorf übergegangen (s. dort). - Ausländische Literatur: ca. 2320 Titel, davon 17. Jh ca. 288, 18. Jh ca. 254, 19. Jh ca. 1775 Titel; in Französisch ca. 950, Englisch 661, Italienisch 142, in sonstigen Sprachen 206 und in Deutsch 343. Der vergleichsweise kleine und gemischte Bestand in europäischen Sprachen enthält alle literarischen Gattungen bis zu italienischen Operntexten, die am Hof Johann Wilhelms aufgeführt wurden. Auch hier überwog die Zufälligkeit von Schenkungen und Nachlässen den planvollen Erwerb. Wissenschaftliche Sekundärliteratur fehlte anfangs fast völlig, ist jedoch nach 1904 bzw. 1945 partiell ergänzt worden. Die heute vorhandenen Werkausgaben fremdsprachiger Autoren mit Schwerpunkten in der Anglistik und Romanistik sind in der Regel nach 1970 gekauft worden.

2.36 Literärgeschichte: ca. 310 Titel, davon 17. Jh ca. 15, 18. Jh ca. 94, 19. Jh ca. 200; in Deutsch ca. 230, in Französisch ca. 41, in Latein ca. 25 Titel. Das Fach umfaßt die im 16. Jh etablierte Geschichte der Gelehrsamkeit, der Literatur und der Schönen Künste (im 18. Jh Historia literaria). Hauptsächlich handelt es sich um gelehrte und literarisch-kritische Zeitschriften (größtenteils herausgezogen und separat aufgestellt), Sammelwerke und Kompendien (insgesamt über 1000 Bde). Nur ein Drittel ist genuiner Altbestand, das Übrige wurde nach 1904 erworben. - Linguistik: etwa 810 Titel, davon 17. Jh ca. 85, 18. Jh ca. 109, 19. Jh ca. 616 Titel; in Deutsch ca. 543, Latein ca. 124, Französisch ca. 82 Titel. Linguistik umfaßt hier sowohl antike, orientalische als auch neuere Sprachen. Bemerkenswert sind im historischen Altbestand aus dem 18. Jh und frühen 19. Jh Sprachlehren, Schulbücher, Titel zur Verslehre, Rhetorik, Florilegien, Chrestomathien und Miszellaneen; dazu 93 Wörterbücher aller Sprachen (17. Jh 22, 18. Jh 39). Im 19. Jh wurden Titel zur deutschen Sprache und deren Mundarten bevorzugt. Etwa 470 nach 1870 erworbene Werke sind der " modernen" Sprachwissenschaft zuzurechnen.

2.37 Die Aufstellungsgruppe Kunstwissenschaft ent- hält etwa 2050 Werke, davon ca. 1590 zur bildenden Kunst und ca. 460 zu Musik, Tanz und Theater, während Literatur zur Kunst der Antike im Fach Antiquitas, und großformatige Abbildungswerke und Mappen in der Gruppe Kupfer- und Tafelwerke aufgestellt wurden. Die Buchbestände der 1773 in Düsseldorf gegründeten Kurfürstlich-Pfälzischen Maler-, Bildhauer- und Baukunst-Akademie, seit 1819 Königliche Kunstakademie, wurden bis etwa 1878 durch die Bibliothek mitbetreut und sind teilweise in das Eigentum der Königlichen Landesbibliothek übergegangen. Umgekehrt sind kunstgeschichtliche Werke aus dem Altbestand an die Staatliche Kunstakademie für die Einrichtung einer eigenen Bibliothek abgegeben worden. Der Bestand zur bildenden Kunst (17. Jh ca. 80 Titel, 18. Jh ca. 120 Titel, 19. Jh ca. 1390 Titel) enthält zahlreiche wertvolle Werke, auch in französischer und italienischer Sprache. Die Literatur zur Düsseldorfer Malerschule und zur Düsseldorfer Kunstszene im 19. Jh ist größtenteils erst nach 1904 bzw. 1945 nachgekauft worden.

2.38 Hervorzuheben ist die Bibliothek des Düsseldorfer Malers, Sammlers und Gründungsdirektors der Kunstakademie, Lambert Krahe (1712-1790), die 1778 zusammen mit der umfangreichen privaten Kunstsammlung durch die Jülich-Bergischen Landstände gekauft worden war. Nach einem handschriftlichen Inventar von 1779 umfaßte diese Bibliothek 96 Titel in 111 Bdn. 1990 konnte sie aus den Altbeständen in der Universitätsbibliothek und in der Bibliothek der Staatlichen Kunstakademie fast vollständig rekonstruiert und in einem Katalog beschrieben werden. Die Privatbibliothek enthielt vorwiegend Kunstliteratur des 17. und 18. Jhs; einige Werke haben bibliophilen Wert.

2.39 Kupfer- und Tafelwerke bilden eine heterogene Aufstellungsgruppe, die später als reine Formalsignatur für Großformate mit über 45 cm Rückenhöhe sowie für Einzelblätter, vorwiegend Karten, benutzt wurde. Kupfer- und Tafelwerke: rund 280 Titel (ca. 500 Bde), davon 17. Jh 25 Titel (30 Bde), 18. Jh 47 Titel (93 Bde), 19. Jh 208 Titel (377 Bde); in Deutsch ca. 75 Prozent der Titel, in Französisch ca. 13 Prozent, in Latein ca. 8 Prozent, in Italienisch ca. 2,5 Prozent, in Englisch ein Prozent. Den umfangreichsten Komplex (153 Titel mit 298 Bdn) bilden Tafel- und Mappenwerke zur Bildenden Kunst und Architektur, insbesondere zur Kunst des 19. Jhs mit Schwerpunkt Düsseldorfer Malerschule. Daneben sind 60 Titel mit 76 Bdn Atlanten, Reise- und Ansichtenwerke vorhanden; zur Geschichte und deren Hilfswissenschaften 29 Titel mit 56 Bdn, zu Medizin, Naturwissenschaften und Technik 28 Titel mit 40 Bdn. Karten und Pläne aus dem 16. bis 19. Jh: etwa 1000, davon 16. Jh ca. 3 Prozent, 17. Jh ca. 8 Prozent, 18. Jh ca. 25 Prozent, 19. Jh ca. 64 Prozent.

2.40 Philosophische und pädagogische Literatur vor 1900 ist an drei Stellen untergebracht. Die Aufstellungsgruppe Philosophie umfaßt ca. 960 Titel, davon 17. Jh ca. 130, 18. Jh ca. 290, 19. Jh ca. 540 Titel; in Deutsch ca. 660, in Latein ca. 180, in Französisch ca. 110 Titel. Sie enthält neben philosophischer Primär- und Sekundärliteratur auch Titel zur Psychologie. Etwa 65 Titel (ca. 100 Bde) stammen aus der Schenkung des Düsseldorfer Arztes Georg Friedrich Krauss im Jahre 1857. Der Bestand hat keine besonderen Schwerpunkte. In der Fachbibliothek Philosophie stehen als Sonderbestand etwa 2000 Werke des 16. bis 19. Jhs, die vornehmlich Prof. Dr. Dr. Alwin Diemer in den Jahren 1963 bis 1986 gesammelt hat: philosophische Primär- und Sekundärliteratur (Erstausgaben), Enzyklopädien, Quellen zur Wissenschaftsgeschichte usw. Dazu gehören auch ca. 120 Werke aus dem Nachlaß des Philosophen Jakob Friedrich Fries (1773-1843). Die Aufstellungsgruppe Pädagogik und Rhetorik enthält ca. 525 Titel, davon 17. Jh ca. 16, 18. Jh ca. 46, 19. Jh ca. 463; in Deutsch ca. 467, in Latein ca. 29, in Französisch ca. 21. Bemerkenswert sind etliche Werke zur Redekunst, darunter ca. 20 aus dem 17. Jh in Französisch. Im 19. Jh überwiegt Gebrauchsliteratur neben amtlichem und halbamtlichem Schrifttum zum Schulwesen der Region.

2.41 Mathematische, naturwissenschaftliche und technische Literatur ist auf 5 Aufstellungsgruppen aufgeteilt. Ihr Anteil am Bestand vor 1900 ist vergleichsweise klein und unbedeutend. Mathematik und Astronomie 265 Titel, davon 17. Jh 85, 18. Jh 68, 19. Jh 112 Titel; in Deutsch 134, in Latein 94, in Französisch 32 Titel. 40 Prozent der Titel entfallen auf die Astronomie. Die älteren astronomischen Werke stammen überwiegend aus der Bibliothek des Jesuitenkollegs, die neueren sind wohl wegen des Interesses an der Sternwarte in Düsseldorf gekauft worden. Der übrige Bestand ist nicht bemerkenswert. Naturwissenschaften: 1161 Titel, davon 17. Jh ca. 107, 18. Jh ca. 239, 19. Jh ca. 815 Titel; in Deutsch ca. 900, in Latein ca. 176, in Französisch ca. 64, in Englisch ca. 11. Inhaltlich sind alle drei Naturreiche, das animalische, das vegetabilische und das mineralische, etwa gleichstark mit allgemeineren Darstellungen vertreten: Biologie, Zoologie, Anthropologie, aber auch Anatomie des Menschen, Botanik, Physik, Chemie sowie Geowissenschaften (Erdgeschichte usw.) und Meteorologie. Der Alchemie sind aus dem 17. Jh ca. 15, aus dem 18. Jh ca. 30 Werke zuzurechnen.

2.42 Geographie und Statistik enthält 1730 Werke, davon 17. Jh ca. 161, 18. Jh ca. 168, 19. Jh ca. 1401; in Deutsch ca. 1363, in Latein ca. 106, in Französisch ca. 177, in Englisch ca. 46, in Italienisch ca. 11. Neben Darstellungen der allgemeinen Geographie enthält die Gruppe Länderkunden und -beschreibungen sowie Statistische Berichte aus dem In- und Ausland. Infolge der Verknüpfung der Geographie mit anderen Fächern, zunächst mit der Geschichte, später mit naturwissenschaftlichen Fächern, sind erhebliche Überschneidungen mit anderen Aufstellungsgruppen festzustellen. Nennenswert ist der Bestand an Reisebeschreibungen (Entdeckungsreisen, Forschungsexpeditionen usw.) und Reiseführern (u. a. Rhenania). Der zeitliche Schwerpunkt liegt im 19. Jh.

2.43 Technische Wissenschaften 301 Titel, davon 17. Jh 14, 18. Jh ca. 60, 19. Jh ca. 227; in Französisch ca. 24, alle übrigen in Deutsch. Der Bestand enthält Werke zu Architektur und Bauwesen, insbe sondere Wasserbau, Maschinenwesen, Hüttenwesen, Bergbau und zahlreiche Handwerkszweige; er zeichnet sich nicht durch Besonderheiten aus.

2.44 Medizinische Literatur ist reichhaltig vorhanden, teils im gewachsenen Altbestand, teils in Sondersammlungen. Im Katalog von 1843 war sie nicht aufgenommen, so daß eine Übersicht für die Zeit vor 1865 fehlt. In 8 Aufstellungsgruppen stehen mehr als 2800 Werke, davon 17. Jh ca. 234, 18. Jh ca. 1078, 19. Jh ca. 1490; in Deutsch ca. 2038, in Latein ca. 512, in Französisch ca. 231, in Niederländisch ca. 12. Die Gruppen enthalten mit zahlreichen Überschneidungen: Med. I Humanmedizin allgemein, Pathologie, Anatomie, Physiologie, Seuchenkunde; Med. II Chirurgie, Augenheilkunde, Geburtshilfe und Gynäkologie, Zahnmedizin, Militärsanitätswesen; Med. III Pharmazie, Pharmakologie, Phytotherapie (einschließlich Kräuterbücher), Impfwesen, Hygiene, Öffentliches Gesundheitswesen, Gerichtsmedizin, Balneologie; Med. IV Geschichte der Medizin; Med. V Dissertationen; Med. VI Zeitschriften, Med. VII Veterinärmedizin; Med. VIII Cholera-Broschüren. Dem gezählten Bestand von über 2800 Werken sind die in der Gruppe Med. V enthaltenen ca. 1200 medizinischen Dissertationen, meist in lateinischer Sprache, und die in der Gruppe Med. VI enthaltenen 97 Zeitschriften hinzuzurechnen. Von den Zeitschriften entfallen auf das 18. Jh 34 Titel und das 19. Jh 63 Titel, die meisten in deutscher Sprache. Menge und Qualität des Bestandes entsprechen der Bedeutung des Gesundheits- und des Krankenhauswesens in Düsseldorf.

2.45 Die Aufstellungsgruppe Enzyklopädien und Akademiewerke enthält einen bedeutenden und wertvollen Bestand von etwa 150 Titeln mit ca. 2000 Bdn: Enzyklopädien, Konversationslexika, Realwörterbücher, Veröffentlichungen der Akademien und anderer Gelehrter Gesellschaften sowie wissenschaftliche Sammelwerke. Große Allgemeinenzyklopädien des 18. und 19. Jhs: 48 Titel in 855 Bdn; kleinere Werke aus dem 17. Jh: 6 Titel in 17 Bdn; Veröffentlichungen wissenschaftlicher Akademien: 19 Titel in 235 Bdn, davon aus dem 18. Jh 18 Titel mit 207 Bdn. (Der Bestand ist später wesentlich vermehrt worden, steht aber auf neueren Signaturen, beispielsweise im Fachbestand Philosophie.) Die Sammlung enzyklopädischer Literatur ist ein wichtiger Fundus für die Wissenschaftsgeschichte des 17. bis 19. Jhs.

2.46 Der reichhaltige Bestand an Zeitschriften und Zeitungen reicht bis in die Anfangszeit dieser Veröffentlichungsform zurück und ist größtenteils echter Altbestand. Von den Acta eruditorum bis zu Nicolais Allgemeiner Deutscher Bibliothek, von den Gülich und Bergischen Wöchentlichen Nachrichten bis zur Cottaschen Allgemeinen Zeitung enthält der Bestand zahlreiche periodische Veröffentlichungen in meist vollständigen Originalausgaben des 17. bis 19. Jhs.

2.47 Der überwiegende Teil der Zeitschriften war bis 1979 den 1865 gebildeten Aufstellungsgruppen zugeordnet und ist in diesen Gruppen anhand der Standortkataloge in der Zählung nur als Titel berücksichtigt. Der Bestand vor 1900 in diesen Gruppen wird auf ca. 30.000 Bde/Jge. geschätzt, davon aus dem 17. Jh 4 Titel mit 30 Bdn; auf das 18. Jh entfallen ca. 15 Prozent, auf das 19. Jh ca. 85 Prozent der Bde. Inhaltlich sind die meisten der Zeitschriften überwiegend den Geisteswissenschaften zuzurechnen. Inzwischen sind die Zeitschriften weitgehend aus den Aufstellungsgruppen herausgelöst und teils auf neueren Signaturen über die Freihandbestände verstreut, teils in den Büchermagazinen konzentriert aufgestellt. Ein Teil der Zeitschriften war schon vorher auf Formalsignaturen zusammengefaßt, insgesamt 275 Titel mit über 4000 Bdn, davon 17. Jh ein Titel mit 19 Bdn, 18. Jh ca. 52 Titel mit ca. 492 Bdn, 19. Jh ca. 222 Titel mit ca. 3490 Bdn.

2.48 Der reiche Bestand an Zeitungen umfaßt insgesamt etwa 1000 Titel (einschließlich der Titeländerungen) mit ca. 25.000 Buchbinderbänden. Eingeschlossen sind zeitungsähnliche Veröffentlichungen (Intelligenzblätter, Illustrierte, Unterhaltungsblätter). Auf das 18. Jh entfallen 18 Titel mit ca. 200 Bdn, auf das 19. Jh 298 Titel mit ca. 4300 Bdn. Ein Teil der Zeitungsbände ist nicht nur im Original, sondern auch auf Mikrofilm vorhanden. Ein Verzeichnis der Bestände mit Registern liegt in gedruckter Form vor (s. u. 3.1). Hervorzuheben ist der Bestand an Düsseldorfer Blättern und Zeitungen der niederrheinisch-bergischen Region; einige Zeitungen sind Unikate. Bemerkenswert sind 10 Zeitungen in französischer Sprache. Sondersammlungen

2.49 Wegen der Umstellungen großer Teile des Altbestandes Mitte der sechziger Jahre des 19. Jhs und beim Bezug des Neubaus (1979) ist eine klare Unterscheidung von Sondersammlungen nur schwer möglich. Deswegen sind hier nur geschlossene Sammlungen beschrieben, die als Deposita, Schenkungen usw. übernommen wurden und heute noch separat aufgestellt sind. Andere Sondersammlungen sind innerhalb der normalen Bestandsbeschreibungen berücksichtigt.

2.50 Sammlung Binterim. Die Bibliothek des Kirchenistorikers und Theologen Anton Joseph Binterim (1779-1855) ist ein Depositum der katholischen Gemeinde St. Martin in Düsseldorf-Bilk, an der Binterim von 1805 bis zu seinem Tode Pfarrer war. Die Bibliothek wurde 1907 übergeben. Die Sammlung (die auch wertvolle Hss. enthält) umfaßt ca. 4100 Werke in rund 3200 Bdn. In etwa 220 Konvoluten ist zahlreiches, oft seltenes Kleinschrifttum (Varia und ältere Dissertationen) zusammengebunden. Die Drucke der ehemaligen Privatbibliothek verteilen sich auf 15. Jh mit ca. 20, 16. Jh ca. 140, 17. Jh ca. 600, 18. Jh ca. 2.300, 19. Jh ca. 1000 Werken. Thematisch ist sie auf theologische und historische Werke spezialisiert. Da Binterim als Kirchenpolitiker (Hermesianismus-Streit, Kölner Mischehenstreit) und als Politiker (1848 in den preußischen Landtag gewählt) hervorgetreten ist, findet sich auch eine bemerkenswerte Anzahl von Streitschriften, die oft nur noch in wenigen Exemplaren überliefert erheblichen Quellenwert haben. Innerhalb der Kirchengeschichte hat die Bibliothek zwei Schwerpunkte: Geschichte des Franziskanerordens und Geschichte des Erzbistums Köln.

2.51 Bibliothek der Evangelischen Gemeinde zu Düsseldorf. Die Gründung der Bibliothek der Evangelischen Gemeinde zu Düsseldorf erfolgte durch einen Beschluß der Bergischen Provinzialsynode vom 10. Juni 1643. Die Sammlung, die im 17. und 18. Jh durch Schenkungen und Stiftungen, im 19. Jh auch durch Ankäufe vermehrt worden war, die außerdem um 1850 die kleine Büchersammlung der alten lutherischen Gemeinde (Bergerkirche) erhielt, wurde um 1860 systematisch geordnet und katalogisiert (s. u. 3.4). Die Bibliothek war in einem der Häuser an der Neanderkirche untergebracht. Durch einen Vertrag zwischen der Evangelischen Gemeinde und der Stadt Düsseldorf vom 27. Januar 1933 wurde der Bestand der Landes- und Stadtbibliothek als Depositum übergeben. Die Bibliothek enthält im wesentlichen die Werke der Kirchenväter und der Reformatoren sowie evangelische Theologie des 17. und 18. Jhs, letztere mit Übergewicht der Reformierten. Die Bibliothek umfaßt 1719 Titel mit ca. 2600 Bdn, davon 16. Jh 256, 17. Jh 220, 18. Jh 723, 19. Jh 520 Titel; in Deutsch 1053, in Latein 597, in Englisch 24, in Französisch 19, in Niederländisch 16.

2.52 Sammlung Hermens. Die Bibliothek des Rittmeisters a. D., Privatgelehrten und Ordenshistorikers Jacob Hermens (1831-1880) gelangte 1873/1874 in die Bibliothek, wurde geschlossen aufgestellt und durch eine gedruckten Katalog erschlossen (s. u. 3.4). Sieben Drucke des 16. Jhs und die Illustrierte Zeitung (Leipzig 1843-1873) wurden inzwischen umgestellt. Nach Kriegsverlusten umfaßt die Sammlung 462 Werke mit ca. 1050 Bdn, davon 17. Jh 35, 18. Jh 88, 19. Jh 339; in Deutsch 325, in Latein 32, in Französisch 67, in Englisch 13. Den Schwerpunkt und besonderen Wert der Sammlung bilden 275 Werke zur Geschichte der geistlichen Orden, der Ritterorden, der Orden und Ehrenzeichen. Der übrige Teil der Sammlung entspricht dem Bücherbesitz eines gebildeten Sammlers in der ersten Hälfte des 19. Jhs und enthält u. a. 33 Werke zur Geschichte und 66 Werke zur deutschen und zur europäischen Literatur.

2.53 Sammlung Hetjens. Das dem Düsseldorfer Kunstmuseum früher angegliederte, jetzt selbständige Hetjens-Museum (Deutsches Keramik-Museum) so benannt nach seinem Stifter, dem gebürtigen Düsseldorfer Laurenz Heinrich Hetjens (1830-1906) - übergab 1933 den Teil seiner Bibliothek, der nicht die Kunstgeschichte betraf, insgesamt 358 Werke (in 746 Bdn), davon 6 aus dem 17. Jh, 31 aus dem 18. Jh und 308 aus dem 19. Jh. Es überwiegen Publikationen zu Geschichte und Geographie, die etwa 45 Prozent der Sammlung ausmachen, sowie zu Naturwissenschaften und Technik mit einem Anteil von ca. 22 Prozent (darunter von besonderem Interesse eine Reihe von frühen Werken zur Technik der Photographie). Neben 318 deutschsprachigen Werken sind 35 in französischer, 4 in lateinischer und eines in englischer Sprache abgefaßt.

2.54 Bibliothek des Historischen Museums. 1908 wurden Teile der Bibliothek des Städtischen Historischen Museums abgetreten, 928 Monographien- und Zeitschriftentitel in rund 1400 Bdn und Broschüren, die von einigen Umsignierungen abgesehen noch als geschlossener Bestand aufgestellt sind. Der Herkunft entsprechend handelt es sich überwiegend um Literatur zur Düsseldorfer Lokalgeschichte sowie zur Geschichte der niederrheinisch-bergischen Region, darunter zahlreiche Gelegenheitsschriften und sonstiges Kleinschrifttum von Seltenheitswert. Der Bestand verteilt sich zu etwa einem Drittel auf das 17. und 18. Jh, zwei Drittel gehören dem 19. Jh an. Außer deutschsprachigen Publikationen sind 35 in Latein (meist juristische Deduktionen), 16 in Französisch und 7 in Niederländisch vorhanden.

2.55 Bibliothek des Düsseldorfer Ärztevereins. Die medizinische Literatur aller Fachrichtungen, einschließ lich Zeitschriften, enthaltende Sammlung ist aus Stiftungen der Düsseldorfer Ärzteschaft entstanden, u. a. des Kinderarztes Dr. Albert Clemens Mooren (1828-1899). Die Sammlung, die 1938 übertragen wurde, umfaßte ursprünglich etwa 5600 Bde, von denen ein großer Teil im Zweiten Weltkrieg zerstört oder beschädigt wurde. Von den Resten der Bibliothek entfallen auf die Zeit vor 1900 ca. 160 Titel, davon 18. Jh ca. 20 Prozent, 19. Jh ca. 80 Prozent, überwiegend in Deutsch.

2.56 Sammlung Günther. 1892 als Geschenk der Düsseldorfer Familie Günther in die Bibliothek gekommen, stammt die Sammlung medizinischer Literatur vermutlich von dem Düsseldorfer Armenarzt Christian Ludwig Günther (1795-1858), dem Sohn des Duisburger Arztes Daniel Erhard Günther. Die Sammlung enthält 907 Werke, davon 17. Jh 110, 18. Jh 549, 19. Jh 248 Titel; in Deutsch 503, in Latein 349, in Französisch 32, in Niederländisch 14. Hinzu gehören noch 24 Sammelbände mit 621 medizinischen Dissertationen des 18. und 19. Jhs in Latein.

2.57 Sammlung Benzenberg. Bei der ehemaligen Bibliothek der Sternwarte der Stadt Düsseldorf handelt es sich im wesentlichen um die Privatbibliothek ihres Gründers, des Düsseldorfer Mathematikers und Astronomen Johann Friedrich Benzenberg (1777-1846). Zehn umfangreichere Zeitschriftenreihen sind erst nach 1846 von der Sternwarte erworben worden. Die Sammlung gehört seit 1907 als Depositum, seit 1923 als Eigentum zum Bestand der Bibliothek. Im Zweiten Weltkrieg wurde ein Teil des Bestandes zerstört. Die Bibliothek J. F. Benzenbergs enthält als universale Gelehrtenbibliothek neben allgemeinen Nachschlagewerken auch Belletristik, Theologie, Philosophie, Staats- und Rechtsgeschichte sowie eine umfangreiche Broschürensammlung zu verfassungspolitischen und volkswirtschaftlichen Fragen. Der Schwerpunkt liegt bei naturwissenschaftlicher, speziell astronomischer, physikalischer sowie geodätischer Literatur. Benzenbergs eigene Werke sind mit 56 Titeln, z. T. in Mehrfachexemplaren vorhanden. Es existiert kein Standortkatalog. Die Sammlung besteht aus knapp 1500 Titeln, davon etwa 20 Prozent vor 1800 erschienene Titel, der Rest stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jhs. Etwa 90 Prozent der Titel sind deutschsprachig, ca. 7 Prozent französisch, 3 Prozent englisch.

2.58 Pharmaziehistorische Bibliothek Dr. Helmut Vester. Die 1961 durch Kauf in den Besitz der Medizinischen Akademie (jetzt Universität Düsseldorf) gelangte Sammlung umfaßt knapp 10.000 Bde, davon etwa 7000 Bde Zeitschriften, die bis 1960 gehalten wurden, sowie etwa 2700 Bde Monographien des 16. bis 20. Jhs. Der Monographienbestand enthält Titel aus allen Bereichen der Pharmaziegeschichte, darunter Antidotarien, Dispensatorien, Pharmakopöen und Herbare sowie chemische und alchemistische Schriften. Hervorzuheben ist eine umfangreiche Sammlung von Pharmakopöen nahezu aller deutscher Regionen und zahlreicher europäischer Länder und eine große Anzahl von Kräuter- und Pflanzenbüchern des 17. bis 19. Jhs (ca. 160 Titel). Etwa 350 Titel stammen aus dem 17. Jh, etwa 650 aus dem 18. Jh und etwa 1000 aus dem 19. Jh. Ca. 50 Prozent der Titel sind deutschsprachig, ca. 30 Prozent lateinisch, ca. 10 Prozent französisch. Der Sammler ist ein in Düsseldorf ansässiger Apotheker und Pharmaziehistoriker.

2.59 Schulprogramme. Vom Städtischen Hindenburg-Gymnasium (früher Städtisches Gymnasium und Realgymnasium Düsseldorf) übernahm die Bibliothek 1933 dessen wertvolle Sammlung von etwa 37.000 Schulprogrammen, die geschlossen aufgestellt wurde. Sie enthält die Programmabhandlungen und Jahresberichte von Schulen aus dem gesamten Gebiet des damaligen Deutschen Reiches für die Jahre 1840 bis 1910, in einigen Fällen auch bis 1918 und noch weiter. In den Programmreihen fast aller Schulen fehlen allerdings die Jahre 1875/1876 bis 1882/1883; für einzelne Schulen ist die Lücke größer. Zusammen mit einem bereits vorhandenen Bestand an Programmschriften von Düsseldorfer Schulen sowie Schulen aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf zählt die Sammlung insgesamt ca. 39.000 Stücke. Davon gehören etwas mehr als die Hälfte, etwa 20.000 Programme, dem 19. Jh an. Der weitgehend unerschlossene Bestand (lediglich die Programmabhandlungen von Schulen aus Stadt und Regierungsbezirk Düsseldorf sind im Katalog nachgewiesen) ist z. T. nach Schulen, z. T. nach Jahren und innerhalb der Jahre nach dem Alphabet der Städte geordnet aufgestellt. Die Abhandlungen streuen thematisch über alle Wissensgebiete. Aus hochgerechneten Stichproben ergeben sich Schwerpunkte in den Bereichen Klassische Philologie, Pädagogik und Schulgeschichte sowie allgemeiner Geschichte. Die Schriften sind überwiegend in deutscher Sprache, z. T. aber auch in Latein.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Online-Publikumskatalog

[Online Public Access Catalogue (OPAC), Benutzeroberfläche zur Selbstbedienung im interaktiven Dialog für alle im Online-Katalogisierungssystem IBAS der Universitätsbibliothek erfaßten Titel: Gesamtbestand ab Erscheinungsjahr 1981, naturwissenschaftlicher Bestand ab Erscheinungsjahr 1972; fortschreitende Rekatalogisierung aller Bestände; 1990 ca. 600.000 Titel, jährlicher Zuwachs ca. 50.000-60.000 Titel] Alphabetische Kataloge:

Alphabetischer Gesamtkatalog der Universitätsbibliothek

[ab Erscheinungsjahr 1981; für den naturwissenschaftlichen Bestand ab Erscheinungsjahr 1972; Anlage nach RAK-WB; Mikrofiches als COM]

Alphabetischer Katalog der Zentralbibliothek

[bis Erscheinungsjahr 1980; in Zettelform, nach PI; umfaßt auch die Bestände der ehemaligen Landes- und Stadtbibliothek]

Alphabetischer Katalog der geisteswissenschaftlichen Fachbibliotheken

[bis Erscheinungsjahr 1980; in Zettelform, nach RAK-WB]

Alphabetischer Katalog der Medizinischen Abteilung [bis Erscheinungsjahr 1980; in Zettelform, nach PI]

Zeitschriftenkatalog

[nach RAK-WB; Auszug aus der Zeitschriftendatenbank (ZDB); Mikrofiches als COM]

Zeitungen und zeitungsähnliche Periodika. Verzeichnis der Original- und Mikrofilmbestände der Universitätsbibliothek Düsseldorf. Bearb. von Jürgen Schüler und Hildegard Grimme. Düsseldorf 1986

[Anlage nach gegebener Wortfolge; mit Registern] Sachkataloge:

Schlagwortkatalog der Bestände der ehemaligen Landes- und Stadtbibliothek

[fortgeführt ab 1970 als Schlagwortkatalog der geisteswissenschaftlichen Bestände; in Zettelform]

Systematischer Katalog der naturwissenschaftlichen Bestände

[ab Erscheinungsjahr 1972; Mikrofiches als COM]

Systematischer Katalog der Bestände der Medizinischen Abteilung

[bis Ende 1989; in Zettelform] Titelstichwort-Katalog

[im KWOC-Verfahren; KWOC-Katalog der im Online-Katalogisierungssystem IBAS erfaßten Titel; ab 1972 für naturwissenschaftliche, ab 1981 für alle Bestände; Mikrofiches als COM]

Zentrale Nachweise:

Die Bestände sind sowohl im Zentralkatalog Nordrhein-Westfalen als auch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.2 Moderne Sonderkataloge

Genealogische Bestände der Universitätsbibliothek Düsseldorf. Bearb. von Erika Bernhard und Marianne Hesse-Dornscheidt. München 1991

Katalog der Bestände der Thomas Mann-Sammlung. Hrsg. von Günter Gattermann in Zusammenarbeit mit Elisabeth Niggemann. 9 Bde. München 1991

[im Druck; reproduziert die Zettelkataloge der Sammlung]

3.3 Historische allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog der Bestände der Königlichen Landesbibliothek zu Düsseldorf

[bis ca. 1820, hschr., in Zettelform; in 69 Faszikeln]

Katalog der Königlichen Landesbibliothek zu Düsseldorf. Düsseldorf 1843

[Anlage systematisch; mit fünf Nachtragsbänden: 1: 1862, 2: 1872, 3: Hermens'sche Sammlung 1874, 4: 1882, 5: 1892]

Standortkatalog nach Aufstellungsgruppen

[in Zettelform; darin jeweils am Anfang jeder Gruppe die Erwerbungen bis 1904 in alphabetischer Ordnung]

3.4 Historische Kataloge von Teilbibliotheken

Katalog der Sammlung Binterim. 1870

[hschr., durch mschr. Registerband für die Verzeichnung der Varia ergänzt]

Bloos, Georg: Katalog der Bibliothek des Düsseldorfer Geschichtsvereins. Düsseldorf 1901 Kataloge der evangelischen Gemeinde:

Systematisch geordnetes Verzeichnis der Bücher aus der Bibliothek der evangelischen Gemeinde zu Düsseldorf [hschr., von W. Lichnock 1859/60, fortgesetzt bis 1870 von W. Braselmann. Erhalten ist eine spätere mschr. Abschrift des verlorenen Originals.]

Auszug aus dem Verzeichnis der Bücherei der evangelischen Gemeinde Düsseldorf. Düsseldorf 1918

Nachtrag zum Verzeichnis der Bücherei der evangelischen Gemeinde Düsseldorf vom Mai 1938. Düsseldorf 1938 Katalog der Sammlung Hermens. Düsseldorf 1874

Bücherverzeichnis der ärztlichen Vereinsbibliothek in Düsseldorf. 2. Aufl. Düsseldorf 1906

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf: Verwaltungsakten 1770-1805 [Jülich-Berg II 5050; III 108, 109, 1789; betreffen die Öffentliche Kurfürstliche Bibliothek und inkorporierte Klosterbibliotheken]

 Verwaltungsakten 1815-1904 [Akten der Regierung Düsseldorf (2533, 2534, 10602, 10603, 31862, 32009) zur Baugeschichte] 

Im Stadtarchiv Düsseldorf: Verwaltungsakten 1900-1968 [III 1589-95: Baurechnungen; VII 1888ff.: Bücher der Lesesaalbenutzer.]

In der Universitätsbibliothek Düsseldorf: Verwaltungsakten der Landes- und Stadtbibliothek 1904-1970 [unvollständig; teilweise nach Sachgebieten sortiert; weitgehend ungesichtetes Material]

4.2 Darstellungen

Gattermann, Günter: Die Universitätsbibliothek. Rückschau und Ausblick. In: Universitätsbibliothek. Beiträge zur feierlichen Übergabe des Neubaus am 26. November 1979. Düsseldorf 1980, S. 35-60

Gießler, Joseph: Die Landes- und Stadtbibliothek zu Düsseldorf. Ein geschichtlicher Rückblick. In: Aus der Arbeit der Landes- und Stadtbibliothek Düsseldorf. Düsseldorf 1955, S. 5-21

Jahresbericht. Landes- und Stadtbibliothek Düsseldorf. 1 (1904/05)-30/32 (1933/34-1935/36). Düsseldorf 1905-1937

Lichtner, Werner: Von der Zentralbibliothek der medizinischen Akademie zur Universitätsbibliothek Düsseldorf. Düsseldorf 1967

Pfannenscd, Heino: Die königliche Landes-Bibliothek zu Düsseldorf seit ihrer Stiftung bis zur Gegenwart. In: Archiv für die Geschichte des Niederrheins 7 (1870) S. 371-431 [Sonderdruck mit dem Zusatz: Zum hundertjährigen Gedächtnisse der Begründung und Eröffnung dieser Anstalt (März-April 1770). Köln 1870]

Reuter, Hermann: 25 Jahre Landes- und Stadt-Bibliothek. In: Jan Wellem. Monatsschrift für Düsseldorf, Niederrhein und Bergisches Land 4 (1929) S. 195-206

Schmettow, Matthias Graf von: Aus der Baugeschichte der Landes- und Stadtbibliothek. In: Bibliothekarische Nebenstunden. Joseph Gießler zum 65. Geburtstag gewidmet. Düsseldorf 1964, S. 5-27

Stosch, Manfred von: Düsseldorfs " öffentliche Bibliothèque" 1770-1809. In: Düsseldorf in der deutschen Geistesgeschichte (1750-1850). Düsseldorf 1984, S. 37-53 200 Jahre Landes- und Stadtbibliothek Düsseldorf 1770-1970. Düsseldorf 1970

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Bartelt, Frauke: Thomas Mann-Sammlung Dr. Hans-Otto Mayer (Schenkung Rudolf Groth) in der Universitätsbibliothek Düsseldorf. Neukatalogisierung der Sammlung im Rahmen des Projekts der DFG zur Erschließung von Spezialbeständen in Bibliotheken. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 32 (1985) S. 227-234

Bibliothek Lambert Krahe. Kunstliteratur des Barock und des Klassizismus. Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek Düsseldorf. Bearb. von Jürgen Schüler und Rudolf Schmitt-Föller. Düsseldorf 1990

Büttner, Eva: Zur humoristischen Graphik der Düsseldorfer Malerschule. Die Veröffentlichungen 1830-1850. (Diss. Erlangen 1981)

Finger, Heinz: Ein Düsseldorfer Druck zum Abendmahlsstreit aus dem Anfang des siebzehnten Jahrhunderts. In: Geschichtliche Miniaturen. Festschrift zur 300-Jahrfeier der Neanderkirche. Düsseldorf 1984, S. 105-116

ders.: Drucker und Druckerzeugnisse. In: Land im Mittelpunkt der Mächte. Die Herzogtümer Jülich, Kleve, Berg. Kleve 1984, S. 245-254

ders.: Einige Drucke des 16. Jahrhunderts zum Abendmahlsstreit in den evangelischen Gemeinden am Niederrhein. In: Düsseldorfer Jahrbuch 60 (1986) S. 175-189

ders.; Benger, Anita: Der Kölner Professor Gisbert Longolius - Leibarzt Erzbischof Hermanns von Wied und die Reste seiner Bibliothek in der Universitätsbibliothek Düsseldorf. Düsseldorf 1987

Galley, Eberhard: Illustrierte Handschriften und Frühdrucke aus dem Besitz der Landes- und Stadtbibliothek Düsseldorf nebst Katalog der illustrierten Handschriften und ausgewählter Frühdrucke aus der Landes- und Stadtbibliothek Düsseldorf. Düsseldorf 1951

Galley, Eberhard: Die Landes- und Stadtbibliothek. Ihre Funktion im Wandel einer zweihundertjährigen Geschichte. In: 200 Jahre Landes- und Stadtbibliothek Düsseldorf 1770-1970. Düsseldorf 1970, S. 7-27 [Kap. 3: Die Anschaffungspolitik der Bibliothek]

Galley, Eberhard; Hammer, Gabriel: Die Chorbücher der Abtei Altenberg aus dem 16. Jahrhundert. Bergisch-Gladbach 1988

Gattermann, Günter; Schmitt(-Föller), Rudolf: Gedruckte Gärten der Gesundheit. In: Die Waage 26 (1987) S. 51-61

Illustrierte Bücher und Mappenwerke des Jungen Rheinlands. Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek Düsseldorf 15.2.-30.4.1985. Bearb. von Rudolf Schmitt(-Föller). Düsseldorf 1985

Karpp, Gerhard: Mittelalterliche Handschriften und Inkunabeln in der Universitätsbibliothek Düsseldorf. In: Codices manuscripti 7 (1981) S. 4-13

Kast, Paul: Musikliteratur in der Universitätsbibliothek Düsseldorf. In: Forum Musikbibliothek (1983) S. 32-37

Kleszewski, Reinhard: Zur Rolle der Literatur am kurfürstlichen Hof in Düsseldorf zur Zeit Anna Maria Luisas de Medici. In: Anna Maria Luisa Medici, Kurfürstin von der Pfalz. Ausstellungskatalog Stadtmuseum Düsseldorf. Düsseldorf 1988, S. 113-124

Kostbarkeiten aus der Bibliothek der ehemaligen Reichsabtei Werden. Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek Düsseldorf in der Schatzkammer der Propsteikirche St. Ludgerus ... am 11.5.1988. Hrsg. von Günter Gattermann. Bearb. von Heinz Finger und Gerhard Karpp. Düsseldorf 1988

Kostbarkeiten aus der Universitätsbibliothek Düsseldorf. Mittelalterliche Handschriften und Alte Drucke. (Ausstellung Mittelalterlicher Handschriften und Alter Drucke in der Stadt-Sparkasse Düsseldorf, 2. März-7. April 1989). Hrsg. von Günter Gattermann. Bearb. von Heinz Finger und Gerhard Karpp. Wiesbaden 1989

Kräuter- und Pflanzenbücher vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek Düsseldorf, 6.8.-6.9.1986. Bearb. von Rudolf Schmitt-(Föller). Düsseldorf 1986

Luther und die Anfänge der Reformation im Herzogtum Berg. Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek Düsseldorf zum Lutherjahr 1983. 10.11.-21.12.1983. Bearb. von Heinz Finger. Düsseldorf 1983

Malerische Ansichten des Rheins. Rheinreisen im 19. Jahrhundert. Eine Ausstellung aus Beständen der Westdeutschen Landesbank und der Universitätsbibliothek Düsseldorf, 2.5.- 15.7.1988. Bearb. von Rudolf Schmitt-(Föller). Düsseldorf 1988

Rudolph, Gerhard: Buchgraphik in Düsseldorf 1800-1850. In: 200 Jahre Landes- und Stadtbibliothek Düsseldorf. Düsseldorf 1970, S. 137-150

Rudolph, Gerhard: Johannes Cincinnius. Von der Niederlage des Varus. In: 200 Jahre Landes- und Stadtbibliothek Düsseldorf. Düsseldorf 1970, S. 109-119

Rudolph, Gerhard: Druckgraphik in Düsseldorf 1800-1860. In: Zweihundert Jahre Kunstakademie Düsseldorf. Düsseldorf 1973, S. 109-120

Schmitt-(Föller), Rudolf: Veröffentlichungen der Galerie Flechtheim. In: Alfred Flechtheim Sammler, Kunsthändler, Verleger. Kunstmuseum Düsseldorf, 20.9.-1.11.1987. Düsseldorf 1987, S. 135-152

1000 Jahre Buchkunst am Niederrhein. Aus den Schätzen der Landes- und Stadtbibliothek. Bearb. von Elsbet Colmi und Gerhard Rudolph. Düsseldorf 1967 Zeitungen und zeitungsähnliche Periodika (s. o. 3.1)

Stand: Juli 1991

Günter Gattermann

Gerhard Rudolph


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.