FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Universitätsbibliothek Graz: Hauptbibliothek

Adresse. Universitätsplatz 3, 8010 Graz [Karte]
Telefon. (0316) 380-31 02 (Direktion); 380-31 18

 (Katalogauskunft);
380-31 00 (Lesesaalauskunft); 380-31 25 (Abteilung für Sondersammlungen)
Telefax. (0316) 38 49 87
Bibliothekssigel. <3>

Unterhaltsträger. Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung
Funktionen. Universitätsbibliothek für Lehre, Forschung und Studium; allgemein zugängliche Universalbibliothek; Pflichtexemplarstelle für die Steiermark.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Sämtliche Wissenschaftsgebiete. - 2. Besondere Sammelgebiete: Styriaca, Protestantica, Mathematik, Astronomie.
Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (mit Ausnahme der vor 1850 erschienenen Bestände). - Öffnungszeiten: Lesesäle: Montag bis Freitag 8.30 -21 Uhr, Samstag 8.30-13 Uhr. - Fernleihe und Zeitschriftenlesesaal: 8.30 -18 Uhr. - Abteilung für Sondersammlungen (vor 1850 erschienene Werke): Montag bis Freitag 9-13 Uhr, Dienstag und Donnerstag 14-18 Uhr. - Kataloge, Lesesäle und Zeitschriftenlesesaal sind am Samstag von 8-13 Uhr geöffnet (keine Entlehnung). - Eingeschränkte Öffnungszeiten während der Sommermonate: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag 8-13 Uhr, Mittwoch 8-18 Uhr. - Leihverkehr: ÖLV, internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für Benützer. Fotostelle (Anfertigung von Mikrofilmen, SW-Positiven, Repros), Mikrofilm-Lesegeräte, Reader-Printer, Kopiergeräte (Spezialkopiergerät Archivist).
Gedruckte Informationen. Hirschegger, Manfred: Wegweiser durch die Universitätsbibliothek Graz. Graz 1988. - Informationen auch im INTERNET: http:// www-ub.kfunigraz.ac.at/sosa/sosa.html (Abteilung für Sondersammlungen).
Hinweise für anreisende Benützer. Bei Benützung von Hss. und Nachlässen schriftliche Anmeldung erwünscht. - Ab Hauptbahnhof Buslinie 63 bis Station Universität. - Kaum Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Im Zuge der Gegenreformation wurden die Jesuiten nach Graz berufen, wo sie 1573 ein Kollegium gründeten und eine Bibliothek einrichteten. Das Jesuitenkolleg wurde vom Landesfürsten mit einer jährlichen Dotation von 2200 Gulden - aus den Einkünften des Stiftes Millstatt in Kärnten - unterstützt. Von Stift Millstatt kam 1577 auch der erste größere Bestandszuwachs in Form von Inkunabeln, Frühdrucken und wertvollen Hss. Die Millstätter Bibliothek setzte sich aus den Büchern des 1469 aufgelassenen Benediktinerklosters und des seit Ende des 15. Jhs dort angesiedelten St. Georgs-Ritter-Ordens (1541 aufgehoben) zusammen.

1.2 1585 erfolgte die Umgestaltung des Kollegiums zur Universität. Die Kollegiumsbibliothek bildete den Grundstock der Universitätsbibliothek, die anläßlich der Eröffnung Büchergeschenke vom Landesfürsten, vom Hofkanzler und von einigen steirischen Klöstern erhielt. Zusätzlich gelangten neuerlich Bestände der Millstätter Bibliothek nach Graz. Obwohl schriftliche Hinweise fehlen, kann die kontinuierliche Vergrößerung der Bibliothek durch die Jesuiten aufgrund der Katalogisierungseinträge auf den Titelseiten der damals erworbenen Bücher nachvollzogen werden. Der Bestand thielt zum einen Bücher für Ausbildung und Seelsorge, zum anderen spiegelt er die Interessen der einzelnen Patres wider. Eine Bereicherung auf dem Gebiet der Naturwissenschaften erfuhr die Bibliothek durch die Sammlertätigkeit des Grazer Jesuiten, Mathematikers und Hochschulprofessors Paul Guldin (1577-1643, s. u. 2.7). Auffallend groß ist auch die Zahl der Protestantica im Besitz der Bibliothek. Es handelt sich dabei offensichtlich um Schriftgut, das im Zuge der Gegenreformation von den Jesuiten gesammelt und aufbewahrt wurde (s. u. 2.8).

1.3 1586 wurde der Bayer Georg Widmanstetter (1618) von Erzherzog Karl II. von Innerösterreich als katholischer Hofbuchdrucker nach Graz berufen. Die Offizin, welche von Widmanstetters Erben bis 1806 weitergeführt wurde, war im 17. und 18. Jh (bis 1781) die einzige Druckerei in der Steiermark. Einen nicht unbeträchtlichen Teil ihrer Produktion stellen die etwa 700 Universitätsschriften dar. Die Widmanstetter-Drucke - und alle übrigen Grazer Drucke des Zeitraums 1565 bis 1850 - sind gesondert aufgestellt (s. u. 2.16-2.17). Graz 2 Universitätsbibliothek Graz: Hauptbibliothek

1.4 Der rasche Bücherzuwachs erforderte mehrere Umbauten der Bibliotheksräumlichkeiten. 1591 und 1597 wurde der ursprüngliche Kollegiumsbau erweitert, in den Jahren 1607 bis 1609 ein Zubau an der Nordseite errichtet. Der Bibliotheksumbau im 17. Jh verwirklichte die für die Barockzeit typische Saalbibliothek, in der sowohl Magazin als auch der Verwaltungs- und Benützerbereich untergebracht waren. Die Bücher befanden sich in Kästen, angeordnet in zehn Gruppen: die Erklärer der Heiligen Schrift, die spekulativen Theologen, die Polemiker, die Kanonisten, die Prediger, die Asketiker, die Philosophen, die Mathematiker, die Historiker, die Humanisten.

1.5 Die Jesuiten waren für die Erhaltung der Bibliothek bis 1773 verantwortlich. Die Aufhebung des Ordens beendete die Zeit der Bibliotheca Collegii Societatis Jesu Graecii. Die Kataloge der Jesuitenbibliothek - nach einem Akt aus dem Jahr 1794 waren es 28 Bde - sind nicht mehr vorhanden, sodaß genaue Angaben über die Größe der Bibliothek nicht möglich sind. 1775 wurde sie unter staatliche Verwaltung gestellt und zur öffentlichen Bibliothek erklärt. Die Leitung oblag weiterhin Ex-Jesuiten, die als Weltpriester in den Staatsdienst eintraten. Für die Herstellung der öffentlichen k.k. Universitätsbibliothek wurden 1776 per Hofdekret 7674 Gulden veranschlagt.

1.6 1778 kam es zur Errichtung eines eigenen Universitätsarchivs. Nach Beendigung der Umbauarbeiten und Adaptierung des Lesesaales wurde die Bibliothek 1781 eröffnet und für den allgemeinen Gebrauch zugänglich gemacht. Unmittelbar zuvor war ihr das Pflichtexemplarrecht eingeräumt worden, das jedoch nur vorübergehend wirksam war. Im Zuge der Umwandlung der Jesuitenbibliothek in die staatliche Universitätsbibliothek wurden die ehemalige Universitätsaula und das Theater zu einem Bibliothekssaal umgestaltet. Die Buchbestände der Grazer Jesuiten wurden mit jenen der Jesuitenkollegien in Marburg, Leoben und Judenburg zusammengeführt. An rund 2500 Büchern ist heute noch die charakteristische Signatur der Jesuitenbibliotheken am Buchrücken vorhanden. Die Bibliothek dürfte insgesamt ca. 4000 bis 5000 Bde umfaßt haben.

1.7 1782 wurde die Universität Graz - neben anderen österreichischen Universitäten - von Joseph II. zu einem Lyzeum zurückgestuft. Die damit zur Lyzeumsbibliothek gewordene Universitätsbibliothek erfuhr in den folgenden Jahren durch die Klosteraufhebungen einen enormen Bestandszuwachs. Ungefähr vierzig steirische Klöster mußten einer kaiserlichen Verordnung zufolge ihre Bibliotheken an die Grazer Lyzeumsbibliothek abliefern. Diese Büchermassen überforderten nicht nur die Räumlichkeiten der Bibliothek, sondern auch den 1780 ernannten Bibliothekar August Herz, dem vorgeworfen wurde, ca. 18.000 Bde verkauft oder makuliert zu haben. Sein späterer Nachfolger Alois Josef Jüstel, Professor für Moraltheologie, wurde beauftragt, eine Revision durchzuführen. In seinem einige hundert Seiten umfassenden Revisionsbericht beschrieb er die Zustände in der Bibliothek und stellte zugleich erstmals Bibliotheksregeln auf (s. u. 4.1). Nach Jüstel sollen die Übergabekataloge meist unverläßlich geführt bzw. nicht mitgeliefert worden sein.

1.8 Die Bücher wurden in den unterschiedlichsten Behältnissen nach Graz transportiert: das Benediktinerstift St. Lambrecht soll 270 Kisten übergeben haben, das Zisterzienserstift Neuberg 103 Startin-Fässer, das Augustiner-Chorherrenstift Stainz 72 lange Verschläge, das Augustiner-Chorherrenstift Rottenmann 83 Kisten. Nachweislich in den Besitz der Bibliothek kamen in einem Zeitraum von fünf Jahren ca. 3800 Bde aus der Kartause Seitz, ca. 4000 Bde aus dem Benediktiner-Chorherrenstift Seckau, ca. 1000 Bde aus dem Dominikanerkonvent in Pettau, ca. 2000 bis 3000 Bde aus dem Zisterzienserstift Neuberg, ca. 10.000 Bde aus dem Benediktinerstift St. Lambrecht und ca. 4000 Bde aus dem dazugehörigen Priorat Mariazell. In den folgenden Jahren war der Bücherzuwachs aufgrund geringer Geldmittel nur spärlich. 1807 erhielt die Bibliothek das Pflichtexemplarrecht für die Steiermark.

1.9 Am 19. April 1827 erhob Franz II. das Lyzeum wieder zur Universität, zur Universitas Carolo-Franciscea. Für die Bibliothek war damit aber keine finanzielle Besserstellung verbunden. Größere Bestandszuwächse brachten nur Geschenke und Legate. Von besonderer Bedeutung ist das Legat des Josef Anton Hohenrain (1829, s. u. 2.10). Die Dotation der Bibliothek, die im Jahr 1781 400 Gulden betragen hatte, stieg nur geringfügig an (1839: 600 Gulden, 1863: 800 Gulden). Erst 1869, sechs Jahre nach Errichtung der medizinischen Fakultät, wurde die Dotation auf 4000 Gulden erhöht, 1897 schließlich auf 10.000. Eine 1828 vorgenommene Zählung ergab einen Bestand von 37.000 Bdn. Der jährliche Bücherzuwachs - errechnet anhand der Zuwachsverzeichnisse - betrug bis 1850 ca. 475 Bde (Ausnahme 1828: 2647 Bde), ab 1850 durchschnittlich 2822 Bde. Die 1859 durchgeführte Revision ergab einen Bestand von 48.734 Bdn Druckschriften, 6727 kleinen Druckschriften, 1985 Dubletten, 1744 Handschriftenbänden (mit 4265 Hss.), 5 Himmels- und 4 Erdgloben, 94 geographischen Karten mit topographischen Plänen, 354 Kupfer- und Stahlstichen sowie Lithographien und 54 Musikalien.

1.10 Wie aus den Jahresberichten hervorgeht, trugen bis zum Ende des 19. Jhs folgende Erwerbungen zur Bestandsvergrößerung bei: 1863 die Bibliothek der Medizinisch-chirurgischen Lehranstalt (10.275 Bde, s. u. 2.9), 1865 der Ankauf der Bibliothek des Freiherrn Otto von Sterneck (*1821) aus Klagenfurt mit 860 Bdn juridischen Inhalts, 1867 der Ankauf von ca. 350 Bdn neuerer medizinischer Literatur von der W. Braumüllerischen Hofbuchhandlung. Ferner kamen der Universitätsbibliothek 696 Bde zur Germanistik aus dem Nachlaß von Prof. Franz Pfeiffer (1815-1868) und das Legat von Franz Ritter von Lessner mit ca. 2000 Bdn an neuerer Literatur zu, 1874 ca. 150 Bde (lateinische Literatur aus dem 16. bis 19. Jh) aus dem Nachlaß R. von Dotzauers. 1879 folgten die Bibliotheken Friedrich Arndts und des Innsbrucker Bibliothekars Adalbert Jeitteles (1831-1908), 1890 der Büchernachlaß von Robert Hamerling (eigentlich Rupert Hammerling, 1830-1889) und 1892 jener von Carl Ritter von Schroff (1802) mit Werken zu den Naturwissenschaften. 1895/1896 schenkte Prof. Ludwig Schmarda (1819) der Universitätsbibliothek 129 Bde; im selben Jahr wurden ihr 924 Bde aus dem Nachlaß von Emil Scaria (um 1836) inkorporiert, 1897/1898 der aus ca. 345 Bdn bestehende Nachlaß von Alexander Rollet (1834-1903), 1898/1899 Büchergeschenke von Erzherzog Ludwig Salvator (1847-1915).

1.11 Die wachsende Bedeutung der Universität und der große Bestandszuwachs der Bibliothek (1893 insgesamt 135.627 Bde) machten einen Neubau am Ostrand der Stadt notwendig, der 1894 bezogen wurde. Die in einem Nebengebäude der Universität untergebrachte Bibliothek hatte ein Fassungsvermögen von 300.000 Bdn. Die alte systematische Ordnung wurde zugunsten des Numerus-currens-Systems aufgegeben. Der Neubestand wurde nach dem Numerus currens nach Formaten (I-IV) aufgestellt. Zugleich legte man neue Lokalrepertorien und einen Systematischen Katalog für den Neuzugang (nach dem Leydener System) an (s. u. 3.1). Den Aufschwung, den die Bibliothek zu Beginn des 20. Jhs erlebte, beendete der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Die Zuwachsverzeichnisse zeigen einen deutlichen Rückgang der Zukäufe in den Kriegs- und Nachkriegsjahren. Erst nach 1945 waren wieder größere Anschaffungen möglich.

1.12 Im Jahr 1900 kamen Abschriften musikalischer Werke von H. von Reininghaus an die Universitätsbibliothek, 1905 Büchergeschenke von Graf Guido von Auersperg und von dem Historiker Arnold Luschin von Ebengreuth (1841-1932), ferner ca. 275 Werke (zweite Hälfte des 19. Jhs) aus dem Nachlaß von A. von Gvosdanovic. 1906 folgten 152 Werke zur Medizin aus dem Nachlaß Dollender, 1907 ca. 200 Werke aus der Sammlung des Universitätsprofessors Ludwig Gumplowicz (1838-1909), darunter seltene Literatur zur Soziologie und Geschichte Osteuropas. 1909 wurde der Universitätsbibliothek der Nachlaß des k.k. Oberst Lönhard - 23 bis 34 Laufmeter, hauptsächlich geographische und historische Werke sowie eine Kartensammlung - übergeben. 1910 kam die Bibliothek des Gutsbesitzers Gottfried Göschl hinzu (178 Bde aus dem 18. Jh), 1911 die 529 Bde umfassende Bibliothek des Innsbrucker Privatdozenten Othmar Schissel von Fleschenberg, darunter seltene Drucke der deutschen Literatur des 17. und 18. Jhs.

1.13 Einen Zuwachs von 2884 Bdn brachte 1912 die Übernahme eines Teiles der Gräflich Meranschen Bibliothek des Schlosses Stainz; dabei handelte es sich um Werke aus dem Besitz von Erzherzog Johann (1782-1859). Ebenfalls 1912 wurde um 10.000 Kronen die Bibliothek von Anton E. Schönbach ( 1911) angekauft, die sich aus Werken zur älteren deutschen Philologie, Theologie und Belletristik zusammensetzte. Die Privatbibliothek der Königin Amalia von Griechenland (1818-1875), die Amalienbibliothek, ließ 1925 George Freiherr von Washington (1856-1930) der UB als Geschenk zukommen (s. u. 2.6). Den wohl bedeutendsten und größten Zuwachs stellt der 1927 übernommene Nachlaß Hugo Schuchardts (1842-1927) dar, der ca. 15.000 Bde zur Philologie umfaßte (s. u. 2.18). Zwischen 1918 und 1924 gelangten Buchgeschenke von Uto von Melzer (1881-1961) an die Bibliothek. Nach seinem Tod folgte der gesamte Büchernachlaß (s. u. 2.18).

1.14 Seit den fünfziger Jahren des 20. Jhs entwickelte sich die Handschriften- und Inkunabelabteilung zu einem eigenen Verwaltungsbereich. Zudem erfolgte der Aufbau einer kleinen Zimeliensammlung - mit bedeutenden Drucken aus der Zeit nach 1500 -, die seit Beginn der siebziger Jahre bis 1985 zu einer Rara-Sammlung mit ca. 30.000 Bdn erweitert wurde. Die wertvollsten Stücke sind zusammen mit den Hss. und Inkunabeln in zwei klimatisierten Bunkern untergebracht. 1986 wurden die alten ostseitigen Magazine umgebaut und nach und nach mit Verschubregalen ausgestattet. In den separierten Magazinräumen stehen nun - auf vier Ebenen - alle Druckschriften mit Erscheinungsjahr vor 1850 und alle nach 1850 erschienenen Rara (z. B. Erstausgaben deutscher Dichter). Auch die Nachlaßsammlung (z. T. mit den Nachlaßbibliotheken, s. u. 2.18), die Landkartensammlung (s. u. 2.15) und andere Sonderbestände befinden sich in diesem Bereich. Die Abteilung wurde deshalb 1986 in Abteilung für Sondersammlungen umbenannt. Der historische Druckschriftenbestand wird z. Z. in den Aufstellungen Inkunabeln (s. u. 2.13), Einbandsammlung (s. u. 2.14), Grazer Drucke (s. u. 2.16-2.17), Deutsche Erstausgaben (Erstausgaben deutscher Dichter 1600 bis 1926, s. u. 2.19) und Reserve alter Drucke (Druckschriften 1501 bis 1850) zusammengefaßt. Seit 1986 ist der Abteilung auch eine Restaurierwerkstatt zugeordnet.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Bei einem Gesamtumfang von 1.377.081 Bdn sind ca. 240.000 Bde einschließlich Zeitschriften und Dissertationen historischer Bestand. Davon stammen ca. 13.240 Bde aus dem 16. Jh, ca. 14.480 aus dem 17. Jh, ca. 38.600 aus dem 18. Jh und ca. 172.600 aus dem 19. Jh; hinzu kommen 1115 Inkunabelbände. Den Angaben der chronologischen und sprachlichen Übersicht liegt eine Hochrechnung aus Teilzählungen anhand des Alphabetischen Kataloges zugrunde.

2.2 In Deutsch sind 137.320 Bde (40 Inkunabeln, je 2440 Bde des 16. und 17. Jhs, 15.560 des 18. Jhs, 116.840 des 19. Jhs) verfaßt, in Latein 61.825 (1065 Inkunabeln, 10.560 Bde des 16. Jhs, 11.520 des 17. Jhs, 18.360 des 18. Jhs, 20.320 des 19. Jhs). Am drittstärksten ist mit 16.840 Bdn (200 des 17. Jhs, 3000 des 18. Jhs, 13.640 des 19. Jhs) die französische Sprache vertreten, gefolgt von 7880 Bdn (240 des 17. Jhs, 1240 des 18. Jhs, 6400 des 19. Jhs) in Italienisch, 6200 (19. Jh) in slawischen Sprachen, 5400 (19. Jh) in Englisch und 4560 Bdn (240 des 16. Jhs, 80 des 17. Jhs, 440 des 18. Jhs, 3800 des 19. Jhs) in sonstigen Sprachen.

Systematische Übersicht

2.3 Bei der Übersiedlung in das neue Bibliotheksgebäude (1894) wurde die systematische Aufstellung zugunsten des Numerus currens aufgegeben. Der Altbestand war zwar weiterhin systematisch angeordnet, nur wurde darüber zusätzlich der Numerus currens gelegt. Die ursprüngliche Aufstellung ist an den häufig noch vorhandenen Kastensignaturen zu erkennen, allerdings verschwimmen die Konturen der alten Fachgruppen durch Umstellungen zunehmend. Die alten systematischen Kataloge (Bestand bis ca. 1895) sind - ebenso wie der Systematische Katalog für die Bestände von 1895 bis 1925 - unvollständig. Der Jahresbericht von 1879 gibt den damaligen Gesamtbestand mit 100.976 Bdn an, die sich auf 13 Sachgruppen verteilten.

2.4 Danach entfielen 11.258 Bde auf Theologie, 11.328 auf Rechts- und Staatswissenschaft, 14.339 auf Medizin, 2670 auf Philosophie und Pädagogik, 14.912 auf Geschichte und Hilfswissenschaften. Zur Mathematik sind 1605 Bde verzeichnet, zu den Naturwissenschaften 5188, zu Philologie und Linguistik 7585. Der Bestand an Neuerer Literatur umfaßte 6908 Bde, jener zu Kunst und Musik 606. Hinzu kamen Schulbücher und Jugendschriften (646 Bde), Enzyklopädien (7027 Bde) und Bücher anderen Inhalts (16.904 Bde).

2.5 Im folgenden werden erwähnenswerte, in der Abteilung für Sondersammlungen untergebrachte Bestände (nicht geschlossen aufgestellt) näher beschrieben.

2.6 Die Amalienbibliothek (170 Bde) - sie stammt aus dem Besitz von König Otto I. und Königin Amalia von Griechenland - enthält großteils neugriechische Literatur aus der ersten Hälfte des 19. Jhs. Bemerkenswert ist die Bibliothek vor allem wegen der aufwendigen und prächtig dekorierten Einbände. Die Bücher sind in Leder oder Samt - einige in Seide oder Buntpapier - in den Farben hellrot, dunkelblau und grün gebunden und durch eingeklebte Wappen-Exlibris mit dem Wahlspruch Exitus acta probat als Besitztum der freiherrlichen Familie von Washington gekennzeichnet. Von den 170 Einbänden stammen 14 weniger bedeutende nicht aus Griechenland, alle übrigen wurden wahrscheinlich in Athen angefertigt.

2.7 Mathematica. Ein Schwerpunkt des historischen Bestandes liegt bei der Literatur zur Mathematik (sowie Physik und Astronomie). Dazu trug insbesondere die Sammeltätigkeit des Hochschulprofessors Paul Guldin bei, der von 1618 bis 1643 in Graz tätig war. Unter den noch vorhandenen ca. 300 Büchern Guldins zu den oben genannten Bereichen sind Erstausgaben der Schriften Galileis, Keplers und Napiers sowie die seltenen Logarithmentafeln von Jost Bürgi. Guldins Bücher weisen eine eigenhändig geschriebene Signatur am Titelblatt und die Rückensignatur P.G. auf. Die mathematischen Werke der Jesuitenbibliothek wurden im 17. Jh mit dem Vermerk Bibliotheca mathematica versehen und in einem Bücherkasten aufgestellt, den ein Porträt von Paul Guldin ziert. Eine wesentliche Bereicherung bedeutete auch der Zugang der mathematisch-astronomischen Büchersammlung Johann Ferdinand von Herbersteins (1721). Ein von Ernst Seidl angelegtes Verzeichnis des mathematischen Druckschriften-Bestandes vom 15. Jh bis 1850 enthält 752 Titel (Interne Liste). Hierin nicht inkludiert sind die mathematischen Randgebiete, wie die Werke zum kaufmännischen Rechnungswesen. Zusätzlich ist der Bestand durch chronologisch geordnete Titelblattalben erschlossen.

2.8 Die Protestantica stellen einen weiteren Schwerpunkt dar. Über die Herkunft der für eine Jesuitenbibliothek umfangreichen und bedeutenden Reformationsliteratur lassen sich nur Vermutungen anstellen. Große Protestantica-Bestände wurden gegen Ende des 16. Jhs im Zuge der Gegenreformation in Graz verbrannt. Offenbar vernichtete man aber nur Dubletten, denn unter den Exemplaren der Universitätsbibliothek finden sich fast nur Erstausgaben bzw. frühe Ausgaben, aber kaum Doppelstücke. Lediglich lutherische Bibelausgaben liegen in Mehrfachexemplaren vor. Es gibt jedoch keine bibliothekarischen Einträge der Jesuiten in diesen Büchern; nur bei einem Band ist aufgrund eines Eintrages der Zugriff der Jesuiten, die ihn vom Scheiterhaufen für ihre Bibliothek entnahmen, belegt. Die handschriftlichen Vorbesitzervermerke weisen die protestantischen Bücher als ehemaliges Eigentum steirischer Adeliger aus. Ein Teil der Reformationsschriften war aber nachweislich in katholischem Besitz, wie etwa die Sagstetter-Bibliothek. Der Bischof von Gurk, Urban Sagstetter (reg. 1556-1573), wurde 1570 als Berater Erzherzog Karls nach Graz berufen, wo er durch seine Gutachtertätigkeit in den Besitz protestantischer Werke kam (76 Bde mit 128 Titeln). Druckwerke aus seiner Bibliothek sind an seinen ausführlichen handschriftlichen Eintragungen und den Exlibris erkennbar. Die Hauptmasse der Protestantica stammt aus dem 16. Jh.

2.9 Medizinisch-chirurgische Lehranstalt.

Einen großen Bestand an Literatur zur Medizin brachte 1863 anläßlich der Gründung der medizinischen Fakultät die Übernahme von 10.275 Bdn der Medizinisch-chirurgischen Lehranstalt. Dieser oblag etwa zwischen 1750 und 1850 die Ausbildung der steirischen Wundärzte in den Fächern Chirurgie und Gynäkologie. Die Bücher wurden erst in den zwanziger Jahren des 20. Jhs zur Gänze katalogisiert.

2.10 Sammlung Hohenrain. Die Bibliothek Josef Anton Hohenrains wurde 1829 nach dessen Tod erworben. Ein Katalog aus dem Jahr 1762 verzeichnet 3004 Bde, davon sind 169 o. J., 122 aus dem 16. Jh, 1268 aus dem 17. Jh, 1455 erschienen bis 1762. Darüber hinaus finden sich an der Universitätsbibliothek noch zahlreiche Bücher aus seinem Besitz, wie die Exlibris und Einbände bezeugen. Die Büchersammlung setzt sich größtenteils aus theologischen und juridischen Werken zusammen.

2.11 Der Bestand an Almanachen aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs und der ersten Hälfte des 19. Jhs umfaßt 789 Bde. Die Herkunft dieser Sammlung konnte bislang noch nicht geklärt werden, da nur wenige Exemplare Besitzeintragungen aufweisen.

2.12 Exoten. Von den außereuropäischen Hss. und Drucken kam die Mehrzahl im 20. Jh an die Universitätsbibliothek. Nur ein Teil davon wurde für die Missionstätigkeit der Jesuiten im Laufe des 17. Jhs angeschafft. Ihre Sprachstudien und Übersetzertätigkeit fanden so einen deutlichen Niederschlag im Exotica-Bestand. Die restlichen Werke sind größtenteils der privaten Sammlerleidenschaft einiger Hochschulprofessoren und Gelehrten zu verdanken. Es finden sich u. a. armenische, syrische, islamische (I. arabische, II. türkische, III. persische), indische, zentralasiatische, südost- und ostasiatische Drucke. Einen Überblick (67 Objekte) gibt der Ausstellungskatalog von Zotter/Slaje (s. u. 5).

Sondersammlungen

2.13 Von den 1115 Inkunabeln sind 1075 in lateinischer und 40 in deutscher Sprache verfaßt. Ihre Herkunft beschränkt sich auf steirische und Kärntner Klosterbibliotheken. Die ersten Zugänge kamen 1577 aus Stift Millstatt (Kärnten). Die Drucke betreffen hauptsächlich die Bereiche Theologie, Recht und Naturwissenschaften. Der Bestand ist durch einen handschriftlichen Katalog (s. u. 3.4) erschlossen. Gegenwärtig wird an der Erstellung eines neuen Kataloges gearbeitet.

2.14 Einbandsammlung. Die Bibliothek besitzt einen reichen Bestand an historisch und künstlerisch interessanten Bucheinbänden. Davon wurden die bedeutendsten aus der Gesamtsammlung herausgenommen und gesondert aufgestellt (1448 Bde des 16. bis 20. Jhs). Der Einbandkatalog erlaubt einen Zugriff auf Buchsignatur, Einbandstil, Ikonographie der Darstellungen, Buchbindersignaturen u. a. m. Er umfaßt über die Bestände der Einbandsammlung hinaus rund 6000 dekorierte Einbände aus der Handschriften- und Inkunabelsammlung sowie aus der Reserve alter Drucke. Der historische Bestand bietet aufgrund seiner Herkunft einen repräsentativen Querschnitt der Buchbinderwerkstätten steirischer und Kärtner Klöster sowie der bürgerlichen Grazer Buchbinder. Eine Ausnahme stellen die griechischen Bucheinbände der Amalienbibliothek (s. o. 2.6) dar.

2.15 Kartensammlung. Unter insgesamt 648 Kartenwerken finden sich auch Exemplare aus der Zeit vor 1901, ebenso unter dem ansehnlichen Bestand an Atlanten. So sind alle Standard-Atlanten vorhanden, beginnend mit Ptolemäus (Straßburg 1513 und 1520), Mercator (1628), Ortelius (1603), Blaeu (1640), Allard, De Wit, Seutter, Homann, Kindermann und Schrämbl. Die großen, z. T. in mehreren Ausgaben vorliegenden Atlanten werden durch ca. 150 Handatlanten ergänzt. Auch die topographischen Serienwerke, angefangen mit Exemplaren von Braun-Hogenberg und Merian bis hin zu lokalen Suiten Vischers, Kaisers und Kuwasseggs, sind Teil dieser Sammlung.

2.16 Widmanstetter Drucke 1586 bis 1806. Georg Widmanstetter wurde 1586 - ein Jahr nach Gründung der Universität - von Bayern nach Graz berufen, um die protestantischen Buchdrucker (Andreas Frank, Zacharias Bartsch, Hans Schmidt) zu ersetzen. In der Universitätsbibliothek Graz finden sich insgesamt 858 Titel (27 aus dem 16. Jh, 173 aus dem 17. Jh, 658 aus dem 18. Jh) aus der Druckerei von Georg Widmanstetter bzw. seinen Erben.

2.17 Grazer Drucke 1565 bis 1850. Die Sammlung, die in einer Sequenz mit den Widmanstetter Drucken steht, umfaßt Ausgaben protestantischer Drucker aus den Jahren 1565 bis 1600, die Drucke des Sebastian Haupt und 2178 zwischen 1781 und 1850 erschienene Drucke. Die Grazer Drucke sind - zusätzlich zum alten Alphabetischen Katalog - durch chronologisch geordnete Titelblattalben erschlossen, für den Bestand 1781 bis 1850 existiert ein Zettelkatalog. Darüber hinaus wurden die Wiener, Salzburger, Innsbrucker, Linzer und Klagenfurter Drucke in eigenen Titelblattalben erfaßt (s. u. 3.2).

2.18 Gelehrten- und Schriftstellernachlässe. Die Bibliothek verwaltet 70 Nachlässe von Wissenschaftlern und Literaten. Die wissenschaftlichen Nachlässe stammen von Vertretern der Disziplinen Astronomie, Bibliothekswissenschaft, Botanik, Germanistik, Geschichte, Indogermanistik, Iranistik, Linguistik, Mathematik, Medizin, Orientalistik, Philosophie, Romanistik, Theologie und Zoologie. Neben Manuskripten und persönlichen Dokumenten enthalten die Nachlässe auch Privatbibliotheken. Erwähnenswert sind insbesondere die Nachlässe von Hugo Schuchardt und Uto von Melzer, Edler von Tapferheim. Schuchardt war Linguist und Romanist sowie Mitbegründer der Baskologie. Seine Büchersammlung umfaßt ca. 15.000 Bde - rund 8000 davon sind kleinere Broschüren - aus dem Gesamtgebiet der klassischen und romanischen Philologie. Ca. 2000 Bde wurden bis jetzt in einem eigenen Katalog aufgenommen (Weiss, s. u. 3.2). Die Büchersammlung des Iranisten Uto von Melzer, der sich seit den dreißiger Jahren ausschließlich mit neupersischer Literatur beschäftigte, besteht aus ca. 800 Werken, darunter einige Rara.

2.19 Deutsche Erstausgaben. Die Sammlung wird z. Z. aufgelöst und in den Bestand Reserve alter Drucke integriert. Sie enthält 633 Titel (24 aus dem 17. Jh, 213 aus dem 18. Jh und 396 aus dem 19. Jh). Die Kollektion ist durch ein Titelblattalbum erschlossen.

3.KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog der Bestände von 1501 bis 1925

[hschr. Zettelkatalog; z. T. nach altösterreichischen Regeln, zum größeren Teil nach PI, die inoffiziell schon seit 1917 Grundlage der Katalogisierung waren]

Alphabetischer Katalog der Bestände von 1926 bis 1982

[mschr. Zettelkatalog; erstellt nach PI; die beiden alphabetischen Kataloge wurden verfilmt und liegen auch als Mikrofiche-Katalog vor]

Alphabetischer Katalog für Bestände ab 1983 (Folgekatalog)

[mschr. Zettelkatalog, nach PI, abgebrochen mit der Einführung der EDV-Katalogisierung 1993]

Lokalrepertorium

[teils hschr., teils mschr.; ca. 80 Bde; liegt auch in Zettelform vor]

Schlagwortkatalog

[seit 1925 geführter Zettelkatalog; erstellt nach den bis heute in Gebrauch befindlichen Regeln von Hans Schleimer, die maßgebend wurden für Schlagwortregeln der Deutschen Bibliographie, abgebrochen mit Einführung der EDV-Katalogisierung 1993]

Systematischer Katalog für Bestände von 1895 bis 1925

[Bandkatalog; angelegt nach einem Schema von Otto Hartwig, unterteilt in 17 Hauptgruppen; 907 Faszikel]

Systematischer Katalog für Bestände von 1945 bis 1990 [mschr. Zettelkatalog]

Seit 1993 erfolgt die Katalogisierung mit EDV-Verbund (BIBOS); auch eine Katalogisierung der Altbestände mittels EDV ist geplant. Mit Einführung der EDV-Katalogisierung (BIBOS) wurden ab 1. 4. 1993 folgende Zettelkataloge abgebrochen: Autorenkatalog 1983 ff. (genannt Folgekatalog), Schlagwortkatalog 1926 ff., der nach Signaturen geordnete Standortkatalog, die Signaturenkonkordanz der Freihandbestände, der Katalog der frei zugänglichen Handbibliotheken (Autoren und Systematik) sowie der Katalog der Lehrbuchsammlung.

Zeitschriftenbestände sind in der Österreichischen Zeitschriftendatenbank nachgewiesen.

3.2 Moderne Sonderkataloge

Datenbank für Auktionskataloge und Bücherpreise

Datenbank der Graphiksammlung (Artes)

Einbandkatalog

[in Zettelform; verzeichnet historisch und künstlerisch wertvolle Bucheinbände der UB, rund 6000 Bde; geordnet nach Signaturen und Typen; zum Einbandkatalog gibt es Abreibungsalben (Supralibros, Platten)]

Fragmenteregister

[erfaßt in erster Linie Handschriftenfragmente, aber auch Fragmente von Inkunabeln und Druckschriften des 16. Jhs]

Katalog der Grazer Drucke von 1781 bis 1850

[in Zettelform und als Titelblattalben vorliegend; chronologische Ordnung]

Katalog der Inkunabeln A-Z

[EDV-Katalog; in Bearbeitung]

Katalog der Musikalien [in Zettelform]

Katalog der Sonderdrucke in der Abteilung für Sondersammlungen

[EDV-Katalog; erfaßt sind ca. 450 Titel]

Landkartenregister [in Zettelform]

Nachweis Cinquecentine

[Titelblattalben; Buchstaben A bis F; Abgleich mit VD 16]

Nachweis Drucke 17. bis 18. Jh

[Buchstabe A = 1549 Kopien; Abgleich mit dem Katalog der BSB München]

Nachweis Freimaurerliteratur [Titelblattalben]

Nachweis Historische Jugendliteratur von 1500 bis 1900 [Titelblattalben]

Nachweis der medizinischen Literatur

[Titelblattalben]

Nachweis Romreisen [Titelblattalben]

Nachweis der Widmanstetter-Drucke 1585 bis 1806 und der sonstigen Grazer Drucke von 1781 bis 1850 [Zettelkatalog und Titelblattalben]

Titelblattalben zu den Exlibris

Titelblattalben zu den Salzburger, Innsbrucker, Linzer und Klagenfurter Drucken von 1501 bis 1850 [chronologisch geordnet]

Titelblattalben zu den Wiener Drucken von 1501 bis 1850 [chronologisch geordnet]

Seckauer-Barockkatalog

[EDV-Katalog; noch in Bearbeitung]

Systematischer Katalog der Jesuitenbibliothek

[EDV-Katalog; noch in Bearbeitung]

Verzeichnis der Hollstein/Herberstein-Bibliothek

[in Zettelform]

Verzeichnis der Mikroformen der Abteilung für Sondersammlungen [EDV-Katalog]

Verzeichnis und Nachweis der Amalienbibliothek

[Titelblattalben]

Verzeichnis und Nachweis Deutsche Erstausgaben [Titelblattalben]

Verzeichnis und Nachweis der emblematischen Werke [Titelblattalben]

Verzeichnis und Nachweis der mathematischen Werke [Titelblattalben]

Vorbesitzerkartei

[Erfassung aller erkennbaren Vorbesitzerhinweise, wie schriftliche Eintragungen, Exlibris und Bibliothekssignaturen in den Inkunabeln von 1458/1459 bis 1500 und Druckschriften von 1501 bis 1850; derzeit ca. 20.000 Karteikarten]

Weiss, Brigitta: Katalog der Schuchardt-Bibliothek. Graz 1977

3.3 Historische allgemeine Kataloge

Catalogus alphabeticus universalis I-XIV

[hschr. Bandkatalog; verzeichnet Bestand bis ca. 1890; R 1 (Signaturen tsprechen der Magazinordnung)]

Catalogus alphabeticus universalis I-XVIII

[hschr. Bandkatalog für Bestand bis etwa 1930; R 1]

Lokalrepertorium

[Bandkatalog, geführt bis etwa 1895; unvollständig; R 7]

Numerus-currens-Lokalrepertorium

Systematischer Katalog

[35 Bde; Sachgebiete verweisen auf alte Systematik- Signaturen aus der Zeit vor 1895; R 4,5]

Systematischer Katalog [5 Bde, unvollständig; R 6]

3.4 Historische Sonderkataloge

Bücherverzeichnis der Bibliothek im Schloß Spiegelfeld im Mürztal [Ms. 1968; 1851 angelegt]

Catalogus bibliothecae Lambertino-Cellensis in classes distinctus, 1714 [Bandkatalog]

Catalogus bibliothecae perillustris domini, domini Josephi Liberi Baronis de Hohenrain inquo omnium classium authores ordine alphabetico congesti. Anno 1763 [Bandkatalog]

Incunabula typographiae de anno 1486 usque 1517 [um 1822 angelegter Bandkatalog]

Inkunabelkatalog

[hschr. Bandkatalog; um 1900 von Friedrich Ahn angelegt]

Katalog der auswärtigen Dissertationen

[für Erwerbungen von etwa 1890 bis 1895; ein Band; R 6]

Katalog der Fortsetzungen [hschr., 5 Mappen, R 16]

Katalog der französischen Bücher

[bis 1819; systematisch geordneter Zettelkatalog, Ms. 1705]

Kataloge diverser Instituts- und Klinikbibliotheken [geführt etwa 1875 bis 1880; S 19]

Katalog der Medizinisch-chirurgischen Bibliothek

[systematisch geordneter Bandkatalog, verweist auf Numerus-currens-Signaturen der UB Graz; R 6]

Katalog der Medizinisch-Chirurgischen Lehranstalt [1863 übernommen; 2 Bde mit systematischer Ordnung; verweist auf Systematik-Signaturen; R 6]

Katalog der nationalsozialistischen Literatur

[systematisch geordneter Bandkatalog; S 31]

Katalog der kleinen Schriften

[Bandkatalog, unvollständig; R 8]

Katalog zur Bibliothek der SS-Ärzteakademie in Graz, 1940-1945 [Bandkatalog, unvollständig; S 19]

Katalog zur Bibliothek des Vereins der Ärzte in Graz [Bandkatalog; um 1948 angelegt; S 19]

Register zum Schlagwortkatalog [4 Bde, R 69]

4. QUELLEN UND DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

In der Abteilung für Sondersammlungen befindet sich das Archiv der Universitätsbibliothek Graz, dessen Bestand (1775 bis 1945/1948) von Dr. Manfred Hirschegger systematisch erschlossen wurde. Es finden sich: Quellenmaterial zur allgemeinen Verwaltung, zum Bestand, zur Benützung, Öffentlichkeitsarbeit (z. B. Zuwachsverzeichnisse, Zustands- bzw. Jahresberichte, Kataloge, Wunschbücher, Erwerbsprotokolle), Unterlagen zur Geschichte der Bibliothek (z. B. die Chronik von Anton Schlossar als Bibliotheksdirektor, 1904-1911: Nachlaß Schlossar, diverse Zeitungsausschnitte, etwa 1880 bis 1900 (S 115), Nachrufe, Jubiläums- und Ausstellungsberichte etc., etwa 1900 bis 1947 (S 106); ferner Gästebücher - so besuchte Kaiser Franz Joseph 1883 die Bibliothek -, Literatur-Unterlagen, Manuskripte und dgl.). - Nicht im Universitätsarchiv befindliches Quellenmaterial: Revisionsbericht von A. Jüstel im Steiermärkischen Landesarchiv (StLA - Zl. 19621/3692, Zl. 9032/796, Fasz. 82, Gubernialakten 1782-1789, 1786-1809).

4.2 Darstellungen

Beiträge zur Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz. Hrsg. zur hundertjährigen Gedenkfeier ihrer Wiedererrichtung von der Karl-Franzens-Universität Graz. Graz 1927

Bibliographie der Universitätsbibliothek Graz und ihrer Mitarbeiter. Wissenschafts-Ausstellung: 400 Jahre Universität Graz. Hrsg. von der Karl-Franzens-Universität Graz. Graz 1985

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Eichler, Ferdinand: Aus einer österreichischen Bibliothek. Ein Festgruß der Sektion für Bibliothekswesen bei der 50. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner in Graz. Graz 1909

Festschrift zur Feier der Schlußsteinlegung des neuen Hauptgebäudes der Grazer Universität am 4. Juni des Jahres 1895. Hrsg. von der Karl-Franzens-Universität Graz. Graz 1895 [passim]

Festschrift zur Feier des dreihundertfünfzigjährigen Bestandes der Karl-Franzens-Universität zu Graz. Hrsg. vom akademischen Senat. Graz 1936

Haas, Wilhelm: Die Grazer Universitätsbibliothek. In: Grazer Morgenpost vom 30. 11. 1895, S. 1 und 4

Hirschegger, Manfred: Geschichte der Universitätsbibliothek Graz. 1918-1945. Graz 1986

Höflechner, Walter: Zur Geschichte der Universität Graz. In: Kurt Freisitzer u. a. (Hrsg.): Tradition und Herausforderung. 400 Jahre Universität Graz. Graz 1985, S. 3-77

Kroller, Franz: Die Universitätsbibliothek und ihr Erweiterungsbau. In: Österreichische Hochschulzeitung vom 21. 10. 1969, S. 15-16

Kroller, Franz: Die Universitätsbibliothek Graz als zentrale Einrichtung der Universität. In: Die Universität Graz. Ein Fünfjahr-Buch. Hrsg. von der Karl-Franzens-Universität Graz. Graz 1972, S. 123-128

Kroller, Franz: Die Universitätsbibliothek. In: Österreichische Hochschulzeitung vom 1. 7. 1957, S. 4

Krones, Franz von: Geschichte der Karl-Franzens-Universität in Graz. Graz 1886 [passim]

Die k.k. Lyzeumsbibliothek zu Graz. In: Vaterländische Blätter VIII (1815) S. 58-60

Macher, Johann: Graecium inclyti ducatus Styrie metropolis, topographice descriptum. Graz 1700 [passim]

Mairold, Maria: Aus der Frühzeit der Universitätsbibliothek Graz. In: Biblos 23 (1974) S. 261-278

Mairold, Maria: Geschichte der Grazer Universitätsbibliothek. In: Anton Kern (Hrsg.): Die Handschriften der Universitätsbibliothek Graz. Bd 3, Wien 1967, S. X-XXII

Muchar, Albert: Die Gründung der Universität zu Grätz. In: Steiermärkische Zeitschrift, N. F. 1 (1834) Heft 2, S. 27-61

Muchar, Albert: Geschicke und innere Einrichtungen der alten Bibliothek und des Lyzeums zu Grätz. In: Steiermärkische Zeitschrift, N. F. 2 (1835) Heft 2, S. 20-58

Netoliczka, Žnnie: Zur Baugeschichte des großen Saales im alten Universitätsgebäude. In: Blätter für Heimatkunde 3 (1925) S. 25-29

Netoliczka, Žnnie: Die öffentlichen Bibliotheken Steiermarks. In: Amtlicher Anzeiger Steiermarks. Graz 1922, S. 227

Neymayr, Georg; Sporenus, Antonius; Thonhäuser, Theophil: Almae et celeberimae Universitatis Graecensis Societatis Jesu Lustrum 1-11. Graz 1719-1724 [passim]

Peinlich, Richard: Geschichte des Gymnasiums in Graz. Collegium, Gymnasium und Universität unter den Jesuiten. (Programm des k.k. acad. Gymnasiums in Grätz 1874, passim)

Pirchegger, Hans: Die Grazer Universität 1586-1936. In: Festschrift zur Feier des dreihundertfünfzigjährigen Bestandes der Karl-Franzens-Universität zu Graz. Hrsg. vom akademischen Senat. Graz 1936, S. 5-61

Polsterer, Albert Johann: Gräz und seine Umgebungen. Graz 1827 [zur k.k. Universitätsbibliothek S. 29]

Rezori, Wilhelm Edler von: Die neue k.k. Universität Graz. In: Allgemeine Bauzeitung 61 (1896) S. 1-6

Schleimer, Hans: Der bibliothekarische Schlagwortkatalog. Mit Regeln für die Universitätsbibliothek Graz und einem Anhang: Systematischer oder alphabetischer Sachkatalog? In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 40 (1923) S. 66-97

Schlossar, Anton: Über den Neubau der Universitätsbibliothek in Graz. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 9 (1902) S. 568-572

Schreiner, Gustav: Grätz. Graz 1834 [zur k.k. Universitätsbibliothek S. 30]

Smekal, Ferdinand: Die Geschichte der Grazer Universität in vier Jahrhunderten. Wien 1967 [passim]

Szöveny, Sandor: Propylaeum Bibliothecae almae ac celeberrimae Universitatis Graecensis. Graz 1703

Wiesflecker, Hermann: Die Universität Graz in Vergangenheit und Gegenwart. In: Die Universität Graz. Ein Fünfjahr-Buch. Hrsg. von der Karl-Franzens-Universität Graz. Graz 1972, S. 18-27

Wissenschaft heute. 400 Jahre Universität Graz. Wissenschaftsausstellung der Karl-Franzens-Universität Graz. 10.-12. Mai 1985 Grazer Kongreß. Hrsg. von Hans Ludwig Holzer, Wolfgang Zach und Peter Cordes. Graz 1985 [zur Bibliothek S. 19-22] 4.2 Eichler, Ferdinand: Aus steirischen Miszellen des 14. und 15. Jahrhunderts. In: Mitteilungen des österreichischen Vereins für Bibliothekswesen 10 (1906) S. 53-69 [passim]

ders.: Die deutsche Bibel des Erasmus Stratter in der Universitätsbibliothek zu Graz. Leipzig 1908

ders.: Einzel-Formschnitte des 15. Jahrhunderts in der k.k. Universitätsbibliothek zu Graz. Straßburg 1916 (Einblattdrucke des 15. Jahrhunderts. Hrsg. von Paul Heitz. Bd 42)

ders.: Zwei illuminierte Wiegendrucke aus der Bibliothek der Georgsritter in Millstatt. In: Gutenberg-Jahrbuch 20 (1939) S. 121-127

Graff, Theodor: Bibliographia Widmanstadiana. Die Druckwerke der Grazer Offizin Widmanstetter 1586-1805. Graz 1993

Hohl, Werner: Die Einbände der Amalienbibliothek in der Grazer Universitätsbibliothek. In: Gutenberg-Jahrbuch 64 (1989) S. 377-387

Kern, Anton: Die Promotionsschriften der Jesuitenuniversitäten in der Zeit des Barocks. In: Berthold Sutter (Hrsg.): Festschrift Julius Franz Schütz. Unter Mitwirkung der Steiermärkischen Landesbibliothek. Graz, Köln 1954, S. 38-47

Köck, Johann: Kulturelle Schätze der Grazer Universitätsbibliothek. In: Die feierliche Inauguration des Rektors der Grazer Universität. Hrsg. von der Karl-Franzens-Universität Graz. Graz 1926, S. 21-29

Kraus, Gertrud: Protestantische Bücher des 16. Jahrhunderts als Zeugen ihrer Zeit. Beispiele aus den Beständen der Universitätsbibliothek Graz. Graz 1990

Loserth, Johann: Zu den Anfängen der Grazer Universitätsbibliothek. In: Mitteilungen des historischen Vereins für Steiermark 44 (1896) S. 292-296

Loserth, Johann: Formelbücher der Grazer Universitätsbibliothek. Hannover, Leipzig 1896. (Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde, 21) [passim]

Mairold, Maria: Die Bibliothek des Urban Sagstetter. In: Carinthia I/161 (1971) S. 277-292

Mairold, Maria: Ein Lex Ribvaria-Fragment aus einer Grazer Inkunabel. In: Scriptorium 20 (1966) S. 273

Mayer-Hirzberger, Anita: Die Musikdrucke der Offizin Widmanstetter in Graz (1585-1806). Graz 1988 (Diplomarbeit, mschr.)

Neunteufl, Herta: Kochkunst im Barock. Aus der Welt der steirischen Küche um 1686. Graz, Wien 1976 [passim]

Pfligersdorffer, Georg: Die Bücher der Königin Amalia von Griechenland in der Universitätsbibliothek Graz. In: Gutenberg-Jahrbuch 64 (1989) S. 364-376

Rastegar, Nosratollah; Slaje, Walter: Uto von Melzer (1881-1961). Werk und Nachlaß eines österreichischen Iranisten. Wien 1987 (SbÖAW 477 = Veröffentlichungen der iranischen Kommission, 209; Österreichische Akademie der Wissenschaften, 477)

Schlossar, Anton: Taschenbücher und Almanache zu Anfang unseres Jahrhunderts. I. In: Zeitschrift für Bücherfreunde 3 (1899-1900) S. 49-64

Schlossar, Anton: Taschenbücher und Almanache zu Anfang unseres Jahrhunderts. II. In: Zeitschrift für Bücherfreunde 3 (1899-1900) S. 298-315

Schlossar, Anton: Steiermärkische Exlibris. In: Zeitschrift für Bücherfreunde 9 (1905/1906) S. 261-284

Stary, Othmar: Die Bibliothek des Chorherren- und Domstiftes Seckau zur Zeit der Glaubensspaltung. Graz 1971 (Diss., mschr.)

Wessely, Carl: Die Papyri der öffentlichen Sammlungen in Graz. In: Studien zur Paläographie und Papyruskunde 4 (1905) S. 114-121 [passim]

Kataloge zu Ausstellungen aus den Beständen der Universitätsbibliothek:

Ebenbauer, Peter: Choralhandschriften und Gesangbücher aus der Universitätsbibliothek Graz. Graz 1992

Galter, D. Hannes; Scholz, Bernhard; Zinko, Christian: Graz und die Keilschrift. Kommunikation über Jahrtausende. Graz 1987

Hirschegger, Manfred: Amerika. Die neue Welt in Büchern, Karten und Bildern 1492-1600. Graz 1992

Hohenester, Adolf; Dorfer, Anton: Aus dem Erbe großer Grazer Physiker. Graz 1992

Hohl, Werner: Die Besteigung des Mont Ventoux 1336. Graz 1986

Hohl, Werner: Die Kunst des Bucheinbandes. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Graz 1991

Hohl, Werner: Bucheinbände des Historismus. Graz 1982

Smola, Gertrud (Hrsg.): Alte Kräuter-Bücher. Pflanzenbild und Heilkunde. Bestände aus steirischen Sammlungen. Landesmuseum Joanneum, Abteilung für Kunstgewerbe. Graz 1972

Zotter, Hans; Slaje, Walter: Exoten. Graz 1985

Stand: März 1994

Elfriede Rothe


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.