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Bibliothek des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Frankfurt-Höchst e. V.

Adresse. Bolongarostr. 152, 6230 Frankfurt 80 (Höchst) [Karte]
Telefon. (069) 2 12 35-112 (Stadtarchiv, Dr. Schneider)

Unterhaltsträger. Verein für Geschichte und Altertumskunde Frankfurt-Höchst e. V.
Funktion. Spezialbibliothek.
Sammelgebiete. Geschichte, Archäologie, Volkskunde und Kunstgeschichte im Raum Höchst und Umgebung.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nur nach Vereinbarung mit den zuständigen Mitgliedern des Vorstandes. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erforderlich. Vom Bahnhof Höchst Fußwegnähe (10 Minuten). Vom Hauptbahnhof Frankfurt Straßenbahnverbindung (Linien 10 und 15) bis Haltestelle Bolongarostraße. Parkmöglichkeiten auf dem Höchster Marktplatz.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Im Jahr 1894 gründeten Höchster Bürger den Verein für Geschichte und Altertumskunde Frankfurt-Höchst e.V. Sie machten es sich zur Aufgabe, Geschichte und Kultur der Stadt sowie der näheren Umgebung in Schrift und Sachgut zu dokumentieren. Der Verein unterhält neben der Bibliothek auch ein archäologisches und stadtgeschichtliches Museum, das kunsthandwerkliche Produkte und zahlreiche archäologische Funde ausstellt. Da die Stadt Höchst zum Zeitpunkt der Vereinsgründung weder über eine nennenswerte hauptamtliche Verwaltung noch über ein Stadtarchiv verfügte, wurden städtische Akten und anderes Material vom Verein verwahrt und auch in den nachfolgenden Jahren übernommen.

1.2 Als Höchst 1928 von der Stadt Frankfurt eingemeindet wurde, verblieben die bereits vom Verein übernommenen Archivalien in seinem Besitz. Schon zu dieser Zeit konnte die Bibliothek Bestände zu Geschichte, Archäologie, Volkskunde im Raum Höchst und Umgebung, Literatur zur Vor- und Frühgeschichte, zur Topographie und zur Kunstgeschichte aufweisen. Dennoch ging das Interesse von Bürgern und Vereinsmitgliedern an der heimatkundlichen Arbeit in den nächsten Jahren zurück und schlief während des Krieges ganz ein. Vor allem durch die Tätigkeit von Dr. Rudolf Schäfer (1914-1985) konnte der Verein als Sammelstelle für Dokumente der Höchster Geschichte wiederbelebt werden.

1.3 Wegen eines Brandanschlages im Hauptgebäude mußten Bibliothek und Archiv im August/September 1989 ausgelagert werden. Ein Wasserschaden im Ausweichquartier hat wenig später verhindert, daß die verpackten Bestände aufgestellt werden konnten. Daher sind Angaben zu Umfang und Struktur des Bestandes nur bedingt möglich. Der Bestand wird stetig, aber nicht systematisch erweitert, da vor allem Werke anzuschaffen sind, die der Arbeit der Vereinsmitglieder dienen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek umfaßt ca. 1600 Bde, etwa die Hälfte davon ist historischer Bestand. Der Schwerpunkt liegt im 19. Jh. Es finden sich jedoch auch Hss., die bis ins 15. Jh zurückreichen, da der Verein, als Stadtarchiversatz fungierend, auch sehr altes Material übereignet bekam. Bei der sprachlichen Gliederung dominiert das Deutsche, unter den theologischen Schriften finden sich auch lateinische Texte.

2.2 Der Bestand läßt sich in drei Abteilungen gliedern. Zum einen Literatur zu den Sammelgebieten Geschichte, Ortsgeschichte, Archäologie, Topographie, Volkskunde und Kunstgeschichte. Die Publikationen zu Fayence und Porzellan betreffen vor allem die Höchster Porzellanmanufaktur, aber auch die der benachbarten Fayencefabriken.

2.3 Weiterhin sind theologische Werke in nennenswertem Umfang vorhanden. Es handelt sich wohl zumeist um Bestände aus der ursprünglich karolingischen Justinuskirche, der ältesten noch erhaltenen Kirche Frankfurts, die heute katholische Rektoratskirche ist. Da früher ihre Geistlichen im Vereinsvorstand tätig waren, gelangte theologische Gebrauchsliteratur der vergangenen Jhe (Predigtsammlungen u. ä.) in die Bibliothek. Ebenso findet sich ein nicht unerheblicher Bestand von Bibeln verschiedener Konfessionen und kirchliche, auch kirchenrechtliche Literatur ab dem 17. Jh.

2.4 Schließlich findet sich Archivmaterial der Stadt, so beispielsweise nassauische Staatshandbücher oder Gesetzessammlungen (Höchst gehörte bis 1866 zu Nassau). Das älteste Archivale ist ein Gerichtsbuch, dessen Laufzeit 1441 einsetzt. Außerdem beherbergt die Bibliothek Nachlässe von Vereinsmitgliedern und Höchster Persönlichkeiten. Hinzu kommen eine Reihe von Periodica und Zeitschriften.

3. KATALOGE

Der Bestand ist weder katalogisiert noch inventarisiert.

Stand: April 1991

Konrad Schneider

Alexander Kraft


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.