FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
 Home > Deutschland > Sachsen A - K > Dresden
 Sachsen L - Z

SLUB Dresden Zweigbibliothek Wasserwesen, Biologie

Adresse. Zellescher Weg 40, Baracke am Drudebau, 01217 Dresden; [Karte]
Postanschrift: Mommsenstr. 13, 01062 Dresden
Telefon. (0351) 4 63 61 21 (Leiter), 4 63 34 94 (Ausleihe)
Bibliothekssigel. <88/20>

Unterhaltsträger. Freistaat Sachsen
Funktion. Fachbibliothek für Wasserwesen und Biologie.
Sammelgebiete. Hydrologie, Hydrobiologie, Hydro- chemie, Wasserversorgung, Abwasserbehandlung, Biologie.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek. Präsenzbenutzung für historische Bestände. Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 8-12 Uhr, 13-15.30 Uhr, Mittwoch 8-12 Uhr, 13-18 Uhr. Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofilm-Lesegerät.
'Gedruckte Informationen.
'Benutzungsordnung der Universitätsbibliothek. Informationsblätter.
Hinweise für anreisende Benutzer. S- und Fernbahnhof Dresden-Hauptbahnhof. Straßenbahnverbindung ab Hauptbahnhof (Linie 11). Stadtverkehr: Busverbindung (Linie 61 oder 93) bis Haltestelle Zellescher Weg/Ackermannstraße. - Begrenzte Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe der Bibliothek.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Fachbibliothek existiert mit dem heutigen Sammelprofil seit 1990. Ihr historischer Bestand geht auf Bibliotheksbesitz der bis zur Hochschulreform von 1969 bestehenden drei Institute für Botanik, für Zoologie sowie für Mineralogie und Geologie zurück. Unter diesen ist die Bibliothek des 1879 durch Oskar Drude (1852-1933) gegründeten Lehrstuhls für Botanik hervorzuheben. Von der ehemals gemeinsamen Bibliothek des Naturhistorischen Museums Dresden war 1874 der botanische Teil abgetrennt und im damaligen Polytechnikum aufgestellt worden. Mit ihm gelangten die Bestände der 1854 dem Museum überlassenen naturwissenschaftlichen Privatbibliothek König Friedrich Augusts II. (1733-1763) und der 1861 von Justizrat Friedrich August Biener (1787-1861) nachgelassenen botanischen Sammlung mit zahlreichen vorlinnéischen Werken an den Lehrstuhl. Die mit einer großen Anzahl von Abbildungswerken u. a. von Carl Friedrich (1787-1840) und Moritz Tettelbach (1794-1870) ausgestattete Büchersammlung überlebte dank ihrer Auslagerung den Zweiten Weltkrieg und wurde später zu großen Teilen an die Sächsische Landesbibliothek abgegeben.

1.2 Da Kriegseinwirkungen die Institutsbibliotheken stark in Mitleidenschaft gezogen hatten, mußte nach 1945 der größte Teil des heute vorhandenen historischen Bestandes antiquarisch, bei Zeitschriften auch über den Schriftentausch erworben werden. Das Botanische Institut übernahm nach dem Zweiten Weltkrieg die Bibliothek des Vereins für Naturkunde Flora und den Buchbesitz des Vereins für Naturkunde Annaberg-Buchholz. Der Bestand des Botanischen Instituts ist z. T. auch im Gebäude des Botanischen Gartens der Technischen Universität Dresden, Stübelallee 2, untergebracht.

1.3 Ca. 1050 Bde und 2500 Sonderdrucke der Bibliothek des Instituts für Mineralogie und Geologie, die vorrangig allgemeine Mineralogie, Petrographie und Lagerstättenkunde pflegte, gingen 1971 an die Bibliothek des Staatlichen Museums für Mineralogie und Geologie Dresden über. Die Anschaffungen beider Bibliotheken waren bereits seit vielen Jahren koordiniert worden. Mit den Institutsbeständen gelangten auch 53 Bde der traditionsreichen 1816 gegründeten Gesellschaft für Mineralogie zu Dresden in den Museumsbesitz.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Bei einem Gesamtbestand von 39.000 Bdn beträgt der historische Bestand 775 Titel. 36 Titel stammen aus dem 18. Jh, der Rest aus dem 19. Jh. Deutschsprachig sind 726 Titel, englischsprachig 22, französischsprachig 14; in Latein erschienen 5 und in sonstigen europäischen Sprachen 8. Die Bände sind vielfach mit wertvollen Abbildungen versehen. Die Erfassung erfolgte am Systematischen Standortkatalog, die Überprüfung unklarer Fälle am Regal.

2.2 Der historische Buchbestand gliedert sich in 540 Titel zur Botanik, 219 zur Geologie und Mineralogie sowie 16 zur Zoologie. Die botanische Literatur ist der Schwerpunkt der Sammlung und konzentriert sich auf die Flora Deutschlands. Zur Literatur gehören 25 Titel aus dem 18. Jh, davon 3 in lateinischer Sprache. Vorhanden sind die botanischen Standardwerke, insbesondere Gesamtdarstellungen, Hand- und Lehrbücher und Bestimmungsbücher. Aus der königlichen Sammlung verdienen die Flora Brasiliensis (München und Leipzig 1840-1906) von Carl Friedrich Philipp Martius (1794-1868) sowie die 5 Bde der Icones fungorum hucusque cognitorum (Prag 1837-1842) von August Carl Joseph Corda (1810-1849) besondere Beachtung. Weitere wertvolle Floren sind u. a. die Flora Germanica (24 Bde, Leipzig und Gera 1834-1912) von Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach (1793-1879) und alle im 19. Jh erschienenen Auflagen der Exkursionsflora von Sachsen (Leipzig 1869 u. öfter) von Friedrich Otto Wünsche (1839-1905). Zum historischen Bestand zählen 30 botanische Zeitschriften, wie das Repertorium für Kryptogamen-Literatur Hedwigia (1852-1981) und die Botanische Zeitung (1846-1893), hrsg. von Hugo von Mohl (1805-1872) und Diederich Franz Leonhard von Schlechtendal (1794-1866). Unter den ausländischen Titeln sind Curtis's Botanical Magazine (1787-1914) und Gardener's Chronicle (1852-1939) hervorzuheben.

2.3 Im Bestand zur Geologie und Mineralogie mit insgesamt 219 Titeln vor 1900 sind die Geologie mit 130 sowie die Mineralogie und deren Grenzgebiete mit 89 vertreten, darunter 19 in englischer, 10 in französischer und 8 in anderen europäischen Sprachen. Zum Bestand zählen besonders Gesamtdarstellungen sowie Hand- und Lehrbücher. Hervorzuheben sind die Mikroskopische Physiographie der petrographisch wichtigen Mineralien (Stuttgart 1873) von Harry Rosenbusch (1836-1914), das Lehrbuch der Mineralogie (Stuttgart 1892) von Friedrich Ferdinand Hermann Klockmann (1858-1937) oder das dreibändige Grundlagenwerk Das Antlitz der Erde (Prag und Leipzig 1885-1909; 2 von 3 Bdn) von Eduard Suess (1831-1924) sowie das vierbändige Handbuch der Paläontologie (München und Leipzig 1873-1893), das Karl Alfred Zittel (1839-1904) herausgab. Neben weiteren international bedeutenden Autoren finden sich auch die in Sachsen wirkenden Ernst Kalkowsky (1851-1938), Hanns Bruno Geinitz (1814-1900) und Ferdinand Zirkel (1839-1912).

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog Botanik

[nach RAK in vereinfachter Form]

Systematischer Standortkatalog Botanik

Alphabetischer Katalog Zoologie

[nach hauseigenen Regeln]

Systematischer Katalog Zoologie

Systematischer Standortkatalog Mineralogie/Geologie

Alphabetischer Katalog der Institutsbestände Geologie/Mineralogie

[nach hauseigenen Regeln, aufgestellt in der Arbeitsgruppe Geologie]

[alle Kataloge in Zettelform]

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Funke, Hildegard; Spanowski, Wolfram: Die Tauschzeitschriften des Botanischen Gartens der Technischen Universität Dresden. In: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker N. F. 11 (1977) S. 77-100

Stand: Dezember 1993

Jutta Krause


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.