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Fachbibliothek für Wirtschaftswissenschaften und Politikwissenschaft an der Universität Wien

Adresse. . Hohenstaufengasse 9, 1010 Wien [Karte]
Telefon. . (0222) 40 103-26 77
Telefax. . (0222) 40 103-53 36 727
Bibliothekssigel. .<UBW-108>

Unterhaltsträger. . Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung. Universitätsbibliothek Wien
Funktion. Wissenschaftliche Bibliothek für Forschung und Lehrbetrieb.
Sammelgebiete. . Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissensschaften, Politikwissenschaft und verwandte Gebiete.

Benutzungsmöglichkeiten. . Präsenzbibliothek (mit eingeschränkter Ausleihmöglichkeit). - Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 9-13 Uhr. - Leihverkehr: ÖLV, internat. Leihverkehr über UB Wien.
Technische Einrichtungen für Benutzer. Kopiergerät (Kopieraufträge möglich). Mikrofiche-Lesegeräte, Reader-Printer, CD-ROM.
Hinweise für anreisende Benutzer. Lichtbildausweis erforderlich. - U 2 oder Straßenbahnlinien 1, 2, D bis Haltestelle Schottentor/Universität.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek geht auf das Staatswissenschaftliche Seminar der k.k. Universität Wien, später Staatswissenschaftliches Institut genannt, zurück, das bereits um die Jahrhundertwende als selbständige Institution innerhalb der Juridischen Fakultät bestand. Die Bibliothek wies nach dem Ersten Weltkrieg ca. 6000 Bde auf, die aus Ankäufen und Nachlässen von Professoren stammten. Der bedeutendste war der Nachlaß Josef Ungers (1828-1913). Als 1922 das Seminar für Volkswirtschaftslehre und Gesellschaftslehre unter dem Vorstand Othmar Spann (1878-1950) gegründet wurde, kamen die thematisch einschlägigen Bestände des Staatswissenschaftlichen Instituts hinzu. Beim Bestandsaufbau legte man besonderes Augenmerk auf die Theorie der politischen Ökonomie und die Dogmengeschichte. Nicht zuletzt war die Tradition der am Institut wirkenden und international bekannten Vertreter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie dafür ausschlaggebend: Carl Menger (1840-1921), Friedrich von Wieser (1851-1926), Eugen von Böhm-Bawerk (1851-1914), Ludwig von Mises (1881-1973), Friedrich August von Hayek (1899-1992), Josef Alois Schumpeter (1883-1950), Fritz Machlup (1902-1983) und Gottfried von Haberler (1900).

1.2 1932 enthielt die Bibliothek des nun als Institut für politische Ökonomie und Gesellschaftslehre bezeichneten Seminars bereits 9000 Bde, die - im wesentlichen durch Ankäufe - bis 1935 auf 11.000 Bde vermehrt werden konnten. Die Sammelbereiche wurden unter der Leitung von Othmar Spann auf Philosophie, Geistes-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte sowie klassische Literatur und Philosophie erweitert. 1940 scheint das Institut im Verzeichnis der akademischen Behörden erstmals unter dem Namen Institut für Wirtschaftswissenschaften auf. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Bibliothek unversehrt.

1.3 1945 wurde der seit ca. 1922 geführte Alte Katalog abgebrochen und der Neue Katalog begonnen. Diese Zäsur zwischen Alt- und Neubestand ist auch in der Aufstellung berücksichtigt. Die Ökonomische Theorie und die Dogmengeschichte stellen weiterhin Sammelschwerpunkte dar, doch ist der neuere Bestand verständlicherweise mehr und mehr von einer formalistischen, mathematischen Ausrichtung des Faches geprägt. Mit der 1987 erfolgten Konstituierung einer selbständigen Fachbibliothek wurden der vorhandenen Sammlung (ca. 85.000 Bde) die Bibliotheken des Instituts für Betriebswirtschaftslehre und des Instituts für Politikwissenschaft zugeordnet.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Bei einem Gesamtbestand von 116.000 Bdn sind ca. 1400 Werke vor 1900 erschienen. Aus dem 19. Jh stammen rund 1370, aus dem 18. Jh 30 Titel. Rund 80 Prozent dieses Bestandes sind in deutscher, 10 Prozent in englischer und 8 Prozent in französischer Sprache verfaßt; der Rest verteilt sich auf andere Sprachen. Diese Zahlen wurden durch Hochrechnung ermittelt, basierend auf der Auszählung eines Sechstels des historischen Bestandes im Katalog, und z. T. am Regal verifiziert.

2.2 Grundlage der Signaturen- und Aufstellungsordnung ist ein dekadisches System, das alle Bestandsgruppen in zahlreichen Untergliederungen durch Nummern definiert. Die Titelzahlen, auch der Zeitschriften, sind im folgenden zu übergeordneten Bereichen zusammengefaßt.

2.3 An Lehrbüchern und Grundlagenwerken zur Nationalökonomie, die das traditionelle Sammelgebiet der Bibliothek darstellt, gibt es 182 Titel. 210 Werke liegen zur Dogmengeschichte vor. 85 Titel betreffen die Agrarwirtschaft, 5 Technik und Wirtschaft, 35 die verschiedenen Aspekte der Wirtschaftstheorie. Die Betriebwirtschaftslehre und das Sachgebiet Recht sind mit je 10 Titeln vertreten.

2.4 Auf Handels-, Einkommens-, Geld- und Konjunkturpolitik entfallen insgesamt 50 Titel. Zum Außenhandel gibt es 25 Titel, zum Bank- und Kreditwesen 10. 132 behandeln Fragen der allgemeinen Politik und Politologie, weitere 50 die Gewerbe- und Industriepolitik und 20 die Verkehrs- und Regionalpolitik. 115 Titel befassen sich mit der Sozialpolitik. Die Finanzwissenschaft ist mit 120 Titeln vertreten. Zur Statistik sind 45 Titel, zur Völkerkunde 25, zur Geschichte 70, zur Philosophie und zur Soziologie jeweils 85 vorhanden.

3.KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Neuer Katalog

[Autoren- und Systematikkatalog (dekadische Signaturen) in Zettelform nach PI, für Gesamtbestand, angelegt 1945]

Standortkataloge

[mschr., 2 Bde, je ein Autoren- und ein Systematikkatalog mit Standortnummern, angelegt nach 1942]

Zeitschriftenbestände sind in der Österreichischen Zeitschriftendatenbank nachgewiesen.

3.2 Moderne Sonderkataloge

Periodika-Katalog

[mschr. Zettelkatalog]

Diplomarbeiten- und Dissertationsverzeichnis

[in chronologischer Reihenfolge]

Festschriftenkatalog

[Verzeichnis zu den auch im Hauptkatalog enthaltenen Festschriften]

3.3 Historischer Katalog

Alter Katalog

[in Zettelform, Autoren- und Systematikkatalog nach PI für Gesamtbestand, angelegt um 1922, 1945 abgebrochen]

Stand: September 1992

Helmuth Selinger


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.