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Kniznica Štátneho ústredného banského archívu

Bibliothek des Staatlichen Zentralbergbauarchivs


Adresse. Radnicné námestie 16, 969 00 Banská Štiavnica
Telefon. (0859) 69 17 57 oder 69 17 59
Telefax. (0859) 691 38 06

Unterhaltsträger. Archívna správa - Ministerstvo vnútra Slovenskej republiky [Archivverwaltung - Innenministerium der Slowakischen Republik]
Funktionen. Handbibliothek für Mitarbeiter des Staatlichen Zentralbergbauarchivs, Forschungsbibliothek.
Sammelgebiete. Bergbau, Bergbaugeschichte, Technik, Metallurgie, Geologie, Mineralogie und Geschichte.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek mit Präsenzbestand. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 6.30-15 Uhr. Archivmaterial kann im Lesesaal der Bibliothek eingesehen werden. - Leihverkehr: nationaler und internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Von Bratislava und Martin Bahnverbindung über Hronská Dúbrava oder direkte Busverbindung; von Bahnhof und Busbahnhof Busverbindung (alle Linien) bis Haltestelle Mestský úrad, von dort Fußwegnähe (ca. 5 Minuten). - Von Martin Regionalstraße 65 bis Ziar, dann Regionalstraßen 50 und 51 bis Banská Štiavnica; von

 Bratislava E 571 nach  Sered, dann Straße Nr. 51 über Levice nach
Hontianske Nemce, von dort Landstraße 525 bis Banská Štiavnica. Parkmöglichkeiten bei der Bibliothek.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Geschichte der Bibliothek ist eng mit der des Staatlichen Zentralbergbauarchivs verknüpft. 1950 wurde auf Initiative der Bergbau- und Metallurgiearchivkommission in Praha [Prag] das Zentralbergbauarchiv für die Slowakei mit Sitz in Banská Štiavnica gegründet. Das Archiv dient der Aufbewahrung und Betreuung von Bergbauarchivalien jeder Art, vor allem derjenigen einzelner Bergbauunternehmen in der Slowakei. Unter den Archiven finden sich z. B. das des ehemaligen Hauptkammergrafenamtes in Banská Štiavnica, der Bergbaukammer in Banská Bystrica [Neusohl], Archivdokumente aus Bergbauämtern in Kremnica [Kremnitz], Vindšacht, Hodruša und Smolník [Schmöllnitz], aus Hüttenbergwerken in Banská Štiavnica, Banská Bystrica und Smolník, von Bergbaugerichten, der Bergbaupolizei, von Brüderkassen (Unterstützungsvereinen für Bergleute und ihre Familien), Kammergütern in Dekýš, Zakýl' und Revište, Forstämtern, der Bergbau- und Forstakademie in Banská Štiavnica, aus verschiedenen Zentralämtern und -werken sowie aus Privatnachlässen und -sammlungen.

1.2 Mit einem neuen Statut vom 23. Januar 1963 wurde das Archiv vorübergehend zur Wirtschaftsabteilung des Staatlichen slowakischen Zentralarchivs [Štátny slovenský ústredný archív] in Bratislava [Preßburg]. 1968 erhielt das Archiv seine Selbständigkeit und auch seinen ursprünglichen Namen zurück, 1975 wurde es schließlich zum Staatlichen Zentralbergbauarchiv. Seit dem 1. Januar 1952 war dem Archiv das Dionýz Štúr-Bergbaumuseum [Banské múzeum Dionýza Štúra] in Banská Štiavnica, angegliedert. Dessen Bibliothek stand auch dem Zentralbergbauarchiv zur Verfügung, bis beide Institutionen 1958 wieder getrennt wurden. Das Archiv wurde dem Archivnetz der Slowakei eingegliedert und blieb zunächst wieder ohne Bibliothek. Nur eine ganz geringe Zahl von Büchern verblieb als Handapparat bei den Mitarbeitern des Archivs. In der relativ kurzen Zeit von vier Jahren gelang es dann, eine Bibliothek mit etwa 9000 Bdn aufzubauen. Das Archiv erhielt als Schenkungen die Bibliotheken des Erzbergwerks [Rudné bane] in Banská Štiavnica mit etwa 5000 bis 6000 Bdn und des Erzbergwerks in Kremnica. Bereits zuvor hatte das Archiv einen Teil der ursprünglich reichen Bibliothek der ehemaligen Bergbauhauptmannschaft [Banské hajtmanstvo] in Bratislava erworben. Diese Bibliothek war aus den vereinigten Bibliotheken der ehemaligen Bergbaurevierämter entstanden.

1.3 Die Handbibliothek des Archivs enthält heute vor allem wertvolle technische Literatur u. a. zu Bergbau, Metallurgie, Eisenhüttenwesen, Geologie, Chemie u. a., einschließlich Zeitschriften zu diesen Gebieten. Im Bestand überwiegen Drucke aus der zweiten Hälfte des 19. und dem ersten Jahrzehnt des 20. Jhs. Der Bestand der Bibliothek ist in drei Räumen des Archivs untergebracht. Die Bestandserweiterung erfolgt durch Spenden und Kauf. Ein bedeutender Nachteil der Sammlung ist, daß ältere Literatur der Sammelgebiete fehlt, die überdies auch in anderen slowakischen Bibliotheken nicht vorhanden ist. Die einzige Institution auf dem Gebiet der Slowakei und auch des ehemaligen Österreich-Ungarn, die technische Literatur jeder Art sammelte, war das ehemalige Hauptkammergrafenamt in Banská Štiavnica, das seine fast 20.000 Bde zählende Bibliothek der damaligen k. u. k. Bergbau- und Forstakademie in Banská Štiavnica übergab. Im Jahre 1919 wurde mit der Bergbau- und Forstakademie auch die Bibliothek nach Miskolc in Ungarn verlegt, wo sie heute als Teil der Sondersammlung der Zentralbibliothek der Universität aufbewahrt wird (s. Eintrag dort).

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand der Bibliothek beläuft sich auf 18.764 Bde (Stand: August 1997). Er ist nicht systematisch, sondern nach Format in vier Gruppen (A, B, C, D) und eine weitere Gruppe für Zeitschriften (E) geordnet. Die Angaben zu einzelnen Fächern wurden daher durch Zählung der Titel in den Zuwachsverzeichnissen der Bibliothek ermittelt.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Der Anteil der Germanica am Gesamtbestand beläuft sich auf 3270 Bde (17,4 Prozent). Davon stammen aus dem 16. Jh 2 Bde, aus dem 18. Jh 75 Bde, aus dem 19. Jh 1940 Bde und aus dem 20. Jh 1253 Bde. Deutschsprachig sind 3260 Bde, lateinisch 6 Bde, tschechisch und ungarisch je 2 Bde.

2.3 Die meisten deutschsprachigen Drucke erschienen im deutschen Sprachgebiet (insgesamt 2946 Bde). Die am häufigsten vertretenen Druckorte sind Wien (1440 Bde), Berlin (468), Stuttgart (341), Leipzig (282), Braunschweig (63), Essen (54), München (38), Freiburg (33), Weimar (29) und Halle (21). Außerhalb des deutschen Sprachgebiets gedruckte Germanica sind 324 Bde, die überwiegend in Budapest (105 Bde), Praha [Prag, 83] und Bratislava (53) erschienen.

Systematische Übersicht

2.4 Der Bestand ist für eine Spezialbibliothek inhaltlich breit gefächert, doch überwiegen Drucke zu den Montanwissenschaften, zu Technik und angrenzenden Gebieten. Den umfangreichen Germanica-Bestand zum Bergbau machen 764 Bde Monographien und 291 Bde Periodika aus. Die Titel betreffen vor allem Bergbaukunde, -meßkunde, -recht, -technik und das Montanausbildungswesen. In diese Gruppe gehört u. a. einer der beiden ältesten deutschen Drucke der Sammlung, Agricolas De re metallica libri XII (Basel 1556). Hinzu kommen Titel wie Ch. Combes und C. Hartmann, Handbuch der Bergbaukunst (Weimar 1844-1845), Wilhelm Leo, Lehrbuch der Bergbaukunde (Quedlinburg 1861), Georg Reichhardt, Bibliotheca rerum metallicarum. Verzeichniss über Bergbau, Hütten- und Salinenkunde 1856 (Eisleben 1857), Johann Grimm, Praktische Anleitung zur Bergbaukunde (Wien 1839) und Bergrecht (Klagenfurt 1815).

 Unter den
Periodika der Gruppe sind Neue Jahrbücher der Berg- und Hüttenkunde (Nürnberg 1812) und das Berg- und hüttenmännische Jahrbuch der k. k. Montan Lehranstalt (Wien 1851-1916).

2.5 Zahlreich sind Germanica auch zur Metallurgie vorhanden (167 Bde Monographien, 418 Bde Periodika), darunter Anton Kerpely, Das Eisenhüttenwesen in Ungarn (Schemnitz 1872); der Bericht über die Jahrgangsfortschritte der Eisenhüttentechnik (Leipzig 1866-1880); Adolf Gurex, Die Bergbau- und Hüttenkunde (Essen 1877); A. Lederbuhr, Handbuch der Eisenhüttenkunde (Leipzig 1884) und Carl Eronbert, Annalen der Berg- und Hüttenkunde (Salzburg 1802).

2.6 Der Bestand zum Maschinenbau umfaßt Monographien in 94 Bdn und Periodika in 183 Bdn. Hier finden sich deutsche Titel wie Johann Joseph Prechtl, Technologische Enzyklopädie (Stuttgart und Wien 1830-1847) und F. Redkenbacher, Resultate für den Maschinenbau (Mannheim 1848). Im Fach Chemie liegen insgesamt 170 Bde Germanica vor (129 Bde Monographien, 41 Bde Periodika), darunter Michael Ignatz Patziers Anleitung zur metallurgischen Chemie (Ofen 1805), die Anleitung zur quantitativen chemischen Analyse von C. Fresenius und C. Remigius (Braunschweig 1871) sowie die Zeitschrift für angewandte Chemie (Berlin 1895-1918). Gut vertreten sind Germanica auch in den Bereichen Rechtswissenschaft (164 Bde; z. B. Lehrbuch des Bergerechts, Prag 1872) und Enzyklopädien (147 Bde; z. B. Meyers Konversations Lexikon, Leipzig und Wien 1885-1891).

2.7 Zur Geologie finden sich insgesamt 137 Bde Germanica (112 Bde Monographien, 25 Bde Periodika). Beispiele sind Wilhelm Haidinger, Geologische Übersicht der Bergwerke (Wien 1855), Anton Koch, Geologische Karte von Ungarn (Budapest 1896) und das Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt (Wien 1850-1905). Im Fach Elektrotechnik sind 81 Bde Germanica vorhanden (57 Bde Monographien, 24 Bde Periodika), darunter Otto Neuburger, Die elektrische Kraftübertragung im Bleiberg (Wien 1897), die Elektronische Bibliothek (Wien, Pest und Leipzig 1883-1884) und die Zeitschrift für Elektrotechnik (Wien und Pest 1884-1902). Zur Technik allgemein finden sich 60 Bde Germanica (25 Bde Monographien, 35 Bde Periodika), die das Polytechnische Journal (Stuttgart 1837-1910) einschließen sowie Karmarsch und Heeren's Technisches Wörterbuch (Prag 1876-1888), herausgegeben von Friedrich Kick und Wilhelm Gintl.

2.8 Einige weitere Fächer sind ebenfalls mit nennenswerten Anteilen an Germanica vertreten, so Geschichte (60 Bde Monographien, 76 Bde Periodika), Statistik (68 Bde), Bauwesen (35 Bde), Wirtschaft (30 Bde), Mathematik (21 Bde; z. B. Franz Gerlizi, Vollständige Sammlung der ersten Rechenkunst der Geometrie und Trigonometrie, Wien 1768), Mineralogie (24 Bde; z. B. Ferdinand Zirkel, Elemente der Mineralogie, Leipzig 1877) und Sprachwissenschaft (20 Bde). Nur geringe Germanica-Anteile finden sich zu den Fächern Physik (16 Bde), Archivwesen (13), Architektur (12), Ökonomie (11), Forstwesen (11; z. B. Forstkalender oder Anweisung für die Förster, Wien 1770), Schulwesen (10), Topographie (15), Handel (9), Industrie (9). Vereinzelte Titel finden sich überdies zu Archäologie, Holzindustrie, Pharmazie, Musik, Medizin, Mechanik, Numismatik, Soziologie u. a.

Alphabetischer Verfasserkatalog

[mschr., in Zettelform; angelegt 1961; verzeichnet den Gesamtbestand]

Zugangsverzeichnisse

[geführt seit 1961]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Archivbestand des Dionýz Štúr-Bergbaumuseums in Banská Štiavnica [im Slowakischen Bergbaumuseum (Slovenské banské múzeum) in Banská Štiavnica)]

Archivbestand (Schriftenbestand) des Staatlichen Zentralbergbauarchivs [Štátny ústredný banský archívu] in Banská Štiavnica

4.2 Darstellungen

Vozár, Jozef; Bolerázsky, Vojtech; Blázy, Mikuláš; Kazanská, Magdaléna: Štátny slovenský ústredný archív v Bratislave. Sprievodca po archívnych fondoch III. oddelenia hospodárstva v Banskej Štiavnici [Das Staatliche slowakische Zentralarchiv in Bratislava. Führer durch die Archivbestände der III. Wirtschaftsabteilung in Banská Štiavnica]. Bratislava 1964

Síkorová, Lenka: Prírucná kniznica ŠUBA [Die Handbibliothek des Staatlichen Zentralbergbauarchivs]. In: Fórum archivárov [Forum der Archivare] 6 (1995)

Nr. 3, S. 6-8

Zahlreiche Aufsätze zur Geschichte des Bergwesens, der Metallurgie und des Montanausbildungswesens, die auf der Basis der Archivbestände des Staatlichen Bergbauarchivs entstanden, wurden in folgenden Fachzeitschriften veröffentlicht:

Spravodaj Štátneho ústredného banského archívu v Banskej Štiavnici [Berichterstatter des Staatlichen Zentralbergbauarchivs in Banská Štiavnica] 1-4 (1975-1978)

Slovenská archivistika [Slowakische Archivistik] 1-22 (1966-1997)

Zborník Slovenského banského múzea [Sammelband des Slowakischen Bergbaumuseums] 1-17 (1971-1992)

Stand: Oktober 1999

Adriana Fancovicová


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.