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Bibliothek des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin

Adresse. Ernst-Reuter-Platz 7, 10587 Berlin [Karte]
Telefon. (030) 38 00 62 47
Bibliothekssigel. <83/260>

Unterhaltsträger. Technische Universität Berlin
Funktion. Spezialbibliothek zur Geschichte und Theorie des Antisemitismus.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-16 Uhr. Leihverkehr: nur bei Alleinbesitz, nicht in Berlin.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Reader-Printer für Mikrofilm und Mikrofiche. Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erwünscht. U-Bahnverbindung (Linie U 1) bis Ernst-Reuter-Platz.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Auf Initiative des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und des Präsidenten der Technischen Universität Berlin wurde am 1. Juni 1982 das Zentrum für Antisemitismusforschung gegründet. Den Grundbestand der im April 1983 eröffneten Bibliothek bildete eine Sammlung von ca. 3000 europäischen Antisemitica vornehmlich des 19. und 20. Jhs, die aus Sondermitteln der Technischen Universität Berlin von dem Wiener Antiquar Erhard Löcker Ende 1982 erworben wurde. Dieser Bestand konnte aus dem laufenden Etat systematisch ergänzt und thematisch erweitert werden. Gegenwärtig umfaßt er 8500 Bde. Dazu kam im August 1987, auf dem Umweg über zwei ehemalige Institutsbibliotheken der Technischen Universität, ein Teil des Bestandes des früheren Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik in Berlin-Dahlem mit ca. 700 für die Abteilung " Rassenvorurteil" einschlägigen Bänden.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek verfügt über ca. 20.000 Bde. Der historische Bestand umfaßt ca. 1000 Titel, die am Regal ermittelt wurden. Davon stammen ein Titel aus dem 16. Jh, 3 aus dem 17. Jh, 6 aus dem 18. Jh und 990 aus dem 19. Jh. 900 Titel sind in deutscher, 60 in französischer, 17 in jiddischer, 12 in bulgarischer sowie 11 in niederländischer Sprache verfaßt. Die Aufstellung erfolgt nach Ländern, Epochen und Themen.

2.2 Gesammelt werden Quellen und Darstellungen zu den Beziehungen zwischen Juden und Umwelt vom Altertum bis zur Gegenwart auf allen Gebieten des Zusammenlebens: Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Recht und Kultur, soweit sie zur Erforschung der verschiedenen Facetten des antisemitischen Vorurteils dienlich sind. Den Schwerpunkt bildet der moderne europäische Antisemitismus. Hierbei sind das deutsche Kaiserreich, Österreich um die Jahrhundertwende und Frankreich zur Zeit der Dreyfusaffäre gut vertreten, vor allem auch durch reiches Tagesschrifttum, das ungefähr 50 Prozent des historischen Bestandes ausmacht. Einen Sammelschwerpunkt bilden daneben die Schriften zur Abwehr des Antisemitismus und die jüdische Debatte über Assimilation, Integration und religiöse, kulturelle und nationale Identität.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog [nach PI; in Zettelform]

Die Bestände sind im Berliner Zentralkatalog und in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Müller-Jerina, Alwin: Zentrum für Antisemitismusforschung. In: ders.: Germania Judaica Kölner Bibliothek zur Geschichte des deutschen Judentums. Die Entwicklung und Bedeutung einer wissenschaftlichen Spezialbibliothek. Köln 1986, S. 22-25

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Strauss, Herbert A. (Hrsg.): Bibliographie zum Antisemitismus. Die Bestände der Bibliothek des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin. Bearb. von Lydia Bressemann. 4 Bde. München 1989-93

Stand: Juni 1995

Antje Gerlach


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.