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Kniznica rodiny Ostrolúckych

Bibliothek der Familie Ostrolúcky


Adresse. Lesnícke a drevárske múzeum (Vlastivedné múzeum), Námestie SNP 31, 960 01 Zvolen
Telefon. (0855) 5 32 18 86
Telefax. (0855) 5 32 06 49
Bibliothekssigel. <KRO>

Unterhaltsträger. Lesnícke a drevárske múzeum [Forst- und Holzmuseum]
Funktion. Geschlossener historischer Bestand.
Sammelgebiete. Recht, Philosophie, Geschichte und Belletristik. - Der Altbestand wird nicht ergänzt.

Benutzungsmöglichkeiten. Die Bibliothek ist Bestandteil der Museumssammlung, aber nicht öffentlich zugänglich. Sie ist nur nach Voranmeldung und im Beisein eines Museumsmitarbeiters benutzbar. Gewünschte Bücher werden zur Benutzung ins Museum nach Zvolen gebracht. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 7.30 -16 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät im Museumsgebäude.
Hinweise für anreisende Benutzer. Die Bibliothek wird ca. 8 km nördlich von Zvolen in Sielnica aufbewahrt. Direkte Zug- und Busverbindungen von Bratislava und Martin nach Zvolen, von dort regelmäßige Busverbindung zum Schloß in Sielnica. Das Forst- und Holzmuseum befindet sich in Fußwegnähe vom Bahnhof in Zvolen (ca. 10 Minuten). - Von Bratislava E 571 über Nitra und Ziar nad Hronom bis Zvolen. Parkmöglichkeiten sind vorhanden.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Geschichte der Bibliothek wurde noch nicht eingehend erforscht. Die Sammlung gründeten und erweiterten Mitglieder der adeligen Familie Ostrolúcky, die seit dem 13. Jh eine der bedeutendsten Familien des Komitats Hont und Zvolen war. In die Bibliothek in Ostrá Lúka gelangten später auch Bücher aus dem Besitz der Familie Príleský aus Zemianske Podhradie [Nemesch-Podhrady] im Bezirk Trencín [Trentschin], in die L'udovít Ostrolúcky (1772[?]-1813) vor 1800 einheiratete. Die einzigen Hinweise auf einzelne Besitzer der Bibliothek sind Eigentumsvermerke in den Büchern, am häufigsten von Alexander Ostrolúcky, Gejza Ostrolúcky (1869-1949), Gustáv Ostrolúcky (1800-1862), Mikuláš Ostrolúcky (1867-1947), Adela Ostrolúcka (1824-1853), Elisa Ostrolúcka, Luisa Rotschütz und Pavol Gostoni.

1.2 Im Jahre 1949 verkaufte Gejza Ostrolúcky die Bibliothek, die er mit dem Nachlaß seines Bruders Mikuláš Ostrolúcky erhalten hatte, an das Forst- und Holzmuseum, das sie vorübergehend auf der Burg in Zvolen aufbewahrte, einen Teil später auch im Keller der Industrieoberschule. Ab 1966 wurde die gesamte Bibliothek im Museumsgebäude aufbewahrt und seit 1980 im Renaissanceschloß in Sielnica. In den sechziger Jahren wurden die Bücher von Mitarbeitern des Museums gereinigt, numeriert, und es wurde ein Verzeichnis erstellt, nach dem die Bücher bis heute aufgestellt sind. Bei einer erneuten Inventarisierung im Jahre 1986 wurden die Kurzeinträge des Verzeichnisses um die Erscheinungsorte der Drucke erweitert. Der größte Nachteil des Verzeichnisses und der Aufstellung ist, daß mehrbändige Werke und Zeitschriften nicht zusammen aufgestellt sind.

1.3 Im Staatlichen Landesarchiv [Štátny oblastný archív] in Bytca [Bittse] befindet sich beim Archiv der Familie Príleský ein undatiertes Bibliotheksverzeichnis (Catalogus Librorum Bibliothecae Nemes Podhragensis), und in der Matica slovenská in Martin wird ebenfalls ein Verzeichnis der Bibliothek Ostrolúcky aufbewahrt. Diese Verzeichnisse wurden jedoch noch nicht gesichtet und mit dem Bestand in Sielnica verglichen. Einzelne Katalogzettel mit Eintragungen aus dieser Bibliothek wurden im Museum gefunden und wurden vermutlich von den letzten Eigentümern der Sammlung angefertigt.

2.1 Für die folgende Beschreibung wurden Teilauszählungen des Inventarverzeichnisses vorgenommen (s. u. 3) sowie Erhebungen an den Regalen.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Die Bibliothek umfaßt insgesamt 5876 Bde, davon sind 1793 Titel Germanica (die Anzahl der Bände kann mit 2100 Bdn nur geschätzt werden). Aus dem 16. Jh stammen 10 Germanica, aus dem 17. Jh 29, aus dem 18. Jh 1043, aus dem 19. Jh 628 und aus dem 20. Jh 48. 35 Germanica sind ohne Erscheinungsjahr. Sprachlich überwiegt im Germanica-Bestand das Deutsche mit ca. 75 Prozent. Es folgen Latein mit 20 Prozent und Ungarisch, Französisch, Italienisch und Tschechisch mit zusammen 5 Prozent. Da der Bestand nicht systematisch geordnet ist, erfolgt die Beschreibung nach Jahrhunderten.

Systematische Übersicht

Drucke des 16. Jahrhunderts

2.3 Von insgesamt 11 Titeln des 16. Jhs sind 10 Germanica. Sie betreffen Recht, Theologie, Philosophie, Geschichte und Medizin. Die Rechtswissenschaft vertreten Štefan Verböci, Tripartitum Opus Iuris Consuetudinarii inclyti regni Hungariae (Wien 1561), Joachim Mynsinger, Apotelesma, sive corpus ...ad quatuor libros Institutionum Iuris Civilis (Basel 1580) und Ludovicus Gremp, Analysis seu Resolutio (Straßburg 1569). Zur Theologie finden sich Luthers Tischreden, oder Colloquia (Eisleben 1566) und Martin Chemnitz, Examinis Concilii Tridentini (Frankfurt a. M. 1578). Aus dem Bereich der Philosophie sind vorhanden Aristoteles, Opera (Basel 1542) und Erasmus, Apophthegmatum ex optimis utriusque linguae scriptoribus collectorum ...libri octo (Köln 1570). Die Geschichte repräsentieren Johannes Sleidans Warhaftige Beschreibunge aller Händel so sich ...under dem grossmechtigsten Keyser Carl dem Fünfften zugetragen ...haben (Frankfurt a. M. 1563) und die Medizin Galens De temperamentis libri tres (Paris 1527).

Drucke des 17. Jahrhunderts

2.4 Aus dem 17. Jh stammen 53 Titel, davon sind 29 Germanica. Inhaltlich überwiegt die Geschichte, insbesondere mit Werken zur Geschichte Ungarns, gefolgt von der Theologie mit Werken zur biblischen Geschichte. Daneben finden sind juristische Titel und je ein sprachwissenschaftliches und literarisches Werk. Die überwiegend lateinischsprachigen Titel wurden im gesamten deutschen Sprachgebiet gedruckt. Beispiele zu Geschichte und Politik sind Miklós Istvánfi, Historiarum de rebus Ungaricis (Köln 1622), Antonio Bonfini, Historia Pannonica (Köln 1690), Johannes Ferdinand Behamb, Notitia Hungariae (Straßburg 1676), Peter Révai, De sacrae coronae regni Hungariae (Augsburg 1613), Quintus Curtius Rufus, De rebus Alexandri Magni (Leipzig 1691), Johannes Cuspinianus, De Caesearibus atque Imperatoribus Romanis (Frankfurt 1601), Sigmund von Birken, Donau Strand (Nürnberg 1688), Christian Gastel, De Statu Publico Europae (Nürnberg 1675) und Christian Weise, Politica (Dresden 1690). Den Bereich der Theologie vertreten Johann Heinrich Heidegger, Tumulus Tridentini Concili (Zürich 1690), Abraham von Frankenberg, Oculus aeternitatis (Amsterdam 1677), Zacharias Weber, Letzte Evangelisch Gnaden (Augsburg 1699) und Matthias Vogel, Biblische Kirchen Historie (Straßburg 1628). Zum Recht findet sich Obertus Giphanius, Tractatus de diversis regulis juris antiqui utilissimus (Straßburg 1607). Zu Sprachwissenschaft und Schöner Literatur gehören Jacobus Masenius, Palaestra styli Romani ... (Köln 1659) und Matthaeus Drummer, Noches de Invierno, Winternächte (Nürnberg 1699).

Drucke des 18. Jahrhunderts

2.5 Werke des 18. Jhs haben den größten Anteil am Gesamtbestand (2185 Bde) sowie am Germanica-Bestand (1043 Titel) und sind inhaltlich breit gefächert. Es überwiegt das philosophische Schrifttum u. a. mit Werken zur Geschichte der Philosophie, zu Logik, Metaphysik, Ethik und Moral sowie mit Zeitschriften dieses Faches. Besonders gut vertretene Autoren sind Kant (19 Bde), J. Feder (7 Bde), Fichte (38 Bde) und Voltaire (37 Bde). Erwähnenswerte Titel sind Johann August Eberhards Allgemeine Geschichte der Philosophie (Halle 1788) und Philosophisches Magazin (Halle 1791-1792), Michael Hissmanns Magazin für Philosophie und ihre Geschichte (Göttingen 1783), die von Johann Gottfried von Herder herausgegebene Zeitschrift Adrastea (Leipzig 1800), A. Kreils Handbuch der Logik (Wien 1789) und Kants Physische Geographie (Mainz und Hamburg 1801-1803).

2.6 Die zweitgrößte Gruppe im Bestand des 18. Jhs bilden geschichtliche Werke, darunter Enzyklopädien, Biographien, Statistiken, Werke zur Militärgeschichte und zu den Historischen Hilfswissenschaften (Heraldik, Genealogie und Numismatik). Erwähnenswert sind z. B. Christoph Gottlob Heinrich, Allgemeine Weltgeschichte (Wien 1794), Charles Rollin, Historie alter Zeiten und Völker (Dresden und Leipzig 1745-1746), Julius August Remer, Handbuch der allgemeinen Geschichte (Wien 1786), Johann Hübner, Politische Historia (Leipzig 1708) und Genealogische Tabellen (Leipzig 1728), Erasmus Fröhlich, Notitia elementaris Numismatum (Wien 1798), Juraj Pray, Annales Rerum Hungariae (Wien und Paris 1764), Johann Matthias Schröckh, Weltgeschichte für Kinder (Leipzig 1779) und Friedrich Wilhelm Karl von Schmettau, La guerre de la Hongrie 1737-1739 (Frankfurt 1771).

2.7 Unter den theologischen Werken finden sich Enzyklopädien, Lehrbücher, Katechismen, Werke über Kirchenverwaltung und einzelne Orden, Hagiographien und Predigten sowie Ausgaben des Koran. Die Sammlung vertreten Christian Wolff, Theologia naturalis (Frankfurt und Leipzig 1741); Johann Matthias Schröckh, Christliche Kirchengeschichte (Leipzig 1772-1803); Wilhelm Abraham Teller, Lehrbuch des Christianischen Glaubens (Helmstedt und Halle 1764); die Biblia sacra, übersetzt von Sebastian Schmidt (Straßburg 1708); Guilielmus Burius, Brevis Romanorum pontificum notitia (Wien 1735); The Koran (Wien 1798); Johann Friedrich Bahrdt, Predigten (Leipzig 1773) und Theologisches Vademecum (Linderstadt 1796).

2.8 Die Rechtswissenschaft repräsentieren Handbücher und Lexika, die von der juristischen Ausbildung mehrerer Mitglieder der Familie Ostrolúcky zeugen. Erwähnenswerte Titel sind Johann Gottlieb Heineccius, Elementa iuris naturae et gentium (Halle 1748-1749) und István Huszty, Jurisprudentia practica (Erlau 1778).

2.9 Der Anteil der naturwissenschaftlichen Schriften und Lehrbücher zu Mathematik, Geographie und Medizin ist im Bestand des 18. Jhs relativ groß. Zu finden sind hier u. a. auch Werke zu Mineralquellen und zum Forstwesen. Vorhanden sind u. a. Georg Christian Raffs Naturgeschichte für Kinder (Wien und Prag o. J.), Wenceslaus Johann Gustav Karstens Mathematik (Greifswald 1767), Johann Hübners Geographie (Hamburg 1733), Anton Friedrich Büschings Erdbeschreibung (Brünn 1787) und Jacob Fergusons Sternseherkunst (Leipzig 1771). Den Bereich der Medizin repräsentieren Alexander von Humboldts Versuche über die gereizte Muskel- und Nervenfaser (Posen und Berlin 1797), Joseph Frank, Brownische Arzneilehre (Heilbronn 1797) und Alexander Tolnay, Artis veterinariae compendium pathologicum (Pest, Preßburg und Leipzig 1799).

2.10 Zu den Germanica im Bereich der Schönen Literatur gehören Werke von Schiller, Lessing, Lafontaine, Klopstock, Kotzebue und Goethe, aber auch von Tacitus, Ovid, Scarron und Bulwer. Zu nennen sind etwa Paul Scarrons Novellen (Bd 1, Wien 1790), Shakespeares König Johann (Berlin 1799), Lafontaines Natur und Liebe (Hohenzollern 1799), August von Kotzebues Die jüngsten Kinder meiner Laune (Leipzig 1793-1797), Goethes Schriften (Wien und Leipzig 1790), Tacitus' Opera (Zweibrücken 1792), Klopstocks Werke (Troppau 1785), Schillers Thalia (Leipzig 1792-1793) und Michael Seynytts Theater Taschenbuch (Pest 1790). Vom reichen gesellschaftlichen Leben der Familienmitglieder zeugen Zeitschriften zur Kultur und Theaterprogramme. Wörterbücher und Sprachlehrbücher ergänzen den Bestand, so Benjamin Hederich, Teutsch-Lateinisches Lexikon (Leipzig 1753), Immanuel Johann Gerhard Scheller, Lateinisch-deutsches Lexicon (Leipzig 1788), Johann Friedrich Heynatz, Deutsche Sprachlehre I (Berlin 1777) und Rudolf Sammer, Englische Sprachlehre (Wien 1783).

2.11 Für Historiker und Ethnographen sind insbesondere praktische Handbücher im Bestand des 18. Jhs von Interesse, so zu Flachsanbau und -verarbeitung, Landwirtschaft, Schafzucht, Kartoffelanbau und -verarbeitung sowie zur Bienenzucht. Aus diesen Büchern gewonnene Kenntnisse nutzten die Bibliotheksbesitzer für ihre Erwerbsquellen Schafzucht und Landwirtschaft. Interessant sind Johann Ludwig Christ, Feldbau (Frankfurt a. M. 1793), Christian Friedrich Germershausen, Schafzucht (Leipzig 1789), I. C. Biallon, Flachs- und Hanfbau (Hannover 1794), John Middleton, Neue englische Maschine zur schnellen Abfahrung des Heues von den Wiesen (Leipzig 1797), J. A. A. Moller, Branntweinbrennerei (Dortmund 1797), Joseph Anton Janisch, Bienenpflege für den Landmann (Prag 1789), eine Gartenökonomie für Frauenzimmer (Züllichau 1790-1795) sowie ein Spargelrezeptbuch und ein Buch über Pferdesport.

2.12 In der Slowakei gedruckte Germanica des 18. Jhs bilden einen interessanten Teilbestand und liegen zu verschiedenen Bereichen vor. Den Bereich der Historiographie repräsentieren z. B. Karl Gottlieb Windischs Kurzgefasste Geschichte von Ungarn (Preßburg 1784) und der Titel Gustav III. König von Schweden (Schemnitz 1793). Zur Theologie findet sich Joseph Valentin von Eybels Was ist ein Bischof? (Preßburg 1792). Die Geographie vertreten z. B. Karl Gottlieb Windisch, Geographie des Königreichs Ungarn (Preßburg 1780) und Ján Matej Korabinský, Geographisch-Historisches und Produkten Lexikon von Ungarn (Preßburg 1786). Zur Medizin findet sich J. Gottlieb Wolsteins Buch von Viehseuchen für Bauern (Preßburg 1785).

Drucke des 19. Jahrhunderts

2.13 Das 19. Jh stellt die zweitgrößte Gruppe der Germanica. Inhaltlich überwiegen Geschichte, Schöne Literatur, Sprachwissenschaft, Philosophie, Naturwissenschaften sowie verschiedene Handbücher und Enzyklopädien. Dank der Reiselust Gejza Ostrolúckys kamen überdies zahlreiche Reisebeschreibungen, Pläne und Karten in die Bibliothek. Die Geschichte repräsentieren z. B. Joseph Baptist Schütz, Allgemeine Weltgeschichte (Wien 1805), Karl H. Pölitz, Die Weltgeschichte (Wittenberg 1815), Ignaz Aurelius Fessler, Die Geschichten der Ungern und ihrer Landsassen (Leipzig 1815-1825) sowie der Titel Gemälde aus den alten Zeiten der Hungarn (Breslau 1808).

2.14 Viele Werke der fremdsprachigen Schönen Literatur und zur Sprachwissenschaft kamen dank Adela Ostrolúcka in die Bibliothek, die u. a. Titel englischer und französischer Autoren sowie das Werk des polnischen Schriftstellers Adam Mickiewicz im Original gelesen hat. Erwähnenswerte Beispiele sind Adam Mickiewicz, Konrad Wallenrod (Leipzig 1846), Schillers Gedichte (Leipzig 1804), Shakespeares Dramatische Werke (Berlin 1801), Edward Bulwer-Lytton, Works (Leipzig 1836), John Milton, Poetical Works (Leipzig 1827) und Domenico Antonio Filippi, Gedita's Lesebuch (Wien 1804). Lehr- und Wörterbücher zu verschiedenen Sprachen finden sich ebenfalls, so Johann Christian Fick, Englische Sprachlehre (Erlangen 1837) und A Pocket-Dictionary English and German (Erlangen 1811), Johann Christian August Heyse, Deutsche Schulgrammatik (Hannover 1832) sowie Ferencz Verseghi, Neuverfasste Ungarische Sprachlehre (Pest 1805).

2.15 Die Philosophie repräsentieren Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling, Journal der Philosophie (Tübingen 1809) und Zeitschrift zur spekulativen Physik (Leipzig 1801) sowie Johann Friedrich Salomon Kaltwasser, Biographien des Plutarchs (Prag und Wien 1802-1806). Den naturwissenschaftlichen Bestand vertreten Joseph Baptist Schütz, Allgemeine Erdkunde (Wien 1808), Lorenz Oken, Naturgeschichte (Stuttgart und Leipzig 1835-1836), Johann Heinrich Moritz Poppe, Naturlehre für die Jugend (Stuttgart 1836), F. B. Rietsch, Forst und Jagd (Prag 1827) sowie Christoph Wilhelm Hufeland, Gesundheit (Wien 1814).

2.16 Die Sammlung der Handbücher, Enzyklopädien und Zeitschriften des 19. Jhs ist vertreten durch ein Lehrbuch für Jäger (Wien 1812), Guido Kraffts Ackerbaulehre (Berlin 1888), Hugo H. Hitschmanns Vademecum für Landwirthe (Wien 1891), eine Allgemeine Handenzyklopädie (Leipzig 1819), London und Paris (Halle 1798-1807), das Journal des Luxus und der Moden (Weimar 1795-1808) und das Leipziger Mode-Magazin (1803-1806). Zu den Reisebeschreibungen gehören Adolf Schmidt, Reisehandbuch durch das Herzogthum Steiermark (Wien 1835), John Turnbull, Reise um die Welt 1800-1804 (Wien 1806), Alexander Mackenzie, Reisen von Montreal durch Nordwestamerika ... (Berlin und Hamburg 1802) sowie John Barrow, Reise durch China von Peking nach Canton ... 1793 und 1794 (Wien 1805) und Reisen in das Innere von Südafrika 1797-1798 (Berlin und Hamburg 1802).

2.17 In der Slowakei gedruckte Germanica des 19. Jhs liegen zu verschiedenen Fächern in größerer Zahl vor. Den Bereich der Verwaltungsgeschichte repräsentieren Titel wie Achter Jahresbericht über die in Pressburg erziehlte Abstellung der Gassenbettlerei (Preßburg 1843); Ignaz Czibulka, Rechtsbedenken bei dem Grundbuchseinführungs Institute im Kronlande Ungarn (Preßburg 1851); Wohnungs-Anzeige des im Gefolge des Allerhöchsten Hofes zu Pressburg bequartirten Hof- und Staatspersonals (Preßburg 1808); Friedrich Brzezina, Handbuch der Stämpel und Gebührengesetze (Preßburg 1851). Erwähnenswerte Germanica zum Recht sind Adam Frantisek Kollár, Historiae diplomaticae iuris patronatus apostolicorum Hungariae Regum libri (Wien 1762) und Zweisprachige Formuliarien zur Kenntnis der provisorischen Civil-Proces-Ordnung (Preßburg 1852).

2.18 Im Bestand zu den Naturwissenschaften findet sich das Verzeichnis der im Freien ausdauernden Bäume, Sträuche und Stauden-Gewächse sowie der Obst-Sorten (Preßburg 1835). Die Sprachwissenschaft repräsentiert Andrej Radlinský, Prawopis slowenský [Slowakische Rechtschreibung, Wien 1815]. Das Schulwesen betreffen ein Pressburger Wegweiser auf das Schuljahr 1856. Ein gemeinnütziger Geschäfts-Kalender für Jedermann (Preßburg 1856); Eine Stimme über die in der Schulangelegenheit erlassenen Programme des Schulcomites von Schemnitz und Neusohl (Schemnitz 1858); Unparteiische Bemerkungen über die neueste Denkschrift der Schemnitzer ev. Gemeinde in Angelegenheit des dortigen ev. Gymnasiums. Von einigen Freunden des Gymnasial-Schulwesens im Montandistrikte (Neusohl 1858) und Johann Liebergotts Tagebuch von der Wegnahme der evang. Kirchen und Schulen im Jahr 1672 (Preßburg 1861). Zur Schönen Literatur gehören Silvester Frey, Um ein Erbe (Preßburg 1886), Mór Jókai, Aus der Heimath des Nordens (Preßburg 1879) und Jonáš Záborský, Zehry-Básne a dve reci [Gedichte und zwei Reden, Wien 1851].

2.19 Den Bestand der slowakischen Germanica des 19. Jhs ergänzen Kleinschriften wie der Pressburger Schreib Kalender für 1821; die Pressburger Zeitung (1802); Bey dem silbernen Hochzeitfeste des ... Herrn Stephan von Beigler ... und seiner Frauen Gemahlin ..., gesungen von Ihren Freunden (Preßburg 1813); Rede, bei dem feierlichen Danksgottesdienste für die glückliche Errettung ... Franz Joseph des Ersten aus Mörderhand am 27. Februar 1853 ...gehalten von Ludwig Geduly (Neusohl 1853) und Trauerpredigt bei der in der evang. Kirche zu Pressburg am 15. März 1835 veranstalteten Gedächtnisfeyer Sr. Höchstseligen Majestät ... K. und K. Franz des Ersten ...gehalten von Franz Sam. Stromsky (Preßburg 1835).

Historische Band- oder Zettelkataloge oder Verzeichnisse sind nicht erhalten.

Inventarverzeichnis

[4 Hefte; erstellt in den

 sechziger  Jahren  des  20.
 Jhs; die Einträge
sind sehr knapp, unvollständig, oft mit fehlerhaft abgeschriebenen Titeln und berücksichtigen Reihennummer, Autorenname (Vorname nur sporadisch), stark verkürzten Titel und Erscheinungsjahr (fehlt jedoch oft); 1986 wurden die Einträge um den Druckort ergänzt; mehrbändige Werke und Zeitschriften werden nicht zusammen erfaßt, was die Orientierung im Bestand sehr erschwert.]

Die EDV-Bearbeitung des Bibliotheksbestandes ist geplant.

4. QUELLEN UND DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Kaufnachweise

[in Rechnungsdokumenten der Familie Ostrolucký; im Staatlichen Landesarchiv in Banská Bystrica]

Archivalien der Familie

[z. B. Testamente, die sporadisch auch Erwähnungen von Büchern enthalten; im Staatlichen Landesarchiv in Banská Bystrica]

4.2 Darstellungen

Pasportizacná správa o historickej kniznici rodiny Ostrolúckych z Ostrej lúky [Bericht über die historische Bibliothek der Familie Ostrolúcky aus Ostrá Lúka]. Zvolen und Martin 1989 [Slovenská národná kniznica v Matici slovenskej, Sign. ORB NBÚ SNK, Sign. Pomocné materiály c.1]

Stand: Juli 1997

Mária Šorecová


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.