FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
 Home > Deutschland > Baden-Wuerttemberg

Bibliotheken in Baden-Württemberg

Überblick über die Bibliotheksgeschichte Die Bibliothekslandschaft Baden-Württembergs[1]  reflektiert in ihrer Vielfalt die heterogenen historischen Prägungen des erst seit 1952 in seiner heutigen Gestalt existierenden Bundeslandes. Die Geschichte seiner Bibliotheken ist mit der Geschichte Badens, Württembergs, der Kurpfalz und Hohenzollerns sowie der geschichtlichen Entwicklung seiner Territorien, Landschaften und Städte mehr oder minder eng verflochten.[2]  Die Residenzen sowohl der Markgrafen und Großherzöge von Baden als auch der Herzöge und Könige von Württemberg entfalteten ihre Hofkultur einschließlich der dazugehörigen Büchersammlungen. In den Schlössern der fürstlichen oder gräflichen Familien von Fürstenberg in Donaueschingen, von Hohenzollern in Sigmaringen, von Waldburg in Zeil und in Wolfegg, von Hohenlohe in Langenburg und Neuenstein wie auf den ritterschaftlichen Burgen, z. B. der Familien von Gemmingen-Guttenberg oder von Gemmingen-Hornberg, legte man Wert auf Buchbesitz. Auch die schwäbischen Reichsstädte unterhielten Büchereien.

Die klösterliche Bibliothekswelt des Mittelalters,[3]  die in den Klosterbibliotheken auf der Reichenau, in St. Blasien, St. Peter, Gengenbach, Petershausen, Ettenheimmünster, Salem, in Hirsau, Zwiefalten, Weingarten, Blaubeuren, Ochsenhausen, Wiblingen u. a. mit ihren wertvollen Handschriften- und Buchbeständen und ihren prächtig ausgestalteten Bibliothekssälen hervorragenden Ausdruck gefunden hatte,[4]  ging diesen territorial oder dynastisch beeinflußten Bibliotheksgründungen voraus. Das gilt auch für die Büchersammlungen der im Spätmittelalter gegründeten Universitäten (Freiburg, Heidelberg, Tübingen), einige ältere Kirchenbibliotheken (Heilbronn, Isny, Wertheim u. a.) und die Ratsbibliothek Bad Wimpfen, deren kleiner Bestand auf die Stadt als staufische Kaiserpfalz im ehemaligen Herzogtum Schwaben zurückweist.

Das Zeitalter der Reformation begann im Herzogtum Württemberg 1534 und stand unter lutherischem Vorzeichen, während die Markgrafschaft Baden 1535 in einen katholischen Teil (Baden-Baden) und einen evangelischen (Baden-Pforzheim, später Baden-Durlach) geteilt wurde. Die 1544 in der Kurpfalz eingeführte Reformation entwickelte sich so stark in die calvinistische Richtung, daß Heidelberg zur Vormacht des Calvinismus in Deutschland avancierte - der Heidelberger Katechismus war weit verbreitet. Die verschiedenen Strömungen der Reformation in Südwestdeutschland haben in den Beständen der Bibliotheken, z. B. der Universitätsbibliothek Heidelberg[5]  oder der Prädikantenbibliothek der Nikolaikirche in Isny,[6]  ebenso deutlich ihren Niederschlag gefunden wie die Positionen der Gegenreformation, z. B. im theologischen Bestand der Universitätsbibliothek Freiburg.[7] 

Kriegsbedingte Zerstörungen, Plünderungen während des Bauernkriegs 1524/25, Verluste im Dreißigjährigen Krieg,[8]  spätestens aber die Klosteraufhebungen im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert[9]  bereiteten den meisten klösterlichen Büchersammlungen wie auch zahlreichen anderen Bibliotheken des heutigen Baden-Württemberg ein Ende. Einige Klosterbibliotheken wurden im 19. und 20. Jahrhundert wiedergegründet (Beuron, Weingarten).

Der Reichsdeputationshauptschluß von 1803, die Bildung des Rheinbundes 1806 und die napoleonischen Kriege brachten sowohl dem nunmehr zum Großherzogtum avancierten Baden als auch dem neuen Königreich Württemberg wesentliche Gebietserweiterungen. Sie wurden durch den Wiener Kongreß 1815 bestätigt und behielten bis zur Bildung des Bundeslandes Baden-Württemberg weitgehend Gültigkeit. Insofern vergrößerten sich auch die Bibliothekslandschaften in Baden und Württemberg. Die früheren kurpfälzischen Bibliotheken in Heidelberg und Mannheim[10]  wie auch die Universitätsbibliothek des ehemals vorderösterreichischen Freiburg im Breisgau mehrten den Bücherbesitz des Großherzogtums Baden. Die Bibliotheken der neuwürttembergischen Gebiete, beispielsweise der ehemaligen Fürstpropstei Ellwangen, der zahlreichen mediatisierten reichsunmittelbaren Fürstentümer und Grafschaften oder der schwäbischen Reichsstädte bereicherten das Bibliotheksspektrum des Königreichs Württemberg. Nur das Herrschaftsgebiet Hohenzollern, das außer der Sigmaringer Hofbibliothek keine größeren Büchersammlung aufwies, blieb unverändert bestehen.

Im Zuge der territorialen Neugliederung im deutschen Südwesten wandelte sich die bestehende Bibliotheksstruktur, am nachhaltigsten bei den Büchersammlungen der säkularisierten geistlichen Territorien. Sie verloren ihren angestammten Platz und wurden bestenfalls komplett anderen Bibliotheken einverleibt, schlimmstenfalls in alle Winde zerstreut. Die Mediatisierung der Reichsstädte und adligen Territorien hingegen hatte keine wesentlichen Folgen für das Bibliothekswesen, denn sie behielten in der Regel ihren Bücherbesitz.[11]  Die aufgrund des politischen Umbruchs einzige Bibliotheksneugründung in Ellwangen war nur von kurzer Dauer, da die dort ins Leben gerufene Zentralbibliothek für das von Neuwürttemberg her säkularisierte Bibliotheksgut nur bis 1808 bestand.

Erst im Laufe des 19. oder des 20. Jahrhunderts traten auf dem Gebiet Baden-Württembergs neben die traditionellen kirchlichen, universitären, städtischen, schulischen und adligen Bibliotheken neue Bibliotheksformen. Der Aufschwung von Industrie, Gewerbe und Handel in Südwestdeutschland zog die Gründung Technischer oder Landwirtschaftlicher Hochschulen zunächst in Hohenheim,[12]  dann in Karlsruhe[13]  und später in Stuttgart[14]  sowie die Einrichtung der Zentralstelle für Handel und Gewerbe (Landesgewerbeamt) in Stuttgart[15]  und des Landesgewerbeamtes Karlsruhe[16]  mit entsprechenden Bibliotheken nach sich. Die Fortschritte der Wissenschaft führten zur Entstehung vieler universitärer, aber auch außeruniversitärer Forschungsinstitute mit speziellen Büchersammlungen. Erwähnenswert sind außerdem die im 19. Jahrhundert vermehrt ins Leben gerufenen naturforschenden und historischen Vereine (z. B. in Ulm und Mannheim), die städtischen und kirchlichen Museums- bzw. Lesegesellschaften in Baden-Württemberg (z. B. in Lahr, Ludwigsburg, Mannheim und Ravensburg), die ebenfalls Bibliotheken unterhielten. Die Dekanate der aus dem alten Bistum Konstanz hervorgegangenen neuen Bistümer Rottenburg-Stuttgart und Freiburg bekamen Anfang des 19. Jahrhunderts sogenannte Landkapitelsbibliotheken. Die nach 1800 neugegründeten staatlichen Gymnasien errichteten Lehrerbibliotheken.

Vier heute noch existierende Bibliotheken (die Universitätsbibliothek Heidelberg, die Klosterbibliotheken Neresheim und Lichtenthal sowie die alte Ratsbibliothek Bad Wimpfen) reichen bis ins Hochmittelalter zurück. In das späte Mittelalter datieren sechs weitere Gründungen: die Universitätsbibliotheken in Freiburg und Tübingen sowie die Kirchenbibliotheken in Esslingen, Isny, Weinsberg und Wertheim.

An der Schwelle zur Neuzeit liegen die Anfänge der markgräflichen Hofbibliothek in Pforzheim bzw. Baden-Baden wie auch der älteren Buchbestände in der Bibliothek des Badischen Landesmuseums Karlsruhe und der alten Bibliothek des Stadtarchivs Schwäbisch Gmünd. Aus dem 16. Jahrhundert stammen 17 Büchersammlungen, u. a. die Bibliothek des Evangelischen Stifts Tübingen, die Kirchenbibliotheken in Nürtingen und Schorndorf, die Stadtbibliotheken in Heilbronn und Ulm, die Ratsbibliotheken in Schwäbisch Hall und Überlingen, außerdem die Rathausbücherei Stuttgart, die Fürstliche Bibliothek des Hauses von Hohenlohe-Langenburg und die Burgbibliothek der Familie von Gemmingen-Guttenberg in Haßmersheim-Neckarmühlbach. Auch die Lehrerbibliotheken des Konstanzer Suso-Gymnasiums und des Rottweiler Albertus-Magnus-Gymnasiums gehen auf die Buchbestände der dortigen Lateinschulen des 16. Jahrhunderts zurück.

Im 17. Jahrhundert liegen die Anfänge von sechs Bibliotheken: der Bibliothek der Familie von Gemmingen-Hornberg (Neckarzimmern), der älteren Buchbestände der Stadtarchive Schorndorf und Tübingen, der alten Stadtbibliotheken Ravensburg und Reutlingen und der Lehrerbibliothek des Ellwanger Peutinger-Gymnasiums.

Im 18. Jahrhundert wurden 14 der heute noch bestehenden baden-württembergischen Bibliotheken mit Altbeständen gegründet, so einige Gymnasialbibliotheken (u. a. Ludwigsburg, Offenburg, Rastatt), Museumsbibliotheken (der Naturkundemuseen Stuttgart und Karlsruhe), die Herzoglich-Öffentliche Bibliothek in Stuttgart und die Bibliothek des Generallandesarchivs Karlsruhe. Die Hofbibliothek in Karlsruhe erlebte im 18. Jahrhundert ihren eigentlichen Aufschwung.

Gut zwei Drittel der im Handbuch berücksichtigten Bibliotheken stammen aus dem 19. Jahrhundert (62 Bibliotheken) und aus dem 20. Jahrhundert (60 Bibliotheken), jedoch haben sie in vielen Fällen ältere Büchersammlungen inkorporiert, die ihnen durch Schenkung oder Kauf zufielen oder als Deposita anvertraut wurden. Herkunft und Entwicklung der Altbestände Eine wesentliche und schon früh nachweisbare Quelle der heutigen historischen Bestände in den großen baden-württembergischen Bibliotheken bilden private Gelehrtenbibliotheken.[17]  Die im ausgehenden Mittelalter gegründeten Universitätsbibliotheken in Freiburg, Heidelberg und Tübingen erhielten nicht nur ihren Grundstock in der Frühzeit ihres Bestehens, sondern bis ins 20. Jahrhundert hinein einen kontinuierlich bedeutenden Buchzuwachs aus diesen Privatsammlungen, die ihnen überwiegend durch Schenkung, zum Teil auch durch Ankauf zufielen.[18]  Ehemalige Privatbibliotheken finden sich überdies als Kernbestände wissenschaftlicher Stadtbibliotheken, so in Konstanz (Vermächtnis des Ignaz Freiherr von Wessenberg in der Wessenberg-Bibliothek), in Überlingen (Stiftung Wocheler in der Leopold-Sophien-Bibliothek) und in Ulm (Patrizierbibliotheken in der Stadtbibliothek); oder auch vieler kirchlicher Bibliotheken (Nachlässe oder Stiftungen von Geistlichen und von Adligen),[19]  von denen einige bis in die Reformationszeit zurückreichen.

In den meisten Bibliotheken des heutigen Baden-Württemberg, einschließlich der Klosterbibliotheken, stagnierte der Ausbau der Bestände im 17. Jahrhundert (vor allem infolge des Dreißigjährigen Krieges) und darüber hinaus bis in das 18. Jahrhundert hinein. Herausragende Bedeutung kommt den Säkularisationen des 18. und 19. Jahrhunderts zu: der Auflösung des Jesuitenordens 1773, den Josephinischen Klosteraufhebungen 1782 in Österreich und damit auch im vorderösterreichischen Breisgau sowie der Säkularisation nach 1803 in Baden und in Württemberg. Glücklicherweise finden sich deshalb unter den historischen Buchbeständen der Bibliotheken in Baden-Württemberg nicht wenige Zeugnisse des mittelalterlichen Bibliothekswesens im deutschen Südwesten. Mehr noch: Sie bilden jeweils das Kernstück der reichen Altbestandssammlungen. Hauptsächlich in den beiden Hofbibliotheken (später Landesbibliotheken) in Karlsruhe und Stuttgart, aber auch den alten Universitätsbibliotheken Freiburg, Heidelberg und Tübingen lebt das Erbe der baden-württembergischen Klosterbibliotheken weiter.

Weder das herzogliche oder das königliche Haus Württemberg noch der Wiener Hof der Habsburger oder die Großherzöge von Baden versäumten es, die ihrer Obhut anheimfallenden Bücherschätze aus den aufgehobenen Klöstern den jeweiligen Hofbibliotheken und anderen Bibliotheken ihres Territoriums zuzuführen und damit weitgehend zu erhalten. Angesichts der hohen administrativen Anforderungen solcher Bibliotheksauflösungen und Neuverteilungen großer Büchermassen - eine unter vielen Aufgaben, die die Aufhebung der betroffenen geistlichen Territorien oder der Klöster für die staatliche Verwaltung ergaben - wie auch der begrenzten Transportkapazitäten,[20]  die dafür zur Verfügung standen, verdienen diese Leistungen Respekt. Zudem waren die aufnehmenden Bibliotheken vielfach weder personell noch räumlich darauf vorbereitet, daß ihnen - gemessen an den eigenen Beständen - plötzlich Büchermassen zufielen. Unter diesen Umständen konnte es nicht ausbleiben, daß bei der Auswahl am Ort und dem Abtransport der beschlagnahmten Bestände Probleme auftraten und sich teilweise die Betroffenen der staatlich erzwungenen Abgabe der Bibliotheken widersetzten.[21] 

Die Säkularisation hinterließ ihre Spuren auch in vielen mittleren und kleinen Bibliotheken Badens und Württembergs. Nach der üblichen Vorauswahl durch die Hofbibliotheken in Wien, Karlsruhe und Stuttgart, dann der Universitätsbibliotheken, kamen meistens die Gymnasialbibliotheken, manchmal auch städtische und kirchliche Bibliotheken zum Zuge. Ferner wurde Säkularisationsgut aus Klosterbibliotheken auf dem freien Markt regelrecht verschleudert und tauchte schließlich auf Umwegen in verschiedenen Bibliotheken wieder auf, sofern es nicht in anderen Kanälen versickerte. Das Handbuch macht diese keinesfalls unbedeutende Streuung von Buchbeständen aus säkularisierten Klöstern transparent.

Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein waren die Universitätsbibliotheken des Landes und die überwiegende Zahl der sonstigen öffentlichen Bibliotheken in der Regel mit geringen Erwerbungsetats ausgestattet. Der Bestandszuwachs blieb weitgehend auf günstige Zufälle beschränkt, wie die Berücksichtigung bei der Verteilung der Säkularisationsbestände oder gelegentliche - vielfach allerdings wertvolle - Bücherschenkungen. Der Ankauf von nennenswerten Büchermengen stellte für diese zahlenmäßig große Gruppe der Bibliotheken in Baden-Württemberg eher die Ausnahme dar. Jedoch vermochten insbesondere die Universitätsbibliotheken zumindest durch die im Lauf des 19. Jahrhunderts immer stärker ausgebauten Tauschbeziehungen untereinander[22]  und mit einer Vielzahl von anderen wissenschaftlichen Einrichtungen oder Vereinen ihre Bestände zu erweitern und auch dadurch einige mangels ausreichender Etatmittel entstandene Bestandslücken zu schließen. Dank der Übernahme wertvoller Gelehrtenbibliotheken erlebten vor allem die Universitätsbibliotheken in Heidelberg und Tübingen im Lauf des 19. Jahrhunderts einen stetigen Aufschwung, der sie in die vorderste Linie der deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken führte.

Die Hof- oder Landesbibliotheken in Karlsruhe und Stuttgart, teilweise auch die fürstlichen Bibliotheken der Familien von Fürstenberg, von Hohenzollern-Sigmaringen und von Hohenlohe, konnten demgegenüber dank der Finanzmittel ihrer Eigentümer gezielt Bücherkäufe tätigen oder auf anderen Wegen, z. B. durch die Pflichtablieferungen der heimischen Drucker,[23]  ihre Bestände deutlich ausbauen. Aber auch diese Bibliotheken profitierten in hohem Umfang von Bücherschenkungen.[24] 

Das baden-württembergische Bibliothekswesen erlitt durch den Zweiten Weltkrieg einerseits schmerzliche Verluste[25]  - u. a. durch die fast vollständige Zerstörung der Karlsruher Landesbibliothek (September 1942), der Heilbronner Stadtbibliothek (Dezember 1944), der Bibliotheken der Technischen Hochschulen Karlsruhe (September 1944) und Stuttgart (Juli 1944) sowie der Bibliothek des Landesgewerbeamtes Stuttgart, ferner durch die erheblichen Einbußen der Württembergischen Landesbibliothek. Andererseits überstanden die Universitätsbibliotheken in Freiburg und Tübingen das Städtebombardement des Zweiten Weltkriegs fast unversehrt. Die Universitätsbibliothek Heidelberg mußte relativ geringe Verluste bei ausgelagerten Beständen hinnehmen. Im Unterschied zu Hessen oder Nordrhein-Westfalen ist die baden-württembergische Bibliothekslandschaft weit weniger von Kriegsschäden betroffen und vermochte insofern den größten Teil der reichen Altbestände in die Zeit nach 1945 hinüberzuretten.

Vermehrt und ergänzt wurden die Altbestände nach dem Zweiten Weltkrieg im wesentlichen durch gezielte antiquarische Käufe entsprechend den Sammelschwerpunkten, weniger durch den Erwerb von kompletten Privat- oder sonstigen Bibliotheken, abgesehen von der Neugründung in Konstanz. Einen herausragenden Zuwachs aufgrund der deutschen Wiedervereinigung erhielt die Bibliothek des Bundesgerichtshofs Karlsruhe: Sie übernahm den größten Teil der an seltenen und wertvollen Drucken reichen Bibliothek des ehemaligen Reichsgerichts in Leipzig. Die historischen Buchbestände in den Bibliotheken des Landes Baden-Württemberg Die in 172 Einträgen beschriebenen Bibliotheken Baden-Württembergs vereinigen über 2,2 Millionen Titel von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, davon gut ein Drittel aus der Zeit vor 1800.

Ungefähr zwei Drittel dieser Bibliotheken sind Büchersammlungen mit jeweils bis zu 5000 Titeln Altbestand. Dabei handelt es sich überwiegend um Kirchen-, Spezial-, Museums- und Archivbibliotheken. Sechzehn Bibliotheken weisen jeweils historische Bestände bis zu 10.000 Titeln und weitere 11 Bibliotheken bis zu 25.000 Titeln auf. Dazu zählen die größeren Archiv- und Adelsbibliotheken, die mittleren Hochschulbibliotheken, einige Stadtbibliotheken sowie kirchliche Bibliotheken. Die Masse der historischen Bestände entfällt auf insgesamt 12 Bibliotheken: vier mit bis zu 50.000 Titeln (die Universitätsbibliothek Karlsruhe, die Bibliotheken des Deutschen Literaturarchivs Marbach und des Evangelischen Stifts Tübingen und die Bibliothek des Bundesgerichtshofs Karlsruhe), vier mit bis zu 100.000 Titeln (die Bibliothek der Erzabtei Beuron, die Landesbibliothek Karlsruhe, die Universitätsbibliothek Mannheim und die Stadtbibliothek Ulm) und schließlich die vier größten Bibliotheken des Landes mit mehr als 100.000 Titeln (die Universitätsbibliotheken Freiburg, Heidelberg und Tübingen sowie die Landesbibliothek Stuttgart).

Landes-, Universitäts- und Hochschulbibliotheken

Von den zwei Landesbibliotheken zählt die von Herzog Karl Eugen von Württemberg am 11. Februar 1765 in Ludwigsburg eröffnete Herzoglich-Öffentliche Bibliothek und heutige Württembergische Landesbibliothek Stuttgart etwa 350.000 Titel des 15. bis 19. Jahrhunderts. Da die Bestände nie systematisch aufgestellt, sondern auf zahlreiche Fächer und Sonderbereiche verteilt waren, können sie hier nur kursorisch und schwerpunktmäßig charakterisiert werden. Bereits Herzog Karl Eugen hatte der Bibliothek, deren Grundstock durch eine Sammlung von Herzog Eberhard Ludwig gelegt worden war, durch seine gezielte Einkaufspolitik wertvollen Zuwachs verschafft. Jedoch verdankt die damalige Herzoglich-Öffentliche Bibliothek der Säkularisation nach 1803 eine Erweiterung ihres Bestandes um ca. 130.000 Bände. Im Jahr 1810 hatte König Friedrich I. zudem die Königliche Handbibliothek ins Leben gerufen, die in den folgenden Jahren durch zahlreiche kostbare Werke aus säkularisiertem Klosterbesitz und weitere Quellenwerke bereichert wurde. Die Württembergische Landesbibliothek übernahm 1936 die Bestände der ehemaligen Handbibliothek, insgesamt mehr als 92.000 Bände. Sie pflegt heute umfangreiche Sondersammlungen von Inkunabeln, Bibeln, Karten, Musikalien u. a. sowie eine Ballettsammlung, und sie verfügt im Rahmen der Großgruppenaufstellung (u. a. Theologie, Literatur) über wissenschaftlich bedeutende Spezialbestände. Durch den Zweiten Weltkrieg erlitt die Bibliothek empfindliche Verluste, die sich auf 32 der insgesamt 86 alten Fächer, aber auch auf die gesondert aufgestellten Kupferwerke verschiedener Fächer ersteckten.

Demgegenüber mußte die Badische Landesbibliothek in Karlsruhe nach der fast vollständigen Zerstörung der Bibliothek im Jahr 1942 einen regelrechten Neuanfang suchen, obgleich die Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke (die sie im wesentlichen der badischen Säkularisation nach 1803 zu verdanken hatte) sowie weitere etwa 3500 Bände gerettet worden waren.[26]  Mittlerweile umfaßt der historische Buchbestand wieder rund 63.000 Titel, die sowohl durch antiquarische Erwerbungen als auch durch den Ankauf privater Sammlungen (vor allem der Bibliotheken Reinhold Schneider, Leopold Ziegler, Carl Roedder und Alfred Mombert), durch die Übernahme des überwiegenden Teils der Gymnasialbibliothek (Bismarck-Gymnasium Karlsruhe) oder durch Stiftungen in die Badische Landesbibliothek gelangt sind. Der Schwerpunkt ihrer historischen Buchbestände liegt in den Sammlungen zum Oberrhein-Gebiet.

Die Universitätsbibliotheken der alten, weitgehend von Kriegsverlusten verschonten Universitäten Freiburg, Heidelberg und Tübingen vereinigen etwa eine Million Titel historischer Bestände (Monographien, Dissertationen, Broschüren), davon allein in Tübingen ca. 400.000 Titel des 15. bis 19. Jahrhunderts. Die Handbucheinträge veranschaulichen, daß die theologischen Fächer mit etwa 15 Prozent stark und auch die historisch-philologischen und kulturwissenschaftlichen Fächer, die Rechtswissenschaften, die Philosophie und die Medizin gut repräsentiert sind, während die Bestände in den Naturwissenschaften und den Kameral- oder Wirtschaftswissenschaften - teilweise bedingt durch Kriegsverluste - schwächer ausgeprägt sind. Im Unterschied zu der an Zimelien reichen Württembergischen Landesbibliothek besitzen die Universitätsbibliotheken vornehmlich die wissenschaftliche Gebrauchsliteratur. Hinsichtlich der sprachlichen Verteilung dominieren das Lateinische und das Deutsche bis weit in das 18. Jahrhundert hinein, aber auch danach gewinnen die anderen europäischen Sprachen, am ehesten noch Französisch (8 bis 11 Prozent des jeweils vorhandenen historischen Buchbestands) und Englisch (ca. 5 Prozent), nur langsam an Bedeutung.

Die Bibliothek der 1386 gegründeten Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg hatte insbesondere den Verlust der Bibliotheca Palatina durch Abtransport nach Rom 1623 zu verkraften. Diese an historischen und reformatorischen Büchern reiche Sammlung der kurfürstlichen Bibliothek Ottheinrichs enthielt u. a. auch Handschriften aus dem Bücherschatz des 743 gegründeten Klosters Lorsch, darunter den umfangreichen Katalog (Cod. Pal. 1877) aus der Mitte des 9. Jahrhunderts. Die Universitätsbibliothek Heidelberg, die nicht allzu üppig ausgestattet war, partizipierte aufgrund des Auswahlvorrechts der Karlsruher Hofbibliothek und der Konkurrenz bei der zweiten Wahl mit der Universitätsbibliothek Freiburg zwar nur bedingt an der Verteilung des säkularisierten Klosterguts in den Jahren nach 1802/03, konnte jedoch 1828 die umfangreiche Bibliothek des Zisterzienserklosters Salem käuflich erwerben (20.000 Gulden). Außerdem gelangte sie in den Besitz zahlreicher Gelehrtenbibliotheken.[27] 

Die Bibliothek der 1457 in Vorderösterreich gegründeten Albert-Ludwigs-Universität Freiburg profitierte hauptsächlich von der Auflösung des Jesuitenordens (1773) und der josephinischen Klosteraufhebung (1782), sodann von der badischen Klosteraufhebung (1802/03). Den stattlichen Bestand von etwa 3400 Inkunabeln[28]  sowie ihre Bestände des 16. bis 18. Jahrhunderts verdankt sie weitgehend der Übernahme vormals klösterlichen Bücherbesitzes, u. a. aus Feldkirch, Rottenburg a. N., Horb, Waldsee, Mosbach, dann St. Blasien, St. Georgen im Schwarzwald, St. Märgen, St. Trudpert. Demgegenüber nimmt sich der Bücherzuwachs aufgrund des dürftigen Vermehrungsetats bis ins 20. Jahrhundert hinein bescheiden aus. Nennenswerten Zuwachs aus ehemaligen Gelehrtenbibliotheken hatte die Universitätsbibliothek Freiburg vor allem in der Frühzeit ihres Bestehens,[29]  vereinzelt auch im 19. Jahrhundert,[30]  keineswegs aber in gleichem Umfang wie die Universitätsbibliotheken in Heidelberg und Tübingen.

Die Bibliothek der 1477 errichteten Eberhard-Karls-Universität Tübingen erfuhr zwar erst im ausgehenden 16. Jahrhundert eine nachhaltige Förderung (Stiftung Gremp), gelangte dann aber im Lauf der folgenden Jahrhunderte kontinuierlich in den Besitz zahlreicher Gelehrtenbibliotheken und sonstiger Bibliotheken, während der Bestandszuwachs durch Säkularisationsgut relativ bescheiden war. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte die Universitätsbibliothek Tübingen dank der Erwerbung vieler umfangreicher Sammlungen ihren Aufschwung zu einer der bedeutendsten wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland. Mit ihren reichen Beständen an Nationalliteratur des 19. Jahrhunderts ist sie der Bayerischen Staatsbibliothek in München fast ebenbürtig.[31]  Insbesondere die Theologie und die Orientalistik entwickelten sich - seit einigen Jahrzehnten auch mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft - zu den Hauptsammelgebieten der Bibliothek.

Bei den anderen sechs Universitäts- und Hochschulbibliotheken, die teils im 20. Jahrhundert neu gegründet wurden (Konstanz 1965, Mannheim 1967), teils auf die Büchersammlungen früherer Technischer Hochschulen (Stuttgart, gegründet 1829; Karlsruhe 1840) oder Landwirtschaftlicher Hochschulen (Hohenheim 1818) oder auf die Musikhochschule Stuttgart (1857) zurückgehen, finden sich ebenfalls beachtliche historische Buchbestände, zwar weniger umfangreich als bei den alten Universitätsbibliotheken, dafür aber stärker spezialisiert (vor allem auf Naturwissenschaften, Technik, Architektur und Landwirtschaft). Leider sind die Bibliotheken der früheren Technischen Hochschulen Karlsruhe und Stuttgart besonders empfindlich von Kriegsverlusten betroffen.[32]  Insgesamt umfaßt diese Gruppe der jüngeren Universitäts- und Hochschulbibliotheken ca. 130.000 Titel des 15. bis 19. Jahrhunderts. Die Universitätsbibliothek Mannheim verdankt ihre Altbestandssammlungen einerseits der Vorgängereinrichtung (Handelshochschule Mannheim, gegründet 1907), andererseits der ehemaligen Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mannheim (gegründet 1871), die 1971 in der Universitätsbibliothek aufging. Hervorzuheben ist die umfangreiche Sammlung des französischen Jesuiten Desbillons, die dieser in Mannheim im Sinne einer bibliothèque instructive ausgebaut hatte.[33]  Die Universitätsbibliothek Konstanz erwarb ihre älteren Bestände überwiegend antiquarisch oder durch den Ankauf geschlossener Privatbibliotheken.

Rats- und Stadtbibliotheken

Von den bereits im späten Mittelalter und in der Reformationszeit gegründeten Rats- und Stadtbibliotheken[34]  sind in Baden-Württemberg die Ratsbibliothek Schwäbisch Hall (gegründet 1592), die bis in die Stauferzeit zurückreichende alte Ratsbibliothek Bad Wimpfen (seit etwa 1300) mit heute nur noch geringen Beständen, die in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts errichtete Rathausbücherei Stuttgart, überdies die Stadtbibliotheken in Heilbronn (1575), Reutlingen (um 1660) und Ulm (1516) hervorzuheben. Die einst bedeutende alte Stadtbibliothek Heilbronn ist im Zweiten Weltkrieg zerstört worden und nur noch durch Reste im Stadtarchiv Heilbronn präsent, die aber kontinuierlich durch antiquarische Käufe vermehrt werden. Weitere städtische Büchersammlungen mit historischen Buchbeständen existieren in Konstanz, Lahr, Ludwigsburg, Ravensburg, Singen (Hegau-Bibliothek) und Überlingen. Diese Bestände sind zum Teil auf städtische Lesegesellschaften des 18. und 19. Jahrhunderts zurückzuführen. So gründet die ältere Büchersammlung der Stadtbücherei Lahr auf der Schillerbibliothek des Lahrer Schillervereins aus dem 19. Jahrhundert, die alte Ravensburger Stadtbibliothek u. a. auf den Beständen der Ravensburger Lesegesellschaft am Anfang des 19. Jahrhunderts. Die Stadtbibliothek Ludwigsburg erhielt einen wesentlichen Teil ihres Grundstocks aus einer Vielzahl von lokalen Lesegesellschaften, u. a. der Museumsgesellschaft, der Pädagogischen Lesegesellschaft und der Bürgergesellschaft in Ludwigsburg. Die Gruppe der insgesamt 14 hier berücksichtigten Rats- und Stadtbibliotheken umfaßt zusammen über 100.000 Titel des 15. bis 19. Jahrhunderts. Davon entfällt mehr als die Hälfte auf die Stadtbibliothek Ulm, in deren historischen Buchbeständen sich die Reformationszeit, aber auch die Bildungsprivilegien der im städtischen Leben dominierenden Patrizierfamilien (Besserer, Schad, Schermar u. a.) widerspiegeln. Darüber hinaus bieten diese Bestände Einblicke in die Geschichte des wichtigen alten Druckortes Ulm.

Die Leopold-Sophien-Bibliothek Überlingen (gegründet 1832) beruht hauptsächlich auf der Stiftung des früheren Villinger Pfarrers Wocheler; daneben birgt sie Bestände der alten Überlinger Ratsbibliothek aus dem 16. Jahrhundert (erstmals urkundlich erwähnt 1553), Bibliotheksgut aus säkularisierten Klöstern und Buchbestände aus Nachlässen und Schenkungen. Die Wessenberg-Bibliothek Konstanz fußt auf dem Vermächtnis des früheren Generalvikars und Bistumsverwesers der Diözese Konstanz, Ignaz Heinrich Freiherr von Wessenberg, der eine an religionswissenschaftlichem Schrifttum, aber auch an Werken zur deutschen und europäischen Literatur-, Geistes- und Kulturgeschichte reiche Büchersammlung zusammengetragen hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Wessenberg-Bibliothek außerdem die Bücher der ehemaligen Gesellschaft des Bürgermuseums Konstanz. Die geistigen Bestrebungen und Interessen der Stifter - dort Wocheler, hier von Wessenberg - sind deutlich in der jeweiligen Bestandsstruktur der Leopold-Sophien-Bibliothek und der Wessenberg-Bibliothek[35]  nachweisbar. Demgegenüber bietet die Ratsbibliothek Schwäbisch Hall mit ihren juristischen Beständen das eindrucksvolle Beispiel einer bis in das 16. Jahrhundert zurückreichenden Büchersammlung für die Zwecke des Rates und der städtischen Verwaltung.

Kirchlich-evangelische Bibliotheken

In den reformierten Gebieten Badens und Württembergs bildete sich seit dem 16. Jahrhundert ein evangelisches Bibliothekswesen heraus, das seinen Ort in den Kirchtürmen, in den eigens dafür errichteten Seitenschiffen evangelischer Stadtkirchen oder in den Pfarrämtern fand. Hinzu kommen die an alten Drucken reiche Bibliothek des Evangelischen Stifts Tübingen und die Landeskirchlichen Zentralbibliotheken in Karlsruhe und Stuttgart und weitere Bibliotheken mit Spezialbeständen, so daß hier 14 evangelisch-kirchliche Bibliotheken mit zusammen gut 63.000 Titeln des 15. bis 19. Jahrhunderts beschrieben werden.

Die evangelische Landeskirche in Württemberg verfügt mit den im 16. Jahrhundert gegründeten Bibliotheken des Evangelischen Stifts Tübingen und des Stuttgarter Oberkirchenrats sowie den kleinen, aber mit wertvollen Reformationsdrucken und Werken des 17. Jahrhunderts ausgestatteten alten Kirchenbibliotheken in Esslingen, Isny, Nürtingen und Weinsberg, ferner mit der im späten 16. Jahrhundert gegründeten Hofprädikaturbibliothek in Langenburg über wertvolle historische Buchbestände. Mit Ausnahme der Esslinger Kirchenbibliothek, die bereits 1631 um erhebliche Teile ihres für die damalige Zeit verhältnismäßig großen Bestandes dezimiert worden war, bewahren die anderen genannten Kirchenbibliotheken ihre ursprünglichen Bestände in fast unveränderter Form. Die Bibliothek der Brüder-Unität in Bad Boll repräsentiert - wie auch die Bibliothek der Herrnhuter Brüdergemeine in Königsfeld - eine kleine, für die Erforschung der Herrnhuter Brüdergemeine ergiebige Büchersammlung. Die Zentralbibliothek beim Evangelischen Oberkirchenrat in Stuttgart bemüht sich, ihre Zentralfunktion für die zum Bibliotheksverbund der Evangelischen Landeskirche in Württemberg gehörenden Bibliotheken im Hinblick auf notwendige Katalogisierungsmaßnahmen und eine sinnvoll geregelte Benutzung der Bibliotheken wahrzunehmen.[36] 

Im Bereich der Landeskirche von Baden besitzt die Landeskirchliche Bibliothek Karlsruhe (gegründet 1855/56) den umfangreichsten Altbestand. Erwähnenswert ist außerdem die alte Kirchenbibliothek in Wertheim, die 1448 gegründet wurde und heute 876 Inkunabeln und Frühdrucke umfaßt.

Kirchlich-katholische Bibliotheken

Das katholische Bibliothekswesen in Baden-Württemberg ist mit 22 Bibliotheken im Handbuch vertreten, die insgesamt etwa 200.000 Titel von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts in sich vereinigen. Die Bibliothek des Zisterzienserinnen-Klosters Lichtenthal bei Baden-Baden geht auf das Jahr 1245 zurück und wird unter den heute noch existierenden baden-württembergischen Bibliotheken hinsichtlich des Alters nur von der 1095 begründeten Bibliothek des Benediktinerklosters Neresheim übertroffen. Diese Klosterbibliothek hat im Unterschied zu allen anderen baden-württembergischen Klosterbibliotheken durch die Säkularisation nur geringe Verluste erlitten. Mit Genehmigung der Familie von Thurn und Taxis durfte die nach 64-jähriger Unterbrechung 1920 wiederbesiedelte Abtei Neresheim die Barockbibliothek behalten. Außerdem erhielt sie die säkularisierten Bestände des Prämonstratenserstifts Obermarchtal. Die Handschriften und Frühdrucke aus der Alt-Neresheimer Zeit zwischen dem 11. und dem 16. Jahrhundert wurden jedoch nach 1803 in die fürstliche Hofbibliothek der Familie von Thurn und Taxis nach Regensburg verbracht, wo sie bis heute aufgestellt sind. Demgegenüber sind die Büchersammlungen der im 19. und 20. Jahrhundert wiederbesiedelten Benediktinerklöster Beuron und Weingarten, ferner der Abtei Grüssau in Bad Wimpfen neu aufgebaut worden, während die Bibliothek des Kartäuserklosters Bad Wurzach infolge des Umzugs der Einsiedlermönche von Hain (bei Düsseldorf) nach Oberschwaben zur baden-württembergischen Bibliothekslandschaft zählt.

Das kirchlich-katholische Bibliothekswesen in Baden-Württemberg wird überdies repräsentiert durch die Büchersammlungen des Wilhelmsstifts Tübingen, das einen bedeutenden Teil der einstigen Königlichen Handbibliothek Stuttgart besitzt, die Diözesanbibliothek Rottenburg sowie durch die Priesterseminars-Bibliotheken in St. Peter, Freiburg (Collegium Borromäum) und Rottenburg und schließlich durch die Caritas-Bibliothek Freiburg.[37] 

Zu den traditionsreichen Bibliotheken Baden-Württembergs traten im 19. und 20. Jahrhundert als weitere Bibliothekstypen die Landkapitelsbibliotheken im württembergischen Teil (Diözese Rottenburg-Stuttgart) des früheren Bistums Konstanz. Erst im Rahmen der Arbeiten für das Handbuch der historischen Buchbestände wurden sie wieder entdeckt. Unter den Einflüssen der Spätaufklärung und entsprechender kirchenreformerischer Bestrebungen (von Wessenberg) entstanden am Anfang des 19. Jahrhunderts die Kapitelsbibliotheken (u. a. in Ellwangen, Konstanz, Rottweil, Tettnang, Wangen) als Grundlage für die geistliche und weltliche Bildung der Pfarrer, aber auch der Gläubigen in den betreffenden Landkapiteln. Parallell dazu wurden Landkapitel-Lesegesellschaften[38]  gegründet, die eine ausreichende finanzielle Basis für Buchanschaffungen sichern und gleichzeitig den Umlauf der vorhandenen Bücher und Zeitschriften bewerkstelligen sollten. Die Kapitelsbibliotheken stagnierten jedoch infolge mangelnder finanzieller Ausstattung und vermochten die ihnen zugedachte Funktion im Lauf des 20. Jahrhunderts nicht mehr zu erfüllen.

Gymnasialbibliotheken

Die Tradition der mittelalterlichen Latein- oder Klosterschulen und ihrer Bibliotheken in Baden-Württemberg setzte sich in den Schulbibliotheken fort, die, teils unter jesuitischem Einfluß, teils auch erst im 19. Jahrhundert, als vermehrt staatliche Gymnasien ins Leben gerufen wurden, zu neuer Blüte erwachten. Im Handbuch sind 19 Gymnasialbibliotheken mit zusammen fast 70.000 Titeln Altbestand berücksichtigt. Die Bibliotheken des Heinrich-Suso-Gymnasiums in Konstanz (gegründet 1589), des Albertus-Magnus-Gymnasiums in Rottweil (gegründet im frühen 16. Jahrhundert), des Ludwig-Wilhelm-Gymnasiums in Rastatt (gegründet 1808, aufbauend auf Beständen der schon seit 1716 bestehenden Piaristenschule), des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums in Heidelberg (1808) und des Peutinger-Gymnasiums in Ellwangen (Anfänge 1658) sind als die umfangreichsten und wertvollsten hervorzuheben. Diese Büchersammlungen enthalten auch Zeugnisse ehemals klösterlichen Bibliotheksguts aus Baden-Württemberg, denn nach den Hofbibliotheken in Karlsruhe und Stuttgart und den Universitätsbibliotheken in Freiburg und Heidelberg durften sie aus den verbliebenen Säkularisationsbeständen geeignete Werke heraussuchen, wenn sie nicht schon in früherer Zeit in den Besitz von Büchern aus Kloster- oder anderen Bibliotheken gelangt waren.[39] 

Die Bibliothek des Konstanzer Suso-Gymnasiums war bereits unter der Leitung der Jesuiten im Jahre 1773 auf gut 11.500 Bände angewachsen und profitierte zusätzlich von den Säkularisationen unter Joseph II. (1782) und der badischen Säkularisation (1803) durch die Übernahme von Beständen aus den Bibliotheken verschiedener Orden. Ihr gegenwärtiger Besitz von etwa 18.000 Bänden Altbestand weist sie - angesichts der zahlreichen älteren Drucke - als eine der wichtigsten noch bestehenden Gymnasialbibliotheken mit historischem Buchbestand aus.[40]  Als nicht minder bedeutend ist die Historische Bibliothek der Stadt Rastatt im Ludwig-Wilhelm-Gymnasium anzusehen.[41]  Sie beruht im wesentlichen auf den 1808 in Rastatt vereinigten Büchersammlungen der Rastatter Piaristenschule und des Baden-Badener Lyceums, der Nachfolgeeinrichtung des Jesuitenkollegs. Außerdem erhielt sie im 19. Jahrhundert zwei umfangreiche Privatbibliotheken durch Ankauf und Schenkung.

Einträge finden sich schließlich für die Lehrerbibliotheken des Gymnasiums Ehingen (gegründet 1804), des Georgii-Gymnasiums in Esslingen (1810), des Scheffel-Gymnasiums in Lahr (1804), des Karl-Friedrich-Gymnasiums in Mannheim (1807), des Grimmelshausen-Gymnasiums in Offenburg (1705) und des Matthias-Grünewald-Gymnasiums in Tauberbischofsheim (1828). Einige Gymnasialbibliotheken sind als Deposita in größeren Bibliotheken aufgestellt, so der überwiegende Teil der Bibliothek des Karlsruher Bismarck-Gymnasiums in der Landesbibliothek Karlsruhe, die Bibliothek des Gymnasiums Wertheim im Staatsarchiv Wertheim und die Bibliothek des Schiller-Gymnasiums Ludwigsburg im dortigen Stadtarchiv. Die Erschließung der lange Zeit in Vergessenheit geratenen Gymnasialbibliotheken hat sich im Zusammenhang mit dem Handbuch-Projekt deutlich verbessert.

Archivbibliotheken

Die meisten Archivbibliotheken in Baden-Württemberg entstanden erst im 19. und 20. Jahrhundert. Sie erfüllten ursprünglich die Funktion kleinerer Hand- oder Dienstbibliotheken, wuchsen aber im Laufe der Zeit infolge der Übernahme größerer Büchersammlungen (z. B. von örtlichen Geschichtsvereinen) oder durch Kauf von Büchern und Zeitschriften zu teilweise stattlichen Bibliotheken an. Im Handbuch werden 28 Bibliotheken von Staats-, Stadt-, Kirchen-, Literatur- und sonstigen Spezialarchiven mit zusammen fast 100.000 Titeln Altbestand berücksichtigt.

In Marbach wurde auf Initiative König Wilhelms II. durch Otto Güntter (1858-1949) das Schiller-Nationalmuseum geschaffen, dem 1955 das Deutsche Literaturarchiv und seine Bibliothek zur Seite gestellt wurden. Sie verfügt über zahlreiche Sondersammlungen mit teilweise umfangreichen historischen Buchbeständen (z. B. die Bibliothek Franz Glück mit etwa 5000 Titeln des 17. bis 19. Jahrhunderts). Das Marbacher Cotta-Archiv und seine Büchersammlung stehen in enger Verbindung mit dem Deutschen Literaturarchiv. Die Bibliotheken des Hauptstaatsarchivs Stuttgart und des Generallandesarchivs Karlsruhe wie auch die kleineren Bibliotheken der Staatsarchive in Ludwigsburg und Sigmaringen besitzen für die Landesgeschichtsschreibung wertvolle Buchbestände. Der zeitliche Schwerpunkt liegt hier auf dem Schrifttum des 19. Jahrhunderts. Dagegen können die Bibliotheken der Stadtarchive Esslingen, Freiburg, Heidelberg, Heilbronn, Konstanz, Ludwigsburg, Pforzheim, Ravensburg, Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall, Villingen-Schwenningen und Ulm auch mit beachtlichen Beständen des 18. Jahrhunderts, in einigen Fällen des 15. bis 17. Jahrhunderts, aufwarten. Die Bestandsentwicklung war hier nicht primär durch antiquarische Käufe, durch Geschenke oder Tausch gekennzeichnet. Einige Bibliotheken von Stadtarchiven erfuhren wertvollen Zuwachs durch die Übernahme älterer Rats- oder Stadtbibliotheken, durch Gelehrten- oder Vereinsbibliotheken. Einen Sonderfall stellt das unter staatlicher Verwaltung stehende Zentralarchiv der Familie von Hohenlohe in Schloß Neuenstein dar; ihm sind die Büchersammlungen verschiedener hohenlohischer Schlösser angeschlossen. Speziellere Altbestände sind überdies u. a. in den Bibliotheken des Wirtschaftsarchivs Baden-Württemberg in Hohenheim, des Freiburger Volksliedarchivs und des Esslinger Archivs der Künstlergilde e. V. vorhanden.

Spezialbibliotheken

Die baden-württembergischen Spezialbibliotheken repräsentieren einen Bibliothekstyp, der erst im 19. und im 20. Jahrhundert entstanden ist. Insgesamt erscheinen im Handbuch 26 Spezialbibliotheken mit zusammen etwa 60.000 Titeln des 15. bis 19. Jahrhunderts. Davon entfällt ein wesentlicher Anteil auf die Instituts- und Seminarbibliotheken der Universität Freiburg (u. a. die Bibliothek des Arbeitsbereichs für Christliche Archäologie und Kunstgeschichte), der Universität Heidelberg (u. a. die Bibliotheken des schon 1807 gegründeten Seminars für Klassische Philologie, des seit 1833 bestehenden Praktisch-Theologischen Seminars, des Musikwissenschaftlichen Seminars, des Medizingeschichtlichen Instituts) und der Universität Tübingen (u. a. die Bibliotheken des 1838 gegründeten Philologischen Seminars, des Archäologischen Instituts und des Instituts für Geschichte der Medizin). Daneben sind die Bibliotheken der Max-Planck-Institute für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg und für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg, des Staatlichen Weinbauinstituts in Freiburg und des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert-Bosch-Stiftung Stuttgart mit beachtlichen Beständen an Quellenliteratur hervorzuheben. Die Rumänische Bibliothek Freiburg, die Siebenbürgische Bibliothek in Gundelsheim am Neckar, die Bibliothek des Künzig-Instituts Freiburg sowie die Bibliothek des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart bieten umfangreiche Spezialbestände zu Rumänien, zur ostdeutschen Volkskunde und zur Geschichte und Kultur der Auslandsdeutschen in Osteuropa.

Adelsbibliotheken

Es gibt in Baden-Württemberg viele Privatbibliotheken von Adelsfamilien, jedoch sind nur sechs Adelsbibliotheken mit Handbuch-Einträgen repräsentiert: die Fürstlich Hohenzollerische Hofbibliothek in Sigmaringen, die im 18. Jahrhundert begründet wurde, jedoch erst im Lauf des 19. Jahrhunderts einen Aufschwung erfuhr; die Bibliothek der fürstlichen Familie von Hohenlohe-Langenburg auf Schloß Langenburg; die im Schloß Neuenstein zusammengeführten Bibliotheken verschiedener hohenlohischer Schlösser; die beiden ritterschaftlichen Burgbibliotheken der Familien von Gemmingen-Guttenberg und von Gemmingen-Hornberg; schließlich die Fideikommißbibliothek der Familie von Gayling in Schloß Ebnet bei Freiburg. Die historischen Buchbestände dieser Bibliotheken belaufen sich zwar nur auf etwa 25.000 Titel, jedoch stammen zwei Drittel dieser Werke aus der Zeit vor 1800; darunter sind viele seltene Titel.

Sowohl die mit umfangreichen und wertvollen historischen Buchbeständen ausgestatteten Hofbibliotheken in Donaueschingen (Familie von Fürstenberg), auf Schloß Zeil (Familie von Waldburg-Zeil) und auf Schloß Wolfegg (Familie von Waldburg-Wolfegg) als auch etliche kleinere Adelsbibliotheken konnten nicht berücksichtigt werden, weil die Eigentümer ihre Einwilligung zur Aufnahme nicht erteilten. Die Donaueschinger Hofbibliothek zählt 125.000 Bände, darunter viele und teilweise wertvolle Inkunabeln, Frühdrucke und Musikalien sowie weitere Werke des 17. bis 19. Jahrhunderts; die Schloßbibliotheken in Zeil und Wolfegg erreichen ebenfalls erhebliche Bestandsgrößen.

Museumsbibliotheken

Wie die Gymnasial- und die Archivbibliotheken sind auch die den Museen in Baden-Württemberg angeschlossenen Büchersammlungen durch 24 Einträge im Handbuch (insgesamt über 30.000 Titel) ins Blickfeld gerückt. Da viele von ihnen in erster Linie Dienstbibliotheken sind, außerdem in manchen Fällen Druckwerke für Ausstellungszwecke benötigt werden, ist die öffentliche Benutzbarkeit der Museumsbibliotheken gewissen Einschränkungen unterworfen.[42]  Die Sammelschwerpunkte ergeben sich in der Regel aus dem Sammlungsauftrag des Museums. Doch sind darüber hinaus einige Museumsbibliotheken in den Besitz von Beständen gelangt, die nicht unmittelbar dem Charakter des Museums entsprechen.[43]  Die umfangreichsten Bestände finden sich in der Bibliothek des Städtischen Reiss-Museums in Mannheim (u. a. mit einer Sammlung Mannheimer Drucke, die anschaulich die Buchkultur des 18. Jahrhunderts widerspiegeln, und einer speziellen Theatersammlung), der Bibliothek des Wehrgeschichtlichen Museums in Rastatt (mit vielen Werken zur badischen und württembergischen Militärgeschichte), der Bibliothek des Melanchthon-Museums in Bretten sowie den Bibliotheken der Staatlichen Kunstsammlungen Karlsruhe (Kunsthalle, Badisches Landesmuseum). Auch die Büchersammlungen des Biberacher Wieland-Museums, des Deutschen Apotheken-Museums in Heidelberg und der Staatlichen Naturkunde-Museen in Karlsruhe und Stuttgart verfügen über ausgezeichnete Sammlungen spezieller älterer Literatur.

Hinzu kommen eine Reihe kleiner Museumsbibliotheken mit ebenfalls erwähnenswerten historischen Beständen, so die des Deutschen Brotmuseums in Ulm, des Pfahlbau-Museums in Unteruhldingen und des Waldenser-Museums im württembergischen Ötisheim.

Behörden- und Firmenbibliotheken

Im Handbuch sind neun baden-württembergische Behördenbibliotheken vertreten. Mit Abstand die umfangreichsten Altbestände besitzt die Bibliothek des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe, die nach der Wiedervereinigung die verbliebenen Bestände der ehemaligen Bibliothek des Reichsgerichts in Leipzig übernommen hat. Daneben ist die Wehrbereichsbibliothek V in Stuttgart mit ihren Sammlungen zur preußisch-deutschen Militärgeschichte erwähnenswert. Die Bibliothek des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, derzeit noch in Freiburg, wird in Kürze nach Potsdam übersiedeln und dort beschrieben. Spezialbestände bieten die Technische Bücherei der Oberfinanzdirektion Karlsruhe (Architektur, Baugeschichte), die Bibliothek der Landesanstalt für Pflanzenbau in Rheinstetten/Forchheim (Geschichte des Tabaks und des Tabakanbaus) und die Bibliotheken der Psychiatrischen Landeskrankenhäuser auf der Reichenau und in Zwiefalten. Auch zwei Firmenbibliotheken fanden Berücksichtigung. Die Bibliothek der Dr. Willmar Schwabe GmbH in Karlsruhe-Durlach verfügt über eine bemerkenswerte Sammlung von Kräuter- und Arzneibüchern, die Robert Bosch GmbH in Gerlingen hat, aufbauend auf der Sammlung des Prinzen Maximilian zu Wied, einen wohl einmaligen Spezialbestand von Literatur zu Brasilien. Erschließung der historischen Buchbestände in baden-württembergischen Bibliotheken Die meisten der im Handbuch berücksichtigten Bibliotheken führen alphabetische Zettelkataloge, die zu knapp 30 Prozent bereits nach den Regeln für die alphabetische Katalogisierung (RAK), im übrigen nach den Preußischen Instruktionen (PI), nach sonstigen Regelwerken oder nach hauseigenen Regeln aufgebaut sind. Für die Sacherschließung der historischen Buchbestände muß vielfach auf ältere, teilweise handschriftliche Bandkataloge zurückgegriffen werden.

Die Landes- und Universitätsbibliotheken sowie die wichtigsten anderen öffentlichen Bibliotheken der Region mit nennenswerten Altbeständen sind bereits seit längerem im Zentralkatalog Baden-Württemberg nachgewiesen und dem Leihverkehr angeschlossen. Für den Bereich der kirchlich-katholischen Bibliotheken führt die Diözesanbibliothek in Rottenburg einen Generalkatalog, in dem die Kapitelsbibliotheken der Diözese Stuttgart-Rottenburg enthalten sind. Die zum Verbund der Bibliotheken der Württembergischen Landeskirche zählenden kirchlich-evangelischen Bibliotheken werden durch die Zentralbibliothek beim Stuttgarter Oberkirchenrat betreut, katalogisiert und, sofern es sich nicht um schützenswerte Präsenzbestände handelt, in den Leihverkehr einbezogen. Für die überwiegende Zahl der Archiv-, Behörden- und Spezialbibliotheken sowie für einen Teil der Gymnasial- und Museumsbibliotheken fehlt bislang der Nachweis in den zentralen Gesamtkatalogen (Zentralkatalog Baden-Württemberg oder jetzt Südwestdeutscher Bibliotheksverbund). Diese Bibliotheken sind als Präsenzbibliotheken in der Regel dem Leihverkehr nicht angeschlossen.

Durch das Handbuch dürfte sich insbesondere für die beachtliche Gruppe der Bibliotheken, die im Zentralkatalog Baden-Württemberg nicht nachgewiesen sind und die teilweise nur über ältere Kataloge verfügen, die sachliche Erschließung der Altbestände verbessern. In nicht wenigen Fällen kamen diese Bibliotheken mit ihren historischen Buchbeständen erstmals ins Blickfeld der Forschung.[44]  Allerdings vermag die Berücksichtigung im Handbuch die Kataloge am Ort und auch den Nachweis im Südwestdeutschen Bibliotheksverbund nicht zu ersetzen. Deshalb wurden bereits während der laufenden Arbeiten für das Handbuch im Zusammenwirken mit dem Zentralkatalog Baden-Württemberg und der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg sowie zum Teil auch mit finanzieller Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft mehrere Bibliotheken, insbesondere Gymnasialbibliotheken,[45]  im Südwestdeutschen Bibliotheksverbund neu katalogisiert.

Die bislang durch Zettelkataloge nachgewiesenen Bestände der großen Landes- und Universitätsbibliotheken werden durch retrospektive Konversion - durch Umsetzung der vorhandenen Katalogaufnahmen in maschinenlesbare Form - im Südwestdeutschen Bibliotheksverbund erfaßt, so daß dieser als zentrales Erschließungsinstrument auch für die älteren Bestände zunehmend an Bedeutung gewinnt. In der Universitätsbibliothek Tübingen und in der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart werden alle vor 1850 erschienenen Titel im Rahmen einer Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft retrospektiv konvertiert.

Wilfried Sühl-Strohmenger

Anmerkungen
[1]  Eine neuere umfassende geschichtliche Darstellung des baden-württembergischen Bibliothekswesens existiert bislang nicht. Siehe die konzentrierte Beschreibung von Wilhelm Hoffmann, Hermann von Coelln: Baden-Württemberg. Die Bibliothekslandschaft. In: Wilhelm Totok und Karl-Heinz Weimann (Hrsg.): Regionalbibliotheken in der Bundesrepublik Deutschland. Frankfurt a. M. 1971, S. 223-231; ferner Wilhelm Hoffmann: Öffentliche und private Bibliotheken. In: Theodor Pfizer (Hrsg.): Baden-Württemberg. Staat, Wirtschaft, Kultur. Stuttgart 1963, S. 401-414; für Württemberg vgl. Wolfgang Irtenkauf: Das Haus Württemberg und das Buch- und Bibliothekswesen. In: Robert Uhland (Hrsg.): 900 Jahre Haus Württemberg. Stuttgart u. a. 1983, S. 623-635. Ansonsten ist maßgeblich die dreibändige deutsche Bibliotheksgeschichte von Ladislaus Buzas (Wiesbaden 1975-1978) mit den Abschnitten zu den im heutigen Baden-Württemberg einst vorhandenen (und teilweise noch bestehenden) Bibliotheken, ferner Georg Leyh: Die deutschen Bibliotheken von der Aufklärung bis zur Gegenwart. In: ders. (Hrsg.): Handbuch der Bibliothekswissenschaft. 2. Aufl. Bd 2. 3. Wiesbaden 1957, S. 1-491
[2]  Auf die Territorialgeschichte Baden-Württembergs kann hier nicht näher eingegangen werden. Siehe dazu die Überblicksdarstellungen von Reiner Rinker, Wilfried Setzler: Die Geschichte Baden-Württembergs. Stuttgart 1986; Karl Weller, Arnold Weller: Württembergische Geschichte im südwestdeutschen Raum. 10. Aufl. Stuttgart 1989; Wolfgang Hug: Geschichte Badens. Stuttgart 1992; Meinrad Schaab: Geschichte der Kurpfalz. Bd 1. Stuttgart 1988 (weiterführende Literatur in allen genannten Werken)
[3]  Vgl. dazu Klemens Löffler: Deutsche Klosterbibliotheken. 2. Aufl. Bonn, Leipzig 1922; Ladislaus Buzas: Deutsche Bibliotheksgeschichte des Mittelalters. Wiesbaden 1975
[4]  Siehe dazu den anschaulichen Überblick von Wolfgang Irtenkauf: Die oberschwäbischen Bibliotheken des 18. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 32 (1973) S. 1-16
[5]  Siehe dazu die Beschreibung des Theologie-Bestandes von Walter Henß im Eintrag zur Universitätsbibliothek Heidelberg sowie ders.: Der zeitgeschichtliche Hintergrund des Heidelberger Katechismus im Spiegel der Heidelberger Sammlungen. In: Blätter für Pfälzische Kirchengeschichte 33 (1966) S. 1-17
[6]  Vgl. den Handbucheintrag von Heinz Holeczek und Helmut Schmid
[7]  Siehe dazu die Beschreibung der entsprechenden theologischen Bestände von Albert Raffelt im Eintrag zur Universitätsbibliothek Freiburg
[8]  Siehe Klaus Schreiner: Württembergische Bücherverluste im Dreißigjährigen Krieg. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens 14 (1974) S. 656-1027 (Untersuchung erstreckt sich auf Stuttgart und Tübingen)
[9]  Vgl. u. a. Herrmann Schmid: Die Säkularisation und Mediatisierung in Baden und Württemberg. In: Baden und Württemberg im Zeitalter Napoleons. Bd 2. Stuttgart 1987, S. 135-155 (dort weitere Literaturhinweise)
[10]  Zu berücksichtigen ist, daß Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz (1724-1799) im Jahre 1778 zum König von Bayern gewählt worden war und seine Residenz mitsamt dem überwiegenden Teil der Hofbibliothek von Mannheim nach München verlegt hatte.
[11]  Laut Reichsdeputationshauptschluß durften die Reichsstädte ausdrücklich ihre kulturellen Institutionen, d. h. neben den Schulen, Akademien und Sammlungen auch die Bibliotheken, behalten.
[12]  Im November 1818 wurde die Landwirtschaftliche (und ab 1820 auch Forstwirtschaftliche) Unterrichts- und Versuchsanstalt (seit 1847 Akademie, seit 1904 Hochschule) in Hohenheim gegründet, deren Buchbestände die heutige Universitätsbibliothek Stuttgart-Hohenheim verwahrt (s. Eintrag dort).
[13]  Die polytechnische Hochschule in Karlsruhe wurde 1825 als Fortführung der schon 1807 gegründeten Ingenieurschule errichtet, die der Bauingenieur Johann Gottfried Tulla nach dem Vorbild der Pariser École Polytechnique angeregt hatte. Die Bestände der Universitätsbibliothek Karlsruhe (s. Eintrag von Rolf Fuhlrott) verweisen auf diese Gründungen zurück.
[14]  Im Anschluß an die erste Stuttgarter Realschule von 1796 und die Vereinigte Real- und Gewerbeschule zur Beförderung der vaterländischen Industrie von 1829 erfolge 1840 der Ausbau dieser Einrichtung zur polytechnischen Schule (Erhebung zum Polytechnikum 1876, zur Technischen Hochschule 1890). Die Altbestände der Universitätsbibliothek Stuttgart (s. Eintrag von Heinz Holeczek und Ulrich Sieber) spiegeln diese Entwicklung zum Teil noch wider.
[15]  Gleichzeitig mit der Königlichen Centralstelle für Gewerbe und Handel wurde 1848/49 in Stuttgart eine entsprechende Bücherei gegründet, die auf den Beständen der 1849 in der Zentralstelle aufgegangenen Gesellschaft zur Beförderung der Gewerbe aufbauen konnte (s. Eintrag zur Design-Bücherei Stuttgart).
[16]  Die Bibliothek (Gewerbebücherei) des Landesgewerbeamtes Karlsruhe verfügt aufgrund der Kriegszerstörungen im Zweiten Weltkrieg nur noch über sehr wenige ältere Werke und ist deshalb im Handbuch nicht vertreten.
[17]  Zu diesem Bibliothekstyp siehe Paul Raabe: Gelehrtenbibliotheken im Zeitalter der Aufklärung. In: Werner Arnold, Peter Vodosek (Hrsg.): Bibliotheken und Aufklärung. Wiesbaden 1988, S. 103-122
[18]  Für die Universitätsbibliothek Heidelberg, die zahlreiche Gelehrtenbibliotheken inkorporiert hat, wurde - im Zusammenhang mit der Erarbeitung des Handbuch-Eintrages - eine detaillierte Übersicht über diese Sammlungen gegeben von Armin Schlechter: Gelehrten- und Klosterbibliotheken in der Universitätsbibliothek Heidelberg. Heidelberg 1990 (Heidelberger Bibliotheksschriften 43). Die große Bedeutung der Privatbibliotheken für die Funktionsfähigkeit der Universitätsbibliotheken betont Gotthardt Frühsorge: Zur Rolle der Universitätsbibliotheken im Zeitalter der Aufklärung. In: Werner Arnold, Peter Vodosek (Hrsg.): Bibliotheken und Aufklärung, insbesondere S. 71 ff.
[19]  Vgl. dazu generell Franz-Rudolf Reichert: Literaturversorgung in den Geisteswissenschaften durch kirchliche Bibliotheken. In: Rudolf Frankenberger, Alexandra Habermann (Hrsg.): Literaturversorgung in den Geisteswissenschaften. Frankfurt a. M. 1986, S. 198. Die ältesten und wertvollsten Kirchenbibliotheken Baden-Württembergs in Isny und in Wertheim beruhen ebenfalls auf privaten Stiftungen.
[20]  Beispielsweise verblieb ein erheblicher Teil der Ellwanger Bibliotheksbestände, die nach der Auflösung der Ellwanger Zentralbibliothek (1818) in die Stuttgarter Hofbibliothek bzw. die Seminarbibliotheken Rottenburg und Tübingen überführt werden sollten, mangels ausreichender Transportmöglichkeiten in Ellwangen (s. Eintrag zur Ellwanger Gymnasialbibliothek).
[21]  Davon berichtet Elmar Mittler: Die Universitätsbibliothek Freiburg i. Br. 1795-1823. Freiburg, München 1971
[22]  Der Verein der deutschen Universitäten zum Austausch akademischer Gelegenheitsschriften wurde 1817 in Marburg gegründet, jedoch erstreckte sich der Schriftentausch der Universitätsbibliotheken lange Zeit nur auf Dubletten, dann zunehmend auf Dissertationen und sonstiges akademisches Schrifttum. Immerhin unterhielt z. B. die Universitätsbibliothek Freiburg im Jahre 1835 bereits mit 35 Universitäten des In- und Auslands Tauschbeziehungen, und die Universitätsbibliothek Heidelberg stand 1847 mit allen deutschen und mehreren ausländischen Universitäten im Tauschverkehr.
[23]  In Württemberg galt die Ablieferungspflicht seit dem Preßgesetz von 1817, in Baden durch eine entsprechende Verordnung bereits seit 1807 (schon ab 1771 mußten die badischen Verleger allerdings Zensurexemplare abgeben). Demnach mußten die in Baden ansässigen Verleger sowohl der Karlsruher Hofbibliothek als auch den beiden Universitätsbibliotheken in Freiburg und Heidelberg je ein Pflichtstück abliefern. Hier wie in Württemberg und in den anderen deutschen Ländern funktionierte die Pflichtablieferung jedoch erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einigermaßen zuverlässig.
[24]  Siehe z. B. den Handbuch-Eintrag der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart (Bestandsgeschichte von Cornelia Blasberg-Hornauer).
[25]  Vgl. Georg Leyh: Die deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken nach dem Krieg. Tübingen 1947; auch das Jahrbuch der deutschen Bibliotheken 34 (1950) enthält Angaben über Bücherverluste und Gebäudeschäden.
[26]  Siehe die eingehende Bestandsaufnahme dieser geretteten Altbestände von Gerhard Stamm im Eintrag Badische Landesbibliothek Karlsruhe, Bestandsgeschichte.
[27]  Vgl. dazu Armin Schlechter: Die Kloster- und Gelehrtenbibliotheken der Universitätsbibliothek Heidelberg. Heidelberg 1990 (Heidelberger Bibliotheksschriften 43)
[28]  Vorbildlich beschrieben ist dieser Inkunabelbestand in dem Katalog von Vera Sack: Die Inkunabeln der Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau. 3 Bde. Wiesbaden 1985 (Kataloge der Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau, Bd 2, 1-3)
[29]  Vera Sack, op. cit., hat durch ihre sorgfältigen Provenienzanalysen anhand des Inkunabelbesitzes der Universitätsbibliothek Freiburg diese ältesten Provenienzen (u. a. Graff von Andlau, Rotpletz, Schreckenfuchs, J. Brisgoicus, Hartung) genauer identifiziert.
[30]  In erster Linie waren das die Büchersammlungen der Professoren Josef Leonhard Hug und Franz Carl Grieshaber.
[31]  Zu diesem Ergebnis kommt auch die Studie von Erdmute Lapp: Nachweis des deutschen Schrifttums des 18. und 19. Jahrhunderts in Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlins. Berlin 1988 (dbi-Materialien 72), insbesondere S. 25, S. 61 f., S. 74
[32]  Nach der Darstellung von Georg Leyh: Die deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken (S. 127), wurden von der Karlsruher Bibliothek die wichtigsten Abteilungen einschließlich 12.000 Bde Patentschriften, 26.000 Schulschriften und 70.000 Dissertationen zerstört und nur etwa 80.000 Bde gerettet; von der Stuttgarter Bibliothek gingen etwa 50.000 Bde verloren. Sowohl in Karlsruhe als auch in Stuttgart wurden beide Kataloge - der alphabetische und der Realkatalog - vernichtet.
[33]  Siehe dazu den Handbucheintrag zur Universitätsbibliothek Mannheim von Wolfgang Schibel.
[34]  Dazu grundlegend das Werk von Paul Kaegbein: Deutsche Ratsbüchereien bis zur Reformation. Leipzig 1950 (Zentralblatt für Bibliothekswesen. Beiheft 77)
[35]  Aufschlußreiche Ausführungen zur Person des Stifters von Wessenberg bietet der Eintrag zur Wessenberg-Bibliothek von Helge Ortlepp.
[36]  Neu katalogisiert durch das Personal der Landeskirchlichen Zentralbibliothek Stuttgart wurden bislang die Bibliothek des Evangelischen Stifts Tübingen, die Hofprädikaturbibliothek Langenburg und die Kirchenbibliothek Weinsberg, ferner ein Teil der insgesamt über 300 kleineren Pfarrbibliotheken in Württemberg.
[37]  Vgl. dazu die neueste Untersuchung von Ingeborg Feige: Die Bibliothek des Deutschen Caritasverbandes in Freiburg im Breisgau (Caritasbibliothek). Freiburg i. Br. 1992 (Schriften der Universitätsbibliothek Freiburg i. Br. 17)
[38]  Vgl. dazu: Sammlung bischöflicher Hirtenbriefe und Verordnungen ...für das Bisthum Konstanz. Von dem Jahr 1801 bis 1808. Kostanz 1808, S. 129 f. Dort heißt es u. a.: ...daß in jedem Landkapitel nach dem Geiste des Berufs ein wissenschaftlicher und litterärischer Verband sämmtlicher Geistlichen durch Errichtung zweckmäßiger Lesegesellschaften gegründet und gefestiget werde.
[39]  Vgl. insgesamt zur Blütezeit der Gymnasialbibliotheken in der Vorkriegszeit die ältere, aber sehr ausführliche Darstellung von Richard Ullrich: Benutzung und Einrichtung der Lehrerbibliotheken an höheren Schulen. Berlin 1905
[40]  Vgl. dazu den Eintrag von Hans Hesse über die Bibliothek des Heinrich-Suso-Gymnasiums Konstanz; zur Neukatalogisierung der Bestände siehe Helmut von Bohr: Die Lehrerbibliothek im Heinrich-Suso-Gymnasium. In: Bibliothek aktuell (1991) Heft 60, S. 44-66 und Heft 61, S. 35-38
[41]  Vgl. u. a. Wilfried Sühl-Strohmenger: Die Historische Bibliothek der Stadt Rastatt. Ihr Stellenwert unter den deutschen, insbesondere den baden-württembergischen Gymnasialbibliotheken. Rastatt 1991 (Vortragsreihe der Historischen Bi- bliothek der Stadt Rastatt im Ludwig-Wilhelm-Gymnasium. 4. Vortrag)
[42]  Nur solche Museumsbibliotheken sind hier berücksichtigt, die für wissenschaftliche Zwecke benutzbar sind. Die Benutzungsmodalitäten sind jeweils im administrativen Teil des entsprechenden Eintrags genannt.
[43]  Beispielsweise ist der Bibliothek des Mannheimer Reiss-Museums die Bibliothek des ehemaligen Vereins für Naturkunde angegliedert, die u. a. über eine beachtliche Sammlung an medizinischer Literatur verfügt.
[44]  Zur Bedeutung des in Baden-Württemberg auf viele Bibliotheken verstreuten älteren Buchbestandes siehe auch - vor dem Hintergrund eines großangelegten bibliographischen Projekts über Volksaufklärung des 18. und 19. Jahrhunderts (bis 1850) - Reinhart Siegert: Zur Bedeutung des Zentralkatalogs Baden-Württemberg im Rahmen der retrospektiven Katalogkonversion und einer deutschen Nationalbibliographie. (Vortrag auf dem Kongreß Bibliothek - Kultur - Information anläßlich des fünfzigjährigen Bestehens der Fachhochschule für Bibliothekswesen Stuttgart in Stuttgart vom 20. bis 22. Oktober 1992). In: Bibliothek - Kultur - Information. Hrsg. von Peter Vodosek. München, London, New York, Paris 1993 (Beiträge zur Bibliothekstheorie und Bibliotheksgeschichte Bd 8) S. 186-203
[45]  Siehe dazu Wilfried Sühl-Strohmenger: Altbestände baden-württembergischer Gymnasialbibliotheken. Beispiele ihrer Erschließung. In: Engelbert Plassmann, Hildegard Müller, Werner Tussing (Hrsg.): Wissenschaftliche Bibliotheken im vereinten Deutschland. Frankfurt a. M. 1992 (Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. Sonderheft 54) S. 133-149. Neu katalogisiert wurden die Bibliotheken des Peutinger-Gymnasiums Ellwangen, des Heinrich-Suso-Gymnasiums Konstanz, des Grimmelshausen-Gymnasiums Offenburg, des Ludwig-Wilhelm-Gymnasiums Rastatt und des Albertus-Magnus-Gymnasiums Rottweil sowie - in Kooperation mit der Universitätsbibliothek und dem Stadtarchiv Heidelberg - die Bibliothek des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums Heidelberg, ferner die Bibliothek des Melanchthon-Museums Bretten.


'Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner. '
'Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003. '