FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Geleitwort

Als Slowenien als eines der letzten Länder die Einladung erhielt, an dem umfangreichen Projekt der Bestandsaufnahme historischer deutscher Bestände in europäischen Bibliotheken teilzunehmen, war bereits abzusehen, daß die Bedeutung dieses Projekts weit über die reine Erfassung deutscher Bestände in ausländischen Bibliotheken hinausging. Tatsächlich handelt es sich um einen Überblick über innereuropäische kulturelle Beziehungen und Einflüsse während der vergangenen Jahrhunderte. Die Einladung stieß auf unser besonderes Interesse, weil sie uns einerseits anregte, unsere älteren Bibliothekssammlungen aktiv und systematisch zu sichten; zum anderen konnten wir durch die Ermittlungen in Slowenien zur Vervollständigung des Mosaiks der europäischen Kulturgeschichte beitragen. Dies schien uns von großer Bedeutung in einer Zeit, in der in Europa trennende Mauern niedergerissen, langjährige Ländergrenzen geändert und für die Beziehungen zwischen den Völkern neue Fundamente gelegt werden. Die durch das Handbuch-Projekt zusammengetragenen Informationen ermöglichen Aussagen über die kulturelle Identität eben dieser europäischen Völker, und sie legen gleichzeitig Zeugnis ab von deren wechselseitigen Beziehungen und kulturellen Einflüssen in der Vergangenheit.

Durch Schriftquellen wird das Gedächtnis der Menschheit am zuverlässigsten bewahrt. Der Wille, diese Form des Gedächtnisses dauerhaft und vollständig aufzubewahren, ist weithin stark ausgeprägt. Daher ist es wichtig, daß durch zuverlässige Informationen dieses Menschheitsgedächtnis zugänglich und nutzbar gemacht wird. In diesem Sinne ist das Handbuch-Projekt ein Beitrag zu dieser Verpflichtung gegenüber der Vergangenheit und der Zukunft.

Das geschriebene Wort hat für die Slowenen eine ,,magische Kraft``, da ihnen die ersten slowenischen Bücher halfen, sich als Volk zu konstituieren. Die Vorbereitung und Veröffentlichung dieser Bücher wurden durch die Reformation angeregt, und sie wurden meist in deutschen Ländern gedruckt. Slowenische Bibliothekare sind besonders um große Sorgfalt bemüht beim Sammeln von Infomationen über alte slowenische Druckschriften, die häufig auch außerhalb Sloweniens erhalten sind. Das Ziel des Handbuches, seinerseits möglichst vollständige Informationen über deutsches Schrifttum in Bibliotheken des europäischen Auslandes zu sammeln, trifft hier deshalb auf großes Verständnis und Bereitschaft zur Mithilfe.

Es stand uns für die Durchführung des Projekts verhältnismäßig wenig Zeit zur Verfügung, so daß einige Bestände nur übersichtsartig und zu wenig datailliert dargestellt werden konnten. Die Bestände der slowenischen Klosterbibliotheken sind überdies erstmals beschrieben. Damit wurde im Rahmen des Handbuch-Projekts Pionierarbeit geleistet. Da es nur wenige auf ältere Druckschriften spezialisierte Bibliothekare gibt, konnten nur schwer Mitarbeiter für die Beschreibung historischer deutscher Bestände in unseren Bibliotheken gewonnen werden. Mein besonderer Dank geht an alle, die schließlich dazu beigetragen haben, daß das Projekt trotz der Kürze der Zeit durchgeführt werden konnte.

Ohne die Beiträge der slowenischen Bibliotheken wäre die Übersicht über deutsche historische Buchbstände in europäischen Bibliotheken nicht vollständig, da die Kulturgeschichte Sloweniens stets Teil eines größeren europäischen Kontextes war und ist. Unser Dank gilt daher vor allem auch Herrn Professor Bernhard Fabian, von dem die Einladung Sloweniens zur Teilnahme am Handbuch-Projekt ausging. Ihm und seinen Mitarbeitern ist es zu verdanken, daß eine so große Anzahl von Bibliotheken aus verschiedenen europäischen Ländern dafür gewonnen werden konnte, zu dem gemeinsamen Projekt beizutragen.

Ljubljana, Januar 2001

Vilenka Jakac-Bizjak

Direktorin der Slowenischen Nationalbibliothek


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.