FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Handschriften- und Inkunabelsammlung der Österreichischen Nationalbibliothek

Adresse. Josefsplatz 1, 1015 Wien (Eingang linkes Seitentor) [Karte]
Telefon. (0222) 534 10-287
Telefax. (0222) 534 10-296

Unterhaltsträger. Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung
Funktion. Spezialsammlung der Österreichischen Nationalbibliothek für Handschriften, Inkunabeln, Autographen, Nachlässe und Einbände.
Sammelgebiete. Literatur zur Handschriften-, Inkunabel-, Einbandkunde und zu den Nachlässen.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek mit eigenem Lesesaal. Entlehnung bedingt möglich. - Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch, Freitag 9-13 Uhr, Dienstag und Donnerstag 13-18.45 Uhr. Eingeschränkte Öffnungszeiten vom 16. Juli bis 31. August: Montag bis Freitag 9-13 Uhr. Vom 1. bis 21. September und an gesetzlichen Feiertagen ist die Sammlung geschlossen. - Leihverkehr: über die Fernleihestelle der ÖNB.
Technische Einrichtungen für Benutzer. Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegeräte, Ultraviolettlampen, Wasserzeichenlampen, Leuchtpulte, Diabetrachter.
Hinweise für anreisende Benutzer. 18 Sitzplätze im Lesesaal. Schriftliche Anmeldung empfehlenswert. Verkehrsverbindungen s. Druckschriftensammlung der ÖNB.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Während zu ihren Beständen die ältesten, seit dem 14. Jh erworbenen Teile der habsburgischen Büchersammlungen zählen, geht die Einrichtung der Sammlung von Handschriften und Inkunabeln der Hofbibliothek auf das frühe 19. Jh zurück. Die 1809 entworfene Instruktion für das sämmtliche Hofbibliothekspersonale (s. u. 4.1) erwähnt drei, den Manuskripten, den gedruckten Büchern und den (später an die Albertina abgegebenen) Kupferstichen gewidmete Hauptabteilungen, denen im Hinblick auf spezifische Erfordernisse bei der Aufbewahrung, Erschließung und Benützung je ein Kustos vorstehen sollte. Gemäß einer internen Instruktion des Präfekten Ossolinski zu den Aufgaben der einzelnen Beamten (15. März 1816, s. u. 4.1) wurde die Verwaltung der Codices und der Inkunabeln dem zweiten Kustos, Bartholomäus Kopitar, anvertraut. Die dabei in der Organisation der Hofbibliothek berücksichtigten Bestandsstrukturen basieren auf der bereits im 17. Jh von Sebastian Tengnagel (1608-1636) im Zuge von Katalogisierungsarbeiten eingeleiteten Trennung der Hss. von den Drucken. Die Ausgliederung der Inkunabeln aus dem Druckschriftenbestand war jedoch erst gegen Ende des 18. Jhs erfolgt. Nach Vorarbeiten des Kustos Joseph von Martines für eine Samlung von den ersten Druckausgaben, vom Anfang der Buchdrückerey bis auf das Jahr 1500 im Jahre 1778 (s. u. 4.1 ) entstand 1787 aus den etwa 6000 Inkunabeln ein Typographisches Cabinet, betreut und geordnet vom späteren Kustos Paul Strattmann. Österreichische Nationalbibliothek: Handschriften- und Inkunabelsammlung

1.2 Handschriften und Inkunabeln waren zunächst im Prunksaal, dann in Nebenkabinetten untergebracht, später wurden sie in den Bereich des Augustiner-Lesesaals (Verbindungsgang) übersiedelt. Von 1844 an bestand ein eigener Lesesaal. Seit 1923 befindet sich die Sammlung mit Lesesaal und Magazinen in den noch heute eingenommenen Räumen im zweiten Stock des linken Paccassi-Flügels am Josefsplatz. Neben einer umfangreichen Handbibliothek zur Handschriften- und Inkunabelkunde, Typographie und Buchgeschichte zählen zur Abteilung auch die 1828 unter dem Präfekten Moriz Graf von Dietrichstein begonnene Autographensammlung (ca. 300.000 Stück), die an die Bibliothek gekommenen Nachlässe (vorwiegend österreichischer Persönlichkeiten des Kulturlebens) und eine aus Beständen der Druckschriftensammlung ergänzte Einbandsammlung. Die Bedeutung des Inkunabelbestandes innerhalb der Sammlung wurde 1977 im Titel Handschriften- und Inkunabelsammlung zum Ausdruck gebracht.

1.3 Die insgesamt 7900 Inkunabeln und Blockbücher stellen eine der bedeutendsten und umfassendsten Inkunabelsammlungen der Welt dar. Ein Viertel aller aus dem 15. Jh bekannten Drucke sind im Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek nachweisbar. Die Erwerbungsgeschichte läßt sich nicht mehr detailliert rekonstruieren, da viele Kataloge und Berichte zu übernommenen Bibliotheken nicht oder nur unzulänglich zwischen Hss., Inkunabeln und späteren Drucken differenzieren. Die frühesten Inkunabel-Erwerbungen der Bibliothek lassen sich auf Sammlungen der Wiener Humanisten zurückführen. 17 Inkunabeln stammen aus dem Besitz Johannes Cuspinians (1473-1529), 8 von Johannes Brassicanus (1539). Sie waren unter den 83 Inkunabeln der Bibliothek des Wiener Bischofs Johann Fabri (1478-1541), die z. T. 1541, z. T. 1756 mit dem Bestand der alten Universitätsbibliothek übernommen wurde. Als Vorbesitzer sind ferner Albert Fugger (1624-1692, insgesamt ca. 15.000 Bde, 9 Inkunabeln nachgewiesen), Georg Ratzenberg (21) und Joachim Graf von und zu Windhag (1600-1678, 99 Inkunabeln) belegt. 1489 Drucke, darunter auch Inkunabeln, enthielt die 1665 nach Wien gebrachte Ambraser Sammlung des Hauses Habsburg.

1.4 Hervorzuheben sind unter den umfangreicheren Zugängen der folgenden Jahrhunderte die zahlreichen, jedoch nur mehr in 29 Fällen nachweisbaren Inkunabeln aus der 1720 erworbenen Bibliothek des Georg Wilhelm Freiherrn von Hohendorf (6788 Drucke, darunter 122 Aldinen und fast alle der für Jean Grolier gebundenen Werke im Besitz der Österreichischen Nationalbibliothek) und 200 Inkunabeln aus der Bibliotheca Eugeniana. 364 Inkunabeln und Frühdrucke gelangten mit der Alten Wiener Universitätsbibliothek 1756, 351 Inkunabeln mit der Alten Wiener Stadtbibliothek 1780 in die Hofbibliothek. Viele und wertvolle Drucke verdankt die Sammlung den Bibliotheken des 1773 aufgehobenen Jesuitenordens (u. a. 124 Inkunabeln der Jesuiten in Wien). Bei den 3000 Drucken, die von 1782 bis 1787 aus Bibliotheken aufgehobener Klöster an die Hofbibliothek gelangten, handelte es sich größtenteils um Inkunabeln (z. B. 108 aus der Kartause Gaming, 38 aus Stift Lilienfeld). Unter den 1783 in Paris ersteigerten Werken aus der Bibliothek des Louis-César La Baume Duc de La Vallière (1708-1780) befanden sich 246 Inkunabeln. 1813 bis 1815 folgten 16 Wiegendrucke aus dem aufgehobenen Augustinerkloster Sebastian und Rochus (Wien Landstraße). Um die Mitte des 19. Jhs umfaßte die Inkunabelsammlung etwa 10.000 Exemplare. Durch den Verkauf von Dubletten am Beginn des 20. Jhs wurde der Bestand jedoch erheblich reduziert. Nach dem Ankauf von 50 Inkunabeln aus der Theresianischen Ritterakademie (1898) stellten 655 Inkunabeln aus der 1921 in die Nationalbibliothek eingegliederten habsburgischen Fideikommiß-Bibliothek den letzten großen Zuwachs dar.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek besitzt 8172 Inkunabelbände, die Signaturen erfassen 8004, ursprünglich in Kästen nach Formaten geordnete Inkunabeln und Blockbücher. Die Gliederung nach Sprachen ergibt 7301 Drucke (mehr als 90 Prozent) in Latein, 368 in Deutsch, 173 in Italienisch, 70 in Französisch, 35 in Griechisch, 24 in Hebräisch, 7 in Niederländisch, 11 in slawischen Sprachen, 9 in Spanisch und 5 in Englisch. Wien 1a Österreichische Nationalbibliothek: Handschriften- und Inkunabelsammlung

2.2 717 Inkunabeln sind illustriert, 806 illuminiert, 59 auf Pergament gedruckt. Ein älterer Katalog verzeichnet 257 Drucker. Von Anton Koberger stammen 84 Drucke, mehrere von Johann Amerbach, Stephanus Corallus, Peter Drach, Heinrich Eggestein, Martin Flach, Johann Fust und Peter Schöffer, Johann und Gregor de Gregoriis, Johann Grüninger, Ulrich Han, Johann Herbort, Nikolaus Jenson, Johann von Köln, Johann Mentelin, Aldus Manutius, Johann Quentell, Franz Renner, Paul Schöffer, Johann Sensenschmidt, Wendelin von Speyer, Georg Stuchs, Sweynheym und Pannartz, Andreas de Torresanis, Michael Wenssler sowie von Günther und Johann Zainer. Vergleicht man die Druckorte (insgesamt mehr als 120 verschiedene), so führen die Inkunabeldrucke aus Venedig. 410 Drucke entstanden in Rom, 371 in Straßburg, 304 in Nürnberg, 289 in Augsburg, 270 in Köln, 215 in Basel, 188 in Mailand, 154 in Paris, 151 in Leipzig, 121 in Bologna, 114 in Florenz. In Wien wurden 44 Titel gedruckt.

2.3 3440 Titel (43 Prozent) sind theologische und liturgische Schriften, 880 (11 Prozent) betreffen Geschichte und Geographie, 800 sind der humanistischen Literatur zuzuordnen. Je 640 Titel (8 Prozent) tfallen auf die Literatur der Antike und auf Philosophie, 560 auf die Rechtswissenschaft, 320 auf Philologie und Rhetorik. Je 240 Titel (3 Prozent) gehören zu den drei restlichen Gruppen Mathematik und Astronomie (einschließlich der Kalender), Medizin, Pharmazie und Botanik sowie Sonstige Wissensgebiete.

2.4 Die Fülle der seltenen und bedeutenden Drucke führt das einzige in Österreich verbliebene Exemplar der 42zeiligen Gutenberg-Bibel an. Das aus dem 1783 aufgehobenen Dominikanerinnenkloster Maria Steinach bei Meran stammende Exemplar weist ein dem ersten Band vorgebundenes Register auf, das sonst nur noch aus der in München befindlichen Bibel bekannt ist. Die dreibändige Ausgabe der 36zeiligen Bibel, wahrscheinlich in Bamberg um 1458 gedruckt, ist weltweit nur mehr in 13 Exemplaren erhalten. Zu den Rarissima der Bibliothek zählt einer der ersten selbständigen Drucke Peter Schöffers von Justinians Institutiones (Mainz 1468), der die älteste gedruckte Nennung der beiden Mainzer Erfinder des Buchdrucks enthält. Das Wiener Exemplar des Mainzer Psalters von 1457 ist der einzige vollständig erhaltene Pergamentdruck mit dem Sozietätszeichen von Fust und Schöffer. Unter den Blockbüchern befinden sich weitere Unikate, wie das Symbolum Apostolicum von 1459/60 und der undatierte Druck Leben und Leiden Christi mit handschriftlichen Ergänzungen. Ferner besitzt die Bibliothek Exemplare aller bis 1500 gedruckten Bibeln, darunter die erste gedruckte deutsche Bibelübersetzung (Straßburg: Johann Mentelin, um 1466, mit figuralem Randschmuck und Initialen), den mit Holzschnitten, Randleisten und gemalten Initialen ausgestatteten Druck einer niederdeutschen Bibel (Köln: Heinrich Quentell, um 1478) und die ältesten Bibeldrucke in Hebräisch (Soncino: Jehosua Selomo Ben-Israel 1488) und Tschechisch (Prag: Johann Kamp 1488). Das Missale Romanum (wahrscheinlich Kroatien, 1483/1484) gilt als ältester südslawischer Druck.

2.5 Mit Ciceros De oratore (Subiaco: Konrad Sweynheym, Arnold Pannartz, 1465) ist der erste in Italien entstandene Druck, mit Gasparinus Barzizius' Epistolae (Paris: Ulrich Gering, Martin Crantz, Michael Freiburger, 1471) die erste in Frankreich verfertigte Inkunabel vorhanden. Die Cronica del Cid Ruy Diaz (Sevilla: Companeros Alemanes, 1498) aus der Bibliothek des Prinzen Eugen ist das einzige bekannte Exemplar. Die burgundische Historie des Hans Erhart Tusch (Straßburg: Drucker des Henricus Ariminensis, 1477) ist in 2 Exemplaren nachgewiesen. Hingewiesen sei auch auf den ersten Druck von Dante Alighieris Divina commedia (Foligno: Johann Numeister, Evangelis Angelini, 1472) und die nur in wenigen Exemplaren erhaltene, mit 114 Holzschnitten illustrierte Inkunabel von Sebastian Brants Das Narrenschiff (Basel: Johann Bergmann, 1499).

2.6 Von den medizinischen Werken verdient u. a. der mit mehr als 1000 Holzschnitten illustrierte Hortus sanitatis (Mainz: Jacob Meydenbach, 1491) Aufmerksamkeit. Nicolaus Burtius' Opusculum musices (Bologna: Ugo Rugerius, 1487) ist das älteste Beispiel für den Zusammendruck von Noten und Notenlinien, Bartolomeo dalli Sonettis Isolario in versi (Venedig: Guglielmo de Piancerreto, nach 1485) der erste gedruckte Seeatlas und Portulan. Bei Johannes Regiomontanus' Almanach (Nürnberg, um 1477) - Beispiel eines ohne Bilder, nur mit holzgeschnittenen Texten ausgestatteten Blockbuchs - handelt es sich um die insgesamt nur in 2 Exemplaren (das zweite befindet sich in London) nachgewiesene dritte Auflage. Zu den Pergamentdrucken zählen u. a. der Lancelot (Paris: Antoine Vérard, 1494) mit zahlreichen Illustrationen in einem für Katharina von Medici angefertigten Prachteinband, Caesars Commentarii (Rom: Konrad Sweynheym, Arnold Pannartz, 1469) und Lactantius' De divinis institutionibus (Rostock: Brüder vom gemeinsamen Leben, 1476).

Sondersammlung

2.7 Die Anfang des 20. Jhs gegründete Einbandsammlung umfaßt 750 Beispiele historischer Bucheinbände. Neben den sammlungseigenen Codices und Inkunabeln wurde sie durch Werke des 16. bis 20. Jhs aus der Druckschriftensammlung ergänzt. Unter den Exemplaren befinden sich zahlreiche Dedikationseinbände für Angehörige des Hauses Habsburg, einige für französische Könige, außerdem mehrere für den französischen Bibliophilen Jean Grolier um die Mitte des 16. Jhs in Paris gebundene Werke.

3.KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Die Inkunabeln sind nicht in den Druckschriftenkatalogen der Österreichischen Nationalbibliothek verzeichnet.

Inkunabelkatalog (Cod. Ser. nova 2182-2193)

[hschr. Zettelkatalog mit mschr. Ergänzungen in 14 Kassetten, angelegt in den zwanziger Jahren des 19. Jhs (vielleicht auf Anregung des 1821 in Wien weilenden Ludwig Hain), aufgestellt im sammlungseigenen Lesesaal; führt die Inkunabeln nach dem nominalen Ordnungswort (Autoren oder Titel) an; mit Signatur, Angabe von Format, Drucktype; typographische Beschreibung, fallweise auch Provenienzvermerke, Beschreibung des Einbandes, Nachweise bei Hain, Panzer, Copinger, GW]

Inkunabelkatalog (Cod. Ser. nova 19.437)

[hschr. Zettelkatalog, verzeichnet auch Drucke mit Holzschnitten und die Inkunabeldubletten, angelegt um die Mitte des 19. Jhs]

Druckerverzeichnis

[hschr. Zettelkatalog, Inkunabeln in alphabetischer Reihenfolge nach den Namen der Drucker]

Druckorteverzeichnis

[hschr. Zettelkatalog, Inkunabeln in alphabetischer Reihenfolge der Druckorte]

[beide Verzeichnisse sind im sammlungseigenen Katalograum zu benützen; sie erfassen nur etwa die Hälfte des Bestandes, da Inkunabeln ohne Drucker- oder Druckortangabe fehlen]

Standortrepertorium der Inkunabeln der Hofbibliothek (Cod. Ser. nova. 2166)

[hschr. Bandkatalog für interne Verwaltungszwecke, angelegt um 1900, ergänzt bis in die Gegenwart; verzeichnet nach Standort-Signatur Titel, Anzahl der Bände, Format, Einbandart der Inkunabeln]

Konkordanz zwischen den Kastensignaturen und den Hain-Nummern (Cod. Ser. nova 19.434)

[hschr., einschließlich der bei Hain nicht nachgewiesenen Inkunabelbestände der Bibliothek]

3.2 Moderne Sonderkataloge

Dorn, Ingeborg: Verzeichnis der 717 inventarisierten illustrierten Inkunabeln in der Österreichischen Nationalbibliothek. 1990

[mschr. Manuskript, geordnet nach Bibliothekssignaturen, führt Titel, Druckort, Drucker, Impressum sowie Anzahl und Art der Illustrationen an]

Freundlinger, Hans: Liste der Wiener Inkunabeln in der Österreichischen Nationalbibliothek. In: Das Antiquariat 12 (1956) S. 100-101

Gollob, Hedwig: Katalog der Wiener Inkunabeln und Frühdrucke bis zum Jahr 1550 in der Nationalbibliothek in Wien. In: Das Antiquariat 12 (1956) S. 34-36

Hermann, Hermann Julius: Die Handschriften und Inkunabeln der italienischen Renaissance. 4 Bde. Leipzig 1930-1933 (Beschreibendes Verzeichnis der illuminierten Handschriften in Österreich, N. F. 6/1-4 = Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Nationalbibliothek in Wien, 8)

ächt, Otto; Thoss, Dagmar: Französische Schule I, II. 4 Bde. Wien 1974-1977 (Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Österreichischen Nationalbibliothek, 1-2 = Österreichische Akademie der Wissenschaften, Phil.-hist. Klasse, Denkschriften, 118; 128)

ächt, Otto; Jenni, Ulrike: Holländische Schule. Wien 1975 (Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Österreichischen Nationalbibliothek, 3 = Österreichische Akademie der Wissenschaften, Phil.-hist. Klasse, Denkschriften, 124)

[diese Generalkataloge beschreiben die italienischen, französischen und niederländischen illuminierten Inkunabeln der Bibliothek]

Unterkircher, Franz: Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek. 2 Teile. Wien 1957-1959

[gedrucktes Inventar; Bd 2, S. 147-262 zu den illuminierten Inkunabeln]

Handschriftliche Kataloge:

Katalog der auf Pergament gedruckten Inkunabeln der Hofbibliothek (Cod. Ser. nova 4695)

[führt 59 Titel in alphabetischer Reihenfolge an]

Smital, Ottokar: Inkunabeln der Nationalbibliothek mit Holzschnitten oder Miniaturen (Cod. Ser. nova 17.935) [hschr. Katalog, um 1925]

Inkunabeleinbände der Österreichischen Nationalbibliothek (Cod. Ser. nova 17.936)

[verzeichnet und beschreibt Einbände von 5902 Inkunabeln, Einbandabreibungen eingeklebt]

Verzeichnis der nicht in Hain enthaltenen Inkunabeln (Cod. Ser. nova 17.937)

Aufzeichnungen über Inkunabeln (Cod. Ser. nova 17.940)

[Verzeichnis der Holztafeldrucke, ältesten Holzschnitte und Kupferstiche, typographisch besonderen und ältesten Drucke, nach Ländern geordnet, mit Bibliothekssignaturen]

Verzeichnis der buchgeschichtlich besonders bedeutsamen Drucke (Cod. Ser. nova 17.941)

Katalog der Drucker und Wasserzeichen (Cod. Ser. nova 18.120)

[Zettelkatalog, enthält über 300 Wasserzeichen (gezeichnet auf durchsichtigem Papier, geordnet nach Motiven) und zahlreiche Druckermarken]

3.3 Historische allgemeine Kataloge

Catalogus Incunabulorum Typographicorum bibliothecae Augustinianorum in Via Regia (Cod. 12.922)

[hschr. Katalog, angelegt 1804, Inkunabeln und Frühdrucke nach systematischer Einteilung]

Vesque von Püttingen, Johannes: Catalogus bibliographicus librorum saeculo XV impressorum ex Bibliotheca Caesareo - Regia Palatina Vindobonensi (Cod. Ser. nova 2140-2142)

[hschr., 3 Bde, datiert 1824-1829, geordnet nach Verfassern, führt frühere Prunksaal-Aufstellungssignaturen an, unvollständig]

Katalog von Inkunabeln (Cod. Ser. nova 2144)

[hschr. Katalog, von einer Hand am Ende des 18. Jhs geschrieben; nach Erscheinungsjahren geordnet, gibt Autor, Titel, Druckort und Drucker an, endet mit dem Jahr 1494, unvollständig]

Katalog der Inkunabeln der Hofbibliothek (Cod. Ser. nova 2222-2224)

[hschr. Katalog, angelegt im 19. Jh, alphabetisch nach Autoren; Signaturen und Literaturverweise nachgetragen]

Catalogus librorum saeculo XV. impressorum (Cod. Ser. nova 4379-4383)

[hschr. Katalog, Anfang des 19. Jhs, enthält Signaturen und Kommentare]

Catalogus librorum saeculi XV. (Cod. Ser. nova 4399)

[hschr., Sammelband mit Faszikeln unterschiedlichen Formates, von mehreren Personen Anfang des 19. Jhs erstellt; nach Druckjahren]

Bick, Josef: Inkunabelverzeichnis (Cod. Ser. nova 19.424-19.425)

[Autograph des Katalogverfassers vom Anfang des 20. Jhs, in alphabetischer Reihenfolge der Provenienzen (Personen und Institute)]

Bick, Josef: Provenienz der Inkunabeln (Cod. Ser. nova 19.431) [hschr. Zettelkatalog in Kapseln]

3.4 Historische Sonderkataloge

Inkunabelbeschreibungen (Cod. Ser. nova 2193)

[hschr. Sammelband mit diversen Aufzeichnungen zur Inkunabelbeschreibung, darunter ein Verzeichnis der Blockbücher und ein Katalog der Kupferstiche, fragmentarisch]

Göldlin von Tiefenau, Alfred: Bibliographie der Inkunabeln und Frühdrucke (Cod. Ser. nova 4176)

[hschr. Verzeichnis der vor 1900 gedruckten Kataloge über Inkunabeln und Frühdrucke in der Hofbibliothek, Autograph des Katalogverfassers gegen Ende des 19. Jhs, nach Ortsnamen]

Göldlin von Tiefenau, Alfred: Spanische, portugiesische und Pariser Inkunabeln in der Hofbibliothek (Cod. Ser. nova 4177)

[hschr. Verzeichnis; mit Signaturen der Hofbibliothek und Nachweisen bei Hain]

Katalog der Inkunabeln der ehemaligen Fideikommiß-Bibliothek in Wien (Cod. Ser. nova 17.934)

[hschr., um 1920, verzeichnet 805 Inkunabeln; die nicht in die Sammlung übernommenen sind gekennzeichnet]

Inkunabeln der ehemaligen Fideikommiß-Bibliothek (Cod. Ser. nova 17.933)

[hschr., angelegt nach der Übernahme der Inkunabelbestände 1921, geordnet nach Standortsignaturen der Fideikommiß-Bibliothek]

4. QUELLEN UND DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Die Unterlagen über Bestandserwerbungen und die Organisation der Abteilung, darunter auch die Instruktionen (HB 1063-64/1809, HB 1065/Beil./1809 und 1153/1816) und der Hinweis auf erste Vorarbeiten für eine Inkunabelsammlung (HB 90/1778), befinden sich im Hausarchiv, Hofbibliotheksaktenbestand.

4.2 Darstellungen

Brechler, Otto: Die Handschriftensammlung. In: Josef Stummvoll (Hrsg.): Die Österreichische Nationalbibliothek. Festschrift Josef Bick. Wien 1948, S. 105-118

Mazal, Otto: Der Aufbau eines modernen Inkunabelkataloges der Österreichischen Nationalbibliothek. Ein Arbeitsbericht. In: Biblos 9 (1960) Heft 4, S. 194-203

Mazal, Otto: Schatzkammer der Buchkunst, Pflegestätte der Wissenschaft. Die Handschriften- und Inkunabelsammlung der Österreichischen Nationalbibliothek. Graz 1980

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Borsa, Gedeon: Neues über einige Einblattdrucke des 15. Jahrhunderts in Wiener Sammlungen. In: Beiträge zur Inkunabelkunde 3 (1967) S. 161-164

ders.: Drei weitere unbekannte Einblattdrucke aus dem 15. Jahrhundert in der Österreichischen Nationalbibliothek. In: Gutenberg-Jahrbuch 35 (1960) S. 55-61

ders.: Vier unbekannte Einblattdrucke aus dem 15. Jahrhundert in der Österreichischen Nationalbibliothek. In: Gutenberg-Jahrbuch 33 (1958) S. 84-89

Brechler, Karl: Die Büchersammlung des Freiherrn von Hohendorf, Generaladjutanten des Prinzen Eugen von Savoyen. Wien 1928

Denis, Michael: Wiens Buchdruckergeschichte bis 1560. Wien 1782

Gollob, Hedwig: Systematisches beschreibendes Verzeichnis der mit Wiener Holzschnitten illustrierten Wiener Drucke vom Jahre 1460-1552. Straßburg 1952

Langer, Eduard; Dolch, Walter (Hrsg.): Bibliographie der österreichischen Drucke des 15. und 16. Jhs. Wien 1913

Lenk, Irene; Lang, Helmut (Hrsg.): 500 Jahre Druck in Österreich. 1482-1982. Katalog zur Ausstellung im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek. Wien 1982

Mayr, Anton: Wiens Buchdrucker-Geschichte 1482-1882. Wien 1883-1887

Mazal, Otto: Europäische Einbandkunst aus Mittelalter und Neuzeit. 270 Einbände der Österreichischen Nationalbibliothek. Graz 1970

ders.: Gotische Einbände mit Kopfstempeldekoration aus der Inkunabelsammlung der Österreichischen Nationalbibliothek. In: Gutenberg-Jahrbuch 37 (1962) S. 473-481

ders. (Hrsg.): Mainzer Psalter von 1457. Bibliophiler Faksimile-Druck des Psalterium Moguntinum Ink. 4. B. 1 der Österreichischen Nationalbibliothek. Kommentar von Otto Mazal, Einleitung von Aloys Ruppel. Dietikon-Zürich 1968/1969

Mazal, Otto; Németh, István; Irblich, Eva: Wissenschaft im Mittelalter. Katalog zur Ausstellung von Handschriften und Inkunabeln der Österreichischen Nationalbibliothek. Wien 1975 (2. Aufl. Graz 1980)

Unterkircher, Franz: Gutenberg und die Frühzeit seiner Kunst. Katalog zur Ausstellung im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek. Wien 1968 (Biblos-Schriften, 49)

Stand: Dezember 1993

István Németh


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.