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 Nationalbibliothek(St.Petersburg):Bestandsgeschichte
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Rossijskaja nacional'naja biblioteka

Russische Nationalbibliothek

2. BESTANDSBESCHREIBUNG (2.237 - 2.324)

Rara-Abteilung

2.237 Insgesamt umfaßt die Rara-Abteilung ca. 70.000 Bde. Der Bestand kyrillischer Drucke beläuft sich auf 154 Titel (394 Bde) des 16. Jhs und ca. 870 Titel (1500 Bde) des 17. Jhs. Dies entspricht 82 Prozent aller bekannten Schriften des 16. Jhs in kyrillischer Schrift und 63 Prozent der Drucke des 17. Jhs, die im Chronologischen Verzeichnis von Vukol M. Undol'skij (1815-1864) erfaßt wurden. Im folgenden werden die Inkunabeln (ca. 1800 Germanica) und die Drucke des 16. Jhs aus dem deutschen Sprachraum (ca. 10.600 Titel) separat beschrieben, sowie Spezialsammlungen und Werke zur Druckgeschichte, die tradititionell in der Rara-Abteilung untergebracht sind.

Inkunabeln

2.238 Heute beläuft sich die Inkunabel-Sammlung insgesamt auf ca. 5000 Titel in 6000 Bdn. Inkunabeln, die im alten deutschen Sprachraum gedruckt wurden, umfassen ca. 1840 Titel, davon 1771 Titel in lateinischer Sprache, 69 in deutscher und ein Titel in französischer Sprache. An deutschen Druckorten sind vertreten: Straßburg (387 Titel), Köln (293), Leipzig (246), Nürnberg (223), Basel (203), Augsburg (88), Mainz (45), Speyer (49), Heidelberg (8), Magdeburg (9), Eßlingen (12), Memmingen (9), Freiburg i. Br. (6), Tübingen (4), Ulm (31), Reutlingen (20), Lübeck (24), Erfurt (5), Bamberg (3), Passau (4), Rostock (3), Ingolstadt (3), Zinna (2), Wien (2), Stuttgart, Hamburg und Metz (je einer).

2.239 Der Bereich Theologie macht über die Hälfte (970 Titel) der Sammlung aus. Die Bibel-Sammlung umfaßt 55 Titel, davon 45 Ausgaben aus dem alten deutschen Sprachraum, von denen 12 Titel aus Nürnberg stammen (10 Titel in lateinischer Sprache von Anton Koberger aus der Zeit von 1475 bis 1497). Die erste 42-zeilige Bibel von Gutenberg (Mainz 1452-1455) und die 36-zeilige Bibel (Bamberg: ca. 1466) sind jeweils nur mit einem Blatt vertreten. Vorhanden ist die erste deutsche Bibel-Ausgabe (Straßburg: Johannes Mentelin 1466). Weiterhin liegen vor Jacobus de Voragine, Legenda aurea (Augsburg: Johann Bämler 1477) und Jacobus de Theramo, De Consolatione peccatorum sive Belial (Magdeburg: Moritz Brandis 1492). Die Schrift Imitatio Christi von Thomas à Kempis liegt in 7 Ausgaben vor, die in Köln, Augsburg (2 Ausgaben), Straßburg (2), Nürnberg und Lüneburg gedruckt wurden.

2.240 Das Gebiet Rechtswissenschaft umfaßt 194 Titel. Als Quellen des Jus civilis sind 35 Ausgaben des Corpus Iuris Civilis vorhanden, davon 13 Ausgaben mit deutschen Druckorten, z. B. Corpus juris civilis. Iustiniani Institutiones (Mainz: Petrus Schoeffer 1472). Ferner sind kanonische Rechtsquellen sowie Drucke der päpstlichen Dekretalensammlungen Bonifaz' VIII. im Bestand, Liber sextus Decretalium ... (Basel: Johannes Fust und Petrus Schoeffer 1460). Vorhanden ist darüber hinaus Literatur über das Lehnsrecht, z. B. Eike von Repgow, Lehnrecht (Augsburg: Johannes Schönsperger 1499). Die Gruppe Philosophie enthält 189 Titel. Es sind vorwiegend Werke von antiken und spätantiken Autoren vertreten, z. B. Aristoteles, Opera (Köln: Henricus Quentell 1497); Plato, Epistolae (Leipzig: Konrad Kachelofen, ca. 1490) und Boethius, De consolatione philosophiae (Nürnberg: Anton Koberger 1473). Darüber hinaus finden sich Schriften von Philosophen und Humanisten des 15. Jhs, z. B. Marcilius Ficinus, De triplici vita (Basel: Johannes Amerbach, ca. 1497) und Aristoteles-Übersetzungen des Humanisten Leonardo Bruni (ca. 1374-1444), z. B. Aristoteles Ethica ad Nicomachum. Politica. Oeconomica (Straßburg: Johannes Mentelin 1469).

2.241 Das Fach Geschichte (132 Titel) umfaßt zahlreiche Chroniken, z. B. Die Cronica van der hilliger Stat van Coellen (Köln: Johann Koelhoff d. J. 1499); Chronicken der Sassen. Niederdeutsch (Mainz: Petrus Schoeffer 1492); Thomas Lirer, Chronik von allen Königen und Kaisern (Straßburg: Bartholomaeus Kistler 1499) und die sehr seltene Chronica Hungarorum (Buda: Andreas Hess 1473) des Johannes [de Thurooz]. An historischen Quellen und politischen Dokumenten seien genannt Frieden zu Basel. 22. IX. 1499 (Straßburg: Bartholomaeus Kistler 1499) und Fridericus III, imp. Begängnis (Leipzig: Gregorius Boettiger 1493). Des weiteren seien erwähnt das Flugblatt Geschichten auf ihre Jahreszahl geschrieben (Reutlingen: Michael Greyff, ca. 1499) sowie die Beschreibung des Konstanzer Konzils von dem Augenzeugen Ulrich von Richental, Concilium zu Constencz (Augsburg: Anton Sorg 1483).

2.242 Der Bereich Philologie und Schöne Literatur beläuft sich auf 144 Titel. Schöne Literatur ist mit antiken Klassikern vertreten, z. B. einer Homer-Ausgabe (Leipzig: Martin Landsberg, ca. 1497); Terenz' Comoediae (Straßburg 1496) und Ovids Sappho (Leipzig: Jacobus Thanner 1499). An Werken des späten Mittelalters finden sich Giovanni Boccaccio, De claris mulieribus (Straßburg: Georg Husner, ca. 1474/75); Franciscus Petrarca, Opera (Basel: Johannes Amerbach 1496) und Sebastian Brant, Narrenschiff (Basel: Johannes Bergmann 1497). Der Bereich Philologie ist mit Lehrbüchern, Grammatiken und Lexika mittelalterlicher und humanistischer Autoren vertreten, z. B. Paul Schneevogel, Latina ydeomata Magistri Pauli Niavis (Leipzig: Konrad Kachelofen [14]94). Vorhanden sind weitere Ausgaben aus Basel (1489), Speyer (1500) und Leipzig (1498 bzw. 1500). Erwähnt sei zudem Johannes Reuchlin, Vocabularius breviloquus (Basel: [Johann Amerbach] 1480) sowie andere Ausgaben dieses Werkes: Köln (non post 1479, 1486, 1487); Straßburg (1488, 1489, 1493, 1495, 1496) und Nürnberg (1494).

2.243 Die antike Literatur ist mit 107 Titeln repräsentiert. Bemerkenswert sind Aesopus: Corpus fabularum (Straßburg: Henricus Knoblochtzer, ca. 1481); Ciceros De natura deorum (Leipzig: Konrad Kachelofen, ca. 1500) und Senecas Epistolae ad Lucilium ... (Leipzig: Wolfgang Stöckel 1497). Von Horaz liegt vor Horatii Flacci Venusini poete lirici opera (Straßburg: Johannes Grüninger 1498); von Martial Xenia et Apophoreta (Erfurt: Knapp 1508) und von Catull Epithalamium (Leipzig: Jacobus Thanner, ca. 1498-1500). Nach Druckorten steht hier Leipzig mit 46 Ausgaben an erster Stelle, davon stammen von Martin Landsberg 20, von Jacob Thanner 10, von Konrad Kachelofen 8, von Wolfgang Stockel 4, von Arnoldus de Colonia 2 und von Gregor Boettiger ein Druck. Weiter folgen Köln mit 13 Ausgaben (4 Drucker), Straßburg mit 13 Ausgaben (7 Drucker) und Nürnberg mit 10 Ausgaben (3 Drucker). Bemerkenswert sind die Straßburger Ausgaben des Terenz (2 Ausgaben in lateinischer Sprache von 1496 und 1499 und eine deutsche Übersetzung von 1499) mit Illustrationen aus der Druckerei von Johann Grüninger.

2.244 Der Bereich Mathematik, Astronomie, Astrologie und Kalender umfaßt 36 Titel, darunter Claudius Ptolemäus, Cosmographia (Ulm: Leonhard Holle 1482); Johannes de Sacrobosco, Sphera mundi (Leipzig: Wolfgang Stoeckel 1499); Johannes Regiomontanus, Tabulae directionum profectionumque (Augsburg: Erhardus Ratdolt 1490), Jakob Pflaum, Kalendarium (Ulm: Johann Zainer 1478) und Johannes Lichtenberger, Prognosticatio zu theutsch (Straßburg: Bartholomaeus Kistler 1497). Zur Medizin sind 36 Bde vorhanden. Bemerkenwert sind anatomische Studien des italienischen Arztes Mundinus (†1326), z. B. Anatomia (Leipzig: Martin Landsberg, ca. 1493), ferner Ulrich Ellenberg, Instruction wider die Pestilenz (Memmingen: Albert Kunne 1494) sowie Kräuterbücher, Gart der Gesundheit (Mainz: Petrus Schoeffer 1485); Hortus sanitatis (Mainz: Jacobus Meydenbach 1491) sowie Hortus sanitatis (Straßburg: Johannes Prüss, ca. 1499).

Drucke des 16. Jahrhunderts

2.245 Von dem reichen Bestand an Drucken des 16. Jhs bewahrt die Rara-Abteilung nur einen Teil (ca. 16.000 Bde), die übrigen sind im Hauptbestand fremdsprachiger Drucke zu finden. Von den Drucken des 16. Jhs der Rara-Abteilung wurden im alten deutschen Sprachraum 10.605 Titel gedruckt, darunter 6854 Titel in lateinischer Sprache und 3751 in deutscher Sprache. Zu den Druckorten zählen Frankfurt a. M. (19 Prozent), Wittenberg (17 Prozent), Basel (14 Prozent), Straßburg (12 Prozent), Köln (11 Prozent), Nürnberg (8 Prozent), Leipzig und Tübingen (je 4 Prozent), Mainz (3 Prozent), Augsburg, Lübeck und Zürich (8 Prozent).

2.246 Der Bereich Theologie umfaßt 3908 Titel (37 Prozent), davon sind 2363 Titel (60,5 Prozent) in lateinischer und 1545 Titel (39,5 Prozent) in deutscher Sprache. Dazu gehören Bibeln und Bibelteile (43 Titel), Schriften zur biblischen Geschichte, Schriften der Kirchenväter, Werke mittelalterlicher Kirchenlehrer und Theologen, Disputationen, Breviere, Agenden, Meßbücher und Predigten. Das früheste Werk ist die Bibel teutsch (Augsburg 1507). Gut vertreten sind reformatorische Werke, ca. 1350 Titel von Martin Luther (438 in lateinischer, 912 in deutscher Sprache). Es folgen Philipp Melanchthon mit 325 Titeln (275 in lateinischer und 50 in deutscher Sprache), Ulrich Zwingli mit 50 Titeln (20 in lateinischer, 30 Titel in deutscher Sprache) und Jean Calvin mit 32 Titeln (29 Titel in lateinischer, 3 in deutscher Sprache). Als Beispiele seien genannt Opera D. Huldrychi Zwinglii (Zürich: Froschauer 1545); Zwinglis Zu Karoln Römischen Keyser jetzund uff dem Rychstag zu Augsburg, Bekentnusz des Gloubens (Zürich: Froschauer 1530); Calvins Vermanung von der Papisten Heiligthumb (Wittenberg 1557), Calvins Predigten über das Buch Job (Herborn 1587), seine Psychopannychia (Straßburg 1545) sowie Agenda das ist Kirchenordnung (Frankfurt a. M. 1576).

2.247 Einen großen Komplex bilden die Drucke zur Philologie mit 778 Titeln, darunter 538 Titel in lateinischer und 240 in deutscher Sprache. Hier sind Werke zu verschiedenen Fragen der Sprachwissenschaft, Grammatik und Rhetorik vertreten sowie zahlreiche mehrsprachige Lexika, Sprachführer sowie Sprach- und Sprichwörterbücher. Bemerkenswert sind Conrad Gesner, Bibliotheca Universalis (Zürich: Froschauer 1545); Johann Agricola, Sieben hundert und funfftzig deutscher Sprüchwörter (Wittenberg 1592), das erste gedruckte tschechisch-deutsche Wörterbuch von Jichacek Melantrich z Aventina, Niška w Ceskem a Nýmeckým Jazyku (Prag 1578); Benito Arias Montano, Communes et familiares Hebraicae linguae idiotismi (Antwerpen 1572) und Alexander Huge, Rethorica unnd Formularium, Teutsch (Tübingen 1528). Die Gruppe Philosophie umfaßt 780 Titel, darunter 580 lateinische und 200 deutschsprachige. Sie enthält hauptsächlich Schriften antiker Autoren und Philosophen wie Cicero, Aristoteles und Plato. Zu erwähnen sind Flavius Philostratus, De Vitis Sophistarum Libri duo (Straßburg 1516) und Aristoteles, De moribus (Basel 1542). Cicero ist mit 94 Titeln in lateinischer Sprache vertreten. Der Bereich Militärwesen umfaßt 111 Titel, davon 64 in lateinischer und 47 in deutscher Sprache. Einen beträchtlichen Anteil machen Schriften des Flavius Renatus Vegetius aus, z. B. Vier Bücher der Rytterschaft. Mit einem Zusatz von Büchsengeschoss, Pulver, Feuerwerk (Augsburg 1529) und dessen De re militari (Köln 1524 und 1580).

2.248 Der Bereich Technische Literatur, einschließlich Architektur und Festungsbau, umfaßt 488 Titel, davon 380 in lateinischer Sprache und 108 in deutscher Sprache. Neben den Werken der Architekturklassiker sind ab Ende des 16. Jhs Werke deutscher Autoren zunehmend im Bestand vertreten. Bemerkenswert ist die erste deutsche Ausgabe von Marcus Pollio Vitruvius in der Übersetzung von Walther Ryff, Vitruvius Teutsch (Nürnberg: Johann Petreius 1548); des weiteren finden sich Vitruv, Zehn Bücher der Architectur (Basel 1575); Lienhard Fronsperger, Bauw-Ordnung. Von Burger und nachbarlichen Gebeuwen in Stetten, Merckten, Flecken, Dörffern und auff dem Land (Frankfurt a. M. 1564) und von Wendel Dietterlin, Architectura von Ausstheilung, Symmetria und Proportion der fuenff Seulen (Nürnberg 1598).

2.249 Das Gebiet Rechtswissenschaft umfaßt 585 Titel, darunter 483 in lateinischer und 102 in deutscher Sprache. Die meisten Titel beziehen sich auf den Codex Justinianus und auf Kommentare zu dieser Rechtssammlung. Von den großformatigen, mit prachtvollen Einbänden versehenen Werken seien genannt Codicis Justiniani ... (Basel 1546 und Genf 1595); Digestum vetus ...Justiniani (Nürnberg 1529) und Aymar DuRivail, Civilis historia juris (Mainz 1530). Eine beträchtliche Gruppe bilden auch deutsche Rechtsquellen zu einzelnen deutschen Ländern und Regionen, z. B. Verordnungen und Constitutionen (Dresden 1676) von August, Kurfürst zu Sachsen; Ausschreiben, wie es auff der Landschaft in Policey und Justicien gehalt solle werden (Dresden 1598) sowie Verordnung des Hadelerschen Landtgerichts unnd Rechtens (Hamburg 1584).

2.250 Im umfangreichen Fachbereich Geschichte finden sich 2224 Titel, darunter 1254 lateinische und 970 deutschsprachige. Hier sind Werke zur Weltgeschichte, zur Geschichte einzelner Länder, zu Völkern und Städten sowie Schriften zur Genealogie vorhanden. Genannt seien Livius' Römische Historien (Straßburg 1562); Diodorus Siculus, Bibliotheca historica (Basel 1578); Ricardus Vitus, Historia Britanniae Insulae (Hamburg 1598) und Johannes Stumpf, Schwytzer Chronica (Zürich 1554). Vertreten sind zahlreiche Lebensbeschreibungen, darunter Johannes Stumpf, Keyser Heinrychs des vierdten, Hertzogen zu Francken ... (Zürich 1556) und Adam Reisner, Historia Herrn Georgen unnd Herrn Casparn von Frundsberg (Frankfurt a. M. 1572). Zur Geschichte Rußlands seien genannt: Paul Oderborn, Wunderbare, erschrekliche, unerhörte Geschichte ...des Grossfürsten (Görlitz 1596) und Sigmund von Herberstein und Paolo Giovio, Die Moscovitische Chronica (Frankfurt a. M. 1579). Zur Geschichte einzelner Städte sei erwähnt Hermann Bonnus, Chronica der vörnemelikesten Geschichte und Handel der Stadt Lübeck (Magdeburg 1559), zu einzelnen Klöstern Burchardus [Urspergensis], Chronicon abbatis Urspergensis (Straßburg 1540). Die Mehrzahl der Drucke betrifft Genealogien von Kaisern, Königen, Fürsten und Adligen, z. B. Ernst Brotuff, Genealogia und Chronica ...der Fürsten zu Anhalt (o. O. 1556) und Cunmann Flinspach, Genealogiae Christi et Omnium Populorum Tabulae (Basel 1567).

2.251 Der Fachbereich Naturwissenschaften umfaßt insgesamt 1353 Titel, davon 946 in lateinischer und 407 in deutscher Sprache. Zahlreich vertreten sind die Schriften antiker Gelehrter wie Ptolemäus, Plinius oder der Gelehrten des frühen Mittelalters. Im Fach Astronomie finden sich 676 Titel, davon 478 in lateinischer und 198 in deutscher Sprache. Der Bereich umfaßt klassische Astronomie, Kosmologie, Astrologie und Himmelsmechanik. Besonders umfangreich sind Schriften von Claudius Ptolemäus vertreten. Sein Werk Almagestum ist in verschiedenen Ausgaben vorhanden: Basel 1523 und 1551; Nürnberg 1535 und Köln 1540. Seine Schriften finden sich häufig in Konvoluten, zusammen mit Werken von J. Demonte und G. Peurbach sowie mit astronomischen Tabellen und Horoskopen von Christian Cilicius Cimber (pseud. Heinrich Rantzau, z. B. Diarium astrologicum, Köln 1585) und Heinrich Rantzau (z. B. Horoscopographia, Köln 1585). Aus der Mitte des 16. Jhs liegen mehrere Ausgaben von Johannes de Sacrobosco vor, z. B. Sphaera (Köln 1566). Erwähnt seien außerdem Petrus Apian, Cosmographicus liber (o. O. 1524); Paracelsus, Astronomica et astrologica (Köln 1567) und Philosophia magna (Ulm 1567); ferner Joachim Camerarius, Astrologica (Nürnberg 1532) und Johannes Schöner, Opera mathematica (Nürnberg 1551; mit Holzschnitten, astronomischen Tabellen und einem Vorwort von Melanchthon).

2.252 Die Gruppe Mathematik beläuft sich auf 88 Titel, davon 63 in lateinischer und 25 in deutscher Sprache. Das Fach enthält Literatur zur Arithmetik, Mechanik und Geometrie. Zu erwähnen sind Schriften von Hieronymus Cardanus, darunter In Hippocratis Coi Prognostica ...commentarii (Basel 1568); De Rerum Varietate (Basel 1557); De Subtilitate (Basel 1554) und De utilitate ex adversis capienda (Basel 1561) sowie von Archimedes, z. B. Opera (Basel 1544). Erwähnenswert ist auch das Lehrbuch zur Arithmetik von Isaac Ries, Ein newes nützbar gerechnetes Rechenbuch (Leipzig 1580). Weiterhin findet sich Albrecht Dürers Underweysung der messung mit dem Zirckel und richtscheyt ... (Nürnberg 1525). Zur Zoologie und Botanik seien Schriften von Konrad Gesner genannt, darunter Thierbuch, das ist ein kurze Beschreibung aller vierfüssigen Thieren (Zürich 1563); De raris et admirandis herbis (Zürich 1555) und Historia plantarum (Zürich 1542). Zu dieser Thematik gehören auch Schriften wie Plinius, Historia mundi (Basel 1535); Hermolaus Barbarus d. J., In C. Plinii naturalis historiae libros castigationes (Basel 1534) und Jacobus Theodorus, Neuw vollkommentlich Kreuterbuch (Frankfurt a. M. 1588).

2.253 Der Bereich Medizin umfaßt ca. 233 Titel, darunter 153 in lateinischer und 80 in deutscher Sprache. Besonders zahlreich sind Werke von Paracelsus vertreten, z. B. Opus chyrurgicum (Frankfurt a. M. 1565) und Archidoxorum pars ... (Basel 1570). Zu erwähnen ist auch Andreas Vesalius, De humani corporis fabrica (Basel 1543). Die Bibliothek besitzt mehrere Ausgaben von sogenannten Gärten der Gesundheit (z. B. Frankfurt a. M. 1543). Unter den medizinischen Drucken nehmen Arbeiten von Raimundus Lullus einen besonderen Platz ein, z. B. Opera (Straßburg 1598) und Liber qui Codicillus seu Vademecum inscribitur (Köln 1563).

2.254 Zur Geographie sind 328 Titel vorhanden, darunter 234 lateinische und 94 deutschsprachige. Zur Geschichte der Geographie liegen Ausgaben von Sebastian Münster vor, darunter die Cosmographia (Basel 1544). Diese Gruppe enthält 14 Exemplare dieses Druckes von der ersten Ausgabe im Jahre 1544 bis zum Jahr 1598. Im Bestand finden sich zahlreiche Werke zur Geschichte und Geographie deutscher Staaten und anderer Länder, z. B. Albert Krantz, Wandalia (Köln 1519) und seine Saxonia (Köln 1520); Giglio G. Giraldi, De re nautica (Basel 1540) und Jakob Ziegler, Terrae sanctae, quam Palaestinam nominant ... (Straßburg 1536).

2.255 Schöne Literatur ist mit 315 Titeln vertreten, darunter 195 in lateinischer und 120 in deutscher Sprache. Ein beträchtlicher Teil betrifft die antike Literatur. Als Beispiele seien genannt eine Ausgabe von Aesops Fabeln, Fabellae ...ad puerilem educationem ... (Straßburg 1594); Vergils Opera (Leipzig 1581) sowie Opera (Straßburg 1502); Euripides' Tragoediae octodecim (Frankfurt a. M. 1560) und Isocrates' Scripta quae nunc extant omnia (Basel 1553). An deutschsprachigen Werken ist das Volksbuch Von Reinicken Fuchss (Frankfurt a. M. 1545) im obersächsischen Dialekt bemerkenswert. Weiterhin findet sich Melchior Pfinzing, Der Theuerdank (Nürnberg 1517; auf Pergament gedruckt mit Typen von Albrecht Dürer und Holzschnitten von Hans Schäufelein).

2.256 Pädagogik und Erziehung umfassen 53 Titel, darunter 45 in lateinischer und 8 in deutscher Sprache. Von besonderem Interesse ist Johannes Agricola, Eine christliche Kinder Zucht ynn Gottes Wort und Lehre (o. O. 1527). Vorhanden sind auch Flugblätter didaktischen Inhalts, z. B. Zucht der Kinder (Augsburg 1521). Die Sammlung von Erasmus-Drucken (240 Titel) enthält zahlreiche pädagogische Schriften, z. B. Institutio principis christiani ... (Basel 1516, 1518, 1519).

2.257 Der Bereich Musik umfaßt 10 Titel, darunter 6 in lateinischer und 4 in deutscher Sprache. An lateinischen Schriften seien genannt Martin Agricola, Rudimenta musicae (Wittenberg 1539) und Musicae instrumentalis deutsch (Wittenberg 1542) sowie Michael Koswick, Compendiaria musicae artis aeditia (Leipzig 1518). An deutschen Drucken sind vorhanden Martin Agricola, Von der Messe und ihrem Canone (Wittenberg 1527) und Burkard Waldis, Der Psalter. In newe Gesangsweise und künstliche Reimen gebracht (Frankfurt a. M. 1533).

Bibliothek Voltaire

2.258 Die Privatbibliothek Voltaires wurde 1778 von Katharina II. gekauft und lange Zeit im Winterpalais aufbewahrt. Im Jahre 1862 wurde sie der Kaiserlichen Öffentlichen Bibliothek übergeben. Zur Zeit ist diese Sammlung in der Rara-Abteilung aufgestellt. Der Bestand beläuft sich auf 6814 Bde, einschließlich Handschriften. Der Katalog verzeichnet 3863 Titel. Die meisten Werke stammen aus dem 18. Jh und dokumentieren die Vorliebe des Besitzers für zeitgenössische Literatur. Werke des 17. Jhs betragen 10,3 Prozent, des 16. Jhs 1,4 Prozent. 87 Prozent der Werke liegen in französischer Sprache vor, 4,5 Prozent in englischer, jeweils 3,5 Prozent in italienischer und lateinischer Sprache. 22 Titel sind deutschsprachig. 11 Titel betreffen Enzyklopädien, geographische Atlanten, Nachschlagewerke und Literatur der Aufklärungszeit. Einzelne Broschüren, Flugblätter, Traktate, Abhandlungen, Zeitschriften und Zeitungsausschnitte sind zu 141 Sammelbänden zusammengefaßt, mit thematischen Bezeichnungen wie Jesuiten, Potpourri, Jean-Jacques Rousseau, Genève, Tragédies oder Mémoires de Beaumarchais. Die Bibliothek stellt mit ihrem vielseitigen Bestand, der nicht nur literarische Neuerscheinungen, sondern auch Drucke von großer Seltenheit enthält, eine bedeutende Sammlung des 18. Jhs dar.

Sammlung bemerkenswerter Exemplare

2.259 Diese Sammlung von Exemplaren mit besonderer historischer Bedeutung geht auf eine Ausstellung aus der Mitte des 19. Jhs zurück, die sowohl wertvolle Einbände als auch Werke aus dem Besitz von Herrschern und anderen berühmten Persönlichkeiten zeigte. Viele dieser Werke weisen Wappen, Marginalien oder Glossen auf. Die Sammlung umfaßt mehr als 3900 Bde. Neben den Monarchen von Rußland und den ehemaligen Königen von Polen sind hier am häufigsten Mitglieder der französischen Dynastien von Heinrich II. bis Louis Philippe vertreten. Als Beispiel sei genannt Martin Crusius, Martinus Annalium Svevicorum dodecas tertia (Frankfurt a. M. 1596). Außerdem finden sich Werke über Richelieu, Colbert, Fouquet, Bossuet, Montansier oder Madame de Pompadour. Schriften aus der Bibliothek Jacques Auguste de Thou (1553-1617) belaufen sich auf mehr als 50 Titel. Bemerkenswert sind auch Werke wie L'Hercule gaulois (Paris 1645; aus der Bibliothek von Anne d'Autriche) sowie Guillaume de Reboul, Les Fortunes et vertus de Henry, roi de France et de Navarre, comparées à celles d'Alexandre le Grand (Paris 1604 mit dem Wappen von Heinrich IV.) oder Charles François de Lubersac, Discours sur les monumens publics (Paris 1775; aus der Bibliothek des preussischen Königs Friedrich II.).

Aldinen-Sammlung

2.260 Die Sammlung an Aldinen geht zurück auf das Jahr 1851 und umfaßt heute mehr als 900 Bde. Die ersten Aldinen stammen aus polnischen Bibliotheken und aus der Sammlung Petr K. Suchtelen (ca. 90 Bde). Aus Suchtelens Beständen erhielt die Bibliothek auch Aldinen-Inkunabeln mit Erstdrucken u. a. von Theokrit (1495), Aristoteles (1495-1498) und Aristophanes (1498). Erwähnt seien darüber hinaus seltene Ausgaben wie Francesco Colonnas Hypnerotomachia polifili (Venedig: Manutius 1499; ohne Zensurausschnitte), die Erstausgabe des Kräuterbuches des ...griechischen Scribenten Pedacii Dioscoridis Anazarbaei (1499), der Psalter in Griechisch (ca. 1495-1496; eine der frühesten Ausgaben von Aldus Manutius mit eigenhändiger Schenkungsurkunde). Vorhanden sind auch Schriften von Herodot (1502), Plutarch (1509; Parallela, 1519 aus dem Besitz des französischen Königs Heinrich II.) und die erste Ausgabe des Tridentiner Konzils (1564), Canones et Decreta ... (gedruckt in Rom mit handschriftlichen Korrekturen in einem Einband des 16. Jhs). Diese Sammlung ist im Alphabetischen Katalog in französischer Sprache verzeichnet.

Elzevier-Sammlung

2.261 Die Sammlung der holländischen Elzevier-Druckerei wurde 1851 angelegt. Die Elzevier-Ausgaben wurden aus allen fremdsprachigen Beständen ermittelt oder in den fünfziger und sechziger Jahren des 19. Jhs im Ausland erworben. Zur Zeit beläuft sich diese Sammlung auf ca. 5000 Bde (in ca. 2500 Titeln). 77 Prozent aller Drucke aus dem Zeitraum von 1583 bis 1712 erschienen in Leiden, der Rest in Amsterdam, Den Haag sowie in Utrecht. Lateinische Klassiker machen 94 Prozent aller in den Elzevier-Offizinen gedruckten Klassiker-Ausgaben aus und ein Zehntel der Gesamtproduktion der Druckereien. Neben den Pergamentbänden des 17. Jhs überwiegen künstlerisch gestaltete Saffianbände des 19. Jhs, häufig aus namhaften Buchbinderwerkstätten wie Thibaren-Joly, Jules Meyer, Marins Michel, Bauzonnet-Trautz, Duru oder Bozerian le Jeune.

Drucke aus der Zeit der Pariser Kommune

2.262 Die Sammlung aus der Zeit der Pariser Kommune wurde 1872 bei dem französischen Sammler Etienne Münz gekauft. Sie enthält Flugblätter (323 Einheiten), über 200 Blätter Karikatur-Zeichnungen sowie Zeitschriften und Zeitungen, besonders aus dem Jahre 1871. Zahlreiche Veröffentlichungen beschäftigen sich mit dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 und der Belagerung von Paris.

Miniaturbuch-Sammlung

2.263 Die Sammlung umfaßt über 100 Titel. Ihre historisch-polygraphische Seltenheit wird durch das Format bestimmt. In der Sammlung finden sich westeuropäische Drucke aus dem 16. bis 20. Jh. Bereits früh wurden Kalender, Ausgaben von Teilen des Alten und Neuen Testamentes sowie Erbauungsliteratur in die Miniaturfabrikation einbezogen. Aus dem 17. Jh liegen hauptsächtlich niederländische Muster vor, z. B. Thomas More, Utopia, oder Boethius, De consolatione philosophiae. Das Miniaturbuch galt als technisches Experiment, als Zeichen technischer Fertigkeit und diente vielen Verlagsfirmen als Reklame. Ein beliebtes Sujet der Miniaturwerke wurden alle Arten von Jahrbüchern und Almanachen, die zu verschiedenen Anlässen und für alle Stände hergestellt wurden, z. B. Almanach auf das Jahr 1835 (Karlsruhe; im Format von 2 Zentimetern). Vorhanden sind auch die Miniaturausgaben von Kinderbüchern.

2.264 Für das 19. Jh ist die ganze Bandbreite der Miniaturproduktion kennzeichnend: Reisebücher, Lexika, Witzbändchen, Sprichwörterbücher und Maximen, aber auch europäische Literatur (z. B. Heinrich Heine, Romanzero, Leipzig). Genannt sei ferner eine Ausgabe des Kommunistischen Manifests (Leipzig 1959; im Format von 5 Zentimetern), die zur Internationalen Buchkunstausstellung von dem künstlerischen Leiter der Offizin Andersen Nexö, Horst Erich Wolter, publiziert wurde. Bemerkenswert ist eine Broschüre mit dem Titelblatt: R. Kosch, Pilze, Beeren und Waldgemüse (1936). Der Text der ersten und der letzten Seiten verbirgt die Protokolle des 6. Kongreßes der Komintern. Viele Miniatur-Ausgaben haben schön gestaltete Einbände: Seide, verziertes Leder sowie vielfarbige geflochtene Strohhalme (z. B., Geistliche Lebensquelle, im Format von 6 Zentimetern, 18. Jh).

Buch- und Buchdruckgeschichte (in der Rara-Abteilung)

2.265 Der Spezialbestand zur Buch- und Buchdruckgeschichte, der die wissenschaftliche Grundlage für die Bestandsbearbeitung und Forschungsarbeit darstellt, bildete sich 1946 zusammen mit der Rara-Abteilung heraus. In diesem Bestand wird bis heute die Handliteratur zur Geschichte des Buches und des Buchdrucks, des Buchwesens sowie der Buchgestaltung seit der Erfindung des Buchdrucks gesammelt. Den Grundstock des Bestandes bildeten die Exemplare, die nach der Auflösung des Instituts für Buchwesen in die Bibliothek gelangten. Der Erwerb fremdsprachiger Literatur erfolgt durch Ankauf und Schriftentausch.

2.266 Der Bestand umfaßt insgesamt 12.500 Bde. Davon entfallen 1117 Titel auf den deutschen Bestand. Die Werke, die im alten deutschen Sprachraum erschienen, zählen 1102 Titel (einer des 16. Jhs, 14 des 17. Jhs, 131 des 18. Jhs, und 242 des 19. Jhs, der Rest stammt aus dem 20. Jh). Insgesamt 1024 Titel sind deutschsprachig (jeweils ein Titel des 16. und 17. Jhs, 86 des 18. Jhs und 315 des 19. Jhs, der Rest aus dem 20. Jh). 61 Titel sind in lateinischer Sprache, davon stammen 11 Titel aus dem 17. Jh, 42 aus dem 18. Jh und 8 aus dem 19. Jh. 14 Titel sind in französischer Sprache (3 des 18. Jhs, 2 des 19. Jhs, 9 des 20. Jhs). Die Zahl der Werke, die außerhalb des deutschen Sprachraumes erschienen, beträgt 15 Titel (11 des 19. Jhs und 4 des 20. Jhs).

2.267 Die Aufstellung des Bestandes erfolgte nach dem hauseigenen Schema des Systematischen Katalogs. Die Drucke zur allgemeinen Buchgeschichte wurden chronologisch nach bestimmten historischen Perioden geordnet. Entsprechend jeder Periode wurden Schriften über die historisch-politischen und historisch-kulturellen Denkmäler der jeweiligen Epoche vereinigt. Als Beispiele seien genannt Julius Gross, Kronstädter Drucke 1535-1886 (Kronstadt 1886); Stolze Vergangenheit - lebendige Gegenwart. 325 Jahre Haude und Spenersche Buchhandlung zu Berlin, 1614-1939 (Berlin 1939). Besondere Aufmerksamkeit verdient das Gutenberg-Jahrbuch (Mainz 1926).

2.268 Zum Handschriftenwesen und zu Blockbüchern ist der Bestand gering (48 Titel). Zu erwähnen ist Idée générale d'une collection complette d'estampes, hrsg. von Karl Heinrich von Heinecken (Leipzig und Wien 1771). Gut vertreten ist dagegen die Literatur über Drucke des 18. Jhs (101 Titel). Vorhanden sind alte und neue Schriften zur Gutenberg-Frage (Streit über die Erfindung des Buchdrucks), Literatur und Bibliographie über einzelne Drucker, Offizinen, über einzelne Ausgaben, einschließlich der 42-zeiligen, von Gutenberg gedruckten Bibel (Berlin 1913-1914). Es liegen auch eine Reihe von Faksimile-Ausgaben vor. Die wesentlichen Handbücher zur Erforschung des Buchdrucks im 15. Jh sind vorhanden mit Konrad Häbler, Typenrepertorium des Wiegendrucks (Halle 1905-1924); Albert Schramm, Der Bilderschmuck der Frühdrucke (Bde 1-22, Leipzig 1920-1940) und den Veröffentlichungen der Gutenberg Gesellschaft (Bde 1-11, Leipzig 1907-1939). An Bibliographien und Katalogen sind 36 Titel vorhanden, z. B. Albert Schramm, Die Inkunabeln (Leipzig 1925) und Ludwig Hain, Repertorium bibliographicum (Stuttgart 1826-1838).

2.269 Literatur und Bibliographie zum Buch des 16. Jhs ist mit Emil Weller, Die deutsche Literatur im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts (Nördlingen 1864) vertreten. Zur Buchgeschichte des 17. bis 19. Jhs liegt Literatur über einzelne Verlagsfirmen sowie ein Bestand an Katalogen und bibliographischen Werken vor, z. B. Christophor Friedrich Walther, Die Elzevier-Sammlung in der Kaiserlichen Öffentlichen Bibliothek zu St. Petersburg (St. Petersburg 1862) und Karl Buchner, Wieland und die Weidmannsche Buchhandlung. Zur Geschichte deutscher Literatur und deutschen Buchhandels (Berlin 1871). Die Geschichte des Buches im 19. und 20. Jh ist mit Werken über einzelne Verlage und Druckereien in Deutschland vertreten. Eine Reihe von Titeln betrifft das Thema Verlagsjubiläen, z. B. Alphons Dürr, Die Buchhandlung Alphons Dürr in Leipzig (Leipzig 1903); 50 Jahre Ullstein 1877-1927 (Berlin [1927]) und Julius Friedrich Lehmann, Verleger J. P. Lehmann (München 1935).

2.270 Literatur zum Buchschmuck, zur Buchkunst und Buchgestaltung sowie zum Bucheinband umfaßt 55 Titel. Genannt seien Alexander Waldow, Die Buchdruckerkunst (Leipzig 1877); Johann Thomas Trattner, Specimen characterum Latinorum existentium in caesarea ac regio-avlica typorum fusura (Wien 1769); Walter Crane, Von der dekorativen Illustration des Buches in alter und neuer Zeit. Vorträge und Aufsätze (Leipzig 1901); Joseph Pennell, Die moderne Illustration (Leipzig [1901]) und Douglas Cockerell, Der Bucheinband und die Pflege des Buches (Leipzig 1902). Hinzu kommen 5 Titel zur Papierkunde, zu Papiermühlen und Wasserzeichen.

2.271 Zum Verlagswesen, Urheber- und Verlagsrecht und Buchhandel, zur Zensur und zur Druckstatistik finden sich 84 Titel. Erwähnenswert sind Collectio in unum corpus omnium librorum Hebraeorum, Graecorum, Latinorum necnon Germanice, Italice, Gallica, Hispanice Scriptorum qui in nundinis Francofurtensibus ab anno 1564 usque ad ...1592 ... (Frankfurt a. M. 1592) und Catalogus disputationum et materiarum ... (Halle 1728).

2.272 Umfangreich vertreten sind Literatur und Bibliographien über private und öffentliche Sammlungen (212 Titel). Erwähnt seien Johann Winckler, Catalogus bibliothecae Wincklerianae ... (Hamburg 1721); Christian Thomasius, Summarische Nachrichten von auserlesenen mehrentheils alten, in der Thomasischen Bibliothèque vorhandenen Büchern (Halle und Leipzig 1715-1718); Johannes Vogt, Catalogus historico-criticus librorum rariorum ... (Hamburg 1753) und Johannes Vogt, Bibliotheca Vogtiana (Bremen 1766).

2.273 Allgemein-historische Handbücher, Enzyklopädien und Lexika umfassen 311 Titel. Erwähnenswert sind Der Spaten [pseud. Kaspar Stieler], Der Teutschen Sprache Stammbaum ... (Nürnberg 1691); Charles DuFresne DuCange, Glossarium ad scriptores mediae et infimae latinitatis (Frankfurt a. M. 1710); Johann Heinrich Zedler, Grosses vollständiges Universal-Lexicon (Halle und Leipzig 1732-1750) und Daniel Georg Morhof, Danielis Georgi Morhofi Polyhistor ...Opus posthumum ... (Lübeck 1707). Die Bestandsaufstellung erfolgte nach dem Systematischen Katalog unter Berücksichtigung des Formats. Der Bestand ist im Alphabetischen, Systematischen und Standort-Katalog der Rara-Abteilung verzeichnet sowie in den Generalkatalogen der Bibliothek.

Bibliothek des Adeligen Landkadetten-Korps [Biblioteka SuchoputnogoŠljachetnogo Korpusa]

2.274 Die Einzigartigkeit dieser Bibliothek, die ursprünglich zu der ersten in Rußland eröffneten Militärhochschule gehörte, besteht darin, daß sie als eine der wenigen Lehrbibliotheken des 18. Jhs erhalten geblieben ist. Die Bibliothek wurde von Ludwig Lüberas gegründet, der von 1741 bis 1745 Direktor war. Von Anbeginn bestand sie vornehmlich aus Werken in westeuropäischen Sprachen. Die Bibliotheksbestände wurden besonders in der Amtzeit des Direktors Fedor E. Anhalt (1786-1794) erweitert. Auf seine Bitte schenkte Katharina II. 1787 dem Landkadetten-Korps die Bibliothek des Generals in schwedischen Diensten Jacob von Eggers (1704-1773), eines militärwissenschaftlichen Schriftstellers, die sich auf 7000 Bde belief. Schon bald verfügte diese Bibliothek über eine bedeutende Sammlung an Kriegs- und Militärliteratur in russischer, französischer und deutscher Sprache. Die Bestände wurden jährlich durch Ankäufe neuer Drucke ergänzt, und zu Anfang des 19. Jhs umfaßten sie ca. 15.000 Bde. Die Bibliothek stand nicht nur Kadetten, Offizieren und dem Lehrkörper zur Verfügung, sondern sie war auch eine der ersten öffentlich zugänglichen Lesebibliotheken in St. Petersburg. 1944 wurden die Bestände der Staatlichen Öffentlichen M. E. Saltykov-Šcedrin-Bibliothek übergeben.

2.275 Die Sammlung beläuft sich auf 6822 Bde, davon 2853 Titel im alten deutschen Sprachraum erschienen. Sie verteilen sich auf 9 Titel des 16. Jhs, 59 des 17. Jhs, 1904 des 18. Jhs und 881 des 19. Jhs. 2590 Titel sind deutschsprachig (5 des 16. Jhs, 22 des 17. Jhs, 1934 des 18. Jhs, 629 des 19. Jhs); 172 Titel sind in lateinischer Sprache (davon 4 des 16. Jhs, 36 des 17. Jhs und 132 des 18. Jhs); 84 Titel in französischer Sprache (71 des 18. Jhs und 13 des 19. Jhs); 6 Titel des 18. Jhs in glischer und ein Titel des 18. Jhs in spanischer Sprache. Deutschsprachige Werke, die außerhalb des alten deutschen Sprachraumes gedruckt wurden, belaufen sich auf 238 Titel (8 des 17. Jhs, 193 des 18. Jhs und 37 des 19. Jhs).

2.276 Die große Anzahl an Germanica (mehr als 50 Prozent) betrifft geisteswissenschaftliche Literatur (1389 Titel). Hier werden Werke zur Geschichte, Philologie, Philosophie und Kunst gesammelt. Unter den zahlreichen frühen Werken sind erwähnenswert Michael von Eizinger, Annalis Historicae continuationis relatio ... (Köln 1596); Traktate von Erasmus Francisci, Neu-polirter Kunst- und Sitten-Spiegel ausländischer Völcker ... (Nürnberg 1670); Drucke zur Geschichte Deutschlands wie Johannes Sleidanus, Commentariorum de statu religionis et reipublicae, Carolo V. Caesare, libri XXVI (Frankfurt a. M. 1610); Christoph Hartknoch, Alt- und Neues Preussen, oder Preussischer Historien Zwey Theile (Frankfurt a. M. und Leipzig 1684) und zur Geschichte Rußlands Sigmund von Herberstein, Moscoviter wunderbare Historien (Basel 1567).

2.277 Im Bereich Weltliteratur liegen 538 Titel vor. Die antike Literatur beläuft sich auf 20 Titel. Zur klassischen griechischen Literatur liegen Homer und Hesiod vor (z. B. Opera, Leipzig 1591). Die lateinische Literatur ist vertreten mit Autoren wie Valerius Maximus, Vergil, Cornelius Nepos, Ovid, Plinius, Sallust, Terenz, Cäsar und Cicero. Genannt sei Ciceros Epistolarum quae extant ad familiares libri XVI, hrsg. von Johannes Minellius (Leipzig 1723). Das 18. Jh repräsentieren Schriften deutscher Autoren, darunter Lessings Vermischte Schriften (Berlin 1771-1785) und Sämmtliche Schriften (Berlin 1791-1794) sowie Georg Johann Schlossers Kleine Schriften (Basel 1780). Die Kinderbuchliteratur ist hauptsächtlich mit Werken deutscher Autoren des 18. und 19. Jhs bestückt, darunter etwa Joachim Heinrich Campe, Die Entdeckung von Amerika (Braunschweig 1801); Sittenbüchlein für Kinder (Bde 1-12; Dresden 1772-1782) und Robinson Crusoe ([Braunschweig 1804]).

2.278 Der Bereich Pädagogik, Volksaufklärung und Kultur beläuft sich auf 55 Titel. Erwähnenswert sind Schriften des Pädagogen und Schulreformators Johann Bernhard Basedow, z. B. Das Methodenbuch für Väter und Mütter der Familien und Völker (Leipzig 1771). Im Bestand sind weitere 6 Titel von ihm vorhanden, z. B. Elementarwerk mit den Kupfertafeln Chodowieckis ... (Altona und Bremen 1770) und Libri elementaris pars ...sive prima educationis elementa (Halle 1772).

2.279 Zur Mathematik liegen 103 Titel vor, vor allem Traktate von Euklid und Schriften von Leonhard Euler. Als Beispiele seien genannt Eulers Vollständige Anleitung zur Differenzial-Rechnung (Berlin 1790-1793); Anton Ernst Burckhard von Pirckenstein, Teutsch-redender Euclides, oder acht Bücher von denen Anfängen der Meß-Kunst (Wien 1744); Sigismundus Suevus, Arithmetica historica (Breslau 1593) und Gaspar Schott, Organum mathematicum (Nürnberg 1668). Im Bestand sind weitere 11 Titel von Euler vorhanden.

2.280 Die Drucke zur Physik und Astronomie belaufen sich auf 62 Titel. Der Bestand umfaßt Werke von Claudius Ptolemäus und aus jüngerer Zeit Schriften des deutschen Astronomen Johann Elert Bode. Erwähnt seien seine Beobachtung und Beschreibung der Gestirne und der Bewegung der himmlischen Sphäre (Berlin 1795), Allgemeine Betrachtungen über das Weltgebäude (Berlin 1804) und seine Anleitung zur Kenntniß des gestirnten Himmels (Berlin 1801). Das Fach Geographie umfaßt 157 Titel, unter denen sich Beschreibungen der geographischen Entdeckungen und der Reisen von Johann Hübner (1668-1731) finden, z. B. Kurtze Fragen aus der neuen und alten Geographie (Leipzig 1740) sowie ähnliche Beschreibungen von James Cook (1728-1779), darunter das Tagebuch von Kapitän Cooks neuester Reise um die Welt (Leipzig 1776).

2.281 Der Bereich Medizin ist nur mit 28 Titeln repräsentiert. Genannt sei das Werk des deutschen Internisten Friedrich Hoffmann, Medicina Consultoria (Halle 1721-1733). Die Sammlung der Drucke zum Kriegs- und Militärwesen umfaßt dagegen 286 Titel. Hier sind zahlreiche Schriften deutscher Autoren zur Artillerie, Kavallerie, Infanterie, Kriegswissenschaft, Befestigungskunst und zum Festungsbau vorhanden, z. B. Christoph Heidemann, Architectura militaris (München 1664); Kazimierz Siemienowicz, Vollkommene Geschütz-, Feuerwerck- und Büchsenmeisterey-Kunst (Frankfurt a. M. 1676); Hans Friedrich von Fleming, Der vollkommene teutsche Soldat (Leipzig 1726) und Gerhard von Scharnhorst, Handbuch für Officiere (Hannover 1804-1814).

Ljudmila A. Kolga

Gennadij A. Fafurin

Fremdsprachiger Zeitschriftenbestand

2.282 Der Bestand der fremdsprachigen Periodika beläuft sich auf 39.662 Titel Zeitschriften und Reihen. Der historische Bestand umfaßt 4422 Titel (47.967 Jge), die im historischen deutschen Sprachraum und in anderen Ländern in deutscher Sprache erschienen (11,3 Prozent vom Periodikabestand). 3942 Titel (43.333 Jge) wurden im historischen deutschen Sprachraum gedruckt, davon stammen 12 Titel (20 Jge) aus dem 16. Jh, 58 Titel (150 Jge) aus dem 17. Jh, 929 Titel (4519 Jge) aus dem 18. Jh und 2943 Titel (38.643 Jge) aus dem 19. Jh.

2.283 Sprachlich überwiegt Deutsch mit 3776 Titeln (42.256 Jge). Latein ist mit 40 Titeln (155 Jge) vertreten, Französisch mit 34 Titeln (276 Jge), Tschechisch mit 50 (308), Polnisch mit 19 (209), Slowenisch mit 10 (26), Serbokroatisch mit 4 (52), Ungarisch mit 4 (20), Sorbisch mit 3 (27) und Englisch mit einem Titel (3 Jge). Im Bestand sind 479 Titel (4634 Jge) in deutscher Sprache vorhanden, die in anderen Ländern gedruckt wurden, davon stammen ein Titel (5 Jge) aus dem 17. Jh, 61 Titel (191 Jge) aus dem 18. Jh und 417 Titel (4438 Jge) aus dem 19. Jh. Größtenteils wurden diese Ausgaben auf dem Territorium des ehemaligen russischen Zarenreichs in den Städten St. Petersburg, Moskau, Kazan', Odessa, Tbilisi [Tiflis] sowie in den baltischen Ländern gedruckt. Den Bestandsangaben liegen Zählungen am Alphabetischen Generalkatalog fremdsprachiger Periodika und an den Regalen im Magazin zugrunde.

2.284 Der Zeitschriftenbestand ist systematisch geordnet und innerhalb der Sachgruppen nach Formaten und Numerus currens aufgestellt. In der Signatur steht der Buchstabe P für fremdsprachige Periodika. Der Bestand verteilt sich auf (I) Allgemeine wissenschaftliche Zeitschriften; (II) Naturwissenschaften; (III) Technik; (IV) Landwirtschaft; (V) Medizin; (VI) Geographie und Landeskunde; (VII) Gesellschafts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und Recht; (VIII) Philosophie und Psychologie; (IX) Pädagogik; (X) Musik, Architektur und Kunst; (XI) Literatur, Sprachwissenschaft und Philologie; (XII) Theologie; (XIII) Körperkultur und Sport. Für einige ältere Bestände ist die alte Systematik gültig (s. o. 2.24 ff.).

Allgemeine wissenschaftliche Zeitschriften

2.285 In der Gruppe I finden sich 33 Titel aus dem 18. und 19. Jh, die im historischen deutschen Sprachraum gedruckt wurden. Davon entfallen 7 Titel auf das 18. Jh, z. B. Freye Urtheile und Nachrichten zum Aufnehmen der Wissenschaften und Historie überhaupt (Hamburg 1753), Hamburgische Adreß-Comtoir-Nachrichten (Hamburg 1773) und Göttingische Anzeigen von gelehrten Sachen (Göttingen 1739-1943). 26 Titel stammen aus dem 19. Jh. Genannt seien z. B. das Jahrbuch der neuesten und wichtigsten Erfindungen und Entdeckungen (Ilmenau 1825-1828), Fliegende Blätter (München 1845-1912) und Das neue Universum (Stuttgart 1880-1932). Es liegen zudem Reihen vor wie Die Schlesische Gesellschaft für Vaterländische Cultur (Breslau 1864-1938), Collectanea Friburgensia und Universitatis Friburgensis Helvetiorum (Fribourg 1893) mit Beiträgen in deutscher Sprache. Im Bestand finden sich außerdem Ausgaben, die in Deutschland in anderen Sprachen erschienen, z. B. Le Voleur (Leipzig 1834-1844).

Naturwissenschaften

2.286 Die Gruppe Naturwissenschaften (II) umfaßt 257 Titel aus dem 18. und 19. Jh, die im historischen deutschen Sprachraum und in anderen Ländern erschienen sind. Davon stammen 29 Titel aus dem 18. Jh. Es handelt sich um Zeitschriften zur Naturgeschichte und zu Entdeckungen auf dem Gebiet der Naturwissenschaft und Astronomie. Erwähnt seien Berlinisches Magazin oder Gesammelte Schriften und Nachrichten (Berlin 1765-1767), Chemische Annalen für die Freunde der Naturlehre, Arzneygelahrtheit, Haushaltungskunst und Manufakturen (Helmstedt und Leipzig 1784), Journal der Erfindungen, Theorien und Widersprüche in der Natur- und Arzneiwissenschaft (Gotha 1792-1804), Beschäftigungen der Berlinischen Gesellschaft naturforschender Freunde (Berlin 1775-1803), Der Naturforscher (Halle 1774-1804) und Astronomisches Jahrbuch (Berlin 1774-1938). Aus dem 19. Jh stammen 228 Titel, davon zur Naturgeschichte z. B. das Archiv für Naturgeschichte (Berlin 1835-1924), zur Botanik und Biologie die Zeitschrift für Biologie (München und Berlin 1865-1971), Linnaea (Berlin 1826-1882) und Flora (Regensburg 1818-1975).

2.287 Zur Chemie liegen z. B. vor Chemisches Centralblatt (Berlin 1830-1969) und Journal für praktische Chemie (Leipzig 1834-1990), zur Mathematik und Physik etwa das Journal für die reine und angewandte Mathematik (Berlin 1826-1879), Archiv der Mathematik und Physik (Greifswald, Leipzig und Berlin 1841-1920), Zeitschrift für Mathematik und Physik (Leipzig 1856-1914) und Mathematische Annalen (Leipzig 1869-1973). Das Fach Astronomie vertreten z. B. Astronomische Beobachtungen angestellt auf der Sternwarte zu Bogenhausen (München 1820/21-1876), die Astronomischen Nachrichten (Altona 1823-1985), die Meteorologie die Jahrbücher der Kaiserlich königlichen Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Wien 1854-1913) und Das Wetter (Braunschweig 1887-1944). Für die Fachbereiche Physiologie und Anatomie seien erwähnt das Archiv für mikroskopische Anatomie (Bonn 1865-1923), der Anatomische Anzeiger (Jena 1886-1990), für die Zoologie Der zoologische Garten (Frankfurt a. M. 1859-1914) und zur Insektenforschung Berliner tomologische Zeitschrift (Berlin 1857-1881) sowie Deutsche tomologische Zeitschrift (Berlin 1882-1973).

2.288 Vorhanden sind darüber hinaus Schriften, Berichte und Ausgaben verschiedener Gesellschaften, z. B. Zeitschrift der Deutschen geologischen Gesellschaft (Berlin 1849-1995), Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft zu Berlin (Berlin 1818-1996) und Vierteljahrsschrift der naturforschenden Gesellschaft in Zürich (Zürich 1856-1928, 1958-1985). Von den nahezu vollständig vertretenen Zeitschriften im naturwissenschaftlichen Bereich seien einige hervorgehoben, die von deutschen Wissenschaftlern gegründet oder herausgegeben wurden: Annalen der Physik und Chemie (Halle 1799-1940, hrsg. seit 1824 von Johann Christian Poggendorf); Justus Liebig's Annalen der Chemie und Pharmacie (Leipzig und Heidelberg 1832 bis heute); Fresenius' Zeitschrift für analytische Chemie (Wiesbaden und München 1862-1993, hrsg. von Carl Remigius Fresenius); Pflügers Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere (Bonn 1863-1983, hrsg. von Eduard Friedrich Wilhelm Pflüger) sowie Hoppe-Seylers Zeitschrift für physiologische Chemie (Straßburg 1895/96 bis heute, hrsg. von Felix Hoppe-Seyler).

Technik

2.289 Die Gruppe III umfaßt 74 Titel in deutscher Sprache aus dem 18. und 19. Jh. Auf das 18. Jh entfallen 4 Titel (z. B. Bergmännisches Journal, Freiberg 1788-1802); insgesamt 70 Titel entfallen auf das 19. Jh, darunter z. B. Polytechnisches Zentralblatt (Leipzig 1835-1875), Schweizerische polytechnische Zeitschrift (Winterthur 1856-1870) sowie Chemische Industrie (Berlin 1882-1904). Zur Bergbauindustrie liegt z. B. vor Berg- und hüttenmännische Monatshefte der Montanistischen Hochschule in Leoben (Wien 1860 bis heute), zur Hüttenkunde u. a. Stahl und Eisen (Düsseldorf 1883 bis heute), zum Schiffsbau z. B. Das Schiff (Berlin 1886-1929) und Hansa (Hamburg 1871 bis heute). Den Eisenbahnbau betreffen z. B. Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens (Berlin 1848-1944), Glasers Annalen (heute Zeitschrift für Eisenbahnwesen und Verkehrstechnik, Berlin 1882 bis heute), die Buchdruckerkunst z. B. Journal für Buchdruckerkunst, Schriftgiesserei und die verwandten Fächer (Braunschweig 1859-1914) und das Bauwesen z. B. Zeitschrift für Bauwesen (Berlin 1851-1931) und die Zeitschrift für Architektur und Ingenieurwesen (Hannover 1894-1921). Zum Bereich Elektrotechnik liegen z. B. vor die Elektrotechnische Zeitschrift (Berlin 1880-1974), Elektrotechnik und Maschinenbau (Wien 1883-1988), zum Maschinenbau sowie zu Betriebsanlagen u. a. Der praktische Maschinen-Konstrukteur (heute Werkstatt und Betrieb, Leipzig 1870 ff.), sowie die Zeitschrift für Instrumentenkunde (Breslau 1881-1974). Vorhanden sind zudem Zeitschriften zur Photographie, Kriegsindustrie sowie zur Lack- und Farbenindustrie. Erwähnt seien ferner Ausgaben verschiedener Vereine, wie Mitteilungen des Gewerbvereins für das Königreich Hannover (Hannover 1834-1876), Monatsblatt des Grossherzoglich Hessischen Gewerbvereins (Darmstadt 1838-1900) sowie die Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure (Berlin 1857-1995).

Landwirtschaft

2.290 Die Gruppe Landwirtschaft (IV) umfaßt 28 Titel aus dem 19. Jh in deutscher Sprache. Darunter finden sich landwirtschaftswissenschaftliche Zeitschriften wie Die landwirtschaftlichen Versuchs-Stationen (Dresden, Chemnitz und Berlin 1859-1929) und Landwirtschaftliche Jahrbücher. Zeitschrift für wissenschaftliche Landwirtschaft (Berlin 1876-1943). Zur Agrochemie liegen u. a. vor Jahresberichte für Agrikultur-Chemie (Berlin 1860-1936), zur Veterinärmedizin das Magazin für die gesamte Tierheilkunde (Berlin 1835-1874), das Archiv für wissenschaftliche und praktische Tierheilkunde (Berlin 1875-1944) und der Jahresbericht über die Leistungen auf dem Gebiete der Veterinärmedizin (Berlin 1882-1941). Vorhanden sind auch einzelne Jahrgänge von Magazinen zum Garten- und Obstanbau, zur Bienenzucht und zur Ökonomie der Landwirtschaft.

Medizin

2.291 Die Gruppe Medizin (V) umfaßt 222 Titel aus dem 18. und 19. Jh in deutscher Sprache, die im historischen deutschen Sprachraum gedruckt wurden. Auf das 18. Jh tfallen 12 Titel, darunter Neues Magazin für Ärzte (Leipzig 1779-1798), Museum der Heilkunde (Zürich 1794-1797) und Sammlung auserlesener Abhandlungen zum Gebrauche praktischer Ärzte (Leipzig 1774-1829). Es finden sich Zeitschriften zur Chirurgie, Geburtshilfe und Gynäkologie, z. B. Journal für die Chirurgie. Geburtshilfe und gerichtliche Arzneikunde (Jena 1797-1806). Insgesamt 210 Titel stammen aus dem 19. Jh. Erwähnt seien grundlegende Zeitschriften zu verschiedenen Bereichen der Medizin, die von deutschen Wissenschaftlern und Ärzten gegründet oder herausgegeben wurden: z. B. Deutsches Archiv für klinische Medizin (Leipzig 1865-1869, lückenhaft), Wiener medizinische Wochenschrift (Wien 1852-1996, lückenhaft), Deutsche medizinische Wochenschrift (Berlin 1875-1996), Wiener klinische Wochenschrift (Wien 1888-1996) sowie Schmidt's Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medizin (Bonn 1854-1922).

2.292 Zur praktischen Medizin finden sich Graevell's Notizen für praktische Ärzte über die neuesten Beobachtungen in der Medicin (Berlin 1848-1877), fortgesetzt als Jahrbuch für praktische Ärzte (Berlin 1878-1893). Im Bereich Chirurgie liegen vor Bruns Beiträge zur klinischen Chirurgie (Tübingen 1885-1974), Langenbeck's Archiv für klinische Chirurgie (Berlin 1861-1996, lückenhaft) und das Centralblatt für Chirurgie (Leipzig 1874-1990). Geburtshilfe und Gynäkologie behandelt z. B. die Zeitschrift für Geburtshilfe und Gynäkologie (Stuttgart 1877-1995, lückenhaft), Nervenheilkunde und Psychiatrie das Archiv für Psychiatrie und Nervenheilkunde (Berlin 1868-1995) sowie die Deutsche Zeitschrift für Nervenheilkunde (Leipzig 1881-1995, lückenhaft). Zu Augenerkrankungen liegen u. a. vor das Archiv für Ophthalmologie (Berlin 1854-1870) und das Archiv für Augenheilkunde (Wiesbaden 1869-1929), für den Bereich der Kinderheilkunde das Jahrbuch für Kinderheilkunde (Wien 1858-1966).

2.293 Zur pathologischen Anatomie und Physiologie finden sich Virchows Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für klinische Medizin (Berlin 1847-1980), zur experimentellen Pathologie und Pharmakologie Naunyn-Schmiedbergs Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie (Leipzig 1873-1996), zur Ohrenheilkunde Archiv für Ohrenheilkunde (Leipzig 1864-1915) und die Monatschrift für Ohrenheilkunde (Berlin 1867-1974), zu Hauterkrankungen die Dermatologische Wochenschrift (Leipzig 1882-1990, lückenhaft), zur Homöopathie die Allgemeine homöopathische Zeitung (Leipzig 1837-1857 und 1914-1961) und zur Gerichtsmedizin etwa Vierteljahrschrift für gerichtliche Medizin und öffentliches Sanitätswesen (Berlin 1852-1920). Vertreten sind auch Publikationen wissenschaftlicher Gesellschaften, wie das Archiv der Pharmacie und Berichte der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (Hannover 1856-1984, lückenhaft) und die Deutsche Gesellschaft für innere Medizin (Wiesbaden 1882-1982, lückenhaft).

Geographie und Landeskunde

2.294 Die Gruppe Geographie und Landeskunde (VI) umfaßt 22 Titel in deutscher Sprache, alle aus dem 19. Jh. Zu nennen sind Das Ausland (München 1828-1893), Globus (Hildburghausen 1861-1910), Geographisches Jahrbuch (Gotha 1866-1950), Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik (Wien 1878-1914) sowie Petermanns Geographische Mitteilungen (Gotha 1855-1990). Vorhanden sind auch Mitteilungen und Berichte verschiedener Gesellschaften und Vereine.

Gesellschafts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und Recht

2.295 Diese Gruppe (VII) beläuft sich auf 149 Titel aus dem 18. und 19. Jh in deutscher Sprache. Auf das 18. Jh entfallen 9 Titel zur Geschichte. Erwähnt seien Europäische Annalen (Tübingen 1795-1820), Archiv für die Geschichte und Statistik des Vaterlandes (Bonn 1785), Halberstädtische gemeinnützige Blätter: zum Besten der Armen (Halberstadt 1785-1800) und Denkwürdigkeiten und Tagesgeschichte der Mark Brandenburg (Berlin 1796-1800). Es liegen 140 Titel aus dem 19. Jh vor. Darunter sind Zeitschriften und Reihen zur allgemeinen und alten Geschichte, z. B. die Zeitschrift für allgemeine Geschichte (Stuttgart 1884), die Historische Zeitschrift (München 1859-1981), die Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden (Bonn 1842-1936, lückenhaft) und Geschichte und Politik (Berlin 1800-1805). Zur Geschichte Deutschlands finden sich die Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde (Münster 1837-1927), das Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde (Berlin 1820-1829) und die Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte (Nürnberg 1856-1901).

2.296 Zur Stadt- und Regionalgeschichte Deutschlands liegen vor Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst (Frankfurt a. M. 1839-1883), Oberbayerisches Archiv für die vaterländische Geschichte (München 1839-1936), das Archiv für die sächsische Geschichte (Leipzig 1863-1880) und das Archiv für hessische Geschichte und Alterthumskunde (Darmstadt 1835-1934). Darüber hinaus finden sich Der Rheinische Bund (Frankfurt a. M. 1806-1813), Preussische Jahrbücher (Berlin 1858-1878), Bremisches Jahrbuch (Bremen 1863-1891), Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins (Berlin 1884-1914), die Jahrbücher des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Alterthumskunde (Schwerin 1836-1920), die Forschungen zur Kultur und Literaturgeschichte Bayerns (München und Leipzig 1893-1908) sowie die Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen (Prag 1862-1913). Die Geschichte anderer Länder behandelt u. a. Columbus: amerikanische Miscellen (Hamburg 1828-1829), das Museumswesen die Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde (Dresden 1878-1885) und Antiqua (Zürich 1885-1891). Beiträge zur Archäologie finden sich in Zeitschriften wie Archäologische Zeitung (Berlin 1843-1886), Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen archäologischen Instituts, Römische Abteilung (Mainz 1886-1943) sowie Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen archäologischen Instituts (Athen 1876-1939, lückenhaft). Zur Numismatik, Heraldik und Sphragistik liegen vor Numismatische Zeitung (Weißensee in Thüringen 1835-1872), Numismatische Zeitschrift (Wien 1870-1914), Bayerische numismatische Gesellschaft (München 1882-1912), Vierteljahrsschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie (Berlin 1873-1928) sowie das Jahrbuch der heraldisch-genealogischen Gesellschaft ADLER (Wien 1874-1912).

Philosophie und Psychologie

2.297 Die Gruppe Philosophie und Psychologie (VIII) umfaßt nur 2 Titel des 19. Jhs in deutscher Sprache: die Metaphysische Rundschau (Berlin 1896) und die Sitzungsberichte der Philosophisch-historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften (Wien 1848-1900).

Pädagogik

2.298 Die Gruppe Pädagogik (IX) umfaßt 14 Titel in deutscher Sprache, die vorwiegend gegen Ende des 19. Jhs erschienen. Zu nennen sind Das humanistische Gymnasium (Heidelberg 1896-1898), Zeitschrift für gewerblichen Unterricht (Leipzig 1886-1909); Publikationen des Bildungswesens allgemein, z. B. Anzeiger des germanischen Nationalmuseums (Nürnberg 1884-1900), Mitteilungen aus dem germanischen Nationalmuseum (Nürnberg 1884-1899) sowie Comenius Gesellschaft für Kultur und Geistesleben. Monatshefte der Comenius Gesellschaft (Leipzig 1892-1910).

Musik, Architektur und Kunst

2.299 Die Gruppe Musik, Architektur und Kunst (X) umfaßt 42 Titel aus dem 18. und 19. Jh in deutscher Sprache. Fünf Titel entfallen auf das 18. Jh. Hervorgehoben seien im Bereich Kunst und Musik Neue Miscellanea artistischen Inhalts für Künstler und Kunstliebhaber (Leipzig 1795-1799), Journal für Literatur, Kunst, Luxus und Mode (Weimar 1797, 1798, 1802-1821) und Allgemeine musikalische Zeitung (Leipzig 1798-1849). Auf das 19. Jh entfallen 37 Titel, darunter Zeitschriften zur Bildenden Kunst, Musik, Architektur, zum Theater und Kunstgewerbe, z. B. Zeitschrift für bildende Kunst (Leipzig 1866-1900), Jahrbuch der königlichen preussischen Kunstsammlungen (Berlin 1880-1900), Organ für Christliche Kunst (Köln 1851-1873), Bühne und Welt (Berlin 1898-1900), Blätter für Kunstgewerbe (Wien 1872-1897), Zeitschrift für Musik (Leipzig 1834-1900) sowie Architektonisches Skizzen-Buch (Berlin 1852-1886; Nachdrucke einzelner Nummern in französischer Sprache als Architecture allemande au XIX. Siècle). Darüber hinaus sind im Bestand Berichte und Mitteilungen verschiedener Einrichtungen vorhanden, z. B. Mitteilungen der k.k. Zentral-Kommision für Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale (Wien 1856-1900).

Literatur, Sprachwissenschaft und Philologie

2.300 Die Gruppe Literatur, Sprachwissenschaft und Philologie (XI) vertreten 43 Titel, die im historischen deutschen Sprachraum im 19. Jh erschienen sind. Die Zeitschriften betreffen Fragen der allgemeinen Sprachwissenschaft sowie verschiedene Aspekte der Philologie. Genannt seien die Internationale Zeitschrift für allgemeine Sprachwissenschaft (Leipzig 1884-1890), Wochenschrift für klassische Philologie (Berlin 1887-1901), Philologischer Anzeiger (Göttingen 1869-1887), Zeitschrift für deutsche Philologie (Halle 1869-1900), Zeitschrift für romanische Philologie (Halle 1881-1898), Anglia. Zeitschrift für glische Philologie (Halle 1878-1896) und Hermes (Berlin 1866-1900). Im Bestand liegen auch literaturwissenschaftliche Ausgaben, Nachschlagewerke sowie literarische und humoristische illustrierte Zeitschriften vor, z. B. Blätter für literarische Unterhaltung (Leipzig 1826-1870), Literarisches Zentralblatt für Deutschland (Leipzig 1850-1971), Jugend. Münchener illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben (München 1896-1900) sowie Caviar. Pikante und heitere Blätter (Budapest 1886-1891).

Theologie

2.301 Die Gruppe Theologie (XII) enthält nur 2 Titel aus dem 19. Jh in deutscher Sprache: die Jahresberichte der Jerusalemer Gesellschaft, Neueste Nachrichten aus dem Morgenlande (Berlin 1857-1876) und Das Heilige Land. Organ des Deutschen Vereins vom heiligen Lande (Köln 1857-1914).

Körperkultur und Sport

2.302 Die Gruppe Körperkultur und Sport (XIII) umfaßt 3 Titel aus dem 19. Jh in deutscher Sprache, z. B. die Deutsche Schachzeitung (Leipzig, Berlin und London 1846-1932).

Andere Zeitschriftengruppen

2.303 Für einige Zeitschriftenkomplexe ist die alte Systematik gültig mit einer Aufstellung nach Sälen, Schränken, Regalen und laufenden Nummern. Dazu gehören im wesentlichen geisteswissenschaftliche Zeitschriften, Ausgaben wissenschaftlicher Akademien, Gesellschaften sowie Almanache und Kalender. Sie werden im folgenden (2.304-2.324) beschrieben.

Polygraphie

2.304 In der Sachgruppe Polygraphie sind 1684 Zeitschriftentitel und Reihenausgaben vorhanden, die im historischen deutschen Sprachraum und in anderen Ländern vor 1900 erschienen sind. Von 1653 Titeln, die in Deutschland vor 1900 erschienen, entfallen 2 auf das 16. Jh, 30 auf das 17. Jh, 676 auf das 18. Jh und 945 auf das 19. Jh. 1596 Titel sind deutschsprachig, 24 in lateinischer Sprache, 27 in französischer Sprache, 4 in englischer Sprache und je ein Titel in ungarischer und in tschechischer Sprache. Insgesamt 31 Titel sind außerhalb des deutschen Sprachraumes in deutscher Sprache erschienen, davon ein Titel aus dem 17. Jh, 12 aus dem 18. Jh und 18 aus dem 19. Jh. In diesem Bestand finden sich wissenschaftlich-populäre Zeitschriften sowie Zeitschriften aus der Epoche der Aufklärung. Die ältesten Ausgaben stammen aus dem 16. Jh, z. B. Newe Zeytung von etlichen Wunderzeychen (o. O. 1543, 1544). Aus dem 17. und 18. Jh sind vorhanden Acta eruditorum (Leipzig 1682-1732, unter der Mitarbeit von Leibniz), Nova Acta eruditorum (Leipzig 1733-1767), Neue Zeitungen von gelehrten Sachen (Leipzig 1715-1797), Teutsche Acta Eruditorum (Leipzig 1712-1739) und Zuverlässige Nachrichten (Leipzig 1740-1757).

2.305 Als eine der ersten pädagogischen deutschen Zeitschriften gilt Die Matrone (Hamburg 1728) von Johann Georg Hamann. Vorhanden sind auch Zeitschriften, die von Philosophen und Autoren der Aufklärung herausgegeben wurden, z. B. Bibliothek der Schönen Wissenschaften (Berlin 1757-1758), Briefe, die neueste Literatur betreffend (Berlin 1759-1766) oder die Allgemeine deutsche Bibliothek, hrsg. von Friedrich Nicolai. Darüber hinaus finden sich Kritische Wälder (o. O. 1766), hrsg. von Johann Gottfried Herder; Der teutsche Merkur (Frankfurt a. M. 1783-1810), hrsg. von Christoph Martin Wieland; die von Schiller herausgegebenen Horen (Tübingen 1794-1795) und Apollo (Prag und Leipzig 1793-1794), hrsg. von A. G. Meisner. Des weiteren liegt vor Acta Litteraria Bohemiae et Moraviae (Prag 1774-1977). Im Journal des Luxus und der Moden (Weimar 1791-1798, 1802) sind nicht nur wissenschaftliche Beiträge, sondern auch Mitteilungen über Mode und Lebensart enthalten. Materialien zur Geschichte finden sich etwa in der Zeitschrift Minerva (Berlin 1792, 1842, 1850). Eine Übersicht der Literatur verschiedener Wissensbereiche bietet die Zeitschrift Literarischer Almanach der Deutschen (Göttingen 1776-1779). Von besonderem Interesse ist die Zeitschrift Frankreich im Jahr ... (Altona 1795-1799, 1804), in der Reiseberichte sowie Auszüge aus Tagebüchern und Briefen abgedruckt sind.

2.306 Historische Aufsätze, Skizzen, Berichte und Biographien von Staatsmännern, Schriftstellern und Künstlern enthalten die Zeitschriften Zeitgenossen (Leipzig 1816-1841), Neue Monatsschrift für Deutschland. Historisch-politischen Inhalts (Berlin 1820-1828), Soldatenfreund (Berlin 1835, 1861), Das Heller-Magazin (Leipzig 1834-1851) und Das Pfennig-Magazin für Belehrung und Unterhaltung (Leipzig 1833-1855). Beiträge aus den Gebieten der Rechtswissenschaften, Philosophie und Geschichte finden sich in den Jahrbüchern für wissenschaftliche Kritik (Stuttgart und Tübingen 1827-1846). Veröffentlichungen zur Geschichte der Pädagogik, zur Sprachwissenschaft, zum Sprachunterricht sowie bibliographische Übersichten enthalten das Archiv für Philologie und Pädagogik (Leipzig 1831-1853) und Neue Jahrbücher für Philologie und Pädagogik (Leipzig 1826-1897). Zu erwähnen sind auch das Morgenblatt für gebildete Leser (Stuttgart und Tübingen 1807-1856), das Jahrbuch für Geschichte, Sprache und Literatur Elsaß-Lothringens (Straßburg 1885-1916), das Jahrbuch für romanische und englische Sprache und Literatur (Leipzig 1859-1876) und die Monatliche Übersicht der bedeutenderen Erscheinungen des deutschen Buchhandels (Osterwieck 1867-1914).

Literatur, Literaturwissenschaft und Akademien

2.307 Diese Sachgruppe umfaßt 137 Titel in deutscher Sprache, davon entfallen 2 Titel auf das 17. Jh, 19 auf das 18. Jh und 116 auf das 19. Jh. Auf Deutsch liegen 121 Titel vor, 8 auf Latein, 3 auf Tschechisch, je 2 auf Französisch und Polnisch sowie einer auf Englisch. In diesem Bestand werden Publikationen deutscher Akademien und wissenschaftlicher Gesellschaften aufbewahrt sowie Zeitschriften, Almanache und Sammelwerke literarischen Inhalts. Zu nennen sind Miscellanea curiosa medico-physica Academiae naturae curiosorum (Leipzig 1670-1706), Academiae Caesareo-Leopoldinae naturae curiosorum ephemerides (Frankfurt a. M. und Leipzig 1712-1722), Acta physico-medica (Nürnberg [1727]-1754) und Nova acta physico-medica (1757-1913). Weiterhin liegen vor Mémoires de l'Académie Royale des Sciences et des Belles-Lettres de Berlin (1745-1769), Nouveau Mémoires ... (1770-1804), Abhandlungen der Königl. Akademie der Wissenschaften in Berlin (1804-1900), Bericht über die zur Bekanntmachung geeigneten Verhandlungen der Königl. Preuss. Akademie der Wissenschaften zu Berlin (Berlin 1850-1855), Sitzungsberichte der Königl. Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (Berlin 1882-1938) und der Monatsbericht der Königl. Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (Berlin 1855-1881).

2.308 Die Bayerische Akademie der Wissenschaften in München (gegr. 1759) ist u. a. vertreten mit Abhandlungen der bayerischen Akademie der Wissenschaften (München 1778-1797) und Neue historische Abhandlungen der bayerischen Akademie der Wissenschaften (München 1779-1798, 1807-1823). Zum hundertjährigen Jubiläum der Gründung der Akademie wurden die Monumenta Secularia (München 1859) herausgegeben. Unter Mitwirkung der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften wurden die Gelehrten Anzeigen (München 1835-1870) veröffentlicht. Vorhanden sind weiterhin Publikationen wissenschaftlicher Gesellschaften, z. B. Abhandlungen der k. Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften (Leipzig 1846-1914). Der andere Teil dieses Bestandes umfaßt Zeitschriften, Almanache und Sammelwerke literarischer und literaturwissenschaftlicher Thematik. Bei einem frühen Titel handelt es sich um Hilarius Drudos Equitis Franci et adolescentulae mulieris Italae Practica Artis amandi (Ursel: Cornelius Sutor 1606). Aus dem 18. Jh sind vorhanden Musenalmanach. Taschenbuch der Häuslichkeit und Eintracht gewidmet (Hamburg 1796-1798), The English Lyceum (Hamburg 1787-1788), Allgemeine Literatur-Zeitung (Jena und Leipzig 1785-1849) sowie Oberdeutsche allgemeine Litteraturzeitung (Salzburg 1788-1789, 1792, 1798). Bibliographische und historische Angaben über Staatsmänner und Wissenschaftler enthalten Johann Christian Crells Curiosa Saxonica (Dresden 1737-1744) sowie Historisch-Literarisches Handbuch berühmter und denkwürdiger Personen, welche in dem 18. Jahrhunderte gestorben sind (Leipzig 1794-1815). Mitteilungen zur Literatur, Geschichte und Kunst enthalten Gelehrte Beyträge zu den Braunschweigischen Anzeigen (Braunschweig 1761-1785) und Lausitzisches Magazin oder Sammlung verschiedener Abhandlungen und Nachrichten (Görlitz 1768-1787).

2.309 Zur Sprachwissenschaft, Literaturwissen- schaft und Literaturgeschichte liegen vor Zeitschrift für deutsches Alterthum (Leipzig und Berlin 1841-1973, lückenhaft), Archiv für Literaturgeschichte (Leipzig 1870-1887), Germanische Abhandlungen (Breslau 1882-1931), Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen (Elberfeld, Braunschweig und Berlin 1846-1970, lückenhaft) und Magazin für die Literatur des Auslandes (Berlin 1832-1914). Zur Bibliophilie finden sich die Zeitschrift für Bücherfreunde (Bielefeld und Leipzig 1894-1935) und Exlibris, Buchkunst und angewandte Graphikzeitschrift für Bücherzeichen, Bibliothekenkunde und Gelehrtengeschichte (Görlitz 1891-1928). Kulturellen und gesellschaftlichen Bereichen gewidmet sind Unsere Zeit (Leipzig 1857-1891), Über Land und Meer (Stuttgart 1859-1918), Nord und Süd (Berlin 1877-1920), Deutsche Revue (Stuttgart und Leipzig 1877-1922) und Vom Fels zum Meer (Stuttgart 1888-1898, 1908). Zur Bibliographie liegt vor Allgemeines Repertorium der neuesten deutschen und ausländischen Literatur (Leipzig und Wien 1819-1833).

Pädagogik, Psychologie und Philosophie

2.310 In diesem Bestand liegen 89 Titel in deutscher Sprache vor, davon 3 aus dem 18. Jh. Aus dem 18. Jh stammen Jahrbuch für die Menschheit oder Beyträge zur Beförderung häuslicher Erziehung, häuslicher Glückseligkeit und praktischer Menschenkenntniß (Hannover 1790), Monatsschrift für Land-Kinder oder lehrreiche Neben-Unterhaltungen eines Landschullehrers mit seinen Kindern (Breslau 1793-1795) und Der Deutsche Schulfreund. Ein nützliches Hand- und Lesebuch für Lehrer in Bürger- und Landschulen (Erfurt 1794-1797). Der überwiegende Bestand zur Pädagogik datiert aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Von den älteren Titeln seien Rheinische Blätter für Erziehung und Unterricht (Schwelm 1827-1902) genannt. Es schließen sich an Beiträge zur Religionspädagogik, Frauenbildung und zum Schulwesen, amtliche Verordnungen zum Schulwesen sowie schuleigene Publikationen wie Jahresberichte oder Chroniken, z. B. Paedagogium (Leipzig und Wien 1879-1896), Pädagogisches Archiv. Centralorgan für Erziehung und Unterricht in Gymnasien, Realschulen und Progymnasien (Stettin 1859-1914), Centralorgan für die Interessen des Realschulwesens (Berlin 1873-1896), Pädagogische Sammel-Mappe (Leipzig 1875-1912) und Lehrproben und Lehrgänge aus der Praxis der Gymnasien und Realschulen (Halle 1885-1914).

2.311 Die Zeitschriften zur Philosophie und Psychologie stammen aus dem 19. Jh. Zu nennen sind Archiv für Philosophie und Soziologie (Berlin 1887-1928, 1931-1932), Philosophische Monatshefte (Berlin 1868-1894), Philosophisches Jahrbuch der Görres- Gesellschaft (München 1888-1914, 1957-1980) und Verhandlungen der philosophischen Gesellschaft zu Berlin (Berlin 1875-1882). Verschiedene Zeitschriften wurden von deutschen Philosophen, Psychologen und Pädagogen herausgegeben, z. B. Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik (Leipzig 1837-1914), Zeitschrift für Philosophie und spekulative Theologie, hrsg. von Immanuel Hartmann von Fichte und Hermann Ulrici (Bonn 1837-1888), Archiv für Geschichte der Philosophie, hrsg. von Ludwig Stein (Berlin 1888-1932) und Zeitschrift für Exakte Philosophie im Sinne des neueren philosophischen Realismus, hrsg. von Tuiskon Ziller (Leipzig 1861-1896). Die deutschen Philosophen Wilhelm Schuppe (1836-1913), Richard von Schubert-Soldern (1852-1924) und J. Remke (1848-1930) veröffentlichten Beiträge in der Zeitschrift für Immanente Philosophie (Berlin 1896-1899). Gut vertreten sind Zeitschriften zur Psychologie. Unter den Herausgebern finden sich deutsche Wissenschaftler wie Heymann Steinthal (1823-1899) und Hermann Ebbinghaus (1850-1909), z. B. Psychische Studien (Leipzig 1874-1903, 1907, 1913, 1924), Zeitschrift für Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane (Leipzig 1890-1940, 1956-1984) und Zeitschrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft (Berlin 1860-1890).

Geschichte

2.312 In der Gruppe Geschichte finden sich 372 Zeitschriftentitel und Reihen (2920 Jge) zum deutschen historischen Bestand. Davon wurden 353 Titel (2960 Jge) im historischen deutschen Sprachraum gedruckt, von denen 5 (19 Jge) auf das 17. Jh entfallen, 63 (311 Jge) auf das 18. Jh und 285 (2599 Jge) auf das 19. Jh. Der überwiegende Teil ist mit 366 Titeln (2886 Jge) deutschsprachig. In französischer Sprache sind 7 Titel (7 Jge) vorhanden, in tschechischer 4 (7 Jge), in polnischer 3 (3 Jge), in serbokroatischer 2 (18 Jge) und in ungarischer Sprache einer (8 Jge). Insgesamt 19 Titel (31 Jge) sind außerhalb des deutschen Sprachraumes in deutscher Sprache erschienen, davon stammen 4 (4 Jge) aus dem 18. Jh und 15 (27 Jge) aus dem 19. Jh. Die ältesten Zeitschriften sind Historiae novissimae recensus auctumnalis et vernalis anni 1686 (Frankfurt a. M. 1686-1689, 1693) und Monatlicher Staats-Spiegel (Augsburg 1698-1700) mit abgedruckten Memoiren, Korrespondenzen, Berichten und Nachrichten über historische Ereignisse.

2.313 Aus dem 18. Jh sind vorhanden Allgemeines Staats-Magazin (Leipzig 1767-1768), Allgemeine historische Bibliothek, hrsg. von Johann Christoph Gatterer (Halle 1767-1771) und das Magazin für die neue Historie und Geographie, hrsg. von Anton Friedrich Büsching (Halle 1769-1788) mit Beiträgen in deutscher und französischer Sprache. Historische Ereignisse sind dokumentiert in Historisches Jahr-Buch: vom Jahr Christi ... (Frankfurt und Leipzig 1737-1739) und Allgemeine Zeitschrift für Geschichte, hrsg. von Wilhelm Adolph Schmidt (Berlin 1846-1848). Erwähnt seien ferner Die Zeiten oder Archiv für die neueste Staatengeschichte und Politik (Weimar 1806-1820) und die Historische Hausbibliothek, hrsg. von Friedrich Bülau (Leipzig 1848-1855). Die Zeitschrift Politische Geschichte der Gegenwart (Berlin 1867-1900) wurde von Wilhelm Müller und die Jahrbücher der Geschichte und Staatskunst (Leipzig 1828-1842) von Karl Heinrich L. von Pölitz herausgegeben. Weiterhin genannt seien Zeitschriften zur Genealogie, z. B. Der genealogische Archivarius (Leipzig 1731-1736), Der genealogisch-historische Archivarius (Leipzig 1737-1763) und Almanach de Gotha (Gotha 1765-1917). Andere Zeitschriften betreffen die Archäologie, Urgeschichte, Geographie und Ethnologie, z. B. Beiträge zur Anthropologie und Urgeschichte Bayerns (München 1877-1900), Posener archaeologische Mittheilungen (Posen 1887-1890), Ethnographisches Archiv (Jena 1818-1824) und Zeitschrift für vergleichende Erdkunde (Magdeburg 1824-1850). Darüber hinaus liegen Reihen von verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen und Akademien vor, z. B. Fontes rerum Austriacarum (Wien 1855-1904) und Forschungen zur Deutschen Geschichte (Göttingen 1862-1886).

Rossica

2.314 Die Sachgruppe umfaßt 397 Zeitschriften (3542 Jge), die sowohl im deutschen Sprachraum als auch außerhalb in deutscher Sprache erschienen sind. Im ehemaligen deutschen Sprachraum wurden 30 Titel gedruckt, davon aus dem 18. Jh ein Titel und aus dem 19. Jh 29. 26 Titel liegen in deutscher und 4 in französischer Sprache vor. Von 367 Titeln, die außerhalb des deutschen Sprachraumes erschienen sind, stammen 29 aus dem 18. Jh und 338 aus dem 19. Jh. Der Bestand umfaßt fremdsprachige Zeitschriften verschiedenen Inhalts über Rußland und die baltischen Länder.

2.315 Aus dem 18. Jh liegen zahlreiche populärwissenschaftliche und literarische Zeitschriften vor. Sie thalten Prosawerke und Gedichte, z. B. Liefländisches Magazin der Lektüre (Mitau 1782) und Englisches Magazin, eine deutsche Monatsschrift in welcher die mehrsten Stücke Uebersetzungen aus dem Englischen sind (St. Petersburg 1781). Sie enthalten nicht nur Belletristik, sondern auch Aufsätze zur Moral, Ethik und Beiträge populärwissenschaftlichen Charakters, z. B. Vermischte Aufsätze, und Urtheile über gelehrte Werke: ans Licht gestellet von unterschiedenen Verfassern in Livland (Riga 1774-1783), Livländische Lese-Bibliothek zur Verbreitung gemeinnütziger Kentnisse in unserem Vaterlande (Dorpat 1796) und Spaziergang, eine moralische Wochenschrift für das deutsche Publikum in St. Petersburg (St. Petersburg 1772). Das russische Theaterleben betrifft Journal von Rußland (St. Petersburg 1793-1796), hrsg. von der Russischen Akademie der Wissenschaften. Aus dem 19. Jh stammen literarische und kunsthistorische Publikationen, z. B. Magazin belehrender und angenehmer Unterhaltung für deutsche Leser in Russland (St. Petersburg 1831-1840), Belletristische Blätter aus Russland (St. Petersburg 1853-1855), Schneeflocken. Poetisches Jahrbuch aus Russland (Leipzig 1857 und Berlin 1858), Livona: Ein historisch-poetisches Taschenbuch für die deutsch-russischen Ostseeprovinzen (Riga und Dorpat 1812-1815), Scherz und Ernst, eine Wochenschrift zur Nahrung für Geist und Herz (Pernau 1825-1826), Illustrierter Revalscher Almanach (Reval 1855-1860), Abendblatt für allerlei Leser (Riga 1815-1816), Almanach für Freunde der Schauspielkunst (Riga 1828-1830, 1837, 1840-1842, 1846-1877) sowie das Slavische Centralblatt (Bautzen 1865-1868).

2.316 Im Bestand finden sich Publikationen von wissenschaftlichen Gesellschaften der baltischen Länder. Von der Kurländischen Gesellschaft für Literatur und Kunst wurden herausgegeben Sendungen ... (Mitau 1840-1847), Arbeiten ... (Mitau 1847-1851) und Sitzungsberichte ... (Mitau 1850-1908). Estland betreffen Verhandlungen der gelehrten estnischen Gesellschaft zu Dorpat (Dorpat und Leipzig 1846-1899) sowie Mitteilungen der Esthländischen litterarischen Gesellschaft (Reval 1860). Beiträge zur Geschichte, Ethnographie, Folklore und Sprachwissenschaft Litauens sind in Mitteilungen der Litauischen Litterarischen Gesellschaft (Heidelberg 1883-1912) zu finden. Von der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg wurde das Magazin für Kunde des geistigen und sittlichen Lebens in Russland (St. Petersburg 1853-1855) herausgegeben.

2.317 Die naturwissenschaftlich orientierten Zeitschriften stammen alle aus dem 19. Jh. Zu nennen sind Allgemeine nordische Annalen der Chemie, für die Freunde der Naturkunde und Arzneiwissenschaft (St. Petersburg 1819-1822), Jahresbericht des physikalischen Centralobservatoriums (St. Petersburg 1869-1894) oder Meteorologische Beobachtungen, angestellt in Dorpat (Dorpat 1867-1891). Vertreten sind Publikationen verschiedener Gesellschaften und Vereine, z. B. Gartenflora (Erlangen und Stuttgart), Monatsschrift für deutsche, russische und schweizerische Garten- und Blumenkunde (hrsg. u. a. vom Organ des Russischen Gartenbauvereins in St. Petersburg), darüber hinaus die Verhandlungen der Russischen kaiserlichen Mineralogischen Gesellschaft zu St. Petersburg (St. Petersburg 1842-1858), Korrespondenzblatt des Naturforscher-Vereins zu Riga (Riga 1845-1915), Arbeiten des naturforschenden Vereins zu Riga (Riga 1848, 1865-1891, 1899-1910) sowie Sitzungsberichte der Naturforscher-Gesellschaft (Dorpat 1853-1913). Zur Pharmakologie liegt vor Arbeiten des Pharmakologischen Institutes zu Dorpat (Stuttgart 1888-1896), zur Technik das Notizblatt des Technischen Vereins in Riga (Riga 1862-1875) und die Rigasche Industrie-Zeitung. Organ des technischen Vereins zu Riga (Riga 1865-1914). Im Bestand sind auch medizinische Zeitschriften und Publikationen medizinischer Gesellschaften und Einrichtungen, darunter Vermischte Abhandlungen aus dem Gebiete der Heilkunde von einer Gesellschaft praktischer Ärzte zu St. Petersburg (St. Petersburg 1821-1852) und Sitzungsberichte der Gesellschaft praktischer Ärzte zu Riga (Riga 1857-1858, 1874-1877).

2.318 Die Bereiche Geschichte und Geographie sind in Zeitschriften vertreten wie Historische, genealogische und geographische Anmerckungen über die Zeitungen (St. Petersburg 1729-1736, 1738-1748), Mitausche politische und gelehrte Zeitungen (Mitau 1775-1778), Mitausche politische Zeitung (Mitau 1780-1810), Russland unter Alexander dem Ersten. Eine historische Zeitschrift (St. Petersburg und Leipzig 1803-1806), Konstantinopel und St. Petersburg, der Orient und der Norden, eine Zeitschrift (St. Petersburg und Penig 1805-1806) sowie Beiträge zur Kenntniss des Russischen Reiches und der angrenzenden Länder Asiens (St. Petersburg 1839-1871, 1879-1886, 1900). Geschichte und Recht baltischer Länder betreffen u. a. das Archiv für die Geschichte Liv-, Esth- und Curlands (Dorpat und Reval 1842-1861; N. F. 1861-1885), Mitteilungen aus dem Gebiete der Geschichte Liv-, Esth- und Curland's herausgegeben von der Gesellschaft für Geschichte und Alterthumskunde der russischen Ostsee-Provinzen (Riga 1837-1903) und Zeitschrift für Rechtswissenschaft (Dorpat 1869-1892). Fragen der Wirtschaft betreffen Zeitschriften wie Mitteilungen der kaiserlich freien ökonomischen Gesellschaft zu St. Petersburg (Leipzig 1844-1864) und Palmblatt. Wochenschrift für die Interessen der Handwerker (St. Petersburg 1868-1886). Zur Theologie liegen Zeitschriften wie Mitteilungen und Nachrichten für die evangelische Geistlichkeit Russlands (Dorpat 1859-1873) oder Dorpater Zeitschrift für Theologie und Kirche (Dorpat 1859-1873) vor.

Sozialwissenschaften

2.319 In der Gruppe Sozialwissenschaften sind 367 Zeitschriften des 18. und 19. Jhs vorhanden, die im historischen deutschen Sprachraum und in anderen Ländern in deutscher Sprache erschienen sind. Im historischen deutschen Sprachraum wurden 360 Titel gedruckt, davon 14 aus dem 18. Jh und 346 aus dem 19. Jh. In deutscher Sprache liegen 359 Titel und in französischer Sprache ein Titel vor. 7 Titel sind außerhalb des deutschen Sprachraums erschienen. Aus dem umfangreich vertretenen Bereich Rechtswissenschaft seien genannt Archiv des preussischen Rechts (Berlin 1799-1800), Allgemeine Juristische Monatsschrift für die Preussischen Staaten (Berlin 1805-1811), Justiz-Ministerial-Blatt für die preussische Gesetzgebung und Rechtspflege (Berlin 1839-1900) sowie Magazin der Gesetzgebung besonders in den k. Preuss. Staaten (Liegnitz und Leipzig 1781-1782). Verschiedene Aspekte der juristischen Praxis behandeln Juristische Literatur-Zeitung (Halle und Leipzig 1799-1801), Der Jurist (Wien 1839-1848) und Jahrbücher für die Dogmatik des heutigen römischen und deutschen Privatrechts (Jena 1857-1896), hrsg. von Rudolf von Jhering. Vorhanden sind Zeitschriften zum Kriminal-, Zivil-, und Staatsrecht sowie zur Gesetzgebung, z. B. Archiv des Criminalrechts (Halle 1799-1857), Annalen der deutschen und ausländischen Criminal-Rechts-Pflege (Berlin 1828-1845), Archiv für Strafrecht (Berlin 1871-1898), Zeitschrift für Civil- und Criminalrecht (Heidelberg 1842-1845), Archiv für bürgerliches Recht (Berlin 1889-1913), Archiv für die civilistische Praxis (Leipzig und Tübingen 1818-1900), Magazin für die Philosophie des Rechtes und die Gesetzgebung (Gießen 1798-1799) und Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft (Berlin 1815-1850).

Wirtschaft

2.320 Die Gruppe Wirtschaft enthält Publikationen zur Ökonomie, zum Handel und Export, zur Volkswirtschaft und zur Nationalökonomie. Als Beispiele seien genannt Journal für Kaufleute (Hamburg 1780-1781), Politisches Journal nebst Anzeige von gelehrten und andern Sachen (Hamburg 1787), Archiv für politische Oekonomie und Polizeiwissenschaft (Heidelberg 1834-1853), Handels-Archiv (Berlin 1849-1900), Zeitschrift für Kapital und Rente (Stuttgart 1864-1868), Jahrbuch der Deutschen Kolonial-Politik und des Export (Berlin und Leipzig 1887-1889) und Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft im Deutschen Reich (Leipzig und Berlin 1871-1944). Weiterhin finden sich Zeitschriften zur sozialen Frage, überwiegend aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs, z. B. Verhandlungen des Vereins für Socialpolitik (Leipzig 1874-1895, lückenhaft), Der Arbeiterfreund (Berlin 1879-1914), Schriften des Deutschen Vereins für Armenpflege und Wohltätigkeit (Leipzig 1886-1910), Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik (Tübingen und Leipzig 1888-1900) und Staats- und Sozialwissenschaftliche Forschungen (Leipzig 1878-1900). Aus der ersten Hälfte des 19. Jhs liegen nur die Blätter für Polizei und Kultur (Tübingen 1801-1803) vor.

Theologie

2.321 Die Gruppe Theologie umfaßt 108 Zeitschriften des 18. und 19. Jhs, die im deutschen Sprachraum und in anderen Ländern in deutscher Sprache erschienen sind. Aus dem 18. Jh stammen 6 Titel und aus dem 19. Jh 96 Titel. Sechs Titel des 19. Jhs sind außerhalb des deutschen Sprachraums erschienen. Es finden sich Zeitschriften zur Religions- und Kirchengeschichte sowie zur Religionswissenschaft, z. B. Magazin für Religions-, Moral- und Kirchengeschichte (Hannover 1800, 1803, 1805), Zeitschrift für historische Theologie (Leipzig 1832-1837), Zeitschrift für Kirchengeschichte (Gotha 1876-1936, lückenhaft), Johann David Michaelis orientalische und exegetische Bibliothek (Frankfurt a. M. 1771-1789), Zeitschrift für wissenschaftliche Theologie (Jena 1858-1913, aus der Bibliothek des Oberpriesters Jachontov), Theologische Quartalschrift (Tübingen 1830-1914, aus der Bibliothek der St. Petersburger Geistlichen Akademie), Jahrbücher für deutsche Theologie (Stuttgart 1856-1876) und Allgemeine Kirchenzeitung (Darmstadt 1834-1872). Vorhanden ist auch Allgemeines Repertorium für die Theologische Literatur und kirchliche Statistik (Berlin 1856-1860). Ferner liegen Zeitschriften zum Bibelstudium und Publikationen von Missionsgesellschaften vor, z. B. Biblische Studien (Berlin und München 1895-1914), Jahrbücher der biblischen Wissenschaft (Göttingen 1848-1861), hrsg. von Heinrich Ewald, Berliner Missionsbericht (Berlin 1844-1845) und Magazin für die neueste Geschichte der protestantischen Missions- und Bibelgesellschaften (Havel 1816-1821, 1846-1847).

Kalender

2.322 In der Kalendersammlung liegen 177 Titel (500 Jge) aus dem 16. bis 19. Jh vor, die im deutschen Sprachraum und in anderen Ländern in deutscher Sprache gedruckt wurden. Nahezu alle Schreibkalender enthalten handschriftliche Vermerke der Vorbesitzer. Der älteste Kalender mit Vermerken datiert aus dem Jahre 1584: Schreib-Calender (Wien 1584). Aus dem 17. Jh stammen Kalender mit Nachrichten über historische Ereignisse, Kriegsberichten und nützlichen Ratschlägen, z. B. Newer und Alter Schreib-Calender mit den fürnemsten Aspekten aller Planeten (Nürnberg 1666), Alter und Neuer Chronik-Wunder-Kunst-Römischer und Großer Schreib-Calender (Frankfurt/Oder 1684), Alter und neuer historischer Schreib-Calender (Leipzig 1729), Taschen-Kalender für Beamte der Militär-Verwaltung (Berlin 1883) und Dresdener Schreiber-Kalender (Dresden 1810).

2.323 Von Interesse sind darüber hinaus landwirtschaftliche Kalender mit praktischen Ratschlägen, so Alter Bauer-Kalender auf das Jahr 1659 (Zürich 1659), Haus-, Garten- und Land-Kalender (Leipzig 1719), Calender auf das Jahr 1789 welchem beygefügt ein Unterricht wie sich der Bürger und Landmann bey gesunden und kranken Tagen zu verhalten hat (Zwickau 1788-1790) und Gemeinnütziger Calender oder physisch-ökonomisch- und moralisches Jahrbuch für 1794 (Nürnberg 1794). Historische und genealogische Kalender aus dem 17. und 18. Jh sind gut vertreten, z. B. Newer und alter historischer Calender (Nürnberg 1666; enthält eine ausführliche Beschreibung der Herrschaft Iwans des Schrecklichen), Der fliegende Wandersmann (Leipzig 1683), Calendarium Tyrnaviense ad annum ... (Preßburg 1687, 1692, 1718, 1719, 1722, 1739, 1751), Neuer und alter Hauss- und Geschichts-Calender (Berlin 1709, 1711), Almanac astronomique, historique et économique (Berlin 1725, 1728), Genealogisch-Heraldischer Staats-Calender (Augsburg 1720, 1723) sowie ein Geschichts-, Geschlechts- und Wappen-Kalender (Nürnberg 1728, 1734, 1738, 1741, 1743, 1744).

2.324 Von den geistlichen Kalendern sowie Hof- und Staatskalendern seien genannt Des heiligen Römischen Reichs vollständiger genealogisch und schematischer Calender (Frankfurt a. M. 1743), Eutinischer Kalender des Solarischen Jahres (Eutin 1765) und Kaiserlich-Königlicher Titular- und Famielien Kalender des Königreiches Böhmen (Prag 1788). An Adreßkalendern finden sich z. B. Königsbergischer Adress-Calender des Königreichs Preussen Haupt- und Residenz-Stadt Königsberg (Königsberg 1713, 1717), Adress-Calender der Königlich Preussischen Haupt- und Residenz-Städte (Berlin 1731-1797, lückenhaft), Schlesische Instanziennotitz oder Adress-Calender (Breslau 1657-1745) und Akademischer Adress-Kalender (Erlangen 1757, 1761). Weiterhin liegen vor Volkskalender und illustrierte Kalender (oft mit Humoresken), z. B. Deutscher Volkskalender (Berlin 1845), hrsg. von Friedrich Wilhelm Gubitz, Illustrierter Kalender (Leipzig 1848), Demokratischer Kalender (Mainz 1849), Der arme Conrad. Illustrierter Kalender für das arbeitende Volk (Leipzig 1878), Komischer Volkskalender (Hamburg 1847-1848) und Humoristisch-Satyrischer Volks-Kalender des Kladderadatsch (Berlin 1850-1854).

Elena N. Simonova

Galina N. Ivanova


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.