FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Vorwort zum Regionalteil

Wenn nach fast einem Jahrzehnt Planung und Durchführung der Regionalteil Nordrhein-Westfalen des Handbuches der historischen Buchbestände in Deutschland erscheinen kann, dann ist das für alle, die am Zustandekommen des Unternehmens beteiligt waren, Anlaß zu Freude und Genugtuung. War doch die den Mitarbeitern der verschiedenen Bearbeitungsebenen gestellte Aufgabe nicht nur wegen ihrer Neuartigkeit komplex und riskant. Sie stellte auch wegen des Umfangs des zu bewältigenden Materials höchste Anforderungen an die Bearbeiter. Das Land Nordrhein-Westfalen hat sich stets auf seinen Reichtum an Bibliotheken und deren Mannigfaltigkeit aus gutem Grund einiges zugute getan. Es durfte daher von vornherein erwartet werden, daß sich die Erschließung im Sinne der Ziele des Handbuches lohnen werde. Aber es ist wohl kaum zu viel gesagt, daß die Ergebnisse die Erwartungen bei weitem übertroffen haben und daß neben den auf ältere Texte angewiesenen Wissenschaften auch die Bibliotheken selber von dem Handbuch reichen Nutzen ziehen werden. Für jeden, der sich aus was für Gründen auch immer durch die nordrhein-westfälische Bibliothekslandschaft hindurchfinden muß, gibt es nun einen zuverlässigen und alles Wesentliche berücksichtigenden "Reiseführer", und es ist zu hoffen, daß sich dies auch bei allen, die es angeht, herumspricht!

Nicht minder möchten Herausgeber und Bearbeiter hoffen, daß man dem vorliegenden Ergebnis die Mühe, es zustandezubringen, nicht anmerkt. Zu den Schwierigkeiten, die in der Sache selbst begründet waren, kamen solche hinzu, die im organisatorischen und persönlichen Bereich lagen. Die Regionalredaktion Nordrhein-Westfalen fand in der Universitäts- und Stadtbibliothek Unterkunft und die unentbehrliche "logistische" Unterstützung. Das bedeutet für eine unter der alltäglichen Überlast seufzende Universitätsbibliothek eine beträchtliche zusätzliche Belastung. Den Mitarbeitern der Bibliothek, insbesondere aber ihrem Direktor, Dr. Hans Limburg, und dem zuständigen Fachreferenten, Herrn Dr. Wolfgang Schmitz, möchte ich aufrichtig für ihr Verständnis und ihr Entgegenkommen danken. Die Arbeit der Regionalredaktion Nordrhein-Westfalen erhielt nicht zuletzt auch dadurch eine besondere Note, daß anders als bei den übrigen Regionalredaktionen mit dem Unterzeichneten ein Pensionär und zudem noch ein außerhalb von Köln wohnender Ruheständler die Verantwortung für die Herausgabe übernahm. Den in der Redaktion tätigen Mitarbeitern wurde jedenfalls ein hohes Maß an Selbständigkeit und Entscheidungsbereitschaft abverlangt. Daß sie sachkundig und fleißig sein mußten, um ihre Arbeit bewältigen zu können, versteht sich von selbst. Aber ich meine auch gespürt zu haben, daß die Aufgabe reizvoll war und den Mitarbeitern Freude gemacht hat.

Spürsinn und gute Kenntnis der Bibliotheksregion haben diese bei der Ermittlung der für das Handbuch in Betracht kommenden Bibliotheken bewiesen. Es wurden buchstäblich bis zur letzten Stunde überraschende Entdeckungen gemacht. Bei nicht wenigen Institutionen - und unter ihnen waren vor allem auch manche alte und bedeutende - waren psychologische Hemmungen abzubauen und war Aufklärungsarbeit zu leisten. Einerseits fürchteten die großen und stark beanspruchten Anstalten eine nicht mehr zu bewältigende Arbeitslast, während viele kleinere und unzulänglich mit Fachpersonal ausgestattete Bibliotheken den ungewohnten fachlichen Anforderungen mit starken Bedenken begegneten. Es hat vieler Gespräche und praktischer Hilfestellung bedurft, die Voraussetzungen für eine bereitwillige und effektive Mitarbeit zu schaffen. Die Verbindungen zu den Bibliotheken hergestellt und in unermüdlichem persönlichem Einsatz funktionierend gehalten hat Herr Reinhard Feldmann M.A., der bis weit ins Jahr 1990 hinein die Redaktionsarbeit geleistet, die Hilfskräfte wirkungsvoll eingesetzt und sachkundiger Ansprechpartner für alle Beteiligten gewesen ist. Als er ein Jahr vor dem Abschluß der Arbeiten in Köln ausschied, sind Frau Birgit Seipt M.A. und Frau Ute Zöllner eingesprungen und haben die schwierige und manchmal auch aufregende Schlußphase erfolgreich zum Abschluß gebracht. Wichtige Aufgaben hat auch während der ganzen Dauer des Projekts Herr Dr. Rüdiger Augst wahrgenommen. Den Genannten sei für ihre Einsatzbereitschaft und ihre Zuverlässigkeit aufrichtig gedankt, nicht zuletzt auch dafür, daß sich die Zusammenarbeit stets harmonisch und vertrauensvoll gestaltet hat.

Dank und Anerkennung gilt auch allen Bibliotheken, kleinen wie großen, die sich zur Mitarbeit bereitgefunden und die zusätzlichen Belastungen um des großen Zieles willen auf sich genommen haben. Es war auch der Regionalredaktion nicht verborgen geblieben, daß von ihnen mitunter kaum Zumutbares verlangt werden mußte und daß sie mit ihrem gegen Ende hin immer lästiger werdenden Drängen und Mahnen den guten Willen der Kollegen stark strapaziert hat. Aber die von den Bibliotheken aufgewendete Mühe ist nicht nur dem Handbuch und seinen zukünftigen Benutzern zugute gekommen, sie hat ihren Lohn auch für die mitarbeitenden Institutionen gezeitigt, indem diese nun über ihre mitunter sehr großen Altbestände zuverlässiger und detailreicher als bisher Bescheid wissen und diese Kenntnisse im alltäglichen Betrieb einsetzen können.

Während die Redaktion bei den großen Bibliotheken des Landes hartnäckig und mit guten Gründen auf eine Beteiligung gedrängt hat, mußte sie bei mancher kleineren und oft auch nicht öffentlich zugänglichen Bibliothek auf die Berücksichtigung im Handbuch verzichten. Eine Vollständigkeit in der Erfassung der Bibliotheken war nicht zu realisieren und wohl auch nicht sinnvoll. Das schließt nicht aus, daß im Rahmen der vom Land Nordrhein-Westfalen in Angriff genommenen Aktivitäten zur Erschließung von historischen Buchbeständen in Zukunft noch weitere Bibliotheken erfaßt werden. Allen Kollegen, die als verantwortliche Leiter von Bibliotheken die Mitarbeit ihrer Anstalten ermöglicht und als gute Kenner ihrer Bestände an der Beschreibung und Analyse mitgewirkt haben, sei noch einmal herzlich gedankt. Sie dürfen es sich als Verdienst anrechnen, daß die Arbeit am Handbuch innerhalb einer vernünftigen Frist abgeschlossen werden konnte.

Außerst wertvoll für das Projekt war die Förderung und Unterstützung durch Personen und Einrichtungen, die von Amts wegen mit regionalen Aufgaben im Lande zu tun haben. Vor allem sind zu nennen die Archivberatungsstellen der Landesteile Rheinland und Westfalen, für die hier erwähnt seien Frau Adelheid Rahmen-Weyer M.A. und die Herren Hans Budde, Dr. Norbert Reimann und Dr. Helmut Richtering. Um das Handbuch verdient gemacht hat sich auch die Arbeitsgemeinschaft der katholisch-theologischen Bibliotheken unter ihrem Vorsitzenden, Herrn Hermann-Josef Schmalor. Nützliche Hinweise erhielt die Regionalredaktion vom Hochschulbibliothekszentrum in Köln, insbesondere von Frau Dr. Monika Brazda, und von dem für die landeskundlichen Sammlungen im Landesteil Westfalen zuständigen Dr. Bertram Haller in Münster. Ihnen und den vielen Helfern und Mitarbeitern, die hier nicht eigens aufgezählt werden können, sei vielmals und aufrichtig gedankt.

Schließlich soll nicht unerwähnt bleiben, welch großes Interesse das Land Nordrhein-Westfalen an der Entstehung des Handbuches genommen hat. Das Projekt durfte sich der tatkräftigen Förderung durch das zuständige Ministerium erfreuen und fand in dem mit Fragen des wissenschaftlichen Bibliothekswesens befaßten Referenten, Herrn Dr. Antonius Jammers, einen stets aufgeschlossenen und verständnisvollen Partner. Das sei mit Dank und Genugtuung ausdrücklich festgestellt. Wie sehr sich das Land die dem Handbuch zugrundeliegende Idee zu eigen gemacht hat, kommt auch in der inzwischen erfolgten Einrichtung von zwei Stellen zum Ausdruck, die an der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln und an der Universitätsbibliothek Münster die Betreuung von historischen Beständen innerhalb von Nordrhein-Westfalen zu einer Daueraufgabe machen sollen.

Zum Schluß bleibt mir nur die Hoffnung, daß alle, für die das Handbuch gedacht ist, das Ergebnis unserer mehrjährigen, intensiven Bemühungen mit Wohlwollen entgegennehmen werden.

Bonn-Bad Godesberg, im März 1992

Severin Corsten




Quelle:Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.