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Stiftsbibliothek Abtei St. Bonifaz

Adresse. Karlstr. 34, 80333 München [Karte]
Telefon. (089) 5 51 71 28
Bibliothekssigel. <M 31; AKThB 125>

Unterhaltsträger. Benediktinerabtei St. Bonifaz, München
Funktion. Bibliothek der Abtei, für wissenschaftliche Arbeiten auch Außenstehenden zugänglich.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Theologie, Geschichtswissenschaften, geisteswissenschaftliche Literatur (Hilfswissenschaften). 2. Besondere Sammelgebiete: Kirchengeschichte, monastische Geschichte, Regula-Benedicti-Forschung, Patristik, Bavarica.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Lesesaal mit 10 Arbeitsplätzen und 6000 Bdn Handbibliothek. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10-12 Uhr und 14-16 Uhr (Schulferien ausgenommen). Leihverkehr: kirchl. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Fotostelle, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erwünscht. Fußwegnähe vom Hauptbahnhof (ca. 5 Minuten). Parkmöglichkeit sehr begrenzt. Parkhäuser in Bahnhofsnähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Gründung der Stiftsbibliothek St. Bonifaz ist mit der Errichtung der Abtei im Jahr 1850 durch Ludwig I. von Bayern verbunden. Grundstock des Bestandes waren 2290 Dubletten der Hof- und Staatsbibliothek (großenteils aus säkularisiertem Klosterbesitz), Schenkungen des Klosters Metten, der Stiftsbibliothek Obermarchtal (35 Titel) sowie von Konventualen und Privatpersonen (voll in den Bestand integriert und nicht separat aufgestellt; einige wenige sind durch im Stiftsarchiv vorhandene Unterlagen rekonstruierbar, s. u. 4.1). Bis heute bilden Nachlässe wertvolle Bereicherungen des Altbestandes. 1907 besaß die Bibliothek 60.000, 1937 116.000 und 1943 130.000 Bde. Aus den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges (Bombenangriffe 1943) konnten nur die nach Andechs ausgelagerten Bestände (ca. 30.000 Bde) und ein geringer Teil der in München verbliebenen ca. 100.000 Bde gerettet werden. Heute (1991) ist wieder die Zahl von 130.000 Bdn erreicht. Sammelschwerpunkte waren stets Theologie (Exegese, Patristik, Kirchengeschichte, monastische Geschichte, Liturgie, Philosophie) und Geschichtswissenschaft (einschließlich der Künste). Der noch vorhandene Altbestand (bis einschließlich 1899) umfaßt 12.271 Titel, d. h. 23,2 Prozent der ursprünglich vorhandenen 52.816 Titel. Eine Vermehrung dieses Bestandes findet fast nur noch durch Schenkung statt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Grundlage für die Ermittlung des historischen Buchbestandes war eine Auszählung der Titel des alten Standortkatalogs (sogenanntes Repertorium). Verschiedene Auflagen eines Titels wurden gezählt, Mehrfachexemplare einer Auflage jedoch nicht. Titel ohne Angabe des Erscheinungsjahres mußten vernachlässigt werden, sofern nicht anhand anderer Indizien eine zeitliche Einordnung möglich war. Dadurch ist nur eine annähernde Genauigkeit gegeben. Ebenso wurden die Ergebnisse der Bestandsrevisionen, die nach den großen Verlusten des Zweiten Weltkrieges sowie später vorgenommen und im Repertorium festgehalten wurden, als auch noch heute zutreffend vorausgesetzt. Eine Überprüfung am Standort konnte nicht erfolgen.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Der historische Gesamtbestand umfaßt 12.271 Titel (Gesamtbestand 130.000 Titel). Davon sind 47 Inkunabeln (0,4 Prozent); auf das 16. Jh entfallen 379 Titel (3,1 Prozent), auf das 17. Jh 442 (3,6 Prozent), auf das 18. Jh 1377 (11,2 Prozent) und auf das 19. Jh 10.026 (81,7 Prozent).

2.3 Die Inkunabeln (47 Titel) sind ausschließlich in Latein verfaßt, ebenso der Großteil der Titel des 16. Jhs (292; 77 Prozent). Im 16. Jh folgt Deutsch mit 52 (13, 7 Prozent), dann Griechisch (Kirchenväter) mit 22 Titeln (5,8 Prozent); übrige Sprachen (Hebräisch, Französisch, Italienisch, Kastilisch) sowie polyglotte Ausgaben sind mit ein bis 6 Titeln vertreten (1,6 bis 0,3 Prozent).

2.4 In der Folge nimmt der Anteil des Lateinischen ab: 17. Jh 295 Titel (66,7 Prozent), 18. Jh 614 Titel (44,6 Prozent), 19. Jh 1068 Titel (41,8 Prozent). Gleichzeitig steigt der Anteil anderer Sprachen, besonders des Deutschen: 17. Jh 89 Titel (20,1 Prozent), 18. Jh 576 Titel (41,8 Prozent), 19. Jh 7286 Titel (72,7 Prozent). Überdies liegen im 17. Jh 18 Titel in Französisch (4,1 Prozent) vor, 14 in Griechisch (3,2 Prozent), 5 in Italienisch (1,1 Prozent), 4 in Spanisch, 3 hebräische sowie je ein englischer und ein kastilischer Titel, 2 polyglotte Ausgaben und sonstige Sprachen mit 10 Titeln (2,3 Prozent).

2.5 Im 18. Jh sind vertreten (außer Latein und Deutsch) Französisch mit 87 Titeln (6,3 Prozent), Griechisch (Kirchenväter) mit 32 Titeln (2,3 Prozent), Spanisch mit 15 Titeln (ein Prozent), Italienisch mit 13 Titeln, Portugiesisch und Hebräisch mit je 2 Titeln. Ferner 5 polyglotte Ausgaben, 4 Titel in orientalischen und 17 Titel in sonstigen Sprachen.

2.6 Im 19. Jh steigt der Anteil europäischer und orientalischer Sprachen weiter an: Englisch mit 543 (5,4 Prozent), Französisch mit 475 (4,7 Prozent), Italienisch mit 110 (1,1 Prozent), Spanisch mit 33, Griechisch mit 340 (3,4 Prozent), Hebräisch mit 30 Titeln. Hinzu kommen 2 ungarische, 6 armenische, 6 arabische sowie 39 Titel in anderen orientalischen Sprachen, ferner 9 polyglotte und 79 Titel in sonstigen Sprachen.

Systematische Übersicht

2.7 Der Bestand ist in 71 Abteilungen systematisch untergliedert. Das Schwergewicht liegt auf Theologie und Geschichte (mit Hilfswissenschaften). Die Kriegsverluste sind in allen Abteilungen sehr hoch, in der Regel liegen sie zwischen 70 und 80 Prozent, teilweise noch höher (über 80 Prozent: italienische Literatur, kleinere europäische und sonstige Literaturen, neuere Sprachen, Geographie, Genealogie, Stenographie, Kalender, Curiosa; über 90 Prozent: Allgemeine Sprachwissenschaft, Pädagogik, Zivilrecht, Judaica, Varia, Naturgeschichte, Soziologie, Anthropologie, Technik, Medizin, Schach) bis hin zu 98 Prozent (Mathematik, Physik). Günstiger liegen die Verhältnisse bei Patristik (45 Prozent Verlust), Bibeln und Bibelkommentaren (50 Prozent Verlust), Allgemeiner Theologie (55 Prozent Verlust), englischer Literatur (55 Prozent Verlust), orientalischen Sprachen (55 Prozent Verlust), Kirchen- und monastischer Geschichte (65 Prozent Verlust). Unbeschadet sind nur die Abteilung Religionsgeschichte sowie die beiden Sondersammlungen Hanebergiana und Bonifatiana geblieben.

2.8 Den zahlenmäßig größten Bestand weist die Aszese auf, nämlich 963 Titel, hauptsächlich lateinische und deutsche, daneben italienische, französische, portugiesische, spanische und englische (16. Jh 30 lateinische, 2 deutsche, ein italienischer; 17. Jh 43 lateinische, 29 deutsche, 2 italienische; 18. Jh 75 deutsche, 44 lateinische, 6 französische, 2 portugiesische, ein italienischer, ein spanischer; 19. Jh 621 deutsche, 65 lateinische, 32 französische, 4 italienische).

2.9 Es folgt die Homiletik mit insgesamt 633 Titeln, überwiegend in Deutsch (eine lateinische Inkunabel; 16. Jh 10 lateinische, 4 deutsche; 17. Jh 8 deutsche, 5 lateinische; 18. Jh 50 deutsche, 9 lateinische, 2 französische; 19. Jh 524 deutsche, 13 französische, 6 lateinische, ein italienischer).

2.10 Die Patristik enthält neben Textausgaben und Übersetzungen auch Untersuchungen (insgesamt 621 Titel): eine lateinische Inkunabel, aus dem 16. Jh 54 lateinische und 16 griechische Titel, aus dem 17. Jh 30 lateinische, 11 griechische und 5 deutsche, aus dem 18. Jh 41 lateinische, 13 griechische, 3 deutsche, ein französischer und aus dem 19. Jh 165 deutsche, 130 griechische, 120 lateinische, 22 französische, 5 englische und 2 italienische.

2.11 Die allgemeine Kirchengeschichte umfaßt 594 Titel (16. Jh 7 lateinische, 3 deutsche; 17. Jh 20 lateinische, 4 deutsche, 4 französische, ein englischer; 18. Jh 39 lateinische, 25 deutsche, 4 französische; 19. Jh 382 deutsche, 47 lateinische, 35 französische, 13 englische und 10 italienische). In der monastischen Geschichte finden sich insgesamt 573 Titel, vorwiegend lateinisch und deutsch (16. Jh 11 lateinische, ein deutscher; 17. Jh 53 lateinische, 12 deutsche, 4 französische, ein spanischer; 18. Jh 90 lateinische, 54 deutsche, 7 französische, ein italienischer; 19. Jh 230 deutsche, 65 lateinische, 35 französische, 6 englische, 2 italienische, ein spanischer).

2.12 Es folgt die Exegese mit 402 Titeln (eine lateinische Inkunabel; 23 lateinische Titel aus dem 16. Jh und 14 lateinische aus dem 17. Jh; 30 lateinische, 4 deutsche und 3 französische aus dem 18. Jh; 244 deutsche, 35 lateinische, 26 englische, 20 französische und 3 italienische aus dem 19. Jh). Die Liturgik weist 375 Titel auf, bis auf das 19. Jh vorwiegend lateinisch (23 lateinische und 3 deutsche aus dem 16. Jh; 15 lateinische, ein deutscher und ein spanischer aus dem 17. Jh; 36 lateinische, 7 deutsche, ein französischer und ein englischer aus dem 18. Jh; 152 deutsche, 113 lateinische, 14 französische, 7 englische und ein italienischer aus dem 19. Jh).

2.13 In der Abteilung Biblica (Bibelausgaben und Bibelkommentare) ist naturgemäß die Sprachvielfalt besonders deutlich, auch finden sich hier viele Sine-anno-Ausgaben (insgesamt 358 Titel): 16. Jh 11 lateinische, 6 griechische, 9 deutsche, 5 hebräische, eine französische Ausgabe; 17. Jh 5 lateinische, 3 hebräische, 2 deutsche, 6 sonstige Ausgaben; 18. Jh 12 griechische, 10 lateinische, 9 deutsche, eine italienische, 7 sonstige Ausgaben; 19. Jh 74 deutsche, 62 griechische, 45 lateinische, 15 hebräische, 6 englische, 6 französische, 3 spanische, 3 italienische und 57 sonstige Ausgaben.

2.14 Die Praktische Theologie hat insgesamt 275 Titel (16. Jh 2 deutsche, ein lateinischer; 17. Jh ein lateinischer; 18. Jh 9 lateinische, 7 deutsche; 19. Jh 225 deutsche, 18 lateinische, 5 italienische, 2 französische, 2 englische und je einer in Spanisch, Polnisch, Serbisch). Es folgt die Dogmatik mit 258 Titeln (9 lateinische aus dem 16. Jh; 5 lateinische, 3 deutsche, ein französischer aus dem 17. Jh; 26 lateinische, 3 deutsche, ein französischer aus dem 18. Jh; 155 deutsche, 53 lateinische, 3 englische, ein französischer und ein italienischer aus dem 19. Jh). 246 hagiographische Titel liegen vor (16. Jh 4 lateinische, 2 deutsche; 17. Jh 9 deutsche, 5 lateinische; 18. Jh 161 deutsche, 17 lateinische, 17 französische, 4 italienische, 3 englische).

2.15 In der nichtkatholischen Theologie finden sich 155 vorwiegend deutsche Titel (2 lateinische und 2 deutsche aus dem 16. Jh; 3 deutsche und ein lateinischer aus dem 17. Jh; 20 deutsche und 2 lateinische aus dem 18. Jh und aus dem 19. Jh 120 deutsche, 3 französische, ein italienischer und ein englischer).

2.16 Die Abteilung Polemik und Apologetik weist 246 Titel auf (16. Jh 28 lateinische, 7 deutsche; 17. Jh 9 deutsche, 5 lateinische; 18. Jh 17 deutsche, 6 lateinische und ein französischer; 19. Jh 161 deutsche, 17 lateinische, 17 französische, 4 italienische und 3 englische). Die Konzilsliteratur ist mit insgesamt 125 Titeln vertreten (3 lateinische aus dem 16. Jh und 2 lateinische aus dem 17. Jh; aus dem 18. Jh 14 lateinische und ein italienischer sowie aus dem 19. Jh 68 deutsche, 27 lateinische, 6 französische, 3 englische und ein italienischer).

2.17 Die orientalische Kirchengeschichte enthält 98 Titel (ein deutscher aus dem 16. Jh; 2 lateinische und 2 griechische aus dem 17. Jh; aus dem 18. Jh 8 lateinische, ein deutscher und ein griechischer; aus dem 19. Jh 28 lateinische, 27 deutsche, 17 griechische, 6 französische, 4 englische und ein syrischer).

2.18 Es folgt die allgemeine Theologie mit 97 Titeln (16. Jh 2 deutsche, 2 lateinische; 17. Jh ein lateinischer; 18. Jh 9 lateinische, 4 deutsche, ein französischer; 19. Jh 59 deutsche, 10 französische, 5 lateinische, 2 italienische und 2 englische). Insgesamt 90 Titel weist die Abteilung Mariologie auf (16. Jh ein lateinischer; 18. Jh 10 deutsche, ein lateinischer; 19. Jh 72 deutsche, 4 lateinische und 2 französische).

2.19 Bei der Moraltheologie stehen noch 80 alte Titel (2 lateinische aus dem 16. Jh und 6 lateinische aus dem 17. Jh; aus dem 18. Jh 15 lateinische und 8 deutsche und aus dem 19. Jh 35 deutsche, 9 lateinische und 5 englische). Am Schluß der theologischen Abteilungen steht die allgemeine Religionsgeschichte mit nur 5 deutschen Titeln aus dem 19. Jh.

2.20 Der vorhandene Altbestand philosophischer Literatur beträgt 424 Titel und verteilt sich wie folgt: 4 lateinische, ein deutscher und ein kastilischer Titel aus dem 16. Jh; 11 lateinische, ein französischer und ein englischer aus dem 17. Jh; 31 deutsche, 26 lateinische, 7 französische, ein italienischer und ein englischer aus dem 18. Jh; 286 deutsche, 24 französische, 15 lateinische, 10 englische und 4 italienische aus dem 19. Jh.

2.21 An allgemeinen Nachschlagewerken und Lexika sind aus dem 18. Jh 7 und aus dem 19. Jh 10 Titel (alle deutsch) erhalten, an bibliographischer Literatur und Katalogen ein lateinischer aus dem 16. Jh, 29 aus dem 18. Jh (12 lateinisch, 10 deutsch, 3 englisch, 2 französisch, 2 griechisch) und 145 Titel aus dem 19. Jh (77 deutsch, 32 französisch, 31 lateinisch, 5 italienisch) erhalten.

2.22 Insgesamt 7 Titel weist die allgemeine Sprachwissenschaft auf: je einen polyglotten aus dem 18. und 19. Jh und 5 deutsche Titel aus dem 19. Jh. Die alten Sprachen sind mit 120 Titeln vertreten (16. Jh 4 lateinische; 17. Jh ein lateinischer; 18. Jh 8 lateinische; 19. Jh 40 lateinische, 33 deutsche, 31 griechische und 2 englische).

2.23 Die römischen Autoren (Ausgaben, Übersetzungen, Untersuchungen) belaufen sich auf 388 Titel (16. Jh 32 lateinische; 17. Jh 27 lateinische; 18. Jh 59 lateinische, 7 deutsche, 2 französische; 19. Jh 146 lateinische, 114 deutsche, ein englischer); die griechischen Autoren auf 201 Titel (16. Jh 5 griechische, ein lateinischer; 17. Jh je ein lateinischer und griechischer; 18. Jh 9 deutsche, 2 griechische; 19. Jh 99 deutsche, 79 griechische, 4 lateinische); die allgemein das klassische Altertum betreffende Literatur auf 115 Titel (17. Jh ein lateinischer; 18. Jh 4 lateinische, 2 deutsche, ein französischer; 19. Jh 89 deutsche, 9 lateinische, 7 französische, ein italienischer und ein englischer).

2.24 Aus dem Bereich der germanischen Sprachen finden sich 2 deutsche Titel aus dem 18. Jh und 168 deutsche und ein lateinischer aus dem 19. Jh. Bei der Gruppe der neueren Sprachen (außer Deutsch) stehen 102 überwiegend deutsche Titel aus dem 19. Jh 2 französischen und einem deutschen aus dem 18. Jh und einem italienischen aus dem 17. Jh gegenüber. Die Literatur zu orientalischen Sprachen besteht aus 133 Titeln aus dem 19. Jh, 23 aus dem 18. Jh, 4 aus dem 17. und 4 aus dem 16. Jh (in allen europäischen und orientalischen Sprachen). Die dazu gehörige Gruppe der orientalischen Autoren erreicht 138 Titel, zum größten Teil aus dem 19. Jh (12 aus dem 18. und 6 aus dem 17. Jh). Der Bestand gliedert sich in Deutsch (62), orientalische Sprachen (43) und Latein (17).

2.25 Die Abteilung Geschichtswissenschaft verfügt noch über insgesamt 428 Titel. Davon stammen aus dem 16. Jh 6 (3 lateinische, je ein deutscher, französischer und italienischer), aus dem 17. Jh 13 (7 lateinische, 4 deutsche, je ein französischer und italienischer), aus dem 18. Jh 39 (19 deutsche, 13 lateinische, 7 französische) und aus dem 19. Jh 370 (308 deutsche, 37 lateinische, 19 französische, 4 englische, 2 italienische). In diesen Bereich fallen auch die speziellen Gebiete Bavarica (500 Titel; aus dem 19. Jh 455 in Deutsch sowie ein lateinischer, aus dem 18. Jh 30 deutsche und 8 lateinische, aus dem 17. Jh 2 deutsche, aus dem 16. Jh 3 deutsche und ein lateinischer), Hispanica (87 Titel; aus dem 19. Jh 27 spanische, 25 deutsche, 3 englische, je ein lateinischer und französischer; aus dem 18. Jh 13 spanische, 4 lateinische, je 2 deutsche und französische und ein englischer; aus dem 17. Jh je 2 spanische, lateinische und deutsche und aus dem 16. Jh 2 deutsche), Judaica (47 Titel; aus dem 19. Jh 25 deutsche und 14 hebräische; aus dem 18. Jh je 2 lateinische und deutsche; aus dem 17. Jh 3 lateinische und aus dem 16. Jh ein deutscher), Armeniaca (37 Titel; aus dem 19. Jh 10 deutsche, 8 lateinische, je 6 französische und armenische, je 3 englische und italienische; aus dem 17. Jh ein armenischer), Austriaca (23 Titel; aus dem 19. Jh 21 deutsche und aus dem 18. Jh 2 lateinische), Americana (19 Titel; aus dem 19. Jh 12 deutsche, 4 englische und ein französischer; aus dem 18. Jh je ein deutscher und französischer), Helvetica (15 Titel; 14 deutsche und ein lateinischer aus dem 19. Jh).

2.26 Die Gruppe Biographien zählt noch insgesamt 280 Titel (aus dem 18. Jh 14 deutsche, 4 französische sowie je ein lateinischer und englischer; aus dem 19. Jh 230 deutsche, 15 französische, 8 englische, 4 lateinische und 3 italienische). Aus der Abteilung Geographie existieren noch 122 Titel (4 deutsche aus dem 16. Jh; 2 deutsche, ein lateinischer aus dem 17. Jh; 12 deutsche, 5 französische, 3 lateinische und ein englischer aus dem 18. Jh; 82 deutsche, 6 französische, 3 englische, 2 italienische und ein ungarischer aus dem 19. Jh). Dazu kommen 15 anthropologische Titel aus dem 19. Jh und 2 aus dem 18. Jh (alle deutsch). Die auch früher kleinen Gruppen der Genealogie und Numismatik enthalten noch 8 bzw. 3 Titel.

2.27 Die Abteilung Artes (Kunst und Musik sind hier zusammengefaßt) bietet noch 246 Titel (aus dem 19. Jh 236 deutsche, 2 italienische und einen französischen; ferner 5 deutsche Titel aus dem 18. Jh und aus dem 17. und 16. Jh je einen lateinischen).

2.28 Schwerpunkte der Nationalliteraturen (Originaltexte und Übersetzungen) liegen hauptsächlich im 19. Jh; auch war immer im wesentlichen eine Beschränkung auf deutsche, englische, französische und italienische Literatur gegeben. Vorhanden sind 483 Titel deutscher Literatur aus dem 19. und 39 aus dem 18. Jh, 455 Titel englischer Literatur aus dem 19. Jh (darunter ca. 350 Bde der Tauchnitz Edition) sowie 2 aus dem 18. Jh, 132 Titel französischer Literatur aus dem 19. Jh, 13 aus dem 18. Jh und 3 aus dem 17. Jh. Die italienische Literatur ist noch mit 56 Titeln aus dem 19. Jh, 6 aus dem 18. und einem aus dem 17. Jh repräsentiert. Der Anteil der übrigen Nationalliteraturen beträgt 10 Titel aus dem 19. Jh.

2.29 Die Literaturgeschichte ist relativ schwach vertreten, zumal die Literatur zu einzelnen Autoren in die vorige Abteilung eingestellt wurde. Aus dem 19. Jh finden sich 68 Titel (46 deutsche, 13 lateinische, 8 französische, ein italienischer), aus dem 18. Jh 4 deutsche, 5 lateinische, je ein französischer und italienischer sowie ein italienischer Titel aus dem 16. Jh.

2.30 Aus dem ursprünglich umfangreichen Gebiet der Pädagogik sind nur geringe Reste verblieben: 209 pädagogische Titel (auch Schulprogramme) aus dem 19. Jh (hauptsächlich deutsch) sowie 6 (4 deutsche, 2 lateinische) aus dem 18. Jh. Ebenso reduziert ist der soziologische Buchbestand: 36 deutsche Titel aus dem 19. Jh und ein deutscher aus dem 18. Jh. An Akademieschriften (auch Universitätsreden) existieren 74 Titel aus dem 19. Jh (61 deutsche, 10 lateinische, 3 französische) und 6 deutsche und 2 lateinische aus dem 18. Jh.

2.31 Kirchenrecht ist mit 245 Titeln vertreten (19. Jh 123 deutsche, 35 lateinische, 3 französische, ein italienischer; 18. Jh 54 lateinische, 5 deutsche, ein französischer; 17. Jh 13 lateinische; 16. Jh 10 lateinische), im Bereich Zivilrecht finden sich 81 Titel (19. Jh 40 deutsche, 5 lateinische; 18. Jh 13 deutsche, 9 lateinische; 17. Jh 6 lateinische, je ein deutscher und holländischer; 16. Jh 4 lateinische, ein deutscher; ferner eine lateinische Inkunabel).

2.32 Literatur zu den Naturwissenschaften wurde nie zahlreich gesammelt. Vorhanden sind noch in der Naturgeschichte 52 deutsche Titel aus dem 19. Jh, 5 deutsche und ein französischer aus dem 18. Jh, ein deutscher aus dem 17. Jh und 3 deutsche aus dem 16. Jh; in der Medizin 12 deutsche Titel des 19. Jhs, ein lateinischer aus dem 17. Jh; in der Physik 4 deutsche Titel des 19. Jhs, je 2 deutsche und lateinische des 18. Jhs; in der Mathematik 12 deutsche aus dem 19. Jh; in der Technik 3 deutsche Titel des 19. Jhs und ein deutscher aus dem 18. Jh.

2.33 Ebenso peripher sind Stenographie mit 6 deutschen Titeln aus dem 19. Jh, Schach mit 2 deutschen Titeln aus dem 19. Jh, Kalender mit einem Exemplar des 17. Jhs (deutsch), je einem französischen und italienischen aus dem 18. Jh sowie 13 Stücken des 19. Jhs (11 deutsche, 2 französische, eines italienisch). Eine eigene Abteilung gab es für Curiosa mit noch 6 deutschen Titeln aus dem 19. Jh, einem lateinischen aus dem 18. Jh und 2 lateinischen und einem deutschen aus dem 17. Jh.

2.34 Unter der Signatur Opp (Opera) wurden verschiedene Reihen und Einzelwerke, die sich in keine andere Abteilung einordnen ließen oder über Spezialabteilungen hinausgingen, eingestellt (44 Titel). An Periodika ( z. T. Einzelbände) finden sich 43 deutsche, 4 französische und 2 italienische Titel aus dem 19. Jh sowie 4 deutsche Titel des 18. Jhs.

2.35 Die 47 Inkunabeln stammen zum größten Teil aus dem deutschsprachigen Raum. Häufig vorkommende Druckorte und Drucker sind Basel (Michael Furter), Mainz (Peter von Friedberg), Straßburg (Martin Schott) und Speyer (Conrad Hist), im Ausland Venedig (Bernardinus Benalius). Es handelt sich überwiegend um theologische Werke, vor allem Ausgaben von Kirchenvätern und Ordensgründern. Auffällig ist ein größerer Bestand an Schriften der Humanisten Jacobus Wimpheling (8 Titel, häufigster Druckort Speyer) und Johannes Trithemius (3 Titel, in Mainz bei Friedberg gedruckt).

Sondersammlungen

2.36 Die Hanebergiana (nach Daniel Bonifaz Haneberg OSB, 1816-1876, Abt von St. Bonifaz 1855-1872, dem Görreskreis angehörend, mit Clemens Brentano befreundet, Theologe und Orientalist) sind eine abgeschlossene, gesondert aufgestellte Sammlung. Sie enthalten Schriften von und über Haneberg; einige wenige Titel stammen vermutlich aus seiner Handbibliothek, vor allem klassische Autoren, Wörterbücher sowie philologische Schriften. Weitere Bände mit Namenseintrag finden sich im übrigen Bestand. Insgesamt handelt es sich um 100 überwiegend deutsche Titel (davon 6 aus dem 18. Jh und 60 aus dem 19. Jh).

2.37 Die Bonifatiana enthalten Schriften über die Abtei St. Bonifaz (mit Andechs) sowie selbständig oder als Sonderdrucke erschienene Veröffentlichungen von Konventualen. Bis heute umfassen sie 100 Titel, davon 7 aus dem 19. Jh (deutsch).

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Alphabetischer Zettelkatalog der bis zum Jahr 1973 erschienenen Literatur

[Kreuzkatalog; hschr.; Anlage nach der Münchner Katalogisierungsordnung (MKO); wird weitergeführt; für die ab 1974 erschienene Literatur existiert ein alphabetischer Zettelkatalog nach RAK, ebenso ein eigener Schlagwortkatalog]

Standortkatalog in Bandform für bis 1973 erschienene Literatur

[" Repertorium"; hschr.; wird teilweise weitergeführt; für ab 1974 erschienene bzw. erworbene Literatur existiert ein neuer hschr. Bandkatalog]

Die Bestände sind weder im Bayerischen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.2 Historische Kataloge [sämtlich im Stiftsarchiv St. Bonifaz]

Catalog zur Bibliothek der Benedictiner-Abtei St. Bonifaz in München

[hschr.; enthält 2122 Bde; alphabetische Titelanordnung; mit Ankaufspreisen]

Auctores orientales

[hschr.; nach Formaten geordnet, innerhalb dieser alphabetisch]

Verzeichnis der Landkarten, Pläne

[hschr.; enthält 118 Titel der Erscheinungsjahre 1613-1854]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

[sämtlich im Stiftsarchiv St. Bonifaz]

Verzeichnis derjenigen aus den Doubletten der k. Hof- und Staatsbibliothek ausgewählten Bücher, welche in Gemäßheit k. Ministerial-Rescripts vom 9. Mai 1852 an das Benedictiner-Stift zum hl. Bonifacius in München unter Vorbehalt des Staatseigentums abgegeben worden sind [hschr.; enthält insgesamt 2290 Bde]

Verzeichnis von gut erhaltenen gebundenen Büchern [hschr.; enthält 226 Titel bzw. 316 Bde der Erscheinungsjahre 1526-1843]

12 hschr. Zugangsbücher für die Jahre 1856-58, 1861-65, 1867-1900 Bücher, Karten und Schriften, welche der Abt auf der Reise nach Afrika 1861 erwarb [hschr.; enthält 56 Titel bzw. 62 Bde]

Bücher, die der Abt Bonifacius von seiner Reise nach dem Orient 1864 mit nach Hause gebracht hat. Gekauft und geschenkt [hschr.; enthält 113 Titel bzw. 116 Bde]

Schenkungsverzeichnisse:

Verzeichniß der Wohlthäter der Bibliothek von St. Bonifaz [hschr.; mit Beilagen (Briefe u. ä.)]

Verzeichniß der Bücher, welche der hochwürdigste Herr Abt Bonif: Haneberg in das Stift gebracht [hschr.; enthält 1150 Bde] Büchergeschenk des Herrn Philipp Diss, Kaufmann und Handelsgerichtsassessor [hschr.; enthält 367 Titel bzw. 541 Bde und 24 Landkarten bzw. Atlanten] [Schenkungsverzeichnis Joseph Miller († 1854); hschr.; enthält 54 Bde; dazu Schreiben Millers vom 12.9.1854]

Catalog über diejenigen Bücher, welche die Abtey St. Bonifaz vom Herrn Dr. Harter als Geschenk erhielt [hschr.; enthält ca. 1580 Bde]

Verzeichniß über die in das Kloster St. Bonifaz mitgebrachten Bücher und andere Gegenstände des Fr. Clemens Kaeser OSB Nov., eingetreten am 15. Mai 1869 [hschr.; enthält 373 Bde]

Verzeichnis der Grimm'schen Bibliothek [hschr.; enthält ca. 350 Bde; der größere Teil der Bibliothek des Arno Grimm († 1887 in Ratibor) wurde 1888 der Stiftsbibliothek St. Bonifaz übergeben] [Bücherverzeichnis; hschr.; enthält 162 Titel bzw. 214 Bde der Erscheinungsjahre 1732-1858]

2 hschr. Ausleihjournale für die Jahre 1858-1863 Ca. 1380 Rechnungen, Lieferscheine, Quittungen, Geschäftskorrespondenz

Dazu s. a. Decke-Cornill, Renate: Repertorium bibliotheksgeschichtlicher Quellen. Wiesbaden 1992, S. 93

4.2 Darstellungen

Bayerische Staatszeitung Nr. 44 vom 2. November 1984, S. 3

Eichinger, Pius: Abtei St. Bonifaz. In: Studien und Mitteilungen aus dem Benediktiner- und dem Cistercienser-Orden 30 (1909) S. 484-486

Fischer, Pius: St. Benedikt in Bayern. St. Augustin 1980, S. 146

Goldner, Johannes: Bayerische Klosterbibliotheken. Freilassing 1983, S. 46-47 Katholische Nachrichtenagentur. Bayerischer Dienst vom 19. Oktober 1984

Lang, Hugo: Hundert Jahre St. Bonifaz in München 1850-1950. München 1950, S. 55-60

Lang, Hugo: Die Versammlung katholischer Gelehrter in München-St. Bonifaz vom 28.IX. bis 1.X.1863. In: Historisches Jahrbuch 71 (1952) S. 246-258

Ordinariatskorrespondenz. Hrsg. von der Pressestelle des erzbischöflichen Ordinariats München, 18. Oktober 1984

Ruepprecht, Christian: Münchens Bibliotheken. München 1890, S. 50-51

Die Stiftsbibliothek St. Bonifaz in München. In: Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft Katholisch-Theologischer Bibliotheken 32 (1985) S. 139-144

Stipberger, Georg: Dr. theol. P. Odilo Rottmanner OSB (1841-1907). In: Historisch-politische Blätter für das katholische Deutschland 141 (1908) S. 816-829 [besonders S. 819-820)]

Stubenvoll, Beda: Die Basilika und das Benedictinerstift St. Bonifaz in München. München 1875, S. 87-88

Stand: Juni 1991

Reinhard Kantezky


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.