FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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A Magyar Tudományos Akadémia Könyvtára

Bibliothek der Ungarischen Akademie der Wissenschaften


Adresse. Arany János u. 1, H-1051 Budapest;
Postadresse: Postfach 1002, H-1245 Budapest
Telefon. (01) 1382-344
Telefax. (01) 1316-754
e-mail. [h5640tit@ella.h]

Unterhaltsträger. Magyar Tudományos Akadémia [Ungarische Akademie der Wissenschaften]
Funktion. Allgemeine wissenschaftliche Bibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Wissenschaftspolitik, Wissenschaftsorganisation, Wissenschaftsgeschichte, Veröffentlichungen ausländischer Akademien, Altertumskunde, Orientalistik, Sprach- und Literaturwissenschaft (Klassische Philologie, Romanistik, Anglistik, Germanistik, Slawistik), Literatur über die Prinzipien der naturwissenschaftlichen Forschung (Mathematik, Physik), Nachschlagewerke, Bibliographien, Handbücher. - 2. Besondere Sammelgebiete: Wissenschaftliche und literarische Handschriften und Nachlässe, Akten zur Tätigkeit der Akademie, alte und seltene Bücher.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. - Zur Ausleihe sind nur die Mitglieder und wissenschaftlichen Mitarbeiter der Akademie sowie die Lehrkräfte der Universitäten berechtigt. - Öffnungszeiten: Bücher- und Zeitschriftenlesesaal: Montag bis Freitag 9-20 Uhr, Samstag 9-17 Uhr; Handschriftenabteilung und Sammlung Alter Drucke: Montag bis Donnerstag 8.30-16 Uhr, Freitag 8.30-13.30 Uhr; Orientalistische Sammlung: Montag bis Donnerstag 9-16 Uhr, Freitag 9-13.30 Uhr; Ausleihe: Montag bis Freitag 9-16.30 Uhr, Samstag 9-12.30 Uhr. - Leihverkehr: nationaler und internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Mikrofiche- und Mikrofilm-Lesegeräte, PC, CD-ROM und computergestützter Fachliteratur-Informationsdienst (Science Action Index).
Gedruckte Informationen. A Magyar Tudományos Akadémia Könyvtára [Die Bibliothek der Ungarischen Akademie der Wissenschaften]. Budapest 1988. - A Magyar Tudományos Akadémia Könyvtárának Kézirattára és Régi Könyvek Gyujteménye [Die Handschriftenabteilung und die Sammlung Alter Drucke in der Bibliothek der Ungarischen Akademie der Wissenschaften]. Budapest 1984. - A Magyar Tudományos Akadémia Könyvtárának Keleti Gyujteménye [Die Orientalistische Sammlung der Bibliothek der Akademie der Wissenschaften]. Budapest 1991. - A Magyar Tudományos Akadémia Könyvtárának szolgáltatásai [Die Dienstleistungen der Bibliothek der Akademie der Wissenschaften]. Budapest 1984. - A Magyar Tudományos Akadémia Könyvtárának katalógusai, információs forrásai [Die Kataloge der Bibliothek der Akademie der Wissenschaften, Informationsquellen]. Budapest 1984. - Informationshefte über die Bestände und Leistungen der Bibliothek auch in englischer Sprache.
Hinweise für anreisende Benutzer. Von den Bahnhöfen und der internationalen Autobusendstation Straßenbahnverbindung (Linie 2) bis Haltestelle Roosevelt tér und Metroverbindung (Linie 2) bis Haltestelle Kossuth Lajos tér. - Gebührenpflichtige Parkplätze vor dem Gebäude der Akademie der Wissenschaften und hinter der Bibliothek.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Ungarische Akademie der Wissenschaften wurde als Gesellschaft Ungarischer Gelehrter [Magyar Tudós Társaság] am 3. November 1825 gegründet. Ihr Ziel war die Förderung der ungarischen Sprache. Das erste Statut nannte als Zielsetzungen die Abfassung ungarischsprachiger wissenschaftlicher Werke und die Herausgabe von Übersetzungen wichtiger ausländischer Werke ins Ungarische. In der zweiten Hälfte des 19. Jhs erweiterte sich das Aufgabenfeld. So heißt es in einem Bericht der Akademie aus dieser Zeit: Die Sprachentwicklungs-Gesellschaft ... twickelte sich zu einer allgemeinen wissenschaftlichen Akademie. Schon in den ersten Monaten nach der Gründung wurde deutlich, daß diese Aufgaben nur mit Hilfe einer Bibliothek zu bewältigen waren. Diese wurde am 17. März 1826 gegründet. Ihren Grundstock bildete die Schenkung von József II. Graf Teleki (1790-1855), Historiker und erster Präsident der Gesellschaft Ungarischer Gelehrter, der seine 30.000 Bde umfassende Familienbibliothek zur Verfügung stellte. Diese bedeutende Sammlung war von seinem Großvater und seinem Vater, den Grafen József I. Teleki (1738-1796) und László Teleki (1764-1821), aufgebaut worden.

1.2 Der aus Siebenbürgen stammende Graf

 Teleki war eine hochgebildete Persönlichkeit der
Aufklärungszeit. In seiner Bibliothek nehmen von der Aufklärung geprägte Werke, u. a. zur Geschichte einzelner Disziplinen (Philosophie, Mathematik), einen hervorragenden Platz ein. Dazu kommen Textsammlungen, Quelleneditionen sowie grundlegende Arbeiten zu Geschichte, Theologie, Philosophie, Mathematik, Naturwissenschaften und Literatur. In großer Zahl vorhanden sind zeitgenössische westeuropäische Belletristik, Werke zur neuesten Geschichte (wie zur Französischen Revolution) sowie Werke zu und von den großen Persönlichkeiten der Aufklärungszeit. Darüber hinaus finden sich Lehrbücher, pädagogische Bücher und eine umfangreiche Sammlung von Werken ausländischer Verfasser über Ungarn.

1.3 Nach dem Tod Józsefs I. wurde die Sammlung von seinem Sohn László vermehrt, der mehrere öffentliche Ämter bekleidete. Er war vor allem bestrebt, die bereits vorhandene Sammlung zu vervollständigen. Dies galt insbesondere für die Sammlung Alter Drucke. Darüber hinaus beeinflußte der Gedanke an die Gründung einer Gelehrten Gesellschaft bereits den weiteren Bestandsaufbau. László Teleki sammelte außer ungarischen Werken und Werken mit Bezug zu Ungarn bereits Enzyklopädien und sonstige Nachschlagewerke. Über seine Sammlung ist ein handschriftlicher Sachkatalog erhalten, der einen Einblick in die Geschichte seiner Bibliothek gibt.

1.4 Von László Teleki wurde die Bibliothek seinem zweiten Sohn József übergeben. Als Wissenschaftler und Historiker hielt dieser es für wichtig, die Sammlung einer wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Jahre 1826, fünf Jahre nach dem Tod seines Vaters, bot er sie mit dem Einverständnis seiner Geschwister der neugegründeten Gesellschaft Ungarischer Gelehrter an - zum Nutzen der genannten Gesellschaft und sämtlicher Bürger der Heimat, wie es in der Gründungsurkunde der Gesellschaft aus dem Jahre 1830 heißt.

1.5 In der Anfangszeit (1826-1865) war die Entwicklung der Akademiebibliothek mit großen Schwierigkeiten verbunden. 1831 etablierte sich die Gesellschaft Ungarischer Gelehrter am heutigen Roosevelt-Platz im Deron-Haus (heute steht dort das Gresham Palais), wo sie einige Räume mietete. Diese boten allerdings keine Möglichkeit zur Unterbringung der Bibliothek, so daß die ca. 30.000 Bde auch weiterhin im ehemaligen Haus der Familie Teleki am Serviten-Platz blieben.

1.6 Neben der Sammlung Teleki, die nach den Bestimmungen des Spenders als separater Bestand behandelt werden sollte, wurde nach dem Bedarf der Gesellschaft Ungarischer Gelehrter ein eigener Bestand aufgebaut. Erst 1865 wurde die Trennung der beiden Bestände aufgehoben. Die Erwerbungen für die aufzubauende Sammlung erfolgten aufgrund von Vorschlägen, die auf den Sitzungen der Gesellschaft gemacht wurden. Weitere Zuwachsquellen waren internationaler Tausch, das Pflichtexemplarrecht, von József II. Teleki weiterhin für die Gesellschaft erworbene Titel sowie Schenkungen und Nachlässe. In erster Linie wurden zeitgenössische literarische, sprachwissenschaftliche, historische, juristische, medizinische und politische Arbeiten gesammelt, größtenteils in ungarischer und deutscher Sprache, z. T. aber auch in Latein, Französisch und Englisch. Gelegentlich wurden auch seltene Ausgaben des 17. und 18. Jhs erworben. Eine besondere Sorgfalt charakterisiert die Erwerbung der Zeitschriften, denn laut Protokoll hat József II. Teleki die Abonnements der ausländischen Periodika aus seiner Privatkasse finanziert. 1831 waren 7, 1841 schon 25 Zeitschriftentitel aus dem In- und Ausland verzeichnet. Die ersten internationalen Tauschverträge sind für 1832/33 nachgewiesen; die ersten Tauschpartner waren die Berliner und die Münchener Akademie. Seit 1837 hatte die Bibliothek aufgrund eines königlichen Beschlusses, seit 1840 kraft eines Gesetzes über die Pflichtablieferung das Pflichtexemplarrecht auf in Ungarn erschienene Werke. Obwohl Nachlässe und Spenden den quantitativ größten und auch wertvollsten Zuwachs bildeten, waren sie für die systematische Ergänzung der Bestände nach den Zielsetzungen der Gesellschaft nicht ausreichend. Den Büchern des 18. Jhs wurde nur ein musealer Wert beigemessen; die Gesellschaft benötigte vor allem moderne wissenschaftliche Literatur und Belletristik.

1.7 1834 kam die durch József II. Teleki angekaufte Privatsammlung des Sprachwissenschaftlers Ferenc Kresznerics (1766-1832) in den Besitz der Bibliothek, die 88 Inkunabeln, 70 Bde Hss., 1060 Bde Monographien mit Bezug zu Ungarn und eine Münzsammlung umfaßte. Im folgenden Jahr erwarb die Akademiebibliothek die Sammlung der Familie Marczibányi (400 Bde), deren Mitglieder Patrone der Akademie waren; sie hatten hauptsächlich Literatur zu Geschichte, Politik, Kunst und Architektur sowie Reisebeschreibungen gesammelt. 1838 wurde die 30.000 Bde umfassende Bibliothek des Gusztáv Batthyány (1803-1883) aus Rohonc [Rechnitz] inkorporiert, die theologische, philosophische, pädagogische, juristische, mathematische, kriegswissenschaftliche, historische, geographische, technische und naturwissenschaftliche Werke beinhaltete. Hinzu kam die besonders wertvolle Sammlung (2600 Bde) des Kázmér Batthyány (1807-1854) aus Kisbér; zuletzt (1845) der Nachlaß des ersten ungarischen Bibliographen, István Sándor (1756-1815), der 1154 Bde vor allem literarische und philosophische Werke in deutscher und lateinischer Sprache, z. T. aber auch in Ungarisch, gesammelt hatte. Nicht unbedeutend waren auch die kleineren Spenden, die z. T. durch Vermittlung von József II. Teleki in die Bibliothek kamen. Diese enthielten u. a. die großen deutschen und französischen Wörterbücher, aber auch die einzige authentische Corvine der Bibliothek (ein Missale aus dem 13. Jh), eine Bibel aus dem 15. Jh und eine Koberger-Bibel aus dem Jahre 1488. 1850 vermachte József II. Teleki der Akademie seine umfangreiche Privatsammlung mit zahlreichen Inkunabeln und Drucken aus der Offizin des Aldus Manutius. Mit den inkorporierten Sammlungen kamen auch Handschriften in die Bibliothek, z. B. aus dem Besitz der Familien Teleki, Kresznerics, Pálóczi-Horváth und Batthyány, darunter Cornides-Handschriften, Kodizes, Kodex-Kopien und zahlreiche ungarische Handschriften.

1.8 Im Jahre 1836 konnte die Akademie in das Trattner-Károlyi-Haus in der Uri-Straße 612 (heute Sándor-Petofi-Straße 3) umziehen, wo ihr erstmals eigene Bibliotheksräume (4 größere und 4 kleinere) zur Verfügung standen. Man begann mit der Aufstellung, Katalogisierung und Systematisierung des Gesamtbestandes. Diese Arbeit verrichtete der Generalsekretär der Gesellschaft, Ferenc Toldy (1805-1875), mit Hilfe eines einzigen Kanzleischreibers. Im Herbst 1844 war der Bücherbestand vollständig bearbeitet und der größte Teil der übernommenen Sammlung Teleki aufgestellt. Danach konnte die Bibliothek am 23. Dezember 1844 eröffnet werden. Der Bestand umfaßte zu diesem Zeitpunkt ca. 50.000 Titel und war in 7 Räumen aufgestellt, die Sammlung Teleki getrennt vom übrigen Bestand.

1.9 Die Sammlung Teleki gliederte sich in drei Gruppen: (1) Ausländische wissenschaftliche Literatur, (2) Ungarische wissenschaftliche Literatur und (3) Handschriften, Karten und Inkunabeln. Neben 356 Inkunabeln waren 19.376 Bde ab 1501, 600 Faszikel Handschriften und 480 Bde Karten vorhanden. Der von der Akademie aufgebaute Bestand setzte sich ebenfalls aus drei Gruppen zusammen: (1) Periodika, (2) Monographien und (3) Handschriften und Rara. Die Bücher waren in einer heute nicht mehr rekonstruierbaren Fachordnung aufgestellt; diese wurde mit leichten Abänderungen bis 1865 beibehalten.

1.10 Die Willkürherrschaft nach der Niederwerfung der Revolution und des Freiheitskampfes von 1848/49 brachte die Akademie vorübergehend in eine schwere Krise, die sich auch auf die Bibliothek nachteilig auswirkte. Für einige Zeit verlor sie das Pflichtexemplarrecht; die Bestandsvermehrung war auf den internationalen Tausch und einige wertvolle Nachlässe beschränkt, darunter im Jahre 1850 die 1000 Bde umfassende Bibliothek des Ministerialrats Imre Jancsó (1793-1848; s. u. 2.11, 2.14) und im Jahre 1861 die Bibliothek von József Somsich (

†1860) mit 1000 Bdn aus verschiedenen Fachgebieten. 1851, als Ferenc Toldy die Bibliotheksleitung niederlegte, wurde die Stelle eines Oberbibliothekars geschaffen und mit Pál Hunfalvy (1810-1891) besetzt, einem der Begründer der ungarischen Ethnographie und vergleichenden Sprachwissenschaft.

1.11 In den sechziger Jahren des 19. Jhs verbesserte sich die Situation der Akademie und ihrer Bibliothek. 1865 konnte nach Plänen des Berliner Architekten August Stüler, die von Miklós Ybl und Antal Skalnitzky bearbeitet wurden, am Donau-Ufer auf der Pester Seite das Neorenaissance-Palais der Akademie errichtet werden. In diesem durch öffentliche Spenden finanzierten Gebäude bekam die Bibliothek im Parterre auf der Donauseite repräsentative Räume zugewiesen. Das Hauptmagazin gleicht einem Kircheninnern, das mit zwei Pfeilerreihen in drei Hallen aufgeteilt und mit Gewölben abgeschlossen ist. Daran angeschlossen sind zwei Nebenmagazine auf der Hofseite. Zwei Lesesäle und ein Arbeitsraum für die Bibliothekare ergänzen den Komplex.

1.12 1865 wurde mit der Neusystematisierung und -katalogisierung des inzwischen ca. 60.000 Bde umfassenden Bestandes begonnen. Die neue Systematik mit 54 Fachgruppen basierte auf der spezifischen Zusammensetzung der Sammlungen und nicht auf dem theoretischen System der Wissenschaften. Die Sammlung Teleki wurde in diese Systematik aufgenommen und damit endgültig in den Bestand der Akademiebibliothek integriert. Hervorzuheben ist auch die Gründung der Handschriftenabteilung. Zur gleichen Zeit wurde das Verhältnis von Akademie und Bibliothek neu geregelt. Ab 1865 waren die Ausgaben für die Bibliothek fester Bestandteil des Budgets der Akademie. Im selben Jahr wurde das ständige Bibliothekskomitee zur fachlichen Unterstützung und Kontrolle der Bibliotheksarbeit gegründet; seine Mitglieder waren Wissenschaftler.

1.13 Im Jahre 1869 wurden die Sammelgebiete der Bibliothek von Baron József Eötvös (1813-1871), dem ungarischen Kultusminister, neu bestimmt. Angeschafft werden sollten Veröffentlichungen gelehrter Gesellschaften und wissenschaftlicher Institute, die wichtigsten wissenschaftlichen Zeitschriften, Wörterbücher, sprach- und literaturhistorische Arbeiten, Enzyklopädien und Handbücher sowie die wichtigsten Monographien der einzelnen Wissenschaftsgebiete. Für die systematische Ergänzung des heterogenen, hauptsächlich aus Schenkungen und angekauften Sammlungen hervorgegangenen Bestandes stellte der Kultusminister eine jährliche Dotation von 5000 Forint für den Erwerb ausländischer Titel zur Verfügung. Der Tauschverkehr mit ausländischen Akademien und sonstigen Institutionen entwickelte sich beständig. 1865 bestanden Beziehungen zu ca. 100 internationalen Tauschpartnern, 1880 zu 150, 1890 zu 160, 1900 zu 190 und 1910 bereits zu 230.

1.14 Schenkungen größerer Sammlungen wurden im letzten Drittel des 19. und in den ersten Jahren des 20. Jhs immer seltener. Nennenswert sind lediglich die folgenden, in diesem Zeitraum inkorporierten Bestände: im Jahre 1867 die archäologische Sammlung des Politikers, Archäologen und Kunsthistorikers Ferenc Pulszky (1814-1897, ca. 1200 Bde); 1868 die Bibliothek von Gusztáv Hadik mit 1600 Bdn aus verschiedenen Fachrichtungen; 1886 die Bibliothek des Turkologen Dániel Szilágyi (1830-1885; s. u. 2.17), die etwa 500 orientalische Handschriften umfaßt; 1902 die Sammlung von Thomas Siskovits (

†1902) mit ca. 1000 Bdn zur Geschichte; 1907 ca. 1000 Bde zu Rechtswissenschaft und Geschichte aus dem Besitz des Juristen Zsigmond Reiner (1862-1907) sowie 1911 die Bibliothek des Ethnographen und Literaturhistorikers Lajos Katona (1862-1910) mit 1500 Bdn zu Literatur, Geschichte, Sprach- und Volkswissenschaft. Aus einigen Privatspenden wurden Sondersammlungen gebildet, z. B. aus den nachgelassenen Handschriften, Büchern und sonstigen Sammelobjekten des Gründers der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, István Graf Széchényi (1791-1860), das Széchényi-Museum. Übernommen wurden weiterhin 1895 die Goethe-Sammlung des Boldizsár Elischer mit 4100 Einheiten (s. u. 2.19), 1905 die Hungarica-Sammlung von György Ráth (s. u. 2.14) und 1906 die Hebraica-Sammlung des Dávid Kaufmann (s. u. 2.17). Von allen diesen Sondersammlungen wurden gedruckte Kataloge angefertigt (s. u. 3.3).

1.15 Bis 1885 betrug der jährliche Bestandszuwachs 1500 Einheiten, 1897 war er auf 2300 Einheiten angestiegen, 1915 wurden 10.000 Einheiten erreicht. Der Gesamtbestand umfaßte Ende des 19. Jhs 220.000 Bde. Durch Pflichtablieferung kamen von 1865 bis 1885 500 Titel in den Bestand, von 1886 bis 1897 850 und von 1898 bis 1914 bereits 8500. Auch der Zuwachs durch internationalen Tauschverkehr und Erwerbungen im Ausland vergrößerte sich im selben Zeitraum.

1.16 Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs endete die bislang kontinuierliche Entwicklung der Akademiebibliothek, da die politischen und wirtschaftlichen Krisen sich auf die Institution auswirkten. Die internationalen Tauschkontakte brachen außer mit Deutschland und Österreich ab. 1918 waren noch 87 Tauschpartner vorhanden, von denen insgesamt 320 Titel eingingen - 1913 waren es 700 gewesen; die Zahl der Erwerbungen im Ausland war auf 150 gesunken und auch die Pflichtablieferung erbrachte nur noch 5700 Titel. Besonders negative Folgen hatte das Ausbleiben der ausländischen Periodika und Serien.

1.17 Der geringe Bestandszuwachs blieb auch für die Nachkriegsjahre charakteristisch, da die Inflation solche Ausmaße annahm, daß an ein Auffüllen der Bestandslücken nicht gedacht werden konnte. In den zwanziger Jahren stabilisierte sich die politische und wirtschaftliche Lage vorübergehend, so daß neue Zeitschriften abonniert und der Tausch gegen Neuerscheinungen der Akademie wieder aufgenommen werden konnte. Zwischen 1929 und 1938 ging die Bibliothek 450 Tauschbeziehungen ein, darunter auch mit akademischen Institutionen der Sowjetunion. Der Jahreszuwachs stieg von durchschnittlich 2500 bis 3500 Titeln der vorhergehenden Jahre auf 6500 bis 7000.

1.18 Zusätzlich gingen wertvolle Spenden ein. 1928 vermachte Ferenc Graf Vigyázó (1874-1928) mit der Absicht, die Wissenschaft zu fördern, sein großes Vermögen der Akademie. Der Nachlaß enthielt ca. 17.000 Bde seiner Familienbibliothek, darunter Kodizes (43), Inkunabeln (143) und ungarische Alte Drucke in großer Zahl. In den Jahren 1924/25 wurde ein Teil der Bibliothek (ca. 1200 Bde) des berühmten Orientalisten Aurél Stein (1862-1943), der englischer Staatsbürger ungarischer Herkunft war, in den Bestand der Akademiebibliothek inkorporiert. Es handelt sich vor allem um Werke mit Bezug zu Innerasien, Indien und dem Iran. Weitere 2300 Bde und Sonderdrucke sowie 6 Hss. aus der Sammlung Steins in der Bodleian Library in Oxford wurden erst im Jahr 1957 in den Bestand der Bibliothek überführt. Darüber hinaus wurde die Orientalistische Sammlung (11.000 Bde) des Iranisten Sándor Kégl übernommen (s. u. 2.17).

1.19 Trotz der bedeutenden Spenden und der wachsenden Zahl der Neuerwerbungen aus anderen Quellen ist die Zwischenkriegszeit für die Entwicklung der Bibliothek insgesamt negativ zu bewerten; so war u. a. die Benutzungsmöglichkeit für eine breitere Öffentlichkeit nicht mehr gegeben. Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Gebäude der Akademie schwere Schäden. Da die wertvollen Sammlungen jedoch ausgelagert waren, überstand die Bibliothek den Krieg ohne größere Verluste.

1.20 Nach dem Wiederaufbau des Gebäudes waren ab 1948 bessere Arbeitsbedingungen für die Bibliothek gegeben. Für die Sondersammlungen wurden neue Räume eingerichtet. Außerdem stand nun ein festes Budget zur Verfügung. Bis 1949 vermehrte sich der Bestand um ca. 7000 Bde, die sich aus 2400 Pflichtexemplaren, 2300 Tauschexemplaren aus dem Ausland, 1200 im Ausland erworbenen Bänden und 1200 Bdn von ungarischen Spendern zusammensetzten. Schon 1945 wurde der Bibliothek die 27.000 Bde umfassende Sammlung des Nationalcasinos [Nemzeti Casino] übergeben. 1947 bestanden bereits wieder 65 internationale Tauschkontakte, 1949 waren es 254.

1.21 Aufgrund des Wissenschaftsgesetzes von 1949 wurde die Ungarische Akademie der Wissenschaften zur höchsten wissenschaftlichen Institution des Landes. Die neue Funktion der Bibliothek bestand in der Unterstützung der wissenschaftlichen Forschungsarbeit innerhalb der Akademie. In der nun folgenden Aufbauphase wurde die Bibliothek organisatorisch modernisiert und mit moderner Technik ausgestattet. Die Handschriften der selbständigen Gedenkzimmer wurden im Zuge der Umstrukturierung der Handschriftenabteilung übergeben, z. B. die des Széchényi-Museums (s. o. 1.14), der Goethesammlung, des Mihály-Vörösmarty-Zimmers sowie die Handschriften und Andenkensammlung der Kisfaludy-Gesellschaft [Kisfaludy-Társaság; gegr. 1836], einer literarischen Gesellschaft, die der Bibliothek 1952 ihre Akten und Schriften übereignete (ca. 6700 Bde).

1.22 Zwischen 1985 und 1988 wurde das sogenannte Akademische Mietshaus, das mit dem Palais der Akademie einen Gebäudekomplex bildet, durch Umbau für die Bibliothek hergerichtet. Die wichtigste Quelle des Bestandszuwachses ist nach wie vor der Schriftentausch mit in- und ausländischen Institutionen. Ca. 65 Prozent der Monographien und ca. 85 Prozent der Zeitschriften werden so erworben. Die Zahl der Tauschkontakte beläuft sich auf 1270 und verteilt sich auf 68 Länder. Mit deutschen Institutionen bestehen

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand umfaßt heute 2.026 .922 Bde, die sich auf 1.047.498 Monographien, 311.418 Periodika, 643.626 Hss. und ca. 24.380 Mikrofilme verteilen.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Aus dem Gesamtbestand von 1.047.498 Bdn Monographien sind ca. 150.000 Titel vor 1900 erschienen. Eine chronologische Gliederung ist nicht möglich, da als Folge der relativ späten Gründung der Bibliothek bei der Systematisierung des Bestandes chronologische Gesichtspunkte nicht berücksichtigt wurden. Auch die Inkunabeln, die ungarischen Alten Drucke und die seltenen Alten Drucke wurden in die Fachgruppen integriert. Die erste größere Systematisierung ab 1930 hatte zur Folge, daß die ungarischen Alten Drucke aufgrund der Bibliographie von Károly Szabó und Árpád Hellebrant (s. u. 5) separat als Alte ungarische Literatur aufgestellt wurden. Ferner wurden die Gruppen Alte Bibliothek I, II, III und IV gebildet. Ab 1949 wurde in Zusammenarbeit mit der Handschriftenabteilung die Abteilung Alte Buchsammlung geschaffen. Seit 1950 werden die Neuzugänge nach dem Numerus-currens-System geordnet.

2.3 Abgesehen von den ungarischen Drucken bis 1711 wurde die sprachliche Gliederung des Bestandes nicht ermittelt. Aus diesem Grund kann nur ein Überblick über die vor 1900 erschienenen Germanica gegeben werden. Ihre Gesamtzahl beträgt 43.459 Titel. An deutschsprachigen, in Ungarn erschienenen Drucken sind aus dem 17. Jh 10 Titel vorhanden, aus dem 18. Jh 267 und aus dem 19. Jh 1493. An deutschsprachigen, in Deutschland und sonstigen Ländern erschienenen Drucken wurden 32 Inkunabeln, 715 Titel des 16. Jhs, 750 des 17. Jhs, 13.170 des 18. Jhs und 16.064 des 19. Jhs gezählt. Als lateinische, in Deutschland erschienene Drucke sind 514 Inkunabeln ausgewiesen, 1903 Titel aus dem 16. Jh, 2127 aus dem 17. Jh, 4295 aus dem 18. Jh und 704 aus dem 19. Jh. Von den in Deutschland erschienenen Titeln in sonstigen Sprachen stammen 48 aus dem 16. Jh, 167 aus dem 17. Jh, 659 aus dem 18. Jh und 541 aus dem 19. Jh.

Systematische Übersicht

2.4 Die 1865 eingeführte Fachordnung, die ursprünglich 54 Fachgruppen umfaßte, ist heute relevant für die Aufbewahrung der in ihr erfaßten Bestände und die Inventare, die anhand dieser Ordnung revidiert werden. Die Fachgruppen sind nach dem Numerus-currens-Prinzip geordnet. Die Weiterentwicklung des Sachkatalogs wurde zwischen den Weltkriegen eingestellt. Von den ursprünglichen Fachgruppen bestehen heute durch Rekatalogisierung (Philosophie) oder separate Erfassung bestimmter Bestände in Sondersammlungen (Ungarische Akademie, Akademien, Gesellschaften, Ausländische Periodika, Ungarische Dokumente, Orientalische Literatur) nur noch 40. Einige Fachgruppen umfaßten von Beginn an mehrere Bereiche (Lateinische und Neulateinische Literatur sowie Klassische Philologie; Theologie und Mythologie; Mineralogie und Erdkunde).

2.5 Die aktuelle Fachordnung umfaßt die folgenden Gruppen: Ungarische Literatur (20.887 Inventareinheiten); Geschichte (10.923); Kunstgeschichte, Ästhetik (6943); Lateinische, Neulateinische Literatur, Klassische Philologie (482); Bibliographie (2647); Biographie (7303); Enzyklopädie (724); Kriegswissenschaft (2923); Ungarisches Recht (6209); Ungarische Geschichte (7722); Slawische Literatur (2029); Politik (6495); Pädagogik (9574); Theologie, Mythologie (8272); Griechische Literatur (694); Italienische Literatur (1472); Ungarische Sprache (1540); Ungarische Geographie (1729); Anthropologie (1437); Miscellanea (741); Rechtswissenschaft (7925); Geographie (2243); Landkarten (2002); Französische Literatur (4280); Ungarische Politik (9889); Sprachwissenschaft (5907); Schematik (Tabellen, Namenssammlungen, Titelsammlungen; 633); Literatur der germanischen Völker (8093); Naturlehre (2716); Naturwissenschaften (1001); Mineralogie, Erdkunde (1392); Tierkunde (2024); Schule (Lehrbücher; 9867); Wirtschaftslehre (11.372); Statistik (1721); Mathematik (2813); Reiseliteratur (1612); Pflanzenkunde (1441); Chemie (3030) und Archäologie (2600). Die angegebenen Zahlen sind Inventareinheiten, d. h. Serien und mehrbändige Ausgaben erscheinen unter einem Inventareintrag, und betreffen den bis 1950 erworbenen Bestand (insgesamt ca. 183.000 Inventareinheiten). Diese Zahl war vor 1950 höher, weil der Bestand der Sondersammlungen noch mit inbegriffen war. Eine inhaltliche Beschreibung der Gruppen ist aufgrund der Gegebenheiten nicht möglich, so daß auch weitere Informationen über ihre Zusammensetzung und über den Anteil der Germanica bis 1900 nicht gegeben werden können.

Sondersammlungen

Handschriftenabteilung

2.6 Die zunächst im Generalsekretariat der Akademie aufbewahrten Handschriften wurden 1865 als selbständige Sammlung aufgestellt. Den Grundbestand bildete die Sammlung Teleki (s. o. 1.1 -1.4), die ca. 600 Handschriftenbände enthielt, welche durch Briefwechsel berühmter Wissenschaftler des 18. Jhs und weitere Schenkungen von Teleki ergänzt wurden. Heute ist ein Gesamtbestand von 643.626 Inventareinheiten vorhanden. Darunter ist die einzige authentische Corvine der Bibliothek, Ludovico Carbos Dialogus de Matthiae regis laudibus (Ferrara ca. 1473-1475). Die Sammlung ungarischer Sprachdenkmäler umfaßt 83 Werke.

2.7 Von den mittelalterlichen Kodizes sind 64 lateinisch, 9 deutsch, 4 italienisch, einer holländisch; von den Kodexfragmenten sind 1002 lateinisch, 23 deutsch und 13 griechisch. Die 9 deutschsprachigen Kodizes stammen aus dem 15. Jh, meist aus dessen zweiter Hälfte. Es handelt sich um Ulrich von Pottensteins Auslegung des Magnificat und der zehn Gebote (bayrisch-österreichisch, Mitte 15. Jh), Konrad von Megenbergs Von der Seel - Buch der Natur (Mitte 15. Jh), Jacobus de Theramos Belial (1472), ein Protokoll der Bruderschaft des Heiligen Leichnams Christi zu Leutschau (deutsch, 1431-1584), ferner um 2 Stundenbücher (niederländisch und schlesisch) und 3 Andachtsbücher (ripuarisch, schwäbisch und westfälisch).

2.8 Aus der Neuzeit sind nur wenige deutschsprachige Handschriften vorhanden, die sich zumeist auf das kulturelle und religiöse Leben der deutschen Städte Ungarns beziehen. Darunter finden sich Predigtausgaben, Gesangbücher, Gedenkbücher, Kollegienhefte ungarischer Studenten an deutschen Universitäten, Briefwechsel von Gelehrten u. a.

2.9 Der aus der Goethe-Sammlung übernommene Bestand an Handschriften und Gegenständen aus dem Besitz Goethes (s. u. 2.19) umfaßt heute ca. 4100 Inventareinheiten. Er konnte durch die Privatsammlung von Móric Harsányi (1863) und z. T. durch Ankäufe vermehrt werden. Der letzte Zuwachs zu Beginn dieses Jahrhunderts betrug 30 Hss.

2.10 Auch das Alte Akademische Archiv ist Teil der Handschriftensammlung. Es enthält Dokumente von der Gründung der Akademie bis zum Jahr 1949 und bildet eine selbständige Einheit, die durch Schriften über die Bibliothek erweitert wurde. Außerdem gehören Dissertationen und Habilitationsschriften, sofern sie handschriftlich vorliegen, zu diesem Bestand.

Inkunabelsammlung

2.11 Die Bibliothek besitzt die zweitgrößte Inkunabelsammlung Ungarns (ca. 1200 Bde). Mit wenigen Ausnahmen stammen sie aus Nachlässen und Schenkungen, u. a. aus den Sammlungen Teleki (409 Bde), Kresznerics (88), Jancsó (9), Ráth (143) und Vigyázó (431). Aus dem Vorbesitz von Imre Jancsó sind u. a. zwei Ausgaben der Chronik von Joannes de Thwrocz, Chronica Hungarorum (Augsburg 1488, Brünn 1488), erhalten, aus der Schenkung von Ferenc Pulszky u. a. eine Justinianus-Prachtausgabe (Rom 1470). Seit 1950 verfügt die Bibliothek über ein Budget für den Ankauf von wertvollen Werken, so daß inzwischen ca. 64 Inkunabelbände angekauft wurden.

2.12 Im Jahre 1886 erschien der Inkunabelkatalog von Árpád Hellebrant (1855-1925; s. u. 3.3 ), der 493 Einheiten verzeichnet. 1954 begann die Neubearbeitung und Restaurierung der Sammlung. Bei einer Bestandsaufnahme im Jahre 1967 wurde die sprachliche Verteilung erfaßt: Latein 1098 Titel, Deutsch 32, Hebräisch 13, Italienisch 11, Latein und Deutsch 5, Griechisch 2, Latein und Hebräisch 2, Deutsch und Hebräisch einer, Holländisch einer. 526 Titel wurden in Deutschland gedruckt, 513 in Italien, 79 in der Schweiz, 17 in Frankreich, 9 in den Niederlanden, 4 in Böhmen und einer in Portugal; bei 14 Titeln ist der Druckort unbekannt. Zu ca. 44 Prozent handelt es sich um theologische Werke (einschließlich Liturgik), zu 11 Prozent um Geschichte und Geographie, zu 10 Prozent um humanistische Literatur, zu 8 Prozent um Literatur der klassischen Antike, zu 8 Prozent um Philosophie, zu 7 Prozent um Rechtswissenschaften, zu 4 Prozent um Sprachwissenschaft, Philologie, Rhetorik, zu 3 Prozent um Medizin, Pharmazie, Botanik, zu 2 Prozent um Mathematik, Astronomie, Kalender und zu weiteren 3 Prozent um Sonstiges. Die Sammlung enthält 8 Unikate, z. B. den Almanach auf das Jahr 1478 (Augsburg: Zainer 1477).

2.13 Von den 32 deutschsprachigen Inkunabeln sind die ältesten Drucke Heinrich Steinhöwels Deutsche Chronik (Ulm: Zainer 1473), ein Schwabenspiegel. Das kaiserliche Landrechtbuch (Augsburg: Zainer, ca. 1475) und Petrus Nigers Stern der Meschiach (Esslingen: Fyner 1477). Ferner handelt es sich um einen weiteren in Augsburg gedruckten Almanach (1482), einen Leipziger Almanach (1495), eine Koberger-Bibel (Nürnberg 1483), die Reformation Kaiser Sigismunds (Augsburg: Schönsperger 1484), die Reformation der Stadt Nürnberg (Nürnberg: Koberger 1484), um Bernhard von Breidenbachs Peregrinatio in terram sanctam (Mainz: Reuwich 1486), Jacobus de Theramos Consolatio peccatorum (Augsburg: Schönsperger 1500) und Hieronymus Brunschwigs Kleines Destillierbuch (Straßburg: Grüninger 1500). Von Hartmann Schedels Liber chronicarum liegen 3 verschiedene deutschsprachige Ausgaben in jeweils mehreren Exemplaren vor. Des weiteren sind eine Chronik von Köln (Köln: Koelhoff 1499) und Johann Bämlers Chronik von allen Kaisern, Königen und Päpsten (Augsburg: Schönsperger 1487) vorhanden. Die übrigen Titel sind theologischen Inhalts. Neben deutschsprachigen in Deutschland erschienenen Inkunabeln liegen noch solche in lateinischer Sprache vor, so z. B. Giovanni Boccaccios De claris mulieribus (Ulm: Zainer 1473), Francesco Petrarcas Historia Griseldis (Ulm: Zainer, ca. 1473-1475), Juvenals Satirae (Nürnberg: Koberger 1497) und Pelbartus de Themeswars Sermones Pomerii de sanctis (Hagenau: Gran 1499).

Alte ungarische Bibliothek

2.14 In der Sammlung Teleki wurden die Alten Drucke als Ungarische Theca bezeichnet. Ihre spezifische Prägung erhielt sie durch die von den Telekis angekaufte Sammlung des Historikers Dániel Cornides (1732-1787), durch die Bibliothek des Klausenburger Professors József Bodoki (1730-1799), die theologische, philosophische, philologische und historische Werke enthielt, sowie durch die Sammlung des Klausenburger Arztes József Zoltán (1712-1763) mit überwiegend naturwissenschaftlichen Werken. In Wien erwarb József II. Teleki 1850 die ungarische Sammlung von Imre Jancsó (s. o. 1.10), die überwiegend historischen Inhalts war. 1855/56 erhielt er von einem Klausenburger Antiquitätenhändler durch Tausch 50 ungarische Werke, die vor 1711 gedruckt wurden. Im Jahre 1905 kamen 2300 Alte Drucke aus der Sammlung des Wissenschaftlers und Kunstsammlers György Ráth (1828-1905) und 1928 weitere altungarische Werke aus der Bibliothek von Ferenc Vigyázó in die Sammlung (s. o. 1.18). In den fünfziger Jahren dieses Jahrhunderts konnten überdies weitere Lücken gefüllt werden.

2.15 Die Sammlung umfaßt heute ca. 6650 Titel, darunter ca. 4000 lateinische, 2000 ungarische, mehr als 450 deutsche und einige in sonstigen Sprachen. Aus dem 16. Jh stammen 167 in Ungarn und außerhalb Ungarns veröffentlichte deutschsprachige Werke, aus dem 17. Jh 285 und aus dem 18. Jh 25. Zu ca. 85 Prozent handelt es sich um Literatur zur ungarischen Geschichte; der Rest verteilt sich auf allgemeine Geschichte, Theologie, Literatur des germanischen Raumes, Geographie u. a. Zu den ältesten deutschsprachigen Titeln dieser Sammlung gehören Johann Honter, Kirchenordnung aller Deutschen in Sybembürgen (Kronstadt: Honter 1547), eine Agenda für die Seelsorger und Kirchendiener in Sybembürgen (Kronstadt: Honter 1547) sowie Der Sachssen in Siebenbürgen Statuta oder eygen Landtrecht von Matthias Fronius (Kronstadt: Greus 1583).

Antiqua

2.16 Neben den laufenden Anschaffungen historischer Drucke finden sich in dieser Sammlung die aus den alten Fachgruppen aussortierten und neu katalogisierten wertvollen Werke bis 1800 und einige Rara des 19. und 20. Jhs. Die Sondersammlung enthält ca. 1200 Titel aus der Zeit zwischen 1500 und 1550; ferner die in Ungarn bis 1850 und im Ausland bis 1800 erschienenen Werke, die entweder bekannte Vorbesitzer haben oder aufgrund handschriftlicher Eintragungen und künstlerischer Bearbeitungen wertvoll erscheinen; hinzu kommen Bestände aus den ehemaligen Gedenkzimmern. Im Bestand sind 196 in Ungarn erschienene deutschsprachige Titel (17. Jh 10, 18. Jh 59, 19. Jh 127), 4812 in Deutschland und weiteren Ländern erschienene deutschsprachige Titel (32 Inkunabeln, 16. Jh 628, 17. Jh 340, 18. Jh 3516, 19. Jh 296), 4985 in Deutschland erschienene lateinische Titel (514 Inkunabeln, 16. Jh 1541, 17. Jh 975, 18. Jh 1931, 19. Jh 24) und 368 in Deutschland erschienene Titel in sonstigen Sprachen (16. Jh 24, 17. Jh 87, 18. Jh 224, 19. Jh 33). Erwähnenswerte Titel dieser Sammlung sind u. a. Conrad Celtes, Libri odarum (Straßburg: Schürer 1513), Melanchthon, De artibus liberalibus oratio Tubingae habita (Hagenau: Anshelm 1517), Sebastian Münster, Cosmographiae universalis libri VI (Basel 1550), Martin Luther, Der erste (-zwelfte) Teil der Bücher des Martin Luther (Wittenberg: Kraft 1553-1561) und Jacob Böhme, Aurora, das ist die Morgenröte im Aufgang und Mutter der Philosophie (Dresden? 1634).

Orientalistische Sammlung

2.17 Die international renommierte Orientalistische Sammlung wurde 1951 gegründet. Den Grundbestand bildeten ca. 15.000 Bde Monographien und 1000 Hss., die aus den bestehenden Fachgruppen separiert wurden. Dieser Bestand wurde durch systematische Erwerbung vermehrt. Schon seit dem Ende des 19. Jhs wirkten ungarische Orientalisten am Aufbau dieser Sammlung beratend mit. Einige von ihnen haben der Bibliothek ihre Privatsammlungen überlassen. Hervorzuheben sind hier die Sammlung Szilágyi mit ca. 500 Hss. (438 türkische, die restlichen persisch und arabisch); der Nachlaß von Sándor Korösi-Csoma (1784-1842), dem Sprachgelehrten und Forscher der ungarischen Urgeschichte, mit tibetischen Handschriften und Drucken sowie einer umfangreichen Sammlung von Titeln zu Korösi-Csoma; die Hebraica-Sammlung des Religionshistorikers Dávid Kaufmann (1852-1899) mit 594 Hss. und 2000 Drucken, darunter weltweit unikale illuminierte Handschriften, Inkunabeln und das Genizah-Fragment; die Sammlung des Turkologen Ármin Vámbéry (1832-1913) mit 600 turkologischen Titeln (darunter 56 türkische, persische und arabische Handschriften); die vollständige Privatbibliothek von Aurél Stein, der sich auf Innerasien spezialisiert hatte; weiterhin der Nachlaß des Iranisten Sándor Kégl mit 11.000 Titeln, darunter 76 seltene, größtenteils persische Handschriften; der Briefwechsel des Islamisten Ignác Goldziher (1850-1921) mit 13.600 Inventareinheiten; zuletzt die Judaica-Bibliothek des Hebraisten Sándor Scheiber (1913-1985) mit 10.000 Bdn. Zu Beginn der fünfziger Jahre konnte ferner ein Teil der aufgelösten Orientalischen Sammlung der Ervin-Szabó-Stadtbibliothek übernommen werden.

2.18 Bei einem Gesamtbestand von ca. 60.500 Monographien, 1060 Periodika und 5000 Hss. sind 3000 Titel tibetisch, 596 türkisch, 595 hebräisch, 149 arabisch, 144 persisch und 285 mongolisch. Der Anteil der Germanica beträgt schätzungsweise 5200 Titel. Von den deutschsprachigen Werken sind 70 im 19. Jh in Ungarn erschienen, 4595 erschienen in Deutschland und sonstigen Ländern (16. Jh 15, 17. Jh 50, 18. Jh 230, 19. Jh 4300). Hinzu kommen 402 in Deutschland erschienene lateinische Titel (16. Jh 50, 17. Jh 72, 18. Jh 60, 19. Jh 220) und 179 in Deutschland erschienene Titel in sonstigen Sprachen (18. Jh 19, 19. Jh 160). Zu den Germanica des 16. Jhs gehört Joannes Adelphus' Die Türkisch Chronica (Straßburg: Flach 1508), zu denen des 18. Jhs das Lexicon Arabico-Persico-Turcicum von Franciscus a Mesgnien Meninsky (Wien: Kurtzbek 1780-1801).

Goethe-Sammlung

2.19 Besondere Aufmerksamkeit verdient die Goethe-Sammlung von Boldizsár Elischer (1818-1895), ein für die ungarische Germanistik einzigartiger Bestand. Elischer, ein bekannter Jurist, legte diese Sammlung wahrscheinlich in den fünfziger Jahren des 19. Jhs an und vermachte sie seinem Neffen Gyula Elischer, der Professor der Medizin war. 1896 umfaßte der Bestand 20 Gesamtausgaben von Goethes Werken (in 320 Bdn), Erstausgaben, darunter 135 illustrierte Ausgaben und 13 Prunkausgaben, Briefeditionen (64), Biographien (458), Ankündigungen der Werke (584), Zeitschriften, Studien, kleinere Drucke (695), Goethe-Handschriften (34), Handschriften von Zeitgenossen Goethes (144), Goethe-Porträts (233), Porträts von Zeitgenossen (157), Stiche und Photos (675, darunter die vollständige Kaulbachsche Goethe-Galerie), Gedenkmedaillen (22), Musikwerke (366), die Karlsbader Mineraliensammlung (4 Kartons), Goethe-Büsten (von Trippel und Rauch, auch einige kleinere) sowie Gesichtsmasken aus Gips u. a. Obwohl das Frankfurter Goethe-Haus und das Weimarer Goethe-Nationalmuseum die Sammlung jeweils für 100.000 Mark erwerben wollten, übergab Elischer sie der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, die ein Goethe-Zimmer einrichtete und die Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich machte. Im Zweiten Weltkrieg wurde auch dieses Zimmer zerstört, allerdings waren die Handschriften und Bücher vorher in Sicherheit gebracht worden. Neben den Handschriften kamen auch Gegenstände aus dem Besitz Goethes in die Handschriftenabteilung, während die Bücher im Magazin als separater Bestand aufgestellt, katalogisiert und in die Kataloge der Bibliothek eingearbeitet wurden (s. u. 3.2).

Zeitschriftensammlung

2.20 Von einem Gesamtbestand mit 14.500 Titeln sind 3500 noch laufende Serien. Ein Drittel der Periodika des 18. und 19. Jhs ist deutschsprachig oder in Deutschland erschienen. Eine separate Gruppe bildet die Academia-Sammlung, die Periodika verschiedener wissenschaftlicher Akademien und Gesellschaften beinhaltet. Die bedeutende Zahl der Veröffentlichungen wurde weiter untergliedert in Zeitschriften oder Jahrbücher einzelner wissenschaftlicher Institutionen. Die systematische Übersicht zeigt, daß fast alle Wissensgebiete in der Sammlung vertreten sind.

2.21 Die Titel aus dem 19. Jh überwiegen gegenüber denen aus dem 18. Jh, obwohl auch aus dieser Frühzeit der Zeitschriftenpublikation zahlreiche bedeutende Titel vorhanden sind, so u. a. Abhandlungen der churfürstlich-baierischen Akademie der Wissenschaften (München 1763-1776), Archiv für den Menschen und Bürger (Leipzig 1770-1788), Allgemeine Literatur-Zeitung (Jena und Leipzig 1795-1818), Der Bienenstock (Wien 1768-1770), Commentarii (ab 1779 Commentationes) Societatis Regiae Scientiarum Gottingenses (Göttingen 1752-1808), Ephemeriden der Menschheit (Leipzig 1782-1784), Forst-Archiv (Ulm 1788-1804), Göttingische Gelehrte Anzeigen (Göttingen 1765-1892), Chemisches Archiv (Leipzig 1783-1791), Journal der Physik (Halle 1790-1794), Patriotisches Archiv für Deutschland (Frankfurt, Leipzig und Mannheim 1784-1790), Politisches Journal (Hamburg 1781-1801) sowie Theater der Deutschen (Berlin und Leipzig 1766-1776).

2.22 Erwähnenswerte Titel des umfangreichen Periodika-Bestandes aus dem 19. Jh sind die Abhandlungen der königlich preussischen Akademie der Wissenschaften (Berlin 1832-1905), die Annalen der Pharmacie (später Justus Liebigs Annalen der Chemie, Heidelberg 1832-1920), die Annalen der Berg- und Hüttenkunde (Salzburg 1801-1803), das Archiv für Hessische Geschichte (Darmstadt 1864-1904), das Archiv für österreichische Geschichte (Wien 1848-1969), das Archiv des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde (Hermannstadt und Kronstadt 1843-1944), die Beiträge zur Kenntniss des russischen Reichs (St. Petersburg 1839-1896), das Correspondenzblatt der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie (München 1870-1903), die Forschungen zur deutschen Geschichte (Göttingen 1862-1886), das Journal für die reine und angewandte Mathematik (Berlin 1847-1970), die Historische Zeitschrift (München 1859-1970), das Literarische Centralblatt für Deutschland (Leipzig 1865-1944), die Mittheilungen der kaiserl. königl. Geographischen Gesellschaft (Wien 1857-1891), die Monatliche Correspondenz zur Beförderung der Erd- und Himmelskunde (Gotha 1800-1813), Neues Lausitzisches Magazin (Görlitz 1832-1941), die Zeitschrift der deutschen morgenländischen Gesellschaft (Leipzig 1846-1970), die Zeitschrift für die gesammte Staatswissenschaft (Tübingen 1844-1926) sowie die Zeitschrift für Philosophie (Halle und Leipzig 1848-1918).

Mikrofilmsammlung

2.23 Die Mikrofilmsammlung umfaßt 24.380 Einheiten. Hier werden insbesondere Kopien des Hungarica-Bestandes aufbewahrt.

Archiv der Akademie

2.24 Das Archiv sammelt die Akten über die Akademie der Wissenschaften nach 1949.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog der Monographien

[mschr., in Zettelform; verzeichnet die Monographien des von 1950 bis 1986 bearbeiteten Bestandes und den neubearbeiteten Bestand vor 1950; existiert auch als Mikrofiche]

EDV-Katalog der Monographien

[Titelaufnahmen nach internationalen Regeln; ab Erscheinungsjahr 1986 sind sämtliche Werke und Serien erfaßt; existiert auch als Dienstkatalog]

Alphabetischer Katalog der Serien

[mschr., in Zettelform; verzeichnet die Serien des von 1950 bis 1986 bearbeiteten Bestandes; geordnet nach den Titeln der Serien, innerhalb der Serien nach Titeln der einzelnen Nummern]

Sachkatalog

[mschr., in Zettelform; im Dezimalsystem; verzeichnet den ab 1950 neubearbeiteten Bestand]

Geographischer Katalog

[mschr., in Zettelform; im Dezimalsystem; dient zur Ergänzung des Sachkatalogs; Katalog der geographischen Orte, auf die der Inhalt des Bandes sich bezieht]

Alphabetischer Zeitschriftenkatalog

[mschr., in Zettelform; umfaßt den gesamten Zeitschriftenbestand, die Jahrbücher und monographischen Bearbeitungen]

3.2 Moderne Sonderkataloge

Handschriftenabteilung:

Alphabetischer Verfasserkatalog der ab 1954 bearbeiteten Titel

[in Bandform]

Standortkatalog der ab 1954 bearbeiteten Titel

[in Bandform]

Stichwortkatalog der ab 1954 bearbeiteten Titel

[in Zettelform]

Alphabetischer Verfasserkatalog der hschr. Inaugural-Dissertationen und Habilitationsschriften

[in Zettelform]

Standortkatalog der hschr. Inaugural-Dissertationen und Habilitationsschriften

[in Bandform]

[Momentan werden die Daten per EDV erfaßt.]

Alphabetischer Katalog der Bestände des Alten Akademischen Archivs

[in Zettelform; mit verschiedenen Indizes]

A Magyar Tudományos Akadémia Könyvtára Kézirattárának katalógusai [Handschriftenverzeichnisse der Bibliothek der Ungarischen Akademie der Wissenschaften]. Budapest 1966-

[verzeichnet die Bestände der einzelnen Nachlässe; erscheint seit 1966 serienweise im Druck]

Marth, Hildegard: A Goethe-gyujtemény [Die Goethe-Sammlung]. Budapest 1974 (A Magyar Tudományos Akadémia Könyvtára Kézirattárának katalógusai 7)

Fráter, Jánosné: Az Akadémiai Könyvtár iratai 1831-1949 [Schriften der Akademiebibliothek 1831-1949]. Budapest 1985 (A Magyar Tudományos Akadémia Könyvtára Kézirattárának katalógusai 14)

[verzeichnet Dokumente zur Geschäftsordnung, Organisation und Erwerbung sowie Formulare, Rechnungen, alte Kataloge, Katalogfragmente, Zuwachs-, Ausleih- und Leserverzeichnisse usw.]

Csapodi, Csaba: Catalogus collectionis codicum latinorum et graecorum. Budapest 1985 (A Magyar Tudományos Akadémia Könyvtára Kézirattárának katalógusai 16)

Gergely, Rezso (Hrsg.): Microcard catalogue of the rare Hebrew codices, manuscripts and ancient prints in the Kaufmann collection, repr. on microcards. Budapest 1959

Antiqua-Abteilung:

Alphabetischer Verfasserkatalog

[verzeichnet bis zum Erscheinungsjahr 1800 die laufenden Erwerbungen und rekatalogisierten Titel bzw. bis zum Erscheinungsjahr 1850 die im Ausland erschienenen ungarischen Drucke; ohne zeitliche Begrenzung sind Ausstellungsobjekte verzeichnet]

Chronologischer Katalog

[nach Erscheinungsjahren, über den im Alphabetischen Verfasserkatalog verzeichneten Bestand]

[beide Kataloge mschr., in Zettelform]

Orientalistische Sammlung:

Alphabetischer Verfasserkatalog

Zeitschriftenkatalog

Sprachkatalog der Handschriften

[alle Kataloge mschr., in Zettelform]

Mikrofilme:

Alphabetischer Verfasserkatalog

[mschr., in Zettelform]

Topographischer Katalog bibliothekseigenen Materials bzw. des Materials mehrerer ungarischer und ausländischer Sammlungen

[mschr., in Zettelform]

Katalog der photographischen Aufnahmen bibliothekseigenen Materials

[in Bandform]

Akademisches Archiv:

Repertorien

[in Bandform; verzeichnen die ab 1949 in das Inventar übernommenen Schriften]

Bibliographische Abteilung:

Handschriftliches Verzeichnis der Arbeiten der ab 1960 gewählten Mitglieder der Ungarischen Akademie der Wissenschaften

3.3 Historische Kataloge

Katalog der Bibliothek von László Teleki

[hschr., in Bandform; zu verschiedenen Zeitpunkten nach Fachgruppen erstellt]

Alphabetischer Katalog

[Zettelkatalog in Folioformat; auf der Grundlage des nicht mehr existierenden Sachkatalogs ab 1888 erstellt, 1950 abgeschlossen; verzeichnet ungarische Titel des Zeitraums 1711-1950 und ausländische Titel von 1600-1950, die nicht in die Sammlungen Alter Drucke überführt wurden]

Standortkatalog

[Bandkatalog mit 42 Fachgruppen, in Folioformat; innerhalb der Fachgruppen sind die Titel nach Numerus currens geordnet]

Standortkatalog der vor 1954 bearbeiteten Handschriften

[hschr., in Zettelform; nach Fächern geordnet]

Alphabetischer Katalog der vor 1954 bearbeiteten gebundenen Handschriften und Analecta

[hschr., in Zettelform]

Alphabetischer Katalog der vor 1954 bearbeiteten Korrespondenzen

[hschr., in Zettelform]

Hellebrant, Árpád: Catalogus librorum saeculo XV impressorum quoquot in Bibliotheca Academiae Litterarum Hungaricae asservantur. Budapest 1886

Ráth György régi magyar könyvtára. Az 1895. deczember 16-án kelt közjegyzoi okirat értelmében ...átadta özv. Ráth Györgyné [Die alte ungarische Bibliothek des György Ráth. Überreicht von der Witwe des György Ráth im Sinne des Protokolls vom 16. Dezember 1895]. Budapest 1905

Néhai dr. Kaufmann Dávid tanár könyvtárának héber kéziratai és könyvei [Hebräische Handschriften und Bücher aus der Bibliothek von Prof. Dr. Dávid Kaufmann]. Hrsg. u. bearb. von Miksa Weisz. Budapest 1906

Folyóiratok és idoszaki kiadványok a M. T. Akadémia Könyvtárában [Zeitschriften und Periodika in der Bibliothek der Ungarischen Akademie der Wissenschaften]. Budapest 1906

Hellebrant, Árpád: Diplomatáriumok és monumenták a M. Tud. Akadémia könyvtárában [Diplomatische Schriften und Monumente in der Bibliothek der Ungarischen Akademie der Wissenschaften]. Budapest 1908

Hellebrant, Árpád: Egyleveles nyomtatványok a XVIII. századból a M. T. Akadémia könyvtárában [Einblattdrucke aus dem 18. Jh in der Bibliothek der Ungarischen Akademie der Wissenschaften]. Budapest 1908

Katona Lajos könyvtárának czímjegyzéke [Titelverzeichnis der Bibliothek des Lajos Katona]. In: Akadémiai Értesíto [Bericht der Ungarischen Akademie der Wissenschaften] 22 (1911) S. 465-514

Kleiner Katalog der Elischerschen Goethe-Sammlung. Goethe-Zimmer der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Budapest 1927

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Dokumente zur Geschichte und Tätigkeit der Bibliothek vor 1949 befinden sich in der Handschriftenabteilung; Dokumente ab 1949 sind erfaßt im Akademischen Archiv, das im Zentralgebäude der Akademie untergebracht ist.

4.2 Darstellungen

Zusammenfassende Werke:

Berlász, Jeno: Az Akadémiai Könyvtár történetének vázlata [Skizze zur Geschichte der Akademiebibliothek]. In: Magyar Könyvszemle [Ungarische Bücherschau] 72 (1956) S. 202-216

Berlász, Jeno; Sz. Németh, Mária: Hundertdreißig Jahre Bibliothek der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 71 (1956) S. 254-266

Rózsa, György (Hrsg.): The Library of the Hungarian Academy of Sciences 1826-1976. Budapest 1976

Csapodi, Csaba: 150 Jahre Akademiebibliothek in Budapest. In: Biblos 16 (1977) S. 192-198

Fekete, Gézáné (Hrsg.): Az Akadémiai Könyvtár az alapítástól az önálló könyvtárépületig, 1826-1988. Telekiek Alapítványa [Die Akademiebibliothek von der Gründung bis zum Bezug eines eigenen Bibliotheksgebäudes, 1826-1988. Die Teleki-Stiftung]. Budapest 1989 (A Magyar Tudományos Akadémia Könyvtárának közleményei 24) [Im Anhang befindet sich eine Bibliographie zur Geschichte der Bibliothek.]

Bedeutendere Teilbearbeitungen:

Teleki-Alapítólevél, LXXXIII. szám LXXVII. ülés [Die Teleki-Gründungsurkunde Nr. LXXXIII. der Sitzung Nr. LXXVII]. In: Acta Comitiorum Regni Hungariae, 1825-1827. Bd 1. Budapest 1827, S. 281

Toldy, Ferenc: Az academiai könyvtár rövid története és mibenléte. E könyvtár ünnepélyes megnyitásakor dec. 23. 1844 [Kurze Geschichte der Akademiebibliothek und ihr Sachverhalt. Bei der feierlichen Eröffnung am 23. Dezember 1844]. In: Magyar Tudós Társaság Évkönyve 1842-1844 [Jahrbuch der Gesellschaft Ungarischer Gelehrter 1842-1844] 7 (1846) S. 86-91

Divald, Kornél: A Goethe-szoba [Das Goethe-Zimmer]. In: Kornél Divald: A Magyar Tudományos Akadémia palotája és gyujteményei [Das Palais und die Sammlungen der Ungarischen Akademie der Wissenschaften]. Budapest 1917, S. 93-102

Berlász, Jeno: Az Akadémiai Könyvtár kézirattárának átalakulása [Die Umgestaltung der Handschriftensammlung der Akademiebibliothek]. Budapest 1957 (A Magyar Tudományos Akadémia Könyvtárának közleményei 4)

F. Csanak, Dóra: Az Akadémiai Könyvtár története a szabadságharcig 1826-1849 [Die Geschichte der Akademiebibliothek bis zum Freiheitskampf 1826-1849]. Budapest 1959 (A Magyar Tudományos Akadémia Könyvtárának közleményei 14)

Az Akadémiai Könyvtár alapítólevele 1826 [Die Gründungsurkunde der Akademiebibliothek 1826]. In: Máté Kovács: A könyv és a könyvtár a magyar társadalom életében az államalapítástól 1849-ig [Das Buch und die Bibliothek im Leben der ungarischen Gesellschaft von der Staatsgründung bis zum Jahr 1849]. Budapest 1963, S. 579-581

György, József: Az Akadémia Könyvtára egykori Goethe-szobája és nevesebb magyar látogatói [Das ehemalige Goethe-Zimmer der Akademiebibliothek und seine namhafteren ungarischen Besucher]. Budapest 1968 (A Magyar Tudományos Akadémia Könyvtárának közleményei 55)

Bükyné Horvát, Mária: Az Akadémiai Könyvtár periodikumai a tudományos kutatás szolgálatában [Die Periodika der Bibliothek der Akademie im Dienst der wissenschaftlichen Forschung]. Budapest 1971 (A Magyar Tudományos Akadémia Könyvtárának közleményei 65)

Ritoókné Szalay, Ágnes: Az Akadémia Könyvtárának régikönyv-gyujteménye [Die Sammlung Alter Drucke der Akademiebibliothek]. In: Magyar Könyvszemle [Ungarische Bücherschau] 93 (1977) S. 14-24

Apor, Éva: Jubilee volume of the Oriental Collection 1951-1976. Budapest 1978 (Keleti tanulmányok 2)

Marth, Hildegard: Angaben zur Geschichte der Budapester Goethe-Sammlung. In: Acta Litteraria Academiae Scienciarum Hungariae 24 (1982) S. 407-410

Rozsondai, Marianne: Schweizerische Einbände in der Bibliothek der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. In: Gutenberg-Jahrbuch 1987, S. 306-312

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Csanak, Dóra F.: A Goethe-gyujtemény sorsa [Das Schicksal der Goethe-Sammlung]. In: Magyar Nemzet [Ungarische Nation] 11. Februar 1977, S. 9

Csanak, Dóra F.: Írói hagyatékok az Akadémiai Könyvtár kézirattárában [Schriftsteller-Nachlässe in der Handschriftenabteilung der Akademiebibliothek]. In: Írás és könyv. A Magyar Bibliofil Társaság Évkönyve [Jahrbuch der Ungarischen Bibliophilengesellschaft] 1 (1987) S. 22-31

Csapodi, Csaba: Geschichte und Gegenwart der Inkunabelsammlung der Bibliothek der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. In: Beiträge zur Inkunabelkunde 6 (1975) S. 88-99

Csapodi, Csaba: A Magyar Codexek elnevezésu gyujtemény [Die Sammlung Ungarische Kodizes"]. Budapest 1973 (A Magyar Tudományos Akadémia Könyvtára Kézirattárának katalógusai 5)

Elischer, Edit; Elischer, Alice: A Goethe-gyujtemény sorsáról [Über das Schicksal der Goethe-Sammlung]. In: Magyar Nemzet [Ungarische Nation] 17. März 1977, S. 7

A Goethe-gyujtemény felajánlása dr. Elischer Gyulától [Die Ausstellung der Goethe-Sammlung von Dr. Gyula Elischer]. In: Akadémiai Értesíto [Bericht der Ungarischen Akademie der Wissenschaften] 6 (1895) S. 559-560

A Goethe-gyujtemény. Heller Ágost fokönyvtárnok jelentése [Die Goethe-Sammlung. Bericht des Oberbibliothekars Ágost Heller]. In: Akadémiai Értesíto 7 (1896) S. 317-320

Goldziher, Ignác: Kaufmann Dávid könyvtára [Die Bibliothek von Dávid Kaufmann]. In: Akadémiai Értesíto 17 (1906) S. 306-314

György, József: Die Goethe-Sammlung Balthasar Elischers in der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Budapest 1963 (A Magyar Tudományos Akadémia Könyvtárának közleményei 39)

Keleti kéziratok és könyvek Vámbéry könyvtárából [Orientalische Handschriften und Bücher aus der Bibliothek Vámbéry]. In: Akadémiai Értesíto 27 (1916) S. 660-683

Rásonyi, László: Stein Aurél hagyatéka [Der Nachlaß von Aurél Stein]. Budapest 1960 (A Magyar Tudományos Akadémia Könyvtárának közleményei 18)

Ráth, György: Unikumok könyvtáramban [Unika in meiner Bibliothek]. In: Magyar Könyvszemle [Ungarische Bücherschau] 2 (1894) S. 1-9

Szabó, Károly: Régi magyar könyvtár 1. 1531-1711 megjelent magyar nyomtatványok könyvészeti kézikönyve [Alte ungarische Bibliothek 1. Handbuch der zwischen 1531 und 1711 erschienenen Drucke, die nicht in ungarischer Sprache aber in Ungarn veröffentlicht wurden]. Budapest 1879

Szabó, Károly: Régi magyar könyvtár 2. Az 1473-1711 megjelent nem magyar nyelvu, hazai nyomtatványok könyvészeti kézikönyve [Alte ungarische Bibliothek 2. Handbuch der zwischen 1473 und 1711 erschienenen nicht-ungarischen, aber in Ungarn veröffentlichten Drucke]. Budapest 1885

Szabó, Károly; Hellebrant, Árpád: Régi magyar könyvtár 3. Magyar szerzoktol külföldön 1480-tól 1711-ig megjelent nem magyar nyelvu nyomtatványok könyvészeti kézikönyve [Alte ungarische Bibliothek 3. Handbuch der Drucke ungarischer Verfasser, die zwischen 1480 und 1711 nicht in Ungarn und nicht in ungarischer Sprache veröffentlicht wurden]. Budapest 1896

Weisz, Max (Hrsg.): Geniza-Fragmente der Bibliothek David Kaufmann s. A. im Besitze der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Budapest 1924

Stand: Dezember 1994

Edit Bodnár


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.