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Anhaltische Landesbücherei

Adresse. Zerbster Straße 10 und 35 06844 Dessau [Karte]
Telefon. (0340) 21 32 64 oder 21 32 65 (Hauptbibliothek) und 21 47 34 (Altbestand)
Telefax. (0340) 21 25 01
e-mail. [aufsicht]
Internet. http://www.stadt-dessau.de/landbuch.html
Bibliothekssigel. <111>

Unterhaltsträger. Stadtverwaltung Dessau
Funktion. Öffentliche Bibliothek.
Sammelgebiete. Anhaltinen; Bau- und Kunstgeschichte; Design.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Ausleihe eingeschränkt möglich. - Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag 10-18 Uhr. Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofiche-Lesegerät, Reader-Printer, Internet ( s. o.).
Hinweise für anreisende Benutzer. Zur Benutzung der Sondersammlungen schriftliche oder telefonische Anmeldung erbeten. Fußwegnähe vom Bahnhof (ca. 10 Minuten). A 9 (E 51), Ausfahrt Dessau-Ost, B 185; Ausfahrt Dessau-Süd, B 184. Parkmöglichkeit: Parkhaus Stadtzentrum.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Geschichte der Anhaltischen Landesbücherei ist durch die wiederholte Vereinigung von Sammlungen geprägt. Das größte Gewicht haben Fürstenbibliotheken. Die am 20. Februar 1922 in Dessau als Anhaltische Landesbücherei eröffnete Bibliothek umfaßte zunächst die Bestände der Herzoglichen Behördenbibliothek, die 1876 bis 1878 durch Zusammenführung von Sammlungen aus Bernburg und Dessau entstanden war. Hinzu kamen 1924 die ehemalige Hofbibliothek Dessau und 1927 die Fürst-Georg-Bibliothek.

1.2 Der Umfang erreichte damit ca. 120.000 Bde. Er wuchs auf ca. 200.000 Bde an, bis er durch Luftangriffe im Januar und März 1945 sowie durch Plünderungen und als Kriegsbeute verbrachter ausgelagerter Bestände in den Jahren 1945/46 um über 90 Prozent verringert wurde. Abtransportiert wurden nachweislich 80 Kisten mit Büchern der Anhaltischen Bibliothek Dessau aus dem Auslagerungsort Grube Solvayhall bei Bernburg. Der Russischen Staatsbibliothek Moskau (früher Lenin-Bibliothek) gingen davon 1948 u. a. eine Sammlung von 1000 Bdn ausschließlich althochdeutscher Ausgaben des 17. und 18. Jhs sowie Broschüren religiösen Inhalts aus der gleichen Zeit zu.

1.3 Nach dem Krieg wurde der Bestand überwiegend durch Zuweisungen aus der Tauschstelle der Öffentlichen Wissenschaftlichen Bibliothek Berlin (ab 1954 Deutsche Staatsbibliothek) und Dublettenbereitstellung aus der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt Halle, deren Zweigstelle die Bibliothek 1957 wurde, sowie durch Kauf und Übernahme beschlagnahmter Bestände wieder auf ca. 100.000 Bde aufgestockt. Seit der verwaltungstechnischen Zusammenlegung der Landesbücherei mit der Stadtbibliothek Dessau im Jahre 1969 beschränkte sich die Vermehrung auf Anhaltinen und auf die Fortsetzung der Zeitschriften.

1.4 Von 1991 an ist die Bibliothek wieder in einem eigenen Gebäude, dem 1752 fertiggestellten und 1987 bis 1991 restaurierten Palais Dietrich, untergebracht und wird planmäßig erweitert. Am 19. Oktober 1991 erhielt die Stadtbibliothek Dessau den historischen Namen Anhaltische Landesbücherei. Die ehemalige Landesbücherei, die heutige " Wissenschaftliche Bibliothek", organisatorisch eine Abteilung der Anhaltischen Landesbücherei, besteht aus den gesondert aufgestellten Teilsammlungen: Herzogliche Behördenbibliothek, Hofbibliothek und Fürst-Georg-Bibliothek sowie Sammlung der Landesbücherei im engeren Sinne. Herzogliche Behördenbibliothek

1.5 Der wichtigste Grundstock für die Entstehung der ehemaligen Herzoglichen Behördenbibliothek in den Jahren 1876 bis 1878 war der Bestand der Haupt- und Landesbibliothek Bernburg. Ihre Schwerpunkte lagen bei der Theologie, Philologie, Geschichte und Geographie. Als Gründer gilt Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630). Nachgewiesen sind auch Bücher aus dem Besitz seines Vaters, Joachim Ernst (1536-1586). Als Gründungsdatum wird das Jahr von Christians Regierungsantritt, 1603, angenommen, das für die Gründung des Hauptarchivs Bernburg erwiesen ist. Als erste Privatsammlung wurden ca. 100 Bde aus dem Besitz des Theologen und Philologen Christoph Böhme aufgenommen, der 1580 bis 1593 Diakon in Zwickau war. Christian II. (1599-1656) führte die Sammlung fort. Über den Bestand orientieren der " Catalogus primus" und der " Catalogus secundus Bibliothecae Bernburgensis", beide undatiert. Der erste weist 1300 Titel nach, der zweite weitere 657. Im Jahre 1669 wurde die Sammlung auf Befehl von Fürst Victor I. Amadeus (1634-1718) um die Bibliothek des Stiftes Gernrode vermehrt, deren Gründung der 1575 verstorbene Reformator des Stiftes, Stefan Molitor, veranlaßt hatte. Der " Catalogus tertius Bibliothecae Bernburgensis" weist den Zugang von 251 Nummern aus. Fast alle der heute in der Behördenbibliothek vorhandenen 70 Inkunabeln stammen aus Gernrode. Der Bestand erreichte im frühen 18. Jh einen Höhepunkt, als der Katalog von 1715 mit 2335 Titeln eine weitere Steigerung gegenüber 1669 nachwies. Je knapp ein Viertel machen die Gruppen Theologie, Geschichte und die Sammelstelle Grammatik, Philosophie, Politik und Kunst aus.

1.6 Der von Victor Friedrich (1700-1765) im Jahre 1746 nach der Unterbringung der Bibliothek im neuen Regierungsgebäude in Bernburg veranlaßte Katalog nennt nur noch 1724 Titel. Der Katalogteil über 148 französische Bücher des 16. und 17. Jhs, verschiedene Wissenschaften betreffend, ist nicht erhalten. Einen erheblichen Zuwachs erfuhr die Bibliothek um 1748, als ihr zwei fürstliche Sammlungen einverleibt wurden, die Arnstädter und die Sondershäuser Bibliothek. Der nicht überlieferte Katalog der Schwarzburg-Arnstädtischen Bibliothek, die auf Fürst Christian-Wilhelm (1647-1721) zurückging, wies im Jahre 1715 insgesamt 3291 Werke mit dem Schwerpunkt Historica nach. Der Katalog der Sonderhäuser, von Fürst Anton Günther (reg. ab 1681) gegründeten Bibliothek, der vor ihrem Abtransport angefertigt wurde, nennt 1036 Nummern, insbesondere zu Geschichte und Numismatik. Weitere kleinere Zugänge resultierten aus den dynastischen Verbindungen Victor Friedrichs von Anhalt-Bernburg, darunter z. B. Erbauungsschriften aus dem Besitz seiner zweiten Frau, Fürstin Sophie Friederike Albertine (1712-1750), sowie gleichartige Schriften aus dem Besitz ihrer Schwester, der Herzogin Anna Sophie Charlotte von Sachsen-Eisenach (* 1691; reg. ab 1729) und des Herzogs Wilhelm Heinrich zu Sachsen-Eisenach, mit dessen Tod die Linie 1741 erlosch.

1.7 Schwerpunkte der Bernburger Bibliothek bildeten dem Katalog von 1755 zufolge die Theologie, Philologie und Geschichte. Den letzten geschlossenen Zuwachs gab es mit einem Teil der Bibliothek der Fürstlichen Anhaltischen Deutschen Gesellschaft, die 1760 auf Initiative des Bibliothekars Johann Ludwig Anton Rust (1721-1785) gegründet wurde und in einem Zimmer der Bibliothek tagte. Die Listen der von den Mitgliedern geschenkten Bücher aus den Jahren 1761 bis 1784 nennen 234 Titel zu Grammatik, Poetik und Geschichte. Hinzu kamen von Mitgliedern selbst verfaßte Werke zur Theologie. Mit dem Tod des Bibliothekars Rust enden die Nachrichten über die Bestandsvermehrung der Hauptbibliothek Bernburg. Sie wird spätestens 1796 zum Erliegen gekommen sein, als Fürst Alexius Friedrich Christian (1767-1834) die Regierung antrat und eine eigene Bibliothek in Ballenstedt gründete. Die Stagnation der Sammlung Bernburg verdeutlicht der Vergleich des 1781 von Rust begonnenen, bis 1857 fortgeführten, aber nicht erhaltenen Kataloges mit den Zahlen des Kataloges von 1755. Der letzte Katalog der Behördenbibliothek (1896-1910) nennt 8787 Bde. Der Zuwachs erfolgte auf den Gebieten Geschichte, Philologie, Theologie, Jura, Philosophie, Artes und Medizin. Das Zurücktreten der Theologie und die Vermehrung insbesondere der Gruppe Jura bezeugt trotz des quantitativ geringen Wachstums die Pflege aktueller Gebrauchsliteratur.

1.8 Außer der Haupt- und Landesbibliothek Bernburg wurden auch vier kleinere Sammlungen aus Bernburg in die Behördenbibliothek nach Dessau überführt. Dazu gehörte als erste die Herzogliche Kammerbibliothek. Ein undatierter handschriftlicher Katalog des 19. Jhs führt 205 Titel auf, die fast ausnahmslos aus der ersten Hälfte des 19. Jhs stammen. Wilhelm Kulpe nennt für die Kammerbibliothek 778 nach Dessau gebrachte Bände. Aus den vierziger und fünfziger Jahren des 19. Jhs stammen 273 Titel, verteilt auf Staats- und Volkswissenschaft, Jura (auch speziell zu Anhalt), Landwirtschafts- und Vereinswesen, Deutsche, Anhaltische und Preußische Geschichte und Gesetzgebung sowie Gewerbe- und Vereinswesen. Weniger stark vertreten waren Post- und Eisenbahnwesen, Statistik, Gemeinde- und Armenwesen, Militärwesen sowie Varia. Im gedruckten Katalog der Behördenbibliothek von 1896 war die Gruppe " Politische Wissenschaften" mit 10.013 Bdn die umfangreichste. Überliefert sind davon nur 11 Titel. Die Bernburger Kammerbibliothek muß als verloren gelten.

1.9 Die zweite kleinere Sammlung war die des Oberbergamtes Bernburg. Sie enthielt 194 Titel in den Gruppen Jura und Staatswissenschaften, Geschichte, Erdbeschreibung, Statistik, Karten und Varia, Bergbau, Metallurgie, Salinenwesen, Torf- und Steinbruch sowie Hüttensachen und Hilfswissenschaften, Maschinenbau, Technologie, Gewerbekunde, Physik, Chemie und Mathematik. Im Katalog der Behördenbibliothek von 1896 umfaßte das " Bergwesen", worunter die Oberbergamtsbibliothek nur teilweise eingestellt werden konnte, 853 Bde. Alle Drucke sind vernichtet, nur 8 Handschriften des 18. und 19. Jhs blieben erhalten.

1.10 Die dritte kleinere Sammlung entstammte dem Bergwerkdepartement Harzgerode und enthielt 495 Titel mit den Schwerpunkten Geognosie, Bergbau, Mathematik, in geringerer Zahl Jura, Mineralogie, Chemie, Journale und Kalender, Physik, Karten, Atlanten und Varia.

1.11 Als vierte kleinere Sammlung wurden 1193 Bde der Medizinalbibliothek Bernburg in die Behördenbibliothek übernommen. Ein Katalog von 1852 nannte 584 Titel mit Literatur über einzelne Krankheitsformen, Medizinalpolizei, Allgemeine Pathologie und Therapie sowie Hilfswissenschaften als Schwerpunkte. Weniger stark vertreten sind Chirurgie, Augen- und Ohrenheilkunde, Enzyklopädien und Zeitschriften, Geburtshilfe, Frauen- und Kinderkrankheiten, sogenannte " Irrenpflege", spezielle Pathologie und Therapie, Physiologie, Anatomie und Tierheilkunde. Nach dem Katalog von 1896 umfaßte die Gruppe " Medizin", zu der auch die ehemalige Medizinalbibliothek Dessau gehörte, 5069 Bde, von denen noch 9 vorhanden sind.

1.12 Die Behördenbibliothek war 1878 mit 30.000 Bdn eröffnet und seit dieser Zeit nur noch geringfügig erweitert worden. Zur Gründung der Behördenbibliothek hatten verschiedene Behörden in Dessau für den Handgebrauch entbehrliche Bestände abgegeben, so z. B. das Staatsministerium, das 1163 Werke überführte; von den nach Wilhelm Kulpe 10 bedeutenderen Titeln sind nur 2 im heutigen Bestand überliefert. Über die Abgaben der Regierungsbibliothek ließ sich nichts mehr ermitteln. Das Oberlandesgericht gab gemäß Übernahmekatalog 997 Werke ab, die ältesten aus dem frühen 17. Jh, von denen keiner der bei Kulpe genannten Titel erhalten ist. Die kleineren Dessauer Bibliotheken, die ältere Bestände zur Gründung der Behördenbibliothek beitrugen, waren nicht durchweg planmäßig angelegt worden. Erbschaften aus der Forstamtsbibliothek in Köthen, der Regierung in Zerbst, dem Konsistorium und der Sammlung des Ober-Appellationsgerichts Zerbst hatten ehemals die Sammlungen im Staatsministerium, der Regierungsbibliothek und am Oberlandesgericht bereichert.

1.13 Schließlich ist noch die 1796 gegründete Medizinalbibliothek Dessau zu nennen, deren Bestand im Jahre 1849 1172 Bde, bei der Überführung in die Behördenbibliothek 3317 Bde umfaßte. Von dieser ebenfalls nicht mehr erhaltenen medizinischen Spezialbibliothek existieren noch zwei, ursprünglich aus der Stiftsbibliothek Gernrode stammende Inkunabeln: Ibn Roshd Averroes Colliget (Venedig: Bonetus Locatellus 1496; GW 3104) sowie Mohamed Rhazis' Liber Almansoris (Venedig: Bonetus Locatellus 1497; H 13900).

1.14 Als eine planmäßig angelegte Sammlung wurde 1878 die Anhaltinen-Bibliothek des Pfarrers und Historikers Theodor Elze (1823-1900) für die Behördenbibliothek erworben und geschlossen aufgestellt. Der inhaltliche Schwerpunkt der 1533 Bde lag auf der Theologie, Philologie, Geschichte, Geographie und Pädagogik. Die erhaltenen 186 Bde sind größtenteils Werke zur Statistik und Philosophie sowie zum geringeren Teil zur Theologie und Kirchengeschichte.

1.15 Seit 1922 wurde die Behördenbibliothek als Anhaltische Landesbücherei weitergeführt. Die Bestandsvermehrung blieb von der Übernahme ganzer Sammlungen geprägt. Am wichtigsten sind die Hofbibliothek und die Fürst-Georg-Bibliothek. Hinzu kommen zahlreiche kleinere Sammlungen, die mit Gründung der Landesbücherei vollständig übernommen wurden, wie die Bibliotheken des Statistischen Amtes, der Landeszentralstelle für Jugendpflege, des Vereins für Anhaltische Geschichte und Landeskunde, des Vereins Deutscher Ingenieure und der Fürstlichen Amalienstiftung, dazu die Anhaltinensammlung Reißner und die Theatersammlung von Hans Daffis. Teilweise vereinnahmt wurden die Bibliotheken des Landwirtschaftsamtes, der Anhaltischen Kunsthalle, des Friedrichs-Gymnasiums (mit den Reliquiae Philanthropini), der Friedrich-Oberrealschule, der Marienkirche Bernburg (mit 53 Inkunabeln, Totalverlust), der Freiwilligen Sanitätskolonne, veraltete Bestände des Landgerichts, ferner die Ministerial- und die Landtagsbibliothek. Herzogliche Hofbibliothek

1.16 Im Jahre 1924 kam die ehemalige Herzogliche Bibliothek, jetzt unter dem Namen Hofbibliothek geführt, in die Landesbücherei. Sie geht auf Fürst Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) zurück und umfaßte bei seinem Tod 3000 Bde. Die Sammlung wurde von seiner jüngsten Tochter, Eva Katharina (1613-1679), weiter vermehrt. In den folgenden 100 Jahren hielten sich Verluste und Zuwachs in etwa die Waage, denn 1710 wurde mitgeteilt, daß die ursprünglichen 3000 Bde zum größten Teil noch vorhanden seien. Die Hauptgebiete waren Theologie, Medizin und Chemie. Fürst Leopold I. (der " Alte Dessauer"; 1676-1747) dürfte zur Erweiterung beigetragen haben, wobei er sich gewünschte Bücher notfalls auch in Abschrift beschaffen ließ. Die im Katalog von 1829 (S. 208) angeführte große Sammlung von Landkarten, gezeichneten und gestochenen Plänen von Städten, Festungen, Belagerungen und Schlachten aus der Zeit des " Alten Dessauers" befindet sich heute nicht mehr in der Landesbücherei.

1.17 Herzog Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau legte in Wörlitz eine eigene Bibliothek an. Nach seinem Tod betrieb der Philologe und Schriftsteller August von Rode (1751-1837) die Vereinigung der herzoglichen Privatsammlungen mit Ausnahme der Georgs-Bibliothek ( s. u. 1.20-1.21). Die Hofbibliothek wurde 1820 eröffnet und war nach den Maßstäben der Zeit öffentlich zugänglich. Sie enthielt auch die Bibliothek des Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff (1736-1800) sowie Werke aus den Sammlungen der Hauptschule und des Philanthropinums. Aus Privatbesitz erhielt sie 1836 russische, polnische, mongolische und chinesische Drucke von dem in Dessau geborenen Kaiserlich-Russischen Ritter, Staatsrat und Bibliothekar Dr. von Schardius († 1855 in St. Petersburg).

1.18 Hinzu kamen Bücher des Sprachforschers Karl Wilhelm Kolbe (1760-1835), deutsche Literatur aus dem Vermächtnis des Zerbster Theologen, Numismatikers und Korrektors Theodor Stenzel (1824-1894), des Oberlehrers Eduard Fiedler (1817-1850) mit schottischer und englischer Literatur, des Oberschulrates und Mitbegründers der vergleichenden Erdkunde Christoph Heinrich Ritter (1804-1866) aus Zerbst (25.000 Bde), des Dessauer Apothekers, Botanikers, Astronomen und Hofrates Samuel Heinrich Schwabe (1789-1875) sowie des Zerbster Mathematikers Johann Christoph Scger († 1827).

1.19 Als Bibliothekar wirkte ca. 10 Jahre der Literaturwissenschaftler, Lyriker und Gründer der Zeitschrift Askania, Wilhelm Müller (" Griechenmüller", 1794-1827), an der Hofbibliothek, dessen Nachlaß ebenfalls in den Besitz der Landesbücherei überging. Vermutlich auf seine Vorarbeiten geht der erste gedruckte Katalog aus dem Jahre 1829 zurück. Inhaltliche Schwerpunkte der 17.230 Bde bildeten die Bereiche Geschichte und Philologie, neuere Literatur und Mathematik, Philosophie und Naturwissenschaften und schließlich die Schönen Künste. 1898 übernahm die Bibliothek die Sammlung des Preußischen Diplomaten Hermann von Thiele (1812-1889). Sie umfaßte 2620 Bde vor allem zur Philologie; davon sind 1382 Bde erhalten und als eigene Sammlung (Thiliana; s. u. 2.18-2.23) geschlossen aufgestellt. Fürst-Georg-Bibliothek

1.20 Fürst Georg III. von Anhalt-Plötzkau (1507-1553; reg. 1530-1553; Domprobst in Magdeburg und ab 1545 Bischof in Merseburg), ein Freund Luthers und Melanchthons, war der wichtigste Sammler für die später nach ihm benannte Bibliothek, die etwa vom Ende des 16. Jhs an nicht mehr vermehrt wurde und seit 1927 zur Landesbücherei gehört. Die ältesten Bücher sind 21 vorwiegend juristische Inkunabeln aus dem Besitz von Fürst Magnus (1455-1524). Auf Margarete von Münsterberg, die Mutter Georgs III. (1473 oder 1477-1530), geht der Erwerb theologischer Schriften, vor allem aus den Jahren 1518/19 zurück. Georg III. beschaffte alle Hebraica sowie auch juristische und patristische Werke. Er setzte die Sammlung katholischer Schriften fort und fügte seit den dreißiger Jahren reformatorisches Schrifttum hinzu. Sein Lehrer und Freund, Georg Helt (um 1485-1545), vermachte ihm seine Sammlung von ca. 300 Bdn zu Theologie, Jura und Grammatik, wodurch sich der Umfang der Bibliothek (ohne theologische Sammelbände) verdoppelte. In den Jahren nach Georgs Tod wurden fast nur noch Theologica erworben. Der Umfang der Bibliothek betrug schließlich 1000 Bde.

1.21 Georgs Bruder Joachim (1509-1561; reg. 1530-1561) sammelte bis etwa 1540 Werke zur protestantischen Theologie, schließlich auch vermehrt Juridica, Titel zur Geschichte (Turcica) sowie zur Mathematik und Astronomie. Der ältere Bruder, Johann II. zu Zerbst (1504-1551; reg. 1516-1551), steuerte historische Werke sowie kleinere Schriften von Reformatoren bei. Von seinem ältesten Sohn Karl (1534-1561) stammen knapp 20 Bücher, zumeist Klassikerausgaben. Sein Bruder Joachim Ernst (1536-1586; reg. 1561-1586) und dessen Frau Eleonore von Württemberg (1552-1618) trugen insbesondere in den siebziger Jahren auffallend prächtig gebundene Werke ohne erkennbaren thematischen Schwerpunkt bei. Vom dritten Bruder, Bernhard VII. (1540-1570; reg. 1561-1570), stammen ältere Werke aus dem Vorbesitz von weiteren Mitgliedern des Fürstenhauses. Nach Joachim Ernsts Tod wurde die Bibliothek kaum noch erweitert. Sein Sohn Christian I. (1568-1630; reg. 1603-1630) setzte die Sammeltradition mit der Bernburger Bibliothek fort.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Bei einem Gesamtbestand von 264.975 Bdn (1998) beträgt der historische Bestand über 12.100 bibliographische Einheiten (Titel). Diese Zahl enthält nicht die Bestände des 19. Jhs aus der Landesbücherei, die ab 1922 in den Hauptbestand eingeordnet wurden und nicht quantifizierbar sind, ferner auch nicht die Handschriften. Die Bestandsangaben wurden durch Autopsie ermittelt. Die genannten Zahlen sind nur Annäherungswerte, da bei den einzelnen Sammlungen z. T. bibliographische Einheiten ( d. h. Titel), z. T. Bände gezählt wurden. Es sind 133 Inkunabeln vorhanden. Auf das 16. Jh entfallen 2223 Titel, auf das 17. Jh 1408, auf das 18. Jh 3526 und auf das 19. Jh 4302 (ohne den Bestand der Landesbücherei). Undatiert sind 514 Titel. Die Teilsammlungen der Behördenbibliothek, Hofbibliothek, Thiliana, Fürst-Georg-Bibliothek und Landesbücherei sind getrennt aufgestellt und werden einzeln beschrieben. Behördenbibliothek

2.2 Die Behördenbibliothek umfaßte vor dem Zweiten Weltkrieg ca. 33.000 Bde. Davon sind 1894 Bde mit 2313 (gedruckten) Titeln erhalten. Auf das 15. Jh entfallen 70 Titel (3 Prozent), auf das 16. Jh 450 (19 Prozent), auf das 17. Jh 1142 (49 Prozent), auf das 18. Jh 415 (18 Prozent) und auf das 19. Jh 122 (5 Prozent). 114 Titel (6 Prozent) sind undatiert.

2.3 Die Drucke in deutscher, französischer, lateinischer und italienischer Sprache machen fast 99 Prozent aus. Deutsch steht mit 836 Titeln (26 Prozent) an der Spitze. Schon im 16. Jh erreichen die deutschen Drucke knapp zwei Drittel der lateinischen, im 17. Jh ist das Verhältnis ausgeglichen. Vom 18. Jh an dominieren Drucke in Deutsch. Die im 17. Jh noch führende französische Sprache, in der Behördenbibliothek mit 688 Titeln (30 Prozent) vertreten, fehlt im Bestand des 19. Jhs völlig. Die lateinischen Drucke (678 Titel, 29 Prozent) konzentrieren sich auf die Zeit bis zum Ausgang des 17. Jhs. Die 78 italienischen Titel (3 Prozent) stammen aus dem 16. und 17. Jh.

2.4 Der vorliegende gedruckte Systematische Katalog der Behördenbibliothek von 1896 spiegelt die aus den Numerus-currens-Signaturen nicht erkennbare systematische Gliederung der Sammlung sowie deren einstige Schwerpunkte wider, die sich an den heutigen Beständen kaum mehr ablesen lassen. Infolge der hohen Kriegsverluste ist beispielsweise der den Charakter einer Verwaltungsbibliothek früher prägende Schwerpunkt Politik aus einem Restbestand von 11 der ehemals 10.013 vorhandenen Titel kaum mehr erkennbar. Abweichend vom Katalog mußten als Grundlage der nachstehenden Beschreibung daher die aus der Nachkriegsrevision resultierenden gegenwärtigen Bestandsschwerpunkte dienen.

2.5 Heute machen vier Fächer über 90 Prozent des Bestandes aus: Geschichte mit 894 Titeln (39 Prozent), Theologie mit 634 (27 Prozent), Philologie mit 508 (20 Prozent) und Naturwissenschaften mit 143 (6 Prozent). Im Bereich Geschichte dominieren die französischen Titel (55 Prozent; 489 Titel, davon 314 aus dem 17. Jh). Das Fach bestimmen Memoiren und die Geschichte einzelner Herrscher (465 Titel, 52 Prozent). Auch Werke zur Geschichte einzelner Länder ( z. B. China, Mexiko, Frankreich und Spanien) sind vorhanden. Kleinere Gruppen bilden 23 deutsche Werke des 17. Jhs zur alten Geschichte, 22 deutsche Chroniken des 16. und 17. Jhs sowie 47 deutsche Numismatica des 17. Jhs.

2.6 Im Fach Theologie haben die deutschen Titel mit 410 von insgesamt 634 Titeln einen Anteil von 65 Prozent. Der zeitliche Schwerpunkt liegt auf Drucken des 17. Jhs (176, 28 Prozent). Prägend im Gesamtfach ist das Teilgebiet Dogmatik (388, 61 Prozent). Dazu gehören 31 lateinische Inkunabeln, aus dem 16. Jh 30 deutsche und 28 lateinische, aus dem 17. Jh 172 deutsche, 20 lateinische und 14 französische Titel und aus dem 19. Jh 8 Titel, die Hälfte davon in Deutsch. Erwähnt werden müssen auch einige Bibelausgaben aus dem 16. bis 19. Jh, darunter z. B. eine schwedische Ausgabe der Ulfilas-Übersetzung (Stockholm 1671), Polemiken gegen Katholiken aus dem 16. Jh, kirchengeschichtliche Arbeiten zu einzelnen Ländern ( z. B. über die evangelische Kirche in Österreich oder Kroatien, zumeist aus dem 19. Jh) sowie mehrere Werke (auch in französischer Sprache) über die Jesuiten. Unter den Titeln zur Theosophie und Mystik finden sich z. B. Jacob Böhme, Josephus redivivus ( o. O. 1631) oder Henricus Suso, Opera (Köln 1615).

2.7 Auf dem Gebiet der Philologie, Belletristik und Sprachwissenschaften sind 190 lateinische Drucke vorhanden, 153 französische und 103 deutsche. Die Grammatik ist mit 17 lateinischen Titeln des 16. und 17. Jhs sowie 26 deutschen des 17. und 18. Jhs vertreten. Die Rhetorica konzentrieren sich auf 46 Drucke des 17. Jhs (35 lateinische und 11 deutsche). Der Anteil der Lyrik liegt im 16. Jh bei 19 italienischen Titeln sowie im 17. Jh bei 39 französischen und je halb so vielen lateinischen und deutschen Titeln. Zum Drama des 16. Jhs sind 10 italienische Drucke vorhanden. Aus dem 17. und 18. Jh stehen 49 französischen Drucken 15 deutsche gegenüber. Die Prosa ist vertreten durch 67 lateinische Drucke des 16. und 17. Jhs und 27 französische des 17. und 18. Jhs; deutsche Werke spielen keine Rolle.

2.8 Unter den naturwissenschaftlichen Drucken sei auf die lateinischen Werke des 16. und 17. Jhs zur Alchimie hingewiesen. Von ursprünglich 188 ( z. T. Sammel-)Bänden verblieben noch 11 Titel. Der damalige Bestandsschwerpunkt erklärt sich aus dem besonderen Interesse Christians I. für diese Thematik. Sein Leibarzt Oswald Croll (1580-1609), der ihm ein Werk widmete, wirkte auch in den alchimistischen Labors Kaiser Rudolfs II. in Prag. Fürst Christians Bruder, August zu Plötzkau/Anhalt (1575-1653; reg. 1611-1653), befaßte sich ebenfalls mit alchimistischen Experimenten. Hofbibliothek

2.9 Die Hofbibliothek umfaßte vor dem Zweiten Weltkrieg ca. 77.000 Bde. Davon sind heute noch 5314 (gedruckte) bibliographische Einheiten vorhanden. Auf das 15. Jh entfallen 19 Einheiten (0,4 Prozent), auf das 16. Jh 277 (5 Prozent), auf das 17. Jh 245 (5 Prozent), auf das 18. Jh 1608 (30 Prozent) und auf das 19. Jh 2984 (56 Prozent). 181 Titel (3 Prozent) sind undatiert.

2.10 Die 3908 deutschen Drucke (74 Prozent) bestimmen den Bestand. Es folgen 667 französische (13 Prozent), 459 lateinische (9 Prozent) und 144 englische (3 Prozent). Alle anderen Sprachen sind mit weniger als 100 Bdn vertreten. Latein dominiert nur im 16. Jh mit 320 Titeln; in der Folge bleibt der Anteil dieser Sprache bis 1900 mit ca. 70 Titeln in jedem Jahrhundert konstant. Die deutschen Drucke sind schon im 17. Jh zahlreicher (82) als die französischen (50). Im 18. Jh stehen 1142 deutschen Drucken nur noch 297 französische sowie 74 englische Titel gegenüber. Im 19. Jh bleibt die Anzahl der französischen und englischen Titel konstant, während die Zahl der deutschen Titel auf 2527 steigt.

2.11 Der vierzehnbändige, zwischen 1906 und 1919 erschienene Systematische Katalog ist ein Torso geblieben ( s. u. 3.2). Zwischen den Weltkriegen wurde an Zettelkatalogen gearbeitet; diese Katalogarbeiten sind vernichtet. Die Kataloge folgen der Systematik Otto Hartwigs und damit der Aufstellung der Sammlung, die ebenso wie die Behördenbiblio thek - Numerus-currens-Signaturen aufweist.

2.12 Die Fächer Geschichte (2514 Titel, 45 Prozent) und Philologie (1534 Titel, 29 Prozent) machen drei Viertel des Bestandes aus. Nur in drei weiteren Fächern finden sich mehr als 100 Titel: Theologie (380 Titel, 7 Prozent), Kunst (329 Titel, 6 Prozent) und Pädagogik (321 Titel, 6 Prozent). Im Fach Geschichte haben die 1123 Titel zur neueren Geschichte einen Anteil von 47 Prozent; 45 von ihnen betreffen speziell Preußen. Hinzu kommen 333 Titel zur französischen und 76 zur englischen Geschichte, von denen zwei Drittel in Französisch und nur ein Drittel in Deutsch vorliegen. Die Teildisziplinen der Geschichtswissenschaft sind geprägt von deutschen Titeln des 18. und 19. Jhs. Hingewiesen sei auf Ausgaben der Werke des preußischen Königs Friedrich II., wie z. B. Anti-Macchiavell. Publié par Mr. De Voltaire (Göttingen 1751) oder Recueil des OEuvres du Philosophe de Sans-Souci (Göttingen 1761).

2.13 Die Klassische Philologie ist mit 382 Titeln vertreten, beginnend mit 10 lateinischen und 2 griechischen Inkunabeln (u. a. Aristophanes' Novem Comoediae, Venedig: Aldus Manutius 1498, GW 2333), gefolgt von 144 lateinischen und 17 griechischen Drucken aus dem 16. Jh, die in der Folgezeit von deutschen Veröffentlichungen abgelöst werden (19. Jh 74). Die Verteilung gilt auch für griechische Autoren, während sich die lateinischen auf 87 Titel des 16. Jhs und 32 deutsche des 19. Jhs konzentrieren. Im Bereich der Neueren Philologie (insgesamt 1552 Titel) überwiegt Deutsch mit 838 Titeln (fast ausnahmslos aus dem 18. und 19. Jh). Aus der gleichen Zeit stammen 125 französische und 54 englische Titel zur jeweiligen Nationalliteratur.

2.14 Das Fach Kunst wird von 224 deutschen Titeln des 18. und 19. Jhs geprägt. Erwähnenswert sind Veröffentlichungen z. B. von Johann Georg Sulzer (1720-1779), der sich mit der Psychologie des künstlerischen Schaffens beschäftigte, William Hogarth (1697-1764), dem italienischen Schriftsteller Francesco Algarotti (1712-1764), Daniel Webb (um 1730-1798), Johann Lavater (1741-1801) mit den Physiognomischen Fragmenten (Leipzig und Winterthur 1775-1778) und Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799).

2.15 In der Architektur überwiegen die Titel des 18. Jhs (51), darunter z. B. Friedrich Christian Schmidt, Der bürgerliche Baumeister, oder Versuch eines Unterrichts für Baulustige (Gotha 1790-1799; 2 Bde Kupfertafeln). Auch die 34 französischen, 30 italienischen und 18 englischen Titel stammen zumeist aus der Aufklärungszeit. Genannt seien ferner verschiedene Ausgaben von Vitruv aus dem 16. bis 19. Jh, u. a. De architectura libri decem (Amsterdam 1649) und die Übersetzung von August von Rode, Baukunst (Leipzig 1796).

2.16 Auch das Fach Pädagogik enthält vorwiegend deutsche Titel (287) des 18. und 19. Jhs. Erwähnenswert sind die Werke der Philanthropen, darunter 36 zeitgenössische Ausgaben (von insgesamt 58 Titeln) des in Dessau wirkenden Johann Bernhard Basedow (1724-1790), z. B. Das Elementarbuch für die Jugend und für ihre Lehrer und Freunde in gesitteten Ständen (Altona und Bremen 1770). Von diesem Elementarwerk, das als " geordneter Vorrath aller nöthigen Erkenntniß zum Unterrichte der Jugend" galt, liegen auch erweiterte und verbesserte Auflagen vor ( z. B. Dessau und Leipzig 1774 oder Leipzig 1785). Der Nachlaß des von Basedow 1774 gegründeten Philanthropinums befindet sich ebenfalls im Besitz der Bibliothek.

2.17 Unter den Theologica machen die 227 deutschen Titel des 19. Jhs 60 Prozent des Bestandes aus. Den Schwerpunkt des Gesamtfaches bilden Kirchen- und Dogmengeschichte (214 Titel, 56 Prozent, fast ausschließlich in deutscher Sprache). Bei den 168 Titeln zur Praktischen Theologie handelt es sich zumeist um Predigten. Erwähnt seien auch die Werke des Indologen Max Müller (1823-1900), z. B. Rig-Veda-Sanhita. The Sacred Hymns of the Brans (London 1849-1874). Thiliana

2.18 Die Sammlung Thiliana ist innerhalb des Hofbibliotheksbestandes gesondert aufgestellt. Die Anordnung der Bände mit Numerus-currens-Signatur erfolgte nach den Hartwigschen Gruppen. Vor dem Zweiten Weltkrieg umfaßte die Sammlung 2620 Bde, von denen 1371 erhalten sind. Auf das 16. Jh entfallen 9 Titel (0,7 Prozent), auf das 17. Jh 20 (1,6 Prozent), auf das 18. Jh 105 (8 Prozent) auf das 19. Jh 1196 (87 Prozent). 41 Titel sind undatiert. Dazu kommen 11 Bde (ein Prozent) von Thieles Hand.

2.19 Die 894 deutschen Titel machen 65 Prozent des Bestandes aus. Es folgen die lateinische, französische, griechische, italienische, englische und spanische Sprache, jeweils in einer Größenordnung von 50 bis 95 Titeln (4 bis 7 Prozent). Mit Ausnahme der in Spanisch erschienenen Werke stammen sie vorrangig aus dem 19. Jh.

2.20 Der Verlust von etwa 50 Prozent des Bestandes hat die aus dem Katalog der Thiliana von 1901 ersichtliche ursprüngliche Gewichtung der Fächer nicht verändert. Die Philologie macht mit 580 Bdn zur Neueren und 160 zur Klassischen insgesamt 54 Prozent des Bestandes aus. Dies erklärt sich aus dem besonderen Interesse Thieles an Literatur, speziell am Klassischen Altertum. Die beiden anderen Fächer mit mehr als 100 Bdn sind Geschichte (271; 20 Prozent) und Theologie (114; 8 Prozent). Im Teilbestand Klassische Philologie dominieren die Textausgaben; die Sekundärliteratur tritt zurück. In der Neueren Philologie ist die ursprünglich 142 Titel umfassende Gruppe " Alte deutsche Literatur" mit Werken klassischer mittelalterlicher Autoren sowie Ausgaben von Lachmann, Simrock, Grimm, Müller, Zarncke und anderen weitgehend erhalten, ebenso die der deutschen Volksdichtungen und Märchen mit 80 Titeln.

2.21 Die ursprünglich 613 Titel zur Neueren deutschen Literatur (hierzu zählt Literatur seit Lessing mit dem Schwerpunkt Autoren der Romantik) haben ebenfalls nur geringfügige Verluste erlitten. Literarhistorische Arbeiten überlagern allerdings literarische Textausgaben. Der Anteil von Werken zu nicht-deutschen Philologien ist dagegen erheblich geringer.

2.22 Im Fach Geschichte (271 Titel, 20 Prozent) liegen die Schwerpunkte bei der Genealogie, der alten Geschichte und der Geschichte Preußens, vor allem mit Literatur zum Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, was für die Bibliothek eines preußischen Diplomaten nicht überrascht. Die Geschichte anderer Staaten ist nur mit jeweils wenigen Werken vertreten.

2.23 Knapp die Hälfte der Theologica (insgesamt 114 Titel, 8 Prozent) entfällt auf Titel zur Praktischen Theologie (insgesamt 46), darunter 14 Predigten. Neben Bibelausgaben finden sich noch 11 Biographien von Theologen. Fürst-Georg-Bibliothek

2.24 Die Fürst-Georg-Bibliothek umfaßt 453 Bde mit 1710 Titeln. Vor dem Zweiten Weltkrieg dürfte der Bestand mehr als das Dreifache des heutigen umfaßt haben. 2,6 Prozent der Werke (44) stammen aus dem 15. Jh, 78 Prozent (1335) aus der ersten Hälfte des 16. Jhs sowie ca. 9 Prozent (153) aus der zweiten Hälfte des 16. Jhs. Nur ein Titel erschien im 17. Jh, 177 Titel (10,3 Prozent) sind undatiert.

2.25 Vorherrschende Sprache ist mit 1115 Titeln (65 Prozent) Deutsch, gefolgt von Latein mit 582 Titeln (34 Prozent). Besonders bemerkenswert sind 4 Titel in Griechisch und 8 in Hebräisch. Die griechischen sowie 5 hebräische Titel stammen aus dem 16. Jh, die restlichen hebräischen sind undatiert. Die meisten deutschen Titel (938) sowie die überwiegende Zahl der lateinischen Titel (396) stammen aus der ersten Hälfte des 16. Jhs. Der einzige Titel aus dem 17. Jh, die Bibliographie von Georg Draud (1573-1636), Bibliotheca Classica (Frankfurt 1611) ist in lateinischer Sprache verfaßt.

2.26 Der 1923/24 erarbeitete handschriftliche Zettelkatalog der Fürst-Georg-Bibliothek ( s. u. 3.2) enthält für viele der in Sammelbänden angebundenen Werke keine Titelaufnahmen. Ohne einer systematischen oder fachlichen Gliederung zu folgen, sind die Bestände nach Numerus currens aufgestellt. Die nachfolgende systematische Beschreibung einer typischen Gelehrtenbibliothek des 16. Jhs erfolgt daher unabhängig von ihrer Aufstellung oder einer anderen vorgegebenen Gliederung.

2.27 Erwartungsgemäß nimmt in der Bibliothek des Magdeburger Dompropstes und späteren Merseburger Bischofs Fürst Georg III. der Bestand zur Theologie mit 1114 Titeln (ca. 65 Prozent) die Vorrangstellung ein. Schwerpunkte bilden Werke der Praktischen Theologie (495 Titel) und der Dogmatik (308 Titel), wobei in beiden Gruppen der Anteil der deutschen Titel weitaus über dem der lateinischen liegt. Unter den Büchern religiösen Inhalts, die Georgs Mutter Margarete von Münsterberg sammelte, verdient ein als Beutelbuch gebundenes Gebetbuch ( o. O. um 1500) Erwähnung. Genannt werden muß ferner eine mit Holzschnitten Lucas Cranachs d. Ä. illustrierte Bibel (Wittenberg: Hans Lufft 1541). Von den ursprünglichen drei Teilen sind allerdings nur noch der zweite und dritte Band erhalten; der erste gilt bis heute als Kriegsverlust. Dem theologischen Interesse Georgs und seiner Familie an Fragen der Reformation entsprechend, finden sich zahlreiche Schriften von Reformatoren im Bestand, darunter z. B. mehrere Sammelbände mit Werken Luthers, aber auch Schriften anderer Reformatoren, u. a. von Melanchthon oder Bugenhagen. 135 Titel (ca. 8 Prozent) enthalten anti-reformatorische Polemiken wie Johann Ecks Disputationes (Leipzig 1520) oder Johannes Cochläus' Auff Martin Luthers Schandbüchlein An die Christen von Halle geschrieben. Antwort ( o. O. 1528).

2.28 Ergänzt wird der Bestand durch Titel zur Kirchen- (42 deutsche und 24 lateinische) und Zeitgeschichte (121 deutsche und 27 lateinische Titel). Allein 26 Schriften gelten den Auseinandersetzungen mit den Türken ( z. B. Vom Krieg wider den Türken, Wittenberg 1542). Alle weiteren Fächer sind jeweils mit nur wenigen Titeln vertreten, weisen aber durchaus beachtenswerte Werke auf, wie z. B. im Fach " Pädagogik" (insgesamt nur 8 Titel) die Ausgabe von Erasmus' Institutio principis christiani (Basel 1519) mit einer Widmung an Fürst Georg. Im Bestand Philologie, der Gelegenheitsgedichte (insgesamt 31 Titel) und Grammatiken (4) sowie Titel zur Neueren Literatur (4), Poetik (3), Rhetorik (5), Sprachlehre (3) und Klassischen Philologie (31 Titel) enthält, ist neben den Ausgaben antiker Autoren ( z. B. von Livius, Plutarch und Plinius) und deren Übersetzungen (Sallust und andere) auf Werke italienischer Humanisten hinzuweisen, wie z. B. Leonardo Brunis De studiis et litteris (Basel 1533).

2.29 Auch einige Titel zu den Naturwissenschaften (Physik 2, Botanik einer), zur Mathematik (4) und Medizin (17) sind vorhanden. Unter den Inkunabeln finden sich die lateinische Fassung von Sebastian Brants Narrenschiff (Stultifera navis, Basel: Johann Bergmann von Olpe 1498; GW 5062, H 3751), die Opera des Hieronymus (Venedig: Gregorius und Johannes de Gregoriis 1497; Panzer, Annales Typographici, Bd 3, 2158) sowie ein Druck des Sachsenspiegel (Augsburg: Schönsperger 1496). Die hebräischen Titel gehören überwiegend zur Exegetik. Vertreten ist aber auch Sebastian Münsters Hebräische Grammatik (Basel 1532 und 1536). Unter den wenigen griechischen Titeln befinden sich neben den theologischen Werken vor allem zwei Exemplare von Claudius Ptolemäus' Mathematicae constructionis liber prima graece et latine editus (Wittenberg 1549). Landesbücherei

2.30 Die Landesbücherei sammelte von 1922 bis 1945 sowie mit reduzierten Mitteln bis 1969 als eine wissenschaftliche Gebrauchsbibliothek. Ihr Umfang betrug bis Kriegsende ca. 85.000 Bde, zusätzlich zu den genannten historischen Teilsammlungen. In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg, vor allem, als die Bibliothek Zweigstelle der Universitäts- und Landesbibliothek in Halle war, gelangte durch rege Tauschbeziehungen mit der ULB Halle, der Deutschen Staatsbibliothek Berlin und der Forschungsbibliothek Gotha auch ältere Literatur in die Bibliothek, vorwiegend zu den Geisteswissenschaften, jedoch ohne eindeutig festgelegtes Sammelprofil. Im Blickpunkt der Beschreibung stehen nur die 1398 bis 1800 erschienenen Titel. Sie befinden sich, nach Numerus currens aufgestellt, in einem gesonderten Magazinabschnitt. Die aus dem 19. Jh stammenden Werke sind im neueren Gesamtbestand der Landesbücherei enthalten.

2.31 61 Titel (5 Prozent) entfallen auf das 16. Jh, 204 (15 Prozent) auf das 17. Jh sowie 1087 (77 Prozent) auf das 18. Jh; 46 Titel (3 Prozent) sind undatiert. Die 889 deutschen Titel machen 64 Prozent aus, die 250 lateinischen 18 Prozent und die 188 französischen 14 Prozent. Die restlichen 4 Prozent entfallen auf 8 andere Sprachen. Nur im 16. Jh dominiert mit 41 Drucken Latein, gefolgt von 17 Drucken in Deutsch. Im 17. Jh ist das Verhältnis von Latein und Deutsch ausgeglichen. Erstmals kommen einige französische Drucke hinzu. 688 Titel des 18. Jhs sind in Deutsch, hinzu kommen 157 französische und 117 lateinische.

2.32 Das Fach Geschichte macht mit 280 Titeln 21 Prozent des Bestandes aus. Knapp die Hälfte davon sind deutsche Drucke des 18. Jhs, überwiegend zur Deutschen Geschichte. Ein weiteres Viertel stellen französische Bücher des selben Jahrhunderts. Unter den 213 Titeln zur Philologie (16 Prozent) übertreffen Werke zur Neueren Philologie die zur Klassischen Philologie um das Doppelte. Am zahlreichsten sind die deutschen Drucke des 18. Jhs im Bereich der Neueren Philologie; etwa halb so viel Drucke erschienen in Französisch sowie zur Klassischen Philologie in Latein.

2.33 Im naturwissenschaftlichen Bestand (146 Titel, 11 Prozent) bilden die Medizin, Mathematik und Astronomie die wichtigsten Einzeldisziplinen mit vergleichbaren sprachlichen und zeitlichen Schwerpunkten wie in den bereits genannten Fächern.

2.34 Die Theologie ist mit 144 Titeln vertreten. Über die Hälfte sind deutsche Drucke des 18. Jhs, zumeist zur Kirchengeschichte und Praktischen Theologie. Alle anderen Gruppen umfassen weniger als 100 Titel, wobei Geistes- und Sozialwissenschaften überwiegen. Die Anhaltinen treten mit 59 Titeln (4 Prozent) auf, die Rechtswissenschaft mit 52. Erwähnenswert sind 34 Zeitschriften des 18. Jhs, 30 davon in deutscher Sprache. 23 betreffen die Geschichte, insbesondere Literärgeschichte. Diese Gruppe wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform; bis 1974 nach PI]

OPAC

[Neuerwerbungen seit 1974 einschließlich älterer Titel]

Systematischer Katalog

[in Zettelform, dazu Schlagwortkatalog der Anhaltinen (unselbständige Veröffentlichungen)]

Standortkataloge

[in Zettelform; alle unvollständig, z. T. getrennt nach Hss. und Drucken, nach vorhandenen und verlorenen Titeln]

Zentrale Nachweise:

Die online erfaßten Bestände sind im Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV) nachgewiesen.

3.2 Sonderkataloge

Katalog der Herzoglichen Anhaltinischen Behörden-Bibliothek zu Dessau [nebst] Zugangsverzeichnis. 2 Bde. Dessau 1896-1910

Katalog der Herzoglichen Bibliothek zu Dessau. Bearb.: Heinrich Lindner. Dessau 1829

Kleinscdt, Arthur: Katalog der Thiliana. Dessau 1901

Kleinscdt, Arthur: Katalog der Anhaltina der Herzoglichen Hofbibliothek zu Dessau. Dessau 1906

ders.: Katalog der Schönen Künste der Herzoglichen Hofbibliothek zu Dessau. Dessau 1906

ders.: Katalog der Philosophie der Herzoglichen Hofbibliothek zu Dessau. Dessau 1907

ders.: Katalog der Theologie der Herzoglichen Hofbibliothek zu Dessau. Dessau 1907

ders.: Katalog der Historischen Hilfswissenschaften, der Allgemeinen und Alten Geschichte der Herzoglichen Hofbibliothek zu Dessau. Dessau 1908

ders.: Katalog der Kulturgeschichte und Allgemeinen Religionswissenschaft der Herzoglichen Hofbibliothek zu Dessau. Dessau 1908

ders.: Katalog der Pädagogik der Herzoglichen Hofbibliothek zu Dessau. Dessau 1908

Weyhe, Emil: Katalog der Herzoglichen Hofbibliothek zu Dessau. Erdkunde. Dessau 1910

ders.: Katalog der Herzoglichen Hofbibliothek zu Dessau. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit. Dessau 1910

ders.: Katalog der Bücherkunde und allgemeinen Schriften der allgemeinen Sprachwissenschaft, der orientalischen Sprachen und der klassischen Philologie der Herzoglichen Hofbibliothek zu Dessau. Dessau 1911

ders.: Katalog der Herzoglichen Hofbibliothek zu Dessau. Neuere Philologie. 2 Teile. Dessau 1913-19

ders.: Katalog der Herzoglichen Hofbibliothek zu Dessau. Zuwachs und Nachträge. Dessau 1914

[Die gedruckten Kataloge der Behörden- und der Hofbibliothek sind systematisch angelegt und haben bis auf den der Thiliana ein Register. Die in der Bibliothek vorhandenen Exemplare sind anhand des Bestandes revidiert.]

Katalog der Fürst-Georg-Bibliothek

[1923/24; in Zettelform, hschr.]

3.3 Historische Kataloge

Catalogus primus Bibliothecae Bernburgensis

[nach 1662, hschr.; enthält 1300 Titel]

Catalogus secundus Bibliothecae Bernburgensis

[nach 1662, hschr.; enthält 657 Titel]

Catalogus tertius Bibliothecae Bernburgensis. Cat. lib. ex Biblioth. Gernrod. o. J. [nach 1668, hschr.]

Catalogus Bibliothecae Bernburgensis wie sich solche bey Untersuchung anno 1715 befunden [hschr.]

Verzeichnis derer in Fürstl. Anhalt-Bernburg. Bibliothec befindlichen Bücher und Schriften. o. J.

[1747; Bearb.: J. C. Olbreich, hschr.]

Catalogus derjenigen Bücher, welche nach hohem Absterben des durchleuchtigsten Fürsten und Herren, Herrn Günthers, Fürsten zu Schwarzburg p. in der Sonderhäusischen Bibliothec vorhanden. o. J. [nach 1749, hschr.]

Catalogus librorum Bibliothecae Bernburgicae ... Carolus Petitpierre ... in lucem posuit ... praesentatus 15 Aprilis 1755 [hschr.]

Haupt-Verzeichniß der in Herzogl. Cammer-Bibliothec [zu Bernburg] befindlichen Bücher. o. J.

[19. Jh, hschr.]

Register für die Bibliothek des Herzogl. Oberbergamtes zu Bernburg. o. J. [hschr.]

Verzeichniß derjenigen Bücher, welche von der Bibliothek des Herzoglichen Ober-Landesgerichts [zu Dessau] an die im Behördenhause befindliche Bibliothek abzugeben sind. o. J. [um 1875, hschr.]

Die Medicinalbibliothek der Regierung [zu Dessau] o. J. [hschr.]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Landesarchiv Oranienbaum, A 14 a, Nr 4: Die Gründung der Hofbibliothek betreffend

4.2 Darstellungen

Gröpler, Wilhelm: Die Herzogliche Behördenbibliothek in Dessau. In: Mitteilungen des Vereins für Anhaltische Geschichte und Landeskunde 5 (1890) S. 437-443

Heimann, Franz: Zur Geschichte der Bibliotheken in Anhalt. In: Mitteilungen des Vereins für Anhaltische Geschichte und Landeskunde 5 (1890) S. 616-653

Kulpe, Wilhelm: Die Herzoglich Anhaltische Behördenbibliothek in Dessau. Dessau 1898 Haebler, Konrad: Deutsche Bibliophilen des 16. Jhs. Die Fürsten von Anhalt, ihre Bücher und ihre Buchbestände. Leipzig 1923

Wahl, Paul: Die Vereinigung der Hofbibliothek mit der Anhaltischen Landesbücherei. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 42 (1925) S. 177-178 Wahl, Paul: Die Fürst-Georgs-Bibliothek. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 44 (1927) S. 359-360

Rammelt, Johannes: Herzoglich Anhaltische Behördenbibliothek und Anhaltische Landesbücherei. In: Johannes Rammelt: J. B. Basedow, Dessau 1929, S. 9-22 (Veröffentlichungen der Anhaltischen Landesbücherei 1)

Wahl, Paul: Zur Geschichte der Hofbibliothek in Dessau. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 59 (1942) S. 341-348 Hugk, Margarete: Die Landesbücherei Dessau. In: Der Bibliothekar 7 (1953) S. 850-856

Zwietasch, Martine: Die Geschichte der Stadtbibliothek Dessau nach 1945 unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung der ehem. Landesbibliothek Dessau. Abschlußarbeit. Leipzig: Fachschule für Wissenschaftliches Bibliothekswesen 1991 [mschr.]

Zwietasch, Martine: Anhaltische Landesbücherei Dessau. Dessau 1998 (Zwischen Wörlitz und Mosigkau Heft 48)

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Anhaltische Landesbücherei Dessau. In: Karin Tietz; Rolf-Jürgen Wegener (Hrsg.): Kostbarkeiten in Bibliotheken Sachsen-Anhalts. Magdeburg 1994, S. 12-16 (Mitteilungsblatt der Bibliotheken in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt 92; Sonderheft)

Brinzing, Armin: Ein neuer Fund zu den Quellen evangelischer Kirchenmusik im 16. Jahrhundert. In: Neues Musikwissenschaftliches Jahrbuch 6 (1997) S. 37-58

Ehlert, Eberhard: Die Fürst-Georg-Bibliothek der Stadtbibliothek Dessau. 2. Betrachtung: Die Cranach-Bibel. In: Dessauer Kalender 21 (1977) S. 46-50

Ehlert, Eberhard: Die Fürst-Georg-Bibliothek der Stadtbibliothek Dessau. 3. Betrachtung: Die Kuriosa. In: Dessauer Kalender 22 (1978) S. 84-88

Ex libris Christian I. und Christian II. von Anhalt-Bernburg. Aus den Beständen der Anhaltischen Landesbücherei. Bearb. von Ulrich Hecht mit einem Beitrag von Hartmut Ross. Ausstellung vom 4. Juli 1993 bis 29. August 1993 im Museum Schloß Bernburg. Bernburg 1993 Gerlach, Annette: Die Geschichte der Anhaltischen Landesbücherei und ihre Sondersammlung " Georgsbibliothek". In: Die " Cranach-Prachtbibel". Hrsg. von der Kulturstiftung der Länder in Verbindung mit der Anhaltischen Landesbücherei Dessau. Berlin und Dessau 1997, S. 17-26

Hugk, Margarete; Lange, Irmgard: Nachweis von Schriften von und über Johann Bernhard Basedow und über das Philanthropinum in den Beständen der Stadtbibliothek Dessau. Stand: 1. Juli 1974. Hrsg. von der Stadtbibliothek Dessau. Dessau 1974 [mschr.]

Rammelt, Johannes: Gesamtkatalog der Philanthropinum-Ausstellung in der Anhaltischen Landesbücherei Dessau. In: ders.: J. B. Basedow. Dessau 1929, S. 101-128 (Veröffentlichungen der Anhaltischen Landesbücherei 1)

Wege, Erich: Von der Handschrift zum Buchdruck. Aus den Schätzen der Landesbücherei Dessau. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 68 (1954) S. 444-445

März 1999

Annette Gerlach

Ulrich Hecht


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.